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Skandalöses zum Thema "Fortpflanzung".
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- Provokantes und Skandalöses zum Thema "Fortpflanzung" -

"Ich bin der Geist, der stets verneint.
Und das mit Recht, denn alles was entsteht,
ist wert, daß es zugrunde geht!"

Goethe, Faust I

Bei meinen Streifzügen durch das Internet stieß ich unlängst auf eine Seite, auf der Mütter und junge Frauen, die es werden wollen, ernsthaft darüber diskutierten, ob frau im Kreißsaal laut werden dürfe oder ob in Hinblick auf die Schmerzensschreie unter der Geburt eine gewisse "Schamgrenze" zu beachten sei, die nicht überschritten bzw. übertönt werden dürfe.

Verstehe einer die Frauen mit ihren ständigen Schamgefühlen und ihrer törichten Selbstkritik!

Nun bin ich mir der Tatsache durchaus bewußt, daß ich als Mann bei diesem Thema nicht wirklich mitreden kann. Da ich jedoch über ein bißchen Phantasie und Einfühlungsvermögen verfüge, kann ich mir in Anbetracht der Enge des Geburtskanals und der winzigen Öffnung, durch die immerhin ein ganzes Baby und damit mehrere Kilo Mensch in einem Stück ans schummerige Licht dieser Welt gepreßt werden müssen, zumindest lebhaft vorstellen, daß die Schmerzen, die eine Gebärende während einer natürlichen, d.h. vaginalen, Entbindung zu ertragen hat, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu den grauenhaftesten Erfahrungen im Leben einer Frau zu zählen sind.

Und auf dieses "Wunder" dürfen sich die betroffenen Damen auch noch neun Monate lang "freuen". Diese Folter mit einem Dreivierteljahr Vorankündigung ist wirklich entsetzlich und ein verdammt hoher Preis für die Fähigkeit zum multiplen Orgasmus!

Aber selbst wenn man den Standpunkt eines pessimistischen Metaphysikers einnimmt und die im weiteren Verlauf dieses kurzen Essays noch zu skizzierenden Sorgen und Plagen der Elternschaft als eine Art Sühne für zwei Menschen betrachtet, die entweder vorsätzlich oder aus purem Leichtsinn weitere Exemplare unserer Art ins Leben geholt und damit zahllosen Fährnissen und Widerwärtigkeiten, wenn nicht sogar echten Greueln und Schrecknissen dieser Welt anheim geliefert haben, darf man durchaus konstatieren, daß der Teil der Strafe, den die Frau abbekommen hat, besonders in Hinblick auf den Geburtsvorgang, unverhältnismäßig hart und grausam ausgefallen ist!

Deshalb meine klare Ansage: Liebe angehende Muttis! Schreit eure Qual und eure Angst ruhig lauthals heraus und nehmt dabei keine Rücksicht auf Artgenossen, die sich dadurch eventuell gestört fühlen könnten. Es sind eure Schmerzen, Ihr allein müßt sie ertragen, und wie Ihr damit umgeht, ist ausschließlich eure Sache! Das geht niemand anderen etwas an.

Was mich persönlich beim Thema "Aua, aua im Kreißsaal" umtreibt, ist dann auch nicht die Frage nach der Phonstärke, in der die Gebärenden ihre für gewöhnlich alles andere als angenehmen Empfindungen schreiend und stöhnend kanalisieren, sondern schon eher die, warum die armen Mädels sich diesen Scheiß überhaupt antun. Mir gefriert zuweilen schon das Blut in den Adern, wenn ich diese Quälerei nur ein paar Minuten im Fernsehen mitbekomme, und einer Sache bin ich mir hundertprozentig sicher: Wäre ich als Frau zur Welt gekommen, würde ich die Herren der Schöpfung notfalls mit einer Kalaschnikow auf Distanz halten, um so etwas NIEMALS am eigenen Leib erleben zu müssen! Für den Spaß im Bett aber tun es notfalls auch die Geschwister Fingerle und ein umfangreiches Sortiment von Dildos und Vibratoren!

Wie gesagt: Ich bin nur ein Kerl, doch gehen mir selbst kurze Geburtsszenen in Spielfilmen oder TV-Dokumentationen trotzdem immer wieder unter die Haut und nehmen mich richtig mit! Ich habe zu meinem Pech (oder vielleicht doch eher zu meinem Glück?) niemals in einer Beziehung gelebt, doch eine Frau, die ich von Herzen liebe, womöglich über viele Stunden derart heftig leiden zu sehen, würde mir vermutlich das Herz aus dem Leib reißen. Man muß schon ein ziemlich rohes und gefühlloses Vieh sein, um das anders zu empfinden.

Nun sollte der Vollständigkeit halber zwar erwähnt werden, daß es heutzutage Methoden der Schmerzlinderung im Kreißsaal und sogar eine echte Alternative zur natürlichen Geburt gibt, doch beides ist weder unumstritten noch völlig unproblematisch.

Was das Setzen einer Peridural-Anästhesie, also einer Rückenmarksnarkose, angeht, so ist diese Prozedur unter der laufenden Geburt sicherlich alles andere als angenehm. Überdies ist der schmerzlindernde Effekt häufig nur minimal. Und wenn es ganz und gar Scheiße läuft, kann die PDA den Geburtsverlauf verzögern, wodurch die Agonie im Kreißsaal häufig sogar länger dauert und sich zuweilen noch schmerzhafter gestaltet als nötig..

Befände ich mich in der wenig beneidenswerten Lage einer schwangeren Frau, wäre die Entbindungsmethode meiner Wahl sicherlich die terminierte und vergleichsweise schmerzarme Wunsch-Sectio. Nur ist auch dabei zu bedenken, daß es sich bei einem Kaiserschnitt um einen handfesten operativen Eingriff handelt, der als solcher per se schon mit Risiken behaftet ist. Außerdem können auch Operationsnarben verdammt wehtun und tragen überdies nicht gerade zur Verschönerung des Körpers bei. Folglich ändert sich nichts an meinem Fazit, daß Frauen, die sich vermeidbare Unannehmlichkeiten vom Halse halten wollen, am besten gar nicht erst schwanger werden sollten. Anders als ihre bedauernswerten Geschlechtsgenossinnen in der Vergangenheit oder patriarchalischeren Gesellschaften,der Gegenwart haben sie heutzutage und hierzulande die Möglichkeit, sich bewußt auch gegen Nachwuchs zu entscheiden. .

Und überhaupt: Was zum Teufel hat man (und erst recht frau) eigentlich von einem Kind?

Schon die Schwangerschaft ist ausgesprochen unangenehm und lästig, die Geburt in etwa 90 von 100 Fällen die pure Hölle, selbst wenn sich noch so viele "Experten" beiderlei Geschlechts finden, die sogar einen solchen Mist noch verharmlosen und schönreden!

Zu allem Überfluß geht das Affentheater nach der Tortur der Entbindung erst richtig los: Schlaflose Nächte, kaum noch ein ungestörter Fick mit dem Partner, den ganzen lieben, langen Tag immer wieder nervendes Geplärr, das widerliche Gespucke und Gekotze beim Füttern, stinkende, weil bepisste und vollgeschissene Windeln und für Frauen nicht selten der Absturz in die Teilzeitarbeit und damit das Ende der beruflichen Karriere. Später kommen dann noch der Zirkus mit der Schule sowie lautstarke und fruchtlose Diskussionen mit renitenten, pubertierenden Teenagern hinzu, die ihre Eltern während dieses Lebensabschnitts im wesentlichen als wandelndes Portemonnaie und kostenloses Taxi betrachten. Ansonsten sind Papa und Mama für Kinder dieser Altersgruppe nur noch der oder die "peinliche Alte". (Ich betone ausdrücklich, daß diese kleine "Liste des Grauens" KEINERLEI Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern nur jene Items enthält, die mir ganz spontan eingefallen sind.)

Langer Rede kurzer Sinn: Kinder zu haben, bedeutet jede Menge Sorgen, Stress und Ärger, alles Dinge, auf die ich für mein Teil ungefähr so viel Lust habe wie auf Hämorrhoiden oder einen Mühlstein um den Hals! Die Freuden der Elternschaft hingegen halten sich zumeist in sehr überschaubaren Grenzen, doch das wird zahllosen jungen Paaren erst bewußt, wenn es bereits zu spät, sprich: das Unheil in die Welt gesetzt worden ist!, Und dann lügen sie sich halt in die Tasche und machen aus der Not eine Tugend, selbst wenn sie ihre kinderlosen Bekannten zuweilen noch so sehr um deren relative Freiheit beneiden!

Im übrigen kostet so ein Kind ein Heidengeld, vor allem aber stiehlt es den meisten Menschen auch noch das bißchen Zeit, das ihnen nach der täglichen Maloche noch bleibt. Auf dieser aber wird die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer mittlerweile sowieso nur noch ausgebeutet und verarscht, muß für immer weniger Kohle immer länger und härter ackern und sollte der Firma nach Möglichkeit auch noch sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen!

Hinzu kommt, daß heutzutage selbst in großen Unternehmen kaum noch ein Arbeitsplatz sicher ist, denn irgendwie müssen die exorbitanten Managergehälter finanziert und die Gier der "Shareholder" ja befriedigt werden, was meist durch "Kostensenkungen" an der Basis geschieht, wo die eigentliche Arbeit geleistet wird. Diese "Einsparungen" werden im wesentlichen durch Lohndrückerei und Entlassungen realisiert, und Vater Staat schaut weitgehend untätig zu.

Machen wir uns nichts vor: In Wahrheit ist dieses Land doch längst zu einer Bananenrepublik verkommen - zugrunde gerichtet durch eine übermächtige Koalition "neoliberaler", also korrupter, unfähiger Politiker, die nur noch nach der Pfeife der Konzerne, Banken und Finanzmärkte tanzen.

Wenn man das verkommene Wirtschafts- und Gesellschaftssystem unserer Zeit also illusionslos und unvoreingenommen betrachtet, ergibt sich für mich die Frage, ob die kleinen Leute den Bossen und Bonzen dieser Welt diesen Volkstretern und Blutsaugern, nicht lieber ganz bewußt den demographischen Stinkefinger zeigen sollten als ihnen immer neue Beutemenschen zu liefern, die dann auch nur ausgepreßt und wie Dreck behandelt werden! Meine größte Sympathie gehört somit eindeutig all jenen Paaren, die sich für das Modell der kinderlosen Familie entscheiden!

Am meisten aber bescheißt uns immer noch das Leben selbst, diese flüchtige, oft alptraumartige und vollkommen sinnfreie Existenz, die wir alle, Seebestattungen natürlich ausgenommen, irgendwann rund sechs Fuß unterm Rasen beschließen werden, in der Regel, nachdem sich Gesundheit, Kraft und Schönheit mit den Jahren klammheimlich aus dem Staube gemacht haben. Von der Regel, daß die Älteren vor den Jüngeren untergebuddelt werden, gibt es allerdings auch Ausnahmen: Gar nicht so selten werden die Kinder, die Lieschen Müller unter Höllenqualen und mehr oder weniger starker Geräuschentwicklung durch ihr armes, kleines Möschen drückt, Opfer einer schweren Krankheit, einer Naturkatastrophe, eines Krieges oder eines Gewaltverbrechens und sterben noch vor ihren Erzeugern, was dann für letztere eine zusätzliche, diesmal seelische Pein bedeutet.

Aber egal: Zu Kompost werden wir letzten Endes alle! Auch auf die Gefahr, daß diese Sicht der Dinge einigen Lesern allzu reduktionistisch erscheint, so sehe ich in der Zeugung, dem Gebären sowie der Aufzucht und Erziehung von Kindern dennoch weiter nichts als die mit einigem Abstand teuerste und unrationellste Produktionsmethode für - künftigen Blumendünger, die ich mir überhaupt vorstellen kann!

Also, wenn Ihr mich fragt: Hätte ich jemals eine feste Partnerin gehabt, dann hätte ich einzig und allein mit ihr gefickt, um uns beiden ein bißchen Spaß zu bereiten, nicht aber, um meiner Süßen einen neuen Erdenbürger in den Bauch zu pflanzen! Und hätte sie jemals angefangen, mich mit Kinderwünschen zu nerven, hätte ich die Beziehung vermutlich sofort beendet. Daß ich absolut keinen Bock auf die sogenannten "Vaterfreuden" habe, war mir nämlich schon als Teenager von 14 Jahren klar, und dieser Überzeugung wäre ich auch dann treu geblieben, wenn ich im weiteren Verlauf meines Lebens nicht unheilbar erkrankt wäre und zehn Frauen an jedem Finger gehabt hätte!

Mag sein, daß ich mit diesen zugegebenermaßen etwas egoistischen und zynischen Betrachtungen dem einen oder der anderen gehörig auf den Schlips getreten bin. Auch mögen viele Leser meinen Fundamental-Ekel vor der Welt und meinen kategorischen Daseinspessimismus für extrem und verschroben halten, doch hat mir das Leben den "Optimismus aus Ignoranz", den Senta Berger für das Privileg der Jugend hält, gründlich ausgetrieben!,

Und wer weiß: Vielleicht handelt es sich bei derlei Überlegungen auch um MEINE Art, mit MEINEM Schmerz umzugehen - laut und ohne falsche Rücksichtnahme eben, wie ich es auch jeder Gebärenden im Kreißsaal empfehlen würde...

---

P.S.: So, und jetzt darf von mir aus nach Herzenslust gewettert und geschimpft werden! Ein romantischer Träumer bin ich eben nur in meinen erotischen Geschichten. Betätige ich mich hingegen philosophisch, wobei ich mich notgedrungen mit der wirklichen Welt beschäftigen muß, kann ich zuweilen ein ganz schönes Ekel sein!

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  • KOMMENTARE
16 Kommentare
PiaPanPiaPanvor fast 11 Jahren
re hardcorefrank + Kojote / Frauen und Kids

Hi hardcorefrank

Ich habe mich ganz bewusst Deiner Meinung angeschlossen; allerdings aus völlig anderen Beweggründen. Hier mal – ganz grob – meine Sicht: Die Mädchen werden ganz besonders in Westdeutschland durch Bravo, Kirche etc. darauf getrimmt, eines Tages Hausfrau und Mutter zu werden. Also wurde / wird Tochter gesagt: „Du brauchst nichts zu lernen, wirst sowieso heiraten.“ Vor der Zeit der Rentenversicherung etc. hatte das durchaus Berechtigung: Schließlich sollten die Kinder heranwachsen und die Alten ernähren. Ach ja – dann brauchten König, Kaiser und später der Führer ihr Kanonenfutter. Denn: Ohne Volk und Soldaten ist auch der Kaiser nichts.

Dann die Geschichten von der aufopfernden Mutter, die ihr letztes Blut für ihr Kind gibt. (Lach!!)

Bei Klassentreffen bin ich immer wieder überrascht, wie wenige von den Mädchen etwas aus ihrer Bildung gemacht haben. Die waren nämlich nicht schlechter als die Jungs. Mehrzahl: Hausfrau und Mutter geworden. Dann vielleicht Scheidung = Arschkarte.

Ich wehre mich mit Händen und Füßen dagegen, dass es die vornehmliche Aufgabe der Frauen ist, Kinder zu gebären, den Haushalt zu schmeißen und dazu noch die allzeit willige und vor ALLEM untertänige Sexualpartnerin zu sein!

Deswegen unter Anderem mein Statement, dass gefälligst auch der Mann was zur Geburtenkontrolle beitragen sollte.

Ok, mag sein oder ist so, dass sich jedes Lebewesen reproduzieren will – aus genetischen Gründen, wie Kojote schreibt. Aber ich gebe auch den Frauen berechtigten Raum, dies zu verneinen und ihr Leben selbstständig zu gestalten, führen, leben oder wie auch immer man es bezeichnen will. Und zwar unabhängig von dem, was uns einige gesellschaftliche Institutionen vorgaukeln wollen.

Um das etwas klarer zu machen, muss man schon provozieren.

Insofern – und die Diskussion gibt mir recht – war dieser Beitrag von hardcorefrank richtig und notwendig.

rosettenfreakrosettenfreakvor fast 11 Jahren
@hardcorefrank (Zu @"Rosettenfreak" von "hardcorefrank")

Da liegt ein Mißverständnis vor, das sich aber leicht klären lässt.

"Du bemängelst meine innere Einstellung zum Leben" schreibst du in deinem Kommentar.

Nein, das tue ich nicht!

Ich sage in meinem ersten Kommentar hier ganz klar, dass es bei Kommentaren zu deinem Essay nicht darum geht, diese Haltung von dir zu kritisieren, und dass uns das auch nicht zusteht.

Lies meinen ersten Kommentar einfach noch einmal nach.

Meine Haltung zum Inhalt deines Essays steht dann in meinem zweiten Kommentar.

lg

"Rosi" (Johannes)

Ludwig_v_ObbLudwig_v_Obbvor fast 11 Jahren
Fast versäumt

kaum macht man mal ein paar Tage Urlaub, bzw. ist beruflich oder sonstwie abgelenkt, schon entspinnt sich hier ein gute und heftige Diskussion.

Mein Senf dazu ist eher süß als scharf:

Was Du, hardcorefrank, vom Stapel gelassen hast, Dein Plädoyer für die Freude am Spaß für Mann UND Frau, für Hedonismus, für das Vermeiden schmerzhafter Folgen, das soll natürlich zum Widerspruch reizen und nicht zur Zustimmung.

Und ja: ich habe verstanden daß Du kein Mitleid willst, sondern zumindest momentan selbst Deinen Spaß hast.

Dennoch voila, hier ist der Widerspruch:

Was der Mensch als Freude und was als Schmerz empfindet, ist individuell sehr verschieden. Mich (und die Frau mit der ich lebe) hätte es geschmerzt, auf Kinder zu verzichten. Ich will mir kein eigenes Urteil anmaßen, aber aus meinem näheren Umfeld höre ich durchweg, daß der bei der Geburt empfundene Schmerz (die bezeichnen ihn als gut auszuhalten, die anderen haben auch mal gern eine PDA angenommen) IN JEDEM FALL gering ist im Vergleich zur Freude, Kinder zu haben und ihnen über die ersten Schritte in dieser Welt zu helfen.

In diesem Sinn ist es für mich Teil des Vergnügens hier, Kinder zu haben. Ich genieße in vielfältiger Weise, Erotik, Essen und Trinken gehören genauso dazu wie Natur, Bewegung, und die Gesellschaft von Menschen.

Und danke nochmal für den Beitrag, und die anregende Diskussion!

Ludwig

hardcorefrankhardcorefrankvor fast 11 JahrenAutor
Und nun zu den anderen Herren!

Infolge meiner zugegebenermaßen etwas deftigen Aussagen über die Welt, das Leben und die Fortpflanzung scheint bei einigen meiner Leser der falsche Eindruck entstanden zu sein, daß ich depressiv sei und einen Seelenklempner benötige! Dabei sollten allein schon meine Aktivitäten auf dieser Seite schlagend dokumentieren, daß ich noch eine ganze Menge Dönekens im Kopf herumtrage und durchaus Spaß haben kann!

Momentan amüsiere ich mich sogar köstlich - und zwar über uns Komiker! Ich sage ausdrücklich "uns", denn ich zähle mich selbst auch dazu!

Will man den Inhalt unseres kleinen Disputs auf seine Quintessenz reduzieren, und ich bin nun einmal erklärter Reduktionist, so geht es doch letzten Endes um die alte Frage von "Sein oder Nichtsein" und damit um keine sonderlich ernste Angelegenheit.

Rund 13,7 Milliarden Jahre des Nichtseins haben wir ja alle bereits hinter uns, und wenn die kurze, aber lästige Episode unseres Daseins beendet, sprich: die trübe Funzel unseres Lebenslichts erloschen ist, wird auch der Rest der Ewigkeit ohne uns stattfinden. So gesehen ist unser Leben in diesem "Universum der Irrelevanz" von geradezu tragikomischer Bedeutungslosigkeit!

Im übrigen erleben wir Nacht für Nacht ein bißchen "Nichtsein auf Probe",was immer dann der Fall ist, wenn wir fest, tief und traumlos schlafen. Dann ist es für einen Moment so, als seien wir gar nicht da und wären niemals da gewesen. Vom kurzen Glücksgefühl eines Orgasmus vielleicht einmal abgesehen, kann ich mir gar keinen schöneren Zustand vorstellen! Das heißt aber nicht, daß ich akut suizidgefährdet bin..Und damit möchte ich unsere kleine Diskussion an dieser Stelle, zumindest für meine Person, beenden, denn allmählich beginnt mich die ganze Angelegenheit doch ein wenig zu ermüden!

Ergo verbleibe ich mit lieben Grüßen:

hcf

hardcorefrankhardcorefrankvor fast 11 JahrenAutor
@ "Rosettenfreak"

Du bemängelst meine "innere Einstellung" zur Welt und zum Leben!

Das sei Dir durchaus gestattet, doch wird sich an dieser dennoch nichts ändern! Ich bin nun einmal kein "fröhlicher Vorzeigekrüppel", aber selbst bei denen sind Zweifel daran, ob sie tatsächlich immer so fröhlich sind, wie sie es nach außen hin demonstrieren, durchaus angebracht. Und wenn wir schon beim Beispiel Stevie Wonder sind, sollte nicht unerwähnt bleiben, daß es buchstäblich zur Grundausstattung internationaler Showstars gehört, zu tricksen, zu täuschen und ihren wahren Gemütszustand vor dem Publikum zu verbergen!

Im übrigen habe ich im Laufe meines Lebens eine Menge "Nichtkrüppel" gekannt, die vordergründig erfolgreicher waren und zumindest eine Zeit lang auch für gesünder gehalten wurden als ich. Und die vermeintlich "richtige Einstellung" hatten diese Leute ebenfalls, sprich: Sie waren immer hübsch optimistisch, lebensbejahend und schön motiviert. Du wirst bereits ahnen, warum ich von diesen ehemaligen Mitschülern und Arbeitskollegen in der Vergangenheitsform spreche, und tatsächlich betrachten die fraglichen Damen und Herren die Radieschen schon eine geraume Weile von unten. Außerdem sind sie allesamt jünger gestorben als ich!

Was ich damit sagen will? Wir neigen bisweilen dazu, den Tod zu personifizieren (Freund Hein, Sensenmann etc.). Dennoch handelt es sich bei ihm um ein reines Naturphänomen, und diese wirken nun einmal roh, blind und ohne jede Moral. Ich persönlich habe mir schon vor längerer Zeit angewöhnt, den Tod als eine Art Zufallsgenerator zu betrachten, in dem jeder von uns mit einer persönlichen Kennziffer gespeichert ist. Und wenn der Apparat unsere Nummer ausspuckt, was, wie gesagt, vollkommen zufällig geschieht, kriegen wir halt unser Rundum-Sorglos-Ticket ausgehändigt - ganz egal, ob wir es haben wollen oder welche "innere Einstellung" wir zu Leben und Tod haben!

In diesem Sinne:

hcf

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