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Hommage an Unbekannt

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könnte auch ´junges Blut´ oder ´blöd gelaufen´ heißen
949 Wörter
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Hey Du, ja Du.

Merkst Du die Blicke auf Dir?

Die Blicke des alten Mannes, welcher schräg hinter Dir steht?

Vielleicht nicht gerade diese, aber sicher schon unzählige andere, welche Dich im Lauf Deines Lebens abtaxiert haben.

Denn Du weißt, welche Wirkung Du auf Deine Umgebung hast.

Welches Begehren Du in ihm und nicht nur bei ihm auslöst?

Ja, hundertprozentig und es ist Dir egal, oder vielleicht schmeichelt es Dir doch?

Belächelst Du diese Blicke innerlich, wie eine zufällige Einladung zu einem Drink, oder saugst Du sie auf und brauchst es, wie eine Ertrinkende die Luft zum atmen, suhlst Dich in der, Dir entgegenbrachten, Bewunderung?

Du sitzt einfach da.

Unschuldig, auch wenn man unweigerlich anderes vermutet.

Dennoch, wahrscheinlich ist es für Dich nur ein Spiel.

Nach welchen Regeln? Unbestritten nach Deinen, doch die stehen auf einem anderen Blatt, geschrieben mit unsichtbarer Tinte.

Man könnte so vieles in Dich interpretieren.

Harmloses, total unverfängliches, vielleicht ein Geschäftstreffen, oder gar mit jemanden aus der High-Society?

Für eine Familienfeier? Eher unwahrscheinlich, sicher nicht, dafür bist Du zu overdressed. Ja, ganz ehrlich.

Nein, eher ein mögliches Tête á tête mit einem feurigen Liebhaber, oder doch einem gönnenden Unterstützer?

Einem, dem Du jeden Wunsch von den Lippen abliest, dem Du hörig bist vor lauter Verlangen, vielleicht aber auch er Dir?

Man merkt es dem alten Mann an, wie gern er jetzt mehr über Dich wüsste.

Zweifel plagen ihn.

Die Selbsterkenntnis, dass er Dir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht gerecht werden kann.

Vielleicht tut er Dir unrecht, doch er denkt sicher, dass er sich Dich nicht leisten kann.

Selbst wenn er Dich umgarnen könnte, Zweifel würden immer bestehen.

Er hadert mit sich, ein solcher Feigling zu sein, oder nicht die richtigen ersten Worte zu finden, um Dich zu bezirzen, es erst gar nicht dazu kommen wird, seinen galanten Charme einzusetzen, vielleicht zu plump agiert.

Befürchtungen, dass seine harmlosen Scherze an Naivität oder kämpferischen Feminismus, vielleicht gar beides gepaart, abprallen könnten.

Dein Selbstbewusstsein mag auch manch anderen verschrecken, viele werden es als arrogantes Wesen abtun.

Nein, Arrogant bist Du nicht, Du weißt nur wer Du bist, falls nicht, überspielst Du es sehr gekonnt.

Neben Dir ein schwarzer, edler Reisetrolley, sicher Markenware. Gepackt für einen Strandurlaub, Flucht aus der tristen Stadt, welche geplagt ist von trüben, nassen Winterwetter?

Oder doch nur ein längerer Aufenthalt in einer anderen Stadt voller Partys und Veranstaltungen, welche auf Deine Jugend zugeschnitten sind?

Darauf eine dazu passende Beautytasche, voll mit Makeup-Utensilien, oder ist es doch nur eine etwas größere Handtasche?

Dein Aussehen bedarf sicher viel Pflege, selbst wenn Dein Makeup sehr dezent ist. Du weißt die richtigen Akzente zu setzen, wie Du Deine Augen betonen kannst, die Wangenknochen noch mehr hervor zu heben sind. Die Lippen dezent, nur mit Glanz verstärkt, geben Deinen strahlend weißen Zähnen

den passenden, kunstvollen Rahmen.

Lippen, welche sicher sinnlich sein können, sanft im Kuss, begehrlich in der Lust. Doch auch konternd Gift verspritzend, wenn es Dir zu bunt wird, vielleicht wenn Dich gar dieser alte Mann ansprechen würde.

Die makellos manikürten, in hellem Teint lackierten Fingernägel, welche sich sicher schon in den einen oder anderen Rücken gebohrt und tiefe Furchen der Lust hinterlassen haben, können diese als Krallen an manch Wange schmerzhaft guten Schaden anrichten.

Nein, Sugar-Daddy ist er wahrlich keiner, zwar kein armer Schlucker, doch sein Fuhrpark ist sicher bescheiden, sonst stünde er nicht am Bahnsteig und wartet auf seinen Zug, so wie Du.

Womöglich hegt er die Hoffnung, dass Ihr den selben Anschluss, vielleicht gar das selbe Ziel habt.

Dein Beautycase wirft Fragen auf. Genießt Du Schaumbäder oder doch das sanfte Prasseln einer Dusche? Wonach mag Dein hüftlanges, glattes, volles, dichtes, mattglänzendes, schwarzes Haar duften?

Dein Parfum an Deiner, womöglich südländischen, leicht gebräunten Haut, fruchtig aber nicht süßlich, nicht zu schwer, ganz dezent, kaum wahrnehmbar, schwebt sporadisch mit der Windrichtung mit. Die Nasenflügel des alten Mannes saugen sie gierig auf, was mag er wohl dafür geben, es direkt an der tragenden Quelle wahrnehmen zu dürfen.

Erst recht, wenn er Dich gar berühren dürfte, Deine Wangen streicheln. Wie mag Deine Reaktion auf sanfte Küsse an Deinen Hals sein?

Die Vorstellung ist grotesk, Du, vielleicht, wenn überhaupt, zählst 25 Lenze, bist sogar eher an der zwanzig und er? Weit mehr als doppelt, fast drei mal so viele Sommer die Du bereits erlebt hast.

Selbst wenn es ihm gelingen würde, wie möge das Ergebnis sein? Ein begehrliches Brett, welches sich benutzen lässt, oder könnte es ihm sogar gelingen das Feuer in Dir zu entfachen, Dich zum beben und erzittern bringen?

Ersteres ist möglicherweise am wahrscheinlichsten, wenn sich seine Befürchtung bewahrheitet und der weiche, hellgraue Pelzmantel, der Dich vor der Kälte schützt, Dir einen noblen Umhang verschafft, nicht nur den ´professionellen´ Schein hervorruft, sondern bestätigen würde.

Ein Schein kann trügen, dass weiß auch er, sein Gesicht erzählt zum Teil seine Lebenserfahrung, die verkniffenen Augen mit diesem abschätzenden Blick, geben die negativen Erfahrungen preis, welche das so verhasste Schubladendenken hervorrufen.

Es ist nicht alles Gold was glänzt, wie auch nicht alles ein Misthaufen ist was stinkt.

Er hasst es, in solche Bahnen gelenkt zu werden, Menschenkenntnis, welche er mal so gut beherrscht hat, ist ihm in der vorgezogenen Isolation, diesem beinahe schon Eremitendaseins, gewählt als Schutz, abhanden gekommen.

Sein Zug ist da, er verliert Dich aus den Augen, kurz sinnierend wie Du wohl reagiert hättest, zu erfahren, dass Du Eins zu Eins einer Figur aus einer fiktiven Geschichte gleichst, Bizarr wäre noch, wenn Du Samira heißen würdest.

Mit Wehmut, idiotischem Selbstmitleid, begleitet von einer ganz kleinen Traurigkeit, lässt er sich in den für ihn reservierten Sitz sinken und doch umspielt ein sanftes Lächeln seine Mundpartie, froh Dich erblickt zu haben

Mädel, mach´s gut und pass auf Dich auf, sei so gut.

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2 Kommentare
Viking_Ficktief69Viking_Ficktief69vor etwa 2 MonatenAutor

Lieber DemandAndEmotion ich danke Dir herzlichst für Deine Worte, welche mich sehr ehren und meinen imaginären Hut ziehen lässt.

Ja die beiden Geschichten kann man wirklich nicht vergleichen, diese ist eine aus dem Alltag gegriffene Momentaufnahme geprägt durch allerlei Einflüsse, die andere eine einfache Pornografische Phantasie, welche einen unglücklichen, stolpernden jungfräulichen Anfang nahm, wo ich mit dem Verlauf doch versucht bin sie zu retten. Werde mich bei zukünftigen Geschichten an Deine Worte erinnern und mich mehr bemühen ;-) Danke.

DemandAndEmotionDemandAndEmotionvor etwa 2 Monaten

Du hast hier einen Moment toll eingefangen und die Gedanken und Gefühle des "alten" Mann sehr gut beschrieben. Verglichen mit deinen weiteren Geschichten... Hast du hier vielleicht die harte Schale etwas geöffnet und Mut gezeigt, den sehr viel weicheren Kern voller Liebe und Sehnsucht zu zeigen? Dann ist es dir sehr gut gelungen. Hut ab!

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