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Eingeschlossen mit einem Sukkubus

Geschichte Info
George wird zur mysteriösen Nicole geschickt.
15.6k Wörter
4.7
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Übersetzung der Geschichte „Locked in with a Succubus" von Manyeyedhydra

*****

In einem harmlosen Reihenhaus klingelte ein Telefon. Den Hörer nahm eine extrem attraktive Frau in einem schicken weißen Fellmantel ab.

„Was willst du, Inari?"

Die Frau wirkte gereizt und vom Anruf gestört.

„Warum ich? Ich sagte schon, dass ich mich nicht darauf einlassen werde. Ich bin keine Figur in deinem Spiel."

Sie schritt im Zimmer auf und ab und ihre Nasenflügel blähten sich vor Verärgerung auf.

„Geschenk?"

Die Frau hielt inne. Verdacht und Ärger wichen Überraschung.

„Wirklich? Wie alt?"

Sie hörte die Antwort. Ihre vollen roten Lippen kräuselten sich zu einem räuberischen Lächeln. Ihre Wangen begannen zu glühen.

„Ohhh..."

*****

Man wohnt ganz schön hier, dachte George Mead, als er die Stufen zur Haustür empor stieg. Elegante georgianische Reihenhäuser zogen sich den ganzen Hügel herauf. Eine ruhige Straße. Vornehm ohne protzig zu wirken.

Er klingelte und war überrascht von der Frau, die ihm öffnete. Sie war jünger als er erwartet hatte und sehr viel attraktiver.

„Nicole?", fragte er.

„Ja.", antwortete sie. „Und du musst George sein. Du bist mir angekündigt worden."

Sie sah fantastisch aus. Zarte hohe Wangenknochen, sinnliche Lippen und blasse weiße Haut in einem Gesicht, das ohne Probleme das Cover einer Modezeitschrift zieren könnte. Ihr tiefschwarzes Haar trug sie als stylischen Bob, der ihre perfekten Gesichtszüge wie mit Flügeln umrahmte. Ihr Körper wurde von einem eleganten weißen Pelzmantel verborgen. Genauso verborgen waren ihre Augen; sie trug eine riesige aber dennoch schicke schwarze Sonnenbrille.

Einfach umwerfend. Sie hätte ein französischer Filmstar sein können, oder ein Model für Parfümwerbung. Was machte er hier?

„Ja genau.", sagte George. „Miss Kitson hat mich hergeschickt."

Nicole schien nicht unbedingt erfreut zu sein. Tatsächlich war das sogar ziemlich untertrieben. George dachte, er würde die Tür gleich vor der Nase zugeschlagen bekommen.

„Ich habe Wein mitgebracht.", sagte er und zeigte mit hoffnungsvollem Grinsen eine Flasche vor. Die Flasche war Miss Kitsons Idee. Es war auch ihre Flasche. George hatte keinen Schimmer von welcher Qualität der Wein war. Es war nicht einmal ein Name auf dem Etikett, nur Silhouetten sylphider Frauen, die auf einem goldgelben Untergrund um übergroße Traubenbündel tanzten.

Das überwand Nicoles Ablehnung. Sie sah die Flasche an und ihre kühle Abweisung taute auf und wich einem warmen Lächeln.

„Komm herein.", sagte sie.

George versuchte ihren Akzent einzuordnen. Er glaubte nicht, dass es Französisch war, obwohl er einen ähnlichen sinnlichen und verführerischen Ton hatte. Brasilianisch?

„Lass mich deine Jacke nehmen.", sagte Nicole als sie die Schwelle in einen ordentlichen kleinen Flur überquerte.

„Äh, danke.", sagte George.

Er ließ sich von ihr aus der Jacke helfen, obwohl er die Hilfe nicht wirklich brauchte. Lag es an ihm, oder stand sie etwas näher an ihm als nötig gewesen wäre? Sie schien den Moment, ihm aus dem Kleidungsstück zu helfen ein bisschen in die Länge zu ziehen. Komisches Mädchen, dachte George als er zusah, wie sie seine Jacke neben der Tür aufhängte. Extrem schön, aber komisch.

Sie nahm die Weinflasche und betrachtete das Etikett. Ihre weichen Lippen bogen sich in ein Lächeln.

„Trinkst du ein Glas mit mir?", fragte sie.

„Klar", antwortete George. Deswegen war er ja schließlich hier.

Er folgte ihr in eine große Wohnküche. Entgegen ihrer glamourösen Erscheinung machte Nicoles Haus einen überraschend normalen, wenn nicht sogar farblosen Eindruck. Ihre Küche war so sauber und aufgeräumt, dass George sich fragte, ob sie hier jemals etwas gekocht hatte. Nicole öffnete einen Schrank und nahm ein paar makellose Weingläser heraus. Sie entkorkte die Weinflasche und roch mit einem wohligen Murmeln daran. Auch George konnte einen fruchtigen aber auch würzigen Hauch erahnen. Nicole schenkte zwei Gläser ein, aber anstatt George eines zu reichen, stellte sie beide auf den Tisch.

Sie zog einen Stuhl hervor und bedeutete George sich zu setzen. Wieder schien sie den Moment, als sie hinter ihm stand künstlich zu verlängern. Dieses Mal verspürte George ein seltsames Prickeln im Nacken. Was für ein komisches Mädchen.

Nicole entfernte sich von ihm, aber ließ den Hauch eines aufregenden Duftes zurück, der Georges Nase kitzelte. Ihr Parfüm roch wirklich gut. Sie setzte sich ihm gegenüber, ihre Augen noch immer hinter der Brille verborgen.

Der Wein hatte eine seltsame Farbe, dachte George, als er sein Glas betrachte. Er hatte gedacht, es wäre ein Weißer, aber er war gelblicher als jeder Weißwein, den er je gesehen hatte, fast wie glitzernder Honig oder Bernstein. Es musste wohl eine ganz besondere Marke sein. Das würde auch das Etikett erklären.

„Ich hoffe, der Wein ist nicht richtig teuer.", sagte er.

„Warum?", fragte Nicole.

„Er wäre an mir verschwendet.", sagte er. „Ich habe überhaupt keinen Geschmack was Wein angeht. Für mich ist es alles nur Traubensaft, der schlecht geworden ist."

Nicole lachte.

In Wahrheit mochte George gar keinen Wein, aber er nippte trotzdem daran, um zu probieren. Es wäre unhöflich ihn nicht zu trinken.

Mmm, er war lecker, sehr sogar. Er war süß und nicht zu trocken und veranstaltete ein wahres Feuerwerk auf seiner Zunge. Er nippte noch einmal, dieses Mal etwas mehr, und genoss das Gefühl, als der Wein seine Kehle hinunterprickelte. Köstlich. Er nahm einen richtigen Schluck. Er könnte die ganze Nacht nichts anderes tun, als davon trinken, oder zumindest bis er vom Stuhl fiel.

Nicole schwenkte das Glas unter ihrer Nase. Ihre Nasenlöcher weiteten sich, als sie das Aroma auskostete. Sie trank nicht.

„Woher kennst du Inari?", fragte sie.

„Miss Kitson? Ich bin quasi ihr Mädchen für Alles.", antwortete George. „Ich arbeite hier ein wenig im Garten, flicke dort ein paar Kabel, so etwas. Manchmal helfe ich ihr bei ihrer Psychologenarbeit."

„Wirklich", sagte Nicole und lehnte sich vor. Ihr Weinglas war in ihrer Hand, aber sie hatte noch immer keinen Tropfen getrunken.

„Na ja...", setzte George an. „Ich sage helfen, aber in Wirklichkeit mache ich nichts als mit Leuten zu reden. Und zuzuhören. Miss Kitson schickt mich los, um Leute zu besuchen und ich rede mit ihnen und höre mir ihre Geschichten an. Es sind normalerweise liebe alte Frauen, arme Seelen. Es ist wirklich traurig. Ihre Ehemänner sind lange tot, die Familie kümmert sich einen Dreck und so sind sie auf sich gestellt. Ich komme vorbei, trinke einen Tee mit ihnen und versuche sie aufzumuntern. Manchmal ist das alles, was die Leute brauchen, jemanden zum Reden. Dafür brauche ich keine schicken Zertifikate."

George sah Nicole an.

„Ich dachte, das wäre weswegen Miss Kitson mich hier her geschickt hat, aber du siehst nicht wirklich..."

„Alt aus.", beendete Nicole mit einem Lächeln seinen Satz. „Einsam bin ich auch nicht.", fügte sie hinzu.

Ihr Lächeln deutete eine versteckte Bedeutung an.

Natürlich, dachte George. Einer so hübschen jungen Frau würde es nie an männlicher Aufmerksamkeit mangeln. Das hieß allerdings nicht, dass sie immer jemanden hatte, mit dem sie reden konnte. Schön zu sein war keine Garantie, sich nicht isoliert und einsam zu fühlen. Vielleicht war es das, weswegen ihn Miss Kitson geschickt hatte.

„Aber hast du auch die Möglichkeit zu reden?", fragte George.

Nicole legte ihren Kopf schief, als ob George etwas gefragt hatte, das sie tatsächlich überraschte. Sie sah ihn an und fing dann an zu lachen. Es war ein fröhliches Lachen, ohne eine Spur Bosheit oder Hohn, mehr als ob sie über sich selbst lachte, weil ihr etwas Offensichtliches entgangen war.

„Es ist sehr edel", sagte Nicole, „deine Zeit dafür aufzuwenden, mit diesen einsamen alten Schätzchen zu reden."

„Mir gefällt es.", sagte George. „Ich wollte immer Schriftsteller werden. Um darin gut zu sein, musst du raus gehen und dir anhören, was die Menschen zu erzählen haben. Manche dieser Leute, die Dinge, die sie in ihrem Leben gesehen haben, die Geschichten, die sie erzählen können -- Es ist faszinierend. Ich verstehe nie, warum sie verlassen und vernachlässigt werden, wenn sie so viel zu berichten haben. Es ist tragisch."

Nicole sah George mit einem verschmitzten Lächeln an. „Ich kann dir einige Geschichten erzählen.", sagte sie. „Hat dir Inari gesagt, wie ich mein Geld verdiene?"

„Äh nein, ich glaube das hat sie nicht.", sagte George. Er fragte sich, was jetzt kommen würde.

„Ich bin eine Prostituierte.", sagte Nicole ganz nüchtern und ohne ein Anzeichen von Scham. „Männer bezahlen Geld, um Sex mit mir zu haben."

Ihre Direktheit brachte George aus dem Konzept.

„Also... ähh..."

„Ist dir das unangenehm?", fragte Nicole mit einer Stimme, die klang, als wäre sie in Honig getaucht worden.

„Nein... äh... ich meine wenn du... äh... glücklich... wenn das ist, was..."

Er hob die Hände.

„Ich maße mir nicht an zu urteilen.", sagte er.

Oha. George wusste, dass er es gerade vermasselte und versuchte sich zu sammeln.

„Ich meine, wenn man es in gewisser Weise betrachtet, tue ich das Gleiche mit den Leuten, die ich besuche.", sagte er. „Wir beide leisten den Leuten etwas Gesellschaft. Nur muss ich nicht die... äh... körperliche Seite der Dinge..."

George erreichte das Ende dieser Sackgasse, in die er sich manövriert hatte.

„Ich banalisiere es, oder? Es ist überhaupt nicht das Gleiche. Ich bin nicht gezwungen... äh... diese Dinge zu... äh... andere Dinge..."

Guter Gott, nur weiter so, George!

Nicole schien es ihm in keinster Weise übel zu nehmen. Sie lachte, weil es ihm derart unangenehm war. Das war ein gutes Zeichen, nahm er an.

„Ähm... Miss Kitson, sie hat dir kein Geld gegeben um..."

„Um was zu tun?", fragte Nicole unschuldig.

„Ach nichts.", sagte George.

Es musste der Wein sein, der seine Zunge so gelöst hatte.

„Nichts?", sagte Nicole. Sie zog eine perfekte Augenbraue hoch.

Ihre Sonnenbrille machte es unmöglich zu sagen, aber in diesem Moment stellte sich George vor, sie würde ihn mit einem durchdringenden Blick geradezu durchbohren. Sie beobachtete ihn, ohne die geringste Spur einer Emotion auf ihrem makellosen Gesicht.

„Du bist Jungfrau.", stellte sie fest.

„Was!", protestierte George. „Ich? Nein... natürlich nicht. Ich meine... ich hatte schon... ich weiß wie es...", kam es aus ihm herausgebrochen. „Ja", gab er zu. Kein Zweck zu lügen; Sie hatte ihn eh durchschaut.

„Das dachte ich.", lächelte Nicole. „Ich habe gesehen, wie unwohl du dich gefühlt hast wenn ich nah an dir gestanden habe. Du bist schüchtern in der Nähe von Frauen."

„Ja", gab George zu. „Mach keine große Sache daraus, okay?"

„Ich maße mir nicht an zu urteilen.", sagte Nicole und hob die Hände.

George realisierte, dass er auf die gleiche Weise geantwortet hatte, als sie ihm sagte, sie sei eine Prostituierte. Er musste lachen.

„Noch ein Glas?", fragte Nicole.

„Was?" George sah nach seinem Glas. Er hatte es ohne es zu merken geleert. „Oh, ja bitte."

Nicole schenkte ihm nach und kehrte zu ihrem Stuhl zurück, wobei sie wieder einen Hauch ihres Duftes hinterließ. Sie roch wirklich ziemlich gut, dachte George als er sein zweites Glas Wein anfing. Fruchtig, sprudelnd... belebend irgendwie. Wirklich irgendwie besonders. Er würde vorsichtig sein müssen, ihn nicht zu schnell zu trinken, falls er direkt in den Kopf ging.

Er bemerkte, dass Nicole ihr Glas noch immer nicht angerührt hatte.

„Du trinkst nicht?", fragte er.

„Ich trinke keinen Wein.", antwortete sie. „Ich liebe aber das Aroma einer frisch geöffneten Flasche." Sie nahm ihr Glas und schwenkte es unter ihrer Nase um den Duft auszukosten. „Besonders im Falle eines guten Jahrgangs, der so voll jugendlicher Kraft ist."

George lächelte und schüttelte den Kopf. Schön, charmant und sehr komisch.

„Wie alt?", fragte Nicole.

George brauchte kurz, um zu bemerken, dass sie zum anderen Thema zurückgekehrt war. „Vierunddreißig", antwortete er mit einer Grimasse.

Nicoles weiche rote Lippen formten ein perfektes „O". Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück.

„Wirklich?", fragte sie.

George nickte.

„Ich habe immer gedacht, es wäre eine dieser Sachen, die einfach irgendwann passieren würden, weißt du was ich meine? Und, naja, ist es einfach nicht. Bisher."

„Ich finde es süß.", sagte Nicole. „Es ist bewundernswert so lange auf die eine besondere Person zu warten."

Georges Ausdruck wurde gequält.

Nicole zog eine Augenbraue hoch. „Du wartest nicht besonders auf jemanden?", fragte sie.

„Ich habe nichts gegen die Idee von lockerem Sex einfach zum Spaß.", sagte George. „Es ist das Verstellen und Verarschen, das mir nicht gefällt. Du weißt, wie es läuft. Manche Kerle würden alles sagen und tun um ein Mädchen rumzukriegen. Und dann kicken sie sie am nächsten Morgen aus dem Bett ohne so viel zu sagen wie „wie geht's". Ganz zu schweigen von den anderen Sachen -- sie betrunken zu machen, verletzlich zu machen..."

„Dafür zu bezahlen.", unterbrach ihn Nicole.

„Dafür zu bezahlen.", wiederholte George. „Diese armen Mädchen mit Drogen abzufüllen wenn sie verzweifelt genug sind, sie vergewaltigen." George schüttelte den Kopf. „Den Weg werde ich nicht gehen.", sagte er. „Ich verzichte lieber, als dass ich darauf zurückgreifen würde, das Mädchen zu belügen oder zu zwingen."

Nicole malte mit ihrem Finger Kreise auf den Tisch. „Du hast aber nichts gegen das Konzept von Sex ohne Verpflichtungen so lange der Partner oder die Partnerin willig ist."

„Oh nein.", sagte George. „Ich bin nicht so ein kein-Sex-vor-der-Ehe Typ. Nicht, dass ich etwas gegen diese Leute habe.", fügte er hastig hinzu. „Ich finde die Idee von Sex zum Spaß gut, unter den richtigen Voraussetzungen natürlich. Es ist nur, dass ich... naja... kacke im Umgang mit Mädchen bin, wie du vielleicht schon gemerkt hast. Und ich bin nicht gerade ein Spitzenexemplar eines Mannes. Sehen wir der Sache ins Gesicht, es gibt locker hunderte Kerle, die ein Mädchen im Club eher mit nach Hause nehmen würde als mich."

George hielt inne. Nicole schien gar nicht aufzupassen, was er sagte. Schwer zu sagen mit ihrer Sonnenbrille -- warum trug sie sie immer noch? -- aber sie aus, als starrte sie ins Leere. George beobachtete, wie ihre feuchte Zunge über ihre weichen Lippen fuhr. Er konnte wieder den Duft ihres Parfüms wahrnehmen. Stärker dieses Mal.

„Entschuldige", sagte Nicole als sie plötzlich aus ihrer Trance schreckte. „Tagtraum."

Hatten ihre blassen Wangen eine leichte Röte angenommen?

„Äh, Miss Kitson, sie hat nicht...?"

„Nein, Inari hat mir kein Geld gegeben.", sagte Nicole mit einem Lächeln.

„Da bin ich erleichtert.", sagte George. „Sie hat einige sehr komische Einfälle manchmal. Was sie denkt, dass die Leute brauchen."

Nicole lehnte sich vor, näher zu George.

„Bist du enttäuscht, dass Inari mir kein Geld gegeben hat, damit ich Sex mit dir habe?", fragte sie.

George schreckte regelrecht zurück. Diese Direktheit wieder. Er nahm an, dass es an ihrem Beruf lag, aber er fühlte sich definitiv unwohl damit.

„Nein... äh... ich meine du bist... äh... wirklich schön und ich bin sicher, dass du sehr, ähm, gut bei dem bist, was du tust..."

Mannomann, konnte er sich noch tiefer in die Nesseln setzen?

George atmete tief durch.

„Ich bin sicher es wäre sehr schön", sagte er, „aber es würde sich nicht richtig anfühlen. Ich würde immer wissen, dass du es nur getan hättest, weil du dafür bezahlt wurdest. Es würde sich anfühlen, als ob ich schummeln würde, als wenn es nicht zählen könnte."

Nicole lächelte über sein angespanntes Gebrabbel.

„Es ist ok. Ich verstehe sehr gut.", sagte sie.

„Wirklich?", fragte George und seufzte erleichtert auf. Er sah an sich hinunter auf seinen alten, abgetragenen Pulli. „Außerdem", sagte er, „muss ich weit unter deinem üblichen Standard liegen, was Gäste angeht. Wer ist das so?", fragte er. „Anwälte? Politiker? Fußballstars?"

Nicole betrachtete ihn mit einem geheimnisvollen kleinen Lächeln.

„Ist das jetzt der Autor in dir?", fragte sie. „Auf der Jagd nach interessanten Geschichten."

George wurde rot. „Tschuldigung. Ich wollte meine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten stecken."

Nicole lehnte sich verschwörerisch über den Tisch.

„Hättest du gern eine kleine Tour durch mein Haus der Sünde?", flüsterte sie. „Du bist sicher neugierig zu sehen, wie eine High-Class Escortdame ihrem Gewerbe nachgeht."

George war tatsächlich neugierig.

„Warum nicht?", grinste er.

Nicole sah ihr Weinglas an. Es war noch immer voll.

„Es wäre eine Schande es verkommen zu lassen. Hier.", sagte sie und reichte ihm das Glas.

Nun ja, es wäre echt schade drum, dachte George. Bevor er wusste, wie ihm geschah, hatte er das Glas an die Lippen geführt und den gesamten Inhalt in einem Zug geleert.

„Hah, sieht so aus, als ob er dir wirklich gefällt.", sagte Nicole. „Warum nimmst du die Flasche nicht mit?"

Puh, dachte George, als ihn ein leichter Schwindel überkam. Er würde es morgen wahrscheinlich bereuen. Entgegen seines besseren Wissens nahm er die Flasche dennoch mit. Das verdammte Zeug war einfach zu lecker.

Nicole führte ihn durch den hinteren Teil des Hauses. Es schien viel größer zu sein, als es von außen den Anschein gemacht hatte. Und tiefer. Sie führte ihn einige Stufen hinab und in einen labyrinthartigen Kellerbereich. Die erste Tür, die Nicole öffnete führte in einen sehr seltsamen Raum. Er sah aus wie eine Mischung aus mittelalterlichem Verließ und Fitnessraum. Es gab Pranger und mannshohe Kreuze mit schwarzem Bezug. In einer hinteren Ecke stand ein Käfig, der groß genug war, einen Mann einzusperren, wenn er auf Händen und Knien war. Eine ganze Reihe von Peitschen hing an den Wänden.

„Ist das dein...?", fragte George.

„Ja, das ist mein Kerker.", antwortete Nicole. „Hier bringe ich ungezogene Jungs her und bringe ihnen Disziplin und Benehmen bei."

Sie sah George grinsend an. Die hellrote Farbe ihrer Lippen bildete einen starken Kontrast zu ihrem blassen Teint.

„Warst du ein unartiger Junge?", fragte sie.

„Nein nein nein!", sagte George und wich mit erhobenen Händen zurück. Er war dankbar, dass Nicole noch immer ihre große Sonnenbrille trug. Der Blick, mit dem sie ihn gerade bedachte hätte ihn wohl ziemlich nervös gemacht.

Nicole krümmte sich vor Lachen.

„Der Raum war gruselig.", sagte George, als sie wieder im Gang standen. „Bezahlen wirklich Leute Geld, damit du sie fesselst und ihnen Schläge verpasst?"

Nicole nickte. „Menschen in Machtpositionen haben in ihrem Alltag sehr viele schwere Entscheidungen zu treffen. Ich denke manchmal gefällt es ihnen diese Macht an jemand anderen abzugeben."

George sah sie an, als wenn sie Suaheli sprechen würde. Er schüttelte den Kopf.

„Jedem das Seine.", sagte er.

Sie gingen weiter durch Nicoles Kellergeschoss. Sie ließ die nächste Tür aus, aber öffnete die darauf folgende. Also dieser Raum sah jetzt schon eher aus, wie George sich das Schlafzimmer einer Hure vorstellte. Die Beleuchtung war schummerig und weich. An den Wänden hingen schwere samtene Vorhänge. Ein riesiges kreisrundes Bett nahm den größten Teil der Mitte des Raumes ein. Es war mit schimmernden schwarzen Seidenlaken bezogen und mit weichen schwarzen Kissen bedeckt. Auf Regalen an der Wand standen eine Anzahl an Fläschchen und Dosen wie in einer Apotheke.

„Das ist mein Entspannungsraum.", sagte Nicole.

„Ist das ein Wasserbett?", fragte George.

„Ja.", antwortete Nicole.

Er drückte am Rand des Bettes auf die Matratze und sah zu, wie die Oberfläche mit gluckernden Geräuschen Wellen schlug.

„Darf ich?", fragte er.

„Nur zu.", lächelte Nicole.

„Ich wollte schon immer rausfinden, wie sich so ein Ding anfühlt.", sagte George.

Er stellte die Weinflasche ab, zog die Schuhe aus und ließ sich rückwärts auf das Bett fallen. Es schaukelte und schwappte unter ihm und er wurde von den Wellen sanft auf und ab gewiegt. Er grinste sein Spiegelbild im Spiegel an der Decke an.