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Idol (01/04)

Geschichte Info
Der intime Duft der Liebe.
7.8k Wörter
4.1
14k
00

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 11/12/2018
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Andy43
Andy43
174 Anhänger

© Andy43, 2018

Alle handelnden Personen sind über 18 Jahre alt.

1. Kapitel

Sie saß nachmittags im Loft, kam immer zur gleichen Zeit, ließ sich Mineralwasser servieren, aß meist nur einen Salat, studierte Papiere, arbeitete an ihrem Laptop. Vor drei Tagen hatte sie eingecheckt und sie würde noch vier weitere bleiben. Sakura stellte die Karaffe auf den Tisch. Megan Johnson bedankte sich auf Japanisch, sah sie einen Augenblick hingerissen an. Sie verneigte sich kurz, lächelte ein wenig verschämt, begab sich wieder hinter die Bartheke, warf nochmals einen verstohlen Blick hinüber zu ihrem Tisch nahe des Panoramafensters und nahm die nächsten Bestellungen entgegen.

Sakura sah auf die Uhr, da Megan Johnson sich vom Stuhl erhob, ihre Sachen zusammensuchte, den Laptop einpackte. Sie entsprach dem Bild einer smarten Amerikanerin, mondän gekleidet, mit langem, seidigblondem Haar. Megan Johnson insbesondere, wie Sakura meinte. Sie hatte sie gleich wiedererkannt. Im letzten Winter hatte sie erstmals bei ihnen eingecheckt, in ihrem Hotel eine kleine Suite genommen. Sakura spülte ein paar Gläser, schaute hinüber, als sie den Tisch verließ. Sie fing ihren Blick ein, da sie kurz Richtung Bar schaute, sandte ihr ein anrührendes Lächeln, noch bevor sie den Raum verließ. Sakura besann sich. Das Restaurant füllte sich allmählich zum Dinner. Ihre Kollegin kam zum Dienstwechsel. Sakura rechnete ab, übergab ihr die Bar und begab sich zum Dienstbotenfahrstuhl, hinab zur Tiefparterre zu fahren, sich umzuziehen, um in ihr freies Wochenende auszuchecken.

*

Sakura griff nach ihrem vibrierenden Smartphone, setzte sich auf den kleinen Hocker an ihr Tischchen in der Küchennische ihres Singleapartments und nahm das Gespräch an. »Was gibt es, Haruto?« »Zuhause?« »Ja.« »Hast du es dir überlegt?« »Ich weiß nicht.« »Ich könnte dich da reinbringen. Ist nichts dabei.« »Ich finde es auf eine Art albern.« »Du kannst es sehen, wie du willst, Sakura. Denk ans Geld, an den Spaß. Was spricht dagegen, wenn man dich dazu noch anschwärmt«, meinte Haruto ausgelassen. »Ist ja nicht so, dass ich darauf keine Lust hätte. Ich will das ja.« »Was soll das dann jetzt, Sakura?« »Ich mag den ganzen Rummel nicht. Wenn mich jemand erkennt, das ist meine größte Sorge, verstehst du ja wohl.« »Bleibt doch eh alles im kleinen Rahmen. Diskretion ist alles. Wir hängen das ja nicht irgendwo im Bahnhof an die Wand oder verteilen Flugblätter. Im Übrigen bekommst du mehr, als du in deinem jetzigen Job verdienst und du kannst dir die Zeit einteilen. Was Besseres kann dir gar nicht passieren. Wie auch immer, die Entscheidung liegt bei dir.« »Wie lange, denkst du, dauert es, bis es sich für mich rentiert? Ich hab schließlich laufende Kosten.« »Ich hab alles am Start. Wir könnten gleich loslegen. Eine Ankündigung, ein paar Mails vielleicht, natürlich nur an akzeptable Leute. Vielleicht eine Woche Vorlaufzeit. Durchgeplant hatten wir das ja schon.« »Ja. Okay. Dann lass uns das angehen.« »Ich bin zuhause, bereite gleich alles vor.« »Ich bin um 14 Uhr bei dir. Soll ich noch etwas mitbringen?« »Nein, die Outfits haben wir ja alle hier, die wir brauchen.« »Gut. Ich mache mich fertig und fahr dann los.« »Okay. Bis gleich, Sakura.«

Sakura steuerte ihren Kleinwagen durch den dichten Verkehr Richtung Peripherie, bog schließlich auf die Überlandstraße ab und erreichte eine halbe Stunde später ihr Ziel. Sie setzte die Sonnenbrille ab, legte sich ihre Handtasche um und machte sich auf den Weg zum Hintereingang des Hauses.

»Ah, da bist du ja. Du siehst wie immer toll aus«, meinte Haruto, gab ihr einen Wangenkuss und griff sich die Sporttasche. »Ich hab schon alles parat, was wir brauchen. Nimmst du bitte die Tasche mit dem Fotoapparat?«

Sie verließen das Haus. Haruto verschloss die Tür.

»Wenn alles gut läuft, werden wir nicht nur viel Spaß haben. Du vor allem.« Sakura lachte, sah ihn vergnügt an, indes sie auf den Beifahrersitz platz nahm. Haruto stellte die Tasche auf den Rücksitz seines Wagens, setzte sich hinters Steuer und fuhr los. »Du hast also Lust?« »Ja, hab ich«, meinte sie, setzte ihre Sonnenbrille auf und sah zu ihm herüber. »Kenne ich sie?« »Denke nicht. Nein.« »Mache gute Fotos.« »Keine Sorge.« »Wie oft soll ich mich umziehen?« »Ich hab das dunkelrote Kleid mit, eine Schuluniform, die hübschen Dessous. Noch eine Jeans und ein T-Shirt zum Wechseln falls nötig. Ein Überblick sozusagen.« »Wir machen es so wie besprochen.« »Haben wir es je anders gehalten? Du entscheidest letztendlich. Ich bin dir verfallen, schon ewig, seit Anbeginn der Zeit, Sakura.« Sie lachte, warf einen Blick aus dem Seitenfenster, kramte in ihrer Handtasche nach Pfefferminzbonbons, drückte Haruto eines in die Hand und nahm sich dann selbst. »Zuerst zum Hain.« »Ja, das Licht ist heute perfekt. Anschließend fahren wir zur Hütte. Gegen 17 Uhr treffen die Wichser ein. Was macht Natsuki eigentlich?« »Sie ist mit ein paar Freunden unterwegs. Vielleicht treffe ich mich heute Abend mit ihnen. Sie wollen ein wenig feiern. Kannst ja mitkommen.« »Nein, heute nicht. Schade, dass zwischen euch nichts mehr läuft.« »War von vorherein nichts auf Dauer.« »Du hast ihr doch nichts erzählt, oder?« »Nein, natürlich nicht, Haruto. Das ist ganz allein meine Sache.« Haruto bog von der Überlandstraße auf den Verkehrsweg zu ihrem Zwischenziel ab.

»Ausländer vorrangig«, stellte Sakura mit gedämpfter Stimme fest und steckte sich ein weiteres Bonbon in den Mund. »Frauen?«, fragte er neckend, indes er den Wagen beschleunigte. »Muss nicht, weißt du doch. Hab nichts gegen einen hübschen Schwanz.« Haruto lachte, warf einen Blick zu ihr herüber. »Du hast deinen Spaß.« »Ich schaue sie mir vorher genau an.« »Na klar. Vielleicht ein paar Zeilen schreiben, damit man weiß, worum es geht.« Sie nickte. »Ich schmeiße mich nicht jedem an den Hals.« »Hast du nicht nötig. Ich weiß ja, was du willst. Kenne dich.« »Ich weiß vor allem, was ich nicht bin, nicht sein will.« »So Eine wirst du nie sein. Du warst und bist was Besonderes, Sakura.« »Wenn ich fertig bin, wird Schluss damit sein.« »Bis dahin«, meinte Haruto, der von der Landstraße auf einen Parkplatz abbog, »ist noch zeit und die werden wir entsprechend nutzen. Ich unterstütze dich gerne.«

Sie stiegen aus. Sakura reicht ihm die Kameratasche. »Du willst wirklich zu den Yankees?« »Ja. Welchen Weg nehmen wir?« »Der an der sonnenzugewandten Seite um den Berg führt«, erwiderte er und schaute prüfend gen Himmel. »Werden sicher gute Fotos.« »Nur nicht zu perfekt, Haruto.« »Kein Problem. Schön mit Filter hinterlegte Aufnahmen. Dezent aber sexy. Dein Gesicht werden wir genügend verpixeln. Soll ja einen amateurhaften Charme widerspiegeln. Was es ja im Grunde auch ist«, meinte er einen Blick in die Umgebung werfend. Die beiden machten sich auf den Weg.

»Freut mich, dass wir uns kennen, Haruto. Ich meine, wir sind wirklich gute Freunde.« Er lächelte, sah sie ein wenig verwundert an, indes sie die erste Treppe auf dem Weg erreichten. »Schön, dass du mir das nach 21 Jahren Bekanntschaft einmal sagst.« »Du Blödmann«, lachte Sakura ihm zu. »Wie kommst du jetzt darauf?« »Ich meine nur. Ist nicht selbstverständlich.« »Wir ticken irgendwie im gleichen Takt. Haben dazu die gleichen Interessen, können über alles reden.« »Schauen wir uns Comics an. Ich könnte bei dir übernachten.« »Ja, na klar. Hab die allerneuesten Mangas aufgetrieben.« »Auf dem Rückweg decken wir uns mit Knabbersachen und Getränken ein.« »Gute Idee. Wir werden heute noch locker abhängen, denke ich«, meinte er, blieb stehen, atmete tief durch und schaute über die Landschaft. »Die einzige Frau, mit der ich bisher klarkam. Besser gesagt, sie mit mir.« »Wir sind beide Freaks. Du wirst die Richtige finden.« Haruto lächelte. »Ja, ja, das werde ich. Ich wüsste eine. Die kenne ich eigentlich schon lange. Heute Abend zeig ich sie dir. Mal wieder.« Sakura sah ihn vergnügt an. »Komm, wir gehen weiter. Freut mich, dass du das für mich machst.« »Was meinst du jetzt?« »Na, weswegen wir hier sind, Haruto.« »Du wolltest es, bist klug genug, und ich ziehe die Sachen durch, die ich angehe. Ich passe schon auf dich auf.« »Wo willst du die Fotos machen?« »Die Ersten gleich dort drüben an der Bank. Ist ja nicht viel los hier. Danach bei den Felsen weiter oben.« »Schön sinnlich, Haruto.« »Bei dir wohl keine große Sache.« Sie lachte, schritt auf die Bank zu und setzte sich. Er holte die Kamera hervor und begann, ein paar Einstellungen zu fotografieren. »Stell dich zu den Bäumen, rieche an den Blüten der Sträucher.«

»Das dürfte genügen«, meinte er auf den Bildschirm der Kamera schauend. »Das werden sehr schöne Aufnahmen, Sakura. Lass uns zu den Felsen gehen. Irgendwo dort, finden wir sicher eine geeignete Stelle, an der du dich obenrum ausziehen kannst.« »Nur obenrum?« »Die Bilder, die wir hier machen, sollen doch nicht gleich alles an dir zeigen. Eins nach dem anderen.« »Wie viele Männer kommen nachher zur Hütte?« »Fünf«, meinte er und schoss noch ein paar Fotos. »Mit dir also sechs.« »Ich soll auch?« »Ja. Wenn du willst?« »Dann werden wohl die Bilder von dort alle verwackelte sein.« Sie lachte, trat wieder auf den Weg zurück und nahm ihre Handtasche von der Bank. »Wann stellst du sie ein?« »Morgen, dachte ich. Ist alles schon vorbereitet. Ich erkläre dir dann, wie es funktioniert. Läuft alles über einen anonymen Server. Kann dir also keiner auf den Leib rücken, mit dem du nichts zu tun haben willst.« »Hab nichts dagegen, dass du Zugriff behältst.« »Nur, wenn du willst. Ist deine Privatsache. Falls du Fragen hast, irgendetwas nicht läuft, du dir unsicher bist, bin ich für dich da. Ich recherchiere schon für dich.« »Ich hab dich lieb.« »Ich dich auch. Kann mir gar nicht vorstellen, dass du eines Tages deine Koffer packst.« »Wir bleiben in Verbindung. Es ist längst nicht so weit.« Haruto nickte versonnen. »Lass uns den Abzweig nehmen, da gehts in den Wald zu den Felsklippen. Dort sind wir sicher ungestört.«

Nach einer Weile erreichten sie einen steilen Aufstieg, schlugen sich durch dichter werdendes Gehölz und standen kurz darauf an einer Felsformation mit Blick über ein weites Tal. »Am besten dort am Felsen. Einen Ausschnitt des Himmels als Hintergrund. Hier ist auch genügend Schatten. Lass das Shirt erst noch an. Setze dich hin. Ich mache Fotos von deinem Profil. Dann müssen wir nichts verpixeln. Die Haare an den Rücken, Sakura.« Haruto nahm sie in den Fokus, machte Fotos aus verschiedenen Positionen und sah sie sich an. »Kannst das Shirt ausziehen, Sakura. Bleib aber in der Position, die Beine etwas ausgestreckt, das linke etwas aufgestellt. Die Haare nach vorne über die Brüste und schau Richtung Tal. Schön entspannt, verträumt. Ja, das sieht total sinnlich aus. Wenn du wüsstest, wie schön du bist, Sakura.« Sie lachte herzhaft auf und sah in sein grinsendes Gesicht. »Danke für das Kompliment nach 15 Jahren.« »Hier, schau. Dein erster Eindruck. Gut eingefangen?« »Ja, die sind toll geworden. Dezent und einfühlsam.« »Bei solchen Bildern fängt man gleich zu träumen an und unruhig zu werden, dich unbedingt kennenlernen will.« Sakura sah ihn einnehmend an. »Wir haben nie miteinander geschlafen. Ich meine, richtigen Sex gehabt. Wir haben nie miteinander gefickt.« »Ja, ist auf eine Art seltsam mit uns. War mir bei dir immer was anderes. Bist eher wie eine Schwester für mich. Das bedeutet nicht, dass ich mir nicht vorstellen könnte, mit dir zu ficken.« Sakura lächelte, gab ihm einen Kuss an die Wange und blickte wieder auf den Kamerabildschirm, auf dem Haruto die Bilder nacheinander erscheinen ließ. »Die sind alle gut geworden. Tolle Aufnahmen.« »Wir werden die Besten aussuchen. Eine kleine Reihe implementieren, die sich in der Aussage von Erotik steigern«, meinte er gedehnt. »Überlasse ich dir. Hast ja einen Blick dafür.« Er sah sie angetan an. »Du bist wunderschön, Sakura. Eine tolle Frau. Du kannst sie dir aussuchen.« »Vielleicht ist das ja mein Problem?« »Du wirst ganz sicher den Richtigen finden. Einen stinkreichen Amerikaner, der dir die Welt zu Füßen legt. Er sollte nur ein Freak sein, der auf Mangas steht. Ich denke, das wird eher dein Problem sein.« Sie lachten beide vergnügt auf. Sakura erhob sich, zog sich ihr Shirt über, während Haruto die Kamera verstaute. »Gehen wir zurück?« »Ja. Lass uns zurück zum Auto gehen. Wir holen uns unterwegs einen Burger. Was meinst du?« »Ja, gute Idee.«

*

»Was machen wir an Fotos, ich meine, an was für Szenen hast du gedacht?«, fragte Sakura nach einer Weile. »Nicht so Eindeutige. Soll ja die Fantasie anregen. Alles Weitere lässt sich ja dann per Chat klären. Auf jeden Fall elegant, dann auf der Teenager-Schiene. Die Direkten, Reizvollen zum Schluss.« »Mir ist lieber, wir lassen das mit der Schulmädchenuniform.« »Wie du meinst.« »Im schicken Kleid und später mehr Haut in den hübschen Dessous. Ein paar Nahaufnahmen von der Wichse an mir. Das sollte genügen. Sollte jedenfalls kein Schwanz auf dem Foto zu sehen sein. Du hast ihnen ja gesagt, dass es nur ums anwichsen geht.« »Na klar. Die werden sich daran halten.« »Vielleicht findet sich dort ein Modekatalog oder Ähnliches?« »Wozu?« »Ich hab eine Idee. Halte mal an der Tankstelle an, Haruto.« »Okay, muss eh bald tanken.«

»Ein Modemagazin?« »Schöne, ganzseitige Aufnahmen. Elegante Sachen, hübsche Frauen.« »Verstehe. Dazu fällt mir schon was ein.« »Mir auch.« Haruto schmunzelte, fädelte in den Verkehr ein und warf einen Blick auf das Magazin, in dem sie blätterte. »Das geht schon, darf nur nicht zu sehr reflektieren.« »Sie sollte halt zu erkennen sein. Jedenfalls, dass es eine Frau ist.« »Die ist hübsch.« »Ja. Sehr sexy und anmutig in diesem tollen Kleid.« »Ob sie auf Mangas steht?« Sakura schaute amüsiert und blätterte auf das nächste Großformat. »Kann ich mir nicht vorstellen. Schau mal. Die hier hat ein schmuckes Tattoo.« »Die andere gefiel mir besser.« »Die Blonde im Abendkleid?« »Ja.« »Wenn du sie annähernd mit aufs Foto bekämst?« »Keine Sache. Kriege ich schon hin.« »Lass uns nicht zu spät zurückfahren.« »Hab ich auch nicht vor. Ziehst dich schnell um. Ich mache reichlich Fotos. Wichsen geht bei dir ja auch schnell. Wir wissen ja, worauf es uns ankommt. Eine Stunde vielleicht. Dann fahren wir wieder zurück.« »Ja. Halte aber vorher beim Schnellrestaurant. Ich hab Hunger.«

*

Sakura saß ans Bettende gelehnt und schaute auf den Bildschirm seines Laptops. »Die Bilder werde ich eh alle noch skalieren müssen«, meinte Haruto, der neben ihr saß, »zwei drittel Bild auf der linken Seite und daneben ein passender Text«, wies er auf den Bildschirm, »nichts Aufdringliches, Aggressives darin, eher andeutend, passend halt zu den Fotos.« »Ja. Charmant. Auch nicht zu viele Fotos.« »Zwei oder drei, die wir im Hain gemacht haben. Dann auf jeden Fall welche in diesem Kleid. Du siehst übrigens verdammt elegant und sexy darin aus. Schönes Foto mit den blühenden Sträuchern im Hintergrund. Danach die Bilder in den niedlichen Dessous. Eine Nahaufnahme mit Wichse auf deinen Titten. Und natürlich eines mit dem Modemagazin. Dieses hier, wo du auf dem Sofa liegst, die Hand in dein Höschen geschoben hast. Aus der Distanz, total erotisch, Sakura. Hab einen weichen Filter darübergelegt. Das blonde Model im Abendkleid ist noch so eben auf dem Foto erkennbar. Muss man schon nahe genug rangehen, um zu sehen, woran diese süße, junge Frau wohl denkt, wovon sie bei ihrem Anblick träumt. Sehr geheimnisvoll. Das beste Foto von allen«, meinte er neckisch. Sie schmunzelte, steckte sich ein paar Cashewkerne in den Mund und reichte ihm die Tüte. »Ja, damit schließt sich der Kreis. Mach das Mal so. Das Profil wird sicher ansprechend aussehen. Die passenden Texte dazu, habe ich mir schon in Gedanken zurechtgelegt.« »Wie der Chat hier funktioniert, muss ich dir ja nicht erklären.« »Kamera-Chat?« »Einstellungssache. Du kannst sie sehen, sie dich nicht, wenn du das willst. Die Bilder dürften ja wohl aussagekräftig genug sein. Du wirst sicher damit klar kommen.« »Ich weiß schon, wie ich vorgehe.« »Eine Telefonnummer?« »Nein. Ich hab zwar eine neue Telefonkarte und noch ein altes Handy, aber ich will erstmal nur angeschrieben werden, mir ein Bild von den Leuten im Chat machen können. Gib eine Uhrzeit ein. Ab 21 Uhr Onlinekontakt. Da haben die meisten Zeit. Wie auch ich.« Haruto lächelte, während er eines der Bilder skalierte. Sakura sah ihm zu, trank aus ihrem Glas, griff in die Tüte und aß von den Cashewkernen. »Das Bild hier, wo du vom Felsen aus über das Tal schaust, nehmen wir fürs Profilbild, als Opener sozusagen«, meinte er konzentriert auf den Bildschirm schauend. »Das wirkt einladend. Passt perfekt diese Szenerie.« »Erotisch?« »Ja. Vornehm-zurückhaltend. Vor allem, natürlich, Sakura. Echt traumhaft«, meinte er, klickte nochmals die Links und Bilder durch, die er hinterlegt hatte und sah sich im Einzelnen das Ergebnis an. »Alles stabil. Was sagst du?« »Sieht wirklich gut aus. Hast du gut hinbekommen. So wollte ich es.« Haruto drehte ihr den Laptop zu. »Probier es aus. Kannst ruhig zum Testen was verändern, irgendeinen Text eingeben. Ist noch nichts auf dem Server.« Sakura wischte sich kurz die Handflächen an den Oberschenkeln. »Ich weiß schon, was ich schreiben werde.«

Er griff sich die Tüte und schaute Richtung Fernseher, indes Sakura zu den jeweiligen Bildern ein paar stimmungsvolle Zeilen schrieb.

»Hier, schau mal, Haruto. Wie wirkt das?« »Interessant. Warte mal, Englisch, damit komme ich ja klar, und das ist wohl ...« »Spanisch. Danach in Französisch. Jeweils der gleiche Text.« »Du hast es drauf, Sakura. Kein Japanisch?« »Nein.« »Und dein Name? Dein Pseudo?« »Er steht indirekt im Text. Hier. Hab es innerhalb des Textes großgeschrieben.« »... Cherry Blossom ...«, las er nachdenklich. »Eine 'rücksichtsvolle', erotische Anspielung, die wohl jeder verstehen dürfte, mit ein wenig Fantasie. Vor allem, wenn 'sie' oder er das letzte Foto betrachtet, auf dem ich dieses zarte, rosafarbene Höschen trage« meinte sie kess. »Sie werden schon kapieren, wovon die Hübsche auf dem Bild träumt. Mein kleines Blümchen, Sakura«, neckte er sie. Sie lachte, gab ihm einen amikalen Kuss an die Wange und schwang sich von seinem Bett. »Ich muss aufs Klo. Nimm eine nette Schreibschrift für den Text und dann stelle das Profil ein. Kriegst du das hin mit der Schrift?« »Sicher. Kannst du dir gleich anschauen. Was machen wir danach? Manga gefällig?« »Ja«, hörte er sie aus dem Bad und ging nochmals den englischen Text durch, den sie zu jedem Bild geschrieben hatte.

»Und?«, kam sie nach einer Weile zurück, legte sich wieder neben ihn aufs Bett und sah neugierig auf das Endergebnis. »Okay so?« »Ja, das gefällt mir. Wie eine persönliche Grußkarte.« »Ja. Stimmt«, meinte er nachdenklich. »Man wird immer neugieriger in der Abfolge der Bilder. Das Ganze wirkt zusammen mit dem Text recht tiefsinnig, auf eine Art herzlich«, ließ er die Bilder nacheinander aufspringen, »und zuletzt ...« »Sehr intim, Haruto.« »Mir gefällt es. Das wirkt alles andere als aufdringlich.« »Denke ich auch.« »Dann lade ich es jetzt auf den Server hoch. Ich vermute mal, dass du heute Abend schon kontaktiert werden wirst«, meinte er konzentriert schauend, »hier oben ist der Counter, der dir die Anzahl der Klicks anzeigt. Am Anfang werden es recht viele pro Tag sein. Normal. Ein neues Profil«, sprach er mehr mit sich selbst, indes er das Ergebnis nochmals checkte. »Gib noch dein Passwort ein. Eines mit Zahlen und Sonderzeichen. Dein Profil ist übrigens über eine Serverliste und eine Kennung zu erreichen.« Er stand auf, ging in die Küche und holte eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank. Sakura tippte indes ein Passwort ein und bestätigte. »Was bedeutet das?« »Gibt man es in verschiedenen Suchmaschinen ein, kommt man damit direkt auf dein Profil.« »Kannst du mir das aufschreiben?« »Die Kennung steht ganz unten auf deinem Profil. Ist ein 6-stelliger Code mit Sonderzeichen. Ganz unten, rechts.« »Ach ja, sehe ich.« »Das Masterpasswort habe ich. Damit komme ich auf den Server. Ich schreibe es dir auf.« »Nicht nötig. Bin darin nicht so erfahren wie du. Wenn ich was geändert haben will, gebe ich dir Bescheid.« Er kam zurück, goss ihnen Cola nach und nahm einen Schluck aus seinem Glas. »Dir geht es in dieser Sache nicht nur ums Geld.« »Nein. Ich habe keinen Preis. Komme schon zu dem, was ich haben will«, erwiderte sie bequem. Er nickte. »Du bist nicht berechnend und vor allem keine Schlampe. Kann dich aber auf eine Art verstehen, Sakura. Du wirst dir das jedenfalls aussuchen können.« »Sag es ruhig.« »Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Wird sich auf die eine oder andere Weise für dich rentieren, dieses Abenteuer. Pass auf dich auf, mein Blümchen.« Sakura schmunzelte. »Ja, so kann man es sehen. Die andere Sache läuft im Prinzip parallel«, setzte sie hinzu und sah Haruto an, der sich wieder neben sie aufs Bett setzte. »Das eine wird mit dem anderen nichts zu tun haben. Ich werde dazu eh, eine komplett anders gestaltetet Seite aufbauen. Dir einen Charakter und Eigenschaften geben. Natürlich keinerlei Nacktfotos von dir auf der öffentlichen Plattform. Im Grunde steht schon alles in den Startlöchern. Wir müssen dann nur regelmäßig neue Fotos von dir machen, um was Neues einzustellen. Soll uns aber nicht zu einem Fulltimejob werden, Sakura.« »Im Grunde bin ich mit meinen Dreiundzwanzig schon viel zu alt dafür.« »Rede keinen Unsinn. Der Charakter ist letztlich entscheidend. Hübsch bist du allemal. Bekommst den passenden Stil dazu.« »Eigenschaften, wie Stillhalten beim Anwichsen und folgsames Schwanzlutschen, werden sie wohl maßgeblich auszeichnen.« Haruto sah sie vergnügter Miene an. »Gelegentlich. Wir werden sehen wie es sich entwickelt. Du wirst halt von dir erzählen, was du den Tag über machst, was du magst. Natürlich auch über deine sexuelle Orientierung, soweit es halt ihrem Charakter entsprechen sollte.« »Du weißt ja, worauf ich Wert lege.« »Die Männer waren ja ganz ordentlich, oder etwa nicht? Mach dir dahingehend keine Gedanken. Hängt ja nicht allein vom Preis ab, insbesondere von der Anzahl. Ich hab nur um eine kleine Spende für ihre Dienste bei einem Fotoshooting gebeten, was sie auch getan haben, der eine mehr, der andere weniger. Dafür müssten wir in unserem Job schon ein paar Tage hart arbeiten. Solange wir daran Spaß haben«, setzte er kess hinzu. Sakura lachte herzlich auf, sah ihn dann einen Moment tiefsinnig an, nickte ihm schließlich zu. »Lass uns jetzt noch eine Folge anschauen, Haruto. Ich bin total gespannt«, sagte sie ausgelassen, klopfte das Kopfkissen auf und rekelte sich gemütlich ans Kopfteil des Futonbettes.

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