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K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 08

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„Bist du jetzt beruhigt?" Fragte Maximilian und streichelte Wanda über die Wange, ließ seinen rechten Daumen über ihre Lippen hinweggleiten und kam ihr zu einem abschließenden Kuss entgegen.

Sie lächelte, drückte ihre Lippen auf die seinen und suchte mit ihrer Zunge Einlass in seinen Mund. Erst nach langen Minuten war sie bereit sich von ihm zu lösen.

„Komm! Weiter! Wir müssen uns beeilen." Mahnte er sie.

„Wanda war einverstanden, half ihm dabei die Handtücher wieder um seine Schenkel zu binden und in das Netz hinein zu steigen. Dann zog sie es wieder, einem Rucksack gleich über ihre Schultern und packte Milena vorsichtiger an deren Hüfte. Unter ihrem linken Arm geklemmt, trug sie beide mit einer spielerischen Leichtigkeit weiter.

„Dort vorne ist es."

Wanda deutete auf das kleine Häuschen, mit dem lädierten Mannschaftstransportwagen davor. Die Besatzung des Kontrollpostens war dieses Mal eine andere und auf zehn Frauen verdoppelt worden.

Maximilian zückte sein Fernglas und betrachtete die Einzelheiten des Flachbaus. Sollte er die Menda freilassen und zu ihren Kameradinnen schicken?

„Noch haben wir kein Exempel statuiert." Warf Wanda ein. „Sie würden sofort auf unsere Unterkunft schießen und selbst wenn sie nur wage zielen, könnten Freunde von uns ums Leben kommen."

Maximilian erinnerte sich an die heftige Explosion der Granate und gab ihr Recht.

„Gut! Suche erst einmal das Artilleriegeschütz und mache es unschädlich, danach lassen wir Melina frei."

Wanda war einverstanden, drückte die Gefangene auf den Boden herunter und zwang ihre Arme auf den Rücken. Dort fesselte sie die Hände der jungen Frau mit Kabelbindern und legte einen weiteren um die Knöchel ihrer Beine. Sie wollte auf Nummer sicher gehen, Maximilian hätte wahrscheinlich selbst dann keine Chance gegen die Soldatin, wenn sie vor ihm mit gebundenen Händen zum Stehen kam.

„Gib mir eines der Handtücher, ich knebel sie."

Maximilian wusste nicht, ob man so weit gehen sollte, blickte Milena in deren grünen Augen hinein und registrierte den flehenden Blick. Wanda hatte Recht. Sie würde ihn manipulieren und bearbeiten, bis er einen Fehler beging. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er Manuel beispringen wollte und diese Frau ihn anschließend so locker außer Gefecht gesetzt hatte.

„Gut! Lass mich aber machen. Du tust ihr wieder weh."

Wanda hob ihre Schultern und trat zur Seite. Noch wirkte der Sex mit Maximilian nach und hielt sie ruhig.

„Schieß in die Luft, wenn du Hilfe brauchst. Ich komme dann sofort."

Maximilian setzte sich, ein Stück Abstand zu Melina haltend ins Gras und nickte seiner Freundin zu.

„Sei vorsichtig! Unterschätze diese Frauen nicht."

Wanda sah sich um.

„Ich sehe, was sie in der kurzen Zeit erschaffen haben. Das ist unglaublich."

„Da hast du Recht. Es sieht hier alles aus wie Früher. Sogar noch eher wie in den Niederlanden. Warst du mal da? Alles ein wenig reinlicher und schöner als bei uns damals." Erinnerte sich Maximilian, pflückte eine Butterblume und drehte deren Stiel zwischen seinen Fingern.

„Wenn du den Hügel weiter Richtung Osten hinauf gehst, dort wo der Kontrollpunkt liegt, siehst du die ganze Stadt. Sogar Autos und Busse fahren dort, es ist großartig. Nur jetzt wäre es zu gefährlich. Lass uns nachher mal zusammen gucken gehen, ja?" Schlug Wanda vor.

Maximilian seufzte, wollte es sich aber mit ihr zusammen ansehen. Dennoch erinnerte er sich, auf wessen Kosten letzten Endes dieser Fortschritt errichtet worden war.

„Hat für mich einen bitteren Beigeschmack, wenn für diesen Wohlstand Männer Zwangsarbeit leisten müssen."

Wanda blickte mit nachdenklicher Miene zu ihm rüber.

„Und wenn sie recht haben?"

Maximilian blickte überrascht zu ihr auf.

„Wie meinst du das?"

Melinas Kopf wandte sich zu Wanda um, sie folgte also ihrem Gespräch.

„Männer sind ja wirklich an allem Schuld."

„Aber Wanda! Vielleicht einige von ihnen, mag sein. Aber alle? Du kannst meinem Geschlecht doch keine Generalschuld auferlegen. Denk an deinen Vater, an Freunde und Verwandte! Wie viel von ihnen haben Menschen geschadet? Und selbst wenn es welche darunter gab, erinnere dich an Frauen, die ähnlich viel Mist bauten. Und diese Mendas! Sie haben uns ohne Vorwarnung und ohne Verhandeln angegriffen und sogar mit Kanonen beschossen. Manuel ist noch ein Junge und diese Furie hätte ihn ohne Umschweife getötet."

„Du hast ja Recht. Es reicht schon. Es kam mir nur für einen Moment so einleuchtend vor."

Maximilian atmete tief durch. Er war sich einfach nicht mehr sicher, welche Gedanken in Wandas Kopf noch die ihren oder die des Kee waren.

„Ich gehe dann mal auf die Suche. Bis zum Sonnenuntergang bin ich wieder da."

Maximilian winkte ihr nach und sah seiner Freundin dabei zu, wie ihr Körper mit der Umgebung verschmolz und schließlich ganz verschwand.

Melina riss ihre Augen auf, schloss sie wieder und blickte dann wieder in die Richtung, in der sie Wanda das letzte Mal gesehen hatte. Sie schien ziemliche Probleme damit zu haben, dass diese riesige Frau von jetzt auf gleich unsichtbar geworden war.

Maximilian störte die pralle Sonne und suchte einen Platz im Schatten. Auch Milena vergaß er dabei nicht und zog deren kräftigen Körper mit einiger Anstrengung unter die Krone einer jungen Birke. Dann setzte er sich neben sie, summte ein Lied und schloss dabei seine Augen. Wie schön es war, für einen Moment zu vergessen, dass es einen Atomkrieg gegeben hatte und ein anderer immer noch vorherrschte.

Es war später Abend und immer noch war Wanda nirgends zu sehen oder zu hören. Maximilian hatte keinerlei Auffälligkeiten bemerkt, nur einmal war ein Hubschrauber über das Gelände geflogen, hatte zwei Runden gedreht und war dann wieder Richtung Osten abgeflogen. Wanda war schon fast fünf Stunden fort und die Sonne stand hinter ihnen in einem grellen, seltsam gelben Schein. Wo blieb sie denn nur? Zweimal hatte sich Maximilian aus seinem Versteck herausgewagt und war einige hundert Meter nach Osten gerobbt, um Wanda entgegenzukommen. Doch keine Spur von ihr. Hatten die Mendas vielleicht an Wanda ein Exempel statuiert? An der teuersten Kriegsmaschine aller Zeiten? Warum hielt er das auf einmal für möglich?

Milena betrachtete seine Anspannung mit offensichtlicher Schadenfreude. Sie kicherte sogar immer wieder in ihr Handtuch, um den Stress für ihn noch größer werden zu lassen.

Keine Explosionen, keine Schüsse, alles war ruhig geblieben. Ein paar Hunde bellten, Vögel zwitscherten noch einmal, bevor ihre Nachtruhe begann, hier und da knackte es im Unterholz. Schlich sich vielleicht jemand an? Was wenn der Hubschrauber ein Wärmebildgerät dabei gehabt hatte?

„Bleib ruhig, Max! Jetzt keine Panik!" Sprach er sich selbst Mut zu, doch es half ihm nicht. Wenn Wanda nicht zurückkehrte, musste er allein den Rückweg antreten, allerdings ohne Milena. Diese Frau war zu verschlagen und ihm im Kampf überlegen, sodass sie für ihn eine unabwägbare Gefahr dargestellt hätte. Doch umbringen konnte er sich auch nicht. Das widersprach all seinem Denken und Handeln. Einfach sitzen lassen? Was wenn Hunde in der Nähe waren und sie reißen würden? Wie er es drehte und wendete, die Situation für ihn schien aussichtslos. Ließ er die Menda frei, würde er ein paar Kilometer weit kommen, dann aber mit Sicherheit von den Frauen aufgegriffen werden. Wahrscheinlich würde er selbst dabei noch das mildeste Schicksal erfahren, seine Freunde aber wären dann Geschichte. Diese Furien würden kurzen Prozess mit Siedlern und Rads machen, stellten diese doch für sie keine lebenswerte Spezies da.

„Ich bin da, Schatz!"

Erschrocken fuhr er herum. Erblickte Wandas Brust, dann drückte sie seinen Körper auch schon gegen den ihren.

„Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht."

Wanda lächelte und gab ihm einen langen und leidenschaftlichen Kuss.

„Ich weiß. Und das ist total süß von dir. Ich habe alle Geschütze gefunden und auch in einem Gebäude Schaden angerichtet. Das Kee hat es mir als Ziel vorgeschlagen."

„Was für ein Gebäude? Waren Waffen darin?"

Die Maschinenfrau berichtete ihm von einen Saal mit großen schwarzen Schränken darin, ähnlich denen, welchen sie unten im Bunker gesehen hatte. „Ich habe ihn zerstört, wenn ich auch nicht genau sagen kann, wie das passiert ist. Es war wie ein Feld, dass sich um mich herum aufgebaut hat und kurz darauf sprühten Funken und alle Lichter gingen aus."

„Vielleicht das EMP von dem ich gelesen habe? Du kannst mit einem elektromagnetischen Feld großflächig Elektronik lahmlegen und nachhaltig schädigen. Aber warum hat das Kee dir dieses Ziel benannt? Was könnte der Grund dafür sein?"

Maximilian löste den Knebel aus Milenas Mund und bat Wanda ihre Gefangene von den Fesseln zu befreien. Noch einmal wollte er sein Wort an sie richten, bevor sie von ihnen entlassen wurde.

„Bevor du gehst. Eine Frage hast du mir noch nicht beantworten können. Was ist aus Justin geworden?"

Milena grinste breit.

„Ein Spielzeug. Er gehört jetzt einer der Postenwärterinen, die von deiner Freundin verletzt worden ist. Sie bedient sich seiner um ihre Lust zu stillen, sowohl die Sexuelle, als auch ihre sadistische. Beides braucht man, wenn man in den Genuss eines Toys kommen möchte."

„Sie quält ihn?"

Milena lächelte.

„Ja. Das muss sie sogar, sonst nimmt man ihr den Zwerg wieder weg. Auf längere Zeit gesehen, wäre sogar bei ihm die Möglichkeit da, dass sie sich in ihn verlieben könnte."

Er blickte sie bestürzt an. Alles was sie ihm bisher von dieser Frauenherrschaft berichtet hatte, schien ihm wie aus einem Alptraum entsprungen zu sein.

„Verschwinde jetzt. Sag deinen Anführerinnen, dass wir eine friedliche Koexistenz zu ihnen suchen, wenn sie die Männer freilassen und auf weitere Aggressionen uns gegenüber verzichten.

„Mit welchem Recht forderst du das? Alle Männer haben sich freiwillig zu uns begeben, haben eine Strafe abzubüßen oder wurden in diese Rolle hinein geboren. Es ist unsere Kultur, kapierst du das nicht?"

„Nein, das tue ich nicht. Es ist so, wie ich es gesagt habe. Kommt ihr meiner Forderung nicht nach, wird Wanda euch dazu zwingen."

Milena blickte zu der Maschinenfrau auf, die in diesem Moment auf einmal sehr unsicher wirkte.

„Warte, Max. Bevor du ihr etwas versprichst, das ich nicht einhalten kann."

Maximilian wandte sich zu Wanda um.

„Wie meinst du das?"

„Greifen sie uns an, werden sie es bitter bereuen. Aber ansonsten mische ich mich nicht ein. Du, die Besucher und die Siedler sind meine Priorität, ansonsten verzettel ich mich und keiner ist in Sicherheit. Ich bin keine Göttin, Maximilian, die all deine Wünsche wahrwerden lassen kann, auch wenn du dir das erhoffst."

Er schien mit ihren Worten zu hadern, widersprach ihr aber auch nicht. Vielleicht war es wirklich so? Dass sie fünf Stunden gebraucht hatte, um die Waffen zu beschädigen, zeigte ihm, dass etwas an ihren Worten dran sein musste.

„Geh jetzt, Milena! Wir werden uns in der Zwischenzeit auf den Rückweg machen. Und keine Fisimatenten, bitte."

„Du wiederholst dich." Die Menda blickte verächtlich zu ihnen rüber, machte vorsichtig ein paar erste Schritte und streckte sich. Die lange Zeit des gefesselt seins, hatte sie augenscheinlich ziemlich mitgenommen.

Wanda ignorierte sie, breitete das Netz auf den Boden aus und hieß Maximilian hinein steigen.

„Warum, Wanda?"

Flüsterte er ihr ins Ohr. Nachdem sie ihn auf ihren Rücken gehoben hatte.

„Weil ich es nicht kann, Max. Ich komme nicht gegen sie an, im Moment."

Maximilian blickte zu der Soldatin rüber, die jetzt langsame auf den Kontrollpunkt zuging, doch konnte er sich nicht vorstellen, dass seine Freundin diese Frau gemeint hatte.

„Du redest vom Kee?"

Wanda lief los und gewann merklich an Geschwindigkeit.

„Pass auf, wenn ich durch die Büsche breche."

Maximilian duckte sich hinter ihr Genick, als auch schon die ersten Äste gegen ihren Kopf peitschten.

„Antworte mir bitte."

„Du hast Recht, ich meinte sie. Ich brauche mehr Kraft, Max. Sonst verliere ich die Kontrolle und finde mich selbst nicht mehr. Alles wirkt so verwirrend und verwaschen auf mich."

Maximilian suchte sich ihre Worte zu erklären, doch je länger er über sie nachdachte, desto schwerer tat er sich damit.

„Beschreibe es mir."

„Ich habe es doch schon öfters versucht, Max. Ich habe keine Vorstellung davon, ob ich jetzt mit dir rede, oder ob sie es tut. Als wir uns kennengelernt haben, war alles so einfach und klar im Vergleich zu heute. Und je mehr Eindrücke ich mit ihr gewinne, desto mehr vermischt sich auch unser Denken, so kommt es mir zumindest vor."

Sie beschleunigte ihre Schritte und ermahnte ihn dazu, sich gut festzuhalten. Dann übersprang sie einen kleinen Fluss und brach auf der anderen Uferseite durch ein dichtes Unterholz. Einige überraschte Rehe stoben davon, unter anderen Umständen eine willkommene Abwechslung für Maximilian.

„Ihr werdet zu einem, meinst du?"

Wanda wich ein paar umgestürzten Bäumen aus, bevor sie ihm antworten konnte.

„Im besten Falle ja. Im Schlechtesten werde ich mich ihr ergeben."

„WANDA! Das darfst du nicht. Du liebst mich doch."

Wanda lief kurz aus und blieb für einen Moment stehen.

„Ob du es glaubst, oder nicht. Das tut sie auch. In diesem Punkt ticken wir gleich. Nur sie kann hassen und Freude am Jagen und Töten empfinden, verstehst du? Es macht ihr Spaß die Exempel zu statuieren, die man einst zur Abschreckung geplant hatte. Anfangs dachte ich, so etwas wäre für mich nicht ertragbar, doch siehe mich an. Ich wehre mich kaum noch dagegen. Ganz im Gegenteil, dieser Milena hätte ich gerne Gewalt angetan und sie für ihre Frechheiten büßen lassen. Stell dir jetzt aber vor, ich hätte mit den Mendas einen offenen Krieg angefangen. Es wäre danach von mir nichts mehr übrig geblieben, Max. Verstehst du mich jetzt?"

Maximilian hatte Mühe das Gehörte zu verarbeiten. Natürlich hatte er die Veränderungen an ihr bemerkt und auch ihre Erklärungen zur Kenntnis genommen, aber das Ausmaß des Ganzen begriff er erst jetzt.

„Lass uns schöne Dinge schaffen und Frieden finden. Dann wird es das Kee sein, dass sich dir anpassen muss. Oder nicht?"

Wanda lachte verhalten.

„Glaubst du wirklich, dass es so einfach sein kann?" Sie dachte einen Moment lang über seine Worte nach.

„Der Umkehrschluss, nicht wahr?"

Maximilian küsste sie am Nacken und biss ihr dann zärtlich ins Ohrläppchen.

„Genau so. Du spürst es doch jedes Mal, wenn wir miteinander geschlafen haben."

Sie gab ihm Recht. Mit jeder intimen Nähe, die er ihr gab, war sie wieder ein Stück weit sie selbst geworden."

„Vielleicht hast du Recht und es gibt doch noch einen gangbaren Weg für mich." Stellte sie nachdenklich fest. „Gehen wir nach Hause, Max. Ich will die Sicherheit haben, dass mit unseren Lieben alles in Ordnung ist."

Drei Stunden später hatten sie ihr Zuhause erreicht und wurden von aufgeregten Siedlern und Besuchern begrüßt, die sich allesamt um sie gesorgt hatten. In diesem Moment empfanden sie alle unbeschreibliche Erleichterung und fühlten sich durch sie gemeinsam verbunden. Gab es vielleicht doch noch Zuversicht? Wanda sah den Menschen in ihre Gesichter. Jeder von ihnen war doch voll davon in diesem Moment. Maximilian hatte wahrscheinlich wirklich den Kern der Sache getroffen. Solche Augenblicke wie dieser jetzt, gaben ihr etwas von ihrer Persönlichkeit zurück, von der sie in den letzten Wochen und Monaten so viel verloren hatte.

Maks kam angerauscht, streckte ihre dünnen Ärmchen nach ihr aus und ließ sich von ihr auf den Arm nehmen. Sofort vergrub das Mädchen ihren Kopf an Wandas Hals und stieß dabei einen befreienden Stoßseufzer aus.

Manuel kam mit Soks auf den Schultern herbeigeeilt, umarmte Maximilian, fragte ihn nach der Oststadt aus, bekam aber nur abweisende Antworten.

„Wartet doch bitte! Lasst uns erst einmal ankommen." Bat er die Leute.

Ein Lagerfeuer wurde angezündet, am Tag erlegtes Wild ausgenommen, zerteilt und auf einen Spieß gesteckt, Früchte und Teigfladen verteilt, die von den Frauen aus gefundenen Getreidepflanzen und Knollen bereitet worden waren, sowie Epapäckchen, die Wanda jeden Siedler und Besucher reichte. Ihr erster Krieg schien ausgefochten und diesen Umstand wollten sie alle miteinander feiern. Eine direkte Gefahr schien es für die kleine Siedlung die nächste Zeit nicht zu geben.

31 Justins Leid

Justin stand seit Stunden auf ein und derselben Stelle und wartete sehnsüchtig darauf, dass seine Eigentümerin endlich von ihrem Dienst zurückkehrte. Nie hätte er es für möglich gehalten, dass das Wort Spielzeug wörtlich zu verstehen war und das er als Mensch auf eine Sache reduziert werden könnte. Eine Maske über seinen Kopf gestülpt, seine Hände in merkwürdigen Kugeln eingeschlossen und seine Füße durch Knöchelschellen und einer kurzen Kette miteinander verbunden, hatte er keine Möglichkeit gehabt sich zu bewegen. Dazu kam, dass Vea mithilfe einer an der Wand befestigten Schelle, sein Halseisen fest mit dem Mauerwerk verbunden hatte, bevor sie ihre Wohnung verließ.

Sie hatte ihm alles umfassend erklärt, bevor sie ihn in diese Hölle stieß, die sie nun sein Zuhause nannte und ihm dabei zu verstehen gegeben, was er von nun an von seinem Leben zu erwarten hatte. Sicher, er durfte sich ihr nähern, ihr zu Diensten sein und ihre Lust befriedigen, die schier unersättlich schien, aber sie verleidete ihm jeden dieser Momente ums Zehnfache und hielt ihn in ständiger Demütigung und Schmerz gefangen.

Hätte er die Wahl gehabt, er hätte sich sofort das Leben genommen, doch sie gab ihm diese Möglichkeit nicht. Verweigerte er Essen oder Trinken, zwang sie es ihm professionell hinein, suchte er sich zu verletzten, fesselte sie ihn in einer regungslosen Position, wie diejenige in der er sich jetzt befand. Gestern hatte er versucht, ein Stück Glas zu verschlucken, doch sie hatte beherzt eingegriffen, es ihm brutal und rücksichtslos aus den Mund herausgefischt und ihm die Selbstmordabsicht stundenlang mit Stock und Peitsche vergolten. Sie war eine Megäre, die ihn brach und mit allem verschlang, was er ihr an Vergnügen bieten konnte.

„Na mein kleiner Lieblingszwerg? Was macht dein Riese? Ist er bereit für mich?"

Ein Ruck ging durch den Körper des kleinen gefesselten Mannes. Er hatte sich furchtbar erschrocken. So lieblich ihre Stimme auch klang, so sanft und liebevoll, war sie nichts anderes als eine Bestie, wie man sie seinen übelsten Feind nicht wünschen wollte.

Er spürte ihre Fingernägel sanft den Schaft seines Gliedes entlang streichen, fühlte den Druck ihrer Finger und die sanften Bewegungen ihrer behutsamen Massage.

Justin aber weinte, trampelte auf den Boden und riss seinen Kopf von einer Seite auf die andere. Die Knebelröhre drückte in seinen Rachen hinein und sorgte dafür, dass er ständig ein Bedürfnis verspürte zu würgen, zusammen mit dem anhaltenden Speichelfluss eine zusätzliche Marter für ihn.

Veas Stimme aber blieb sanft und liebevoll, was für ihn nichts Gutes bedeuten konnte. Diese Frau war eine Sadistin durch und durch und empfand nicht nur Spaß, sondern intensive Lust, während sie ihn quälte.

„Heute waren deine Freunde bei uns, heißt es. Kannst du dir auch nur im Ansatz vorstellen, was sie für Schaden bei uns angerichtet haben? Das ganze Rechenzentrum wurde zerstört und jegliche Kommunikation im Kreis damit unmöglich gemacht."

Sie presste ihren Körper an den seinen und er konnte deutlich den Druck ihrer prallen, festen Brüste spüren.

„Sie hätten auf dich hören sollen, richtig? Ich habe es ihnen gleich gesagt. Aber wenn man Jahrzehnte lang die Gewalt und Kontrolle über das Land hatte, fällt es einem schwer, etwas davon wieder abzugeben."

Sie biss ihm in die rechte Brustwarze, so fest, dass man meinen könnte, sie wollte sie ihm abbeißen. Justin aber heulte vor Schmerz auf und rüttelte verzweifelt an seinen Fesseln.