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Frieda Packt

Geschichte Info
Eine Frau verpackt Sachen und erinnert sich.
773 Wörter
2.52
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Frieda packt. Die gute Bettwäsche, die 'Friedensware', muss aus der sovietischen Besatzungszone in die britische. Hoffentlich hatte die russische Streife, die sie erwischt hatte, ihren Namen nicht weitergegeben - aber warum sollten Besatzer...?

Wehmütig hatte sie ihrem Heinrich einen letzten Kuss gegeben. Er hatte ihr versichert, dass er zusammen mit ihrem Sohn Heinrich Eggert untergekommen war und eine gut bezahlte feste Stelle hatte. Die Adresse hatte sie auswendig gelernt, es durfte ja nichts schriftliches geben. Heinrich Siegward Freimut durfte seinem Vater noch ein letztes Drückerchen geben, und dann mussten sie wieder über die Grenze.

"Stoj!" hallte der Ruf über das Stoppelfeld. Den Rest hatte sie nicht verstanden, aber der Suchscheinwerfer sprach eine deutliche Sprache - ebenso wie die Waffe! Jetzt sass sie mit Klein-Heinrich in dem Wachhäuschen. Der eine Russe hatte ihm eine dicke Scheibe Weissbrot dick mit Butter und Marmelade bestrichen und freute sich über die Begeisterung des Kindes. Sie wurde von einem anderen verhört, warum sie beim Grenzübertritt aufgegriffen worden war. Sie jammerte, dass ihr Mann sie und ihr Kind verlassen hatte. Dass er eine neue hatte. Ob sie denn nicht mehr gut aussähe? Gar nicht so leicht, ihn von unten anzuschmachten bei ihrer Körpergröße. Dass sie nur in den Westen 'rübergemacht' hatte, um ihn zu suchen. Dass sie ihn mit einer anderen gesehen hatte und deshalb nur noch mit ihrem Sohn wieder nach hause wollte.

Zum Glück hatte er ihr nicht an die Wäsche gewollt. Oder sich nur nicht getraut.

Das Laken hat übrigens sehr viel später ein unrühmliches Ende gefunden. Frieda wollte mal wieder "halbseidene" Kartoffelklöße machen. Die Hälfte der Kartoffeln war schon im Topf und garten, die andere Hälfte schälte und rieb sie. Eier, Salz, Pfeffer und Muskat lagen schon bereit, jetzt mußte sie die Reibekartoffeln auspressen. Anstatt das aber von Hand zu machen, legte sie das Laken in ihre Wäscheschleuder und gab die Kartoffelraspel hinein. Nur ein paar Drehungen... und die Kartoffeln hatten sich mitsamt Stoff durch die Öffnungen in der Trommel gedrückt. Statt sich die kraftzehrende Arbeit des Ausdrückens von Hand zu erleichtern, mußte sie jetzt also die Kartoffeln mühsam herauskratzen. Und das Laken war auch nicht mehr zu gebrauchen. Immerhin wurde sie rechtzeitig fertig...


Frieda packt. Sorgsam sorgt sie dafür, dass der Postbeamte bei der Prüfung nicht an den wichtigen Kern des Paketes kommt. Und dass es so aussieht, als würde es gerade einmal den Transport überstehen würde, Aus- und wieder Einpacken stünde völlig außer Frage. Sie hatten eine Vereinbarung und einen Code, so dass er nie aus der Liste von Dingen die garantiert nicht in den Westen geschickt werden durften das abfragte, was im jeweiligen Paket war. Stattdessen würde er vorsichtig mit einem Finger oberflächlich prüfen. Mit einem "Lachen Sie mich aus oder an?" und einem sanften Griff zu seinem Arm hatte es angefangen. Klein-Heinrich spielt draußen...

Die Nachricht war niederschmetternd. Ihr Sohn Freimut war für das Vaterland gestorben. Waffen-SS. Stalingrad.

Heinrich hatte sie getröstet. Im Bett. Manchmal wild, manchmal lang und zärtlich. Bis sie 'dem Führer ein neues Kind schenken' konnte. Auch wenn es so aussah, als wäre das Ende der tausend Jahre schon nah. Sie hatten beschlossen, ihm auch den Namen des Bruders zu geben, den er nie kennengelernt hatte.


Frieda packt. Bald kann sie wieder zu ihrem Heinrich. Alles wichtige hat sie ihm geschickt. Leider kann sie weder sich noch Klein-Heinrich in ein Paket packen. Wie käme das überhaupt zur Post?

Sie hatte ihren Heinrich überzeugt, in die Partei einzutreten. Bei Mitgliedern war es einfacher, seine 'Schande' zu verbergen. Dabei war er so ein guter Musiker. Und seine feurigen Augen...

Später hatte sie ein paar Arbeiter aus der Organisation Todt für ihren Betrieb abzweigen können. Was Frau bei seinen Partei'freunden' mit einem schmachtenden Blick und sanft streichelnden Händen erreichen konnte war schon erstaunlich. Besonders nachdem sie sich das letzte


Frieda packt aus. Das Reihenhaus, das Heinrich organisiert hat sieht gut aus. Wohnzimmer mit Kohleofen und Küche im Erdgeschoss, oben Schlafzimmer, Keller. Sie hat die Wände geweißelt und eine Rolltapete geliehen, braune Farbe ist auch da. Am Abend zieren Wellenlinien die Wände.

Am Morgen sieht es aus, als tobte eine Affenherde an Lianen durch das Wohnzimmer. Da hatte sich doch ihr Groß-Heinrich von Kleinst-Heinrich den Tuschkasten ausgeliehen und ihr Werk verändert. Nach außen hin reißt sie ihm den Kopf ab. Was sollen die Gäste nur denken? Innerlich ist sie stolz. Auch, dass ihr Mann nicht nur im Chor singt, sondern auch Lieder komponiert. Wenn er heute Abend keine Kopfschmerzen hat, wird sie ihm ihre wahren Gefühle offenbaren...

--

Ich hoffe, die Lektüre hat gefallen.

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  • KOMMENTARE
Anonymous
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Anonym
6 Kommentare
AnonymousAnonymvor 8 Monaten

Hallo und Danke für die Jahres Information

Gruß Anonym Andy

RanthoronRanthoronvor 8 MonatenAutor

@Anonym Andy Das ist in den End-1940ern.

Auden JamesAuden Jamesvor 8 Monaten
Wirrer Schwachsinn

Beim „Alibert“ des Verfassers war immerhin noch so etwas wie eine Handlung erkennbar gewesen, wenn diese auch bereits völliger Schwachsinn war. Im vorliegenden Beitrag hingegen ist nun auch die Handlung weggefallen und der Schwachsinn allein ist zurückgeblieben!

Nur ein Beispiel: Während Frieda am Anfang von der sowjetischen in die britische „Besatzungszone“ übertritt, stirbt ihr Sohn im nächsten Abschnitt in Stalingrad, ganz so als wäre die Reihenfolge dieser Ereignisse nicht genau die umgekehrte gewesen! Daß dann auch noch manche Sätze gar nicht erst beendet werden (siehe: „Besonders nachdem sie sich das letzte“), macht da auch keinen Unterschied mehr; und daß im übrigen an diesem Schwachsinn rein gar nichts erotisch ist, das dürfte angesichts der bereits festgestellten Mängel wohl auch niemanden mehr überraschen.

Und ab dafür!

–AJ

AnonymousAnonymvor 8 Monaten

Das sind interessante Gedanken, die da toll niedergeschrieben wurden. Das mit dem Klossteig durch ein Tuch drücken, gibt es bei mir auch. Meine Mutter nannte die grüne Klöse, weil der Kloßteig zur Hälfte aus rohen und gekochten Kartoffeln bestand.

Vielleicht bist Du so nett, und verrätst mir eine Jahreszahl, denn der grobe rote Faden der Aufzählung erinnert mich an meine Zeit mit Ost- und Westpaketen.

Danke und fünf Punkte von mir

Anonym Andy

KatschiBlnKatschiBlnvor 8 Monaten

Entweder ist das Unsinn oder ich hab es nicht verstanden.

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