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Justine & Sabrina Teil 03

Geschichte Info
hart is der wilde Westen, besonders f. Mädchen.
4.3k Wörter
4.01
50.3k
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2
Geschichte hat keine Tags

Teil 3 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 03/18/2021
Erstellt 07/12/2008
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Es empfiehlt sich, die Justine - Wild-ist-der-Westen-Reihe von Ghostwriter70 ebenfalls zu lesen.

Auf den Geschehnissen in den Justine-Geschichten baut dieser parallel geführte Handlungsbogen auf. Die Geschichten werden sich vereinigen, werden noch ergänzt werden durch die Abenteuer der Kiowa-Häuptlingstochter Moonshine (danke für die Hilfe und die vielen Anregungen an Vanessamaus1988).

Für die Freunde von hartem Sex, schönen, mutigen Frauen und spannender Handlung.

*

„Missu, Essen fertig. Kommen schnell, hopp-hopp."

Nigel`s Stimme schreckte Sabrina aus ihren Tag-Träumen.

Sie blinzelte ihn an und schnurrte wohlig, als sie die Wärme der Abendsonne auf ihren nackten Fußsohlen spürte. So ganz anders als die Erinnerungen, die sie durchflutet hatten.

Justine hatte es damals tatsächlich geschafft, sie aus dem Felsental der Mescaleros zu retten, halb hatte sie sie getragen, halb geschleift durch Dunkelheit, Regen, Wind und Kälte zu Justine`s Pferd. Sabrina fühlte kaum mehr etwas, sie schlotterte vor Kälte, obwohl Justine ihren Mantel um Sabrina`s nackten, gezeichneten Körper geschlungen hatte. Ihre Füsse waren gefühllose Eisklumpen, als sie im Sattel saß, und Justine ihr Pferd durch den Wald führte, trieben ihr der bloße Kontakt des Sattels mit ihren geschwollenen Schamlippen und die Bewegungen des Pferdes die Tränen in die Augen.

Justine verabreichte ihr irgendein Gebräu der Kiowas gegen die ärgsten Schmerzen, und so schafften sie es tatsächlich bis zurück ins Camp der Kavallerie, wo sie am Mittag des nächsten Tages vollkommen erschöpft ankamen.

Bei dem Gedanken an den Auflauf den die beiden dort verursachten lächelte Sabrina im warmen Texas.

Der Captain hatte sich übervorsorglich erbötig gemacht sie aus dem Sattel zu heben,

dabei rutschte leider der Mantel von ihrem Körper und sie hörte bis heute den Rumor der fast 100 Soldaten, die sie umstanden, als ihr nackter, völlig verstriemter Körper sichtbar wurde. Sabrina kam leidlich zu sich, stieß den Captain von sich und schritt, die Menge teilend wie Moses weiland das Meer, splitternackt und ohne den geringsten Versuch sich zu bedecken, stolz aufgerichtet und barfuß in Richtung Sanitätszelt. Dort angekommen brach sie umgehend wieder zusammen und überließ sich der Pflege eines Sergeants, dessen Kopf jedes Mal so puterrot wurde, wenn er die nächsten Tage über sich ihr näherte, dass sie meinte, er müsse einmal platzen.

Am Morgen des nächsten Tages brachen sie auf nach Stoke-Town, Nevada.

Sie hatte am Abend zuvor lange mit Tex gesprochen. Es war völlig klar, dass Sabrina Justine zu Hilfe eilen musste und zwar schnell. Es war ebenso klar, dass dies ein gefährliches Unternehmen war, obwohl sie Tex vorsorglich die Sache mit Justine`s Vergewaltigung und Auspeitschung durch die Männer dieses Rancher`s verschwiegen hatte.

Tex Long wusste, es war völlig sinnlos, einen Sturkopf wie die Tochter seines alten Kriegsgefährten umzustimmen. Aber er schaffte es, dass Sabrina nicht allein loszog, nach Norden, in Richtung Winter.

Es waren vier der besten Männer auf der Ranch, die sie begleiteten. Es waren ebenso gefährliche, wie auch loyale Männer.

Chad, gross, hager und dunkelhaarig, immer in schwarz gekleidet, ein meisterhafter Reiter und einer der schnellsten Schützen des Landes.

Taylor, fast fünfzig, aber gut im Form. Ergraut, schlau und beinhart.

Der Mischling Skip, den sie im Apachengebiet aufgegriffen hatten als er 15 war, ihm das Leben gerettet hatten in der Wüste Arizona`s, Sabrina ergeben bis in den Tod. Fährtenleser und Kundschafter, tödlicher Bogenschütze und Messerwerfer.

Und schließlich Fred, den sie alle German nannten, weil er irgendwoher aus Europa kam.

Unschlagbar mit der Winchester und mit den Fäusten, fast 2 Meter gross.

Es hatte am Morgen noch Telegramme an die Pinkerton-Agency sowie Cpt. McIntire, ihren Freund bei der Kavallerie gegeben, mit ungefähren Angaben ihrer Pläne und ihrer Route sodaß sie in den Städten durch die sie kommen würden, entsprechende Informationen per Telegramm erhalten würden.

Sie hatten acht Pferde, Proviant, Wasser, Zelte und Decken mit, sowie Arzneien und Munition für ein halbes Battallion.

Dennoch war Tex in Sorge, er kannte ja vor allem Redcliff, diese Schlange.

Sabrina hatte noch ein Geheimnis, eine Art Lebensversicherung für alle Fälle bei sich. Würde sich bewähren, wenn sie auf Redcliff traf, als Druckmittel und eben als Versicherung. Man würde sehen, sie hatte Tex auf das Kreuz schwören müssen, keine wie immer gearteten Risiken einzugehen.

Justine suchen, finden, herbringen, fertig, aus. Egal wie.

Mit ihrer Begleitung und etwas Glück sollten sie das schaffen, noch vor Einbruch des Winters in etwa fünf Wochen wieder zuhause auf der Golden-K-Ranch zu sein.

Sie hatte während aller drei Nächtigungen, die sie in Städten verbringen konnten, wo sie und Taylor im Hotel (getrennte Zimmer, selbstverständlich), Chad und Skip aber lieber bei den Pferden schliefen, weitere Informationen über Harvard und Redcliff bekommen.

Harvard war mächtig, brutal und offenbar gefährlich. Er hatte Kontakte zu Regierungskreisen, bekam z.b. Häftlinge als Zwangsarbeiter in irgendeinem Bergwerk das ihm gehörte, über 100 pro Jahr, wie man berichtete. Schwerverbrecher, Desserteure, Pferdediebe, Mörder, Vergewaltiger.

Er besaß eine riesige Ranch, größer wohl noch als die Golden-K, mit Rindern und angeblich sehr guter Pferdezucht. Und es sollten mehr als 200 Mann für ihn reiten, Cowboys, Revolvermänner und diverses Gesocks.

Stoke-Town, 2 Stunden von seiner Ranch entfernt, war praktisch seine Stadt, alles gehörte ihm. Es würde also auch auf Sheriff Miller oder seine Deputies zu achten sein.

Bravo, Justine, tolle Idee sich alleine mit diesem Harvard anzulegen.

Sabrina erinnerte sich erst während des Rittes, dass sie vor fast drei Jahren dort gewesen war, damals gabs noch kein Stoke-Town, nur die Ranch und vom Bergwerk hatten sie nichts geahnt.

Justine hatte sich mit einem Kiowa-Stamm oder wohl besser gesagt mit dem Häuptlings-Sohn der Kiowas angefreundet und Sabrina war auf dem Weg in den Süden vom Wildpferdfang kommend ein paar Wochen geblieben.

Ein paar Cowboys hatten vier Kiowa-Mädchen entführt, darunter die Häuptlingstochter, Moonshine. Sabrina lächelte in sich hinein, als sie an Moonshine zurückdachte.

Sie hatten sie und die anderen Kiowa-Mädchen aus den Händen einer völlig besoffenen Cowboy-Horde gerettet. Ok, ein paar Cowboys hatten sich an den Mädchen vergriffen, sie hatten ein paar eher ungezielte Peitschenhiebe abbekommen, aber insgesamt war es noch mal einigermaßen gut ausgegangen. Der Westen war eben rau damals, vor allem für Frauen.......

Moonshine war besonders dankbar und zu dritt, mit Justine, erlebte Sabrina das erste Mal einige Nächte lang die Liebe unter Frauen. Unglaubliche Zärtlichkeit, leichte, duftige Berührungen, Gerüche, pure Lust. Umarmungen, Haut, verschwenderische Hingabe der kleinen Moonshine. Sabrina schloss die Augen, sah den schlanken, wunderschönen Körper der Indianerin vor sich, diese perfekte, ockerfarbene Haut, roch ihren intensiven weiblichen und gleichzeitig animalischen Duft. Erinnerte sich lächelnd, wie Moonshine das erste Mal ihre völlig nacktrasierte Scheide berührte, dann die von Justine. Und wie Justine und sie das Indianermädchen lehrten, ein Rasiermesser und Seife zu handhaben und Moonshine sie beide danach mit fast fiebriger Gier zum Orgasmus leckte.

Moonshine erweckte in Sabrina und Justine auch eine für sie neue Art der Lust, als sie den beiden mit Fingern, Lippen und Zunge zärtlich die nackten Füsse und Zehen verwöhnte.

„Was ist los, Boss, träumst du von Nigel`s Bohnen-Eintopf oder schon wieder vom weiten, blauen Meer?" -- Es war Taylor`s leicht amüsierte Stimme, die sie aus ihren Träumen riss.

„Da." Er zeigt voraus, in den Himmel.

Sabrina sah sie nun auch.

Geier.

Sie kreisten noch einigermaßen hoch, was meistens hieß, dass das, was ihr Interesse erweckte, noch ein bisschen lebte. Noch.

Die fünf sahen sich an, sie brauchten keine langen Reden.

„Der Boss, Chad und Skip von Osten, langsam. Ich und Fred von Westen.

Skip geht als erster, der Bussardruf. Seid vorsichtig, das hier ist immer noch Indianergebiet."

Taylor nannte Sabrina wie alle anderen einfach Boss, eine Art Respektsbekundung dieser rauen und erfahrenen Männer für eine junge Lady wie sie. Respekt und Achtung hatte sie sich erst erarbeiten müssen, sonst wäre sie ewig bloss die Tochter von General Big Kowan geblieben auf der Ranch geblieben. Aber nun war sie der Boss.

Die beiden Gruppen ritten in weitem Abstand voneinander, aber jeder hatte zumindest einen Partner im Blickfeld. Skip war wie vereinbart der erste vor Ort, sein Pfiff, der genau so klang wie der des Bussards war für die anderen das Zeichen, dass sie sich der Stelle annähern konnten.

Sabrina erreichte eine kleine Niederung mit einem knorrigen, blätterlosen Baum, der aus einem überhängenden Felsen zu wachsen schien, nach Skip als Erste.

Chad und Fred blieben auf den umliegenden Hügeln, behielten die Umgebung im Auge.

Sabrina kniff die Augen zusammen und sprang vom Pferd, als sie sah, was sie gefunden hatten.

Es waren drei Indianer-Krieger, eher jung. Sie waren alle drei vollkommen nackt, ihre Gliedmassen weit von sich gespreitzt und an Pflöcken gefesselt und lagen auf dem Rücken. Selbst der gegerbten Indianerhaut hatte diese Behandlung nicht gut getan, die Sonne war stärker gewesen. Ihre Körper wahren überseht von Brandblasen, aber man konnte auch andere Verletzungen sehen, Schnitte, Schürfwunden, Risse.

Sie waren offensichtlich schwer gefoltert worden und dann hier zum sterben aufgespreitzt worden.

Skip wollte ihr deuten wegzubleiben, aber sie war natürlich schneller und als sie näherkam, sah sie, warum.

Skip deutete auf die zwei links liegenden und schüttelte den Kopf. Sie waren tot.

Er beugte sich gerade über den Dritten und zog seine Wasserflasche vom Gürtel.

Sabrina`s Augen weiteten sich.

Die Haut des Mannes bewegte sich. Und Skip wischte mit einem Leder-Tuch irgendetwas aus dem Gesicht des Indianers um seine Lippen zu öffnen und Wasser hineinzuschütten.

Die Körper der drei Krieger waren vollkommen bedeckt mit winzigen, feuerroten Ameisen.

Sabrina`s Blick blieb zwischen den Beinen des lebenden Indianers hängen. Seine Hoden und sein Penis waren dick geschwollen, in seinen Hoden steckten mindestens 20 Kaktusstacheln, ebenso viele wohl in seinem Schwanz. Ein grosser, und ziemlich dicker Stachel ragte genau aus der Spitze seiner Eichel, er war verkohlt. Genau so wie die Vorhaut des Indianers. Und alles wabberte von Ameisen.

„Mein Gott." Es entfuhr Sabrina, die auch schon einiges erlebt hatte, aber das Ausmaß an Brutalität und Sadismus, das sie hier sehen musste war auch für sie neu.

„Bring bitte Wasser, Boss."

Taylor half Skip gerade, den noch Lebenden loszuschneiden, Sabrina nahm den Ziegenschlauch mit Wasser von ihrem Bei-Pferd und sie spülten die meisten der schreckliche Ameisen vom Körper des Indianer`s. Sie zogen ihn in den Schatten der Felsen und Sabrina sah das volle Ausmaß der perfiden Insekten-Folter auf der verbliebenen Haut des Mannes.

Sie konnte nicht anders, sie zog vorsichtig Stachel um Stachel aus den Geschlechtsteilen des Mannes, zum Glück für ihn war er wohl bewusstlos, ignorierte Taylor`s Blicke und schmierte vorsichtig die Heil- und Kühlsalbe der Arizona-Apachen auf Hoden und Schwanz des Mannes.

Als sie aufsah, blickte sie direkt in die schwarzen Augen des Kriegers.

Er sprach kein Wort, kein Stöhnen, nichts. Er sah nur die schöne, junge Frau vor sich an, bewegte sich kein bisschen.

Skip sagte etwas zu ihm in irgendeinem unverständlichen Kauderwelsch.

Der Indianer wandte unendlich langsam den Kopf, ohne dabei Sabrina aus den Augen zu lassen.

Er krächzte mit einer Stimme, in der aller Schmerz und Horror dieser Welt lagen ein Wort.

„Payute"

Sabrina spürte plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter, hörte Taylor`s Stimme:

„Du kannst die Hand von seinem Schwanz nehmen, Boss, das ist alles, was wir für ihn tun können."

Erschrocken zog sie ihre Hand zurück, wischte sie am Mantel ab.

„Ich wollte ihm nur helfen."

Taylor wandte ihr aber den Rücken zu, grunzte irgendwas unverständliches und Skip sah aus, als wäre er überhaupt meilenweit entfernt.

„Was machen wir mit ihm und den anderen, Taylor? Und was ist hier passiert?"

Es war Skip der ihr antwortete.

„Payute, von Apachen erwischt. Alles mitgenommen, Pferde, Waffen, alles. Vielleicht noch in der Nähe. Lassen Wasser und Nahrung für Payute hier, vielleicht finden ihn eigene Leute. Und Messer, falls Apachen."

Er drehte sich zu dem gefolterten Payute um und sagte etwas in diesem Kauderwelsch und der Indianer nickte, hob matt die Rechte und machte das Indianer-Zeichen für Dank.

Er ließ Sabrina keine Sekunde aus den Augen zeigte aber sonst trotz der unfassbaren Schmerzen, die er leiden musste, keine Regung.

„Komm weiter, Boss, wir haben ihn vorläufig gerettet. Ich bin nicht scharf auf ein Treffen mit den Apachen."

In genau diesem Augenblick ertönte Chad`s Piff, der eines Habichts, vom Hügel.

---

Sie nannten ihn Black, einfach Black, weil er schwarze Augen, schwarze Haare und eine dunkle Haut hatte, mit ewig dunklen Bartschatten auf den Wangen. Er kleidete sich auch immer schwarz, genau wie sein Bruder, Chad, der in Texas auf einer Ranch arbeitete, Revolvermann und Cowboy und harter Bursche, genau wie er.

Sie waren sich so ähnlich und hatten sich doch nie so richtig leiden können.

Black wartete, einen Zigarillo rauchend neben dem Wagon der Pacific-Coast-Railway Corporation auf das Ende der Besprechung, geführt zwischen einem Grundstücks-Makler der Regierung, so ein weissgesichtiges, teigiges Arschloch und seinem Boss, Senator Joseph Denstorf.

Senator Denstorf stand u.a. der Pacific-Coast-Railway Corporation vor, das Ziel war, die Bahnlinie weiter in den Südwesten voranzutreiben, um sie irgendwo an der Ostgrenze Kaliforniens mit der bereits fertigen Linie der Wells-Fargo zu vereinen und damit den Südwesten der USA weiter zu erschließen. Dazu gab es noch Politik, verschiedene Geschäfte und die Sache mit dem Bergwerk, an denen Senator Denstorf zur Zeit arbeitete. Und er zahlte gut.

Noch besser, bis jetzt war er, Black, immer auf der Seite des Gesetzes geblieben, waren gröbere Eingriffe notwendig, kam Mr. Harvard zum Zug, der grosskotzige Rancher aus Nevada, der ihm zwar leicht auf die Nerven ging, den er aber als Angestellter Senator Denstorf`s als dessen Geschäftspartner zu akzeptieren hatte.

Black seufzte. Viel zu tun in letzter Zeit. Oft nicht mal genug Zeit für einen ordentlichen Fick. Er hasste Huren, hasste es, sein Geld für etwas auszugeben, was einer wie er jederzeit umsonst haben konnte. Er wusste, wie er aussah, sehr gross, wenn auch nicht so gross wie Chad, dunkel und glutäugig. Die Damen schmolzen unter seinem Blick.

Wieder fiel ihm, zum dritten Mal in den letzten zwei Tagen, diese Frau ein, von vor zwei Jahren. Wieder seufzte Black gedankenverloren. Diese wunderschöne, wilde, dunkelhaarige Texanerin, die er in dieser Bar in Santa Fe traf. Würde er nie vergessen, dieses Weib.

Sie hatten kaum miteinander geredet, er war ihr einfach nach auf die Strasse gegangen und ihr in einigem Abstand gefolgt.

Sie war weiter unten auf ihr Pferd gestiegen und Black musste mit langen Schritten zum Mietstall rennen, den Vermieter, diesen Penner, wecken, weil er seinen Sattel nicht finden konnte, aufsatteln und versuchen, sie noch einzuholen.

Als er im vollen Galopp um die Ecke auf die Mainstreet bog sah er sie sofort. Sie saß lässig auf ihrem Pferd, im Restlicht des schwindenden Tages, instinktiv erfasste er dass sie eine ausgezeichnete Reiterin sein musste. Ihr Pferd stand quer auf der Mainstreet, am Ende der Stadt, vielleicht 200 Yards von ihm entfernt, ihr Kopf war aber abgewannt.

Black zügelte seinen Rappen nur um zu realisieren, dass das Weib just in dem Moment ihr Pferd aus dem Stand in den Galopp trieb und Richtung Westen verschwand. Scheisse!

Black galoppierte unter dem Protestgeschrei und den Flüchen der anderen Strassenbenützer von Santa Fe über die Mainstreet, die Stadt hinaus. Seine Augen suchten den Horizont ab und da, kaum mehr zu sehen, war sie. Sie ritt in Richtung Fluss.

Black war sich mittlerweile sicher, dass sie wusste, dass er da war und trieb den Rappen an. Er erreichte das Ufer, nichts zu sehen. Es wurde langsam dunkel. Da, im weichen Ufersand, Hufspuren. Er zog den Rappen nach links, trabte flussabwärts, den Spuren folgend. Ein altes Bootshaus lag plötzlich vor ihm und da, an die Weide gebunden, stand ihr Pferd. Black band seines daneben an und umrundete das Haus. Es roch nach Wasser, nach altem Holz, nach schweren Blüten.

Er betrat vorsichtig die Veranda, eine Diele knarrte, Black legte die Rechte auf den Peacemaker-Griff, wer weiss, wer weiss, dachte er. Aber seine Begierde hatte längst die Oberhand gewonnen über sein Denken, etwas, was ihm hin und wieder passierte und stets Gefahr in sich barg. Leise öffnete er die Türe, schob sich durch den Spalt an der Wand innen entlang, bewegte sich fast geräuschlos. Im Haus war es fast völlig dunkel, er erkannte einen Tisch und ein Bett in der Ecke, mehr nicht. Er lauschte, atmete ruhig. Nichts. War sie überhaupt hier?

Er hörte ein Geräusch von draussen, vom Fluss her, ein Plätschern? Badete sie? Vielleicht badete sie nackt, wartete auf ihn, WOLLTE, dass er sie sah, beobachtete? Beim Gedanken daran und an den Blick den sie ihm im Saloon zuwarf wurde sein Schwanz hart.

Black drehte sich um, öffnete die Tür wieder und erstarrte mitten in der Bewegung.

Das typische Klicken eines Colt 45 direkt hinter seinem linken Ohr ließ ihn stoppen. Er spürte nun den Lauf metallisch-kühl an seinem Ohr. Der Lauf bewegte sich leicht, drückte hinten gegen sein Ohr, zwang ihn, einen kleinen Schritt zurück ins Haus zu machen.

„Mach den Gürtel auf, Cowboy, gaaanz langsam, mit gespreitzten Fingern. Wirf ihn vor die Tür. Und dann schließ die Tür. Ebenso langsam, lass dir Zeit, Cowboy. Eine einzige Bewegung, die mir nicht gefällt und du bist ein toter Cowboy, ok?"

Ihre Stimme war fast ein Flüstern. Er erkannte den breiten, texanischen Dialekt, ähnlich dem seines Bruders.

„Was willst du von mir?" -- Er tat wie sie ihm befohlen hatte, bewegte sich langsam, ließ den Gurt mit den Patronen und den zwei Peacemaker-Colts vor die Tür fallen, schloss die Tür. Dunkelheit. Völlige Dunkelheit. Wie zum Teufel hatte sie das gemacht? Wieso hatte er gar nichts gehört, keine Bewegung, nicht das geringste Kleiderrascheln, nichts?

Er war so stolz darauf, gut zu hören, auf seine Instinkte zu vertrauen, aber ihr war er geradewegs in die Falle getappt, sie war weniger als zwei Meter neben ihm gestanden, musste einen Schritt auf ihn zugemacht haben und er hatte nichts bemerkt. Verdammte Scheisse, wer war das Weib?

Ihre Stimme, leise aus der Dunkelheit:

„Leg die Hände oben gegen die Tür, beug dich vor. Gut. Spreiz die Beine."

Immer noch der Colt an seinem Ohr. Von ihrer Bewegung hörte er nichts absolut nichts.

Er spürte ihre Hand, wie sie auf der Suche nach weiteren Waffen über seinen Oberkörper glitt, flüchtig, geübt, die Schenkel hinunter und wieder hinauf.

Er spürte nun ihren Atem in seinem Genick, stand weiter nach vorgebeugt, eine Stellung aus der jeder Angriff schwierig wäre, aber, zum Geier, sie war doch eine Frau. Bremse dich, Black, dachte er sich, sie hat dich schon einmal überrascht, wahrscheinlich von Anfang an alles geplant, immer die Oberhand gehabt. Sie war keine normale Frau.

Finde heraus, was sie will, bleib ruhig, Black-Man. So hatte Chad ihn immer genannt.

„Ich nehme jetzt den Colt runter, Cowboy, und ein Bowie-Messer zwischen meine Zähne. Ich kann gut damit umgehen, also überleg dir immer gut, was du tust. Ok?"

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