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Farben der Welt Ch. 02

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Auch wie er seine Gaben vor anderen verbirgt, hatte er erstaunlich schnell gelernt. Stets bedacht darauf, niemanden zu gefährden oder sich einen unfairen Vorteil zu verschaffen. Im Alter von fünf Jahren konnte er bereits Menschen nahezu perfekt einschätzen. Jede Emotion, jede Farbe, ja sogar die einzelnen Nuancen waren ihm bekannt. Und jetzt? Jetzt wird er bald 20. Morgen war die große Feier für seinen Geburtstag geplant. Alle Freunde hatte er eingeladen und mich bei der Gelegenheit gefragt, ob er nicht in eine eigene Wohnung ziehen dürfe.

Als mich diese rehbraunen Augen, die er eindeutig von seinem Vater geerbt hatte, ansahen, konnte ich nicht anders und habe zugestimmt. Zu spät sind mir die möglichen Folgen bewusst geworden. Aber einen Rückzieher konnte ich jetzt auch nicht mehr machen.

So ließ ich mich erschöpft zwischen meine Lebensgefährten fallen. Robert, bei dem sich der erste graue Ansatz im Haar bemerkbar machte, ansonsten von seiner Vergangenheit als Sportler nicht viel eingebüßt hatte und Claudia, die dank viel Training noch mit jeder 20 jährigen mithalten konnte.

Als ich hingegen an mir runter sah, wunderte ich mich wie so oft, dass die beiden nicht einfach miteinander durchbrannten. Die Schwangerschaft und die folgenden Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen. Mein Busen war zwar schön groß, verfiel aber leider zusehens der Anziehung der Erde. Auch mein einst straffer Bauch hatte das ein oder andere Kilo mehr als früher. Und diese fiesen ein- oder anderen Kilo hatten gleich die gesamte Verwandschaft mitgebracht und beschlossen, auf Dauer bei mir einzuziehen. Alles Training und diverse Diäten konnten da auch nicht mehr weiterhelfen. Hätte ich nicht gewusst, warum ich mit Mitte vierzig so aussah, ich hätte mich in Grund und Boden geschämt.

Aber ich hatte einen Sohn. Und er hatte zwei Mütter und einen Vater. Eine etwas ungewöhnliche Konstellation, aber wer will schon normal sein.

Und als Mutter in den besten Jahren sieht man nun mal ein wenig anders aus als ein Teenager. Doch für Maximilian war es das alles wert.

Er war ein Traum von einem Mann geworden. Den Körper und die Augen hatte er von seinem Vater geerbt. Sport und Fitness waren seine Leidenschaften, und so konnte er nicht nur mit einem durchtrainierten Körper, sondern auch mit eine angenehmen bräune aufweisen, ohne irgendwie übertrieben oder aufgepumpt zu wirken.

Ein echter Sportler, wie sein Vater halt.

Das Gesicht hingegen, diese sanften Züge, das freundliche Lächeln, das ihm immer um die Augen spielte, waren eindeutig meiner Familienlinie zuzuordnen. Und natürlich die Gabe, die auch bei ihm sehr stark ausgeprägt war.

„Ich muss ihm vertrauen. Er wird nie erwachsen, wenn er nicht endlich auf eigenen Beinen stehen darf. Und ausserdem habe ich es ihm versprochen! Morgen werde ich ihm die Nachricht überbringen, dass er am Montag seine neue Wohnung aussuchen kann. Auch wenn ich ein ungutes Gefühl dabei habe."

Mitfühlend nahm mich Claudia in den Arm um mich bei meiner Entscheidung zu unterstützen.

***

Endlich. Sechs Jahre lang habe ich auf diesen Augenblick hingearbeitet. Alles getan, was von mir verlangt wurde und noch viel mehr. Bereits mit Fünf konnte ich perfekt Gedanken lesen und Emotionen einstufen. Meine Mutter war mir immer eine begeisterte Lehrerin gewesen. Sie hat mich stets an meine Grenzen getrieben und weit darüber hinaus. Ohne sie wäre all das nie möglich gewesen. Ich hätte vermutlich schon vor Jahren beschlossen, dass ich genug kann, genug weiß. Aber stets hat sie mich animiert, mehr zu lernen. Mehr zu nutzen. Mehr zu verstehen. Und so habe ich gelernt.

In der Schule damit ich gute Noten habe. Beim Sport, um der Beste und schnellste zu werden. Und Zuhause, dass ich meine Fähigkeiten perfektioniere. Was meine Mutter bei all dem nicht bedacht hatte war, dass ich wirklich besser und besser wurde. Mittlerweile sogar um ein vielfaches besser als sie in ihren Glanzzeiten. Denn was sie nicht weiß ist, dass ich seitdem ich dreizehn bin, Gedanken und Erinnerungen nicht nur lesen, sondern auch manipulieren kann.

Jedesmal wenn ich sie in meinem Kopf spüre, kümmere ich mich darum, dass sie nur das sieht, was sie auch sehen will. Den braven, anständigen Sohn, der nichts Böses auf der Welt kennt. Aber die Welt ist böse. Durch und durch. Und so reifte in mir ein Plan.

Langsam habe ich meine Mutter bearbeitet und auf sie eingewirkt. Sie mit Träumen und Gedanken gefüttert. Nie habe ich es übertrieben. Stets nur eine kleine Erinnerung an ihre erste Wohnung. Ein Gefühl von Freiheit. Von Zeit zu Zeit, und über Jahre hin. Und Morgen ist es so weit. All die Arbeit hat sich gelohnt. Ich werde ausziehen. Sie hat es beschlossen. Die Entscheidung getroffen. Natürlich nur dank meiner Unterstützung. Und zum erstenmal bin ich frei. Oder ich werde frei sein. Und dann,... Ich wage mir die Möglichkeiten gar nicht erst vorzustellen.

Diese Stadt!

Dieses Land!

Diese Welt!

Wer will mich schon von meinen Zielen abhalten?

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  • KOMMENTARE
Anonymous
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Anonym
3 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 9 Jahren
Mittel-Ausführliche Kritik

Guter Schreibstil - kleinere Rechtschreibfehler - teils gute Charaktere (Protagonistin) der Rest ist leider weniger gut, man weiß NICHTS über die Persönlichkeit des "Traummanns" (was sind seine Wünsche/was denkt er/warum hat er diese Lebensfreude) deshalb ist dieser Character bis jetzt einfach nur unrealistisch, bitte vertiefen. Die Persönlichkeit von Claudia ? (Ich merk mir nie die namen von Buchcharakteren) darf auch noch vertieft werden. - Plot sehr einfallsreich SEHR GUTER PLOT TWIST AM ENDE - Zu dem vorherigem Kommentar : bitte nimm den Sohn nicht sofort aus der Geschichte er ist ein hervorragender Antagonist und JEDE gute Geschichte braucht einen Antagonisten. Du kannst ihm am Happy End zur Vernunft kommen lassen aber bitte mix noch was unverhergesehenes mit rein sonst wird die Geschichte vorhersehbar und langweilig - Die Geschichte hat Potential mach was draus mfg ein Bücherfan :)

NIBU2013NIBU2013vor etwa 11 JahrenAutor
@Anonym

Danke für deine Mitteilung. Leider erfahre ich zu selten wie meine Geschichten bei den Lesern ankommen. Aber ich kann dich beruhigen. Teil 3+4 sind bereits in Arbeit.

Ausserdem würde ich mich sehr über weitere Kommentare freuen, da ich mich nur so verbessern kann.

AnonymousAnonymvor etwa 11 Jahren

Okay, das Finale ist nicht so toll. Es hinterlässt bei mir einen eher unangenehmen eindruck.

Wenn du noch einen 3ten Teil machst, sollte der Bengel da richtig auf die Nase fallen weil er rauskriegt das seine Fähigkeiten weder besonders stark noch nützlich sind. Er sollte auf jemanden treffen, der ihn zur Räson bringen kann.

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