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Floor und der Teufel der Lust - 1/4

Geschichte Info
Eine erotisch gruselige BDSM-Geschichte in 4 Teilen. Teil 1
3.2k Wörter
4.5
7k
1
0

Teil 1 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 10/07/2022
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Floor ...

So unschuldig und blumig, wie man vom Namen her hätte meinen können, war sie nicht wirklich. Eigentlich war sie, besonders sexuell gesehen, sogar das komplette Gegenteil davon. Wenn sie irgendwann einmal etwas Ähnliches wie sittsam gewesen sein sollte, dann auf jeden Fall, bevor sie Kieran kennengelernt hatte.

Ihre vorangegangenen Beziehungen hatten sich nicht gerade durch animalisch guten Sex ausgezeichnet. Dieses Versäumnis holte sie mit Kieran nach. Auf besondere Art und Weise, gierig und in vollen Zügen.

Er hatte sie und ihr ganzes Leben einmal umgekrempelt und auf den Kopf gestellt. So war das zierliche und eigentlich recht schüchterne Ding vom biederen Mädchen zu einem regelrechten Sex-Vamp mutiert. Floor saugte alles Exzessive, was ihr neues Liebesleben zu bieten hatte, in sich auf. Sie erlebte auf unterschiedlichste Art und Weise, wie Kieran es verstand, ihre Lust außergewöhnlich und effektiv zu schüren und zu befriedigen.

Jetzt lag sie nackt auf dem Bett. Eine ihrer Hände blätterte in ihrem Tagebuch umher. Die andere war zwischen den leicht gespreizten Schenkeln verschwunden. In die heimelige Stille verirrten sich immer wieder lustvolle Seufzer, die von Floors Mittelfinger hervorgerufen wurden, der heftig auf ihrem Kitzler kreiste.

Der Anblick des Mädchens zeugte von tiefster Erregung. Die Wangen leuchteten verschwitzt in wollüstigem Rot. Unschuldig und verschämt lag sie da. Der feuchte Glanz in ihren Augen ließ keinen Zweifel daran: Sie verbrannte gerade in der Hitze ihrer Geilheit.

Floor suchte eine Textstelle in ihren Memoiren und fand sie schließlich. Dieser besondere Eintrag war genau vor einem Jahr verfasst worden. Ohne dass ihr Finger von der Klitoris abließ, begann sie in TiiBii, so nannte sie liebevoll ihr Tagebuch, zu lesen.

****

12.10.2018

Hey TiiBii.

Heute Abend gehe ich endlich mal wieder aus. Eine Runde clubben. Ich hoffe so sehr, dass er wieder da ist. Mein Fluch der Karibik. Mein Jack Sparrow.

Mann oh Mann ... Ich fahre einfach voll auf ihn ab. Seine langen Haare. Sein Kinnbart. Aber vor allem seine Augen. Der macht mich voll kirre. Echt strange! Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in einen Typen vergucken könnte, der scheinbar jahrelang nicht mehr beim Friseur war und sich mit Kajal die Unterlider schminkt. Über seine abscheuliche Vorliebe für Grufti-Outfits will ich erst gar nicht reden. Mit solchen Klamotten kann man mich normalerweise jagen. Aber so what! ... Ich glaube, mein Jack kann anziehen, was er will. An ihm würde ich sogar eine pink-goldene Stringtanga-Badehose sexy finden.

Langsam geht mir meine Zaghaftigkeit auf die Nerven. Seit Wochen geschieht immer wieder das Gleiche: Ich hoffe, ihn wiederzusehen, und wenn er dann tatsächlich da ist, rutscht mir vor Schiss das Herz in die Hose. Bis heute habe ich mich noch nicht einmal getraut, ihn wenigstens anzusprechen.

Er hat aber auch eine geheimnisvolle Aura. Voll spooky, wie er mich letzten Samstag wieder aus der Ferne mit seinen Blicken gemustert hat. Er gab mir das Gefühl, ich wäre auserkoren. Erwählt, für oder zu was auch immer. Heute Abend nehme ich einen neuen Anlauf. Vorausgesetzt, er ist da. Ich werde herausfinden, was er von mir will. Unbedingt! Heute wird meine Neugier siegen und nicht mein Angsthasen-Fluchtreflex. Der setzt nämlich sonst immer ein, wenn ich das Gefühl bekomme, Captain Jack gefährlich zu nahe zu kommen.

Mein Plan ist: ihn anzutanzen, anzusprechen, anzumachen, anzuheizen und dann zu sehen, was passiert. So und nicht anders wirds gemacht und ich schwöre dir: Morgen früh wirst du es als Allererstes brühwarm erfahren, wie und wo alles geendet ist. Bis dahin -- drück mir die Daumen ...

Ach so ... stimmt ja ... kannst du ja nicht ... hast ja gar keine ... also gut! -- Dann knick mir stattdessen halt ein paar Eselsohren. Mein Gott, bin ich wuschig. Ich brauche dringend mal wieder einen Mann!

****

Floor hatte sich an diesem Abend tatsächlich getraut, ihren Schwarm anzutanzen und mit ihm zu flirten. Als sie sich dann näherkamen, gab ihr seine schüchterne und zuvorkommende Art das beruhigende Gefühl, alles im Griff zu haben. In Wirklichkeit war dem aber gar nicht so. Er hatte sie lediglich im Glauben gelassen, „Frau" der Lage zu sein.

Kieran ließ bei Weibchen, die ihm gefielen, selten etwas anbrennen. Für ihn war es förmlich zu riechen, wenn eine Frau von ihm wie eine Motte von Licht angezogen fühlte.

Floor passte zu hundert Prozent in sein Beuteschema. So war für ihn ein gemeinsamer Fortgang des Abends bereits beschlossene Sache. Nur hatte sie nicht den Hauch einer Ahnung davon, als sie zusammen in jener Nacht den Club verließen.

Exakt ein Jahr später floss sie nun in Erinnerungen schwelgend lustvoll davon. Die ohnehin schon gespreizten Schenkel öffneten sich noch etwas mehr. Immer fordernder beschäftigten sich Floors Finger mit ihrem prall geschwollenen und mittlerweile unerträglich empfindlichen Lustknopf. Sie las weiter in den intimsten Geheimnissen, die sie seinerzeit ihrem Tagebuch anvertraut hatte.

****

14.06.2018

Liebes TiiBii ...

Bitte schimpf nicht mit mir und frage nicht, welcher Teufel mich letzte Nacht geritten hat. Es gab nämlich leider keinen! Ich wurde nicht geritten! Weder vom Leibhaftigen noch von sonst wem. Dabei hätte ich es mir so sehr gewünscht und auch wirklich gebraucht.

Ich habe keine Ahnung, warum ich derart leichtsinnig gewesen bin. Wie konnte ich mich nur darauf einlassen, einen wildfremden Mann zum Vögeln mit zu mir nach Hause zu nehmen? Erklärbar wäre diese unverantwortliche Dummheit durch zu viel Alkohol und einen daraus resultierenden Filmriss. Diese Theorie scheidet aber aus. Ich kann mich an jede Sekunde bestens erinnern und möchte auch keine davon missen.

Du bist bei Weitem nicht so zerstreut wie ich und hast das eindeutig bessere Langzeitgedächtnis. Deswegen möchte ich meine Erinnerungen an dieses skurrile Date mit dir teilen. Es wäre einfach zu schade, wenn auch nur eine Sekunde davon in Vergessenheit geraten würde.

Vorweg: Ab heute mache ich meine Einträge nicht mehr nur aus freien Stücken und uns zuliebe. Ab sofort ist mir kontinuierliches Tagebuchführen strikt befohlen. Derjenige, der sich das Recht herausgenommen hat, das von mir zu fordern, heißt übrigens Kieran. Du kennst ihn. Es ist der Piratentyp aus dem Club, von dem ich dir gestern vorgeschwärmt habe. Du fragst dich jetzt bestimmt, seit wann ich mich von jemandem herumkommandieren lasse. TiiBii, das würde ich auch gern wissen. Die Antwort ist aber genauso logisch wie einfach: seit letzter Nacht!

Eigentlich war über den Abend hinweg alles so verlaufen, wie ich es erhofft hatte. Es war nicht sonderlich schwer, seine Aufmerksamkeit zu wecken und ihm ein wenig den Kopf zu verdrehen. Dazu musste ich nicht allzu viele Flirt-Register ziehen.

Wir hatten viel Spaß miteinander und eine sehr angeregte Unterhaltung. Kurz vor der Last Order verließen wir gemeinsam den Club. Er begleitete mich sogar noch gentlemanlike ein paar S-Bahnstationen weit. Dabei hätte sein Nachhauseweg in eine ganz andere Richtung geführt.

Kurz bevor ich aussteigen musste, nahm ich allen Mut zusammen. Jetzt oder nie habe ich mir gedacht und ihn gefragt, ob er noch Lust auf einen Absacker bei mir hat.

Er ließ sich nicht lange bitten und stieg wortlos mit mir aus.

Dann, als wir zu Fuß die restliche Strecke des Nachhausewegs zurücklegten, meinte er ziemlich großspurig: „Apropos Lust auf einen Absacker: Mich würde interessieren, ob du das schöne Wort ‚Lust' auch mit anderen Dingen außer alkoholischen Kaltgetränken in Verbindung bringen kannst. Wenn nicht ... Ich könnte dir zeigen, was wahre Lust ist."

Er sprach es und grinste sich einen.

Ziemlich eingebildet, dachte ich mir und hätte ihn am liebsten samt seiner Überheblichkeit stehen lassen. Dann habe ich aber gedacht: „Okay! Gackern kann er ganz gut. Mal sehen, ob nun auch Eier dabei rauskommen. Soll er doch mal zeigen, was er kann."

Und TiiBii, was soll ich sagen ... was ich letzte Nacht erlebt habe, ist kaum in Worte zu fassen.

Als wir in meine Wohnung kamen, konnte ich gerade noch die Haustüre hinter uns schließen. Ohne Vorwarnung fiel er über mich her. Mein Top und BH samt Lieblingshöschen sind jedenfalls Geschichte. Gott sei Dank verschonte er wenigstens meinen teuren neuen Minirock. Ihn hat er nur nach oben geschoben und nicht wie den Slip in Fetzen gerissen. Dann schnappte mich dieser Grobian, warf mich wie eine Schaufensterpuppe über die Schulter und trug mich ins Schlafzimmer. Dort ließ er mich aufs Bett fallen und dann ... TiBii ... dann war er einfach überall!

****

Für einen Moment unterbrach sie ihre Lektüre. Floor schloss ihre Augen, als wollte sie für einen Augenblick in Erinnerungen schwelgen. Sie fieberte, sich selbst befriedigend, in ihrem schwarzen Lieblingsnegligé auf dem Bett liegend, den kommenden Stunden entgegen.

Ein weiteres Mal an diesem Abend schlich sich ein Orgasmus heran. Ihn würde sie aber, wie die zig anderen zuvor, nicht erleben dürfen, denn es war ihr untersagt, in Kierans Abwesenheit zum Höhepunkt zu kommen.

Für Floor war diese elendig schmerzhafte und doch extrem lustvolle Qual nicht der alleinige Grund für die verzehrende Sehnsucht, die in ihr brannte. Diese immer unerträglicher werdende Gier wurde auch von der Vorfreude genährt, dass mit jeder Minute, die verging, eine ominöse „Stunde X" näher rückte. So hatte Kieran den Moment genannt, an dem ein verlockendes Angebot, das er Floor vor einem Jahr machte, Realität werden sollte. Die verbliebene Zeit bis dahin verstrich mit jedem Tick und Tack des Sekundenzeigers der alten Wanduhr. Floor schaute zu dem Erbstück ihrer Großmutter auf, um sich zu vergewissern, dass noch ein paar Minuten für einen weiteren TiiBii-Abschnitt blieben. Dann las sie weiter:

****

Er hat mich gestreichelt, gefingert und geleckt! Von einem Höhepunkt zum nächsten wurde ich gejagt. Seine Lippen, seine Hände und seine Zunge haben jeden Zentimeter meines Körpers liebkost. Seit letzter Nacht weiß ich, dass die erogenen Zonen einer Frau und der G-Punkt mehr als nur Hörensagen sind. Ich sagte dir ja bereits: Im Gackern war er gut. Aber TiiBii ... beim Eierlegen war er einfach phänomenal!

Mit einer Sache, die passiert ist, komme ich aber nicht ganz klar!

Ich habe noch nie darum betteln müssen, gefickt zu werden. Im Gegenteil! Bislang waren meine Betthasen immer schneller in mir am Rammeln, als es mir lieb war. Ich höre mich aber selbst noch winseln und flehen:

„Fick mich! Bitte, bitte fick mich! Jetzt!"

Wenn ich rückblickend daran denke, möchte ich am liebsten vor Scham im Boden versinken. Nicht nur, dass ich mich vor lauter Geilheit zu solch einem Lippenbekenntnis hinreißen ließ. Nein! Ich muss nun auch noch mit der Peinlichkeit klarkommen, dass er mein Gebettel und die damit verbundene Aufforderung nach ‚Glied in Scheide' ... ;-) ... wegignoriert hat. Unglaublich -- er hat tatsächlich meine Einladung, mich zu vögeln, ausgeschlagen.

****

Floor unterbrach ihr Schmökern und sinnierte, wie es zwischenzeitlich um Kierans Enthaltsamkeit bestellt war. Sie musste feststellen: Seine Beharrlichkeit in Sachen sexueller Selbstlosigkeit und Selbstkontrolle war noch immer unumstößlich. Bis heute sehnte sie sich vergebens danach von ihm gefickt zu werden! Kieran tat es in keiner der verfluchten Nächte, in denen er sie rauf auf den Gipfel der Lust und wieder hinunter getrieben hatte. Er befriedigte sie mit Hand, Zunge, unzähligen Hilfsmitteln und manchmal sogar nur durch seine Worte. Sein Schwanz war aber immer außen vor.

Zu gerne hätte ihre Pussy gewusst, warum sie sich nicht endlich auch beim besten Stück ihres Herrn heiß, schlüpfrig und gierig für all die lustvollen Höhenflüge erkenntlich zeigen durfte.

Sie konnte und wollte nicht verstehen, warum er sie und letztlich auch sich derart mit seiner Sex-Askese strafte.

Das verhängnisvolle Schicksal für Schwanz und Möse, die wie Romeo und Julia einfach nicht zusammen sein durften, nahm seinen Lauf, als Kieran Floor in der ersten gemeinsamen Nacht ins Ohr raunte:

„Es ist gleich drei Uhr und du liegst hier neben mir wie ein frisch gevögeltes Eichhörnchen. Du bist felsenfest davon überzeugt, heute grenzenlose Lust erlebt zu haben?"

Mit weitaus energischerer und fast schon überheblicher Stimme beantwortete er die selbstgestellte Frage auf dem Fuß:

„Ich schwöre dir, du hast es nicht!

Heute in einem Jahr! ... Da könntest du wirklich ungeahnte Geilheit und Lust erleben. Um in den Genuss der Stunde „X" zu kommen, musst du aber ab sofort ganz besonders artig sein. Was nichts anderes bedeutet, als gehorsam und mit Hingabe nach meinen Regeln zu leben."

****

Noch während seine Worte von damals durch Floors Kopf geisterten, begann sie hektisch in TiiBi zu blättern. Sie wollte sich Kierans damalige Forderungen wieder genaustens ins Gedächtnis rufen und erinnerte sich, dass sie ihre Verhaltensregeln bis ins kleinste Detail aufgeschrieben hatte. Schließlich waren sie sein Manifest, das ohne Wenn und Aber für sie galt.

Als Floor die ‚8 Gebote' in TiiBii gefunden hatte, begann sie einen Abschnitt vorher weiterzulesen. Mit diesem Vorlauf konnte sie gedanklich wieder tief in das Damals eintauchen.

****

TiiBii, wir kannten uns gerade mal fünf Stunden und trotzdem willigte ich ein, nach seinem Gusto leben zu wollen. „Das werde ich! Ich verspreche es!" So lautete meine überzeugte und mit fester Stimme vorgetragene Antwort. Ich war beflügelt von meiner nassen Pussy, die mir den letzten Funken Rationalität geraubt hatte. Das sabbernde Miststück diktierte mir ganz klar auf, wohin die Reise gehen sollte: geradewegs in seine Fänge!

Ich befürchte, ich bin ihm willenlos verfallen. Anders kann man es, glaube ich, nicht nennen. Ich kann mich nicht entsinnen, schon einmal in meinem Leben ähnlich empfunden zu haben. Bei Männern nennt man so etwas ‚schwanzgesteuert'. Welchen Begriff könnte man nutzen, wenn die sexuelle Hörigkeit einer Frau spaßig zum Ausdruck gebracht werden soll?

****

Die Buchstaben verschwammen vor Floors Augen. Mit Hilfe ihrer Erinnerungen wurden die Worte in ihrem Tagebuch von Kierans imaginärer Stimme ersetzt. Sie konnte ihn in ihrem Kopf sprechen hören, als läge er neben ihr und würde mit ihr reden:

„Dann hör gut zu! ...

Erstens: Du wirst mich nie mehr bitten, dich zu ficken!

Zweitens: Mein Schwanz und meine Lust sind und bleiben für dich tabu.

Drittens: Du wirst dich jede Nacht, in der ich nicht bei dir bin, selbst und mehrfach bis an den Rand eines Höhepunktes bringen. Eine Erlösung wirst du dir aber verwehren. Dabei wirst du an mich denken und daran, dass du samt deiner Geilheit mir gehörst.

Viertens: Wie oft du einem Orgasmus nahe warst und deine Gedanken, während du ihn dir verwehrt hast, wirst du in dein Tagebuch schreiben.

Fünftens: Ab sofort schreibst du dieses nicht nur für dich, sondern auch für mich. Täglich und vollumfänglich!

Sechstens: Du wirst dein Tagebuch, den letzten Eintrag aufgeblättert, auf deinen Nachttisch legen. So, dass ich es jederzeit einsehen kann.

Siebtens: Ab sofort wirst du mich Herr nennen und mir ist es egal, ob du das befremdlich findest oder nicht.

Achtens: Jetzt das Wichtigste! Es ist dir untersagt, Fragen zu stellen. Irrelevant, wie sehr dich etwas neugierig macht. Gleichgültig, wie sehr du glaubst, etwas verstehen zu müssen. Über das, was du wirklich wissen musst, setze ich dich in Kenntnis. Alles, was ich von dir erwarte, ist bedingungsloser Gehorsam. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür braucht es keine Fragen -- ergo auch keine Antworten.

Hältst du dich an eine dieser Regeln nicht, verschwinde ich aus deinem Leben. Ich bin nicht dein Freund! Ich bin nicht deine Affäre und ich bin auch nicht dein Lebensgefährte oder gar potenzieller Ehemann. Begrabe den Wunsch, mich irgendwann deiner Mutter als zukünftigen Vater ihrer Enkel vorstellen zu können.

Wenn ich in Anspruch nehme, dein Herr zu sein, und du im Gegenzug dazu bereit bist, mich so zu nennen, dann bist du in letzter Konsequenz meine Sklavin. Also erwarte ich, dass du dich dementsprechend verhältst, und was das genau bedeutet, wirst du Schritt für Schritt lernen.

Diese ‚8 Gebote' sind nur das Fundament für dein Leben zu meinen Füßen. Darauf bauen wir auf. Verhalte dich nach meinen Weisungen. Befolge meine Regeln und tu, was ich von dir verlange. Dann wird es dir dort unten auch gut gehen. Zeigst du dich würdig, werde ich in einem Jahr mein Versprechen einlösen. Darauf hast du mein Wort. Verstanden?"

****

Die Stimme ihres Herrn im Kopf verhallte. Stattdessen fokussierten sich wieder die Buchstaben des Tagebuchs vor ihren Augen. Floor las weiter:

TiiBii, ohne Mist! Du weißt, wie ich eigentlich ticke! Vorgestern noch hätte ich mich nach einer solchen Ansprache bepisst vor Lachen. Danach wäre höflich meine Wegbeschreibung zur Ausgangstüre gefolgt, verbunden mit der Bitte, diese von außen zu schließen.

Seit gestern Nacht erkenne ich mich aber selbst nicht mehr wieder. Ich antwortete tatsächlich: „Ja, ich verspreche es", worauf er mit süffisantem Unterton fragte: „Findest du, das ist die richtige Wortwahl für eine Sklavin? Fehlt da nicht noch etwas?"

Aufgrund seines Tadels bekam ich eine abartige Hitzewallung und stammelte erneut mit hochrotem Kopf und völlig unterwürfig: „Ja, ich verspreche es." Dann komplettierte ich den Satz artig mit: „... mein Herr" und hoffte, dass es das war, was er hören wollte. Mit nur einem Wort sorgte er dann dafür, dass mir ein Stein vom Herzen fiel und sich mein Puls wieder normalisierte. Er sagte einfach nur: „... BRAAAAV! ...", während er mit seiner Hand über meinen Kopf streichelte. Puuuh ... Ich bekomme jetzt noch Entenpelle, wenn ich nur an diesen Moment denke.

Wenn er nur in meiner Nähe ist, setzt mein Verstand aus. Dafür übernehmen mein Fötzchen zwischen den Beinen und das Bubberding in meiner Brust das Kommando. Ich bin von ihm wie hypnotisiert. Mir geht es wie Mogli im Dschungelbuch, der sich von der Schlange Kaa bezirzen ließ. Aber wo ist Baghira der Panther? Der, der mich wachrüttelt und davor rettet, verspeist zu werden?

Wobei sich die berechtigte Frage stellt, ob ich überhaupt gerettet werden will.

Während ich hier schreibe und dabei auf mein rechtes Handgelenk schaue, glaube ich -- wohl eher nicht!

Ich bewundere gerade den Edelstahlreif an meinem Handgelenk. Mein Herr hat ihn mir direkt nach meinem Bekenntnis zu ihm angelegt. Es hat nur einmal kurz ‚Klick' gemacht, schon war er verschlossen und an Ort und Stelle, wo er hingehört. Ich habe etliche Versuche unternommen, den Öffnungsmechanismus für den Notfall zu finden. Vergebene Liebesmühe! Aber ich muss auch gar nicht wissen, wie er aufgeht. Er soll ja da bleiben, wo er ist. Ich vernachlässige einfach einmal die nicht allzu hohe Wahrscheinlichkeit, dass ich kurzfristig zu einer radiologischen Untersuchung muss.

Ich habe noch nie so etwas Wunderschönes wie diesen Reif gesehen, geschweige denn geschenkt bekommen. Als mein Herr ihn mir angelegt hatte, fühlte er sich anfangs ziemlich kalt an. Kurze Zeit später war das Metall durch meine Körperwärme wie beseelt. Das hat mich emotional so gepackt, dass ich vor lauter Glücksgefühlen gleich mal wieder unüberlegt in ein Fettnäpfchen getreten bin.

„Wo hast du denn den hergezaubert? Wie geht der wieder ..." Ich hatte meine Frage noch nicht zu Ende gestellt, da bekam ich schon den Rüffel dafür. Mein Herr presste mir seinen Zeigefinger auf die Lippen und raunzte mich an:

„Psst ... KEINE FRAGEN ... EGAL WAS ICH TUE! Das ist der Deal." Dann verabschiedete er sich mit den Worten:

„Ich muss nun gehen und noch etwas erledigen. Wir sehen uns morgen wieder."

Er drückte mir einen letzten Kuss auf den Mund. Mhhhh ... Seine Lippen schmeckten noch nach meiner Möse. Was mich erneut wuschig machte. Er ging und ließ mich liebestoll und wissenshungrig zurück. Da es mir aber ohnehin verboten war, Fragen zu stellen, versuchte ich erst gar nicht, ihn aufzuhalten. Obwohl ich noch so gerne so einiges erfahren hätte.

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