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Insel Fortsetzung 01

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Langsam ging er zum Raum herüber, in dem die Vereidigung vor dem Bildschirm stattfinden sollte. Er versuchte sich mental darauf vorzubereiten. Er war besorgt über eine mögliche Aufdeckung ihrer Scharade. Da half es nicht gerade, als ihm Michelle ins Ohr zischte, dass er nur ja daran denken sollte, sich natürlich zu verhalten und auf keinen Fall zu viel zu reden.

„Hallo Freda, Ich bin Commander Mansfield, schön Dich zu sehen. Ich habe gehört, dass Du gerne tanzt. Ich möchte Dir Fragen stellen. Ich sehe dass Du nervös bist. Also setz' Dich bitte erst einmal ruhig hin."

Er wollte sich gerade richtig hinzusetzen, als der Offizier ihn mit einer schnell abgefeuerten Frage überraschte. Er war auf vieles gefasst, aber nicht auf diese erste Frage von ihm: „Hast Du schon einmal für einen Jungen provokativ getanzt, weil Du etwas von ihm wolltest?"

Was sollte das denn? Wieso wollte der Uniformierte denn so etwas wissen? Er plumpste überrascht auf den Sitz. Diese Frage brachte ihn aus dem Gleichgewicht, besonders da ihn der Soldat intensiv musterte. Michelle, die sich bewusst aus dem sichtbaren Bereich der Web-Kamera heraushielt, gestikulierte nervös und zeigte auf ihre Beine, während sie wiederholt ihre Knie zusammenpresste. Er war verwirrt, sowohl von der Frage als auch von Michelles Gesten. Er nuschelte als Antwort auf den Commander ein kurzes ‚Na ja', da er die Signale von seiner Schwester nicht deuten konnte.

„Also Freda, das brauchst Du mir nicht zu sagen. Imaginäre Szenen sind wohl besser. Nehmen wir einmal an, dass Ihr, Dein jüngerer Cousin und Du selbst, in der Ausbildung seid. Er sucht in den Unterlagen Eures Ausbilders nach dem nächsten Beweismaterial, das ihr unerkannt beschaffen müsst. Falls Eurer Lehrer ihn im Nebenzimmer entdeckt, dann verlängert sich für Euch beide die Ausbildung um zwei Wochen, falls Ihr es unerkannt entwenden könnt, verkürzt sie sich um eine Woche. Könntest Du Dir vorstellen dafür Deinen netten, aber korrekten Lehrer in der nächsten Sekunde abzulenken, so dass Dein Cousin nicht ertappt wird? Seinen Blick zu fesseln, indem Du Deinen Rock noch weiter hochziehst, dass er dein weißes Höschen nicht nur erahnt?"

Plötzlich begriff er bei diesen Worten, was Michelle ihm mit ihrem tadelnden Blick und ihren Gesten hatte sagen wollen, nämlich den Rock herabzuziehen und seine Knie zusammen zu halten. Sie hatte Recht, der Saum war durch das Hinsetzen hoch auf die Schenkel gerutscht, hastig justierte er ihn mit beiden Händen. Er war irritiert, als die Augen des Commanders seinen Bewegungen sichtbar folgten. Hatte dieser etwa seine Szene etwa genau deswegen gewählt, weil ihn seine ungeschickte Art des Sitzens inspiriert hatte? Der Tadel im Blick von Michelle wurde klar. Der Offizier räusperte sich mit einem angedeuteten Grinsen, als sein Rock züchtig herabgezogen war.

„Gut, das ist auch eine Antwort. Nun nehmen wir einmal an, dass Du und Deine jüngere Cousine Michelle wie in einem Thriller jetzt in einem fremden Land in einer bedrohlicheren Lage wäret."

Er war verblüfft. Woher wusste der Typ von Michelle? Jetzt musste er aufpassen, was er sagte.

„Falls Dein imaginärer und ziemlich unangenehmer Chef Euch in dieser Wohnung mit den Dokumenten in der Hand entdeckt, dann landet Ihr beide in einem Foltergefängnis. Wenn es ihr helfen würde, aus dieser Gefahr mit den Dokumenten unerkannt zu flüchten, könntest Du Dir dann auch vorstellen dafür Deinen fetten, immer anzüglichen Boss in das daneben liegende Schlafzimmer zu rufen? Diesem schmierigen Typ Deine Arme um den Hals zu legen, damit er Dich küsst? Könntest Du das, auch wenn Du genau weißt, dass der rüde Kerl dies sofort als Einladung zu viel mehr auffassen wird? Die einzige andere vernünftige Alternative wäre es, wenn Deine Cousine Michelle ihre Beine für den korpulenten Macho breit macht."

Wie konnte der Mann vom Militär nur so etwas fragen? Die Tatsache wie Michelle dabei zuhörte, brachte Blut in sein Gesicht. Er räusperte sich verlegen, „Ähh ..., Michelle -- nein..."

Der Offizier lächelte leise: „Freda, bitte verstehe mich nicht falsch. Der Sinn dieser Fragen liegt darin für Dich selbst zu klären, wie groß Deine Bereitschaft ist anderen oder Deinem Land zu helfen. Wenn Du Dich freiwillig verpflichtest Deinem Land für fünfzehn Jahre zu helfen, dann kannst Du nach Deiner mehrmonatigen Unterweisung auf das Festland. Es ist ein patriotischer Dienst für unser Land, aber auch ein Dienst, der nicht ohne Risiken oder Chancen für Dich wäre. Risiken, die sich in einer Opferbereitschaft für Deine wie in dem geschilderten Fall ausdrücken. Chancen wie im Film auf glamourösen Bällen in eleganten Kleidern zu tanzen."

Er machte eine Pause, um seine Worte einwirken zu lassen. „Diese Treuepflicht ist unumkehrbar und mit einer Geheimhaltungsklausel verbunden. Wenn Du keinen Eid leisten kannst oder willst, was bisher noch keiner gemacht hat, dann wirst Du heute noch auf eine andere Insel verbracht und kannst ohne Ausbildung dort so weiterleben wie bisher. Bevor Du noch fragst, nur mit einer Ausbildung kannst Du wieder auf das Festland, ansonsten ist der Einsatz nicht sinnvoll. Möchtest Du den Eid jetzt leisten oder hast Du noch Fragen?"

Michael konnte nur nicken, denn alleine die Vorstellung auf einer anderen Insel Gloria, Freda oder Michelle nicht mehr sehen zu können, war zu schmerzlich für ihn.

Commander Mansfield deklamierte regelrecht: „Freda Harting, wenn Du bereit bist den Eid auf die Verpflichtung für fünfzehn Jahre im Dienste unseres Landes zu schwören und alle dienstlichen Belange gegenüber allen Außenstehen für immer geheim zu halten, dann spreche mir nach: Ich schwöre meinen Eid, so wahr mir Gott helfe."

Michael sprach den Satz einfach nach und war neugierig auf das, was nun folgen würde. Er wurde nicht enttäuscht, da der Commander nach der Eidesformel darum bat, beide zusammen zu informieren. Er tat so, als ob er Michelle herein rufen würde. Sie trat in den Sichtbereich der Kamera.

3.4 Die Vorbereitung des Eingriffes bei Michelle

Michelle fühlte sich ambivalent, als der Commander auf einmal so sehr zufrieden aussah. Wieso hatte sie den Eindruck, dass er sich als Gewinner dieser Vereidigung fühlte? Ein Teil der Erklärung hierfür speiste sich aus seinen Informationen, die er jetzt abgab.

„Ihr werdet gemeinsam ausgebildet und eingesetzt werden. Ihr habt Fähigkeiten, die euch in einer Weise als Agenten in fremden Ländern tauglich machen, die sonst nur sehr schwer erreichbar wäre. Und für uns ist es das erste Mal, dass wir zwei von euch gemeinsam einsetzen können, was das Risiko erheblich mindert und die Chancen erheblich erhöht. Warum ist das so? Das werdet ihr im Laufe der Ausbildung lernen."

Michelle wollte sich damit nicht zufrieden geben. „Sie haben mir doch gesagt, nach der Vereidigung könnten Sie etwas über die Fähigkeiten sagen und erklären. Und wieso sollen wir als Agenten eingesetzt werden? Sie können sich doch sicherlich vorstellen wie neugierig wir jetzt sind. Können Sie uns nicht mehr erklären, zumindest über die Ausbildung?"

Der Commander verzog kurz seine Miene, als ob ihm das gar nicht angenehm wäre. „Also gut, der allererste Teil der Ausbildung findet noch komplett auf der Insel statt. Hier geht es darum, dass Ihr lernen sollt eure Koppelung mit dem Computersystem zu beherrschen. Der Eingriff ermöglicht Euch eine direkte Datenverbindung zwischen dem Supercomputer und eurem Gehirn. Es ermöglicht über Laser eine unglaublich breite Datenverbindung, an die sich Körper und Gehirn erst einmal gewöhnen müssen. Am Beginn steht erst einmal so etwas wie ein Computerspiel mit einer beweglichen Kamera, aber eines mit so perfekter Optik und Akustik, als ob man mit den eigenen Augen und Ohren sehen und hören würde. Und das ist erst der Anfang. Der nächste Schritt ist die komplette Steuerung von beweglichen Robot-Systemen. Danach wird es komplexer und erfordert Betreuer und Trainer außerhalb der Insel." Er verstummte.

Michelle bekam eine Ahnung, wohin die Reise gehen würde. Sie hatte die starke Vermutung, dass auch der nächste Schritt nicht bedeutete von der Insel zu kommen. Aufgeregt äußerte sie in anklagendem Ton: „Wir kommen gar nicht von der Insel herunter, sondern spielen nur in Computersystemen! Sie haben uns angelogen!"

Der Commander seufzte: „Ihr werdet in einem menschlichen Körper auf dem Festland sein und nicht in einem Computerspiel. Okay, ich gebe es zu - es wird nicht der Körper sein, in dem Du Dich jetzt befindest, denn wir können Deinen Körper nicht von den Viren befreien, die diese Datenverbindung ermöglichen und damit Deinem Körper auch nicht das Verlassen des Eilandes erlauben. Dein neuer Körper wird genauso menschlich sein wie Dein bisheriger. Damit ist er aber auch verletzlich -- und nicht wie in einem Computerspiel beliebig regenerierbar. Allerdings auch wenn Du in schwer verletzt bist, aber noch bei Bewusstsein bist, dann kannst Du wieder in Deinen Körper auf der Insel zurückkehren und überleben. Das ist eine Fähigkeit, die kein gewöhnlicher Mensch hat."

Michelle war verblüfft, genauso wie Michael, dem sie seine Verblüffung ansehen konnte. Das hörte sich nach unglaublicher Science Fiction an, aber der Commander sah nicht so aus, als ob er scherzen würde.

„Ihr könnt euch vielleicht auch vorstellen, was es kostet eure Körper auf der Insel mit Lebenserhaltungssystemen zu erhalten und neue menschliche geklonte Körper zur Verfügung zu stellen. Also werdet ihr auch verstehen, weshalb wir eine minimale Dienstpflicht von 15 Jahren verlangen und auch die Einsatzbereitschaft für gefährliche Einsätze wie einen Einsatz als Agent erwarten. Nächstes Mal, nach der Grundausbildung, kann ich mehr erzählen. Es wird Zeit für den Eingriff, wie Schwester Flor gleich sagen wird." Das klang final und prompt schaltete er ab.

Michelle starrte auf den nunmehr dunklen Bildschirm. Sie hatte ja schon einiges nach den Worten von Peter und dem Tagebuch von Gloria erwartet, aber die Eröffnungen durch den Commander übertrafen das noch. Jetzt hatte sie mehr als einige Fragen, die sie an Peter stellen wollte. Sie hätte das gerne mit Michael diskutiert, aber es ging nicht, da Schwester Flor in der Tür erschien.

„Es wird Zeit für den Eingriff, Michael. Du weißt ja sicherlich, dass das gesamte Rückgrat frei sein muss. Freda hat sich bereit erklärt, Dir bei der Vorbereitung für das Anschnallen zu helfen, aber selbstverständlich kann ich das auch machen."

Michelle schüttelte schnell und energisch den Kopf, auf keinen Fall wollte sie eine Entdeckung riskieren: „Nein danke, Freda kann das sicherlich gut erledigen, da sie es ja schon hinter sich hat." Sie versuchte sich an einem zweideutigen Lächeln, als sie hinzusetzte: „Wenn meine Cousine mir beim Ausziehen hilft, dann hat sie sicherlich auch nichts dagegen mir vor und nach dem Eingriff eine schöne Entspannungsmassage zu geben."

Michael schaute etwas überrascht drein, da dies zwischen ihnen nicht besprochen war und seine Gesichtsfarbe intensivierte sich etwas. Schwester Flor lachte hingegen leise: „Ich werde sie schon dazu überreden -- und euch bei der Massage allein lassen. Bei dem Eingriff selber werde ich aber assistieren, dafür bin ich schließlich auch da." Offensichtlich kam das bei ihr gut an und überzeugte sie davon, beim Ausziehen und der Massage nicht dabei sein zu wollen. Das war das Hauptziel ihrer Idee gewesen -- und es hatte funktioniert.

Schwester Flor blickte Michael an: „Freda, jetzt nicht schüchtern sein, auch junge Männer brauchen etwas Trost vor einem medizinischen Eingriff. Er dauert typischerweise eine Stunde." Sie zwinkerte vielsagend: „Da brauchen die Schultern schon Entspannung -- und auch die Oberschenkel."

Michelle war erleichtert, als Michael keine Schwierigkeiten machte, auch wenn er etwas angespannt dreinblickte. Inzwischen waren sie im Raum angekommen. Schwester Flor holte rötlich schimmerndes Massageöl aus einem Schrank und gab es Michael: „Die Idee mit der Massage ist angemessen, mitunter machen wir das selber, wenn die Durchblutung nach einem längeren Eingriff wieder auf Schwung gebracht werden muss. Aber jetzt laß' ich euch erst einmal allein."

Kaum war sie aus dem Raum, da zog Michelle schon ihre Schuhe und Hose aus. Die Hose gab sie säuberlich gefaltet an Michael, damit er sie ablegte. Natürlich war es etwas eigenartig sich in der Gegenwart ihres Bruders auszuziehen, aber wenn sich damit eine Entdeckung vermeiden ließ, war es die richtige Entscheidung und sie würde sich ja gleich umdrehen. Sie blickte ihm in die Augen, als er ihr unschlüssig gegenüber stand. „Holst Du mir schon `mal das Krankenhemd?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sie sich dann um und zog ihr Hemd aus. Dann wickelte sie entschlossen die Verbandsrolle von ihrem Oberkörper ab. Sie hörte schon wieder die Schritte von Schwester Flor auf dem Flur. Mist, daran hatte sie jetzt nicht gedacht, dass dieses Utensil nicht sichtbar sein durfte. Auf den Boden konnte sie das nicht werfen. Die Schritte kamen näher. Was tun? Sie wurde nervös. Schnell knüllte sie die Rolle zusammen und wendete sich Michael so zu, dass sie ihren Rücken zur Tür zeigen ließ: „Stopfst Du das bitte in die Taschen meiner Jeans und gibst mir schnell das Krankenhemd?"

Michael starrte sie überrascht an, bevor er überhaupt reagierte. Erst jetzt merkte sie was sie getan hatte. Schnell bedeckte sie ihre Busen mit dem linken Arm, während sie ihm mit der rechten Hand ungeduldig das Stoffknäuel entgegenstreckte. Endlich ergriff er es und reichte ihr mit der anderen Hand das säuberlich auf DIN A4-Format gefaltete Hemd. Um es schnell zu entfalten, musste sie natürlich beide Hände benutzen.

In diesem Moment steckte Schwester Flor kurz ihren Kopf in den Raum und fragte an, ob sie lieber ein anderes Massageöl holen sollte, weil Freda ja vielleicht eine Auswahl für die muskelentspannende Behandlung haben wolle. Michael stand wie versteinert und richtete seinen Blick wie beschwörend zur Tür, bevor er dies hastig verneinte und dann geistesgegenwärtig erklärte, dass er damit gleich anfangen wolle, wobei sein Tonfall implizierte, dass eine Störung unerwünscht war. Auch Michel hatte einen Schreckmoment, sie presste ihre Arme fest seitlich an den Oberkörper und traute sich nicht zu bewegen, während ihr Rücken im Blickfeld der Mexikanerin war. Beide atmeten erleichtert auf, als die Tür wieder ins Schloss fiel. Michael sah in ihr Gesicht: „Das war knapp!"

Sie nickte zustimmend und fühlte sich auch vom Schreck erholt. Er entschuldigte sich dafür, dass er ihr noch nichts von der Massage erzählt hatte, die Schwester Flor vorgeschlagen hatte, dabei glitt sein Blick unwillkürlich von ihrem Gesicht für einen Moment tiefer, als ob ein Magnet seine Augen nach unten zog. Es war ihr genierlich und ihr Gesicht wurde heiß, da sie spürte wie ihre Brustwarzen sich in der kühlen Luft spannten. Als er wieder in ihr Gesicht blickte, versuchte sie sich mit dem Argument zu beruhigen, dass ihr Bruder ihre Busen doch schon im Badeanzug gesehen hatte, aber irgendwie wirkte diese Idee nicht so richtig überzeugend. Sie fühlte sich halb nackt.

Er redete hastig weiter und erklärte dass er natürlich eine Massage nicht machen würde, sein Blick irrte anscheinend unbewusst aber schon wieder zu ihrem Busen ab, wobei er ihr schnell wieder ins Gesicht blickte. Sie wusste nicht was sie machen sollte. Wenn Johannes sie so fixiert hätte, wäre sie stolz gewesen und hätte sich kokett in seinem Blick gesonnt. So war das anders, es war doch ihr Bruder, der sie auf eine so, ja so unschickliche Art fixierte. Aber sich jetzt abzuwenden würde bedeuten, ihm dies quasi vorzuwerfen, obwohl es ja zum Teil ihre Schuld war, weil sie sich umgedreht hatte. So begann sie eilig das Krankenhaushemd zu entfalten und fühlte sich solange in einem für sie seltenen Ausmaß befangen, bis sie das Hemd übergestreift hatte.

Die ganze Zeit hatte er die Verbandsrolle in seiner Hand gehalten, bis er sich jetzt von ihr abwandte und diese in ihren Jeans verstaute. Er hatte wohl selber gemerkt wie seine Blicke gewirkt hatten. Er räusperte sich anscheinend etwas schuldbewusst und war nicht ganz sicher mit seiner Stimme: „Michelle, ich möchte dir sagen..."

Es war gerade eben noch eine schwierige Situation für sie gewesen, aber als sie seine unsichere Stimme hörte, musste sie sich schnell wieder fangen. Sie unterbrach ihn hastig, wobei sie ‚Freda' betonte: „Freda, du brauchst mir nichts zu sagen." Solange die Gefahr der Entdeckung bestand, würde sie kein Risiko eingehen und ihn etwa bei seinem richtigen Vornamen ansprechen noch es ihm durchgehen lassen, dass er es tat.

Sie beide mussten ihre Rolle routiniert spielen und den Erwartungen von Schwester Flor soweit entsprechen, dass diese keinen Verdacht schöpfen würde, wenn sie wieder in den Raum hineinkam. „Freda, ich denke, jetzt wird es Zeit, dass ich mich auf die OP-Liege begebe."

Zum Glück begriff er das sofort. Sie brauchte nicht auszusprechen, dass sie beide ihren Part spielen mussten. Er agierte wie gewünscht und forderte sie in einem etwas steifen Ton auf: „Natürlich, Michael, leg' dich schon einmal dort hin."

Daraufhin konnte sie es dann doch nicht lassen und musste ihn noch etwas necken: „... und ein so nett aussehendes Mädchen kann sicher auch für einen Jungen eine schön entspannende Massage durchführen." Unangenehm berührt verzog er sein Gesicht als Antwort auf diese Provokation und schüttelte etwas geniert seinen Kopf. Belustigt über seine spröde Reaktion stichelte sie noch etwas weiter: „Etwas Öl durch die sanften Mädchenhände verstrichen, kann auch nicht schaden. Wir wollen doch Schwester Flor nicht enttäuschen."

Er war sichtlich ärgerlich, als sie die ‚sanften Mädchenhände' so ostentativ betonte, aber er fand einfach keine passende Entgegnung. Während sie sich nun auf dem OP-Tisch gerade ausstreckte, begann er sie mit ihren Armen und Beinen an den Halterungen zu fesseln. Dann plötzlich erklang seine Stimme in einer für sie undefinierbaren Klangfärbung, insbesondere da sie sein Gesicht nicht sehen konnte: „Natürlich, Michael, wenn Du das so wünscht. Ich habe mir schon immer mal erhofft, die kräftigen, muskulösen Oberschenkel von dir zu durchkneten -- dich so zu massieren muss doch für jedes Mädchen ein schöner Traum sein, also auch für mich."

Diese unerwartete Bemerkung verdutzte sie, denn Ironie oder Zweideutigkeiten waren sonst überhaupt nicht sein Ding. Was sollte das denn heißen? Und was davon war ironisch gemeint? Zumindest das mit dem „ein Mädchen - also auch für mich" musste scherzhaft gemeint sein. Für den Rest war ihr das weniger klar. Sie wusste nicht, ob sie beleidigt sein sollte wegen der Bezeichnung ihrer Oberschenkel als kräftig muskulös oder ob sie seiner so trockenen Bemerkung über die Massage als einen schönen Traum eine wahre Bedeutung beimessen sollte. Wenn er seine Bemerkung ernst gemeint hatte, warum bezeichnete er dann ihre Oberschenkel in einer Weise, die alles andere als schmeichelhaft war? Es war irritierend.

Es war hingegen beruhigend, als er nun begann, wie von ihr vorher angeregt, das Öl auf ihre Schultern zu tröpfeln und es auf ihrer Haut zu verteilen. Der maskuline Geruch der Essenz nach Sandelholz war ihr zunächst etwas fremd auf der eigenen Haut, aber dann mochte sie es doch. Natürlich massierte er sie nicht wirklich, aber das hätte sie weder erwartet noch gewollt. Es war ein angenehmes Gefühl, das sich noch steigerte, als er zu ihren Oberschenkeln wechselte und diese reichlich mit der wohlriechenden Lotion einstrich.

Unvermutet startete er dann ihre Oberschenkel zaghaft zu kneten. Es war ein himmlisches Gefühl und sie wünschte instinktiv er würde fester zupacken, aber es war zu erotisch, um es von ihrem Bruder akzeptieren zu können. Es war ihr klar, dass sie ihm Einhalt gebieten musste -- sie konnte sich aber nicht sofort dazu aufraffen. Erst recht nicht, als er langsam anfing beherzter zuzugreifen. Ungewollt drängte sich ein wohliges Stöhnen in ihre Kehle, das sie gerade eben noch unterdrücken konnte. Sie wusste schon wieder nicht, was sie machen sollte.