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Heißer Herbst 01

Geschichte Info
Auf welche Ideen junge Frauen kommen ...!
7.6k Wörter
4.22
47.4k
7
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 06/26/2022
Erstellt 04/25/2013
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Heißer Herbst I © Helios53, XIII/2011

Kapitel 1 - Sweet Little Sixteen (Chuck Berry)

Auf Susis Geburtstagsfete ging es hoch her. So war es ja auch gedacht. Schließlich wird man nur einmal neunzehn. Heiße Musik und scharfe Getränke, die auf unerklärliche Weise den Weg in den Wiechert'schen Partykeller gefunden hatten, ließen Hemmungen schwinden, lösten sie aber doch nicht ganz auf.

Sabine, die ihren Eltern die Benutzung des Raumes für diese Festivität abgeschwatzt hatte, beobachtete das Treiben eher besorgt als amüsiert. Da hatte sie sich ja eine schwere Verantwortung aufgebürdet, als sie versprochen hatte, eventuelle Ausschweifungen jeglicher Art zu unterbinden. Sie war ja schließlich noch nicht einmal neunzehn, aber ihr Bruder Max, der immerhin fast zwanzig war, hatte strikt abgelehnt, bei einer Party als Ordnungsmacht zu fungieren. Die Eltern hatten sich in weiser Voraussicht und grenzenlosem Vertrauen zu einem Verwandtenbesuch nach Hamburg abgesetzt und wollten erst Sonntagabend wieder heim kommen.

Tatsächlich kümmerte Max sich nicht die Bohne darum, was da so abging, sondern vorzugsweise um das Geburtstagskind. Der will sich wohl noch ein paar Kerben in seinen Schwanz ritzen!, dachte Sabine giftig, musste aber bei der bildlichen Vorstellung dieses Ritzens doch herzhaft lachen. Na, wenn es wirklich ernst wurde, würde er sie nicht im Regen stehen lassen. Und Susi auch nicht.

Inzwischen allerdings ließ Max ganz offensichtlich was anderes stehen -- und das nicht zu knapp. Sabine starrte unverhohlen auf die Ausbuchtung in seiner Hose und seine Hände, die unter Susis T-Shirt verschwunden waren. Die wiederum war still und leise damit beschäftigt, mittels raffinierter Streichelbewegungen dafür zu sorgen, dass Max' Erregung durchgängig war. Es war schon lange klar, und dazu brauchte es gar keine Erklärung, dass es Max gewesen war, der Susi ihr Erstes Mal beschert hatte. Und da diesem Ersten Mal gleich weitere Male gefolgt waren, konnte man davon ausgehen, dass er es gut, sehr gut gemacht hatte. So aufregend und toll wie ihr Erlebnis mit dem doch wesentlich älteren und erfahreneren Mac Happsteiner konnte es einfach nicht gewesen sein, dafür hatte sich in Sex- und Liebesdingen bei ihr seither nichts mehr abgespielt, während die verdammte Susi -- Sabine erschrak nun selbst über ihre Gedanken -- es allein in den ersten zwei Tagen fünfmal mit Max getrieben hatte und wer weiß, wie oft seither noch!

So konnte das nicht weitergehen! Daher beschloss Sabine, den Spieß umzudrehen und nachzusehen, was Susis Bruder Bruno so trieb. Der war zwar nicht eingeladen, weil er eigentlich nicht zur Clique gehörte - genau wie Max, aber der wohnte halt in diesem Haus - war aber dennoch aufgetaucht und niemand hatte ihn richtig rausschmeißen wollen. Rauslangweilen wollten sie und Susi ihn, doch Bruno schien sich köstlich zu amüsieren. Bei seinem Aussehen, er war ein richtiger Adonis und charmant obendrein, war es kein Wunder, dass er von halbwüchsigen Mädchen -- früher hätte man sie Backfische genannt -- geradezu belagert wurde. Die meisten interessierten ihn offensichtlich nicht, seine Hände konzentrierten sich ganz auf Manu, beziehungsweise das, was sie unter dem dünnen T-Shirt nur nachlässig versteckte.

Manu, ihre Klassenkameradin, fast ein Jahr älter als Sabine, war zugleich mit ihr in die Klasse von Susi gekommen. Manu, weil sie die Klasse wiederholen musste, Sabine, weil ihre Eltern nach langem Auslandsaufenthalt wieder zurück nach Deutschland gekommen waren. Das war vor zwei Jahren gewesen und seither hatte Sabine Wiechert zwar ihre französische Sprachmelodie verloren, aber in Susi Martini eine Seelenverwandte und in Manuela Lehmann immerhin eine verlässliche Freundin gefunden. Anschluss zu haben, war für Sabine sehr wichtig gewesen, denn die letzten acht Jahre hatte sie in Marseille gelebt. Dort war sie zur Schule gegangen, aber auch mit einer ziemlich rabaukenhaften Mädchengang durch die Straßen gezogen. Allein war man dort mehr als verloren. Da war man einsam!

Das mit der Einsamkeit hatte sich gleich erübrigt, denn mit Susi hatte sie auch deren Freundeskreis gewonnen, die Mädchen Manu, Lilly, Tina, Simone, Katrin, Iris und die Jungs Rene, Marc, Johnny, Toby, Kevin, Andy, Bernd und Jens, also im Grunde fast die ganze Klasse. Die restlichen spielten keine Rolle, waren Sonderlinge oder Spießer. Natürlich hatten die Jungs aus der Clique versucht, sie anzubaggern, aber Sabines Sinn stand nach Reiferem. Mit Mac konnte sowieso keiner mithalten, so tief, einen von den Grünschnäbeln an ihre Schätze zu lassen, wollte sie nicht sinken. Da schien ihr Bruno ein annehmbarer Kompromiss. Konnte der nicht die Finger von Manu lassen?

Soeben tanzte Max, eng umschlungen mit Susi, an ihr vorbei. Beider Hände waren nicht dort, wo sie nach den Anweisungen des Tanzkursleiters hätten sein sollen, aber offensichtlich doch an den genau richtigen Stellen tätig. Dafür sprachen die beiden verzückten Gesichter. Gelächter aus einem weniger gut einsehbaren Teil des Kellers, lenkte Sabine ab. Da saßen die Jungs auf dem Teppich, Bierflaschen in der Hand und versuchten, Lilly, Iris und Tina zu einem Striptease zu überreden. Sabine grübelte, ob ein Striptease schon eine jener Ausschweifungen war, die sie unterbinden sollte, beschloss aber, das nicht so eng zu sehen. Außerdem traute sie das den drei Mädchen sowieso nicht zu. Nicht in letzter Konsequenz zumindest. Bei Lilly lag sie richtig, aber Tina und Iris tuschelten, dann stellten sie sich gemeinsam der Herausforderung. Beide waren zwar noch lange nicht neunzehn, hatten aber recht frauliche Figuren, die sie auch im Freibad gern zeigten. Und zwar nur sehr knapp verhüllt. Die ganze Clique, Sabine inklusive, hatte es sich zu einer Art Sport gemacht, die Bademeister, die für ein Mindestmaß an Schicklichkeit sorgen sollten, an der Nase herumzuführen. Immer wieder flitzte eine von ihnen oben ohne um das Sportbecken, gelegentlich vom Aufsichtsorgan verfolgt. Doch wenn der Bademeister um die letzte Ecke bog und glaubte, das frivole Mädchen endlich erwischt zu haben, kam ihm dieses grinsend entgegen -- im T-Shirt, das ein anders Mitglied der frechen Truppe bereitgehalten hatte.

Sabine beobachtete also den Strip von Iris und Tina, die recht lasziv zur Musik mit den Hüften schlenkerten und langsam ihre T-Shirts über den Kopf zogen. Überraschenderweise trugen sogar beide einen Büstenhalter, Iris rot und Tina schwarz, beide mit Spitzen und sehr knapp, ausgesprochen verführerisch. Iris setzte sich Kevin auf den Schoß und ließ ihn am Verschluss fummeln, Tina übernahm das lieber selbst, denn ihrer war vorne zu öffnen. Als beide oben ohne waren, spendeten die Jungs und Lilly Applaus, doch dann kam die Enttäuschung. Die Musik ging zu Ende und ganz nackt wollten sich die Nachwuchsstripperinnen nicht zeigen. Sabine atmete auf, das war eindeutig noch lange keine Ausschweifung. Aber die übermütigen Knaben gierten nach mehr Fleisch und riefen lauthals: „Wir wollen nackte Weiber sehen!"

Diese Forderung rief nun zu Sabines Überraschung Manu auf den Plan. Für die war es aber nur eine willkommene Gelegenheit, sich aus Brunos Fängen zu befreien. Es dauerte ihr schon viel zu lange. Bruno hatte sie nämlich dafür angeheuert, mit ihm zum Schein rumzumachen, damit Sabine eifersüchtig würde. In seiner Selbstüberschätzung hatte der nämlich einen Blick der blonden, lang aufgeschossenen Freundin seiner Schwester vollkommen falsch gedeutet und war davon ausgegangen, dass die es auf ihn abgesehen hatte - lang, bevor dieser überhaupt erst der Gedanke daran gekommen war. „Dein sinnloses Gefummel geht mir auf den Keks!", verkündete Manu forsch, strich ihre Kleidung glatt und machte sich auf den Weg dorthin, wo offenbar Action im Entstehen war. Die Sinne der zarten Rothaarigen waren eindeutig darauf ausgerichtet und nicht auf Nur-so-tun-als-ob.

Manu stellte sich breitbeinig vor die grölenden Jungs und stemmte die Arme in die Hüften. „Ihr wollt einen richtigen Strip? Okay, ich mach's, dass eure Eier glühen, aber von nix kommt nix! Ihr macht mit. Eins von mir und eins von euch. Von jedem, der zuschaut! Klar oder kneift ihr?" Aus ihr sprach sowohl die Hitze der Lust, als auch die Glut höher dosierter, aromatischer Ethanolverbindungen. Man könnte mit Fug und Recht behaupten, dass sie ziemlich alkoholbeflügelt war.

Nach dieser Ankündigung war auf einmal Ruhe im Schiff, Sabine fiel plötzlich Das Schweigen der Lämmer ein, mehr der Titel als der Film, den sie zwar im Grunde nicht hätte sehen dürfen, es aber trotzdem getan hatte. Einmal auf Französisch, vor gut zwei Jahren in Marseille und erst neulich auf Deutsch. Damals war es eine Frage der Ehre für die Gangmitglieder gewesen, sich Erwachsenenfilme anzusehen, egal, ob Pornos, Horrorfilme oder nervenzerfetzende Thriller. Die Pornos hatte sie als Lehrmaterial betrachtet, man konnte ja nie wissen. Und bei den Schockern war ihr die Gabe zu Gute gekommen, mit geschlossenen Augen alle Geräusche auszublenden. So waren diverse Passagen an ihr vorbei gerauscht, ohne sie wirklich zu erreichen. Jedenfalls endete Das Schweigen der Lämmer in einem empörten Blöken: „Männer strippen nicht!", polterte Bernd, was bei Manu einen hysterischen Lachanfall hervorrief.

„Hör mal, du Kind", demütigte sie den Vorlauten, „erstens strippen Männer sehr wohl. Schon mal was von den Chippendales gehört? Und zweitens kann bei dir von Mann wohl keine Rede sein."

„Eh Manu, laber nich lang rum! Mach schon, lass gucken ... oder zieh Leine!"

„Hosenscheißer!"

„Was???"

„Kleiner Hosenscheißer! Du traust dich ja bloß nicht, weil du Angst hast, dass dein Schniedelwutz einen Aufstand macht!"

„Häh?" In der Jungensgruppe machte sich Unruhe breit. Bernd war zwar vorlaut, aber eigentlich hatte er nur ausgesprochen, was sich die anderen auch dachten.

„Ich verrat' euch was. Ich wäre ernsthaft beleidigt, wenn ihr bei meiner Show keinen Ständer kriegen würdet. Also was ist jetzt? Wollt ihr sie sehen oder spielt ihr lieber eine Partie Taschenbillard? Fragt sich nur, ob eure Queues dazu lang genug sind!" Bei diesen frivolen Reden bekam mancher einen roten Kopf, aber auch, weil Manu dabei ihre Worte mit geilen Gesten unterstrich und aufreizend mit dem Hintern wackelte.

Kevin fasste sich als erster ein Herz und zog sich das T-Shirt über den Kopf. „Ich will sehen!", knurrte er wie ein abgebrühter Pokerspieler, der ein Full House auf den Tisch knallt. „Macht mal eine gescheite Musik!" Irgendwer schob zum zwanzigsten Mal an diesem Abend die CD mit Sweet Little Sixteen in den Player und Manu begann mit ihrem Tanz. Nach und nach warfen auch die anderen Burschen ein Kleidungsstück ab. Bei den meisten war es allerdings ein Schuh, daher schleuderte Manu am Anfang auch ihre alten Converse von den Füßen, gefolgt von den Socken. Danach wurde es aber ernst, Manu trennte sich von ihrem T-Shirt. Andächtiges Staunen ergriff die Zuseher, bald gefolgt aber von johlenden Anfeuerungsrufen und gellenden Pfiffen. Sabine stand vor dem Problem, zu erkennen, wann genau das begann, was ihre Eltern vermutlich unter Ausschweifungen verstanden.

Ganz im Gegensatz zu vielen Gleichaltrigen hatte Manu eine ziemlich weibliche Figur mit sehr hübschen, knackigen Apfelbrüstchen, die sie nun gekonnt ins rechte Licht setzte. Ehe sie in ihrem Programm fortfuhr, tanzte sie kurz an der Bar vorbei und kippte ein Glas Orangensaft. Genau genommen war der Orangensaft nur für die Farbgebung dabei. Mit entsprechenden Handbewegungen forderte sie nun ihr Publikum zu Vorleistungen auf und ließ dazu ihre Möpschen direkt vor den stierenden Augen der Jungs hüpfen. Die taten ihr, einer nach dem anderen, den Gefallen und legten ihre Jeans ab. Nun erst öffnete Manu einen kurzen Reißverschluss an ihrem kaum längeren Minirock und ließ diesen langsam zu Boden gleiten. Darunter trug sie nichts. Oder fast nichts, wie erst auf den zweiten Blick offenbar wurde.

Manus Bewegungen wurden immer flapsiger, aber die Jungs, von Bier und Wodka beflügelt, kannten auf einmal keine Grenzen mehr. Die Unterhosen flogen, die Jungs schlenkerten ihre erstarrenden Nudeln und forderten Manus Tangaslip. Dazu brauchte sie noch eine Stärkung an der Bar, dann schaffte sie das mit links. Oder eben fast, denn auf einem Bein stehend verhedderten sich Slip und Knöchel und Manu plumpste nackig auf Kevins ebenso nackten Schoß. Sabine suchte das Weite. Offensichtlich ging es jetzt nicht mehr um Ausschweifungen, sondern eher um eine Art von Einschweifungen. Da wollte sie lieber nicht genau hinsehen. Und ihre Eltern hatten bei Ausschweifungen sicher nicht an Sex, sondern viel eher an Drogenexzesse gedacht. Hm? War Alkohol eine Droge? Drauf geschissen!, dachte die unfreiwillige Hüterin von Moral und Ordnung und erfreute sich an der sich bietenden Gelegenheit, Bruno ohne Manus Konkurrenz abzuchecken. Ein kurzer Tankstop an der Bar, dann näherte sie sich dem Objekt der Begierde.

Zu ihrer Verblüffung lief es wie geschmiert. Als hätte Bruno nur darauf gewartet, was ja in der Tat auch genau so gewesen war. Jedenfalls erwies er sich als geistreich, charmant, witzig und unheimlich anziehend. Sabine hingegen punktete mit Natürlichkeit, frivolem Humor und erstaunlicher Gewandtheit, dem verwöhnten Bruno in jeder Hinsicht zu schmeicheln. War es wirklich erst knapp zwei Jahre her, dass sie und Susi mit ihren Brüdern auf Mord und Brand gestritten hatten, weil sie mit deren heißgeliebten Mopeds Motocross gefahren waren? Die Mopeds hatten das nicht heil überstanden und Sabine und Susi auch nicht ganz.

Nach zehn Minuten küssten sie sich das erste Mal, nach einer halben Stunde war eine wüste Fummelei im Gange und nach einer Stunde ...

*****

Als Bruno und Sabine wieder im Partykeller erschienen, waren fast alle fort. Max und Susi versuchten gerade, Manu wiederzubeleben, die lauthals schnarchend auf dem Teppich lag. Nackt.

„Was ist denn hier passiert?" Sabine klang erschrocken. Musste sie eventuell dafür geradestehen?

„Na, wonach sieht es wohl aus?", blaffte Susi zurück. „Voll wie eine Strandhaubitze ist sie. Ihr hättet sie nicht so abfüllen sollen!" Dabei starrte sie ihren Bruder giftig an, der ein wenig dümmlich grinste.

„So lange sie bei mir war, hatte sie bloß gute Laune. Bitte, ein wenig zappelig war sie schon, aber keineswegs besoffen. Ich kann da nix für!", rechtfertigte sich Bruno.

„Hey! Was ist eigentlich eine Strandhaubitze und warum ist die voll?", versuchte Max durch Blödeln die Spannung abzubauen, aber damit kam er gar nicht so gut an. Wahrscheinlich, weil die anderen auch nichts Genaues über das Innenleben von Strandhaubitzen wussten und die strandhaubitzenvolle Manu erst recht gar nichts mehr.

„Wo sind eigentlich alle anderen geblieben und warum ist Manu splitternackt?", wunderte sich Sabine.

„Als wir wieder zurückkamen ..." - Die zwei waren also auch ficken!, dachte Sabine rüde, aber realistisch -- „... waren nur noch Kevin und Manu da", erzählte Max, „sie nackt und Kevin vollständig angezogen. Er versuchte gerade, sie einzufangen, denn sie wollte in ihrem Zustand auf die Straße. Dann schlief sie wieder ein. Kevin erzählte uns, sie sei nach ihrer heißen Tanzeinlage und -- hrm! -- also später dann plötzlich weggekippt und wäre nicht mehr wach zu kriegen gewesen. Die Jungs hätten sie dann da hinten auf dem Sofa abgeladen und gut zugedeckt. Dann sei die Fete ungebremst ...", hier traf ein rügender Blick die leicht zerknirschte Schwester, „... weiter gelaufen und als nach und nach die Gäste abgezogen seien, habe er, Kevin, die schnarchende Manu bemerkt. Beim Versuch, sie zu wecken, sei sie aufgesprungen, durch den Raum getorkelt und habe irgendwas genuschelt, dass sie unbedingt Susi was sagen müsse. Er, also Kevin, habe nur verhindern wollen, dass sie nackt raus liefe und womöglich irgendwo in einem fremden Garten ihren Rausch ausschliefe. Haben wir ihm eh geglaubt, aber bevor Manu was dazu sagen konnte, fiel sie wieder auf den Teppich und in Ohnmacht. Dann seid ihr gekommen."

„Dann helft mir mal, sie in die Dusche und ins Bett zu kriegen. Ungewaschen kommt sie mir nicht in die frischen Laken."

„Ach? Habt wohl alles angesaut? Musstest dann die Wäsche wechseln, was?" Max fehlte es eindeutig an Feingefühl.

„Du etwa nicht? Wer im Glashaus fickt, soll nicht das Licht einschalten -- oder wie das heißt!", schnappte Sabine zurück.

„War gar nicht nötig, weil wir ..."

„Jetzt halt' einfach mal die Klappe, du Dumpfbacke!", unterbrach ihn Susi unwirsch. „Wenn es dir nichts ausmacht, dann schlaf' ich heut' bei dir."

"Bei mir?" Max war definitiv begeistert.

"Nein, Blödmann! Bei deiner Schwester natürlich. Bin doch gespannt, was sie mir unbedingt sagen will."

„Okay, kein Problem, mein Bett ist breit genug für drei, aber zuerst rüber in die Dusche. Ich denke, wir haben es auch nötig."

„Könnte ich vielleicht auch mitkommen?", wagte Bruno einen frivolen Vorstoß, wurde aber mit tödlichen Blicken aus vier strengen Augen zum Schweigen gebracht. Grummelnd machte er sich allein auf den Heimweg. Auch Max verzog sich nach der Schelte leise in sein Zimmer.

Susi und Sabine schleppten Manu nach nebenan, wo sich der Saunakeller mit einer geräumigen Dusche befand. Erst hielt Susi die Betrunkene aufrecht, während sich Sabine auszog, dann nahm sie ihr Manu ab. „Wirf deine Kleidung da auf den Haufen neben der Waschmaschine, morgen machen wir Großputz, okay?"

„Was? Soll ich dann nackt durch das Haus hinauf in deine Dachkammer gehen?"

„Was denn sonst? Erstens ist es noch gar nicht lang her, dass du mich nackt hast hinaufgehen lassen, noch dazu außen rum über die Straße und zweitens ist außer Max niemand sonst im Haus. Und mit dem hast du sicher nicht angezogen gefickt. Also?"

Susi grinste bei der Erinnerung an diese Episode Sabine an und diese grinste zurück. „Aber jetzt rein unters Wasser!"

Unter der Brause kam Manu halbwegs zu sich. „Schusi? Guu dassu dabiss! Mussidi gaans dings waschaagn. Schsch-sss .. Lampen...", nuschelte sie, ehe sie wieder wegsackte. Das Abtrocknen mit der schlaffen Manu war ein wenig mühsam, dann aber hievten sie sie in die Senkrechte und begannen den Aufstieg. Auf der Treppe zum Dachboden, wo sich Sabines geräumiges Zimmer mit dem ebenso geräumigen Bett befand, beobachtete sie Max, der grad vom Klo kam. Die drei knackigen Ärschlein fand er wirklich sehr lecker.

Halbherzige Versuche, Manu ein Nachthemd überzustülpen, scheiterten. Daher -- was soll's -- beschlossen sie, dass eben alle drei nackt schlafen würden. Susi platzierte sich an der Wand, Sabine in die Mitte und Manu lag am Rand, wo ihr die fürsorgliche Sabine für den Fall der Fälle einen Kübel mit etwas Wasser hingestellt hatte. Doch Manu machte dem Kalkül einen Strich durch die Rechnung. Plötzlich riss sie die Augen auf und schaute sich hektisch um. „Schusi? Guu dassu dabiss! Mussidi gaans dings waschaagn", stieß sie erneut hervor, kletterte über Sabine hinweg und klammerte sich verschwörerisch blinzelnd an das Geburtstagskind. „Herssslihn Glühwunss, issag di wasch ..." Damit schlief sie endgültig ein und ließ die anderen für die nächsten acht Stunden im Unklaren, was sie so Dringendes anzubringen hatte.

Kapitel 2 - Drei in einem Bett

Die Sonne stand schon reichlich hoch, als sich in Sabines breitem Bett etwas bewegte. Und stöhnte. „Was issen das für n Lärm mitten inna Nacht?", grummelte Susi. Manu schnarchte selig und Sabine öffnete leise ächzend die schweren, verklebten Lider.

„Dat sinni vadammen Vögel", antwortete die flüsternd und warf mit einem Kopfpolster nach den Brüllamseln und Schreispatzen. „Haut ab!", forderte sie etwas lauter und griff sich gleich wimmernd an den Kopf. „Aua! Mir tut alles weh!", jammerte sie weiter. Da aber das Fenster weit geöffnet war, flog der Polster nicht an die Scheibe, sondern hinaus und landete klatschend unten auf der Terrasse, wo Max und Bruno gerade beim Frühschoppen saßen. Die lärmenden Vögel beeindruckte das wenig. „Ruhe, verdammt", verlangte Sabine erneut, aber leise.