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K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 10

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„Sie werden weich, wenn sie sich erregt. Das ist etwas, was mich auch erstaunt. Mann kann bei ihrem Körper nicht wirklich ausmachen, was noch organisch und was anorganisch ist."

„Du meinst, sie geben nach, wenn du sie berührst?"

Maximilian nickte.

„Ja, genau."

„Wie fühlen sie sich dann an? So wie meine?"

Er lachte.

„Woher soll ich wissen, wie sich deine Brüste anfühlen?"

Sie gab ihm Recht.

„Dann teste einfach und vergleiche dann."

Die Menda schickte sich an ihre Bluse für ihn aufzuknöpfen.

„Nein! Bitte! Das geht mir zu weit, Mira."

Die große Frau legte das Schälmesser zur Seite und lehnte sich zurück.

„Also für einen Kerl stellst du dich ziemlich an. Was ist so schlimm daran, wenn du mich berührst? Es hätte doch gar keinen sexuellen Hintergrund, weder für dich noch für mich."

Das Telefon im Flur klingelte.

„Mein Gott nervt mich dieses furchtbare Ding. Tut mir leid, Max, ich muss rangehen."

Sie eilte aus der Küche heraus in den Flur und meldete sich. Mira sprach sehr deutlich und in einem ziemlich autoritären Ton.

„Habt ihr eine Kontrollmessung durchgeführt? Ihr wisst, ich verstehe in diesem Punkt keinen Spaß."

Es wurde still, anscheinend erstattete man ihr einen längeren Bericht.

„Gut. Schick mir die Ergebnisse per Boten, ich möchte sie heute noch durchsehen."

Maximilian hörte, wie sie den Hörer zurück auf die Gabel legte und zu ihm zurückkehrte. Sie blieb in der Tür stehen und musterte ihn eingehend.

„Du hast einen VGS von 99.92, Max. So etwas gibt es wahrscheinlich nirgendwo auf der Welt ein zweites Mal."

Es schien ihn nicht weiter zu interessieren und ignorierte das Staunen in ihrem Gesicht.

„Nur schade, dass Wanda keine Kinder bekommen kann."

Mira hing ihren Gedanken nach, zog ihre feinrasierten Augenbrauen zusammen, verharrte einen Moment, um sich anschließend wieder an das Essen zu machen.

„Wir haben keine Ausrüstung, um künstlich zu befruchten, ansonsten hättest du uns wenigstens ein bisschen von deinem Samen spenden können."

„Können wir das Thema lassen? Es macht mich sehr wütend."

Sie war einverstanden, füllte das geschnittene Gemüse in einer Form und deckte diese mit Käse ab.

„Ein Auflauf?" Fragte er interessiert. Er fühlte, wie bei diesem Anblick sein Magen begann unruhig zu werden.

„Ja, genau." Mira blieb nachdenklich, in ihren Kopf schien etwas ganz anderes Thema zu sein.

„Ich bin kurz im Keller und hole uns einen Wein. Er ist so alt wie du, aber zur Feier des Tages opfere ich gerne etwas davon." Sie blickte ihn fragend an. „Du trinkst doch welchen, oder?"

Maximilian zeigte sich begeistert.

„Ja, na klar. Das wäre super. Zum Essen schmeckt er mir viel besser als Bier. Aber warum Feier des Tages?"

Sie erinnerte ihn an die Tatsache, dass er der erste Mann war, den sie bekochte."

„Stimmt, da war was. Ich hoffe, dass sich irgendwann das Verhältnis zwischen euch und euren Männern wieder normalisieren wird."

Sie antwortete ihm nicht, schob die Form in den Ofen und setzte sich wieder zu ihm.

„Es ist sicher für dich schwer gewesen, das Leben an der Oberfläche." Stellte Mira fest.

„Na ja, Beklemmung und Befreiung zu gleichen Teilen. Wanda hat schon ziemlich viel Leben in meine Bude dort unten eingehaucht und dann die Besucher im letzten Winter? Eigentlich eine ganz schöne Zeit. Oben haben wir uns mit den Gegebenheiten weitestgehend arrangiert. Sicher es fehlt an vielem, aber wir haben auf jeden Fall schon große Fortschritte gemacht und uns weitestgehend auf den nächsten Winter eingestellt."

„Und mit Wanda hier zu leben wäre keine Option für dich?"

Maximilian verneinte.

„Wenn Wanda damit beginnt, euer politisches System zu hinterfragen, wird sie es früher oder später als verbrecherisch klassifizieren, dessen bin ich mir sicher."

„Ich habe mich dir genug erklärt, von daher möchte ich nicht schon wieder eine Debatte führen." Erwiderte die Menda im trockenen Tonfall. „Also was würde das für uns bedeuten?"

„Sie würde das Kee aktivieren und dieses tötet die Verantwortlichen."

„Wir sind nicht wehrlos, Max."

Er musste lachen bei diesem Gedanken.

„Doch. Gegen sie schon. Sie ist teurer in der Entwicklung und Fertigung gewesen, als ein atomarer Flugzeugträger."

„Gut, mag alles sein. Wir kommen euch entgegen und handeln eine Kooperation aus. Auf die ans weibliche Geschlecht angepasste Hierarchie werden wir jedoch keinesfalls verzichten."

Maximilian schien dieses Dauerthema ähnlich zu ermüden, wie es bei Mira der Fall war. Erleichtert hörte er das Klingen des E-Herdes und hob seine Nase in die Luft. Es roch fantastisch.

Das Essen war einfach, dafür aber gehaltvoll und lecker zubereitet. Mira hatte ihm nicht zu viel versprochen. Satt und zufrieden wollte er sich dazu aufraffen ihr zu helfen die Küche sauber zu machen und Ordnung zu schaffen, doch sie winkte ab und bat ihn stattdessen ins Wohnzimmer hinein.

„Es kommt morgen der Putzknecht, der kümmert sich um das alles hier."

Er sparte sich den Kommentar, folgte ihr in die gemütlich eingerichtete Stube und nahm auf den breiten Ledersofa Platz, nachdem sie ihn dazu aufgefordert hatte.

„Magst du Jazz?"

Maximilian freute sich. Dieser Musikstil würde perfekt zu diesem Abend passen. Er sah ihr dabei zu, wie sie vorsichtig eine Schallplatte aus einer weißen Hülle zog und auf einen alten Plattenspieler legte. Kurz darauf hörte er die harmonischen Klänge und schloss seine Augen. Sein Vater tauchte in seiner Erinnerung auf, er hatte Seoul, Jazz und Blues geliebt.

Die Menda nahm ohne Scheu direkt neben ihm Platz, schlug ihre Beine übereinander und lauschte ebenfalls. Viel gesagt werden musste nicht, sie beide gaben sich einfach nur ihren Gedanken hin. Erst als auch die zweite Seite der Platte abgespielt war, fragte er sie nach seiner Unterkunft.

„Ich glaube kaum, dass du ins Männerlager möchtest. Von daher schläfst du die Tage bei mir. Mein Bett ist groß genug."

Er zeigte sich überrascht.

„Du lässt einen Mann bei dir im Bett schlafen?"

Mira erklärte sich ihm gerne.

„Nein, ich lasse DICH in meinem Bett schlafen. Das ist ein Unterschied für mich. Du bist kultiviert und integer, halt ein Vorkriegsmensch."

Maximilian wusste nicht, ob er sich über dieses seltsame Kompliment freuen wollte. Stimmte aber schließlich zu. Mira war lesbisch, es würde also zwischen ihnen keine unbeabsichtigte Nähe geben.

„Meinst du nicht, ich sollte hier unten schlafen? Die Couch ist breit genug."

Mira verneinte.

„Ich hole später Emma und Tina rein, meine Rottweiler. Sie passen auf das Haus auf, wenn ich nicht da bin. Besser du bleibst dann bei mir oben, sie verstehen sich nicht gut mit Männer."

Maximilian stöhnte auf. Immer wieder wurde die Kehrseite diese Frau für ihn erkennbar, die jede Sympathie wieder einstampfte, wenn er sie ihr gegenüber entdeckte.

„Einverstanden, aber ich habe keine Nachtkleidung mit."

Mira hob ihre Schultern.

„Dann schlaf halt nackt. Tue ich zu dieser Jahreszeit schließlich auch. Falsche Scham hat etwas sehr Dummes an sich, oder etwa nicht?"

Maximilian unterhielt sich noch lange mit der Menda, durfte sich noch mehr Fotos aus ihrem Leben ansehen, ein paar Zeichnungen begutachten, die sie angefertigt hatte und gemeinsam mit ihr die Plattensammlung durchsehen. Sie war umfassend gebildet, geistreich und charismatisch. Unter anderen Umständen eine Frau, in die sich ein Mann unweigerlich verlieben musste.

Er suchte unter der Dusche wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Seine Gedanken aber kehrten immer wieder zu der blonden Frau zurück, die ihn heute so umfassend bewirtet hatte. Es war eine schöne und leichte Zeit für ihn gewesen, ganz anders, als die melancholischen Momente mit Wanda, die sich darauf verließ, dass er ihr das Positive in ihrem Leben aufzeigte.

Die Badezimmertür öffnete sich und die große Frau stolzierte völlig nackt herein, setzte sich ungeniert auf die Toilette und erleichterte sich für ihn hörbar. Sie spülte, putzte sich die Zähne und warf dann einen Blick auf den Boiler.

„Das warme Wasser ist fast alle. Kann ich den Rest mit dir teilen? Ganz so kalt mag ich es nicht."

Ehe er antworten kann, zog sie schon den Vorhang zur Seite und stieg zu ihm in die Kabine. Der Anblick dieser Frau überwältigte ihn völlig. Ihre tiefblauen Augen, die hohen Wangenknochen, die kleine Nase mit den darunter befindlichen fleischigen Kusslippen, ihre mächtigen und so prallen Brüste, die sich ihm in diesen Augenblick entgegenstreckten. Alles an ihre war verführerisch, vor allem ihr Unterleib mit dem breiten Becken, den muskulösen Schenkeln und dem sorgfältige rasierten Geschlecht. Scheiße! Er begehrte sie und sein Blut floß in eine für ihn mehr als unwillkommene Richtung.

„Ist nicht schlimm, wenn du einen Steifen bekommst. Bei dir macht mir das nichts. Ich empfinde es sogar als Kompliment, konkurriere ich doch so indirekt mit unserem Powergirl."

Sie lachte schallend bei dieser Vorstellung.

Maximilian wurde rot, blickte zu ihr erschrocken auf und wollte sich von ihr wegdrehen.

„Musst du nicht! Max! Entspann dich, alles gut. Du hast einen niedlichen Schwanz, du musst ihn nicht vor mir verstecken."

Er sah sie erstaunt an.

„Niedlich?"

Die Menda blickte auf seinen Schoß herrunter und schob die Finger ihrer rechten Hand unter seinen Hodensack, um seine Testikel genauer zu betrachten. Leckte sie sich wirklich gerade über die Lippen? Und war da nicht an ihrer Scham ein verräterisches Glitzern? Er bildete es sich wahrscheinlich nur ein und der Wunsch blieb Vater seiner Gedanken.

Von jetzt auf gleich wurde das Wasser kalt. Maximilian schrak zusammen, aber auch der Menda wurde es zu unangenehm und so stiegen sie eilig aus der engen Kabine heraus.

„Komm! Gehen wir ins Bett, du bist sicher müde."

Tatsächlich, sie hatte Recht. Wenn sich sein Pimmel nur bitte endlich wieder beruhigen würde. Doch was sollte er um den heißen Brei herum reden. Er war geil auf sie. WANDA! Rette mich vor dieser Frau!

Die Menda hielt wenigstens im Bett Abstand zu ihm, sodass die Lage zwischen ihnen nicht weiter eskalierte. Irgendwann hörte er neben sich ein leises Schnarchen und so drehte er sich selbst auf die Seite und schloss seine Augen. Wanda! Wanda! Wanda! Immer wieder rief er sich seine Freundin in Erinnerung.

39 Manuels Therapeutin

Am nächsten Morgen wachte Manuel schweißgebadet auf und hatte erst einmal Mühe sich zurechtzufinden. Ihn plagte quälender Durst und in seinem rechten Bein spürte er einen pochenden Schmerz. Er nahm die kleine Glocke von dem Tisch herunter und läutete sie, worauf kurz danach die Tür aufging und ein glatzköpfiger junger Mann an sein Bett herantrat und ihn mit gesenkten Blick fragte, was er wünschte.

„Was zu trinken, bitte. Und habt ihr was gegen Schmerzen?" Erst jetzt registrierte Manuel das breite Metallband um den Hals des Pflegers und blickte voller Staunen zu ihm auf.

„Selbstverständlich. Ich bringe es ihnen."

Der Junge wollte diese Förmlichkeit nicht und hielt den Mann noch einmal mit einem Zuruf zurück.

„Ich heiße, Manuel."

Der Mann nickte, verließ aber ohne eine Erwiderung das Zimmer.

Es dauerte ein paar Minuten, dann kam er in Begleitung einer schwarzuniformierten Frau herein. Sie war größer als der Mann, schien sehr sportlich zu sein, hatte schwarze Haare und ein sehr markantes, jedoch auch hart und ernst wirkendes Gesicht.

„Hallo Manuel. Mira hat mich gebeten, dich von jetzt an zu betreuen. Maximilian wird später zu dir kommen, er hat noch am Morgen einen Termin mit Mira beim Rat."

Der Junge verstand nur Bahnhof, nahm dem Pfleger das Glas Wasser ab und ließ sich die Tablette reichen.

„Wo ist Mey?"

„Du meinst das Mädchen?" Die Frau setzte sich zu ihm ans Bett, ließ ihren Blick über seinen Körper wandern und nahm dann seine linke Hand auf, um seinen Puls zu fühlen.

„Sie ist mit ihrer Mutter nach Isera weitergereist. Sie wird dort zur Schule gehen und in ihr neues Leben eingeführt werden. Sie hat aber versprochen dich zu besuchen, nur wird es wahrscheinlich erst am Wochenende dafür Zeit geben."

„Wie heißt du?"

Die junge Frau blickte mit ihren grauen klaren Augen auf ihn herunter.

„Entschuldige. Es kommt nicht oft vor, dass ich auf dieser Ebene mit Männern spreche. Sida, heiße ich. Du wirst mich die nächsten Wochen und Monate ständig an deiner Seite wissen. Wenn du etwas brauchst, sagst du mir das und ich werde zusehen, dass es dir an nichts fehlen wird. Ich werde dir auch deine Prothese anpassen und dir zeigen, wie man damit umgeht."

Sie schlug die Bettdecke zurück, lüftete seinen Kittel und legte ohne Scheu seinen Unterleib frei. Erst untersuchte sie seinen Beinstumpf, löste vorsichtig die Verbände und sah nach der großflächigen Naht.

„Sieht gut aus! Ich werde dir nachher Krücken bringen und dir den Katheter ziehen. Musst du groß? Dann hole ich dir eine Schale."

Der Junge wurde rot und schüttelte seinen Kopf. Die junge Frau aber lächelte und sah nach seinem Glied, zog seine Vorhaut zurück und betrachtete auch seine Hoden dabei. Sie wirkte routiniert und erfahren, und schien keine weitere Absichten zu haben, als ihn zu untersuchen.

„Ich wasche dich gleich und dann wollen wir sehen, in wie weit du gebildet bist. Mira hat mich gebeten, dass du von mir in jeder Hinsicht gefördert wirst."

Sie fragte ihn danach, ob er Lesen und Schreiben könne, ob er eine Vorstellung davon hatte wie es um die Zone, aber auch der Welt an sich stand, wo er schon überall gewesen war und wie sein Leben bisher ablief. Manuel ermüdete schnell und so gönnte ihm Sida eine Pause, nachdem sie ihn gewaschen hatte. Der Junge schlief schon wieder fest, als sie sanft seinen Oberkörper und das linke Bein abtrocknete.

Sie betrachtete ihn nicht nur mit oberflächlichen Interesse. Sie wollte sich mit ihm auseinandersetzen, so wie es Mira von ihr gefordert hatte. Normalerweise stand ein Mann im Sklavenstand, doch bei diesem Jungen sollte es anders sein, warum auch immer. Würde sie diese Grätsche schaffen? Immerhin war sie ganz anders erzogen worden. Männer waren bisher Mittel zum Zweck gewesen und hatten zu dienen und gehorchen.

Ihr Blick wanderte über seinen Körper hinweg. Er wirkte so schwach und zerbrechlich, und hatte dennoch Unglaubliches zu leisten vermocht, sonst wäre der Junge in der Zone nicht so alt geworden. Sanft ließ sie ihre Finger über seine Haut gleiten, die sich ähnlich sanft anfühlte wie ihre eigene. Kurz berührte sie auch sein Glied, dass so ganz anders aussah wie die Spielzeuge, mit denen sie und ihre Kameradinnen sich gegenseitig verwöhnt hatten.

Sie löste sich von ihm, stand auf und bemerkte das fleckige Laken. Es war anscheinend schon seit Tagen nicht mehr gewechselt worden. So trat sie wütend aus dem Zimmer heraus, winkte den glatzköpfigen Mann zu sich heran, packte ihn brutal am Ohr und zog ihn in das Zimmer. Dort zeigte sie ihm das Betttuch und verlangte von ihm eine Erklärung.

Der Mann begann zu stottern, blickte auf seine Füße herunter, jeden Moment den Orkan erwartend, der über ihn hinwegfegen sollte. Tatsächlich detonierte eine heftige Ohrfeige auf seiner Wange, die seinen Kopf nach rechts herumriss.

„Du meldest dich bei der für dich zuständigen Erzieherin und bittest sie um Zwanzig! Verstanden?"

Demonstrativ las Sida die Nummer auf dem Halsband des Sklaven. Würde er sie hintergehen, verzehnfachte sich damit seine Strafe.

„Lass den Jungen schlafen, ist er das nächste Mal wach, wechselst du seine Bettwäsche."

Sida hörte hinter sich das Knallen von Absätzen. Entweder kam die Visite oder eine Besucherin. Schließlich lag Manuel in einem Frauenkrankenhaus.

„Hallo Sida. Hast du dir schon einen ersten Eindruck von Manuel verschaffen können?"

Sida salutierte vor ihrer Vorgesetztin und machte Meldung.

„Habe ich, Mira. Er scheint mir annehmbar zu sein."

Miras Lippen verzogen sich zu einem süffisanten Lächeln.

„Nett, dass du meine Einschätzung bestätigst. Bist du aber auch bereit dazu, das von mir Gewünschte zu vollziehen?"

Die schwarzhaarige Menda nickte. Ja, das bin ich. Er scheint mir nicht so primitiv wie andere Männer zu sein. Mein Gefühl des Ekels blieb ihm gegenüber aus.

Mira lachte.

„Nur nicht übertreiben, Kleines! Eine emotionale Bindung wird sich sicher zwischen euch bilden, nur solltest du diese so klein wie möglich halten. Er gehört dir nicht auf ewig, denk daran."

„Das werde ich, Mira. Danke, dass du mich ausgesucht hast."

Mira legte der jungen Frau ihre rechte Hand auf die Schulter.

„Du hast mich nie enttäuscht, Sida. Ich vertraue dir, dass du den Jungen dazu bringst, sich meinen Willen zu beugen. Gehe aber behutsam vor und achte dabei auf Maximilian. Sei distanziert aber höflich zu dem Mann, er wird alles an dir hinterfragen und werten."

„Und die Wohnung?" Erinnerte Sida ihre Vorgesetzte.

„Sie ist fertig, der Rat hat sie dir genehmigt. Sehr früh, wie du weißt. Normalerweise hättest du erst in acht Jahren einen Anspruch darauf. Ich gebe dir die Adresse, sie ist nicht weit von hier.

„Danke, danke, danke!" Sida konnte nicht anders, sie wollte Mira umarmen, die diese Geste mit gequältem Gesichtsausdruck über sich ergehen ließ.

„Tue einfach weiter das was ich von dir verlange. Dann gehst du deinen Weg, dessen bin ich mir sicher."

Die große Blonde blickte auf ihre Armbanduhr herunter.

„So, er wird gleich da sein. Du machst jetzt Pause und kommst in drei Stunden wieder. Bis dahin werden wir hier weg sein."

Sida salutierte und führte ihre rechte Hand an ihre Schläfe.

„Geh jetzt! Ich möchte nicht, dass du schon heute auf Maximilian triffst."

Maximilian war fix und fertig. Er hatte neben der Menda denkbar schlecht geschlafen, die ihn mit ihren sexuellen Reizen schier überflutet hatte. Dabei gab sie sich auch noch auf unbekümmerte Weise distanzlos, so als ob sie sich überhaupt nicht vorstellen könnte, dass sie selbst ein Verlangen ihm gegenüber entwickeln könnte. So war sie auch am Morgen nackt durch ihr Häuschen marschiert, vollzog vor ihm ihr Fitnessprogramm und ging im Bad ein und aus, selbst wenn er duschte oder auf die Toilette ging. Dabei ähnelte ihre Figur auf frapierender Weise der von Wanda, nur dass sie dabei nackt und naturbelassen auf ihn wirkte. Schon die Erinnerung an das Bild von Miras Körper sorgte dafür, dass er eine Erektion bekam.

Fast war er erleichtert gewesen, als sie wieder in ihrer so brutal und faschistisch wirkenden Uniform vor ihm gestanden hatte. Sie wollte ihn zum Hohen Rat der Mendas bringen, wo er den Zugang zu dem Mainframe verhandeln sollte. In einem fensterlosen Bus wurde er in das Regierungszentrum verbracht, ohne dabei etwas von der Außenwelt mitzubekommen. Man wollte ihn nicht überfordern, erklärte sich ihm seine Gastgeberin.

Maximilian konnte vor Müdigkeit kaum noch seine Augen aufhalten. Mira hatte ihm immer wieder zugeflüstert, als sie gemeinsam darauf warteten, dass Manuel wieder zu sich kam. Wahrscheinlich fühlte sie, dass er jeden Moment wegnicken könnte.

„Wanda hat die Verhältnisse in der Siedlung geklärt. Kaum das sie angekommen war, haben sich die Männer der Horde wieder zurückgezogen. Noch nie wurde mir von solch einer großen Zahl berichtet. Fünf Frauen aus dem Zug sind gefallen, vier weitere verwundet. Ein Desaster."

Mira blickte betrübt drein.

„Deine Freundin hat noch ein paar Nachzügler erwischt, das war es dann aber auch. Die Masse hat sich zerstreut und ist ihr entkommen."

Maximilian suchte seine Müdigkeit zurückzudrängen. Woher hatte die Horde gewusst, dass Wanda zurück war? Das konnte doch unmöglich ein Zufall sein. Er fragte Mira nach ihrer Meinung. Auch sie konnte sich erst keinen Reim darauf machen.

„Justin war nach dem Gefecht nicht mehr aufzufinden, wie mir die Zugführerin Vea berichtet hatte. Vielleicht hat er uns verraten?"

Maximilian suchte sich an den kleinen Mann zu erinnern. Der hatte zwar traumatisiert und zurückhaltend auf ihn gewirkt, aber Hass? Er hatte mehrere Male mit ihm gesprochen, ihn auch immer wieder um Verzeihung gebeten und tatsächlich schien Justin eingesehen zu haben, dass er letzten Endes selbst die Schuld daran trug, sich dieser Hölle freiwillig ausgesetzt zu haben. Zumal Wanda anfangs misstrauisch ihm gegenüber war und mehr als gründlich hinterfragt hatte. Sie hätte es spüren müssen, wenn er versucht hätte ihr etwas vorzumachen.