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Ginsterweg 3v9

Geschichte Info
Jung und Alt - Haus an Haus.
3.4k Wörter
4.48
56.8k
13
3
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Vorwort _ Es ist an der Zeit, meinen Nachlaß zu ordnen. Aus den verschiedensten Gründen standen meine Geschichten auf unterschiedlichen Seiten mit wechselnden Pseudonymen. Nun möchte ich die Arbeit von Jahren bündeln. Eine Nachbearbeitung findet nur rudimentär statt.

Alle Personen in dieser Geschichte sind über 18 Jahre alt.

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Die tropfende Dusche

Am nächsten Morgen zeigte sich der Himmel grau in grau. Ein nächtlicher Regenschauer hatte die trockene Hitze in eine dampfende Waschküche verwandelt, und Walter lief der Schweiß am Körper herunter, obwohl er gerade erst aufgestanden war.

Sein Blick fiel auf Heike, die langsam aber sicher aus ihren heißen Träumen erwachte. Daß dies so sein mußte, erkannte Walter daran, daß seine Frau in der Nacht das Bettzeug zur Seite geschoben, und sich ein Kissen zwischen die Schenkel gestopft hatte. Meist war dann am Morgen ein Zipfel des Kissens pitschnaß, und manchmal hielt er sich den nassen Stoff vor das Gesicht, wenn er die Betten machte.

Walter hatte den Tisch auf der Terrasse gedeckt. Den Sonnenschirm brauchte er diesmal nicht aufzuspannen, die Sonne wollte sich partout nicht zeigen. Heike trat aus der Terrassentür und schaute in den Himmel.

"Gerade heute, wo ich mit meinen Freundinnen zum Schloßpark gehen will! ... So ein Mist!"

"Wollt ihr euch den neuen Rosengarten anschauen?"

"Ja. In der Zeitung hat gestanden, daß der wunderschön sein soll. Und jetzt nach der Neugestaltung waren wir noch nicht wieder dort. Mal schauen, wird bestimmt schön. Nachher gehen wir übrigens noch zu Hiltrud. Sie hat heute Geburtstag und uns zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Wird also später bei mir."

"Ach, laß dir ruhig Zeit. Ich kann mir auch selber was zum Essen machen. Außerdem habe ich ja meine Schreiberei ... ."

Heike stand kurz davor zu fragen, wie es denn mit dem neuen Roman so liefe, konnte sich aber im letzten Moment noch bremsen. Nein, sie wollte da keine schlafenden Hunde wecken.

Sie waren gerade mit dem Frühstück fertig, als sie aus dem Wohnzimmer das Läuten des Telefons hörten.

"Ich mach' schon", sagte Walter und nahm den Hörer ab. Dann lachte er. "Ja ... ja ... nein ... mach ich ... ", und reichte den Hörer an Heike weiter. "Es ist Nikki ...!"

"Hallo Nikki", begrüßte Heike ihre Nachbarin und machte es sich auf ihrem Stuhl bequem. "Hat das jetzt doch geklappt und du hast deinen Anschluß schneller bekommen."

Walter hatte sich in der Zwischenzeit das Tablett genommen, stapelte das Frühstücksgeschirr darauf und trug es in die Küche. Danach ging er in sein Büro und drückte auf den Startknopf seines Computers. Dabei fiel sein Blick aus dem Fenster, und im Halbdunkel konnte er auf der anderen Seite Nikkis Gestalt erkennen, die mit seiner Frau sprach.

"Zehn Meter Luftlinie und die Weiber telefonieren." Walter schüttelte den Kopf. "Weiber ... pah!"

Gleichzeitig flogen zwischen Heike und Nikki die Sätze hin und her.

"Und. Hast du deinem Göttergatten das mit der Dusche gesagt?"

"Natürlich. Und ich denke, er wird sich noch heute morgen darum kümmern. Ich muß nämlich gleich weg, dann hat er freie Bahn."

"Und du? Bist du dir immer noch sicher?"

"Wenn du mir noch was übrig läßt", lachte Heike.

"Und gibt es sonst noch etwas, was ich wissen sollte?"

"Nein, eigentlich nicht. Mach du nur mal. Ich denke, du bist die Allerletzte, die von mir einen Tipp braucht."

"Na gut, dann treten wir mal die Lawine los!"

"Aber nicht vergessen", meinte Heike zum Schluß. "Ich will alles brühwarm erzählt bekommen!"

"Ist doch Ehrensache! Und viel Spaß bei deinem Ausflug!"

"Danke. Und auch dir viel Spaß!" Heike legte den Hörer zurück und ging nach oben, um Walter zu sagen, daß sie jetzt weg wäre. Als sie ihren Kopf zur Tür hereinsteckte, saß Walter vor dem Monitor und las.

"Ich bin dann mal weg! Ach ja, du hast die Dusche nicht vergessen, oder?"

"Natürlich nicht! Mache ich gleich, wenn du weg bist."

Heike lächelte, sah sie doch, daß Walter das mit der Dusche total vergessen hatte.

*

Als Heike das Haus verließ und in den Wagen stieg, um zu ihren Freundinnen zu fahren, machte sich ein seltsames Gefühl in ihr breit. Es war keine Eifersucht. Vielmehr wurde sie erregt, wenn sie daran dachte, was zwischen den Beiden passieren könnte, oder vielleicht sogar passieren würde. Sie gestand sich ein, daß sie furchtbar neugierig war, und am liebsten hätte sie umgedreht und Mäuschen gespielt. Aber Nikki würde ihr ja alles erzählen, tröstete sie sich und startete endgültig den Wagen.

Zur gleichen Zeit überlegte Walter, ob er Nikki anrufen, oder einfach zu ihr hinüber gehen sollte. Er entschied sich fürs Anrufen.

"Hi Nikki! Heike hat mir von deinem Problem im Bad erzählt ... Ja ... Genau ... Wann paßt es dir denn am Besten?"

Walter konnte sich in etwa vorstellen, wo das Problem lag. Also ging er in seinen Bastelkeller und nahm die Wasserpumpenzange aus dem Werkzeugkoffer. Nach dem kleinen Kästchen mit den Dichtungen mußte er erst einmal suchen. 'Hier müßte mal jemand aufräumen', dachte Walter, 'aber man kommt ja zu Nichts!'

Als er aus dem Wohnzimmer trat, schlug ihm die schwüle Hitze entgegen. An der Stelle, an der sie seit einigen Tagen immer über den Zaun kletterten, war der Boden platt getreten. Walter überlegte, ob ein kleines Türchen nicht sinnvoller wäre. Er würde einmal mit Nikki darüber sprechen.

Wie in allen anderen Häusern auch, so stand Nikkis Terrassentür ebenfalls sperrangelweit offen. Die Nachbarn kannten sich schon alle seit vielen, vielen Jahren und paßten aufeinander auf. Ein fremdes Gesicht würde sofort auffallen, da konnte man sich sicher sein.

Walter ließ seine Halbschuhe vor der Terrassentür stehen, trat ein, und klopfte mit dem Fingerknöchel von innen gegen die Scheibe.

"Hallo! Hallo Nikki! Der Klempner ist da!"

Er lauschte, konnte aber nichts hören. Er trat einen Schritt weiter in den Wohnraum, der inzwischen Gestalt angenommen hatte. Wenn man sich jetzt noch die ganzen Kartons wegdenken würde, dann sähe es richtig gemütlich aus. Am Treppenaufgang blieb Walter stehen und lauschte nach oben.

"Hallo ...?" Aber außen dem Rauschen von Wasser hörte Walter nichts.

Das Plätschern des Wassers kam aus dem Badezimmer. Unsicher, wie er sich verhalten sollte, trat Walter einen Schritt nach vorne. Die Badezimmertür stand offen und was er sah, verschlug ihm für einen Moment den Atem. Nikki stand unter der Dusche und das auf sie herab fallende Wasser spritzte in unzähligen kleinen Fontänen in alle Richtungen. Da sie den Duschvorhang zugezogen hatte, sah Walter sie wie durch eine Milchglasscheibe. Er überlegte gerade, ob, und wenn ja, wie er sich bemerkbar machen sollte, als Nikki das Wasser abstellte. Walter dachte zuerst, sie wäre fertig, aber dann sah er den Schatten ihres Armes nach irgend etwas greifen. Es schien eine Flasche zu sein, und ihren Bewegungen nach ließ sie etwas vom Inhalt der Flasche über ihren Körper laufen. Über die Schultern, den Rücken und ihre Brüste. Dann stellte sie die Flasche ab, griff nach etwas, das die Form einer kleinen Kugel hatte, und begann damit ihren Körper abzureiben.

Nikki machte das sehr gewissenhaft. Für einen Arm brauchte sie mehr als zwei Minuten, und als sie das erste Mal über ihren Bauch strich, waren bestimmt schon zehn Minuten vergangen. Walter war hin und her gerissen, denn Nikki heimlich bei ihren intimen Waschungen zuzuschauen, ging definitiv nicht in Ordnung. Andererseits: Wann würde er jemals wieder so eine Chance geboten bekommen? Walter entschied sich also dafür, weiter Verbotenes zu tun.

Nikki war inzwischen bei ihren Brüsten angekommen. Daß das ganz mächtige Dinger waren, hatte Walter ja schon mitbekommen, aber jetzt, wenn auch nur durch diese doofe stumpfe Folie, die Walter inzwischen abgrundtief haßte, sah er das wahre Ausmaß ihrer Oberweite. Walter zog in Gedanken einen Vergleich mit Heikes Möpsen, aber gegen die hier kamen die seiner Frau lange nicht an. Nikki hatte die Schwammkugel zur Seite gelegt und war nun dabei, ihre Brüste mit den Händen zu reinigen. Daß sie mehrfach die Hände unter ihre Titten legte und diese dann lustig auf und ab hüpfen ließ, gehörte wohl nicht zum Reinigungsritual, aber so genau konnte Walter das auch nicht sagen. Als sie dann aber ihre Brüste gegen die Folie drückte, fing es auch bei Walter an zu drücken.

Nikki hatte die kleine Kugel wieder in der Hand, als sie ein Bein auf den Rand der Wanne stellte und die Kugel zwischen ihren Schenkeln verschwand. Nikki hatte sich weit vorgebeugt, und Walter sah wie ihre Brüste schaukelten. Dann ließ Nikki den Schwamm fallen und griff in eine Ablage. Wieder hatte sie etwas in der Hand, das Walter anhand des Geräusches schnell als Rasierschaum identifizierte. Überaus sorgfältig verteilte Nikki den Schaum über ihre Beine, um ihn dann mit langen Strichen wieder abzuschaben. Zum Schluß spritzte sich Nikki einen Berg davon auf die Handfläche und verteilte es zwischen ihren Schenkeln. Breitbeinig stand sie in der Dusche, und leicht vorgebeugt bearbeitete sie ihre Muschi mit dem Rasierer. Walter kannte diese Verrenkungen von seiner Heike, aber als Nikki sich so weit vorbeugte, daß ihr Kopf fast zwischen ihren Beinen steckte, damit sie auch die letzten feinen Härchen am Po entfernen konnte, wünschte sich Walter, ein höheres Wesen würde den Duschvorhang augenblicklich mit seiner Strahlenkanone atomisieren.

Nikki hatte inzwischen das Wasser wieder angestellt und brauste sich den Schaum von der Haut. Auffallend lange hielt sie den Strahl der Dusche gegen ihre Möse, und Walter meinte fast sie stöhnen zu hören. Als dann ein Arm am Vorhang vorbei griff und nach dem Handtuch angelte, das über dem Waschbecken hing, trat Walter einen Schritt zurück. Schnell, und ohne ein Geräusch zu machen, ging er die Treppe hinunter. Als er auf dem Wohnzimmertisch ein Packung Zigaretten liegen sah, nahm er sich eine heraus und trat auf die Terrasse, wo er sich leicht erschöpft auf einem Stuhl niederließ.

*

"Ich hoffe, du wartest nicht schon lange?", sagte eine Stimme hinter Walter und eine Hand legte sich auf seine Schulter.

"Nein! Wirklich nicht!", sagte Walter, hielt die Zigarette hoch und meinte: "Ich habe mich bei dir bedient ... ."

Gleichzeitig drehte er den Kopf zu Nikki, die neben ihm stand. Er konnte erst gar nicht glauben, was er sah. Im ersten Moment dachte er, Nikki hätte überhaupt nichts an, aber dann erkannte er, daß sie eine hauchfeine Strumpfhose trug -- mit Nichts darunter! Das zarte Nylon umschmeichelte ihre Maus und legte einen glänzenden Schimmer auf ihre Haut. Trotz der Verpackung konnte Walter jedes Hautfältchen sehen. Als er zu Nikki aufblickte, sah er die Unterseite ihrer Brüste, die durch ein viel zu knappes Top nur äußerst spärlich bedeckt waren.

Nikki zog sich einen Stuhl heran und setzte sich Walter gegenüber. "Schwül ... Nicht wahr?"

Walter nickte. "Und in den Wetternachrichten haben sie gesagt, es würde den ganzen Tag über so bleiben. Und morgen auch noch."

Nach ein paar Minuten belangloser Kommunikation brachte Walter das Gespräch auf die Dusche. Nikki zeigte sich hocherfreut einen so begabten Handwerker als Nachbarn zu haben, schmeichelte ihm und schmierte Walter viel Honig um den Bart.

Dann stand Nikki auf und ging vor. Walter, auf der Treppe einen halben Meter hinter Nikki, mußte arg an sich halten, denn die Aussicht war nicht gerade dazu angetan einen kühlen Kopf zu behalten. Das Nylon spannte sich über ihre strammen Backen und der Zwickel der Strumpfhose hatte sich zwischen ihre Schamlippen gezogen und teilte diese auf obszöne Art und Weise. Walter wurde nervös, wobei dieser Zustand durch Nikkis betont langsamem Gang, und ein deutliches Wackeln mit den Hüften, nicht unerheblich beitrug.

Im Bad dann zeigte Nikki Walter die tropfende Brause. Sie tropfte tatsächlich! Während Walter erst mal die Hähne überprüfte, setzte sich Nikki seitlich auf den Wannenrand, schlug ein Bein übers andere und sah dem großen Meister interessiert zu.

"Wie ich es mir gedacht habe", sagte Walter und zeigte auf den Wasserhahn. Eine neue Dichtung, und alles ist wieder in Ordnung."

Nikki sagte mehrmals: "Ohhh ... ", und "Ahhh ... ", und rollte mit den Augen.

Walter öffnete eine schmale Tür, hinter der er die Absperrhähne für die diversen Wasserstränge wußte. Schnell war das Wasser fürs Bad abgedreht, der Hahn mit einer neuen Dichtung versehen, und alles war wieder gut.

"Und was bekommt der starke Mann jetzt für seine Mühe?", säuselte Nikki mit verführerischem Augenaufschlag Walter an, in dessen Arm sie sich eingehängt hatte. Der widersprach selbstredend vehement, ließ sich dann aber zu einem Kaffee überreden.

Während Nikki in der Küche hantierte, saß Walter am Küchentisch und schaute ihr bei der Arbeit zu. 'Wenn ich nicht verheiratet wäre, dann wüßte ich, was ich jetzt tun würde', dachte er und rückte etwas weiter zur Tischkante hin. Mußte ja nicht gerade jeder sehen, wie erregt er war.

Aber Nikki war es, die ihm dann auf die Pelle rückte. Als sie den Kaffee fertig hatte, setzte sie sich neben ihn auf die Bank der Sitzecke und nahm Tuchfühlung auf. Walter wurde immer heißer und das im doppelten Sinn des Wortes. Als dann Nikki auch noch ihre Hand auf seinen Oberschenkel legte, blies er verlegen in seine Kaffeetasse. Nikkis Hand lag zwar nicht auf seinem Glied, aber dicht daneben, und so konnte sie seine Erregung überdeutlich spüren.

"Darf ich dich mal was fragen?", sagte Nikki und schaute Walter tief in die Augen. "Was ganz, ganz Intimes?"

Walter nickte stumm.

Und Nikki fuhr fort: "Hast du eigentlich schon mal an fremden Honigtöpfchen genascht?"

Walter schüttelte erst den Kopf, dann sagte er:

"Nein. Wirklich nicht. Obwohl es an Versuchungen nicht gemangelt hat! Aber irgendwie hat es sich dann doch nie ergeben." Und nach einer Weile fügte er hinzu: "Na ja. Und getraut habe ich mich auch nicht wirklich. Wegen Heike, die immer eine gute Frau für mich war ... ähm ... und natürlich noch ist."

Nikki war überrascht. Damit hatte sie ehrlich gesagt nicht gerechnet. Aber als sie in seine Augen blickte, glaubte sie ihm jedes Wort. 'Hier gilt es eine viel härtere Nuß zu knacken, als ich anfangs gedacht hatte', dachte sie und überlegte ihren nächsten Schritt.

"Hattest du denn noch nie Fantasien in dieser Richtung?"

Da brauchte Walter nicht lange zu überlegen.

"Natürlich hatte ich die! Welcher Mann träumt nicht davon, es mit zwei Frauen zu treiben. Oder ihnen zuzuschauen, wenn sie es miteinander treiben." Walter lachte. "Oder ich erinnere mich da an eine junge Praktikantin, die mich um jeden Preis 'rumkriegen wollte. Ich war wohl der Letzte auf ihrer Abschußliste, und sie hat sich tierisch ins Zeug gelegt."

'Na ja. Das Übliche halt', dachte Nikki und stellte fest, daß es ganz so leicht, wie sie und Heike sich das ausgedacht hatten, wohl nicht werden würde. Daß Walters Körper durchaus anderer Meinung war als sein Kopf, war dagegen offensichtlich.

Nikki brachte das Gespräch erst mal wohlweißlich auf ein anderes Thema. Die Schreiberei! Walter erzählte ganz offen von seinen ersten Versuchen, die seine Heike in der Luft zerrissen hatte. Daraufhin habe er sich erst einmal gründlich mit dem Thema befaßt, und feststellen müssen, daß das alles viel komplizierter und komplexer war als er anfangs gedacht hatte. Immerhin verriet er ihr soviel, als daß er sich diesmal an einer Liebesgeschichte versuchte.

"Mit richtigem Sex ... und so ... ", fügte er stolz hinzu.

"Whow ... ", staunte Nikki nicht schlecht. "Ich hoffe, ich bekomme das auch mal zu lesen!"

Irgendwie kamen sie dann auf das Thema Computer, und als Walter von seiner Kiste erzählte, wußte Nikki überhaupt nicht, wovon er überhaupt sprach. In der Zwischenzeit waren sie in ihr Büro gegangen.

"Wenn du Zeit hast, kannst du ihn dir ja mal anschauen", sagte Walter und zeigte auf ein komisches Teil, das sich am oberen Rand ihres Bildschirmes befand.

"Was'n datt ...?", staunte er in bestem Ruhrpottplatt.

"Warte, ich zeige es dir", sagte Nikki und drückte auf einige Knöpfe. Mehrere Rechner fuhren hoch und überall blickten kleine Lämpchen. Walter schaute sich gerade intensiv eine Wand an, die von oben bis unten mit Korkplatten beklebt war. Auf ihnen, mit kleinen Nadeln, die unterschiedlich farbige Kügelchen an ihren Enden hatten, waren bestimmt einige Hundert Zettelchen aufgepiekst.

"Mein neuer Roman", meinte Nikki und machte dabei eine weltumspannende Armbewegung.

"Interessant!"

"Das Schreiben ist eigentlich das kleinste Problem", sagte Nikki, die inzwischen neben Walter stand und mit ihm auf die Zettelsammlung schaute. "Die meiste Zeit, und die größte Arbeit ist das Recherchieren des Hintergrundes. Immerhin soll später im Roman alles stimmen, nicht wahr?"

Walter nickte. "Ein interessantes Thema übrigens. Aber das hier", dabei tippte er mit dem Zeigefinger auf einen kleinen, grünen Zettel, "das ist schon lange nicht mehr aktuell. Das machen die inzwischen fiel raffinierter."

"Ach ja?", meinte Nikki lächelnd. "Und woher weißt du das?"

"Weil ich fast 40 Jahre in der Branche gearbeitet habe!", grinste Walter.

Nun war Nikki richtig sprachlos. Da mühte sie sich seit Tagen im Internet ab, dabei saß die beste Quelle, die sie sich vorstellen konnte, auf der anderen Seite des Gartenzaunes.

"Darüber müssen wir uns aber noch ausgiebig unterhalten", sagte Nikki ganz aufgeregt. "Natürlich nur, wenn du dazu überhaupt Lust hast?"

"Nichts lieber als das!" Walter strahlte.

Und dann zeigte Nikki Walter, was es mit dem komischen Teil an ihrem Computerbildschirm auf sich hatte. Sie reichte Walter ihr iBook, drückte ein paar Tasten und sagte:

"Geh doch mal auf die andere Seite des Schreibtisches ... Und dann drück ENTER!"

Gesagt, getan, und Walter stieß einen Überraschungsruf aus.

"Hei, das bist ja du!?"

In einem Fenster auf dem Bildschirm konnte er Nikki erkennen, wie sie ihm von der anderen Seite des Schreibtisches aus zuwinkte. Interessiert schaute er sich das Bild eine Zeitlang an, dann beäugte er den kleinen, schnuckeligen Computer, an dem er aber überhaupt keine Kabel angeschlossen sah. Walter kratzte sich am Kopf.

"Wie kommt denn dein Bild hier rein?", fragte er Nikki, die sichtlich Spaß an seiner Überraschung hatte.

"Das geht alles übers Internet", sagte sie und klimperte aufreizend mit den Wimpern. Walter war hin und weg. Das Bild war gestochen scharf, und er konnte Nikki so deutlich sehen, als säße sie ihm gegenüber ... was sie ja eigentlich auch tat.

"Und das kann ich mit meinem Computer auch?"

Nikki schüttelte den Kopf. Nicht mit dem, den du mir beschrieben hast. Dafür muß es schon ein neurer, besserer sein.

Die Beiden tranken dann noch eine Tasse Kaffee, bevor sich Walter verabschiedete. Seit er in Rente war, nutzte er die Freiheit, wann immer es sich einrichten ließ, für einen kurzen Mittagsschlaf. Außerdem hatte er das Gefühl, Nikki wolle weiterarbeiten. Also warf er noch einmal einen letzten sehnsuchtsvollen Blick auf das postkartengroße Bildchen auf dem Monitor. Wenn er genau hinschaute, konnte er ihre Nippel erkennen, die sich gegen den Stoff des Tops drückten.

"Wofür brauchst du das eigentlich?", fragte er, während er ausstand.

"Meine Schwester wohnt im Amerika. Und so können wir uns wenigstens ab und zu sehen."

*

Walter saß vor den 20 Uhr Nachrichten, als draußen Heike den Wagen abstellte. Kurz zuvor hatte sie mit Nikki telefoniert, und gefragt, ob die Luft rein wäre. Die Luft ist rein, hatte Nikki gesagt, und daß sie unbedingt mit ihr sprechen müsse. Heike war also mehr als gespannt, als sie an Nikkis Haustür klingelte.

"Und? Erzähl!", drängte Heike, kaum war hinter ihr die Tür zu.

Nikki hatte frischen Tee aufgebrüht, und als sie sich gesetzt hatten, fing sie auch sofort an zu erzählen.

"Also wenn es darum geht, den treuesten Ehemann zu küren, dann steht dein Walter in der ersten Reihe!"

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