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Endlich Sexualkunde 02

Geschichte Info
Der Unterricht geht weiter.
8.3k Wörter
4.23
37.8k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 2 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 01/31/2017
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Sabrina wünschte sich, den gestrigen Abend nicht mehr so lange aufgeblieben zu sein, nur um mit ihren Freundinnen noch diesen speziellen Film auf DVD anzusehen. Sie spürte die Müdigkeit in ihren Knochen und gähnte verzagt, als sie durch den Flur in Richtung Küche schlenderte. Von weitem erkannte sie bereits ihre Mutter, die geschäftig dabei war, das Frühstück vorzubereiten. Sabrina wünschte ihr etwas halbherzig einen guten Morgen und setzte sich dann an den Tisch. Zu ihrer Freude stand bereits Kaffee vor ihr, nach dem sie unverzüglich griff. Er war noch heiß, aber sie brauchte jetzt dringend einen Schluck.

„Guten Morgen, Schatz. Hast du gestern noch lange gelernt? Schön, dass du es so ernst nimmst, obwohl die Schule erst wieder seit 2 Wochen geht.", lobte sie ihre Mutter.

Sabrina beschloss, sie in dem Glauben zu lassen.

„Och, ich komme ganz gut zurecht. So viel Neues gab es bisher noch nicht, es wurde vieles aufgefrischt.", erwiderte sie nur.

Ihre Mutter stellte frische Brötchen auf den Tisch und machte sich dann daran aufzuräumen.

„Nun, ich kann mir schon vorstellen, dass vieles Neues auf dich zukommen muss. Alleine was es an Geschichte nachzuholen gibt, es ist ja in den vergangenen Jahrzehnten so viel passiert."

Sabrina nickte beiläufig. Geschichte war in der Tat ein weit reichendes Thema, anders als bei Mathe oder einer Sprache, wo sich nicht so einfach etwas verändern konnte.

„Ach und was ist eigentlich mit deiner Sexualkunde? Früher war ja so vieles konservativer, wir mussten alles mittels Anschaubilder pauken. Du hattest doch letzte Woche schon deine erste Stunde, richtig?"

Sabrina zuckte zusammen. Sie hatte gehofft, ihre Mutter würde sie nicht auf dieses Thema ansprechen. Sofort schoss ihr jedes Detail in den Kopf, das sich vergangene Woche zugetragen hatte. Mampfend gab sie von sich, dass es ‚ok' war.

„Ich wollte doch ja schon früher darauf ansprechen, aber du warst so beschäftigt. Willst du mir nicht erzählen, wie es war? Ich meine, es war dein erstes Mal, oder Liebes?", hakte sie nach.

Sabrina verdrehte die Augen. Sie konnte die Hartnäckigkeit ihrer Mutter nicht ausstehen und trank erst einmal einen ausgiebigen Schluck.

„Schon, aber war wirklich in Ordnung. Du hast mich ja auch früh aufgeklärt und selbst wenn nicht, Frau Dröber ist wirklich eine kompetente Lehrerin. Sie hat uns alles genau erklärt und auf gepasst, dass die Jungs nichts Komisches gemacht haben. Also alles in allem eine normaler Unterricht.", tat sie die Sache ab und hoffte die Neugier ihrer Mutter damit zu besänftigen.

„War der Junge den du als Partner hattest den wenigstens nett und zärtlich?", schien das Gegenteil der Fall zu sein.

Sabrina schlürfte ihren Kaffee aus und nickte. Auch wenn diese Beschreibung wohl kaum auf Mehmet anwendbar war. Dieser mochte sie wahrscheinlich nicht einmal als Person. Aber das war in Ordnung, da es auf Gegenseitigkeit beruhte. Dennoch musste sie zugeben, dass der Akt an sich wirklich unbeschreiblich war. Lag es an Mehmets Fähigkeiten, oder fühlte sich Sex allgemein so berauschend an?

„Ach, manchmal vergesse ich, wie erwachsen meine Kleine schon ist. Wann hast du denn die nächste Stunde?", hakte ihre Mutter nun nach.

Sabrina wischte einige Brösel zusammen, die sich um den Teller herum verteilt hatten und klopfte sich die Ärmel ab.

„Morgen Nachmittag. Wieso, willst du kommen und mich anfeuern?", fragte sie schnippisch zurück und generierte damit jene perplexe Miene, die sie sich damit erhofft hatte.

„Äh... nein, nicht wirklich. Ich wollte nur sagen, falls du Fragen hast, die du deiner Lehrerin nicht stellen willst, kannst du dich auch jederzeit an mich wenden. Bei Mathematik oder Informatik kann ich die nicht weiterhelfen, bei dem Thema aber vielleicht schon.", bot sie sich an.

Sabrina dachte darüber nach anzuführen, dass ihre Mutter seid 3 Jahren keine feste Beziehung mehr hatte, beließ es dann aber dabei. Sie stellte das Geschirr in die Spüle und machte sich dann bereit für die Schule.

Heute war es etwas kälter als in der Woche zuvor. Die Wärme im Schulgebäude war für Sabrina deswegen umso angenehmer. Als sie sich ihrem Klassenraum näherte, erkannte sie bereits einige ihrer Freunde davor stehen. Eine davon war Konstanze, die wohl gerade angeregt mit einem Jungen im Gespräch war. Sabrina begrüßte die beiden, als sie näher trat.

„Morgen. Schon so früh so lebhaft?", hakte sie nach, denn immerhin war ihre Freundin genau so lange aufgeblieben wie sie. Möglicherweise lag es auch daran, dass sich diese einfach mehr Kaffee gegönnt hatte.

„Morgen Sabrina, Ben hier hat mich gefragt, ob er unanständige Dinge mit meiner Schwester anstellen darf.", offenbarte sie den Inhalt ihres Gesprächs.

Bens Miene fiel etwas zusammen, mit so einem Kommentar hatte er wohl nicht gerechnet.

Sabrina erinnerte sich, dass Ben mit der Schwester ihrer Freundin liiert war und die beiden schon allein aus diesem Grund recht viel Zeit miteinander verbrachten.

„Jetzt drück das doch nicht gleich so aus! Nach letzter Woche bin ich einfach motiviert, das Gelernte umzusetzen. Und ich bin jetzt auch schon recht lange mit Chrissy zusammen.", verteidigte er sich instinktiv.

„Und du willst nicht warten, bis sie nächstes Jahr selbst diesen Kurs absolviert und ihr somit die ganze Freude nehmen? Typisch, Männer sind alle gleich.", knurrte sie abweisend, was Ben noch hilfsloser erscheinen schien.

Sabrina wusste, dass ihre Freundin den armen Jungen nur auf den Arm nahm, ließ ihn aber dennoch zappeln. Ben startete noch ein paar Versuche sein Vorhaben zu erklären, wurde dann aber von einem seiner Kumpels gerufen.

Noch weitere Schüler drängten sich an den beiden Mädchen vorbei und Sabrina vernahm kurz darauf eine bekannte Stimme.

„Hey, Konstanze, hast du Sabrina heute schon gesehen? Wir müssen es ihr unbedingt sagen, bevor sie es selbst mitbekommt.", sprach Sarah, die nun als dem Klassenraum trat.

Von ihrer Position aus hatte sie diese nicht sehen können und Konstanzes Miene verriet den Rest.

Sarah schluckte als Sabrina sie mit skeptischen Augen anstarrte.

„Guten Morgen erst einmal. Und was genau soll ich denn nicht selbst mitbekommen?", fragte sie vorsichtig.

Sarah sah immer wieder hilfesuchend zu Konstanze und schien dann aufzugeben.

„Ach... du hättest es ohnehin gleich gesehen.", meinte sie und kehrte zusammen mit ihren Freundinnen in die Klasse zurück.

Sabrina wollte nachhaken, was sie hatte sagen wollen, bis ihr Blick auf den Abschnitt zwischen Lehrerpult und dem großen Monitor fiel, von dem die Schüler für gewöhnlich das Lehrmaterial ablasen.

Fabian und Lilly standen nur wenige Meter vor ihr und hielten Händchen. Und sie lächelten sich an.

„Also... die beiden sind jetzt irgendwie fest zusammen. Oder so...", flüsterte ihr Sarah zu.

Die Reaktion seitens Sabrina überraschte sie allerdings.

„Ja, und? Sollen sie doch, sie passen ja auch gut zusammen.", kommentierte sie.

Sarah und Konstanze tauschten erneut Blicke aus, als könnten sie Sabrinas Gelassenheit nicht nachempfinden.

„Naja... du sagtest doch, dass du auf Fabian stehst.", murmelte Konstanze.

Sabrina nickte leicht mit dem Kopf.

„Ja, aber was soll man machen. Ihr konntet doch schon letzte Woche sehen, dass sie nicht voneinander lassen konnten. Die haben sich eben gesucht und gefunden."

Ihre Freundinnen schienen erleichtert, dass sie Sabrina wohl nicht trösten mussten und diese Fabian so schnell vergessen konnte.

Sabrina selbst wechselte schnell das Thema, aber auf eine Weise, dass ihre besten Freundinnen nicht merkten, dass ihr die Sache insgeheim doch unangenehm war. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, machte es ihr sogar recht viel aus, den Turteltäubchen zusehen zu müssen. Aber warum eigentlich? Besaß sie überhaupt das Recht dazu? Lilly war schon einmal kurz mit Fabian zusammen gewesen und nun waren sie es richtig. Sabrina hingegen schmolz lediglich bei dessen Lächeln dahin, womit sie jedoch keinerlei Ansprüche auf ihn hatte. Fabian war offensichtlich in Lilly verliebt, das war etwas, das sie akzeptieren musste, egal ob es weh tat, oder nicht.

„Und, Sabrina? Hast deine Hausaufgaben gemacht?", wollte Sarah grinsend von ihr wissen.

Sabrina bedachte sie eines irritierten Blickes. Immerhin kannten sie sich einander schon recht lange und sie war dafür bekannt, immer pünktlich ihre Hausaufgaben abzuliefern.

„Was Sarah meint ist, ob du privat schon weitergelernt hast. Immerhin bist du nach unserer ersten Unterrichtsstunde doch noch auf den Trichter gekommen.", korrigierte Konstanze.

Sabrina verengte die Augen. Warum hatte sie auch erwartet, dass Sarah etwas anderes im Kopf hatte als Sex? Sie konnte sich gut vorstellen, dass diese und Kai auch nach dem Unterricht ‚fleißig' und extra Lernstunden eingelegt hatten. Wer wem Nachhilfe erteilt hatte, konnte sie sich ebenfalls denken.

„Nein, hier in der Schule reicht mir persönlich auch. Und ich habe sowieso keinen Freund.", erinnerte sie.

Sarah verzog die Lippen.

„Dafür braucht man nicht unbedingt einen Freund, sondern nur einen Schwanz!", kam sie mit einer ihrer Weisheiten an.

Für Sabrina kam es aber auf dasselbe hinaus.

„Ich weiß, mit Fabian hättest du gerne, aber was ist mit dir und Mehmet? Seid ihr beiden jetzt eigentlich feste Partner für den Kurs?", wollte Sarah als nächstes wissen.

Eine Frage, auf die Sabrina erst gar nicht antworten konnte. Es war ja nicht so, als hätte sie Mehmet jemals als Partner eingeplant. Eingeplant war nur gewesen, ihn zu benutzen, um Fabian etwas eifersüchtig zu machen. Ein gewaltiger Fehlschlag. Mehmet selbst fand sie jetzt nicht so dermaßen attraktiv. Auch nicht von ihm die Möpse geknetet zu bekommen, oder an seinem Schwanz zu lutschen. Aber einen echten Schwanz in sich zu spüren, das war ein Gefühl, das sie definitiv nicht bereute. Aber musste das unbedingt mit Mehmet sein?

„Wenn nicht, dann würde ich ihn gerne ausprobieren. Ja, ich weiß, was du jetzt sagen willst. Mehmet ist nicht wirklich mein Typ, er ist kindisch und ein Prolet, aber auch solche Typen haben etwas bieten.", fand sie.

Sabrina schwenkte nur kurz mit der Hand hin und her, als Zeichen wie gleichgültig ihr Sarahs Männerwahl in dieser Angelegenheit war.

„Und du, Konstanze? Wieder mit Philip?", fragte sie schmunzelnd. Immerhin waren ihre Freundin und der Sportler ganz schön weit gegangen, was durchaus ein gegenseitiges Interesse andeutete. Doch ihre Freundin reagierte nur mit einem resignierten Seufzen.

„Würde ich tatsächlich gerne, aber er ist morgen bei einer sportlichen Veranstaltung von seinem Club aus. Deswegen können wir erst frühestens nächstes Mal da weitermachen, wo wir letzte Woche aufgehört haben."

Sabrina erinnerte sich an das Event, an dem Philip, Markus und noch zwei Jungs aus der Parallelklasse teilnahmen. Die beiden würden also ausfallen. Ähnlich wie Jasmin, die schon seit gestern krank war.

„Naja, ich denke, ich schnappe mir stattdessen einfach Ben.", wies Konstanze nach rechts.

Sarah runzelte die Stirn.

„Meinst du nicht, dass das ein Interessenskonflikt ist? Immerhin ist er mit deiner Schwester zusammen.", lenkte sie ein.

„Genau deswegen. Er will sie flachlegen und wie ich ihn kenne, geht er viel zu unbeholfen vor. Und er wird damit auch sicher nicht warten, bis er den Kurs mit sum¬ma cum lau¬de bestanden hat. Also muss ich ihm das ein oder andere beibringen.", erklärte sie rasch. Sabrina erinnerte sie, dass ihre Klasse dafür extra eine Lehrerin hatte, doch ihrer Freundin schien die Angelegenheit persönlich wohl recht wichtig zu sein.

„Ich hätte auch nicht übelst Lust, aufreizende Unterwäsche zu tragen, nur um seine Reaktion beobachten zu dürfen.", fügte Konstanze hinzu.

Sabrina bezweifelte, dass Frau Dröber ihr erlauben würde, irgendwelche Kleidung zu tragen, egal wie genug es war. Immerhin sollte niemand zu seiner eigenen Belustigung am Kurs teilnehmen, es war immer noch eine Pflichtveranstaltung. Die Klassenlehrerin halt als sehr nett und verständnisvoll, konnte aber auch schnell streng werden, wenn man ihren Unterricht nicht für voll nahm. Sabrina wechselte schließlich das Thema, immerhin fand der Sexualkunde-Unterricht erst morgen statt und auch die restlichen Fächer waren wichtig, egal wie sehr sie ihre Freundinnen manchmal vernachlässigten. Im Laufe des Tages hatten sie Frau Dröber lediglich ein einziges Mal und zwar in Deutsch. Sie erwähnte nichts vom morgigen Kurs, immerhin erwartete sie stets, dass ihre Schüler ihren Stundenplan auswendig wussten, oder zumindest Buch darüber führten. Gegen Ende des Tages wurde die Klasse dann sogar in Geschichte abgefragt und Sabrina konnte einen kleinen Erfolg für sich verzeichnen, was ihr neuen Mut verlieh. Zwar war sie nicht so gut wie Lilly in diesem Fach, die schon letztes Jahr eine 1 geschrieben hatte, doch darum ging es ihr nicht. Anders als viele Mädchen in der Klasse, die Herrn Treustädter anhimmelten, einem der attraktivsten Lehrer der Schule und sich deswegen nicht auf's Lernen konzentrierten. Doch Sabrina gab sich selten mit nur einer Sache zufrieden. Deswegen beschloss sie so weiterzumachen und auch in allen anderen Fächern ihr Möglichstes zu geben.

Am Freitag hatte sich das Wetter schon etwas verändert und es war wärmer als noch am Tag zuvor. Der Sport-Unterricht der Jungs fand im Freien statt und Sarah witzelte, dass sie doch auch den Kurs am Nachmittag auf dem großen Sportplatz absolvieren konnten. Sabrina hatte ihr daraufhin den Stinkefinger gezeigt. Den Jungs würde es bestimmt nichts ausmachen, doch sie hatte keine große Lust sich dreckig zu machen. Außerdem war es im Schulgebäude wesentlich angenehmer und sie ihre Haut vertrug es ohnehin nicht, wenn es zu luftig war. Sie spielten in der geräumigen Sporthalle Volleyball, eine der wenigen Sportarten, in denen Sabrina glänzen konnte. Womöglich lag es auch an Kombination mit Sarah und Konstanze, die mit ihr in einer Mannschaft waren. Dann, ein viel zu hoher Ball, den sie unmöglich abschmettern konnte. Ein Blick auf die andere Seite des Feldes verriet ihr, dass dieser von Lilly gekommen war. Diese jubelte über diese kleine Leistung, immerhin hatte sie ihrer Mannschaft zu einem Punkt verholfen. Sabrinas Sympathie für das Mädchen schwand immer weiter, auch wenn sie damit kleinlich wirken musste, immerhin lag es in erster Linie daran, dass sie sich an ihren Schwarm ranwarf. Einen Vorwurf konnte ihr Sabrina deswegen nicht machen, sie hätte ihre Chance auch wahrgenommen, Fabian auszugehen. Am Ende verlor ihre Mannschaft das Match, ob es aufgrund ihrer fehlenden Konzentration oder an der Motivation der Gegner lag, war später nicht mehr einzuschätzen gewesen. Die Mädchen räumten alles weg und die Sport-Lehrerin schickte sie in die Dusche.

Dies war nötig gewesen, denn Sabrina roch leicht an sich und stellte fest, dass sich der Schweiß doch ziemlich festgesetzt hatte. Sie legte ihre Kleidung ab und stellte sich unter die erfrischende Brause.

„Oh Mann, das war wirklich knapp.", hörte sie jemanden neben sich sagen.

Lilly hatte sich entschieden die Dusche neben ihr zu benutzen und ließ den warmen Schwall Wasser auf sich nieder. Sabrina bildete sich ein, in ihrem Gesicht eine äußerst zufriedene Ausstrahlung zu erkennen. Woher rührte sie? Von ihrem Sieg gerade, oder von ihrem neuen Freund? Sabrina malte sich aus, wie oft sie und Fabian es inzwischen getan hatten. Sie waren frischverliebt, es wäre vermutlich sinnfrei gewesen, es an zwei Händen abzuzählen.

„Ich finde, du solltest den Unterricht etwas ernster nehmen, egal um welches Fach es sich handelt.", sagte Sabrina nun mit schneller Stimme.

Lilly musterte sie skeptisch.

„Habe ich das nicht vorhin unter Beweis gestellt?", erinnerte sie an ihre Leistung im Sport-Unterricht.

Sabrina hob ihre Haare hoch um sie besser waschen zu können und verdrehte anschließend die Augen.

„Ich spreche aber von Sexualkunde. Nur wegen dir sind wir weiter als wir sein sollten. Ich finde, du missbrauchst ihn zu deinem eigenen Vergnügen, nur weil du Spaß mit deinem Freund haben willst.", kritisierte sie.

Lilly wusste erst gar nicht, was sie auf diesen Vorwurf erwidern sollte.

„Also... das war jetzt wirklich nicht geplant. Der Moment hat mich gepackt und wir haben auch sicher niemanden angestachelt. Du und Mehmet hattet doch auch Sex weil ihr es wolltet. Immerhin wird der Kurs ja nicht benotet.", rechtfertigte sie sich.

Sabrina zuckte nur mit den Schultern.

„Wie auch immer. Ich finde nur, dass du dich nicht immer so in den Vordergrund drängen musst. Haltet euch heute einfach etwas zurück, ja?", entgegnete sie.

Lilly wollte protestieren, doch da hatte Sabrina bereits den Hahn abgedreht und war aus der Dusche getreten. Sie war zwar noch nicht ganz fertig gewesen, aber es reichte ihr dennoch. Sie hatte einfach begonnen zu reden, ohne zuvor darüber nachzudenken. Sie hatte keinen Schimmer, was Lilly nun von ihr halten mochte. Ob sie das Mädchen nun für unhöflich hielt, oder gar ahnte, dass Sabrina etwas eifersüchtig auf sie war.

Sie zog sich rasch ihre Klamotten an und trat dann auf den Gang hinaus. Ihre Freundinnen schienen mal wieder nicht auf sie gewartet zu haben, was einen Seufzer bei ihr auslöste. Auf der anderen Seite verständlich, sicher waren sie unterwegs zum Getränkeautomaten, der nach jeder Sport-Stunde eine kleine Erlösung für die Schüler darstellte.

Sie war erst wenige Schritte gegangen, da hörte sie Schritte hinter sich. Als hätte sie geahnt, dass sie der Grund dafür war, drehte sie sich um. Tatsächlich, Lilly hastete ihr mit eiligen Schritten nach und blieb kurz vor ihr stehen.

„Sag mal, was habe ich dir eigentlich getan?", schien sie das Gespräch nicht auf sich beruhen lassen zu wollen.

Sabrina tat so, als wüsste sie nicht, wovon das blonde Mädchen sprach.

„Ich habe nur gesagt, dass du den Unterricht nicht zu deinem persönlichen Spielplatz machen sollst, mehr nicht. Die anderen haben sich angesprochen gefühlt mitzumachen, obwohl einige dafür vielleicht noch nicht bereit waren. Und es war auch nicht so, dass ich es unbedingt mit Mehmet tun wollte, genau genommen ist das auch deine Schuld. Niemand hat dir aufgetragen du müsstest unbedingt in der ersten Unterrichtsstunde und vor den Augen aller gleich deine Beine für Fabian breit machen."

Den feindseligen Ton in ihrer Stimme, der sich immer weiter steigerte bemerkte sie gar nicht. Lilly selbst war baff. Sie dachte nun bestimmt, dass Sabrina sie abgrundtief hasste.

„Wow, so denkst du über mich? Vielleicht bin ich über's Ziel hinausgeschossen, aber nur, weil ich es unbedingt wollte! Ich hab Fabian sehr gern und wollte Sex mit ihm haben, völlig gleich ob jetzt im Unterricht oder zu Hause. So haben bestimmt auch die anderen Pärchen in der Klasse gedacht. Aber du hingegen konntest gar nicht genug betteln, dass Mehmet dir seinen Schwanz reinsteckt, den du angeblich doch so abstoßend und lästig findest. Nein, wenn dann bist von uns beiden DU hier die Schlampe und ganz sicher nicht ich!", schimpfte sie.

Sabrina spürte wie ihr Blut kochte und in ihren Kopf stieg. Sie ob ihren rechten Arm um Lilly eine schallende Ohrfeige zu verpassen, doch... sie kam nicht mehr dazu.

Ihre Klassenkameradin hatte sich in Windeseile umgedreht und war ebenfalls nicht wenige wütend davon gestapft.

Sabrina rief ihr noch hinterher, doch Lilly schien mit ihr fertig zu sein. Dabei fielen ihr immer neue Beschimpfungen ein, bis sie einsah, dass es keinen Sinn machte. Mein Gott, Lilly hatte den Streit nicht einmal begonnen, das war sie gewesen. Lilly hatte sich nur den Leitspruch ‚Die Klügere gibt nach' zu Herzen genommen und war gegangen. Noch etwas, das sie Sabrina voraus hatte. Aber war es denn überhaupt anders gegangen? Sabrina wollte doch lediglich ihren Frust hinaus schreien, auch wenn Fabians Freundin die denkbar schlechteste Wahl gewesen war. Vielleicht hätte sie mit ihrer Mutter, oder ihren Freundinnen reden sollen. Vermutlich hätte auch ihre Zimmerwand hergehalten. Doch nachdem sich Sabrina immer mehr beruhigte, spürte sie, dass sie sich erleichterte fühlte. Der Versuch, alles zu verdrängen war fehlgeschlagen, radikal sogar. Aber vermutlich konnte sie sich nur so klar werden, dass ihr Fabian trotz allem wichtig war. Sie wollte ihn und konnte Lilly den Sieg keinesfalls überlassen. Sie würde kämpfen, egal wie aussichtslos es sein würde. Denn das war es zweifelsohne. Lilly würde sicher gleich zu ihrem Liebsten rennen und sich bei ihm ausheulen, welch grässlicher Mensch Sabrina doch war. Das Mädchen wusste nicht einmal, wie es sich rechtfertigen sollte, würde Fabian darauf ansprechen. Er würde sicher augenblicklich eine Entschuldigung seitens Sabrinas verlangen. Diese wusste, dass sie zu weit gegangen war, doch nun führte kein Schritt zurück.