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K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 06

Geschichte Info
und weiter geht es.
10.6k Wörter
4.68
8.6k
1

Teil 6 der 12 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 04/03/2020
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20 Festung Dorste

„Dort vorne ist es. Manuel hat es ziemlich genau getroffen."

Maximilian richtete sein Fernglas auf das große Gebäude mit seinen zwölf Stockwerken. Es musste an die dreißig Meter hoch sein, maß in seiner Frontbreite mindestens hundert Meter und war von einer unstrukturierten und dennoch gewaltigen Mauer umgeben. Aus einigen der Fenster stieg Rauch auf und der Lärm von Hammerschlägen hallte zu ihnen rüber.

Wanda nahm ihrerseits das Gebäude in Augenschein. Es gab noch kleinere Ruinen darum herum, doch diese schienen nicht bewohnt zu sein. Es wurden ihr 216 Ziele angezeigt, allesamt von Kee als gefährlich klassifiziert. Und dort wollte ihr Max hinein? Sie hatte es ihm gestern noch einmal auszureden versucht, aber er wollte eine Lösung und die hieß in seinen Augen verhandeln. Erst wenn das nichts fruchtete, würde man die Rads in ihrem Gebiet aktiv schützen müssen.

„Gut, Max. Du zählst jetzt von 300 herunter, dann gehst du zu dem Eingang auf der Vorderseite. Es sind zwei versteckte Posten in den kleinen Häuserruinen in der Nähe, sie werden sich versuchen an dich heranzuschleichen. Reagiere nicht auf sie! Sollten sie dir gefährlich werden, kümmere ich mich."

Maximilian vertraute Wanda blind. Das Kee würde ihr einen taktischen Lageplan vorlegen, nachdem sie handeln konnte.

„Du gibst mir einfach nur Deckung, ja? Halte es zurück!"

Wanda versprach es ihm, verschmolz mit dem Hintergrund und war verschwunden. Maximilian fing langsam zu zählen an, anschließend näherte er sich dem Gebäude über die zerstörte und von unzähligen Pflanzen durchbrochenen Straße.

Niemand war zu hören oder zu sehen. Selbst das Hämmern hatte von jetzt auf gleich aufgehört. Hatte man ihn schon entdeckt? Diese Männer waren gerissen und routiniert im Kampf, Maximilian hatte das schon eindrücklich am eigenen Leib erfahren müssen.

Langsam näherte er sich der riesigen Schrottmauer an. Mindestens vier Meter hoch, war sie aus vielen Trümmer und Wrackteilen gebaut worden und neben Fragmenten von Autos und Lkw´s, konnte Maximilian auch Einkaufwagen, Reifen, Fensterrahmen, Türen, Mülltonnen und Container ausmachen.

Maximilian behielt einzig die Mauer im Auge. Auf keinen Fall wollte er verraten, dass er die ungefähren Standorte der beiden Posten kannte. Alles was die Wachen provozierte und ihn als gefährlich erscheinen ließ, muste er unbedingt unterlassen.

„Bläb stan, Aslok! Son bis tott!"

Hörte er eine Stimme, die ihn schon auf hundert Meter anrief.

„Lech de Wafn an Bode!"

Maximilian blieb zwar stehen, legte aber seine Waffe nicht ab. Er gab sich betont selbstbewusst und blickte zu der Mauerkrone hinauf, ohne dort oben jemanden erkennen zu können.

„LECH DE WAFN HIN!"

„Mit wem kann ich sprechen? Gibt es jemanden unter euch, der gastfreundlicher ist?"

„We ficke de in te Asch tu Swanschlutzer! Isch te Gaschtfraindlich nug?"

Gelächter wurde hinter der Mauer laut und wie zur Bestätigung ratterte ein Gewehr los und ein paar Kugeln schlugen vor Maximilian in den Boden, hohe Staubfontänen dabei aufwerfend.

„Bringt mich zu euren Anführer!"

„Niksch Anfirer, we daiten dihk tu Hurenohn und dei Saken ören uns."

„RRRRAAAANNNNGGG!"

Ein blauer Blitz schlug in den Wall und ein geller Aufschrei drang an Maximilians Ohr. Dieses wollte nicht verklingen, ein Zeichen dafür, das Wanda den Mann nicht tödlich getroffen hatte und dies wahrscheinlich auch nicht wollte.

„Mey Ahrm, mey Ahrm, hefd me um Godswil!" Kreischte jemand kläglich, so laut, dass es selbst auf diese Entfernung für Maximilian deutlich hörbar blieb.

„Lasst mich rein und wir reden miteinander. Ihr wollt doch sicher nicht so weitermachen."

„Tu Misdfuck, we kregn dek und glob ma, du krepierst qualfull nd elendik."

RRRRAAAANNNNGGGGG!

Wieder schlug ein blauer Strahl in den Wall und ein helles Kreischen drang an Maximilians Ohren, gefolgt von dem harten Knall einer heftigen Explosion. Danach rührte sich nichts mehr hinter der Schrottmauer und auch die beiden Posten seitlich von Maximilian gaben sich nicht zu erkennen. Wahrscheinlich hatten sie nach wie vor Probleme, den Standort des ihnen unbekannten Schützen zu lokalisieren.

„Ich möchte doch nur euren Chef sprechen, ist das so schwer zu verstehen? Danach gehe ich wieder."

„Wen tu ren wilst, den givst tu us dey Wafn."

Maximilian lachte schallend.

„Für wie blöd haltet ihr mich? Nein, ganz sicher nicht."

„Den bleyb da wo te jetst bist."

„Gut, einverstanden. Aber so lange ich hier stehe, kommt keiner von euch raus und niemand zu euch rein."

„Mid welk Rekt?"

Maximilian hatte Probleme damit die Frage für sich zu entschlüsseln.

„Wie bitte?"

„MIT WELCHEM RECHT!" Grollte es aus dem Inneren der Mauer heraus. Maximilian brauchte nur 1 und 1 zusammen zu zählen, um zu erkennen, dass sich jetzt die Führungsriege der Schwarzhemden der Sache angenommen hatten.

„Mit dem gleichen Recht, auf das ihr euch immer wieder berufen habt, wenn ihr Rads tötet oder die Siedler überfallt."

„UND DAS WÄRE?" Kam es heiser und voller Wut zurück.

„Das Recht des Stärkeren."

„ICH HABE ZWEIHUNDERT GUT BEWAFFNETE MÄNNER, WIE KOMMST DU DARAUF DER STÄRKERE ZU SEIN?" Donnerte eine tiefe Stimme von der Mauerkrone herunter.

„Du redest mit mir? Warum solltest du das tun, wenn du mich nicht für eine Gefahr hältst?"

„WAS WILLST DU VON UNS?"

„Mit dir sprechen. Von Angesicht zu Angesicht."

Statt einer Antwort wurde ein grollendes Getöse laut. Ein Stück der Mauer wurde aus der Befestigung herausgelöst und in das Innere des abgesperrten Bereiches gezogen.

Ein riesiger Kerl hielt mit weit ausholenden Schritten auf ihn zu. Auch er trug ein schwarzes Hemd, das seinen gewaltigen Brustkorb umspannte. Dazu trug der Mann schwarzweißgraue Tarnhosen und sorgsam gereinigte Kampfstiefel, deren derbes Leder matt in der Sonne glänzte. Seine Glatze bildete einen deutlichen Kontrast zu seinem dichten, fein geschnittenen Vollbart und die Miene seines Gesichtes zeigte Anzeichen von Wut und Entschlossenheit.

„So, ich habe die Schnauze voll von dir, wir regeln das jetzt wie Männer."

Demonstrativ knöpfte der Kerl die Bünde seiner Ärmel auf und krempelte diese nach oben. Muskulöse Unterarme kamen zum Vorschein, der Kerl sah aus wie ein Bodybuilder auf Steroide.

Maximilian wurde unsicher. Ein Zweikampf? Wie würde Wanda darauf reagieren? Und vor allem was sollte er jetzt machen? Seine einzige Chance sah er darin, sich weiterhin souverän zu zeigen.

„Ich habe kein Interesse daran, meinen Verhandlungspartner zu verletzen."

Der Riese war nur noch fünf Meter entfernt, lachte mit grollender Stimme auf, überwand die letzten Meter im Laufschritt und packte Maximilian an der Koppel seines Kampfanzuges.

Max schloss seine Augen, sonst hätte er seinem Gegner seine Furcht offenbart. Wanda war bei ihm, er konnte sie spüren, also war es an ihr den Angriff dieses Kerls zu begegnen.

Das Schwarzhemd wollte Maximilian anheben, doch so sehr er sich auch mühte, der wesentlich kleinere und schmächtigere Unbekannte blieb stehen und rührte sich keinen Meter. Also holte er mit seinem rechten Arm zu einem gewaltigen Schlag aus, zielte auf Maximilians Kopf und schlug mit aller Energie zu, die er aufbringen konnte.

Doch seine Faust konnte das Gesicht des Fremden nicht treffen, wurde von einer unsichtbaren Gewalt gefangen und zusammengequetscht. Das Knacken in seiner Hand war deutlich zu hören, dann brüllte der Hüne auch schon los.

Blut trat zwischen den zusammengestauchten Fingern hervor, gefolgt von wiederholten Knarzen und Krachen. Vor Schmerzen brüllend, ging das Schwarzhemd vor Maximilian in seine Knie, ohne die Möglichkeit zu bekommen, das zu durchschauen, was mit ihm gerade passiert war.

„Ich lasse dich los, wenn du endlich dazu bereit bist, mit mir zu sprechen."

Der Mann stöhnte und nickte ihm schließlich mit weit ausholenden Auf- und Abbewegungen seines Kopfes zu.

Mit einem tiefen Seufzer quittierte der Anführer der Schwarzhemden den Moment, in dem sich der Druck um seine Rechte löste, machte sich aber gleichzeitig wenig Hoffnung, dass er jemals wieder mit ihr etwas anfangen könnte. Drei seiner Finger standen in unnatürlichen Winkeln ab, die zwei übrigen hingen kraftlos herunter.

Auch Maximilian hatte seinen Blick auf die entstellte Hand gerichtet und musste sich zusammenreißen, dass er nicht zu würgen begann. Er wollte sich gar nicht vorstellen, welch starke Schmerzen sein Gegenüber in diesem Moment haben musste.

„Schade, das hätte jetzt nicht sein müssen. Vielleicht ist es besser, wenn du deinen Männern noch einmal dazu rätst, sich ruhig zu verhalten?"

Der Koloss blickte zu ihm auf, erhob sich mit Maximilians Hilfe und wandte sich zu seiner Festung um.

„Ihr rührt euch nicht, verstanden?! Keiner unternimmt etwas."

Maximilian lächelte gnädig.

„Schön! Vielen Dank, dass wir das so unkompliziert klären konnten."

Der Mann vor Maximilian war nicht dumm und registrierte den Hohn in seinen Worten. Doch nach diesem seltsamen Kampf schien er kein Interesse mehr daran zu haben Maximilian noch einmal herauszufordern.

„Dürfte ich mich nach deinen Namen erkundigen?"

„Ramga!" Kam es leise zur Antwort.

„Schön! Mein Name ist Max, sehr erfreut. Ich habe schon einiges von dir gehört und gesehen, weißt du? Ein paar deiner Männer sind mir über den Weg gelaufen, im Herbst letzten Jahres ungefähr."

Der Anführer der Schwarzhemden merkte auf.

„Du hast sie getötet?" Fragte das Schwarzhemd leise.

Maximilian sah seinem Gegenüber direkt in die Augen.

„Die Umstände ihres Handelns haben sie getötet, nicht ich."

Dem stämmigen Mann quälten heftige Schmerzen. Er stützte mit seiner Linken sein rechtes Handgelenk und begann am ganzen Körper zu zittern. Hoffentlich kollabierte er jetzt nicht, wünschte sich Maximilian.

„Was willst du von uns." Brachte der Mann namens Ramga mühsam zwischen seine Lippen heraus.

„Ich möchte, dass ihr die Gesetze des alten Landes befolgt. Solltet ihr diesen zuwider handeln, werde ich euch bestrafen."

Das Schwarzhemd blickte ihn erstaunt an.

„Gesetze? Altes Land?"

Maximilian nickte.

„Grob ausformuliert könnte man es darauf herunterbrechen, dass du und deine Angehörigen all das unterlassen, was sie selbst am eigenen Leib nicht erfahren möchten. Verständlich ausgedrückt?"

Ramga schwankte jetzt so stark, dass Maximilian ihn stützen musste.

„Und wenn nicht?" Flüsterte der Gigant.

„Dann wird derjenige, der dieser Regel zuwider handelt, die Konsequenz tragen müssen. So wie es bei dir gerade der Fall gewesen ist. Du hast mich angegriffen, du hast die Folgen zu spüren bekommen. Da die Rads nichts anderes als Menschen mit veränderten Erbgut sind, gilt das natürlich auch für den Umgang mit ihnen."

„Rads sind Menschen?" Der Koloss blickte ihn erstaunt an.

„Selbstverständlich. Wenn es auch Fälle geben mag, in denen das nicht offensichtlich scheint."

„Sie sind nicht natürlich, sie wurden durch die Bomben gemacht."

Maximilian lächelte gnädig.

„Das mag sein, aber die Bomben wurden von Menschen gebaut. Das heißt, wären sie damals nicht gezündet worden, wären die Rads heutzutage ganz normale Menschen. Zumal die Übergänge wer als Rads gilt und wer nicht, ziemlich fließend sein dürften und im Auge des Betrachters liegen. Es schein mir fast sicher zu sein, dass alle Menschen Schäden an ihrer DNA erlitten haben."

„DNA?" Fragte der Verletzte.

„Die Desoxyribonukleinsäure, ein Molekül, das die Erbgutinformationen in sich trägt."

„Wer hat meine Männer umgebracht?" Ächzte Ramga mühsam. Er schien mit viel Selbstbeherrschung den Schmerz in seiner Hand kontrollieren zu können.

Maximilian legte dem Mann besänftigend seine Hand auf die Schulter und beantwortete seine Frage mit einer lehrerhaft klingenden Stimme.

„Deine heutigen Verluste und die im Herbst letzten Jahres sind auf eine Konflikt-Entscheidungs-Einheit zurückzuführen, die derzeit in diesem Sektor aktiv ist. Sie werden nur als Betroffener ihrer Rechtsprechung mit ihrer Gegenwart konfrontiert werden, fühlen sie sich also bitte nicht all zu sehr in ihrem Tagwerk gestört. Übrigens der Tag X ist heute, sie haben also die Möglichkeiten ein neues friedfertiges Leben zu beginnen."

Maximilian klopfte den Mann noch einmal mutmachend auf die Schulter und ging dann langsam auf Abstand zu ihm.

„Wegen Deiner Blessur tut es mir leid, aber ich sah mich außerstande diesbezüglich einzugreifen. Solltest du noch Fragen haben, stehe ich dir in dem alten Wissenschaftskomplex südöstlich von hier zur Verfügung. Ansonsten wünsche ich dir viel Gesundheit, Glück und ein geordnetes Leben. Deinen Männern natürlich auch!"

Mit geweiteten Augen blickte der Anführer der Schwarzhemden Maximilian nach, unentschlossen ob er einen weiteren Versuch der Vergeltung starten sollte. Der intensive Schmerz in seiner Rechten ließ ihn davon Abstand nehmen und so wandte er sich zur Mauer um und ging langsam, in leicht gebeugter Haltung, zum Tor. Vier seiner Männer eilten ihm entgegen, stützten ihn und brachten ihn zurück in das Innere der Festung.

Wanda musste Maximilian Recht geben. Es war eine kluge Taktik gewesen auf Abschreckung zu setzen, auch wenn das letzten Endes für sie bedeutete, dass sie nun viel Arbeit damit hatte den Umkreis ihres neuen Zuhauses zu überwachen. Dennoch, die Schwarzhemden hatten sich von ihnen beeindrucken lassen und wenn sie als lokale Größe sich der neuen Ordnung ergaben, dann würde das sicher auch für die anderen Gruppen in der Gegend gelten.

21 Neue Gäste und ein alter Bekannter

Für Maximilian schienen die Probleme damit jedoch erst anzufangen, denn er musste erst einmal lernen in dieser Welt zurechtzukommen. So arbeitete er seit zwei Wochen an einem Plan für eine Wasserfilteranlage und hatte mit Wandas Hilfe einen großen Teil des Asphaltes auf dem Parkplatz abgedeckt, in der Hoffnung darunter unbelastetes Erdreich zu finden. Wie er sich ernähren sollte und welche Pflanzen essbar und nicht all zu sehr konterminiert waren, um für ihn als Nahrungsquelle in Betracht zu kommen, wusste er noch nicht konkret. Auch wenn er damit beginnen würde Tiere zu halten, blieben die Gefahren für ihn die Gleichen. Noch waren seine Vorräte relativ umfangreich und dadurch, dass sich ein großer Teil ihrer Freunde wieder in den Busch zurückgezogen hatte, mussten nun auch nicht mehr so viele Köpfe von ihnen zehren. Auch die Besucher die bei ihm geblieben waren, stellten sich zum größten Teil auf Selbstversorgung um und nur, wenn sie nicht genug Essbares gefunden hatten, kamen sie zu ihm oder Wanda und ließen sich von ihnen etwas geben. Maks und Soks blieben meistens bei Maximilian, sahen ihm bei seiner Arbeit zu oder spielten mit ihm, wenn er sich die Zeit für sie nehmen wollte. Das Mädchen hatte durch Nies Tod sehr viel von seiner Lebensfreude verloren und fand nur langsam wieder in die Normalität zurück.

„Kannst du prüfen, wie es hiermit aussieht?"

Er reichte Wanda ein paar Pflanzenproben, die diese für ihn in Augenschein nahm. Sie schien nichts Besonderes festzustellen und gab sie ihm wieder zurück.

„Ein wenig Strahlung zeigt es mir an, aber er liegt in dem Bereich, den du für unbedenklich hältst."

Maximilian dankte ihr und notierte sich den Fundort und machte Skizzen. Es musste sich bei dieser Pflanze um Getreide handeln, nur konnte er nicht sagen welche Art. Im Grunde genommen war es ihm auch egal, er würde so viele Pflanzen in der Umgebung zur Probe nehmen wie er konnte und sie dann mit seinen bescheidenen Werkzeugen aus Messern, Löffeln und kleinen Pfannen, die er aus der Bunkerkantine mitgenommen hatte, in den Boden einbringen. Schon jetzt machte er sich Sorgen darum, was er mit der Ernte anfangen sollte und wie er das Gewonnene lagern und am besten verwerten konnte, um auch im Winter davon Nutzen zu ziehen.

„Gibt es etwas Neues?"

Wanda verneinte. Die Schwarzhemden waren schon seit Tagen in ihrer Festung geblieben und nur einmal war eine Gruppe von ihnen in Richtung Osten aufgebrochen. Einen Tag lang war ihnen Wanda gefolgt, dann war sie wieder zu Maximilian und ihren Schützlingen zurückgekehrt.

„Ich habe ein ungutes Gefühl, nach wie vor. Vielleicht suchen sie sich Verstärkung zu holen? Mutmaßte Maximilian.

Wanda hob ihre Schultern.

„Mir egal. Euch tut keiner etwas, dafür sorge ich schon."

Maximilian blieb misstrauisch. Wanda war eine überragende Kämpferin, doch auch sie konnte nicht überall gleichzeitig sein. Würde man ihre Kapazitäten überlasten, wäre es um ihn und die Rads geschehen. Das Einzige was die Schwarzhemden abschrecken konnte, waren die Konsequenzen ihres Handelns und die hatte er ihnen eindrücklich aufgezeigt.

Auch Wanda schien sich Gedanken zu machen. Sicher gab sie sich in diesem Augenblick souverän, doch in ihrem Inneren sah es ganz anders aus. Sie machte sich große Sorgen, Maximilian sah es ihr an. Nur wenn sie miteinander schliefen, fand sie für einige Zeit Ruhe.

„Woran denkst du?" Fragte er sie schließlich, nachdem sie sich zu Maks und Soks gesetzt und sich ein wenig mit ihnen beschäftigt hatte.

„Die Mendas, kannst du dich an sie erinnern?"

Maximilian nickte. Der Junge hatte von ihnen gesprochen.

„Ich muss die ganze Zeit an sie denken." Wandas Stimme klang genervt.

„Manuel hatte gemeint, dass ihre Städte im Osten liegen." Erinnerte sich Maximilian. „Und die Gruppe Schwarzhemden, der du gefolgt bist, ist genau in diese Richtung marschiert. Glaubst du wirklich, sie wollen sich von Frauen helfen lassen? Kann ich mir schwer vorstellen bei diesen Typen."

Wanda schien das anders zu sehen.

„Ich störe die bisherige Ordnung, Max. Die Schwarzhemden haben von den Mendas alles bekommen was sie zum Leben brauchen, wie viele andere Menschen in der Umgebung auch. Wenn sie nun keine Rads und Menschen töten oder berauben dürfen, was sollen sie jetzt mit ihrem Leben anfangen? Arbeiten? Wie du in der Erde wühlen, in der Hoffnung, dass sie genug wiedergibt, damit du den nächsten Winter überstehst? Wohl kaum."

Sie blickte auf ihn herunter und sah ihn Saatkörner ausbringen. Früher hatte sie neben ihrem Haus einen schönen Garten besessen, in dessen Beete aber vor allem Blumen angepflanzt. So konnte sie ihm nicht viel raten, wenn es um Getreide oder Obst und Gemüse ging.

„Hilfst du mir die Steine ausgraben? Für dich ist das ein Kinderspiel, aber ich brauche wahrscheinlich allein für diesen hier einen halben Tag."

Er wischte sich den Schweiß aus der Stirn und suchte für einen Moment im Schatten des Gebäudes Schutz vor den Strahlen der Sonne. Wanda brauchte zwei Minuten, dann flog der große Wacker in weiten Bogen über den Zaun.

„Danke. Ich mache das wieder gut bei Dir."

Wanda sah sich zu ihm um. „Gleich?"

Maks und Soks kannten das schon, beobachteten die beiden und kicherten. Die Erwachsenen in ihrer Gruppe verkehrten ganz offen vor ihnen, Max und Wanda aber wollten dafür unbedingt alleine sein.

Max nahm einen Schluck aus seiner Feldflasche und zeigte dann ein breites Grinsen.

„Komm! Gehen wir, die beiden können auch ein wenig ohne uns sein."

Wanda kam zu ihm, nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her ins Treppenhaus hinein. Kurz darauf war schon das heisere Stöhnen Wandas zu hören und die beiden Kinder tauschten miteinander vielsagende Blicke aus. Für einen Moment amüsierten sie sich und ahmten die Beiden mit hohlen Klängen nach, dann aber widmeten sie sich wieder ihrem Spiel und gruben gemeinsam Löcher in die Erde, um diese mit Wasser zu füllen.

Die Maschinenfrau stützte sich mit ihren Armen gegen die Wand, versenkte ihren Kopf zwischen den Oberarmen und konzentrierte sich auf das geile Gefühl in ihrem Körper. Maximilian wurde immer erfahrener im Umgang mit ihr und kurz bevor er das erste Mal kam, zog er sich aus ihrem Geschlecht zurück, entlud sein Ejakulat über ihren Rücken und versenkte dann sein Glied aufs Neue in ihrer, für ihn so intensiv fühlbaren Spalte. Auf diese Weise wurde ihm zwar das eigene finale Gefühl verwehrt, aber sein Verlangen nach ihr blieb auf diese Weise wach. So konnte er den Akt mit ihr auf eine ganze Stunde strecken, wenn er sich danach auch wie erschlagen fühlte. Wanda aber fühlte sich glücklich und zufrieden in solch einem Moment und das war es, worauf es ihm letzten Endes ankam.