Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Ficktierchen

Geschichte Info
Ein Tag wie kein anderer.
12.4k Wörter
4.64
206.4k
65

Teil 1 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 06/07/2023
Erstellt 10/02/2015
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
Unfein
Unfein
481 Anhänger

„Ficktierchen"

Andreas Mayberg surfte wieder einmal ausgiebig auf einschlägigen Seiten. Wie jedes Wochenende suhlte er sich auch an diesem Sonntag im unendlichen Reich sexueller Phantasien.

Gerade vor einer halben Stunde war er aufgestanden, hatte sich schnell einen Kaffee gekocht und sich anschließend, nur in seinen Morgenmantel gehüllt, an seinen Rechner gesetzt. Seine Augen wanderten über die erregenden Bilder. Geübt scrollte er die Vorschaubilder der Galerie hinunter. Gefiel ihm eins der kleinen Thumbnails, öffnete er es schnell und ergötzte sich hochauflösend an dem geilen Treiben auf der Mattscheibe.

Sein Schwanz war, wie immer, hart wie Stein. Seine linke Hand hatte den Schaft fest umschlossen und wichste ihn - langsam, aber stetig. Er liebte das Gefühl und hatte sich fest vorgenommen, die Erregung so lange wie möglich auszukosten, bevor er seinen geilen Saft abschoss.

Das klappte leider nicht immer. Manchmal schaffte er es ein bis zwei Stunden durchzuhalten, aber mitunter fand er etwas so Geiles, dass er alle Vorsicht vergaß und sich früher als gewollt erleichterte. Doch in diesem Fall machte er halt eine kleine Pause und legte kurze Zeit später eine zweite Runde ein. Es hatte Sonntage gegeben, an denen er viermal gekommen war.

Dem Postangestellten war es egal, worauf er wichste. Bilder, Videos, Anim-Gifs, Sex-Geschichten, Manga-Comics ... Was auch immer ihm in die Quere kam, wurde genutzt, um seine Triebe zu befriedigen.

Er war vermutlich sexsüchtig, aber dieser Umstand war ihm herzlich egal. Für ihn gab es nichts Schöneres im Leben. Er brauchte keinen Luxus, keine schnellen Autos. Selbst das normale Fernsehprogramm interessierte ihn nicht die Bohne.

Andreas hatte einige besondere Vorlieben und ein paar Fetische, aber sein Geschmack war grundsätzlich sehr variabel.

Gummi fand er geil und Natursekt machte ihn maßlos an, auch dominante/devote Spielarten aus dem BDSM, Rollenspiele, Analsex und einiges andere. Aber auch ein geiler Blowjob, ein cooler Handjob oder Spermaspiele waren nicht zu verachten.

War er pervers? Vielleicht mochten das einige so sehen, wenn sie wüssten, wie er seine Freizeit gestaltete, aber dem war nicht so.

Ihm war egal, ob es Blondinen, Rothaarige, Brunette oder schwarzhaarige Frauen waren, die Schwänze lutschten und sie in all ihre herrlichen Löcher stopften. Auch die Hautfarbe war ihm einerlei. Europäerinnen, Afroamerikanerinnen, Inderinnen, Thai, Japanerinnen -- jede hatte etwas für sich.

Hauptsache, sie waren so richtig schön verdorben!

Geile Fotzen, die tabulos alles wollten und sich danach verzehrten, den Männern auf mannigfaltige Art und Weise ihr Sperma hervorzulocken - DAS war genau sein Ding!

Am Schönsten fand er es, wenn es dabei um Amateure handelte, denn die fand er irgendwie ehrlicher als all die Pornostars, auch wenn er wusste, dass es vermutlich nicht stimmte.

Zumindest gab es ihm die Illusion, dass es in der Realität vielleicht wirklich solche Frauen geben mochte.

Eine Sache aber war ihm verhasst: Fakes!

Riesige Ballontitten aus Silikon, wegoperierte Schamlippen, botoxaufgespritzte Lippen, künstliches Sperma... Diese Dinge waren absolut nicht seine Welt! Ja, er verstand nicht einmal, warum manche Frauen sich das antaten. Sie sahen in seinen Augen völlig unnatürlich aus, wie Karikaturen von Menschen.

Was scherte es ihn, ob jemand flachbrüstig war, mit zu breiten Hüften gesegnet war, oder ein paar Pfunde zu viel hatte?

Jede Frau hatte in seinen Augen etwas Besonderes.

Wunderschöne Augen, die den Pornodarsteller beim Blasen begehrlich von unten anschauten. Kecke Sommersprossen, die man herrlich mit Sperma verkleistern konnte. Einen lustigen Pferdeschwanz, an der man die Stute beim Mundfick auf den Schwanz zog. Riesige Schamlippen, die sich schmatzend an Salatgurken schmiegten, wenn sie in die hungrige Möse eingeführt wurden.

Der Beamte hatte Hunderte, nein, Tausende Fotzen gesehen und mindestens ebenso viele Rosetten.

Zart geschlossen bis weit offen.

Süße, enge Jungmösen, die von schwarzen Riesenprügeln aufgeweitet wurden. Saftige, ausgeleierte Fotzen, die nach einem Gangbang vollständig mit Sperma verkleistert waren. Arschlöcher, in die riesige Dildos hineingesteckt wurden und in denen nicht nur eine Faust, sondern fast der halbe Arm verschwand.

Alle waren sie von Form und Farbe völlig verschieden, so unverwechselbar wie Fingerabdrücke. Würde man zehn bekannte Pornodarstellerinnen mit verborgenen Gesichtern, aber nacktem Unterleib vor ihn stellen, wäre er bestimmt in der Lage, sie nur an ihren Mösen zu erkennen.

Andreas war natürlich klar, dass dies niemals geschehen würde.

Der Postbeamte war 38 Jahre alt und Single.

Er hatte in der Vergangenheit ein paar Beziehungen mit Frauen gehabt, aber irgendwie war es nie richtig erfüllend gewesen. Keine von ihnen hatte auch nur ansatzweise seiner Traumfrau entsprochen. Seine ehemaligen Auserwählten hatten gut ausgesehen, waren aber allesamt schüchtern, verklemmt, bis hin zu frigide gewesen. Mit nicht einer von ihnen hatte Sex wirklich Spaß gemacht.

Dazu kam, dass er mit ihrem Wesen und ihren Einstellungen oft nicht klargekommen war. Er konnte Geiz, Egoismus, Verlogenheit, Intrige, Zickerei und Ähnlichem nichts abgewinnen.

Andreas selbst war heiter, ruhig, sanftmütig. Eine Seele von Mensch, dem das Streben nach Harmonie am allerwichtigsten erschien.

Er hatte nicht eine seiner Partnerinnen zu irgendetwas gedrängt, sondern sich jedes Mal, klaglos in sein Schicksal gefügt.

Es war nicht so, dass er hässlich war. Vielleicht unauffällig, aber nicht hässlich.

Es hatte, auch in jüngerer Vergangenheit, vereinzelt Gelegenheiten gegeben, wo er jemand kennengelernt hatte.

Doch selbst das gehörte inzwischen der Vergangenheit an.

Sein Interesse sich auf jemand Neues einzulassen war vollständig erloschen.

Als Single war er herrlich in seiner Mitte zentriert und äußerst zufrieden mit sich und seiner einfachen, aber erfüllenden Art zu leben.

So gab es auch niemand, der ihm das, was er gerade tat, untersagte. Die meisten Frauen, die er kannte, fanden Pornographie ja, nach eigenen Aussagen, widerlich, erniedrigend oder frauenfeindlich.

Er unterbrach kurz seine Wichsbewegungen und trank einen Schluck Kaffee. Dabei entdeckte er am unteren rechten Bildschirmrand etwas, was seine Aufmerksamkeit erregte.

Es war eine kleine Anzeige.

„Ficktierchen suchen ein neues Zuhause! Willst Du ihr neues Herrchen werden?"

Andreas prustete in seine Tasse. Na, das war wenigstens mal originell.

Aus einer spontanen Laune heraus klickte er auf den Link.

Normalerweise machte er das nicht, da sich meist um Spam handelte, wo sich Unmengen an weiteren Fenster öffneten, um ihn auf professionelle Seiten zu locken. Aber diesmal war er neugierig.

Ein neues Fenster öffnete sich. Interessanterweise war es keine der üblichen schmierigen, plakativen Pornoseiten, sondern sie war edel, in rotem Samtlook mit silberner Schrift, aufgemacht und zeigte erstaunlicherweise nicht ein einziges erotisches Bild.

„Vielen Dank, dass Sie Sich für unser Angebot interessieren.", prangte stattdessen einzig und allein in der Mitte des Bildschirms.

„Bevor wir allerdings einen Schritt weitergehen, bitten wir Sie, einen kleinen Test durchzuführen, der überprüfen soll, ob Ihr Interesse ernsthaft ist."

Darunter befand sich ein großer goldener Knopf mit der Aufschrift „TEST".

Seltsam. Es war nicht einmal ein Firmenlogo oder ähnliches vorhanden.

Andreas runzelte die Stirn. Er überlegte, ob die Seite wieder schließen oder den Test machen sollte. Er entschied sich für letzteres, denn es spielte ja keine Rolle und versprach spannend zu werden.

Der Bildschirm veränderte sich nur unwesentlich, nun erschien lediglich eine Frage in dessen Mitte, darunter drei Auswahlknöpfe mit den Aufschriften „Ja", „Nein" und „Vielleicht".

„Können Sie Sich vorstellen, eine echte tabulose Schlampe bei sich aufzunehmen?"

Der Postbeamte grinste und drückte „Ja".

Die nächste Frage tauchte auf.

„Sind Sie finanziell in der Lage für ein Ficktierchen zu sorgen und ihre Bedürfnisse zu befriedigen?"

Andreas lächelte. Was war das denn für eine Frage!

Er überlegte und kam zu dem Schluss, dass er es vermutlich war. Finanziell ging es ihm recht gut und seine Potenz war zweifellos in Ordnung.

Abermals klickte er auf „Ja."

Die Frage verschwand, ebenso die 3 Knöpfe.

„Das war der Test gewesen? Nur 2 Fragen?"

Andreas war dennoch gespannt, wie es nun weitergehen würde.

Ein weiterer Text erschien, darunter zwei kleine, weiße Eingabefelder und ein goldener „OK"-Knopf.

„Vielen Dank. Da unser Angebot äußerst exklusiv ist und ein hohes Maß an Diskretion erfordert, möchten wir uns gerne persönlich mit Ihnen in Verbindung setzen. Wenn Sie wirklich Willens sind mehr zu erfahren und die Testfragen gewissenhaft beantwortet haben, dann geben Sie nun bitte Ihre Rufnummer inklusive Vorwahl in den unteren Felder ein und bestätigen Sie die Eingabe, wir werden uns dann zeitnah mit Ihnen in Verbindung setzen."

Der Postbeamte runzelte die Stirn. Das war jetzt aber mal wirklich ungewöhnlich! Er fragte sich, ob er tatsächlich mehr wissen wollte und ob überhaupt jemand, nach diesen seltsamen Fragen und dem mysteriösen Erscheinungsbild der Seite, ernsthaft seine Telefonnummer eingeben würde.

Er haderte eine Zeit lang mit sich, entschloss sich letztlich dann aber doch, es zu tun.

Seine Neugier hatte gesiegt.

Nachdem er seine Nummer eingegeben und bestätigt hatte, schloss sich die Seite sofort von selbst. Nun war wieder die vorherige Erotikseite auf seinem Bildschirm und zeigte ihm, wie zuvor, jede Menge nacktes Fleisch.

Allerdings fehlte, wie ihm auffiel, die kleine Anzeige.

Sehr merkwürdig, aber vielleicht würde er ja irgendwann erfahren, was das alles zu bedeuten hatte. Zumindest hatte er, bis auf seine Rufnummer, ja keine sensiblen Daten preisgegeben.

Achselzuckend ergriff er seinen, inzwischen wieder schlaff gewordenen, Pint und begann ihn erneut auf Vordermann zu bringen. Kurze Zeit später dachte er schon nicht mehr an das seltsame Ereignis sondern schwelgte erneut in geilen Bilderfluten.

Als er gerade kurz davor war, seine Ladung abzuschießen, klingelte auf einmal das Telefon.

„Verdammt!", fluchte er. „Muss das ausgerechnet jetzt sein?"

Er stand auf, ging zu der Station und schaute auf das Display. Die Nummer war ihm unbekannt, die Vorwahl allerdings aus seiner Stadt. Er grummelte noch einmal und nahm ab.

„Mayberg?", meldete er sich knapp.

Eine dunkle, akzentfreie Männerstimme antwortete.

„Guten Tag, Herr Mayberg. Sie haben vor kurzem Ihr Interesse an einem Ficktierchen bekundet und uns Ihre Nummer hinterlassen. Mein Name ist Peter Schwarz und ich bin ihr persönlicher Betreuer."

Andreas war fassungslos. Dass die so schnell zurückriefen, hatte er nicht erwartet.

„Äh, ja.", stammelte er, noch etwas aus der Fassung.

„Sie meinen die Anzeige im Internet?", hakte der Postbeamte nach.

„Genau die meine ich. Sie haben bestimmt eine Menge Fragen dazu, denke ich?"

„In der Tat.", meinte Andreas zögerlich.

„Die habe ich. Erläutern sie mir doch bitte erst einmal genau ihr Angebot, mir ist nicht ganz klar, was es damit auf sich hat. Darüber hinaus würde ich gerne etwas über das Unternehmen erfahren, was dahinter steckt."

„Sehr gerne, aber das kann ich leider nicht hier am Telefon machen, das verbieten unsere Firmenregularien. Seriosität und Diskretion wird bei uns ganz groß geschrieben. Wären Sie damit einverstanden, wenn ich Sie heute noch persönlich aufsuchte, um Ihnen alles zu erklären?"

„Heute noch? Persönlich?", echote Andreas.

„Ja, persönlich. Anders geht es nicht. Wobei es nicht unbedingt heute sein muss, aber ich mache gerne zeitnah Nägel mit Köpfen. Mein Besuch verpflichtet sie zu absolut gar nichts und ich garantiere Ihnen, ich werde auch nicht versuchen, Sie zu etwas überreden, was sie nicht möchten. Ich bin kein Versicherungsvertreter, der Ihnen etwas andrehen will, sondern nur ein potentieller Vermittler."

„Okay. Von mir aus ginge es heute.", antwortete der Beamte.

„...wenn es nicht allzu lange dauert."

„Prima! Ihrer Rufnummer zufolge wohnen Sie recht nah. Ich könnte in einer knappen Stunde bei Ihnen sein. Wäre Ihnen das recht?"

Andreas schaute auf seine Armbanduhr. Es war gerade mal 10.00 Uhr. Er schaute sich in seiner Wohnung um, viel aufzuräumen hatte er nicht.

„Ja, das ginge in Ordnung.", sagte er.

„Sehr schön. Dann müssten Sie mir nur noch bitte Ihre Anschrift geben. Ach, dürfte ich vielleicht ein Anschauungsobjekt mitbringen?"

„Anschauungsobjekt??!"

„Ja, mein persönliches Ficktierchen, damit sie einen ersten Eindruck bekommen können."

„Äh. Nun. Ja, von mir aus. Ich habe aber nicht viel zu trinken im Haus."

„Oh, das macht nichts. Sie ist genügsam und ich auch. Ein Kaffee wäre nett."

„Das ist kein Problem."

„Fein."

Andreas gab ihm seine Adresse und sie verabschiedeten sich voneinander.

Erst nachdem er das drahtlose Telefon wieder in die Halterung gestellt hatte, dachte er über das Gespräch nach.

„Ich lasse in einer Stunde einen wildfremden Mann und seine Begleiterin in meine Wohnung!", stellte er verblüfft fest. Er hatte sich geschickt bequatschen lassen.

Dieser Sonntag hielt offenbar Überraschungen für ihn bereit.

Hoffentlich waren es keine Gangster, die ihn überfallen wollten. Zumindest hatte der Mann am Telefon ja recht eloquent geklungen.

Nun sollte er sich wohl besser kurz duschen, sich anziehen und noch ein wenig klar Schiff machen.

Zumal er ja sein „Anschauungsobjekt" mitbringen wollte...

Eine knappe Stunde später läutete seine Türglocke. Der Postbeamte war ein wenig nervös, beschloss aber, es durchzuziehen und sich nichts anmerken zu lassen. Und er hatte sich fest vorgenommen, sich nichts aufschwatzen zu lassen.

Er schaute durch den Türspion.

Vor der Eingangstür stand ein gepflegter, etwa vierzig- bis fünfzigjähriger Mann, mit angegrauten Schläfen, gekleidet in einen anthrazitfarbenen Anzug. Neben ihm befand sich eine umwerfend attraktive Blondine mit einem sagenhaften roten Schmollmund. Sie trug ein, soweit er es erkennen konnte, ein schwarzes Minikleid.

Andreas öffnete die Türe, begrüßte die beiden freundlich und bat sie herein.

Nur einige Minuten später saßen sie, mit drei dampfenden Tassen Kaffee, gemeinsam am Wohnzimmertisch.

Zumindest die beiden Männer.

Die Blondine hatte es sich an der Seite ihres Begleiters auf dem Boden bequem gemacht.

Der Postbeamte fragte, ob sie sich nicht auch hinsetzten wolle, aber der grauhaarige Mann winkte lächelnd ab.

„Sonja ist es gewohnt und es ist ihr sogar lieber so. Außerdem ruiniert ihre nasse Möse sonst noch die schicke Couchgarnitur."

„Oh. Na, dann.", war alles, was Andreas auf diese Aussage erwidern konnte, so perplex war er. Dann fasste er sich.

„Könnten Sie mir nun freundlicherweise bitte erklären, was es mit dieser Anzeige auf sich hat, Herr Schwarz?"

„Natürlich. Dafür bin ich ja da. Nun, zuerst möchte ich noch bemerken, dass ich selbst vor einigen Jahren Kunde des Unternehmens war und man mich später gebeten hat, ob ich ein paar Vermittlungen für sie vornehmen könnte."

Sein Gegenüber nickte, bedeutete ihn aber mit einer Geste, weiterzureden.

„Okay. Die Firma „Amorosa", für die ich tätig bin, ist ein Mittelding aus Vermittlungsagentur und Partnerbörse, allerdings sind die zu vermittelnden Personen äußerst speziell. Es handelt sich dabei ausnahmslos um Damen mit stark devoter Prägung und einem überdurchschnittlichen sexuellen Appetit, oft auch gepaart mit bizarren Neigungen. Können Sie mir so weit folgen, Herr Mayberg?"

„Absolut. Fahren Sie bitte fort."

„Nun, solche Frauen haben es, wie sie vielleicht nachvollziehen können, schwer mit ihrer Partnerwahl. Viele Männer können ihnen nicht das bieten, was sie möchten und oft werden die Männer von ihren ausgefallenen Wünschen abgeschreckt. Nicht selten werden sie sogar als abartig oder pervers beschimpft!"

Er nippte kurz an seinem Kaffee und fuhr fort.

„Diese Damen wünschen sich nichts mehr, als einen liebevollen, gütigen Herrn, der sie als Sexobjekt benutzt. Aber nicht nur zwischendurch, sondern sie suchen eine dauerhafte Bindung. Früher hat das Unternehmen für BDSM-Veranstaltungen Sklavinnen an dominante Herren vermietet. Dies gehört aber seit knapp fünf Jahren der Vergangenheit an, denn es hat sich ein neuer Markt erschlossen und die Philosophie sich grundlegend gewandelt. Amorosa sieht seine Funktion nun ganzheitlicher und fungiert nicht mehr nur als reine Vermittlungsagentur."

Andreas Augen wurden immer größer.

Sklavinnen? Menschenhandel? Devote Nymphomaninnen? Dieser Mann sprach so gelassen darüber, als handele es sich hier um so etwas Banales wie eine Autovermietung.

„Ich sehe Ihnen an, Herr Mayberg, dass Sie kaum glauben können, was ich ihnen gerade erzähle. Sie machen sogar einen leicht schockierten Eindruck auf mich. Ich versichere Ihnen, dass unsere Tätigkeiten alle völlig legal sind."

Der Postbeamte räusperte sich dezent und antwortete, so ruhig wie er konnte:

„In der Tat bin ich ein wenig schockiert, Herr Schwarz. Für mich hört sich das nach Prostitution und Menschenhandel an! Kommen Sie mal zum Punkt. Was genau möchten Sie mir eigentlich anbieten?!"

Der Mann im Anzug seufzte.

„Offenbar habe ich es nicht richtig rübergebracht. Es hat mit Prostitution oder Menschenhandel rein gar nichts zu tun. Die Firma Amorosa möchte Ihnen lediglich eine dauerhafte Partnerin vermitteln, nur mit dem Unterschied zu anderen Partnerbörsen, dass diese Frauen gerne wie ein Haustier beziehungsweise sexuelles Nutzobjekt gehalten werden möchten."

„Ist das Ihr Ernst?! Ich suche verzweifelt nach der versteckten Kamera.", machte der Postbeamte sich über ihn lustig.

Die Vorstellung war einfach zu unglaublich.

„Es ist mein vollster Ernst.", meinte Herr Schwarz ein wenig indigniert. Er zuckte die Achseln und deute auf die Blondine.

„Wenn Sie mir nicht glauben wollen, dann fragen sie doch einfach Sonja, meine Frau."

Andreas wandte den Blick zu ihr.

Sie hatte offenbar nicht mitbekommen, dass über sie geredet wurde, sondern streichelte versonnen und mit leerem, aber reichlich zufriedenem Gesichtsausdruck, über ihre Brüste.

„Fickstück, Herr Mayberg hat ein paar Fragen an dich.", machte ihr Mann sie auf ihn aufmerksam und tätschelte liebevoll ihren Kopf.

„Hm? Entschuldigung, ich war gerade ein wenig abgelenkt. Was denn für Fragen?"

„Sie, äh, machen das alles freiwillig, Frau Schwarz?", fragte der Postbeamte vorsichtig.

„Was mache ich freiwillig?"

„Nun, als Sexobjekt und Haustier zu dienen?"

Die Blondine lächelte und ihre Augen begannen zu strahlen.

„Aber ja. Sehr gerne sogar. Es ist meine absolute Erfüllung, ich liebe es."

„Ist nicht wahr!", stieß Andreas überrascht hervor. Mit einer solchen Antwort hatte er nicht gerechnet.

„Hat man sie vielleicht dazu gezwungen? Ihnen eine Gehirnwäsche verpasst?", hakte er nach.

„Gezwungen? Nein, absolut nicht. Auch keine Gehirnwäsche. Wir wurden nur ausgebildet."

„Inwiefern ausgebildet? Wie habe ich mir das vorzustellen?"

„Nun, wir belegen verschiedene Kurse bei Amorosa, lernen dort unsere überbordende Sexualität zu kanalisieren und zu perfektionieren, Verhaltensregeln für den Umgang mit unserem Herren, betreiben Selbstfindung und --verwirklichung, haben Hauswirtschaftskunde und Gesellschaftslehre, Make-up-Kurse und vieles mehr."

„Faszinierend! Und das alles dient nur dem Zweck eurem zukünftigen Partner die perfekte sexuelle Gespielin zu sein?"

„Ja. Wozu sonst?"

„Also ist Amorosa nicht nur eine Partnerschaftsagentur sondern auch noch eine Schule? Eine Schule für devote, sexsüchtige Damen?"

„Ja."

„Es ist eigentlich keine Schule, sondern eher ein Ausbildungszentrum der speziellen Art.", warf Herr Schwarz ein.

Unfein
Unfein
481 Anhänger