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Fräulein Svenja und Miss Elaine 02

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Ihr Finger fuhr weiter seinen Hals hinunter, und mit ihrem Fingernagel drückte sie in die kleine Mulde zwischen seinen Schlüsselbeinen. Sie beließ ihn da, kreiste ein wenig, dann ließ sie ihre Hand fallen, als hätte sie das Interesse an ihm verloren.

Natürlich hatte sie das nicht. Sie hatte gerade erst begonnen. Sie wusste nur nicht, wie es weitergehen sollte.

„Siehst du?" Svenja musste sich räuspern, ihre Stimme war belegt. „Das ist doch nicht so schwer. Fühlt sich das nicht ganz natürlich an? So vor mir zu knien?"

Er nickte.

Robert hatte seinen Teil des Deals eingehalten. Nun musste Svenja ihren Teil der Vereinbarung einlösen. Sie wusste nur immer noch nicht wie. Svenja fiel nichts Besseres ein, als das Spiel noch weiter zu treiben.

„Du bist brav. Du magst es, zu gehorchen."

Er nickte.

„Ich mag das. Wir beide könnten noch viel Spaß haben. Hier kommt mein Angebot:"

Sie machte eine weitere dramatische Pause.

„Ich habe dir eine Belohnung versprochen. Du warst gehorsam, also sollst du sie auch bekommen. Ich mache dir aber ein besseres Angebot. Du kannst jetzt deine Belohnung bekommen, wie ich es dir versprochen habe, und danach ist unser Spiel vorbei. Wir werden uns danach für den Rest der Woche professionell verhalten und das hier alles vergessen."

Er nickte. „Oder?" Er wollte ihr Angebot hören.

„Oder wir spielen das Spielchen weiter. Nicht ständig, aber immer mal wieder. Du wirst mir gehorchen, was immer ich von dir verlange, und am Ende der Woche..."

Svenja war vorsichtig, wie sie das Ende der Woche formulieren sollte.

„...am Ende der Woche wirst du wissen, wo dein Platz ist und eine richtig dicke Belohnung bekommen."

Auch wenn dieses Angebot sehr vage war, so wusste Svenja schon vorher, dass er darauf eingehen würde.

Seine Antwort kam also nicht unerwartet:

„Ich möchte gerne das zweite Angebot annehmen."

„Sehr gut!" Svenja war erleichtert.

Aber ihre Freude wurde durch etwas gestört. Ein leises Geräusch.

Sie drehte ihren Kopf zur Tür, die nur angelehnt gewesen war. Gerade noch sah sie, einen ausgelatschten Sportschuh verschwinden. Es war Lisas.

Na toll! Genau das hatte sie vermeiden wollen. Dass jemand von ihren Spielchen etwas mitbekam. Schon in dem Park war sie fast erwischt worden. Sogar von der Polizei. Jetzt hatte ihre gelangweilte Kollegin sie erwischt. Das war vermutlich harmlos. Ärgerlich war es trotzdem.

Svenja ärgerte sich, dass sie die Tür nicht geschlossen hatte. Aber all das war nicht geplant gewesen. Es war einfach so geschehen.

Sie wandte sich Robert wieder zu.

„Wir werden morgen mit dem Spielchen beginnen."

Ein letztes Mal berührte sie ihn mit ihrer rechten Hand, aber dieses Mal ließ sie ihren Zeigefinger sanft, fast zärtlich als eine Art Belohnung über seine Wange streichen, und ihre Stimme war immer noch kalt, aber ein wenig weicher wie frisch gefallener Schnee.

„Das hast du gut gemacht. Du darfst jetzt aufstehen. Ich muss noch arbeiten und würde es begrüßen, dabei ungestört zu sein."

Svenja glaubte, so etwas wie Enttäuschung in seinen Augen zu sehen.

„Wir haben eine kleine Küche, da kannst du dich hinsetzen, und ich gebe dir gerne noch ein paar Informationsmaterialien über unser Unternehmen. Die solltest du studieren. Morgen werden wir eine Aufgabe für dich finden."

Er nickte.

„Vielleicht schreiben wir einen Test darüber."

Es war als kleiner Scherz gemeint, aber er schien das als ernste Warnung zu verstehen und nickte.

„Okay, damit wäre das geklärt. Du kannst aufstehen!"

Damit ließ sie ihn allein, um sich um ihr nächstes Problem zu kümmern: Lisa.

Ein Blick verriet Svenja, dass sie nicht an ihrem Arbeitsplatz war. Sie fand sie in der Kaffeeküche, wo sie sich einen Tee machte. Sie hatte die Kopfhörer auf, Svenja konnte das leise Scheppern der Musik hören.

Sie bewegte sich in Lisas Blickfeld. Diese sah sie an und zog die Kopfhörer von ihren Ohren.

„Ist irgendwas?", fragte sie mit gelangweilter Stimme.

„Nein, alles in Ordnung.", meinte Svenja. „Ich wollte nur wissen, wie es mit der Archivierung läuft."

„Gut. Ich meine, scheißlangweilig und sinnlos... aber gut. Es geht voran."

„Schön."

Svenja kam sich albern vor, dass sie beide so um das eigentliche Thema herumtanzten. Aber sie konnte ja Lisa schlecht darauf ansprechen, dass sie den Praktikanten in die Knie gezwungen hatte und mit ihm während der Arbeit Sachen machte, die sicherlich nicht dem Erfolg des Unternehmens dienten. Doch dann half Lisa ihr.

Sie sah Svenja an, ohne eine Miene zu verziehen, während sie den Teebeutel aus der Tasse fischte, und sagte:

„Alles ist in Ordnung, ...Chefin." Sie sah Svenja an. „Du bist in dieser Woche die Chefin, du entscheidest, was hier läuft. Also machen alle, was du sagst. Ich meine mit der Archivierung... und so."

Dann setzte sie ihren Kopfhörer auf, nahm ihre Tasse und ließ Svenja in der Kaffeeküche stehen. Das war wohl ein deutliches Signal gewesen. Svenja interpretierte es als Zeichen dafür, dass Lisa sie nicht verraten würde. Vielleicht dachte Lisa, dass Svenja nun kein Recht mehr hätte, Lisa Vorwürfe zu machen wegen ihrer geringen Arbeitsmoral. Aber Svenja sah es ohnehin nicht als ihre vordringlichste Aufgabe, Lisa zur Arbeit zu animieren.

Svenja strich Lisa aus ihren Gedanken und von der Problemliste.

+ + +

Es gab so viel zu bedenken. Klamotten natürlich. Sie konnte nicht in Jeans und Turnschuhen auf der Arbeit auftauchen. Es war bequem und eigentlich die Woche, in der es niemanden kümmerte, wie man sich benahm oder anzog. Selbst Lisa, der es vollkommen egal zu sein schien, was man von ihr hielt, ließ sich noch mehr gehen als sonst schon, wenn das überhaupt möglich war.

Aber Svenja war doch ein wenig eitler und machte sich Gedanken, wie sie so ankam.

Sie nahm das graue Business-Kostüm aus ihrem Kleiderschrank, das sie nur zu wichtigen Anlässen trug. Das letzte Mal hatte sie es bei einem wichtigen Geschäftstreffen getragen. Und davor bei ihrem Vorstellungsgespräch.

Sie ging ihre Lippenstifte durch und versuchte sich für einen zu enterscheiden. Svenja wollte ein wenig sexy wirken, aber es auch nicht übertreiben. Es sollte nicht so aussehen, als wollte sie sich an Robert ranmachen. Sie wollte ihm schon etwas bieten, aber auch nicht übertrieben wirken.

Sie hatte eigentlich vor gehabt, sich so viele Spielchen für Robert zu überlegen. Stattdessen wurde sie von ihrer Eitelkeit ausgetrickst und verbrachte mehr Zeit als geplant vor dem Spiegel, stolzierte in ihren höchsten Pumps herum und probierte das provokanteste Makeup mit den rotesten Lippen und dem dunkelsten Cajal. All die Sachen, die sie sich mal gekauft hatte, wenn sie sexy sein wollte, sich dann aber nie traute zu tragen.

Dabei wollte sie eigentlich gar nichts von Robert. Sie wollte ihn nicht rumkriegen. Es ging ihr nur um sie selbst. Sie fühlte sich gut, sie fühlte sich weiblich und irgendwie natürlich.

Am nächsten Morgen warf sie dann trotzdem alles über den Haufen, entschied sich für etwas Dezentes. Es blieb nur der Rock und eine Bluse.

Es war wirklich dezent, und niemandem fiel etwas auf, niemand kommentierte ihre Kleidung. Bis auf Lisa, die sie einen winzigen Moment länger als sonst ansah. Aber Svenja hatte sich damit abgefunden, dass Lisa ihr Geheimnis kannte, und es störte sie nicht.

Als Robert in ihr Büro kam, konnte Svenja seine Erwartung spüren, und auch sie fühlte ein Kribbeln im Bauch.

„Guten Morgen", begrüßte er sie, spielte aber die gleiche entspannte Haltung wie am Tag zuvor. Er klang nicht sehr unterwürfig, sondern benahm sich fast, als hätte ihr kleiner Machtkampf am Tag zuvor nie stattgefunden. Vielleicht hatte er nachgedacht, Mut gesammelt und war zu dem Ergebnis gekommen, dass er sich doch nicht vor einer Frau erniedrigen wollte. Aber Svenja merkte an winzigen Merkmalen seiner Körpersprache, dass er seine Selbstsicherheit nur vorspielte, und vermutlich auch gar nicht so selbstsicher sein wollte.

Noch ein kleiner Machtkampf. Wie niedlich, dachte Svenja. Dabei wäre es doch viel einfacher, wenn er es einfach akzeptieren würde, dass sie die Hosen anhatte.

Dabei mochte sie seine Haltung eigentlich. Seine entspannte Selbstsicherheit. Auch wenn sie nur gespielt war. Aber es war Svenjas Mission, ihm das auszutreiben. Er hatte es so gewollt, und sie brachte ihn mit einer ziemlich einfachen Reaktion aus dem Konzept:

Svenja ignorierte ihn einfach, ließ ihn mitten in dem kleinen Raum stehen, während sie an ihrem Rechner arbeitete oder zumindest so tat als ob. Denn sie konnte sich nur schwer auf ihre Mails konzentrieren, sondern zählte die Sekunden, in denen er zunehmend unsicherer dort im Raum stand. Sie konnte spüren, wie sein Selbstbewusstsein ihn verließ. Mit jeder Sekunde, die sie ihn da stehen ließ. Wie ein Ballon, der langsam seine Luft verliert.

Svenja musste sich zwingen, auf den Bildschirm zu schauen. Nur aus den Augenwinkeln, denn offiziell ignorierte sie ihn ja, konnte sie beobachten, wie er sein Gewicht von einem Bein auf das andere verlagerte und darüber nachdachte, was er tun sollte, und sich fragte, ob er vielleicht etwas falsch machte oder gehen sollte. Aber er war nun in dem Spiel, und da konnte er nicht einfach gehen.

Sekunde um Sekunde wurde es unangenehmer für Robert, seine Körpersprache sagte alles.

Svenja hatte sich vorgenommen, erst all ihre E-Mails zu lesen und ihn so lange mitten im Raum stehenzulassen. Aber Robert begann nun selbst zu handeln. Seine Phantasie ging wohl mit ihm durch. Svenja hatte noch drei Mails zu lesen, als Robert es wohl nicht mehr ertragen konnte.

Wortlos kniete er sich auf den Boden und verharrte dort regungslos.

Svenja hatte gewonnen. Sie hatte ihn niedergerungen. In die Knie gezwungen. Ohne etwas sagen oder tun zu müssen.

Sie hob einmal ihren Blick, sah ihn an, ließ sich aber nicht anmerken, ob sie sein Verhalten guthieß oder nicht. Stattdessen widmete sie sich wieder ihren Mails und ignorierte ihn noch eine weitere Minute.

Aber auch für Svenja wurde es komplizierter. Da war diese Euphorie in ihr, dass Robert sich vor ihr erniedrigte, nur weil sie ihn ein wenig warten ließ.

Solch ein Rausch schon am frühen Morgen in ihrem langweiligen Büro!

Von der Produktion draußen dröhnte ein Scheppern zu ihnen herauf. Sie kannte das Geräusch. Ein Stapler, der zu stürmisch eine Palette aufnehmen wollte. Einer der Arbeiter machte das ständig. Und wie auf Kommando folgte das Fluchen seines Vorarbeiters.

„Pass doch auf, du blinder Schwachkopf! Mach das noch einmal! Noch einmal!"

Sie hatte es schon dutzende Mal gehört. Eine leere Drohung. Noch nie war etwas passiert, und der Mitarbeiter war schon hundertmal in die Paletten gerauscht.

Es ging rau zu in der Produktion. In Svenjas Büro liefen die Dinge subtiler ab. Da reichte es, den Gegner zu ignorieren.

Wenn die da unten wüssten, was hier gerade passierte!

Svenja stand schließlich auf, schritt langsam um ihren Schreibtisch und baute sich vor Robert auf. Sie stellte sich sehr nah vor ihn, dass er wieder seinen Kopf in den Nacken strecken musste, um ihr ins Gesicht zu sehen. Sie schob ihre Hüfte etwas nach vorne, strich einmal über ihren Rock und stemmte dann ihre Hände in die Hüften. Ihre Beine waren schulterbreit auseinander gestellt. Es war eine Position der Macht.

So stand sie vor ihm, einen weiteren langen Augenblick, in dem sie sich ihrer Weiblichkeit bewusst wurde. Sie war nun froh, den Rock zu tragen, der ihre Hüften betonte und sie fraulicher machte.

Svenja stand Robert so nahe, dass sie sich sicher war, dass er ihr Parfum riechen konnte. Sie wollte ihm dieses winzige Geschenk der Nähe und Intimität gönnen.

Svenja hoffte, dass er zu schätzen wusste, was sie für ihn tat. Aber sie tat es eigentlich nicht für Robert, sie tat es für sich selbst. Es war ihr Ding. Sie hatte die Kontrolle und bestimmte, wie weit es ging.

Sie saugte den Augenblick in sich auf und musste sich ein wenig zusammenreißen, ihren Enthusiasmus nicht zu zeigen. Also schaute sie weiter ausdruckslos auf Robert herab.

Schließlich sagte sie mit kühler Stimme:

„Das hier ist nur zwischen uns. Was immer hier passiert, passiert nur zwischen uns beiden: Niemand erfährt davon. Du erzählst es niemandem, du machst nicht einmal eine Andeutung. Nicht mal deinem bestem Freund, und das hier wird auch keine Anekdote nach ein paar Bier zu viel. Verstanden?"

Er nickte: „Ja, habe ich verstanden."

„Und noch eins. Wenn wir hier allein sind, dann bin ich für dich Elaine."

Sie sah, dass er nachdachte.

„Habe ich auch verstanden, Miss Elaine."

Miss Elaine? Das klang irgendwie komisch. War sie jetzt Engländerin geworden? Aber nun war es so. Jetzt war sie Miss Elaine.

Svenja überlegte, ob sie noch eine Drohung aussprechen sollte. Aber wie der Vorarbeiter über seinen Untergebenen hatte sie nichts in der Hand gegen Robert. Sie hatte kein Interesse an Erpressungen, aber etwas gegen ihn in der Hand zu haben, könnte ihr Spielchen interessanter machen.

„Gut", sagte sie. „Du wirst heute arbeiten. Du wirst heute lernen, wie es ist, in der Verwaltung zu arbeiten. Ich habe ein paar Aufgaben für dich. Die wirst du gewissenhaft erledigen. Wie ein Auszubildender.

Komm mit."

Sie ging so nah an ihm vorbei, dass sie ihn mit ihrer Hüfte kurz an seiner Schulter berührte. Es war ein Zeichen dafür, wie wenig sie auf ihn achtete, aber auch noch ein winziges Zeichen der Nähe. Svenja wartete an der Tür, bis Robert aufgestanden war, dann ging sie voran in die kleine Kaffeeküche.

„Das erste, was man als Auszubildender lernt, ist Kaffee zu kochen. Man fängt ganz unten an und arbeitet sich dann langsam hoch. Also kochst du mir jetzt einen schönen Kaffee. Nicht zu stark, nicht zu wässrig. Genau richtig. Okay?"

Er nickte. Svenja hatte das Gefühl, dass Robert ein wenig enttäuscht war, und in der Tat war das nicht die spannendste Aufgabe der Welt. Aber sie war ja nun auch nicht die Domina, die er dafür bezahlte, dass sie sich was für ihn einfallen ließ.

Sie wollte ihn schon in der Kaffeeküche stehen lassen und wieder in ihr Büro gehen, als Lisa hereinkam.

Svenja nahm zwar zur Kenntnis, dass sie zwanzig Minuten zu spät war, aber sie war gewillt, das zu ignorieren. Schließlich hielt sich Svenja in diesem Moment auch nicht gerade an alle Regeln. Leben und leben lassen.

„Ach, Lisa! Guten Morgen." Einen kleinen Seitenhieb konnte Svenja sich dennoch nicht verkneifen: „Schön dich zu sehen."

Lisa ließ sich nichts anmerken. Sie nahm die Kopfhörer aus den Ohren und nickte nur.

„Das hier ist Robert Gerstenheimer. Er absolviert bei uns ein Praktikum und wird uns in dieser Woche behilflich sein."

„Uns?"

Robert fiel nichts auf, aber Svenja hatte die kleine Spitze in Lisas Stimme mitbekommen. Svenja reagierte mit einer ebenso subtilen Spitze, die in die Richtung Lisas mangelndem Enthusiasmus für ihren Arbeitgeber ging.

„Ja, uns. Dem Unternehmen. Uns."

„Ah okay. Sorry. Ich hätte da eine Aufgabe für ihn." Sie spielte auf ihre Strafarbeit an, aber Svenja hatte kein Interesse, Robert mit ihr zu teilen. Sie würde Robert sicherlich nicht neben Lisa setzen. Sollte die sich doch ihr eigenes Spielzeug suchen!

„Vielleicht komme ich darauf zurück", antwortete Svenja knapp.

„Klar. Kein Thema." Jetzt klang Lisas Stimme wieder ausdruckslos und desinteressiert wie immer. Sie sah Svenja noch einen Augenblick an, als erwarte sie noch etwas, dann setzte sie sich die Stöpsel wieder in die Ohren und meinte:

„Ich geh dann mal an meine spannende Arbeit." Und nach einer kurzen Pause: „Viel Spaß noch ihr beiden!"

Sie war verschwunden, bevor Svenja reagieren konnte. Lisa ging ihr ein wenig auf die Nerven. Aber so war sie nun mal. Man konnte sie für ihre Art lieben oder es eben lassen.

Robert stand derweil da und wusste nicht, was gerade vor sich gegangen war. Es machte nichts. Svenja ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Sie sah ihn an und hatte immer noch dieses Gefühl der Macht, dass sie mit ihm machen konnte, was sie wollte. Sie konnte ihn ignorieren und einfach stehen lassen, und er würde geduldig warten, weil er von dieser ganzen Sache etwas erwartete. Sie spürte auch, dass ihm das Ganze unheimlich war. Er wusste nicht, was ihn erwartete oder wie viel er riskierte. Es war so eine Mischung aus Sehnsucht und Angst. Wie man sich Horrorfilme ansieht, eigentlich Angst hat, aber doch mehr will.

Svenja wusste nicht, ob sie seinen Erwartungen gerecht werden konnte. Sie wollte es, war sogar ein wenig neidisch auf diese seltsame Mixtur an Gefühlen, die da in ihm brodeln musste. Svenja wollte auch so etwas haben. Stattdessen spürte sie die Last seiner Erwartungen. Sie wollte ihn ja nicht enttäuschen.

Svenja wies Robert an, dass sie ihren Kaffee in genau einer Stunde haben wollte. Damit ließ sie ihn allein und ging in ihr Büro, wo sie sich erst widerwillig, dann aber doch ernsthaft ihrer Arbeit widmete.

Schließlich kam Robert mit dem Kaffee. Er hatte ein Tablet aufgetrieben, auf dem ein Kaffeebecher stand, eine Schüssel mit Zuckerwürfeln, die er zu einer kleinen Pyramide aufgetürmt hatte und eine Dose mit Kondensmilch. Er hatte sich Mühe gegeben. Er konnte ja nicht wissen, wie sie ihren Kaffee mochte.

Svenja ignorierte ihn jedoch wieder, ließ ihn in der Mitte des Raums stehen.

Schließlich winkte sie ihn mit einem winzigen Zucken ihres Zeigefingers zu sich, und mit dem gleichen Finger bedeutete sie ihm, das Tablett auf ihrem Schreibtisch abzustellen.

„Milch".

Sie hatte ihn immer noch keines Blickes gewürdigt, beobachtete aber aus ihren Augenwinkeln, wie er ihr die Kondensmilch eingoss und dann mit einem Löffel umrührte.

Sie ließ ihn noch eine Weile hängen, dann nahm sie schließlich einen Schluck. Der Kaffee war okay. Sie stand nicht auf Filterkaffee, aber dieser war in Ordnung. Aber das war nicht in ihrem Sinne, und deshalb verzog sie angewidert ihre Miene.

„Was ist das denn für eine Plörre?"

Das Entsetzen stand in seinen Augen, und er machte einen Schritt zurück.

„Das ist Abwaschwasser!" Sie stand auf und machte ihm eine Szene. „Ich dachte, du wolltest dich anstrengen. Zumindest ein bisschen bemühen! Stattdessen rührst du hier so eine Jauche zusammen! Du tickst wohl nicht richtig!"

Immer noch mit der Tasse in der Hand ging sie auf ihn zu. Er wich zurück vor ihr wie vor einem anrückenden Tsunami.

„Auf die Knie!", bellte sie ihn an, und Robert schien durch die Kraft ihrer Stimme auf den Boden zu sinken. Er war so überrascht, dass er nicht einordnen konnte, ob sie noch ihr Spielchen spielten oder ob das jetzt ernst war. Sie sah es ihm an.

„Das Zeug trinke ich nicht. Das gehört in den Ausguss. Das kannst du trinken!"

Sie packte sein Kinn, beugte seinen Kopf in den Nacken, presste mit ihrem Daumen und Zeigefinger seine Kiefer auseinander und kippte ihm den Kaffee langsam in den Mund. Er verschluckte sich, hustete, aber ließ es geschehen.

„Sieh mich an!", herrschte sie ihn an.

Sie sah die Angst in seinen Augen, aber auch die Erregung. Er mochte es. Er wollte so behandelt werden. Er wollte sich von ihr erniedrigen lassen! Es war unglaublich.

Svenja fühlte sich begehrenswert. Es war so neu für sie, dass jemand für sie so empfand, weil sie sich wie ein Miststück verhielt. Nicht, dass sie das häufiger tat. Es war eine neue Erfahrung für sie.

Trotzdem hatte sie ein schlechtes Gewissen, denn sie hatte ihn verunsichert. Svenja beschloss, ihn ein wenig zu belohnen für seine Duldsamkeit.

Unter dem Vorwand, ihre Macht über ihn noch zu verstärken, kam sie näher, stellte ein Bein zwischen seine Schenkel und presste ihren Schenkel an seinen Oberkörper. Noch eine Berührung. Nicht von Haut zu Haut, aber immerhin.

Sie presste seinen Kopf an ihre Hüfte und drückte seinen Oberkörper nach hinten.

Die ganze Zeit über hielt sie seinen Blick gefangen. Sie schaute auf ihn hinab. Er starrte zu ihr hinauf. Sie waren sich so nah, dass sich ihre Blicke zwischen ihren Brüsten trafen.

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