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Heißer Herbst 04

Geschichte Info
Drei Splitternackte im Schlosspark und ein letzter Plan.
6.4k Wörter
4.29
19.7k
3
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Geschichte hat keine Tags

Teil 4 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 06/26/2022
Erstellt 04/25/2013
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Heißer Herbst IV

©Helios53 / XI 2012

Kapitel 8 - Um fünfzehn Uhr schlägt's dreizehn

Am Tag nach der erfolgreichen Absolvierung von gleich zwei gestellten Aufgaben, tuschelten Manu, Susi und Sabine in der Großen Pause aufgeregt miteinander und hechelten den gestrigen Nachmittag noch mehrmals durch. Es gab ja einiges zu bereden, aber nicht alles war für die Ohren anderer Klassenkameraden und --kameradinnen geeignet. Auf gar keinen Fall jedenfalls, was sich nach zweiundzwanzig Uhr in der schummerdämmrigen Eisdiele abgespielt hatte. Wenn sie bloß daran dachten, bekamen sie rote Ohren. Wollen wir es dabei belassen, dass alle drei daheim als Allererstes eine Dusche in Anspruch genommen hatten, was kaum damit zusammenhing, dass sie vom Radeln so verschwitzt gewesen wären.

Die generalstabsmäßige Planung der Operation Flitzblitz - eine Wortschöpfung von Sabine - verlegten sie auf den Nachmittag, wieder um fünfzehn Uhr, diesmal aber bei Susi, deren Eltern nicht daheim sein würden. Sabine kam allerdings schon eine Stunde früher, wie sie es mit Bruno telefonisch verabredet hatte. Der ließ sie auch bei der Tür herein. Sie musste nicht klingeln und verschwand direkt in seiner Bude. Beide merkten nicht, dass Susi nicht in ihrem Zimmer, ja nicht einmal in der Wohnung war. Sabine fand, dass sie einen gewissen Nachholbedarf hatte, dem abzuhelfen sie beabsichtigte. Bruno half ihr dabei sehr gern und dann noch einmal. Punkt drei wanderte Sabine quer über die große Terrasse der L-förmigen Eigentumswohnung, die den ganzen obersten Stock eines Mehrfamilienhauses einnahm, zum Zimmer ihrer Freundin. Susi war etwas überrascht, dass Sabine erstens schon da war und zweitens aus dieser Richtung kam. Sekunden später klingelte es draußen und Manu trat ein.

„Hattet ihr alle eine angenehme Mittagspause?", fragte die Gastgeberin höflich.

Oh, ja, sehr sogar!", beeilte sich Sabine zu versichern. Auch Manu nickte und schaute durchaus befriedigt drein. „Und selber?"

„Ooch, ich bin gerade erst gekommen."

„Wie oft?", schossen Manu und Sabine wie einstudiert den Pfeil ab.

‚Öfter als ihr glaubt', dachte Susi bei sich, sagte aber gar nichts dazu, sondern rollte nur in gespielter Verzweiflung mit den Augen. „Ich bitte um Sachlichkeit! Wir haben einen Plan zu entwerfen!"

Damit erntete sie natürlich erst einmal einen Heiterkeitsausbruch und sowohl Sabine, als auch Manu ahnten, dass Susi gerade erst aus Max's Bett herbeigeeilt war. Sie hatte den relativ späten Termin wohl nicht ohne Grund vorgeschlagen. Nachwirkungen der hormonellen Turbulenzen am gestrigen Nachmittag!

Dennoch, sie rissen sich zusammen, bastelten aus dem Touristenflyer und diversen Handy-Fotos einen ordentlichen Grundrissplan des Schälmburg'schen Schlossparks und zeichneten relevante Elemente ein: Hecken, Wege, Buschgruppen, Bäume, Sitzbänke mit und ohne Deckung, Teiche, Brunnen, Kinderspielplatz, den es weiträumig zu umgehen galt und natürlich das Schloss selbst, quadratisch mit ebensolchem Innenhof, den zwei Toren, von denen eines im Normalfall mit einem Holztor gesperrt war und das andere von einem Sperrgeländer, das zur Eintrittskartenkasse leiten sollte. In diesem gab es eine Lücke mit eingehängter Kette. Da konnten die Fremdenführer passieren und dort wollten sie durchbrechen.

Sie malten sich aus, was zwei nackte Mädchen für ein Chaos und für eine Aufmerksamkeit verursachen würden. Das Überraschungsmoment war mit dem Eindringen allerdings verbraucht. Wie kamen sie danach wieder raus? Lange grübelten sie vergeblich, verwarfen abenteuerliche Ideen, wie beispielsweise Sabines Vorschlag, in die Ausstellung einzudringen und von einem Balkon zu klettern. Manu hatte dann die rettende Idee, da war es nur noch Susis Aufgabe, ein widerspruchsfreies Weg-Zeit-Diagramm zu erstellen. Ein Kinderspiel für das Mathe-Genie unter den dreien.

In der Zwischenzeit spielte Sabine mit Susis Computer und rief plötzlich entsetzt: „Scheiße auch! Ab übermorgen ist ein Schlechtwettereinbruch vorhergesagt. Und eine längere Regenphase. Danach wird es wohl heuer nicht mehr warm genug für Nackt-Außen-Rumlaufen!"

„Dann müssen wir es gleich morgen durchziehen. Bei Regen lauf ich in unseren Breiten sicher nicht nackig durch den Park!" Susi war eben durch und durch mediterran.

„Andererseits", sinnierte Sabine, „wären dann sicher kaum Leute unterwegs und beim Laufen wird dir schon nicht kalt werden."

Kurz nur debattierten sie mögliche Vorteile von Regen bei der Operation Flitzblitz, dann wurde diese Variante endgültig ad acta gelegt. Den Ausschlag gab Manus Einwand, dass sie bei Schlechtwetter ja auch im Regen die Hin- und Rückfahrt mit dem Rad bewältigen müssten und zweitens ihr Plan eventuell gar nicht funktionieren würde, weil ...

Also morgen! Wie die drei Musketiere brüllten sie: „Alle für eine, eine für alle!", und schlugen kräftig ein. Gleich von der Schule weg wollten sie quer durch die Heide fahren, weshalb alle mit dem Mountain Bike kommen sollten. Letzte Vorbereitungen gingen sie noch einmal durch: Reifendruck prüfen, Ideale Kleidung vorbereiten, was für Susi und Sabine weite T-Shirt-Kleider bedeutete. Manu durfte keinesfalls den Rucksack vergessen. Okay, alles war perfekt geplant.

Plötzlich bekam es Manu eilig. Susis Vorschlag, noch einmal in die Eisdiele zu gehen, wo sie doch bereits höschenlos war, lehnte die kleine Rothaarige zu aller Erstaunen ab. Sonst starb sie fast für Eis in allen Varianten. Auch Sabine verduftete umgehend, denn errötend war ihr bei Susis Bemerkung eingefallen, dass ihr eigener Slip noch an Brunos Bettpfosten baumelte. Vielleicht ergab sich sogar die Gelegenheit ... Jedenfalls strebte sie zielgerichtet wieder über die Terrasse davon.

Susi sah ihr kopfschüttelnd nach, tröstete sich mit einer anregenden Lektüre auf einer Internetseite, die, genau genommen, für brave Mädchen ihres Alters verboten war. Doch wer wollte schon ein braves Mädchen sein? Susi wollte lieber überall hin! Auch mit den Fingern, die die Anregungen durch die Lektüre fast automatisch aufgriffen und umsetzten.

Als Susis Eltern nach Hause kamen, war alles vorüber. Gekommen und, in Sabines Fall, auch gegangen. Nur wenig früher hätten sie allerdings ein stereophones Hörspiel der spezielleren Art genießen können.

Am nächsten Schultag hielten die drei es kaum aus, einigermaßen ruhig sitzen zu bleiben. Kaum war die Klingel nach der letzten Stunde verklungen, saßen sie auch schon auf den Rädern, ihre Schulsachen hatten sie unter den Tischen vergessen. Noch einmal gingen sie alles durch und noch einmal, bis Manu entnervt rief: „Es reicht! Mädels, wir planen nicht den dritten Weltkrieg! Es geht nur darum, eine Viertelstunde zu dritt nackt im Park rumzulaufen."

„Zu dritt? Wieso zu dritt?" Aber Manu schwieg sich aus, Schälmburg tauchte schon hinter den Bäumen auf. Sie steuerten zuerst den hinteren Parkausgang an, denn dort konnten sie ohne Straßenüberquerung mit den Rädern flüchten, wenn es notwendig werden sollte. Und dort stand sie! Gina!

„Gina! Was machst du denn da?" Aber Susi schwante was. „Du willst dich anschließen?"

Manu erklärte, dass Gina teilweise dieselben Aufgaben gestellt bekommen hatte und sich auch den Öffentlichen Nacktauftritt -- „ganz unabhängig und unbeeinflusst", betonte Manu -- ausgesucht hatte. Wegen der drohenden Schlechtwetterfront, hatte Manu ihr angeboten, sich Susi und Sabine anzuschließen.

„Warum auch nicht?", fragte Sabine achselzuckend, „mit ihren Puffern kann sie jede Menschenmenge teilen!" Gina grinste nur und wackelte demonstrativ mit ihrem Busen. „Wie hast du das eigentlich so schnell eingefädelt?"

„Oooch! Seit ihr Gina als Opfer auserkoren habt, war ich mir zu neunundneunzig Komma neun Prozent sicher, dass sie mitmacht und hab sie gleich angemeldet. Auf euren Namen natürlich, es war ja eure Idee. Drum hatte ich ihre Aufgaben schon, bevor ihr sie überhaupt gefragt habt. Nur der Zeitplan war dann etwas kurzfristig. Drum musste ich gestern auch so schnell weg."

Also stellten sie die Räder fluchtbereit ab, versteckten sich hinter einer Hecke und zogen sich um, sodass sie nur noch ihre Sportschuhe und das weite T-Shirt-Kleid trugen. Gina hatte das nicht nötig, die war schon gleich ohne Unterwäsche angereist. Daher stand sie beim Umziehen Schmiere, während Manu die überflüssigen Kleidungsstücke in ihren Rucksack stopfte.

Alle vier gemeinsam wanderten die ausgeknobelte Laufroute in umgekehrter Richtung zurück, nur den Schlosshof ließen sie natürlich aus. Dann waren sie am Start. „Uhrenvergleich!", kommandierte Manu albern, denn keine trug eine Uhr und sie guckte auch nur auf ihr Handy. „Es ist genau Vierzehn Uhr fünfundvierzig.

Start in zwei Minuten,

vierzehn Uhr einundfünfzig:", sie las Susis Zeittabelle ab, „Vorbeilauf am hinteren Schlosstor, Beginn Sonderschleife,

vierzehn Uhr siebenundfünfzig: Eintreffen hinter der Begrenzungshecke rechts von der Eintrittskasse,

vierzehn Uhr achtundfünfzig: Durchbruch in den Schlosshof,

Punkt fünfzehn Uhr: Ausbruch,

fünfzehn Uhr null-fünf: Eintreffen am anderen Tor,

fünfzehn Uhr null-sechs: Ende der Operation Flitzblitz und Rückzug! Runter mit den Klamotten und ab mit euch!"

Gina war schon nackt, ehe Manu ihr Kommando fertig gerasselt hatte und salutierte jetzt spöttisch. „Oui, mon general!"

„Ah! Vous parlez francais?"

„Nö, eigentlich nicht, aber französisch kann ich trotzdem recht gut!

„Kann ich mir vorstellen! Seid ihr zwei jetzt endlich soweit?"

„Jaja! Hör auf zu nörgeln!", moserte Sabine und übergab ihr Kleid an Manu. „Los geht's!"

„Moment, Moment!", hielt sie Manu auf. Erst noch ein Erinnerungsfoto!" Sie kramte in ihrem Rucksack.

Susi trippelte nervös herum. „Jetzt mach aber hinne! Wir stehen da nackt in der Öffentlichkeit! Schon vergessen?"

„Jetzt mach dir bloß nicht ins Hemd, wenn du schon keines anhast! Sodala! Schön aufstellen! Hör auf, zu zappeln, Susi! Cheeeeeeese!"

„War's das jetzt?"

„Noch eines, bitte! Sabine in die Mitte. Es ist ja kein Mensch da!", log Manu, denn hinter der nackten Dreiergruppe kamen grad zwei Männer mittleren Alters ins Bild, denen die Münder offen blieben.

Sabine stand mit leicht gespreizten Beinen da, sodass sie ihre ganze Nacktheit schön ins Bild rücken konnte, hatte ihre Arme über die Schultern von Susi, rechts, und Gina, links, gelegt und lächelte ein wenig verkrampft. Susi lächelte gar nicht und schaute etwas unglücklich in die Kamera. Nur Gina schien es zu genießen und hatte einen Finger provokant in der Spalte.

„Los jetzt!", kommandierte Manu, nachdem sie noch zwei Bilder geschossen hatte. Susi, die den Weg am besten kannte, übernahm die Führung, Gina folgte und Sabine machte die Nachhut. „Ich habe die längsten Beine und kann am schnellsten rennen. Mich könnt ihr nicht abhängen!", hatte sie argumentiert und dagegen wusste niemand etwas Sinnvolles zu erwidern.

Natürlich begegneten sie auf ihrem Lauf als erstes den zwei Männern, die sie schon ein Weilchen beobachtet und sich an den knackigen Hinterteilen ergötzt hatten. Susi schlug einen Haken, verschwand zwischen zwei Büschen, sprintete über den geschotterten Weg und die Gruppe tauchte in einem Rhododendrendickicht unter.

Hinter der rot und weiß blühenden Buschgruppe stießen sie an die Außenmauer, der sie, einigermaßen vor Zuschauern verschont, eine Weile folgten. Mehrere Male passierten sie die Rückseite von Ruhebänken. Die meisten waren von knutschenden Pärchen besetzt, die nicht einmal einen Blick riskierten, doch dann gelangten sie an einen sehr abgeschiedenen Ort und das junge Paar, welches diesen erobert hatte, war schon reichlich entblößt, und das, was sie miteinander taten, konnte man kaum mehr knutschen nennen. Susi verlangsamte das Tempo und trabte auf der Stelle. Sogar Sabine schaute gebannt zu, Gina sowieso. Als sie neugierig näher heran trabte, wurde der junge Mann aufmerksam. „Verdammter Spanner!", fuhr er sie an, „könnt ihr uns nicht einfach mal ..." Da wurde ihm klar, dass er von drei hübschen, splitternackten jungen Frauen bespannt wurde und er erstarrte in jeder Bewegung vor lauter Überraschung.

„Nicht aufhören jetzt! Mach weiter!", drängte seine Freundin, die aus ihrer Position gar nichts mitbekommen hatte.

„Genau!", sagte Gina, „weitermachen!" Und Susi setzte den geplanten Weg fort.

„Wer war das denn?", hörten sie noch verunsichert fragen.

„Das war cool!", sagte plötzlich jemand zu Sabine, der hinter ihr war. „Überhaupt ist das cool, was ihr hier abzieht!"

Erschrocken kam Sabine fast zu Fall, weil sie sich in vollem Lauf umgedreht hatte. Ein junger Mann rannte hinter ihr und fing sie gerade noch rechtzeitig auf. Absurde Situation! Da hing sie nackt in den Armen eines unbekannten Burschen, der sie begeistert ansah. Es fühlte sich gut an.

„Wer bist du denn und was willst du?"

„Komm, lauf weiter, die andern zwei sind schon weg!" Sabine gab Gas, ihre Gedanken purzelten durcheinander, aber laufen war sowieso der Plan. Susi beschleunigte das Tempo, denn sie lagen durch den Aufenthalt hinter dem Zeitplan. Mutig wagte sie eine Abkürzung quer über eine weite Rasenfläche. Dort verblüfften die drei Nackedeis und ihr hartnäckiger Verfolger eine Gruppe Rentner und zwei Gärtner, die sich gern beim Unkrautjäten stören ließen. Niemand sonst folgte ihnen, denn die Überraschung, die das plötzliche Auftauchen von drei nackten Mädchen auslöste, blockierte offenbar jegliche Denkfähigkeit. Zumindest so lange, bis der Spuk verschwunden war.

„Was nun?", keuchte Sabine, als sie den Anschluss wiederherstellen, den Unbekannten aber nicht abschütteln hatte können. „Was willst du? Geh weg!"

„Ich bin Jürgen, Jürgen Mangs und ich fand es einfach geil, was ihr euch traut, warum auch immer ihr das tut, ich will dabei sein!"

Jetzt wurden auch Susi und Gina auf den Mann aufmerksam und als sie sich dem Tor näherten, an dem Manu schon mit der Kamera parat stand, schrie die auch gleich: „Wer ist das denn und was habt ihr vor mit ihm?"

„Keine Ahnung, wo Sabine den wieder aufgegabelt hat, aber sie wird ihn nicht mehr los!"

„Dem wird' ich's geben!"

„Das ist Jürgen und er ..." Da stellte Manu dem lästigen Verehrer ein Bein und er landete unsanft auf dem Rasen. Sofort stoppte Gina und warf sich auf ihn, als er sich gerade aufrappeln wollte. Vor ihren Brüsten, die ihm ins Gesicht hingen, schien er zu kapitulieren.

Manu setzte sich auf seinen Bauch. „Huch! Der kriegt ja einen Ständer! Überlasst den mir, lauft weiter!" Das taten sie auch, absolvierten die Sonderschleife in gemäßigter Geschwindigkeit, denn nun hatten sie ja keinen Verfolger mehr.

Endlich schossen die drei hinter der Hecke vor dem Eingang zum Schloss hervor. Manu stand breit grinsend dort mit der Kamera, die sie jetzt auf Video eingestellt hatte. „Alles klar? Ich hab' den Jungen ruhiggestellt!", stieß sie hervor.

„Alles in Ordnung!", keuchte Susi.

„Uns geht's gut!", rief Sabine, gab Gas, überholte Gina und Susi. So traf sie als erste beim Absperrgeländer ein, stoppte und hakte die Kette aus. Susi zischte durch, Gina dampfte hinterher, dann sprintete ihnen auch Sabine nach. Von der Turmuhr schlug es fünfzehn Uhr. Der Aufseher gaffte mit offenem Mund.

„Jetzt schlägt's aber dreizehn!", schrie die Dame an der Kasse und kam überraschend flink herausgewatschelt. „Stehenbleiben, Eintritt kostet dreifuffzig!"

„Ich hab' nur drei Schläge gehört!", wandte der Aufseher dümmlich ein und schob seinen Wanst dorthin, wo Sabine die Kette hatte fallen lassen. Mühsam bückte er sich und versuchte, dabei nicht das Übergewicht zu kriegen.

„Wo wollt ihr denn überhaupt hin?", heulte die Kassadame noch und stampfte wütend mit dem Fuß, aber da waren die nackten Drei schon hinter dem zentralen Brunnen verschwunden. Ratlos breitete sie ihre feisten Arme aus und drehte sich langsam im Kreis.

Susi, Gina und Sabine hatten hinter dem Brunnen angehalten und sich hinter einem kugelförmig geschnittenen Taxusbusch versteckt. Jetzt lugten sie vorsichtig zum Ausgang und warteten auf den richtigen Augenblick.

Der kam, als zwischen vor dem Eingang aufgestellten Kübelpflanzen hervor ein gellender Schrei erklang. Die Kartenverkäuferin fuhr herum, der Aufseher, der seinen Oberkörper soeben in waagrechte Position gebracht und das Ende der Kette erwischt hatte, verharrte vorsichtshalber in dieser und drehte nur den Kopf. Beide erblickten zwei hübsche, aber unkontrolliert zuckende Beine und hörten ein besorgniserregendes Röcheln.

Mühsam kämpfte sich der Aufseher zurück in die Senkrechte, während die Kassendame eilig an den Ort des Grauens lief. Auch einige Besucher, die vor der Kasse geduldig darauf gewartet hatten, ihre dreifuffzig zu entrichten, wendeten sich ab und kamen neugierig näher.

„Los!" kommandierte Susi und sprintete zum Ausgang und wurde noch vor der Absperrung von der hochmotivierten Gina überholt. Da der um sein Gleichgewicht ringende Aufseher noch immer die Lücke im Geländer ausfüllte und sie doch Hemmungen hatte, ihn aus dem Weg zu rammen, kletterte sie hurtig darüber, Susi bückte sich und schlüpfte zwischen den Querstangen durch, aber Sabine wählte den spektakulärsten Weg. Sie flankte sportlich über das Geländer, wobei sie dem Aufseher fast mit dem Fuß sein Käppi vom Kopf gefegt hätte.

„Was, zum Kuckuck!", rief der Aufseher erschrocken.

Gina drehte sich um, rief: „Zack, die Bohne!", und rannte danach in die falsche Richtung.

Die dicke Kassenfrau starrte noch einen Augenblick auf die sich windende Manu, die die Augen verdrehte, Himbeeryoghurt aus der Backe drückte und aus dem Mundwinkel sickern ließ, drehte sich schnell um und schrie panisch: „Einen Arzt! Einen Arzt! Holt doch den ..." Da erblickte sie drei blanke Hinterteile, die im Park entschwanden. Sie stampfte wieder mit dem Fuß auf. „Jetzt schlägt's aber wirklich dreizehn!" Sie wedelte mit drei Eintrittskarten. „Und ich krieg' noch zehnfuffzig!"

Sabine schlug einen Bogen, sammelte Gina ein und trieb sie hinter Susi her.

Der Aufseher verkniff sich diesmal jede Bemerkung. Er starrte schweigend auf jene Stelle, an der gerade noch die Todkranke gezappelt hatte. Nur ein rötlicher Fleck auf dem Pflaster, an dem sich vier Fliegen gütlich taten, erinnerte schwach an das Ereignis.

Susi schlug noch ein paar Haken. Die geplante Route war vergessen. Hinter einem Rhododendronwäldchen blieben die drei stehen und fielen sich nackt in die Arme. Gina atmete tief durch. „Macht euch das auch so geil oder bin ich allein pervers?"

„Nein! Ich find' es auch total geil. Was nun? Wollen wir das noch mehr auskosten?" Und da die anderen zwei zustimmend nickten, trabte Susi wieder los, schlug die Richtung ein nach jener verborgenen Bank, auf der sie das Liebespaar gestört hatten.

Dort stoppte sie. „Psst jetzt! Die haben sich nicht lang abhalten lassen. Kommt!" Sie schlich sich näher heran, setzte sich frech neben das halbnackte Paar auf die Bank und schlug die Beine übereinander. Sabine tat es ihr auf der anderen Seite gleich. Gina stellte sich hinter die Bank und ließ ihre phänomenalen Brüste über den Köpfen der Verliebten schaukeln. Das war zu viel für den jungen Mann. Er ächzte, zitterte und gaffte mit hervorquellenden Augen auf das unglaubliche Schauspiel. Im nächsten Moment war das nackte Trio verschwunden und er grübelte, ob das Realität gewesen war oder ein orgiastischer Traum.

Kichernd stolperte Susi auf die Rasenfläche und schlug aus purem Übermut einen Purzelbaum, der Gina, die damit nicht gerechnet hatte, ebenfalls zu Fall brachte. Sabine half beiden lachend wieder auf die Beine. Nun liefen sie völlig ungeniert nebeneinander und dabei versuchten Susi und Sabine, frischen Grasschnipsel und Kleeblätter von Ginas Busen zu wischen. Die revanchierte sich mit etwas heftigen Klapsen auf die Hinterteile ihrer Spießgesellinnen.

In völlig gelöster Stimmung trabten sie an erstaunten Parkbesuchern vorbei in Richtung Ausgang, wo Manu völlig aufgelöst mit den Kleidern in der Hand wartete. Aber Susi dachte gar nicht daran, bei ihr stehen zu bleiben, sondern rannte weiter und hinaus auf die Straße. Alle folgten ihr. Erst dort auf dem Gehsteig schlüpften alle wieder in die Kleider und bestiegen die Fahrräder. Von Flucht war keine Rede, gemütlich radelten sie davon.