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Labyrinth

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„Wenn du lachst, singt die Luft, ich fühle es. Nein, du bist ein Wolf."

„Magst du lieber rasierte Oberkörper?"

„Nein, ich mag es rüde."

„Sieht man dir nicht an."

„Du wirst es noch fühlen."

„Jetzt bin ich erst dran."

„Möchtest du, dass ich es dir sage, es dir beweise?"

„Ja."

„Gut. Fühle mir nach:

Ein fremdes Land bist du mir. Noch ohne Horizont.

Ich mag es, wenn Wölfe heulen, ob Tag oder Nacht. Ich brauche die Sonne nicht. Der Mond bin ich und du mein Wolf. Ich muss es wissen. Ich wache und schlafe nie.

So wirst du mir vertraut.

Ich weiß, wie Wärme riecht, wie Liebe schmeckt. Fühle meinem Kuss nach, meiner Glut und du wirst es erkennen, wie ich.

Ich züngle wie sie, lecke an dir, umschlinge dich, beiße dich. Keine Angst, ich bin nicht wie sie. Ich kann es nicht anders.

Dein Haar, fein wie Garn, ich weiß, du schmeichelst mir, sei mein Wolf, so räudig wie du kannst. Ich werde es dich wissen lassen. Du wirst es spüren, in der Nacht.

Du riechst wie die Erde, fruchtbare Erde, nach einem warmen Regenguss, ich fühle es und kann es nicht erwarten, das Salz der Erde. An meinen Lippen, meinem Mund. Jetzt weißt du, wie ich Glut sehen kann. Heiße Glut. Mach es wie ich. Vertrau mir.

Ein lichter Wald. Ursprünglich. Du berauscht mich. Ich mache es dir nach. Durchstreife dich. Lautloses Schleichen, wie die Zeit im Dunklen aufgeht. Ich, dein Mond.

Unsere Zeit, wie Bernstein, ich sehe es und noch weich in einer frischen Kerbe. Ich werde dich verletzen müssen. Du sollst mich langsam umfließen, wie Balsam, versprich es. Verstehst du, wie ich es sehe. Ich werde nicht fliehen, es nicht wollen. Sei unerbittlich bedächtig. Schleiche. Ich will es ewig. Rette mir den Augenblick. Er ist genauso schön, wie du.

Willst du sein wie ich? Ein Begleiter im Dunkel?

Antworte nicht, ich werde es sehen.

Vertraue mir. Ich kann Liebe sehen.

Liebe ist ein tiefer Grund. Ein Rinnsal. Du hörst es leise. Ist sie in dir, wird sie strömen. Sie ist mir edel und in meinem Innern scharf wie Glas. Sie ist meine Lieblingsfarbe. Sie fließt. Ich möchte sein wie sie, in ihr eintauchen. Mich an ihr erfrischen. Willst du eintauchen? In mir? Siehst du sie? Fühlst du wie sie rinnt, schwerelos? Hier, sieh sie an, mit deiner Hand.

Was fühlst du?

Sag nichts. Fühle es mit mir.

Hörst du es. Das leise Quellen. Sie will dich berauschen, bis aufs Blut, dein Grund sein. Wirst du aus ihr kosten? Sie will es.

Ich fühle es jeden Tag. Sehe sie, wenn ich sie berühre in mir. Sie ist rein und klar. Wie du.

Möchtest du sie sehen, wie ich es verstehe?

Lass sie mich jetzt sehen, wie du sie fühlst. Bitte, sag es mir. Zeige mir deine Lieblingsfarbe."

Ihr Gesicht leuchtete.

„Es kann passieren, dass ich in dir eintauche, sobald ich sie entdeckt habe, unerbittlich und bedächtig, ich kann nicht anders."

Ihr süßes Lachen schallte leise auf und erleuchtete für einen Moment unser dunkles Labyrinth.

„Das hoffe ich", knurrte sie leise. „Nimm deine Hand, schließe deine Augen, und sag mir was du siehst. Mogle nicht, ich kann es fühlen. Hier, leg deine Hand auf mich."

Sie führte meine Hand an ihr Herz.

„Wölfe heulen laut bei Vollmond", meinte ich spitzbübisch.

Sie lachte.

„Dazu ist er da."

Sie lag still neben mir und flüsterte.

„Keine Angst, ich kenne das, weiß wie es ist, damit allein zu sein. Erzähl mir von ihr."

Ich versuchte es:

„Ich trete aus dem Schatten, setzte mich vor den Horizont und schaue hinauf, sehe dich an, mit wachem Blick und fühle dir nach. Hinter mir ein lichter Wald. Du hast dich hinauf geschlichen, noch ehe ich zu dir kam.

Ich sehe keinen Laut von dir. Ein feines strömen nahen Lichtes. Die Stille ist nah. Wie der Bogen deiner Sichel, die mich erahnen lässt, was bald in mir aufgeht. Wie ein Vorhang der zur Seite schwebt. Ein leises, erstes Rufen schenke ich dir. Weich wie Wachs. Ich fühle es, du kannst mich nähren, mich verzehren. Mit deiner Glut. Du wirst es.

Deine Farbe betört mich, ich fühle sie klar und erkenne, du willst mit mir darin ertrinken. Ich fürchte es nicht, rufe mich ihr entgegen. Fühlst du, wie es lauter wird. Das bin ich, mit dir. Ich bin wie ein Wolf. Durstig nach unentwegter Suche nach dir. Lass mich deine Farbe sein.

Nichts ist mir mehr fremd, auch du am Horizont über meinem Land. Ich fühle mich mit dir zuhause. Liebe jede Höhe, jede Kluft, jeden Grund, aus dem es rinnt. Du stehst klar an meinem Himmel, jetzt in ganzer Fülle, nichts ist dunkel. Nichts. Meinen Lippen bist du lichte Seide. Ich sehe es in dir. Meinen Mond. Mein Himmelblau. Es ist wunderschön.

Lass es mich sehen. Ich will es fühlen, wie du. Zeig mir, wie Liebe schmeckt."

Sie tastete nach meinem Kopf und zog mich zu sich heran.

„Ich habe es sofort gespürt, als ich deine Stimme gehört habe. Dieses starke Gefühl darin, aus einer sehnsüchtigen Distanz heraus."

„Ich hab dich lediglich gefragt, wo ich in der Bibliothek die Romantik finden kann."

Sie lachte vergnügt auf und nahm ihre Stimme in ein leises fühlen.

„Sieh mich an, in meinem Himmelblau, mein Engel; und ich will das Salz der Erde. Nimm mich, tauche ein, koste es. Sei wie ich. Darin verloren."

*

Ich legte das Skript beiseite und strich ihr durchs Haar.

„Ich wusste gleich, dass du Talent hast, als du zum Vorlesen gekommen bist und ich mich sofort in deine Stimme verliebt habe", flüsterte sie verschmitzt.

Sie zog sich hoch zu mir, legte tastend eine Hand an mein Gesicht, suchte nach meinen Lippen und gab mir einen zärtlichen, verlangenden Kuss.

„Mein privater Vorleser", hauchte sie und lächelte.

„Es ist sternklare Nacht und die richtige Zeit, nicht wahr. Ich will mich zusammen mit dir auf die Wiese legen, und es ist mir egal, was die anderen denken, sollten sie uns sehen, bei unserer stillen Wanderung im Dunkeln."

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Anonymous
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3 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 10 Jahren
Hüpsch

Wirglich hüpsch geschrieppen.

leiter ferstehe ich nichd,

waß mick sum wischen

vervühren sollde, hä?

AnonymousAnonymvor mehr als 10 Jahren
Anti

Manchmal wäre mir eine Antilesebrillenpille für die Augen 100000000 wert. Damit meine ich nicht dein Meisterwerk, du setzt deine Spuren gezielt, da braucht man auch nicht die selten dämlichen Kommentare von meinem Vorgänger lesen. Der ständig User bedroht.

BUH diese Rosettenarschgeige will doch wirklich keiner mehr lesen!

rosettenfreakrosettenfreakvor mehr als 10 Jahren
Eine unterhaltsame Reflexion

"Ich reise, um zu wandern", sagt die HP.

Und er findet eine schöne Metapher für Bücher: Er bezeichnet sie als "Gehstock für die Augen", wobei mit dem "Augen" nicht nur die physischen Augen gemeint sind, sondern hauptsächlich das geistige Auge.

Wie schon "Echo" und "Wege und Kreuze" ist auch "Labyrinth" eher Essay als Story, in dem grundlegende existentielle Fragen des Lebens reflektiert werden.

lg

LIT-RANICKI "Rosi" (Johannes)

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