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Floor und der Teufel der Lust - 2/4

Geschichte Info
Eine erotisch gruselige BDSM-Geschichte in 4 Teilen. Teil 2
3.2k Wörter
4.67
5.3k
00

Teil 2 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 10/07/2022
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Floor kam aus ihrer retrospektiven Tagebuch-Gedankenwelt zurück in die Gegenwart. Das so oft zitierte Jahr war nun bis auf wenige Stunden vergangen. Sie hatte es tatsächlich geschafft, ihm bis heute gerecht zu werden.

Japaner verbeugen sich voreinander. Eskimos reiben ihre Nasen aneinander. Begrüßungszeremonielle dieser Art kamen Floor mittlerweile merkwürdiger vor als das, was Kieran ihr als Ritual beigebracht hatte.

Wenn sie sich trafen, ging sie vor ihm auf die Knie und küsste seinen Siegelring. Anschließend drückte sie ihre Stirn gegen seinen Handrücken und hieß ihn mit den Worten: „Ich freue mich, dich zu sehen, mein Herr" willkommen. Dann hielt Floor so lange regungslos inne, bis er sie an beiden Händen fasste und nach oben zog. Kieran besiegelte ihr gemeinsames Zeremoniell, indem er entgegnete: „Ich freue mich auch, dich zu sehen, mein Eigen."

Ihr Sklavinnen-Dasein empfand Floor mittlerweile als durchweg lebenswert. Kieran machte es ihr auch nicht wirklich schwer, sich in ihrer Rolle zurechtzufinden. Ohne Hemmungen, Bedenken oder gar Angst konnte sie ihr neues Leben genießen.

Vieles, was er verlangte, diente nur dazu, ihre Geilheit zu schüren oder in letzter Konsequenz diese, wenn sie dann ordentlich loderte, zu befriedigen. Andere seiner Anweisungen gehörten der Rubrik an: Einfache Verhaltensregeln und lösbare Alltagsaufgaben und für eine ‚Sklavin in Ausbildung'.

Nur selten musste sie Züchtigung über sich ergehen lassen. Wenn es dazu kam, dann meist, weil sie es sich selbst eingebrockt hatte. Strafen waren in der Regel Kierans Antwort auf Disziplinlosigkeit, Ungehorsam, Renitenz oder Schusseligkeit. Zu ihrem eigenen Leidwesen beherrschte sie alles davon nahezu perfekt.

Kieran pflegte sich in solchen Fällen sehr pragmatisch mit dem Stock Genugtuung zu verschaffen. Zeitnah! Spontan! Angemessen!

Damit schaffte er unschöne Dinge schnell, unbürokratisch, effizient und nachhaltig aus der Welt, denn er war nicht nachtragend. Unversöhnlich zu bleiben, trotz durchgeführter Sanktionierung, Sühne und Reue, war seiner Ansicht nach kein guter, dominanter Stil. Es gab Exemplare seiner Zunft, für die Vergebung ein Fremdwort war. Ihnen sprach er die Fähigkeit und Berechtigung, einen Sklaven oder eine Sklavin zu halten, ab.

Diese Gradlinigkeit wusste Floor sehr zu schätzen. Das Wissen darum machte Disziplinierungen jenseits der Lust, mit all ihren lange nachhallenden Schmerzen und Spuren für Floor erträglicher.

Sie lebte in der beruhigenden Gewissheit, einen Fauxpas begehen zu können, ohne dass Kieran ihr diesen bis ans Lebensende nachtrug. Allerdings wusste sie auch, dass es besser war, ein und denselben Fehler kein zweites Mal zu machen. Am eigenen Leib hatte sie schon erfahren müssen, dass seine Strafen hierfür ungleich härter ausfielen.

Neben der schmerzlichen „Peitsche" gab es aber immer wieder auch Zuckerbrot der Lust in Hülle und Fülle. Floor war bei einem Tagebucheintrag angelangt, der ihr ein solches Zuckerbrot-Erlebnis wieder ins Gedächtnis rief.

****

27.07.2019

TiiBii, heute bin ich etwas verstört. Ich kann nicht mehr einschätzen, wohin das Ganze noch führen soll. Es geht immer weiter, schneller, tiefer und höher. Höher ist heute auch im wahrsten Sinne das Stichwort.

Kieran hat mich gestern Abend ausgeführt. Die neu eröffnete Sky-Lounge war sein Ziel. Zuvor gingen wir gemeinsam duschen. Dann hat er mir Klamotten rausgelegt, die ich tragen sollte. Eine Anwandlung, die er in letzter Zeit öfters hat. Es scheint ihm Spaß zu machen, meinen modischen Berater zu spielen.

Gott sei Dank beweist er dabei Geschmack und mag es elegant. Wenn es sich auch um eine sehr frivole Eleganz handelt.

Manchmal ist diese extreme Freizügigkeit so peinlich, dass sie mir die Schamesröte ins Gesicht treibt. Besonders dann, wenn mich wildfremde Menschen aufgrund von Stoffmangel und zu viel Transparenz von Kopf bis zu den Heels mustern.

Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie beschämend ich es erst empfinden würde, wenn das bisschen Stoff nicht wenigstens farblich und stilistisch aufeinander abgestimmt wäre. Ich glaube, ich käme mir vor wie eine billige Bordsteinschwalbe auf Freierschau. Da er mich allerdings ohnehin immer öfter und gerne seine kleine Schlampe nennt, würde ihm diese meine Gefühlslage bestimmt auch noch zupasskommen.

Gestern wählte er rote Heels und edle halterlose Strümpfe. Die schwarzen, mit der Ziernaht auf der Rückseite. Dazu gab es den schwarz-weiß karierten Minirock, eine weiße Seidenbluse und ein rotes Halstuch. Unterwäsche durfte ich keine tragen.

Jetzt, wo ich so darüber nachdenke ... Wann hatte ich eigentlich das letzte Mal einen BH und Höschen an?

Wie auch immer ... Mir stand also wieder einmal: ‚Ausgehen ohne was drunter' bevor. Was bei der hauchdünnen Bluse nichts anderes bedeutete wie: Achtung! Nippelalarm!

Vorsicht und Weitsicht war geboten! In Hinblick auf die Kürze des Rockes und ohne Slip konnte ein gedankenvergessener Moment ganz schön peinlich werden. Noch beschämender als der Spitzenbesatz meiner Nylons! Der war nämlich nicht komplett unter dem Rock zu verbergen. Entweder war der Mini zu kurz oder der Schmuckrand meiner Strümpfe zu lang. Wahrscheinlich eine fatale Kombination aus beidem!

Ich war jedenfalls in der Sky-Lounge der absolute Hingucker für eine Menge angetrunkener und scheinbar notgeiler Dreibeiner. Sie ließen keine Chance aus, mich förmlich mit ihren Blicken auszuziehen. Besonders eindringlich und untereinander tuschelnd taten sie es, wenn ihre Göttergattinnen zum Näschen pudern und über mich lästern, auf die Damentoilette abgezogen waren.

Mir wurde die Situation, in die mich Kieran hineinmanövriert hatte, zusehends unangenehmer. Er hatte mich ganz bewusst auf einem Präsentierteller ausgestellt.

Ich durfte meine Beine nicht übereinanderschlagen. Im Gegenteil! Ich sollte sie sogar ein stückweit gespreizt halten. Er hatte mich bewusst so platziert, dass auch der Tisch, an dem wir saßen, intime Einblicke nicht verhinderte. Es gab nichts zwischen den Augen dieser Geier und mir, was mich vor ihren Spannerblicken hätte schützen können. Jetzt, beim Schreiben, kommt mir der Film ‚Basic Instinct' in den Sinn. Ich denke an die weltberühmte Verhörszene, in der Sharon Stone, ähnlich wie ich gestern auf einem Stuhl saß. Allerdings mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: Sie wollte Michael Douglas mit ihrem Pussy-Blitzer aufgeilen! Ich diese Horde sabbernder, notgeiler Böcke aber nicht!

Irgendwann war es einfach zu viel des Guten. Ich flehte meine Herrn an: „Ich halte diese Gafferei nicht mehr aus. Erlöse mich und beende diese demütigende Fleischbeschau. Bitte mein Herr."

Er tat erstaunt, legte 50 Euro auf den Tisch und meinte nur: „Ich hatte mich schon gewundert, dass du es so lange ausgehalten hast. Gut! Ich erlöse dich! Lass uns gehen!" Er hakte mich unter und wir verließen die Lounge in Richtung Aufzug.

Dort angekommen, holte er eine schwarz-goldene Plastikkarte aus der Jackettasche und zog sie durch einen Kartenleser neben den üblichen Etagenknöpfen. Ich hatte die Schlüsselkarte noch nie zuvor gesehen. Um meine Neugier zu besänftigen, biss ich mir auf die Lippen. Seine Antwort auf die unerlaubte Frage nach Zweck und Herkunft dieses Teils wäre mit Sicherheit eine schallende Ohrfeige gewesen.

Ich merke mittlerweile sehr schnell, wenn mein Herr erregt ist und die Lust verspürt, mich ranzunehmen. Seinen steifen Schwanz habe ich als Indiz tatsächlich leider noch nie zu Gesicht bekommen. Gut, vielleicht mal ansatzweise in Form einer großen Beule an seiner Hose. Es gibt aber weitere Anzeichen dafür, dass er in Spiellaune ist. Zum Beispiel sein wollüstiger, finsterer und gieriger Blick. Des Weiteren sein besonderer Duft, den er verströmt und die Art, wie er sich mir gegenüber gibt, bevor er sich an mir vergnügen möchte. Kurz um: Wenn er große Lust verspürt, mich zu dominieren, riecht und verhält er sich exakt so wie letzte Nacht vor dem Aufzug!

Eine Missachtung des Frage-Verbots wäre für ihn bestimmt eine gern genommene Steilvorlage gewesen. Mein Herr hätte sie nicht ungenutzt gelassen, um mich mit einer Ohrfeige in aller Öffentlichkeit zu rügen und zu brüskieren. Deswegen und natürlich aus Gehorsamkeit, hielt ich meinen Mund. Wenn es mir auch verteufelt schwerfiel.

Es machte ‚Bing' und die Fahrstuhltüre öffnete sich. Wir stiegen ein. Kieran drückte aber weder den Auf- noch den Abwärtsknopf. Wir blieben einfach stehen und warteten, bis die Türen wieder schlossen und sich der Lift in Bewegung setzte. Dann war ich verdutzt. Eigentlich dachte ich, dass mein Herr irgendwo unterwegs Richtung Parterre den Notausschalter umlegen und mich hart rannehmen würde. Wenn das nicht sein Vorhaben war, wären wir jetzt zumindest auf dem Weg zur Lobby im Erdgeschoss gewesen. Aber nichts von beidem geschah! Stattdessen spürte ich deutlich, dass die Fahrt nach oben ging. In die Richtung, wo rein theoretisch gar nichts mehr sein durfte, außer dem sternenklarem Himmel einer Sommernacht.

Rein praktisch beantworten sich für Sklavinnen wie mich gelegentlich Fragen von ganz allein. Ich musste nicht dumm sterben und durfte erfahren, welchem Zweck die Schlüsselkarte diente. Manchmal muss Sub eben nur ihre Neugier zügeln und sich in Geduld üben können! Durch das Stück Plastik samt Magnetstreifen erhielten wir Zutritt zur exklusiven Dachterrasse samt Dancefloor, Chillout-Lounge, Bar und Swimmingpool. Ein „Wow" entfleuchte meinem Mund, als sich die Schiebetüren öffneten und sich mir ein phänomenaler An- und Ausblick bot. Über uns gab es wirklich nur noch Mond und Sterne und unter uns lag die schlafende Stadt.

Kaum war die eine Frage beantwortet, traten neue auf: Warum war der Außenbereich der Lounge bei diesem herrlichen Wetter nicht geöffnet? Und woher hatte Kieran die Keycard? Die Antworten darauf werden wohl ewig sein Geheimnis bleiben.

Wir gingen zur Brüstung. Dort stellte er sich hinter mich. Kieran hielt mich fest. So wie Jack Rose nächtens auf dem Bug der Titanic. Wir sahen allerdings nicht von einem Schiff auf den Ozean. Unser Blick schweifte aus dem 24. Stock eines Hochhauses über die ganze Stadt hinweg. Während der Wind durch meine Haare fuhr und meine Frisur ruinierte, biss er mir in den Nacken. Dabei schob er seine rechte Hand unter meinen Rock und die linke unter die Bluse. Kieran drückte sich fest von hinten an mich. Wenn auch leider eine Menge Stoff zwischen uns war - ich konnte seinen harten Schwanz zwischen meinen Pobacken spüren.

Ich begann mit meinem Hintern zu kreisen. Hatte ich denn wirklich geglaubt, so könnte ihn dazu verführen, seine Enthaltsamkeit aufzugeben? Einen Augenblick dachte ich das wohl tatsächlich. Allerdings war es wirklich nur ein ganz kurzer Moment, denn als er mein Vorhaben durchschaute, wirbelte er mich herum. So schnell konnte ich nicht schauen, wie ich auf den Handlauf der Brüstung gehoben und dort abgesetzt wurde, bevor mich seine Arme wieder umschlangen.

Es war das erste Mal, dass ich in seiner Gegenwart richtig Schiss bekam. Da half auch mein ganzes bedingungsloses Vertrauen nichts. Ohne eine echte Sicherung, nur von ihm gehalten, konnte ich die unwillkürlich in mir aufsteigende Angst an solch einem Abgrund nicht weglächeln. Aber genau darauf war er scheinbar aus, denn seine Augen suhlten sich in meinem panischen Blick.

Dann trieb er das Geschehen auf die Spitze. Er griff nach meinem roten Halstuch und drückte meinen Oberkörper rücklings über die Brüstung. Mich hielt nur noch sein rechter, ausgestreckter Arm. Nichts außer der Kraft seiner Hand bewahrte mich vor einem Sturz in die Tiefe.

So dramatisch, angsteinflößend und unverantwortlich die Situation auch war, -- sie machte mich endlos geil. Ich kann nichts anderes behaupten, denn es ist die Wahrheit. Mein Herr hat mir schon so oft seine Macht über meine Gedanken, meinen Willen, meinen Körper, mein Wohlbefinden und meine Lust vor Augen geführt. Nun zu spüren, dass er nicht davor scheute, wortwörtlich mein Leben in die Hand zu nehmen, fickte meinen Kopf auf das Brutalste. Das war noch mal eine ganz andere Hausnummer. Alles in mir kochte. Ich lief aus, ohne dass er mich berührte. Ich konnte nicht schreien, geschweige denn etwas sagen. Meine Hände krampften noch verzweifelt am Rand des Geländers, obwohl der Versuch, mich im Fall der Fälle irgendwie zu halten, aussichtslos gewesen wäre.

Kieran raunte mich fast flüsternd, dennoch bestimmt mit tiefer Stimme an: „Besorg es dir -- Miststück!" Ich glaubte mich verhört zu haben und schaute ihn ungläubig an. Aber er wiederholte seine Forderung. Er nutzte dabei fast die identischen Worte, nur nachdrücklicher: „Hörst du schlecht? Ich sagte: ... besorg es dir -- Miststück!"

Keine Fragen! Absoluter Gehorsam! Das sind seine primären, unumstößlichen Erwartungen an mich. Schon oft hat er mich irgendwelchen Tests unterzogen. Er gibt mir immer wieder Chancen, ihm durch Taten und nicht nur mit großen Worten zu beweisen, dass ich mit Haut und Haaren sein Eigen bin. Es immer wieder zeigen zu dürfen macht mich sehr glücklich und stolz.

Gestern hatte er scheinbar vor, mit mir in eine letzte Instanz gehen zu wollen. Er forderte meine absolute, essenzielle und bedingungslose Loyalität ihm gegenüber -- und ich bewies sie ihm! Meine Hände ließen das Geländer los, ich lehnte mich zurück und begann zu masturbieren.

Ich bin mir sicher: Während ich es tat, blinzelte ich kein einziges Mal. Genauso wenig wie er. Unsere Blicke hafteten aneinander wie Pech und Schwefel. Irgendetwas war anders als sonst. Ich spürte es, als es nicht mehr möglich war, meinen Höhepunkt noch lange hinauszuzögern. Wie ein nicht aufzuhaltender ICE donnerte er heran. „Darf ich bitte kommen, mein Herr? ..." brachte ich gerade noch über die Lippen. Lange ließ seine Antwort Gott sei Dank nicht auf sich warten. Diese quälenden Sekunden fühlten sich für mich aber wie Stunden an.

Als er dann endlich „Ja!" sagte, war alles zu spät! Lauthals habe ich in die Nacht geschrien. Mir sind sämtliche Sicherungen durchgebrannt, und nicht nur das ... Auch alle Dämme sind gebrochen! TiiBii, ich habe das erste Mal in meinem Leben wirklich gespritzt. Ne, ne, ne, ne! ... Das war kein Ejakulieren. Ich bin auch nicht feucht oder nass gekommen. Nein! Ich habe hemmungslos gespritzt. Auf den Boden! Auf seine Hose! Auf sein Hemd! Auf seine Schuhe! Und was war sein Kommentar dazu? ... „Na, das nenne ich jetzt mal dekadent. Sehr brav meine kleine Schlampe!" Er sprach es und grinste teuflisch über das ganze Gesicht, während mir meine Geilheit die Beine hinunterlief. Mit ihr wäre ich am liebsten vor Scham, in den Fugen zwischen den Pflastersteinen, im Boden versunken.

Aber TiiBii, ich mache mir langsam ernsthaft Gedanken. Kieran veranstaltet immer bizarrere und riskantere Spielchen mit mir. Jedes Mal ist es aufs Neue, ein gefährlicherer Tanz auf des Messers Schneide. Gewiss, -- es kickt mich! Körperlich und psychisch. ER kickt mich! Ich vertraue ihm blind und weiß, dass er alles Unheil von mir abhalten möchte. Aber wann ist der Moment gekommen, ab dem er meine Sicherheit nicht mehr allein gewährleisten kann? Ab wann muss ich auch auf Glück und Schicksal vertrauen?

Es ist beruhigend, dass mir beides bislang wohlgesonnen ist. Aber ist es nicht Kamikaze darauf zu vertrauen, dass es so bleibt? Die Situation auf der Brüstung war mehr als grenzwertig. Mein Kopf mit seiner Ratio hat mich mit Warnsignalen bombardiert und zur Flucht gepeitscht. Das triefend heiße Ding zwischen meinen Schenkeln hat aber alles Mahnen übertönt und geschrien: „BESORGS MIR!" Wie es ausgegangen ist, habe ich dir bereits geschildert. Ich sag es ja: „Ich befürchte, ich bin fotzengesteuert!"

****

Floor rollte sich stöhnend von der Seite auf den Rücken. Ihr Körper begann zu beben und ihre Arme schüttelten sich, als hätte sie eine zu scharfe Chili auf einer Pizza erwischt. Das langanhaltende UUUUUUUUHHH!", das aus ihrem Mund drang, hätte zur Jalapeños-Theorie passen können. Tatsächlich war es aber einem heranfliegenden Orgasmus geschuldet. Ihm durfte sie sich nicht hingeben. Ihre linke Hand zerrte die rechte zwischen den Schenkeln hervor. Gerade noch rechtzeitig, bevor es zu spät gewesen wäre.

Wie oft hatte sie sich heute schon an diese Schwelle bugsiert? Sie wusste es nicht mehr! Fatalerweise hatte sie im Lustrausch auch irgendwann das Zählen vergessen. Was sollte sie heute in ihr Tagebuch schreiben? Gedanklich spürte sie bereits die ungnädigen Stockhiebe, die ihr als Strafe bevorstanden. Es war ihre Pflicht für Kieran, die exakte Anzahl der „Unvollendeten" festzuhalten. Strichliste führen, wäre eine nützliche Hilfe gewesen. Das war aber nicht passiert. Eine Schätzung kam einer Lüge gleich und stand somit nicht zur Diskussion.

Wenn Floors Herr etwas nicht duldete, dann war es belogen zu werden. Zu ihrem Glück musste er sie aus diesem Grund auch noch nie bestrafen. Vor langer Zeit schon hatte er sie unmissverständlich über die Konsequenzen in Kenntnis gesetzt:

„Solltest du mich jemals belügen oder hintergehen und ich es herausfinden, mach dich auf was gefasst. Glaub mir: Das, was ich dann mit dir tue, willst du nicht erleben. Wirklich nicht!" Was er sagte, klang nicht nach einem gut gemeinten Rat. Es war definitiv eine Drohung, die er ihr gemacht hatte. Kierans starrer Blick und der Tonfall seiner Stimme verliehen dieser Warnung die notwendige Glaubhaftigkeit.

Von diesen beängstigenden Gedanken wollte sich Floor wieder ablenken. Ihr Blick fiel auf eine Schachtel, die ihr Kieran gestern überreicht hatte.

„Das ist für deine Stunde „X" morgen Nacht. Ich hoffe, du hast sie noch auf dem Schirm.", erklärte er.

Als hätte Floor je vergessen können, was ihr bald bevorstand. Weiß Gott! Darum musste sich Kieran wirklich nicht sorgen. Kindliche Vorfreude auf die Weihnachtsbescherung war nichts gegen ihr lüsternes Kopfkino. Es ließ die tollsten Vermutungen aufkommen, mit was ihr Herr sie wohl zu beschenken gedachte.

Die erwartungsfrohe Neugier auf das, was ihr bevorstand, war ohnehin schon unerträglich. Als wäre das aber nicht schon Spannung genug gewesen, gab es da nun auch noch diese Geschenkbox, die erst jetzt gleich mit 24 Stunden Verspätung geöffnet werden durfte.

„Dieses verfickte Warten", zischte Floor unzufrieden. Für sie, die Neugier in Person, war sich in Geduld zu üben, eine schier unerträgliche Qual.

Kieran behauptete eigentlich von sich, nur dominant und kein bisschen sadistisch zu sein. Um die von ihm geschürte Lust und Wissbegier überhaupt noch irgendwie ertragen zu können, musste sie allerdings schon ziemliche masochistische Nehmerqualitäten an den Tag legen. Zumindest mental. Gott sei Dank war teilweise Erlösung in Sicht. Bald würde wenigstens die Neugier ihr Geschenk betreffend von Floor abfallen. So wie bösartige Klammern, die sich über Stunden schmerzlich an Nippeln festgebissen hatten und irgendwann von selbst abrutschten.

Es war zwei Minuten vor acht. Ihre Hände spielten ungeduldig mit der Box, während im Kopf herumgeisterte, was Kieran gestern noch zu ihr gesagt hatte:

Um Punkt 20.00 Uhr beginnt das Fest. Dann öffnest du dein Päckchen und befolgst, was ich dir in dem darin befindlichen Brief auftrage. Anschließend wartest du auf weitere Order von mir." Fast ein Jahr habe ich nicht an meine eigene sexuelle Befriedigung gedacht. Dir hingegen habe ich die Sterne der Lust vom Himmel geholt. Morgen Nacht bist du in der Pflicht! Du wirst dich bei mir revanchieren und mich befriedigen. So lange und so oft ich es will. Auf jede erdenkliche Art und Weise, wie es mir beliebt. Mein Orgasmus wird auch dich spüren lassen, wie sich wahre Erlösung von nicht mehr zu ertragender, aufgestauter Begierde anfühlt. Dafür habe ich mich aufgespart! Morgen hole ich dir also nicht mehr nur die Sterne vom Himmel. Morgen fliegen direkt in die Sonne, um in Geilheit zu verbrennen." ...

... Die alte Uhr schlug. Darauf hatte Floor gewartet. Ungeduldig riss sie das Geschenkpapier auf. Ein weißes Kleid und ein rotes Tuch kamen zum Vorschein. Obenauf lag die angekündigte, stichpunktartig formulierte, handschriftliche Anweisung.

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