Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Fast, aber nur fast

Geschichte Info
Ein zweiter Heiratsantrag.
9.2k Wörter
3.91
26.7k
00
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

------------------------------------------

Zur Übersicht für die geneigte Leserin und den geneigten Leser -- es gibt ja deren einige, denen meine Geschichten gefallen -- hier eine chronologische Übersicht meiner bisherigen Geschichten:

Voreheliches

[Der Unterschied]

[Die Grundbegriffe]

Das Obligatorische

[Über einen starken Typ]

[Ferienspaß I]

PennälerInnenfeten

Lernen fürs Abitur

[Ferienspaß II]

Erstes "Eheleben"

Erste Ehe nebst Nebenbeschäftigungen

Auf Schlingerkurs in den Hafen (mit Ferienspaß III)

Der weltberühmte Pianist hat heute nicht seinen besten Tag

Auf der Durchreise

Der Wanderclub

Die Ernennung

[Hinter unverschlossenen Türen]

Vetternwirtschaft

Vom anderen Ufer

An der Ostsee hellem Strande ...

Wenn der Herr außer Haus ist, tanzt das Mäuslein im Bette

Die Sportskanone

Rameaus Geburtshaus

Die Rettung aus der Gosse

Die Tröstung

Nach der Scheidung: frei floatend

Gartenarbeit

Das Cembalo

Urlaub mit Mama

Als Scheidungswitwe -- Ehevermittlung die erste

Nachgeholte Schülerliebe -- oder Ehevermittlung die zweite

Heldenzeugen

Die Viererbande

Nachhutgefecht

Ausflug ins horizontale Gewerbe

Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt

Der Rußlandheimkehrer

Fast, aber nur fast

Die mit [] markierten Texte sind nicht in Literotica zu finden, denn sie handeln von Jugenderlebnissen, bei denen einige der handelnden Personen noch keine achtzehn Jahre alt sind, oder sie sind kürzer als 750 Wörter. Wer auch diese Texte lesen möchte, melde ich bei mir, möglichst per E-Mail.

------------------------------------------

Ein weiterer für mich denkwürdiger Kunde kam eines dienstags abends in die Sauna, etwa drei Wochen, nachdem ich dort begonnen hatte; nach dem Ablauf der Dinge mußte es ein Dienstag gewesen sein.

Aber beginnen wir weiter vorn.

Im oberen Stockwerk der Sauna gab es außer Gabis kleinem Büro noch zwei bewohnbare Zimmer. In einem wohnte Marya für eine nur symbolische Miete, brauchte sich so keine teure Wohnung in Hamburg zu leisten und machte dafür außerhalb der Öffnungszeiten in der Sauna sauber und ließ die Waschmaschine mit den Handtüchern und Bademänteln laufen. Ansonsten hatte sie alle Bewegungsfreiheit -- bis auf das Verbot von Herrenbesuchen; es gab auch einen separaten Eingang zum oberen Stockwerk, so daß man nicht durch dem Barraum mußte, um dorthin zu gelangen.

Nachdem ich mich schon an meinem ersten Tag mit Marya angefreundet hatte, lud sie mich am darauffolgenden Sonntag zu einem Nachmittagskaffee ein -- weswegen ich meine Mutter, die ich sowieso in den Saunawochen normalerweise am Sonntag besuchte, aufs Abendessen vertröstete. Bei dieser Gelegenheit lernten wir uns mit Marya in ihrem gemütlichen Zimmer näher kennen und wurden uns immer sympathischer. Dabei gestand sie mir auch -- was aber alle Mädchen außer mir schon wußten --, daß sie mit einem Kunden befreundet sei, mit dem sie sich auch manchmal im wirklichen Leben traf, mit dem es dann auch zu leicht vorstellbaren unsittlichen Dingen kam und der sie vielleicht im Herbst heiraten wollte.

"Herzlichen Glückwunsch! Und was sagt Gabi dazu? Und deine Kinder?"

"Meine Kinder kennen Konrad schon und sagen: ,guter Papa`. Und Gabi -- sich nicht freut, aber sagt, ich soll heiraten ihn, er ein guter Kerl."

"Na, denn man zu! War Konrad nicht da in den letzten Tagen?"

"Er war letztes Mal da Dienstag vorige Woche."

Als mir Marya das ganze obere Stockwerk zeigte, kam mir eine Idee.

"Glaubst du, daß ich ein--zwei Wochen hier in dem anderen Zimmer wohnen kann?"

"Das wär wunderbar, Melanie, dann ich nicht so allein. Aber mußt Gabi fragen, sicher sagt ,ja`. -- Uns warum willst du wohnen hier?"

"Dann kann ich endlich meine Wohnung renovieren und brauch nachts nicht zwischen den Farbeimern zu schlafen, und ich kann auch das Parkett abziehen lassen, das hätte es nötig und macht so viel Staub."

"Parkett -- abziehen?"

"Ja, das sagt man so, das heißt schleifen -- weißt du, was das bedeutet?"

"Ja", und sie machte die richtigen Parkettschleifbewegungen, "in Polen wir haben so Drahtzeug --"

"Das kenn ich auch noch, aber jetzt läßt man eine Firma kommen, und die hat Maschinen. -- Sag mal, wissen deine Kinder eigentlich, daß du hier anschaffst?"

Wieder einmal sah Marya in ihrem kleinen Wörterbuch nach und sagte dann:

"Ja, letzte Woche ich kaufte für meinen Jung einen neuen Anzug."

"Das meinte ich nicht -- das muß ich dir erklären. Man sagt zwar ,Ich habe mir ein Auto, einen neuen Kühlschrank angeschafft`, aber das sagt man nur bei teuren Sachen, bei einem Anzug oder einem Kleid sagt man fast immer nur ,kaufen`, und ohne Zusatz bedeutet ,anschaffen` oder ,anschaffen gehen` das, was wir in der Sauna machen."

Marya mußte kichern und sagte:

"Steht nicht in Wörterbuch."

Seit diesem Nachmittag setzten wir uns mit Marya fast immer zusammen auf eine Bank im Barraum, und ich half Marya immer wieder, wenn sie etwas nicht ganz verstanden hatte.

Gleich am Montag telephoniere ich mit Gabi, und sie gab mir sofort die Erlaubnis, für einige Zeit in das zweite obere Zimmer zu ziehen. Am frühen Nachmittag des Dienstags brachte ich meine wichtigsten Sachen, räumte sie in den Schrank, Arbeiten hatte ich an dem Tag nicht zu korrigieren, nachmittags und Abends verrichtete ich meine Liebesdienste, nach dem Aufräumen teilten wir uns mit Marya noch eine Piccolo und tranken auf gute Zimmernachbarschaft. Ich schlief herrlich, wurde am Morgen von Marya geweckt, die mir auch schon ein Frühstück bereitet hatte: "Ich vormittags ja keinen Dienst." Ich verrichtete meinen Schuldienst und heuerte am Nachmittag die Handwerker an, die mir meine Kollegen empfohlen hatten, und sie wollten schon diese Woche mit der Arbeit loslegen. Handwerksüblich ging es aber doch erst in der kommenden Woche los, und auch die Fertigstellung verzögerte sich, obwohl ich mich nachmittags täglich vom Fortgang der Arbeit überzeugte und die Handwerker drängte. Die anzüglichen Bemerkungen über meine Spiegelwand im Schlafzimmer konnte ich nicht immer überhören, und ich log, ich hätte sie von meinem Ex nach der Scheidung geerbt. So kam es, daß ich insgesamt über drei Wochen mit Marya in der Sauna hauste -- eine schöne Zeit, denn wir verstanden uns prächtig.

An einem, wie gesagt, Dienstag im März -- ich wohnte schon zwei Wochen dort -- kam dann wieder einmal Konrad. Er hatte sich wohl am Vortag angesagt, Marya erwartete ihn, umarmte ihn stürmisch und küßte ihn. Er kam in Begleitung eines anderen Herrn, offensichtlich eines Bekannten, der aber auch meinen Kolleginnen von früheren Besuchen her bekannt war. Nach dem Umkleiden in die Bademantelkluft setzte sich Konrad natürlich gleich zu Marya und begann mit ihr zu schmusen, und der andere Herr setzte sich daneben zu mir und fragte, wie fast alle Stammkunden in meinen ersten Wochen, ob ich neu sei, was ich natürlich bestätigte. Er fragte mich nach meinem Namen, und ich antwortete:

"Melanie."

"Ist das dein richtiger Name?"

"Na ja, wie man's nimmt."

"Wie heißt du denn wirklich?"

"Das sag ich dir vielleicht mal, wenn wir uns näher kennenlernen. Und wie heißt du?"

"Guntram."

"Wie bitte?"

"Ja, wirklich: Guntram. Ich könnte meine Eltern erschlagen."

"Das laß lieber sein. Altdeutsch -- das war ja mal eine Zeit Mode."

Guntram war ein lieber Kerl und mir schnell sympathisch, nicht nur, weil er sich viel Zeit ließ, ehe er begann, puffüblich an mir rumzufingern, sondern weil er aus demselben Stadtteil stammte wie ich, so daß wir uns lachend viele Döntjes erzählen konnten.

Marya und ihr Konrad waren schon längst in eine der Liebeslauben verschwunden, als mich auch Guntram fragte, ob ich mit ihm "auf Zimmer" zu gehen bereit sei. Natürlich war ich dazu bereit, aber an diese erste intime Begegnung mit Guntram kann ich mich kaum erinnern, und nach verrichteter Verrichtung setzten wir uns wieder neben Marya und Konrad auf die Bank im Barraum und talkten etwas small. Ich freute mich für Marya, die mit leuchtenden Augen neben ihrem Konrad saß, "ewig" mit ihm Händchen hielt und sich in äußerst fehlerreichem, aber fließendem Deutsch mit ihm unterhielt.

Im weiteren Verlauf dieses Abends verschwanden Marya und Konrad noch einmal nach hinten, Guntram nahm sich die schöne Claudia -- sie kannte ihn von früheren Begegnungen und war hocherfreut, denn dadurch befreite Guntram sie von den Annäherungsversuchen eines sehr dicken Kunden, der auch für die anderen Mädchen offenbar neu war und der sich dann auf mich "stürzte". Um mich näher kennenzulernen, lud er mich alsbald nach hinten auf eine Piccolo ein.

Ich hatte mich schon immer gefragt, wie es dicke Männer, deren Liebeswerkzeug auch in ausgefahrenem Zustand kaum unter dem Bauche hervorschaut, im Bett anstellen. Aber dieser Kunde war im Zimmer ganz lieb und rücksichtsvoll. Er meinte: "Ich kann mich doch nicht auf dich legen -- das kann ich doch keiner Frau zumuten!", und so legte er sich neben mich und bearbeitete mich von der Seite. Irgendwie ging es, und gar nicht so schlecht.

Als ich nach Verarztung dieses Herrn wieder in den Barraum kam, wollten Konrad und Guntram aufbrechen. Zum Abschied sagte mir Guntram in hamburgisch trockenem Ton:

"Du gefällst mir; ich werd sicher bald wiederkommen."

"Das tu man", antwortete ich, "das würde mich freuen."

Das meinte ich ehrlich, und es klang wohl auch so. Gern hätte ich mich hinten, während er sich anzog, noch weiter mit ihm unterhalten, aber nach Usus des Hauses oblag es Claudia, ihm die Bezahlung für seine beiden Ficks abzunehmen und ihn mit einem Küßchen zu verabschieden. Mit Marya und Konrad dauerte dieses Prozedur natürlich eine ganze Weile länger.

Marya war so erfreut über Konrads Besuch, daß sie mich nach der "Dienstzeit" zu einer ganzen Flasche Sekt einlud, die ich ihr aber anstandshalber halb bezahlte.

"Er sagt, er mich heiraten im November, bis dann er mietet große Wohnung."

"Na, dann herzlichen Glückwunsch -- und die Kinder?"

"Sohn ist älter und wohnt bei Oma und hat noch zwei Jahre Schule. Tochter ist viel jünger und kommt nach hier."

"Kennt Konrad schon deine Kinder?"

"Natürlich! Auch Mama. War schon paarmal in Poznan."

"War Konrad schon mal mit Guntram da?"

"Ja; fast immer zusammen. Sind Kollegen. Konrad ist gekommen auf Guntrams --"

"Empfehlung?"

"Ja, genau!"

Guntram machte seine "Drohung" wahr und kam schon nach drei Tagen, also am Freitag abend, wieder, und wieder zu Maryas großer Freude zusammen mit Konrad. Konrad Marya sowieso, aber auch Guntram betrachtete mich wohl schon als "alte Freundin", setzte sich gleich neben mich, und kaum hatte er den ersten Durst mit einem Mineralwasser gelöscht, lud er uns alle vier nach hinten zu einem Sektgelage ein. Wir knutschten paarweise, und Guntram wurde hellhörig, als er aus dem Getuschel von Marya und Konrad das Wort "Ausflug" heraushörte. Es stellte sich heraus, daß Konrad Marya gefragt hatte, ob sie nicht Lust auf einen Ausflug am Sonntag habe, es sei nach dem harten Winter besseres Wetter angesagt. Marya mußte leider absagen, denn sie erwartete einen Anruf von ihrer Mutter, den sie angeblich nicht absagen konnte, aber Guntram ließ sich davon anregen und lud mich seinerseits zu einem Ausflug am kommenden Sonntag ein. Da ich damals keinen Freund und auch sonst niemand hatte, mit dem ich den Sonntag hätte verbringen können -- den allfälligen Besuch bei meiner Mutter würde ich weiter auf Montag verschieben --, sagte ich zu. Guntram konnte sein Glück nicht fassen und zerrte mich sofort "auf Zimmer".

An dieses zweite Mal erinnere ich mich recht genau. Jetzt, wo es ihm gelungen war, mich zu einem Treffen außerhalb der Sauna einzuladen, hielt er es für angebracht, mir seine Sex-Vorlieben zu erzählen. Gern ließe er sich den Schwanz lutschen --

"Aber das geht hier nur mit Überzieher --"

"Natürlich! Also lassen wir das. Aber ich würde gern kniend von hinten --"

"Aber das nur ins richtige Löchlein! Schaffst du das so weit?"

"Ich denke schon."

"Ich eigentlich auch."

Und so rammelte er mich kniend von hinten und streichelte dabei hingebungsvoll meine ziemlich ausladenden Hüftkurven und den oberen Teil meiner entsprechend fleischigen Schenkel. Er kam mit so heftigen Bewegungen, daß wir beide Angst hatten, das Kondom könnte gerissen sein oder sich selbständig gemacht haben, aber es war alles in Ordnung, und wir ruhten uns noch eine Weile nebeneinander liegend aus.

Dabei erzählte er mir die bekannte Geschichte von der sexuninteressierten Ehefrau, mit der angeblich kaum noch was laufe.

"Aber wenn du verheiratet bist -- wie kannst du denn dann am Sonntag mit mir einen Ausflug machen?"

"Meine Frau ist für viele Wochen drüben in Amerika. Unsere Tochter hat da gerade ihr erstes Kind gekriegt, und meine Frau meint, sie ist da unabkömmlich. Ich, meint sie, komme hier schon allein klar."

"Das merkt man, wie du klar kommst. Den Druck in deinen Lenden erleichterst du jedenfalls hier in der Sauna."

"Meistens leider nur im Selbstbetrieb."

"Natürlich; ist mir bekannt. Und wahrscheinlich hast du auch noch andere Gelegenheiten."

"Um ehrlich zu sein: ja. Aber die werde ich sein lassen, die kommen mit hier und mit dir nicht mit."

"Danke fürs Kompliment!"

"Gern geschehen! Wir sollten aber mal klären, wann und wo wir uns am Sonntag treffen -- und wo wir hinfahren wollen."

Bevor wir aber in diese Diskussion einsteigen konnten, klopfte es an der Tür. Es war der Stimme nach Gabi, und sie sagte:

"Seid ihr schon fertig? Draußen wartet nämlich Fridolin auf dich."

"So ist es hier nun mal", klärte ich Guntram auf, "für im Zimmer ist nur eine halbe Stunde vorgesehen, aber da achten die nur drauf, wenn wie Frauen von jemand anders verlangt werden."

"Ist mir doch klar", antwortete Guntram lächelnd, "ich wart auf dich, hier läßt es sich ja aushalten."

Fridolin sagte, er sei extra minetwegen schon nach so kurzer Zeit wiedergekommen, und fragte mich bei einer Piccolo, wie ich mich denn so eingelebt hätte. Ich konnte seine etwaigen Sorgen um mein körperliches und vor allem seelisches Wohlbefinden beruhigen, im Zimmer ritt ich ihn gehörig, wie ich nun wußte, wie er es gern hatte, mußte ihm aber in der anschließenden Ruhephase sagen, daß wir nicht zu lange nebeneinander liegen könnten, weil jetzt wieder ein Kunde aud mich wartet.

"Das freut mich für dich, daß du schon so schnell zu einer begehrten Lustdame geworden bist! Dann will ich dich nicht länger aufhalten, ich hab heute auch nicht viel Zeit"; sprach's, küßte mich und tastete mich dabei noch einmal genußvoll von oben bis unten ab mit besonderer Berücksichtigung von --

Nachdem auf diese Weise Fridolin verarztet war, besprachen wir mit Guntram hinten bei einer weiteren Piccolo das Geschäftliche.

"Wo kann ich dich am Sonntag abholen?"

"Hier, auf dem Parkplatz der Post hier drei Häuser weiter."

"Wohnst du denn hier in der Nähe?"

"Ja."

"Dann kann ich dich doch von zu Hause abholen. Ist das ein Geheimnis, wo du wohnst?"

"Nicht direkt, aber ich wohne jetzt hier."

"In der Sauna?"

"Ja."

"Hast du denn keine eigene Wohnung?"

"Doch."

"Ich versteh nicht."

"Ist auch nicht so einfach. Meine eigene Wohnung laß ich gerade neu malen, und solange wohn ich hier."

"Ach, so ist das. Also bei der Post hier. Und wann?"

"Ich würd sagen, so früh wie möglich, daß wir den Tag vor uns haben."

"Sehr einverstanden. Ich weiß nur nicht, ob ich nach der anstrengenden Woche --"

"-- und den Anstrengungen hier --"

"-- auch das! -- so früh aufwache. Ich geb dir nachher meine Nummer; kannst du mich Sonntag -- sagen wir: um halb acht anrufen und mich notfalls aufwecken?"

"Kann ich machen --"

"-- und ich ruf dich an, wenn mir was dazwischenkommt."

"Hast du denn die Nummer hier?"

"Die hat mir Bobby mal gegeben, falls ich mich mit einer von euch verabreden will."

"Na denn. Kommst du nicht noch mal aufs Zimmer?"

"Ich weiß nicht -- ich bin ja schon in dem Alter --"

"-- Alter -- na, ich bitt dich, du bist doch im besten Mannesalter --"

"-- du schmeichelst, du Luder -- entschuldige den Ausdruck -- aber ich bin schon gut über fünfzig, und zweimal so kurz hintereinander, das dauert meist endlos und klappt meistens gar nicht."

"Ich bring dich schon auf Trab. Gib's zu: Du willst doch, ich seh doch das Funkeln in deinen Augen, und unser kleiner Freund hier will doch auch -- soll der umsonst so tropfen?"

Guntram gab auf:

"Na gut, versuchen wir's noch einmal."

Bei der gemeinsamen Dusche und dann im Zimmer wandte ich alle meine Künste auf, um Guntram im wahrsten Sinne des Wortes bei der Stange zu halten. Es gelang mir, ihn mit zarter Handarbeit bis kurz vor den Höhepunkt zu bringen, ihm ohne Frühentladung das Verhüterli überzustreifen, und nach dem Eindringen brauchte mein Galan nur noch zwei--drei Stöße, um das Kondom noch einmal prall zu füllen.

"Von wegen Alter", konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen.

"Aber du hast mich verführt!"

"Deswegen mußt du trotzdem zahlen."

"Wenn ich nicht durch das kleine Fenster neben der Sauna verschwinde."

"Jetzt nackig in der kalten Märznacht -- das will ich sehen!"

"Wieso nackig? Ich zieh mich natürlich vorher an."

"Dann finden wir dich nach deiner Telephonnummer."

"Ach so, ja!"

In seinem Liebesrausch dachte der Gute nicht so weit, daß er mir die ja wohl nicht wie geplant geben würde, wenn er beabsichtigte zu verschwinden. Wir kuschelten noch etwas zusammen, dann wollte Guntram aufbrechen, und während des Anziehens gab er mir seine Visitenkarte "in vollem Vertrauen, daß du sie nicht mißbrauchst".

"Ist doch klar! Du bist Geschäftsmann -- ich sehe hier -- in der Innenstadt."

"Ja! Schiffs- und Tropenkleidung, ist nur Eingeweihten bekannt, bei denen aber bestens eingeführt. Konrad hat übrigens eine der letzten Uniformschneidereien, er macht unter anderem für mich Marineuniformen; daher kennen wir uns."

"Und geht zusammen in den Puff."

"Das auch. -- Ich glaub, Marya ist eine gute Frau für Konrad."

"Davon bin ich überzeugt -- aber red nicht so laut, man hört uns bis vorn zur Bar! -- Also, dann bis morgen früh", fügte ich flüsternd dazu.

"Tschüs!"

Und mit einem nicht zu auffällig hingehauchten Küßchen entließ ich ihn durch die Tür. Dann setzte ich mich neben Marya und Konrad, die Händchen hielten und angeregt miteinander redeten, auf meine Stammbank. Auch Konrad verabschiedete sich bald, wünschte mir mit leiser Stimme viel Spaß beim morgigen Ausflug und wurde von Marya aus dem Club gelassen.

Ich weiß noch, ich hatte an diesem Abend zusammen mit Claudia noch einen Kunden zu bedienen, der unbedingt uns beide auf dem Zimmer haben wollte, aber nur Claudia schaffte, das aber mit viel Humor nahm. Mit wenigen Kunden haben wir so gelacht wie bei diesem "Versagen", und wohl wegen unseres verständnisvollen Verhaltens wurde dieser Herr in den folgenden Wochen ein treuer Stammkunde.

Nach dem mitternächtlichen Schließen und Aufräumen setzten Marya und ich mich noch ein wenig zusammen und tranken ein Bierchen; das war schon zur Tradition geworden. Marya beglückwünschte mich zu meinem Ausflug mit Guntram und fragte:

"Wo fahrt ihr denn hin?"

"Oh, das haben wir im Eifer des Gefechts ganz vergessen -- ich weiß gar nicht."

"Vielleicht nur in seine Wohnung, und da --", kicherte Marya.

"Das klang bei ihm nicht so. Ich glaub, er will wirklich mit mir irgendwohin rausfahren."

Und dann getraute ich mich zu fragen:

"Sag mal, Marya, wenn du und Konrad heiraten wollt, warum bleibst du dann hier und ziehst nicht schon zu ihm?"

"Ach, das ist so -- weißt du das nicht: Konrad noch verheiratet."

"Ach so."

"Nicht so, wie denkst: Konrads Frau ihn verlaßt vor mehr als ein Jahr, und jetzt, wo will heiraten, er macht Scheidung."

"Aber deswegen könnt ihr doch schon zusammenziehen, das ist doch heute nicht mehr so wie früher."

"Konrad sagt, nicht gut für Scheidung, wenn wir zusammen."