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Kerners heisse Koeche

Geschichte Info
Ein Kapitel eines Romans.
10.6k Wörter
2.13
9.4k
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„Aber schön heiß musses sein, richtig mit Abwechslung und so. Am besten mit Filmstars, da weiß ich, von wem du redest."

(Uwe Tellkamp, Der Turm)

Vorspann

(Beifall)

Anmoderation

Kerner (im Nadelstreifenanzug, aber ohne Krawatte und mit offenem Hemdkragen): „Guten Abend und herzlich willkommen, schön, dass sie dabei sind bei `Kerners heiße Köche'. Keine Angst: Was jetzt kommt, ist kein `Deutschland sucht das Super-Cookie' oder `Der perfekte Promi-Fuck im Negligé'. Im Grunde genommen kann ich ihnen nur eines versprechen - jetzt werden sie wieder zu vormitternächtlicher Stunde Appetit bekommen, auf so allerhand, das ist natürlich 'ne anstrengende Geschichte, aber da müssen sie einfach durch. Wie immer werden wir 6 Gerichte während der Sendung zubereiten, von 6 plus x sexy Menschen - ein Menü - und von den wirklichen Stars dieser Sendung werden sie erfahren, wie das geht, ich bin da weitgehend 'raus, weil ich davon nicht so viel verstehe, aber wir haben ja Menschen, die können es wahnsinnig gut, die sind sehr herzlich willkommen, auch heute abend mit den Menschen - hier sind: Rainer Sass,...Sarah Wiener,...Alfons Schuhbeck,... dem Gewinnerpaar des Beate-Uhse-Food-Sex-Wettbewerbs, Alfred Biolek und seine Gattin Nicole Hilbig,... Johann Lafer,... und, als ganz besonderen Gast: Nutell... -- äh, Nigella Lawson."

(Die Kamera schwenkt auf die sich öffnende Tür, aus der die erwähnten Menschen herauslaufen. Alle strahlen beim Hereinkommen in Vorfreude. Lawson ist in ein tief ausgeschnittenes Abendkleid gekleidet, das Dekoltée mit einigen Kapuzinerkresseblüten verziert, die Brüste mit weißem Pfeffer gepudert, auf dem sehr breitkrempigen Hut weitere essbare Blüten, sowie Selleriestangen und eine Möhre. Das Mikro für die TV-Sendung ist im fülligen...Haar befestigt. - Die anderen sind wie immer gekleidet. Sie werden von Kerner in Empfang genommen): „Rainer, herzlich willkommen, schön, dich zu sehen, Sarah..."

Wiener: „Bussi!..." (küßt ihn auf den Mund. Der Rest wird von Kerner mit Handschlag begrüßt, Lafer umarmt.)

Kerner: „Alles gut, geht's dir gut?"

Lafer: „Mir geht's gut."

Kerner (Lawson betrachtend, sich insbesondere in ihr üppiges Dekoltee vertiefend): „Gorgeous! Absolutely gorgeous!"

(Alle englischen Texte wurden in der Sendung untertitelt.)

Lawson (wippt mit dem Busen geschmeichelt von links nach rechts): „Thank you!" (klimpert mit den Augen): „You are flattering me..."

Schuhbeck: „Naah, der meint's genau so!"

Kerner: „Unter der Rubrik: Das Auge isst mit."

Schuhbeck (brummelt): „`Quiin of Gastroporn' werd's g'nannt..."

Sass: „Geil, oder?"

Lafer: „Geil! Ja!!"

Kerner (mit einem vorerst letzten Blick in Lawsons Dekoltee): „Dann mal jeder an seine Station, wie das so schön heißt." (Alle stellen sich an ihren Platz hinter die Kochtheke, die Kamera fährt daran entlang.) „Ich könnt schon losmachen, ich schau euch ja so gerne beim, ja,...(in die Kamera) Sie wissen ja, in 60 Minuten, in Realzeit, wollen diese Menschen versuchen, uns - und sich selbst - wirklich erstklassigen Genuss zu verschaffen, so zu zaubern, dass es am Ende Spaß macht, alles zu vernaschen."

(Beifall, begeisterte Pfiffe)

Kerner (geht zu Lawson): „Let's begin with our special guest, Nigella Lawson, and her special equipment." (Sie hat sich neben der Kochzeile einen eigenen Großküchentopf aufstellen lassen. Davor eine gläserne Badewanne, leer.)

Sass: „I can English, 2! I can: kärri oufer, autt-surßing, läser, laid hamma, schou-schdobba. Yes ai cän!"

Kerner (mit seiner Aufmerksamkeit woanders): „Seems like: Big is beautiful!" (Handbewegung zum Topf, derweil er wieder ins Dekoltee linst.)

Lawson (giggles): „Sometimes..."

Kerner: „You don't think it's too much?"

Lawson (mit blitzendem Blick ins Publikum): „ But we want to have a lot of fun, won't we? One cannot have too much fun. Too much of a good think can be wonderful."

Lafer: „Ihre Fernsehsendung lebt ja auch in beträchtlichem Maße von dem Reiz ihrer weiblichen Rundungen, weniger von ihren Rezepten."

Lawson: „I just couldn't sleep securely in my house at night, unless I have a stored cupboard banked with food. I have to say: Food is for me what shoes were for Imelda Marcos. This is my chocolate stash."

Kerner: „Nun, ich würde sagen, sie lebt von der Stimmigkeit ihrer Rundungen und dem Kalorienreichtum ihrer Rezepte." (wendet sich an Lawson): „When I look into the blogs about you, by your fan-community, it often occurs that I find the adjective `voluptuous' describing you."

Lawson (lacht): „So do I! And, you know, I have to admit that I always get the frickles when I read it. It makes me quite horny. To think that people get horny about me - it's really exci-ting!"

Sass: „Ju laf sex?"

Lawson: „If anyone chose chocolate over sex then I'd say they have a serious problem. I'm greedy. I think one should be allowed everything. Why should you be made to choose one over the other?"

Kerner: „So what will you cook for us, tonight?"

Hauptgang: Lentils with sausages

Lawson: „I'll prepare lentils and sausages for you."

Kerner (höflich): „Sounds interesting."

Sass: „Uat kaind of sositsches?"

Lawson (schmunzelt): „Wait and see."

Kerner: „We'll do." (Er schaut noch mal und geht dann weiter zu Wiener): „Und Sarah kümmert sich, wie meistens, um's Dessert."

Dessert: Viennoiseries interpretés à la nouvelle

Schuhbeck: „Des san die Süß'n!..." (kneift Wiener in den Po)

Wiener: „Ja, genau. Ich mach Viennoiseries interpretés à la nouvelle."

Sass: „Schon wieder Mehlspeisen?"

Wiener (lacht): „Naaah, heut' geht's viel saftiger zu..."

Hauptgang: Kalamar-Kondom

Kerner: „Und du machst heute..." (Liest von einem Zettel ab, der auf der Kochzeile liegt): „Blüte der Weiblichkeit, gefüllt mit gefüllter Zucciniblüte."

Lafer: „Naa, ich mach heute Kondome vom Kalamar!"

Kerner: „Ach, ich hab' mich schon gewundert, warum die Tintenfische bei dir liegen."

Zwischengang: Blüte der Weiblichkeit, gefüllt mit gefüllter Zucciniblüte

Schuhbeck: „Die Zucciniblüten kriegst' bei mir."

Kerner: „Gut, dann wäre das jetzt auch geklärt." (geht weiter)

Suppe: Cream soup und Mouillée auf Creamsoup-pie, dazu ein Après-sex

Kerner (versucht wieder abzulesen): „Ich kann das gar nicht lesen."

Hilbig (bedeutungsvoll): „Cream soup und Mouillée auf Creamsoup-pie, dazu ein Après-sex."

Kerner: „Wer von euch beiden wird denn heute kochen?"

Biolek: „Ich bereite alles zu, aber die Hauptperson bei dem Ganzen wird sie sein."

Kerner: „Dann sind wir mal gespannt, was dabei 'rauskommt."

Vorspeise: Sonrisa vertical

Kerner: „Und du, Rainer, von dir kommt die Vorspeise?"

Sass (etwas feierlich): „Ja! Ich fang an, gleich mit einer eindeutig-zweideutigen Botschaft. Basierend auf dem Biederfrauenklassiker `Schinken und Melone'. Ich nenne das: Sonrisa vertical!"

Kerner (übersetzt): „Sass'sches Grinsen"

Sass: „Ich hab' die erste Nummer - Ich krieg' immer eine 'rein!"

Kerner: „Na gut. Wir wollen ja alles probieren!"

Sass: „Geht ganz einfach, aber supertolles Resultat. Ich lege zwei fleischige Melonenspalten so gegenüber, dass sie einen Ring bilden. Dann ins Innere hauchdünnen Schinkenblätter, unbedingt Serrano - was anderes geht gar nicht! -- schön gefältelt, siehst du, die schauen jetzt so über die Melonenspalten. Jetzt noch eine eine sanfte Meerrettichcreme in das Loch und oben an die Spalte eine Kumquat - fertig. Und? sieht doch scharf aus, oder?" (wendet sich ans Publikum): „Danke für'n Applaus!" (dann erst das Klatschen) „Bin ich schnell oder bin ich schnell?"

Kerner: „Du mußt jetzt aber noch 'n paar Teller machen -" (wendet sich den Zuschauern zu): damit unser Publikum auch was davon hat!" (schaut wieder in Richtung des angerichteten Tellers): „Den zerpflückt dir der Alfons sowieso gerade."

Schuhbeck (hat von einem Stück Melone abgebissen, kaut): „Die hätt' scho' a bissel reifer sein können."

Sass: „Vielleicht bist du von deinen Süßigkeiten verdorben."

Kerner: „Alfons steht auf reife Dinger."

Wiener (grinst zu Elfie hinüber, die noch im Hintergrund steht): „Nicht immer!"

Lafer: „Aber ausschaun tut's gut." (Auf was er das jetzt auch bezieht.)

Kerner: „Zumindest optisch is das 'ne absolute 1!" (bezieht sich auf den zweiten Teller, den Sass inzwischen angerichtet hat)

Sass: „Geil, oder?"

Kerner: „Geil! Ja!!"

Lafer: „Ja."

Kerner: „Wir werden das der unabhängigsten Jury übergeben - unserem Publikum hier."

(Einige Teller werden ins Publikum verteilt.)

Kerner: „Und zu einem guten Essen gehört natürlich auch das passende Getränk. Zu diesem Zweck darf ich meine gute Freundin Cordula Eich zu mir nach vorne bitten, (Kamera ins Publikum, zoomt auf die berühmte erste Reihe, aus der sie gerade aufsteht) eine der besten ihres Fachs."

(Applaus)

Sommelieuse (nachdem sie ihren Catwalk und das Abknutschen von Kerner beendet und, die Hände in die Hüften gestemmt, neben ihm Aufstellung genommen hat): „Hallo zusammen." (langsam und mit Augenaufschlag)

Kerner: „Was empfiehlst du uns zu diesem Gericht? Einen speziellen Wein? Oder etwas anderes? Es muß ja nicht immer nur Wein sein..."

Sommelieuse: „Ich finde, dazu paßt am besten ein sogenannter `Sherry im Kleid'."

Kerner: „Der Sherry wird eingekleidet?"

Sommelieuse: „Nein, das Kleid ist meines."

Sass: „Muß ich das verstehen?"

Sommelieuse: „Ich führ's gleich vor." (Sie lüpft ihr Kleid an und setzt sich mit gespreizten Beinen auf die Arbeitsplatte. Sie hat nichts darunter an.)

Kerner: „Aussehen tut's schon mal gut." (wendet sich dem Publikum zu, das Beifall klatscht)

Sommelieuse: „Und jetzt kommt der Sherry." (gießt ihn, die Flasche mit der einen Hand haltend, über ihre rasierte Scham in ein Glas, das sie in der anderen hält. Wieder Beifall.)

Kerner (nimmt das Glas, hält es prüfend gegen das Scheinwerferlicht, riecht daran und kostet. Er beißt den Sherry, bevor er ihn hinunterschluckt, und meint dann): „Ich versteh' davon ja nichts, aber es schmeckt gut, wirklich gut."

Sass: „Sommelieuse reimt sich auf Möse."

Kalamar-Kondom

Kerner: „Und was passiert hier mit den Tintenfischen?"

Lafer: „Für die Füllung dünsten wir erstmal Zwiebel und Knoblauch in Olivenöl weich, nicht braun werden lassen, das schmeckt am Ende angebrannt 'raus. Dann Petersilie und kleingehacktes Zitronengras unterrühren..."

Sass: „Keine Brunnenkressse?"

Lafer: „Warum Brunnenkresse?"

Sass: „Ralf Zacherl behauptet von der Brunnenkresse, es sei das Kraut gegen Frühjahrsmüdigkeit. Nicht nötig?"

Lafer: „Brauch' ich nicht."

Sass: „Sagst du so."

Lafer: „Jetzt tun wir noch die frischen Weißbrotkrumen dazu, keine Semmelbrösel bitte..."

Kerner: „Was für Brösel?"

Wiener: „Paniermehl!"

Kerner: „Paniermehl heißt bei euch Sem-mel-brö-sel...? Is' das österreichisch, oder?"

Lafer: „Hm-mm. - Jetzt noch abschmecken..."

Kerner: „Was nimmst du da?"

Lafer: „Salz und Pfeffer, ganz einfach. Und jetzt müssen wir den Kalamar ausnehmen."

Kerner: „Das ist dann aber nicht mehr so einfach, oder?"

Lafer: „Wenn man weiß, wie's gemacht wird, geht's eigentlich ganz schnell. Als erstes ziehen wir Kopf und Tentakel behutsam aus dem Körpermantel heraus..., so, und dann den Tintenbeutel aufstechen. Die Tinte fängt man normalerweise in einem Schüsselchen auf und verwendet sie zur Verfeinerung des Gerichts - für unser heutiges Rezept brauchen wir das aber nicht. Als nächstes dann die Fangarme öffnen, um die Kauwerkzeuge freizulegen. die drücken wir jetzt heraus, soo, schneiden sie ab und werfen sie weg. Jetzt die Tentakel von Kopf und Eingeweiden abtrennen, die kommen jetzt auch in den Müll, genau wie der Schulp, den wir aus dem Kalamarmantel herausziehen."

Sass: „Lafer labert!"

Lafer: „Dann noch die Kalkschale 'raus, weg damit, die Haut noch abziehen, soo, und jetzt den Körperbeutel gründlich unter fließendem Wasser säubern. Ganz wichtig, dabei den Mantel auch umstülpen, von innen nach außen, damit er auch innen ganz sauber wird. Jetzt die Füllmasse locker einfüllen, nur wenig, denn zum einen vergrößert die ihre Masse beim Garen, zum anderen soll ja nachher noch was anderes 'rein. Jetzt nur noch mit Garn zunähen und 30 bis 40 Minuten - bis sie halt weich sind- in Bouillon garen."

Lentils with sausages

Kerner: „Jetzt muss ich aber mal nach unserem prominenten Gast schauen...- Autorin zahlreicher Kochbücher, in England mit einer eigenen Fernsehserie, eines ihrer Bücher hat auf Deutsch den verheißungsvollen Titel Verführung zum Kochen - Nigella Lawson!" (Applaus)

Sass: „Nur zum Kochen?" (neuer Applaus, anfeuernde Pfiffe)

Kerner: „Damit hat sie zumindest schon mal angefangen. (zu Lawson): Now, could you tell us what's happening here?"

Lawson: „The recipe is called `Sausages and lentils'. Sausages and lentils is something my mother often cooked."

Kerner: „Tradition, so to say."

Lawson: „Actually, the way I do sausages and lentils is slightly different the way my mother did in the sense that I use these Italian sausages and Puy lentils or sometimes the ones from Italy, from Umbria. Lovely ones, wonderful blue-green slate colour. Let me just get some oil into this pan. So, what I need to do first, just bruise a bit of garlic and get the skin off. Now, garlic is cooked at just the right amount when you begin to feel or smell the aroma waft up. And now, sausages in. Look at these! All fat-pearled and plump. These ones are called Genovese, in other words they come from Genoa. And what this means is that they have basil and garlic and they are heady with both. The onion on for the lentils. And some salt, which will stop it from browning, 'cos these have to stay soft and melt with the lentils. And I'll do a bit of turning over... Ah, lovely. They're browned on all sides and what I want is to have a kind of lovely, rich, sticky gravy to eat with this, which is very very easy to arrange, just a question of pouring in some wine...Hm, rather a wonderful alcoholic facial I'm getting here...and then diluting it a bit with some water, and you could use sherry and water, too, I wouldn't worry about it. So, lid on, heat down. Lentils. Can you see how beautiful those pebbly lentils, sort of oil-slicked bits of translucent onion all through...Now, let's give the lentils the same treatment as the sausages, just, in other words, cover with water generously. The lentils will absorb the water as they cook. Heat down, lid on and they should both cook in around 20 minutes. And that gives me time to do a little light clearing up and give myself a glass of wine."

Sommelieuse: „Not exactly a glass." (zu den anderen): „Für dieses Getränk aromatisiere ich den Wein in meiner Scheide. Ein paar Minuten braucht er da drin schon, bei mir zumindest, bei anderen geht das vielleicht schneller oder langsamer, das kommt drauf an. Wenn er fertig ist, muß man ihn dann schnell servieren, damit er noch warm ist, das finde ich zumindest am aufregendsten."

Lawson (hat sich auf ein ihr gereichtes Kissen niedergekniet, um bequem den geharzten Wein schlürfen zu können, in dessen Genuß sie geradezu versinkt.)

Kerner: „Und welche Sorte Wein nimmt man da?"

Sommelieuse: „Nun, das hängt, wie immer beim Wein, natürlich davon ab, wozu man ihn trinkt. Für Mrs. Lawson habe ich einen edlen, schweren Barrique ausgewählt, mit vollem Körper," --

Kerner (schaut Lawson an): „Ja, das paßt..."

Sommelieuse: - „so pikant in der Frucht, dass uns das Wasser im Mund zusammenläuft, uns immmer wieder nachschmecken lässt. Der absolute Wahnwitz. Dieser Wein macht schwindlig mit seinen betörenden Nuancen nach Erd- und Brombeere, Schwarzkirsche, Wild und Pilze. Genau das Richtige für die Vielschichtigkeit, Komplexität und Finesse von Nigella Lawson." (Da Mrs. Lawson mit ihrem Mund nicht nur den Geschmack des Weines aufsaugt, fällt der Sommelieuse das deutliche Sprechen zunehmend schwer. - Die Kamera entfernt sich, lange bevor Lawson es tut.)

Kerner (in Lawsons Richtung): „But don't take too long - we need her for the drinks of the other courses, too!"

Cream soup und Mouillée auf Creamsoup-pie, dazu ein Après-sex

Kerner: „Jetzt lassen wir die beiden und schwenken zu einem anderen Paar, das dieses Jahr den Beate-Uhse-Food-Sex-Wettbewerb für sich entschieden hat. Ihr seid aber auch privat ein Paar, oder?"

Biolek: „Privat und beruflich, ja."

Kerner: „Beruflich auch. Was macht ihr denn, beruflich?"

Biolek: „Wir betreiben eine Erotic Food Marketing Agentur und haben und dabei auf die Vermarktung von Sex-food spezialisiert."

Kerner: „Und wie seid ihr dazu gekommen? Auf die Idee? Was mit sex food zu machen?"

Hilbig: „Die Idee war sozusagen ganz am Anfang unserer Beziehung da. Kennengelernt haben wir uns bei einem Kochwettbewerb an der VHS. Dabei ist mir eine Schüssel ausgekommen, er ist auf der Pfütze ausgerutscht, und plötzlich lag er zappelnd zwischen dieser Eiersahne. Wie sich später herausgestellt hat, hatten wir da beide den gleichen Gedanken..."

Kerner: „Und heute kocht ihr uns das, mit dem ihr gewonnen habt?"

Hilbig: „Nein, das wäre viel zu aufwendig. Wir haben ein bequemeres Rezept."

Kerner: „Aber auch lecker?"

Biolek: „Aber auch lecker! - Und so geht's: Als erstes füllen wir die gehackten Mandeln in den Mixer. Dann nehmen wir das Brot, in Milch eingelegt, pressen es aus, sooo, gut ausdrücken, das ist wichtig, und geben es zu den Mandeln. Dann nehmen wir die vier Knoblauchzehen, die wir hier haben, und zerquetschen sie mit einem breiten Messer."

Kerner: „Das sieht immer so gefährlich aus bei euch Köchen, dieses Werkzeug."

Biolek: „Jetzt den Knoblauch von der Schale trennen und zu den anderen Zutaten in den Mixer. Einschalten, und in kurzer Zeit bekommen wir eine dicke Paste...Jetzt sieht das schon gut aus. Jetzt geben wir das Olivenöl dazu, erst tropfenweise, so, und jetzt können wir schon etwas schneller gießen. Noch etwas Eiswasser, Salzen, Weißweinessig - fertig!"

Sass: „Das ging ja noch schneller als meines!"

Kerner (kostet): „Hmm, ja, das schmeckt ganz anders, als man erwarten würde. Aber gut, doch!"

Biolek: „Das Rezept stammt von meiner Oma."

Kerner: „Fragt man Köche, woher sie das haben, sagen sie immer, das hat mir meine Großmutter beigebracht."

Hilbig: „Wir servieren das gern bei Partys in einem Riesen-Cocktailglas."

Biolek: „Da füllen wir es jetzt auch ein."

Hilbig: „Aber nicht alles. Wir brauchen noch was..."

Biolek: „...ja, ich laß noch was drin für den Pie."

Kerner (mit Blick auf sie, wie sie sich, auf der Kante der Arbeitsfläche sitzend, anfängt, sich die Bluse aufzuknöpfen): „Macht ihr jetzt product placement für eure Firma?"

Hilbig: „Kommt gleich..."

Kerner (entschlossen): „Ich nehm' schon mal das Glas für unser Publikum!" (steuert auf eine Frau mit leuchtenden Augen und geröteten Wangen zu, die zwischen zwei Männern sitzt): „Sind sie verheiratet? Mit beiden Männern?" (blickt zwischen ihr und einem der Nachbarn hin und her): „Sie sind ein Paar?"

(Schnitt, zurück zum BU-Paar: Inzwischen hat sie sich ganz ausgezogen und auf die Arbeitsfläche gelegt. Er überglänzt ihre Schamlippen mit Butter, die er geschmolzen hat. Die Kamera fährt dabei nahe 'ran.)