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Final Girl - 3/3

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Bella knabberte inzwischen an einer Tafel Schokolade. Sie hatte gerade abgebissen, als es draußen gegen die Scheibe klopfte. Sie ließ diese fallen und wand ihren Kopf erschrocken ins Freie. Auch Katharina versuchte etwas zu erkennen. Jemand stand draußen und machte auf sich Aufmerksamkeit. Es war ein Junge mit schwarzen Haaren und schlaksiger Figur. Eine Brille trug er inzwischen nicht mehr.

„Tim!", rief Bella erstaunt und öffnete ihm die Tür.

Völlig außer sich rettete sich der Junge ins Innere. Katharina erkannte den großen Blutfleck auf seinem Shirt.

„Ich dachte... er hätte dich erwischt.", fiel ihm Bella in die Arme.

Tim schüttelte müde den Kopf.

„Nein, er hat mir sein Messer in den Rücken gejagt, aber scheinbar keine wichtigen Organe erwischt.", berichtete er.

„Und wie kommst du auf einmal hierher?", verstand Bella nicht ganz.

Tim brauchte einen Moment um sich zu fassen.

„Er dachte ich wäre tot. Ich habe mich dann in den Wald gerettet und wollte auf die Straße. Dort habe ich dann zufällig ein Auto angehalten. Das war irgend so ein Wanderer. Ich glaube er wollte zu einem Haus in der Nähe, egal. Ich habe mir seinen Erste Hilfe Kasten ausgeborgt und er hat mich ins Tal gefahren. Ich habe ihm gesagt, dass er schnell die Polizei informieren soll.", stockte er.

Bella atmete erleichtert aus.

„Endlich. Endlich ist Hilfe unterwegs."

Katharina warf einen Blick vorbei nach draußen. Der Wanderer, der Tim gefahren hatte, schien nicht mehr da zu sein. Es war nur Marcs Auto zu erkennen.

„Wir müssen dich besser verarzten!", stand für Bella fest.

Tim wehrte aber sofort ab.

„Nein, keine Zeit! Wir müssen weg hier! Dieser Typ mit dem blauen Wagen! Er ist der Killer!", erklärte er.

Bella sah ihn erstaunt an.

„Was? Marc?", stockte sie.

Tim nickte.

„Ich habe gesehen wie er heimlich seinen blauen Wagen vor dem Hof geparkt hat. Er ist ausgestiegen und hat sich diese scheußliche Maske aufgesetzt. Er steckt hinter diesem Horror!", offenbarte er.

Bella konnte es nicht glauben. Doch es machte Sinn. Das ständige Hinhalten, die verschwundenen oder kaputten Telefone.

„Wir... können seinen Wagen nehmen! Vielleicht stecken die Schlüssel noch.", machte ihr Tim Hoffnung.

Bella nickte. Tim hielt bereits die Tür auf, da meldete sich eine Stimme aus dem hinteren Bereich.

Marc Schülert trat in den Verkaufsbereich und konnte die Situation erst nicht überblicken.

Bella kreischte und warnte ihn, sich von ihnen fernzuhalten.

„Genau, der war es! Wir sind ihm hinterhergefahren, er wollte euch hier drin bestimmt etwas antun!", warf er Marc vor.

Dieser schien nun zu verstehen. Langsam trat er näher, doch Bella brüllte ihn weiter an, wegzubleiben.

Katharina realisierte, dass er nicht Tim anstarrte, sondern sein Auto, das draußen parkte.

Ihm wurde es nun also auch bewusst.

„Ach ja? Du bist uns nachgefahren, ja? Wieso steht dann der Kofferraum meines Wagens offen?", fragte er Tim provokant.

Dieser wand seinen Kopf und realisierte seinen Fehler.

Dann verdrehte er die Augen und hob hilflos die Arme. Auch seine Verletzung schien nun nicht mehr so schlimm zu sein.

„Tim... hast du... dich im Kofferraum versteckt?", fragte Bella, die nun folgen konnte.

Katharina war dies sofort klar gewesen, als sie den offenen Kofferraum erblickte hatte. Schon als der vermeintliche Killer Tim erstochen hatte, war ihr die Situation seltsam vorgekommen. Tim hatte sich nicht bewegt, doch ein Stich in den Rücken war nicht sofort tödlich und er hatte nicht einmal gezuckt. Die Person auf dem Boden musste also die Leiche von Chris von gewesen sein. Vermutlich hatte Tim ihm dieselben Klamotten wie er sie trug übergezogen und dazu eine Perücke. Ein perfektes Alibi, wenn man so wollte.

Der Junge nickte nun mehrmals kräftig.

„Ja, aber... ach wisst ihr was? Ist jetzt ja auch scheiss egal.", sagte er und griff hinter sich. Er zog eine Pistole hervor, Katharina kannte das Modell inzwischen ziemlich gut. Eine GhS-18. Marc konnte gar nicht mehr reagieren, da hatte Tim schon abgedrückt und ihm eine Kugel in die Stirn gejagt.

Bella schrie entsetzt auf, doch Tim mahnte sie zur Ruhe.

„Ihr haltet jetzt die Schnauze, ok? Nichts ist so gelaufen wie ich es ein ganzes Jahr lang geplant habe. Und das ist eure Schuld, ok?"

Er richtete seine Waffe nun abwechselnd von Bella zu Katharina. Er trug ihnen auf sich in den hinteren Bereich zu bewegen. Diese folgten, musste dafür aber über Marcs Leiche steigen. Bella konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. In der Werkstatt drängte Tim die beiden gegen die Wand.

„Tim... wieso? Wieso hasst du uns so sehr?", heulte die Blondine.

Tim begann sie nachzuäffen.

„Wieso hasst du uns so sehr bläh bläh. Jeder hasst Schlampen wie euch! Wegen euch werde ich nie 'ne Pussy abkriegen. Dabei habt ihr Bitches gar keine Ahnung was euch mit mir entgeht!", brüllte er sie an.

Katharina verengte die Augen.

„Was? Darum geht es hier? Neid? Hast du darum die anderen umgebracht?"

Tim prustete los.

„Neid? Auf diese Spasten? Chris und Noah waren doch nur hirnlose Idioten. Aber leider steht ihr Schlampen ja nur auf solche Deppen. Ich tue euch also einen Gefallen sie abzustechen. Und diesen Glatzkopf sowieso. Nutzt seine Macht auch aus um an Pussys zu kommen. Euch hat er bestimmt auch schon durchgenommen. Aber ihr hattet einfach noch nie einen richtigen Mann, ist ja nicht eure Schuld."

Bella sah ihn wirr an.

„Und damit meinst du dich? Du bist ein Killer, kein richtiger Mann!", warf sie ihm vor.

Tim schlug mit einer Faust gegen die Wand.

„Nein! Ich wollte der Held sein! Schmitz sollte der Killer sein und ich hätte ihn am Ende getötet um euch zu retten! Aber dann tauchte dieser Marc auf und mir war klar, dass ihr mit ihm flüchten würdet! Also musste ich ihn zum neuen Killer machen und euch vor ihm retten! Nur so hättet ihr euch am Ende in mich verliebt und ich hätte euch ficken können! Aber jetzt... jetzt funktioniert das alles nicht mehr!"

Er presste sich beide Hände an den Kopf, als verspürte er plötzlich große Schmerzen. Bella nahm allen Mut zusammen und trat etwas näher.

„Hey... du hast doch bewiesen was für ein knallharter Kerl du bist. Wir können immer noch..."

Doch Tim hatte ihren verzweifelten Versuch schnell durchschaut. Er stieß sie zurück und drückte ihr seine Knarre gegen die Brust. Dann griff er ihr in den Schritt und packte fest zu.

„Ich krieg meine Pussys schon noch! Das mit der Liebe wird eh überbewertet. Und dass ich euch am Ende doch abstechen muss gehörte auch nicht zum Plan. Aber hey, im Leben läuft eben nichts wie man will wenn man nicht gut aussieht, was?"

Er ließ von Bella ab und schritt zu Katharina. Er setzte ihr den Lauf der Waffe ans Kinn und fing an sie zu befummeln. Eine Hand rutschte in ihre Hose und legte sich auf ihr Vagina.

„Oh ja, die Pussy wollte ich schon seid ich dich gesehen habe."

Er drang mit einem Finger in sie ein, Katharina ließ sich aber nichts anmerken. Dann zog er ihn wieder heraus und machte einige Schritte zurück.

„Machen wir es doch so. Ich lasse eine von euch beiden am Leben. Wer von euch bereit ist mit mir zu ficken, die lass ich gehen. Immerhin müsst ihr beweisen, dass ihr meiner wert seid.", bot er an.

Bella konnte es nicht fassen. Sie konnte nichts erwidern. Anders als Katharina.

„OK. Treiben wirs gleich hier?", schlug sie vor.

Tim war überrascht über die schnelle Reaktion.

„Äh... ernsthaft?", hakte er nach.

Katharina nickte und machte einen Schritt auf ihn zu. Sie spielte am Knopf ihrer Jeans herum und löste den Knopf.

„Ja. Du willst mich doch ficken, oder? Machen wirs gleich hier und jetzt. Oder bist du nicht Mann genug dafür?"

Tim schluckte und räusperte sich.

„Natürlich bin ich, verdammt nochmal! Er knöpfte seine Hose auf und ließ sie fallen. Auch Katharina fasste sich hinten seitlich an die Jeans.

Obwohl Tim immer noch seine Pistole auf sie richtete machte sie einen verführerischen Eindruck. Sie zog ihren Slip ein wenig nach unten um Tim einen flüchtigen Blick zu gewähren. Dieser schluckte und konnte seinen Blick kaum von ihr wenden.

„Hey, gefällt dir was du siehst?", wollte sie wissen.

Tim nickte kräftig.

„Gefällt dir was du siehst, ForrestBeast?"

Verwirrt sah ihr nun wieder zu ihr auf. Wie hatte sie ihn gerade genannt? War das... nicht sein Username gewesen?

Katharina ließ ihm keine Zeit zum Überlegen. Sie hatte das gezackte Messer längst gezogen. Mit einer Hand hatte sie Tims Unterarm mit der Waffe gepackt und drückte sie weg. Fast zeitgleich rammte sie das Messer mit der anderen Hand in seinen Arm, knapp unter dem Handballen. Es prangte an der Oberseite wieder heraus, aber nur einen Moment. Katharina zog das Messer aus dem Fleisch und jagte es ihm ins Bein. Schreiend stürzte er zu Boden und hielt es sich voller Schmerzen.

„Scheisse! Was hast du Schlampe getan?", wollte er wissen.

Katharina umrundete Tim nun und ging in die Knie.

„Ich habe deine Arterial forumlaris durchtrennt. Die nächste Stunde überlebst du nicht", verriet sie ihm.

Ein erneuter Schwall ein 'Fucks' seitens des Jungens.

„Ein... ein Krankenwagen! Bitte!", fehlte er nun.

Katharina versuchte eine mitleidige Miene zu ziehen.

„Oh.... bist du sicher, dass du die verdient hast? Du warst ein böser Junge.", führte sie ihm vor Augen.

Tim schüttelte schreiend den Kopf.

„Nein, bitte! Es tut mir leid!", jaulte er.

Katharina nickte.

„Gut, dann beweise es. Der Chat, den du und deine Freunde benutzen um euch so geistreich auszutauschen. War da jemals jemand, der sich 'Seelensammler' nannte?"

Tim schüttelte den Kopf.

„Nein, keine Ahnung. Scheisse, ein Krankenwagen! Bitte rette mich!", flehte er.

Katharina setzte die Klinge an seiner Kehle an und wiederholte die Frage.

Sie zwang Tim nun genauer nachzudenken.

„Also... ja... da ich habe 1 oder 2 mal jemanden mit dem Nicknamen 'Mr. Soul' gesehen. Zählt das?"

Katharina schüttelte den Kopf.

„Was hat er geschrieben?", wollte sie so viel aus ihm herausholen wie möglich.

Sie fürchtete es übertrieben zu haben und dass Tim durch den Blutverlust nicht mehr richtig denken konnte. Doch sie hatte Glück.

„Nichts. Er hat nichts mit uns geschrieben. Er hat nur mit dem Admin privat gelabert, ich glaube die sind befreundet! Bitte! Das ist alles was ich weiß! Jetzt rette mich!"

Katharina schien mit der Antwort zufrieden zu sein.

„Gerne. Nur das Problem ist... ist gibt nur noch eine Art deinesgleichen zu retten.", flüsterte sie ihm und durchtrennte seine Kehle mit einem gezielten Schnitt.

Tim röchelte, während das Blut seinen Hals auf seine Brust hinablief. Dann fiel er in sich zusammen und blutete langsam auf dem Boden aus.

„Kommst du?", fragte Katharina an Bella gewandt.

Diese war in einer Schockstarre, doch das Mädchen gestattete ihr die Zeit. Dafür fiel ihr etwas auf. Sie griff in Tims Hosentasche und fischte etwas hervor. Es handelte sich doch tatsächlich um Marcs Handy. Er hatte es also aus dem Fahrzeug genommen, damit sie nicht die Polizei verständigen konnten. Sie schritt in den vorderen Bereich und entsperrte es, indem sie Marcs Daumen auflegte. Tja, zumindest war der Tag kein kompletter Reinfall. Sie schaltete es ein und zögerte kurz. Sie hatte ihn immer mittels Kurzwahlspeicher angerufen, jetzt musste sie doch tatsächlich ihr Gedächtnis bemühen. Schließlich gelang es ihr und ihr Gegenüber meldete sich.

Ein Wortschwall prasselte auf sie ein, bis sie beschloss ihn zu unterbrechen. Sie tauschten ihre Positionen aus. Elias hatte sich ein Zimmer im Nachbardorf gemietet, nur für den Fall der Fälle. Er konnte in 20 Minuten vor Ort sein.

Bella schien sich inzwischen einigermaßen gefangen zu haben, zumindest soweit das in der Situation möglich war.

„Pass bitte auf, dass du nicht in das Blut trittst.", ermahnte sie die Blondine und wies nach draußen.

Bella nickte und folgte dem Mädchen ins Freie. Dort erwartete sie der nächste Schock.

Marcs Onkel war gegen die Zapfsäule gelehnt, auf seinem Hemd ein großer Blutfleck.

„Ich denke Tim hat wirklich die Sicherung abgeschaltet. Schalt sie wieder ein und du kannst das Telefon in der Werkstatt benutzen. Damit kannst du die Polizei alarmieren.", erklärte ihr Katharina.

Bella nickte und wollte sich schon umdrehen. Ihre Retterin hielt sie aber zurück.

„Warte bitte noch etwas bis ich abgeholt werde, ja?"

Doch Bella verstand nicht ganz.

„Aber... du willst weg? Willst du nicht auf die Polizei warten?"

Katharina schritt zu ihr und nahm sie in den Arm.

„Normalerweise spiele ich diese Karte nicht gerne aus,, aber du bist mir etwas schuldig, richtig?"

Bella konnte ihr nicht folgen.

„Ihr war nie hier, ok? Also weder an der Tankstelle, noch im Programm.", schärfte sie ihr ein.

Das Mädchen vor ihr war verständlich verwirrt.

„Ich... du willst, dass ich dich der Polizei gegenüber nicht erwähne? Aber... das merken die doch.", entgegnete sie.

Katharina schüttelte den Kopf.

„Nein, das Projekt erfolgt immer in 5er-Gruppen. Du, Annika, Tim, Noah und Chris. Eine sechste Person war also nie vor Ort. Außerdem musst du der Polizei sagen, dass Marcs Onkel Tim getötet hat. Dann wollte er nach draußen, ist hier aber zusammengebrochen. Kannst du das tun?", sah sie Bella nun in die Augen.

Es dauerte etwas, dann nickte sie leicht.

„Aber... warum?", konnte sie sich keinen Reim darauf. Machen.

„Ich möchte nur nicht, dass jemand vorwarnt wird.", sagte sie, ohne ihre Aussage zu erläutern.

Wenig später kam bereits ein schwarzer Kleinwagen angedüst und ein jüngerer Mann stieg aus. Er umarmte Katharina eingehend und musterte dann Bella.

„Ich habe sie schon gebrieft.", versicherte sie und Elias nickte.

Dann machten sie sich daran in den Wagen zu steigen.

„Hey...", rief Bella noch.

„Können wir... irgendwie in Kontakt bleiben?", rief sie Katharina hinterher.

Diese drehte sich noch einmal um und schüttelte den Kopf.

„Nein.", lautete ihre Antwort.

Dann umrundete sie das Fahrzeug und stieg in Beifahrerseite ein. Der Fahrer startete den Wagen und bald blieb Bella allein an diesem Ort zurück, ab dem so viel Blut geflossen war.

Im Auto wies Katharina hinauf zum Berg.

„Wir müssen nochmal hoch, meine Sachen holen.", informierte sie ihn.

Elias nickte. So viel Zeit würden sie noch haben wenn sie auf der Rückfahrt eine andere Strecke nahmen um der Polizei auszuweichen

„Hat es denn etwas gebracht?", fragte er gespannt.

Katharina brummte nur.

„Hatte er Kontakt?"

Seine Schwester starrte aus dem Fenster.

„Nicht persönlich, aber der Admin soll mit ihm befreundet gewesen sein. Ihn müssen wir uns als nächstes vornehmen. Schaffst du das?"

Elias überlegte einen Moment. Der Chatroom war gut gesichert. Es musste ihm gelingen ins System einzudringen ohne Verdacht zu erregen. Genau das war seine Aufgabe, es gab kein 'Vielleicht' oder 'Eventuell'. Er bestätigte es und versprach bald möglichst Ergebnisse zu liefern.

Und er würde nicht noch einmal schlampen wie in diesem Fall. Es war seine Annahme gewesen, dass der Killer ein Einwohner des Ortes sein musste, aufgrund der Sichtungen der sogenannten Waldbestie. Ihm war nicht in den Sinn gekommen, dass Tim einfach mit verschiedenen Accounts dieses Gerücht befeuert hatte um später den Verdacht von einem Außenseiter, besonders einem Jugendlichen von weit weg zu verringern. Er hatte Marc Schülert überwacht. Zugegeben, Schülert hatte einigermaßen ins Profil gepasst, doch es war dennoch schlampige Arbeit seinerseits gewesen. Er hatte Katharina unnötig einer Gefahr ausgesetzt. Und auch die Anzahl der Opfer hätte drastisch nach unten korrigiert werden können. Er nahm sich vor in Zukunft an sich zu arbeiten. Immerhin brauchte Katharina ihn.

„Und? Heute zum Essen? Pizza oder Asiatisch?", fragte er dann.

Katharina sah ihn von den Augenwinkeln her an.

„Asiatisch. Du zahlst.", bestand sie darauf,.

Elias nickte.

Er würde zahlen.

Hamburg

1 Jahr vor dem Massaker

Hauptkommissar Linus Bear spürte förmlich irgendetwas übersehen zu haben. Zugegeben, das konnte man ihm inzwischen beinahe schon als Catchphrase andichten, zumindest hätte er es von seinen Kollegen erwartet.

Doch er wusste einfach, dass er irgendwas am letzten Tatort nicht gedacht hatte. Etwas, das ihm im Nachhinein seltsam vorgekommen war. Nachdem er geparkt und ausgestiegen war, stellte er sich vor das Einfamilienhaus und musterte es. Dann drehte er sich um und erkannte sofort seinen Fehler. Es war das Nachbargrundstück. Er passte den nächsten besten Nachbarn ab und erkundigte sich nach dessen Status. Dieser berichtete, dass das Haus bereits seit Monaten leer stand. Bei den momentanen Grundstückspreisen aber auch alles andere als unerwartet. Damit das Gespräch nicht ausartetet, danke Bear ihm und hastete auf die andere Straßenseite.

Das hatte er übersehen. Eine Baustelle gegenüber dem ersten Tatort und zwei leere Wohnung direkt gegenüber des zweiten und dritten. Dabei war die Antwort so einfach gewesen. Der Täter hatte seine Opfer direkt ausgespäht, keine Wanzen, keine komplizierten Drohnen. Sie hatten es mit einer altmodischen Persönlichkeit zu tun. Irgendwie wusste Bear das zu schätzen, würde er sich immerhin auch selbst zu bezeichnen. Als er vor der Tür stand überlegte er die Spurensicherung zu rufen. Doch dann zögerte er. Alles was er vorzuweisen hatte war eine vage Vermutung. Wohnungen hatten oft Leerstand, er konnte seine Theorie nicht untermauern. Also beschloss er sich erst selbst im Gebäude umzusehen um nicht wieder einen Anschiss von seinem Vorgesetzten zu erhalten. Er drang durch die Terrassentür ein und fand sich in einem unmöblierten Haus wieder.

Es waren nun bereits zwei Monate vergangen als Bears alter Chef ihn der SOKO-Seelensammler zugeteilt hatte. Er hatte sich schnell in das Team eingefügt, doch der Druck machte seinen Kollegen zu schaffen. Bear würde seinen Verdacht also erst untermauern müssen. Auch wenn er nicht wusste, wonach er genau Ausschau halten sollte. Immerhin würden hier wohl kaum Teile von Herzen oder Gehirnen auf dem Boden verteilt herumliegen. Es war zumindest bisher immer Teile eines dieser beiden Organe gewesen, die der Seelensammler extrahiert hatte. Sie hatten inzwischen herausgefunden welche chirurgischen Instrumente er verwendete, aber weder seine Bezugsquelle, noch wie die Übergabe stattgefunden hatte.

Bear betrat nun den Raum, der dem letzten Tatort direkt gegenüber lag. Von hier aus hatte der Täter sein letztes Opfer demnach ausgespäht. Er musterte den Raum und machte eine Entdeckung. Er erkannte Schuhabdrücke im staubigen Untergrund. Sicher, diese konnten ebenso gut vom Makler stammen, doch dies ließ sich leicht überprüfen indem Bear in dessen Büro anrief und sich informierte, ob sich dieser vor dem Mord im Gebäude aufgehalten hatte. Also zückte er sein Handy und schritt auf den Ausgang zu. Dabei sorgsam achtend, dass er in keine der Abdrücke trat. Beim dritten Piepen meldete sich dann eine Stimme. Bear wollte sich bemerkbar machen, doch er kam nicht mehr dazu.

Er dunkle Gestalt war aus dem Gang gehuscht und hatte ihn seitlich am Kopf gepackt. Mit der anderen schien sie eine rasche Bewegung auszuführen und der Polizist spürte einen Stich im Hals.

Er ließ das Handy fallen, sein Angreifer beendete das Gespräch. Bear spürte wie er langsam bewusstlos wurde. Er fiel zu Boden, direkt zu den Füßen seines Angreifers. Warum? Warum hatte sich dieser noch im Gebäude aufgehalten? Warum dieses Risiko eingehen? Dann fiel sein Blick auf die Schuhe der Person. Nun verstand er. Jetzt machte alles Sinn. Nun kannte er also die Identität des Seelensammlers. Und es würde ihm nichts mehr nützen.

Bear erwachte mit großen Kopfschmerzen Er schien in einen leeren Raum gebracht worden sein, es war nicht mehr das leerstehende Gebäude. Er war an einen schweren Metallstuhl gefesselt, vor ihm ein Tisch mit mehreren chirurgischen Instrumenten. Panik brach in ihm aus und er verfluchte seinen Fehler.