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Klostertage Teil 01

Geschichte Info
Das ist nicht nur eine Frage des Glaubens
5.5k Wörter
4.32
25.6k
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Vorwort.

Ich freue mich schon auf die Kommentare, die ich gerne beantworte. Leider kommen bei vielen Autoren immer wieder Anonyme zu Wort, mit völlig verfehlter und überzogener Kritik. Sachliche Hinweise und Tipps nimmt sicher jeder gerne entgegen, so wie ich auch, aber eine gewisse Fairness und Anstand sollte gewahrt blieben.

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Alle Personen sind, dem Gesetz nach, volljährig.

Ort und Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit Personen, Ort und Gegebenheit sind zufällig.

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Klostertage Teil 1

Wütend verlasse ich das Büro und um meiner Aufgebrachtheit Nachdruck zu verleihen, fällt die Tür krachend ins Schloss. „ Dieser alter Bürodrache, was denkt sich diese eingebildete Vorzimmerzofe eigentlich." Die wildesten Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Nur gut dass man meine Flüche nicht hören kann. Wieder macht sich eine gewisse Beklommenheit in meiner linken Brust bemerkbar. Es ist nicht das erste Mal, doch bislang habe ich das ignoriert. Doch jetzt ist Schluss, meinen Kollegen im Büro raune ich nur „ich muss zum Doc zu, " melde mich am Rechner ab und schon bin ich weg.

Auf dem Weg zu Rainer, meinem Hausarzt, kommen zum ersten Mal Zweifel zu meinem Verhalten auf. Sicher hat Anna Unrecht und es war nicht fair von ihr, mich bei unserem Chef schlecht aussehen zu lassen, aber musste ich deshalb so ausrasten? „Hallo Herr Apel", werde ich mit einem Lächeln von der Arzthelferin in Empfang genommen. Langsam hellt sich mein Gemütszustand auf. „Hallo Frau Lechner, schön sie zu sehen, hat der Doc viel zu tun?" „Ja, wie immer, nehmen sie kurz im Wartezimmer Platz, ich rufe sie dann rein." Kaum das ich im Wartezimmer sitze, kann ich schon in das Besprechungszimmer. „Setzen sie sich doch bitte, der Doktor kommt gleich", ereifert sich die Auszubildende. Die Tür schließt sich und für einen Moment bin ich mit mir alleine, ganz alleine. Kurze Zeit später kommt Rainer ins Behandlungszimmer gestürmt, wie immer mit einem Grinsen.

„Na, Peter, wie ist es mit dir, was kann ich für dich tun und wie geht es Dir?

„Eigentlich ganz gut." lautet knapp meine Antwort.

„Los den Arm her, wollen erst einmal sehen, was dein Blutdruck macht." „ Wenn es dir gut geht, was willst du dann hier?"

„So wirklich weiß ich es auch nicht", murmele ich in mich rein.

„Hundertsechzig zu einhundertzehn, nimmst du nicht die Medikamente die ich dir verordnet habe?"

Seine Stimme klingt dabei gar nicht mehr so fröhlich, wie bei der Begrüßung. „Du weißt doch sehr genau dass damit nicht zu spaßen ist", mahnen mich seine Worte. „Also jetzt Butter bei de Fische, was ist los?"

Rainer ist schon seit vielen Jahren mein Hausarzt, einer von denen, der die kleinen Laster des Menschen verzeihen kann und selbst auch welche hat, denn das Rauchen aufgeben, kann er bis heute nicht. Mich macht es besonders Stolz, denn ich habe es vor fünfzehn Jahren geschafft.

„Für den Rest der Woche ziehe ich dich erst einmal aus dem Verkehr, Frau Lechner wird dir die Bescheinigung für den Arbeitgeber mitgeben." Der energische Ton vom Doc, lässt keine Diskussion aufkommen. Ich verabschiede mich von Rainer als er mir noch etwas mit auf den Weg gibt. „ Peter, noch ein guter Rat von mir, nicht nur als Arzt sondern auch als Freund, tritt endlich kürzer, ich möchte mit dir dieses Jahr noch unser Schützenfest feiern." „Und da ist noch etwas, lass wieder eine Lebenspartnerin an deine Seite treten, es wird Zeit." „Du hast gut Reden, dass Erste lässt sich sicher einrichten, zum Letzteren gehören immer zwei und da sehe ich keine Frau, leider." Missmutig verlasse ich die Praxis und fahre sofort nach Hause. Angekommen informiere ich erst einmal meinen Arbeitgeber, dass ich den Rest der Woche nicht zur Verfügung stehe.

Es ist schon später Abend. Ich schlendere gedankenverloren die kleine Allee entlang. Es passt ganz gut, so kann ich die Krankmeldung noch in den Briefkasten schmeißen. Die Uhr zeigt fast Mitternacht. Müde, kaputt und doch von innerer Unruhe getrieben, komme ich Heim. Ohne Umschweife gehe ich zu Bett.

Nach einer unruhigen Nacht werde ich doch erst gegen zehn Uhr wach. Für meine Verhältnisse recht spät. Meine Laune hat sich nicht wirklich verbessert. „Alter, so geht es nicht weiter, lass dich nicht so hängen, geh eine Runde joggen, dass hilft immer." So mich selbst motivierend ziehe ich meine Joggingsachen an und los geht es.

Eigentlich habe ich immer eine Route im Kopf, bevor ich los laufe, aber heute heißt mein Motto erst einmal auf den Weg machen, soweit die Füße tragen. in den ersten drei Kilometer schwirren mir viele Dinge durch den Kopf, doch dann schwinden allmählich die wirren Gedanken. Mein Kopf scheint sich völlig zu entleeren.

Erst ganz langsam finde ich gefallen an meine Umgebung, genieße die Sonnenstrahlen und nehme den Duft des Waldes war. Mir wird bewusst, dass sich in meinem Leben vieles grundlegend ändern muss. Wie auch immer, komme ich sehr verschwitzt zu Hause an. Als erstes öffne ich in meinem Handy die Laufapp. Was die App anzeigt kann ich gar nicht glauben, dreiundzwanzig Komma vier Kilometer in 1:36.042. Was für eine Zeit bei der Strecke. Für mein Alter und als Hobbyläufer wirklich gut. Seit langer Zeit kehrt eine gewisse Zufriedenheit ein und freue mich auf eine heiße Dusche.

Ich fühle mich gut, lass genussvoll das Wasser über meinen Körper laufen. Die leichte Müdigkeit nach dem Lauf weicht einer angenehmen Entspannung. Nun ist einseifen angesagt: Ich liebes dieses schottische Duschgel. Ein markanter aber nicht aufdringlicher Duft zeichnet diese Pflegeserie aus. Nur gut das es dazu auch ein Aftershave und Ed´ Toilette gibt. Meine Hände wandern über den eingeschäumten Körper und kommen in die erogene Zone an. Ohne dass ich etwas dagegen tun kann beginne ich meinen Schwanz zu verwöhnen.

Nicht ohne Folgen bleibend, denn schnell schwillt er zu einem harten Rohr an. Meine Erregung wächst, phantasierend gebe ich meinem Verlangen nach. Die geilsten Szenen spielen sich vor meinen Augen ab. Eine schockfarbene Schönheit lässt sich genussvoll von einem weißen Stecher, schmatzend ihre rosa Muschi von hinten versilbern. Mit jedem Stoß schwingen ihre wundervollen Brüste mit. Und plötzlich bin ich es, der dieses schwanzsüchtige Wesen mit harten Stößen fickt während das heiße Wasser weiter auf meinen spannungsgeladenen Leib prasselt.

Ihr stöhnen und frivoles anfeuern lässt mein Verlangen unaufhörlich steigern. „Komm junger Hengst, zeig es mir warum du mich ficken darfst. „Las mich deinen kostbaren Saft kosten." Wie eine Hündin hechelnd gipfelt sie ihrem Orgasmus entgegen. Oh ja, schieb ihn mir rein." Härter los stoß härter zu!" Ihre anzügliche Wortwahl macht mich nur noch geiler. Jetzt ist es nicht mehr zu halten. Meine Wichsbewegungen werden härter. Mit einem grunzen entlädt sich meine ganze aufgestaute Geilheit. Mein Schwanz spritzt so heftig ab, dass sogar Sperma an der Duschtrennwand herunter läuft. Ich brauche noch einen Moment um in die Realität zurück zu kehren und mich von dem Orgasmus zu erholen.

Sexuell habe ich Befriedigung gefunden doch mein seelisches Gleichgewicht hat sich dadurch nicht verbessert. Im Gegenteil, ich scheine völlig demoralisiert zu sein, komme mir vor wie selbst erniedrigt. Ich fühle mich wie ein ertappter Schuljunge der etwas Schlimmes ausgefressen hat. „Selbstbefriedigung, bei mir, dass kann es nicht geben."

Weg mit diesen negativen Gedanken, erst einmal einen Kaffee aufbrühen und dann ein wenig im Internet surfen. Gelangweilt zappe ich durch das World Wide Web. Warum auch immer gebe ich irgendwann „Seelenfrieden" als Suchbegriff in die Suchmaschine ein. Nach einer gewissen Zeit stolpere ich über einen Eintrag „Kloster Seelenfrieden". Neugierig öffne ich den Link und werde auf die Seite des Klosters „La pace Monastero" in Tirol am Fuße eines kleinen Gebirgssees geführt. Erklären kann ich es nicht aber die Seiten ziehen mich sofort in ihren Bann. „Sie sind voller innere Unruhe, rast- und ziellos, nichts kann sie zufrieden stellen?" „Kommen sie zu uns und sie finden ihre Ausgeglichenheit wieder!" Ja, genau das ist es, schießt es mir durch den Kopf, ich werde es machen, ich gehe für vier Wochen in ein Kloster.

Schnell sind alle notwendigen Dinge geklärt. „Und du bist dir sicher, dass das für dich das Richtige ist, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen?" „Das ist meine feste Überzeugung", antworte ich meinem Chef, ehe ich aus dem Büro verschwinde, in mein Auto steige und los geht die Fahrt.

Tripolino heißt das Ziel, an das mich das Navi führen soll. Überrascht bin ich schon, wie schnell ich das kleine Bergdorf in Tirol erreiche. Es ist später Nachmittag als ich ankommen und die flotte Fahrt hat ihre Spuren hinterlassen. Ich bin müde und angespannt. So suche ich mir in dem einzigen Gasthof Tre Cime, erst einmal ein Zimmer für eine Nacht. Großen Wohlstand scheint es hier nicht zu geben, denn der Ort sieht aus, wie mein Zimmer, sehr spartanisch. Adieu' Luxus, denk ich bei mir, kannst dich sofort an das Klosterleben gewöhnen.

Hungrig gehe ich die dunkle Treppe hinunter in das angrenzende Restaurant und nehme in der rustikalen Stube Platz. Auch hier ist alles ganz einfach gehalten, aber wie ich feststelle doch sehr unkompliziert. Leider habe ich außer Englisch keine weiteren Fremdsprachen, wie zum Beispiel Italienisch gelernt. Doch die Verständigung klappt ausgezeichnet. Mit Genuss mache ich mich über die Brotzeit her, denn etwas anderes gibt es nicht. Der trockene rote Landwein zeigt erste Wirkung. Meine bis dahin noch vorhandene Anspannung weicht einer warmen Zufriedenheit.

Die Karaffe Wein ist schnell geleert und ich bestelle mir noch Eine nach. Mit einem freundlichen Lächeln stellt man mir den Wein auf den Tisch. „Donna Ravinie, würden sie sich zu mir setzten und ein Glas Wein mit mir zusammen trinken, " bitte ich die etwas schrullig wirkende Chefin des Hauses. „Sí Signore Alberts." Hoch erfreut holt sie sich ein Glas und setzt sich zu mir. „So wie ich sie einschätze wollen sie bestimmt in das Kloster, Signore Alberts." Verschmitzt lächelt Donna Ravinie mich aus ihren wachen, braunen Augen an.

Das scheinbar karge Leben hier, hat in ihrem Gesicht seine Spuren hinterlassen. Es wirkt etwas derb, aber trotzdem Gütig. Mein musternder Blick bleibt an ihrer Brust hängen, die trotz ihres Alters noch prall und fest zu sein scheinen. „Was ist Signore Alberts?" „Oh, entschuldigen sie bitte, Donna Ravinie." Erschrocken und beschämt reißt mein Blick von ihr ab. Signore Alberts, nennen sie mich doch bitte einfach Milena, bei meinem Mädchennamen." Erfreut über ihr entgegenkommen schaue ich wieder auf. „Dann müssen sie mich aber auch mit meinem Namen, mit Peter ansprechen", lautet meine verzagte Antwort.

Stille kehrt ein. Milena nimmt beide Hände in der ihren. Sanft kreisen ihre Daumen über meine Handrücken. Unschlüssig darüber was Melina von mir will, lass ich sie gewähren, denn eine wunderbare Wärme durchflutet mich. Melina schaut mir dabei tief in die Augen, ganz fixiert scheine ich ihr ausgeliefert zu sein. „Peter, ihre Augen verraten, weshalb sie ins Kloster, oder besser gesagt in die kleine Abtei wollen." „Ihnen fehlt der Glanz des Lebens." So sehen nur unglückliche Menschen aus, " lautet die Erklärung zu der von ihr vorweg gegangenen Frage.

Wie versteinert lausche ich ihren Worten. „Oh Melina, wenn sie wüssten, wie recht sie haben", gehen mir meine Gedanken durch den Kopf. „ Aber was ist mit ihnen Melina, leben sie hier alleine, sind sie verheiratet und haben sie Kinder?" „ Ach Peter, so viele Fragen auf einmal." „Ja ich habe ein Kind, Laura. Sie ist sechsundzwanzig und arbeitet in einem großen Hotel, in der Nähe von Imola." Traurigkeit schwingt in ihrer Stimme mit, als Melina mir erzählt, dass ihr Mann schon sehr früh verstorben sei. Ihre Augen sagen mir aber, dass Melina traurig, aber nicht verbittert ist, denn sie strahlen Lebensfreude aus. Und noch immer hält sie dabei meine Hände.

„Wenn sie sich Morgen auf machen wollen, dann sollten wir zu Bett gehen." Unterschätzen sie nicht den Weg dorthin, Peter." „Der Aufstieg ist lang und schwierig für unerfahrene Wanderer." „ Sie haben Recht Melina, es ist schon spät und Müde bin ich auch." Gebe ich ihr zur Antwort. Ich weiß nicht warum, aber ich muss diese wundervolle Frau in den Arm nehmen. „Vielen lieben Dank für den Abend Melina", flüstere ich ihr zu. Mit einem mütterlichen Klaps auf meine Hintern löst sich Melina aus meiner Umarmung. „Los, ab ins Bett Peter, sie haben einen harten Tag vor sich." Energisch weist sie mir den Weg zur Treppe und ich wage es nicht, ihr zu wiedersprechen. Auf den Stufen nach oben schaue ich noch einmal zurück, sehe wie Melina den Tisch abräumt bevor auch sie sich zu Ruhe begibt.

Was für eine Frau, denke ich bei mir, als ich in meinem Bett liege. Mir wird bewusst, welch große Sympathien ich für Melina empfinde. Ja, ich habe mich in sie verliebt. Nicht als Mann, ehr als Sohn der seine Mutter liebt. Sie hat auf besondere Weise mein Herz erobert.

Grässliches Handyklingeln lässt mich aus meinen tiefen Schlaf reißen. Nein, keiner der mich anruft. Es ist der eingestellte Wecker, der um 05:15 Uhr seine Arbeit aufnimmt. Es dauert einen Moment bis ich auf dem Nachttisch den Ruhestörer ertaste. Endlich, diese Nervensäge abgestellt. Das sehr kalte Gebirgswasser lässt mich nach meiner Morgentoilette endgültig wach werden. Für einen Moment kehrt der gestrige Abend zurück, ehe ich mich fröhlich nach unten begebe.

„Guten Morgen Peter, sie sind ja schon früh wach, habe gerade erst ihr Frühstück fertig." Verblüfft schaue ich auf Melina, die fleissig in der Gaststube hin und her wuselt. „ Und sie Melina, seit wann sind sie denn schon auf den Beinen?" Schallend lacht Melina auf. „Oh Peter ich bin schon seit einer Stunde aus dem Bett." Habe den alten Rucksack meines verstorbenen Mannes rausgesucht und Wegzehrung hineingepackt." Sie können den langen Weg doch nicht ohne Proviant antreten." Mama Melina, sie sind unmöglich, " lächele ich sie an und nehme am rustikalen Tisch Platz.

Das kräftige Frühstück ist schnell verputzt und ich will endlich los. Melina bringt mir den prall gefüllten Rucksack. Noch einmal lass ich mir von Melina den Weg erklären ehe ich den Rucksack aufschnalle. Nun ist es Zeit mich von Melina zu verabschieden. Fest drückt sie mich an sich. „Mein lieber Peter ich wünsche dir in der Abtei eine gut Zeit und dass deine Wünsche in Erfüllung gehen." Tief traurige Augen schauen mich dabei an. Noch ein zärtlicher Kuss auf meine Stirn, dann dreht sich Melina abrupt um. „Nun geh, es wird Zeit für dich." Das sind die letzten Worte bevor sie in die Küche verschwindet. Sie hat mich geduzt, Melina hat zum ersten am du zu mir gesagt. Mit diesem frohen Gendanken mache ich mich auf.

Das kleine Dorf entschwindet schnell und der Weg scheint gar nicht so beschwerlich, wie Melina ihn beschrieben hat. Ich genieße die wärmende Sonne. Immer höher führt mich der Weg der dabei nicht leichter wird. An einem kleinen Felsvorsprung lege ich eine Rast. Dankbar und hungrig genieße ich die Köstlichkeiten, die mir Melina eingepackt hat. Verträumt lass ich meinen Blick über das weite Tal schweifen nicht ein Gedanke durchläuft meinen Kopf, der völlig leer scheint. Ich sauge die Stille und das wunderbare Panorama auf. Doch bevor ich den Sinn für die Zeit völlig verliere, breche ich wieder auf. Wer weiß wie weit der Weg noch ist.

Stunde für Stunde geht es weiter. Meine Beine und vor allem meine Schultern schmerzen und schwitzen muss ich auch. Melina hat es vorausgesehen und genügend Trinkwasser in den Rucksack gepackt. Doch so langsam geht auch das zu Ende. Ich habe es mir nicht vernünftig eingeteilt. Die Sonne geht schon unter als ich die letzten Tropfen Flüssigkeit aus der Feldflasche nehme. Ein wenig mulmig wird mir schon, denn noch bin ich nicht am Ziel. Zweifel kommen auf. „Ist es richtig, mein Vorhaben?" Hätte ich meine Probleme nicht anders lösen können?" All diese wirren Gedanken schwirren durch meinen Kopf.

Mitten in meinen Gedanken taucht nach der letzten Biegung, wie aus dem Nichts, die kleine Abtei auf. Endlich, der mühsame Weg hat ein Ende. Hocherfreut und in erwartungsvoller Haltung klopfe ich an die schwere Tür. Es dauert einen Moment bis mir geöffnet wird. „Willkommen mein Sohn, schön dass du den Weg zu uns gefunden hast." Freundlich werde ich von einer Nonne in Empfang genommen. „Wir haben dich bereits erwartet, folge mir bitte Peter!" Ich bin völlig von den Socken. Wieso kennt sie meinen Namen und woher will sie wissen, dass ich dieses Kloster aufsuchen will. Es wird nicht das Einzige sein was für mich unerklärlich bleiben wird, während meines Aufenthaltes hier. Ohne eines weiteren Kommentares dreht sie sich um, nimmt mich mit über den Klosterhof in die Abtei. „Komm Peter gehen wir in mein Büro." Mit diesen Worten führt sie mich weiter, wie ein kleiner Schulbub, der von seiner Mutter auf dem Weg dorthin begleitet wird.

Die Tür zum Büro, wenn man es denn so nennen will, öffnet sich knarrend. Es ist doch sehr spartanisch eingerichtet. Ein schwerer alter Schreibtisch, ein Stuhl dahinter und zwei davor, das ist alles was dieses Zimmer mit Möbelstücke ziert. Und doch hat die moderne Kommunikation auch hier Einzug gehalten, denn ein Laptop mit Internetanschluss ist schon vorhanden. „ Komm Peter, setz dich bitte, es ist an der Zeit, dass ich mich dir vorstelle." Mit einladender Handbewegung, weist sie mir einen der beiden Stühle zu. Schweigend und etwas verstört nehme ich Platz. „Wer und was du bist, das weiß ich inzwischen und daher möchte ich gleich zur Sache kommen", eröffnet sie unser Gespräch. Was immer es in ihrer Stimme ist, sie hat mich sofort gefesselt und so lausche ich ihren Worten, ohne sie zu unterbrechen.

„ Ich bin Schwester Albanis, führe als Älteste diese Abtei und lebe mit meinen acht Mitschwestern in diesem Gotteshaus." „Schwester Samena wird während deiner Zeit hier, immer und zu jeder Zeit, für dich da sein. " Samena, was für ein Name geht es mir durch den Kopf und wie alt mag Schwester Albanis sein? So um die sechzig bestimmt. Fragen über Fragen. „Ich kann mir denken was dir durch den Kopf geht, Peter", fährt sie weiter. Bei diesem Satz komme ich mir vor, wie ein ertappter Sünder.

„Doch nun zu dir." „Mein Sohn, was suchst du, oder besser gesagt, was glaubst du hier zu finden?"

„Ehrwürdige Mutter, ich weiß es nicht." Nur sehr leise kommt meine Antwort. Ihr fester aber doch Führsorglicher Blick scheint mich zu fixieren, ich komme mir dabei so hilflos vor." Schwester Albanis warme Stimme, lässt mich aus meiner Lethargie erwachen. „Komm zu mir, wir werden dein Seelenheil schon retten." Wie selbstverständlich komme ich ihrer Aufforderung nach und genauso bereitwillig nimmt sie mich in ihre Arme, drückt sanft meinen Kopf an ihren Busen der nur durch ihren Habit verdeckt scheint, ich könnte ihn sonst nicht so ausgeprägt spüren.

Es ist unglaublich, welch Gott gegebene Kraft diese Frau ausstrahlt. Sanft streichelt sie mir über meine Haare. Höre jeden ihrer Herzschläge. Mit jedem Atemzug den sie tut, hat es den Anschein, als würde sie all das in mir negativ Verwachsene in sich aufnehmen. Ihre Weichheit, die körperliche Wärme und ihre scheinbar mütterlichen Zärtlichkeiten tun ihr Übriges. Wie aus dem Nichts kommt alles in mir hoch, die Wut, die Unzufriedenheit meine innerliche Zerrissenheit, es ist nicht aufzuhalten, ich frage an zu weinen, ohne dass ich etwas dagegen tun kann.

„Hallo Peter, ich bin Samena und sehr glücklich, dass ich deine Begleiterin sein kann!" Erschrocken fahre ich mit verheulten Augen herum. Scheinbar aus dem Nichts erscheint Samena. Kein Laut, kein knarren Tür hat ihr Kommen verraten. Eine hoch aufgeschossene und zierliche Frau steht vor mir, die ich schüchtern zu mustern beginne. Das Habit dass sie trägt lässt auf einen sehr femininen Körper vermuten. Was für eine Haarfarbe sie wohl trägt, stell ich mir die Frage, denn der Velan rahmt ihr Gesicht vollends ein. „Komm Peter ich zeige die jetzt dein Zimmer und den Rest der Abtei." „Auf den Weg dahin, werde ich dir die wichtigen Dinge erklären." Ohne Zeit zu verschwenden nimmt Samena mich bei der Hand. Noch einmal blicke ich zurück, doch Schwester Albanis eindeutiges Kopfnicken, zeigt mir, dass ich mich voller Vertrauen in die Obhut von Schwester Samena begeben sollte.

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