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Ladyluck 01: Ausgepackt

Geschichte Info
Was die Sicherheitskontrolle so alles im Gepäck findet...
5k Wörter
4.61
39.5k
12
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 10 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 06/01/2018
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Mir kam dieses Szenario in den Kopf, und so schrieb ich einfach drauflos ... nach dreieinhalb Episoden wurde mir klar, dass ich kein richtiges Ende für die Geschichte finden werde. Deshalb bricht sie dann einfach ab. Bis dahin machen die Episoden aber (hoffentlich) viel Spaß!

Ich arbeite im „Stendahl Tower“. Bevor ich meine Schicht antrete, schaue ich jedes Mal an dem Ding hoch. Sieht schon schick aus, wie der hohe, runde Büroturm oben plötzlich breiter wird, als gäbe es keine Schwerkraft. Weil der dicke obere Teil auch noch durch einen schwarz gekachelten Ring optisch vom Rest abgesetzt ist, erinnert das Gebilde aber auch unweigerlich an einen erigierten Schwanz. Deshalb nennen die Mitarbeiter den Turm alle nur „den Ständer“.

Nach 9/11 wurden markige Sicherheitskontrollen eingerichtet. Ist zwar Blödsinn, hat mir aber meinen Job eingebracht. Ich bin ganz zufrieden damit. Sicherheitsdienst ist mies bezahlt, aber dafür muss ich auch nichts weiter tun, als den ganzen Tag hinter dem Tresen im Foyer rumzusitzen. Und ich darf sogar all die adrett angezogenen Frauen anstarren, die durchs Foyer eilen. Bin schließlich für die Sicherheit zuständig, da muss ich auf alle ein Auge haben. Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater, Marketingfuzzis, so Leute spazieren bei mir durchs Foyer. „Laufsteg“ nennen wir den Weg von den Drehtüren am Eingang zur Sicherheitsschleuse neben unserem Tresen. All die hohen Absätze, die tagtäglich darüber hinweg trippeln, haben schon eine sichtbare Spur im teuren Marmor hinterlassen.

Wir sind immer zu dritt, zwei Kerle und eine Frau. Weil es mehr Männer als Frauen zu kontrollieren gibt. Heute arbeite ich wie so oft mit Bettina und Horst Herbert zusammen. Kaum zu glauben, aber seine Eltern haben ihn echt Horst Herbert genannt. Der arme Wicht. Und dann ist er auch noch so ein schmales Hemd. Wer hat den eigentlich eingestellt? Sicherheitspersonal muss schon war hermachen, finde ich. So wie Bettina und ich. Wir sind ordentlich im Futter, wie sich das gehört.

Punkt zwölf hebt Bettina den Blick von der Uhr, die sie seit bestimmt fünf Minuten anstarrt. „Mittagspause!“ stellt sie fest. Als wenn ich das nicht selber wüsste. „Sei bloß pünktlich zurück, ich will nicht wieder auf dich warten müssen“, brumme ich ihr hinterher, als sie quer durch das riesige Foyer zum Bistro läuft. Wir müssen immer schön nacheinander Pause machen. Wegen der Sicherheit.

Das Geräusch klackernder Absätze lenkt meine Aufmerksamkeit auf eine Frau, die mit schnellen Schritten auf die Sicherheitskontrolle zuläuft. Ein rasant geschnittener Hosenanzug, der zwischen grau und silber changiert. Die auffällige Farbe soll wohl davon ablenken, dass da nicht zu wenig Busen in der weißen Bluse steckt. Ihre aschblonden Haare hat sie straff aus dem Gesicht gekämmt und zu einem komplizierten Gebilde hochgesteckt.

Sie knallt mir eine Einkaufstüte aufs Band. Ich wette mit mir selber, dass ich Schuhe darin finden werde, wenn ich die Tüte durchleuchte.

„Moment, bitte“, halte ich sie davon ab, direkt in der Vereinzelungsschleuse zu verschwinden. „Die Handtasche bitte auch aufs Band.“ Ihr Mundwinkel zuckt gereizt, aber sie stellt ihr Louis Dingsda-Täschchen neben die Tüte. Das Band läuft los, während sie in die Schleuse tritt und dann plötzlich, als sich die Tür bereits hinter ihr zu schließen beginnt, wieder herausspringt. Ich muss mir ein Grinsen verkneifen, als die Tür sie in den Hintern stupst, dass die Frau gegen den Tresen stolpert.

„Stopp!“, herrscht sie mich an. Mit voller Stimme, aber trotzdem leise. Als wolle sie gleichzeitig flüstern und schreien.

„Was ist denn los?“, frage ich erstaunt. Ihr Gesicht ist perfekt auf harte Geschäftsfrau gestylt, schön und unnahbar. Ebenmäßiger Teint, sauber gezogene schmale Augenbrauen, blassrot geschminkte Lippen. Eine etwas zu spitze Nase mit etwas zu scharfer Kante lässt sie wohl immer ein wenig verkniffen wirken, aber warum schaut sie mich jetzt an wie eine strenge Lehrerin, die einen nichtsnutzigen Schüler zur Ordnung ruft?

„Geben sie mir sofort meine Handtasche zurück!“, kommandiert sie, diesmal weniger leise. Dafür schiebt sie den Unterkiefer vor, es sieht irgendwie merkwürdig aus.

„Das geht nicht.“ Stimmt sogar, die Vorschriften sind da eindeutig. Gerade weil sie die Handtasche nicht in die Kontrolle geben wollte, muss ich sie jetzt kontrollieren. Wäre ja noch schöner, wenn jemand, der eine Waffe an der Kontrolle vorbei schmuggeln will, einfach wieder gehen könnte, falls es schief geht.


„Sofort!“ Hysterisch zappelnd streckt sie sich über den Tresen, versucht, die Tasche zu greifen, aber das Band hat Louis-Dingsda schon außer Reichweite befördert.

„Was machen sie denn da?“ Ich greife ihren schlanken Arm, schiebe sie energisch zurück. Ihre Wangen sind gerötet, sie guckt leicht gestört. „Kommen sie bitte durch die Schleuse auf die andere Seite“, fordere ich gereizt.

Horst Herbert guckt jetzt auch zu uns rüber. Die Frau hat offenbar keine Lust, weitere Aufmerksamkeit zu erregen und folgt meiner Aufforderung. Die Schleuse akzeptiert ihre Ausweiskarte, lässt sie durch. Währenddessen blicke ich auf den Sicherheitsmonitor, der ihre Taschen durchleuchtet. Erst mal die Einkaufstüte. Hab ich’s doch gewusst: High Heels mit Stiletto-Absätzen. Eigentlich sind das gefährliche Waffen, aber nein, die Vorschriften sagen: das ist Mode.

Als ich Louis-Dingsda durchleuchte, wird mir alles klar. Ich erkenne das Gerät sofort. Nicht, dass es mir bei der Arbeit je untergekommen wäre, aber in der Ausbildung hat man es uns gezeigt. Damit wir die Situation unauffällig über die Bühne bringen, wenn es uns mal passiert. Und das war der einzige Teil der Ausbildung, den sich garantiert alle gemerkt haben.

Es fällt mir ausgesprochen schwer, ein Grinsen zu unterdrücken. Aber ich will noch nicht verraten, dass ich sie durchschaut habe. Das hier ist zu gut, ich will es noch ein wenig auskosten. „Kommen sie bitte mal mit, sie müssen ein Gepäckstück identifizieren“, fordere ich sie auf, als sie aus der Schleuse tritt. Ihre Wangen leuchten rot bis an die Ohren. Was für ein diebischer Spaß!

Offenbar ist sie froh, aus dem offenen Foyer in einen abgetrennten Raum zu kommen. „Ruheraum“ steht an der Tür, aber wir machen dort die Personenkontrollen, wenn’s mal nötig ist. Da Bettina Mittagspause hat, übernehme ich einfach. Das ist gegen die Vorschriften, eigentlich dürfen Frauen nur von Frauen kontrolliert werden. Aber scheiß drauf, ich lasse mir diese Gelegenheit nicht entgehen! Der Schalter geht auf „Besetzt“, eine kleine rote Lampe leuchtet über der Tür auf.

„Hören sie, das ist ein Missverständnis, was wollen sie überhaupt, ich arbeite doch fast jeden Tag hier!“, fängt sie an, noch bevor die Tür zu ist. „Wat mutt, dat mutt“, entgegne ich achselzuckend. „Ich darf doch?“, frage ich noch rhetorisch, während ich bereits ihre Handtasche öffne und darin grabe. Was Frauen immer alles mit sich rumschleppen, unglaublich.

„Geben sie mir sofort die Tasche wieder, da sind nur die üblichen Körperpflegeprodukte drin, die sind eben manchmal aus Metall“, versucht sie es noch einmal, aber ich höre ihr an, dass sie bereits aufgegeben hat. Als ich triumphierend ein schwarzes Plastiketui herausziehe, lässt sie sich auf einen der herumstehenden Hocker sinken.

Ihr Kopf sackt nach unten. Mit geschlossenen Beinen hängt sie da, die Arme auf den Schenkeln, die Finger nervös ineinander verknotet. Ich bekomme direkt Mitleid mit ihr. „Und was haben wir hier?“, frage ich. „Eine Handgranate?“ Das Etui geht auf. Ein silberner Metallstab glänzt auf schwarzem Samt wie eine Minirakete im dunklen All. „Ladyluck“ steht in Rot darauf. Sieht schick aus, muss ich zugeben. Passt farblich zu ihrem Hosenanzug.

„Sie wissen doch genau, was das ist“, flüstert sie mit gesenktem Blick. Ihr Unterkiefer ist nicht mehr vorgeschoben, der Trotz aus ihrer Haltung gewichen.

„Ein Massagestab“, sage ich. Sie bewegt sich nicht. Ich drehe am Stab und das Ding brummt und vibriert. Noch eine Drehung und noch eine. Wow. Hat ganz schön Kraft, das Gerät. Wäre es jetzt am vorgesehenen Einsatzort, gäbe es ein regelrechtes Pussybeben.

Sie bewegt sich noch nicht einmal, als ich zu ihr trete. Ein überraschend erdiger Duft fängt mich ein. So ein Parfum ist mir noch nie untergekommen, wie ein Blumenbeet im Frühling nach dem Regen. Ich betrachte die feinen blonden Haare in der Steckfrisur.

„Ich muss das Gerät testen, um sicherzustellen, dass sich kein Sprengstoff darin verbirgt“, sage ich beiläufig.

„Was?“ Erschreckt ruckt sie hoch, sitzt plötzlich kerzengerade.

„Nur eine kleine Nackenmassage mit dem Massagestab. Ist gleich vorbei.“

Die zarte helle Haut am Nacken. Ein paar sehr feine Härchen sind dem Hochstecken entgangen, schlängeln sich lose über die wenigen Zentimeter nackten Hals zwischen Haaransatz und Bluse. Ich stelle den Vibrator auf die niedrigste Stufe, berühre ihren Nacken ganz vorsichtig. Langsam gleitet Ladyluck an ihrem Hals hin und her.

Ich warte darauf, dass sie sich beschwert. Dass sie einfach aufsteht, „jetzt reicht’s!“ ruft und aus dem Raum stürmt. Aber sie beugt nur den Kopf noch ein wenig weiter vor. Der Kragen ihrer Bluse macht die Bewegung nicht mit, er steht jetzt hinten etwas ab. Zwischen Hals und Bluse bildet sich eine Spalte.

Mit der Spitze des Vibrators dringe ich in die Spalte ein. Spüre, wie sie leicht zusammenzuckt. Die feinen Härchen in ihrem Nacken stellen sich auf, ansonsten sitzt sie steif da, als wäre sie aus Holz. Ladyluck bewegt sich jetzt wieder hin und her, erkundet die Spalte der Länge nach. Mir wird heiß.

Ich lasse den Vibrator richtig in ihre Bluse eintauchen, schiebe ihn vorsichtig von oben nach unten hinein. Sie zieht unwillkürlich die Schulterblätter zurück, lehnt sich etwas nach hinten, bis ihr Rücken mich berührt. Da sie sitzt und ich stehe, lehnt sich ihr Rücken jetzt an mein Becken. Die Berührung ist das einzige, was noch gefehlt hat, damit mein ganz persönlicher Massagestab sich vollends in der Hose aufrichtet.

Ladyluck taucht aus der Bluse auf und dringt wieder in sie ein. Und nochmal: Auftauchen, eindringen. Ein Stockwerk tiefer drückt der Stab in meiner Hose gegen ihre Wirbelsäule. Ich frage mich gerade, ob es sein kann, dass sie mein hartes Teil gar nicht richtig spürt, da fängt sie an, sich zu bewegen. Reibt ihren Rücken an mir. Immer nur ein paar Millimeter rauf und runter. Unglaublich! Ich bin so scharf auf sie, ich könnte ihr die Klamotten runterreißen und es gleich hier mit ihr treiben, auf dem Fußboden.

Ein leichter Körpergeruch mischt sich unter den Duft ihres Parfums. Schwitzt sie? Macht es sie auch so heiß? Ich kann es gar nicht glauben! Ladyluck verlässt die Bluse. Langsam fährt er um sie herum, bewegt sich vom Nacken zur Wange. Ich folge ihm, gehe um sie herum. Eine Klassefrau, jeder Zentimeter. Der Blazer steht ganz schön ab, da verstecken sich ordentliche Kurven drunter. Ihre Brust hebt und senkt sich sichtbar bei jedem Atemzug. Die Wangen glühen immer noch rot, aber ist es noch Scham oder einfach Hitze?

Sie sieht nicht zu mir auf, ihr Blick geht starr geradeaus. Direkt auf meine Hose, deren Inhalt sich mehr als deutlich abzeichnet. Ladyluck kitzelt ihre Wange. Ich möchte sie unbedingt auch berühren. Meine Finger über ihre weichen Wangen gleiten lassen, die spitze Nase, die schönen Lippen. Aber ich traue mich nicht, ich gehe ohnehin schon zu weit.

Und dann passiert es. Sie öffnet die Lippen. Nur ein Stück, gerade so weit, dass der vibrierende Metallstab hinein passen würde. Ich bin wie versteinert. Das kann doch nicht wahr sein?! Das kann sie doch nicht wirklich wollen? Unbeweglich halte ich Ladyluck an ihre Wange, die unter der Berührung seltsam zittert.

Plötzlich hebt sie die Augen, wir sehen uns an. Ihr Blick ist starr und … erwartungsvoll? Fordernd? Endlich traue ich mich, lasse Ladyluck seinen Weg weiter gehen. Über die Wange zu den fein geschwungenen Lippen. Die sich sofort leicht an ihn drücken, als hätten sie sich schon lange nach einer solche Massage gesehnt.

Ladyluck schiebt sich Stück für Stück in ihren Mund. Immer noch sehen wir uns in die Augen. Ich glaube, wir haben beide noch nicht einmal geblinzelt. Es liegt eine solche Spannung in der Luft, dass ich unbewusst lausche, ob man es knistern hören kann.

Der Vibrator stößt irgendwo an, vermutlich an ihren Rachen. Sie drückt ihn ebenso langsam wieder heraus, wie er in sie eingedrungen ist. Zentimeter für Zentimeter taucht nassglänzendes Metall aus ihren blassen Lippen auf. In meinem Schwanz pocht das Blut, ich bin fast schmerzhaft geil.

Kurz erscheint ihre Zunge zwischen den Lippen, als sie die Spitze des Stabes herausdrückt. Dann verliert Ladyluck den Kontakt zu ihr und mit einem Mal ist der Zauber gebrochen. Ich räuspere mich, während ich mich abwende.

„Ja, eigentlich, also der Papierkram, aber ich denke, das können wir auch sein lassen, es ist ja alles in Ordnung“, stammele ich, während ich den Vibrator in sein Etui stecke und es wieder in die Tasche werfe. Sie ist bereits aufgestanden und reißt mir Louis-Dingsda und die Einkaufstasche förmlich aus der Hand. Ohne ein weiteres Wort, ohne mich auch nur noch einmal anzusehen, stürmt sie aus dem Raum.

Ich schnalze mit der Zunge. Alter, wer hätte das gedacht. Was haben wir zwei denn da für eine Show abgezogen? Unglaublich. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob sie gleich mit der Hausverwaltung im Schlepptau wieder auftaucht. Die Vorschriften fallen mir ein. Wenn sie mich drankriegen will, hat sie leichtes Spiel. Sie muss gar nichts beweisen, ich hätte nie allein mit ihr in diesem Raum sein dürfen. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass sie Ärger macht.

Ich will gerade die Hose öffnen und mir in aller Ruhe einen runterholen, als Horst Herbert den Kopf zur Tür reinsteckt. „Was machst du hier eigentlich?“, zischt er. „Warum warst du so lange mit der Frau alleine?“

„Das war keine Frau. Das war ein Alien von der Venus. Hat beim Aussteigen aus dem UFO den Schlüssel stecken lassen und die Luke zugeknallt. Jetzt kommt es nicht mehr in sein UFO, deshalb will es oben auf den Turm und den Daumen raushalten. Per Anhalter mit einem anderem Raumschiff weiter, weißte?“

„Quatschkopp.“ Er knallt die Tür zu. Aber jetzt ist mir die Lust aufs Wichsen vergangen. Ich warte noch einen Moment, bis die Stange in der Hose so klein wird, dass sie nicht mehr auffällt. Dann gehe ich zurück an meinen Arbeitsplatz.

„Was war denn?“, fragt Bettina, als ich aus dem Ruheraum auftauche.
„Haarspray in der Handtasche“, wimmele ich sie ab.
„Aber das erkennt man doch.“
„Ja, ja, ich hab’s irgendwie nicht auf die Reihe bekommen.“
Sie schüttelt den Kopf, wendet sich wieder ihrer Illustrierten zu. Wenn die Reichen und Adligen dieser Welt wüssten, wie genau Bettina ihr Leben verfolgt, würden sie bestimmt besser schlafen. Eine sorgfältigere Überwachung durch eine Sicherheitsmitarbeiterin kann man sich nicht wünschen.

Den Rest des Tages verbringe ich halb mit angespanntem Warten und halb mit Tagträumen. Warten, ob sie mich doch noch verpfeift. Träumen von der irren Szene mit ihr im Ruheraum. Wie sie ganz leicht die Lippen vorstülpt, sie an Ladyluck entlang meinen Fingern entgegenstreckt. Während die Wölbung ihres Busens sich unter dem Blazer deutlich hebt und senkt. Wie der Stoff dabei immer wieder anders schimmert, mal silber, dann wieder eher grau. Das war echt ein edler Stoff für eine edle Frau, keine Frage. Ich schiebe meinen Stuhl eng an den Tresen, so dass ich untenrum für die Besucher unsichtbar bin. Dann gönne mir noch eine entspannte Erektion am Arbeitsplatz. Sieht ja keiner. Ah, was für ein Tag!

Sie taucht an diesem Nachmittag nicht mehr auf, und auch am nächsten Tag lässt sie sich nicht blicken. Ich beginne mich zu fragen, ob sie den Turm bewusst meidet. Aber sie arbeitet da doch wohl? Ich bin mir sicher, dass ich sie auch früher schon hier gesehen habe. Lange muss ich nicht raten, schon am übernächsten Tag steht sie mittags plötzlich im Foyer. Direkt am Eingang bleibt sie stehen, schaut zu uns rüber, zur Heiligen Dreifaltigkeit des Sicherheitspersonals.

Dann trippelt sie zum Bistro. Auf High Heels, womöglich die aus der Einkaufstasche von vorgestern. Das prägt ihre Haltung und ihren Gang. Kleine Schritte, Rücken sehr aufrecht mit rausgestrecktem Po. Ist ein bisschen dick, der Hintern, aber das fällt wohl nur auf, wenn sie so rumstolziert wie jetzt.

Ihr schwarzer Bleistiftrock betont die Figur noch mal besonders. Er geht bis fast ans Knie und muss aus irgendeinem Stretch-Zeug bestehen, sonst könnte sie sich gar nicht darin bewegen, so eng ist er geschnitten. Obenrum trägt sie eins von diesen modischen graumelierten Tops mit V-Ausschnitt. Sitzt eng, was insbesondere aus der seitlichen Perspektive ihren Vorbau gut präsentiert, als sie sich durch die Halle zum Bistro bewegt.

Louis-Dingsda ist auch wieder dabei. Er landet auf einem der kleinen Klapptische, sie setzt sich dazu, lugt über die Tasche hinweg unauffällig in unsere Richtung. Allmählich werde ich neugierig. Was treibt sie da?

Erst mal passiert gar nichts, außer dass sie Latte Macchiato trinkt. Kinderkaffee, wenn man mich fragt. Aber mich fragt ja keiner. Ich kontrolliere ein paar belanglose Aktentaschen einer japanischen Delegation. Die Schleuse lässt die grinsenden kleinen Männer einen nach dem anderen durch. Dann zockeln sie wie eine Reisegruppe gemeinsam zu den Aufzügen.

Bettina beendet die morgendliche Lektüre der Boulevardpresse. Sie informiert Horst Herbert eben noch über den neuesten Spielerfrauen-Tratsch, dann geht sie Mittagessen. Spielerfrauen sind ihre Schnittmenge. Horst Herbert mag Fußball, sie mag Klatsch, da bleibt ihnen dieses eine Gesprächsthema.

Sobald Bettina den Turm durch die Eingangstür verlässt, steht die Frau im Bistro auf. Sie stöckelt schnurstracks auf die Sicherheitskontrolle zu. Horst Herbert hat sie auch gesehen, aber mein Blick sagt ihm deutlich, dass er sich raushalten soll. Sofort guckt er wieder zu Boden wie ein geprügelter Hund, der Arme.

Während sie auf die Schleuse zugeht, kann ich ihr frontal in den V-Ausschnitt gucken. Alter, was für ein Panorama. Der BH schiebt ihre Dinger zu richtigen Kugeln zusammen. Dazwischen bildet sich diese geheimnisvolle dunkle Ritze, Cleavage nennen die Amis das. Genau in der Mitte, wo der Ausschnitt am tiefsten ist, präsentiert sie mir die Ritze zwischen den zusammengedrückten Kugelmöpsen. Wenn alle Frauen hier so rumliefen, würde ich glatt noch dafür bezahlen, meinen Job machen zu dürfen.

Wortlos knallt sie mir Louis-Dingsda aufs Band und drückt den Öffner an der Schleuse. Kein Blick, kein Gruß, gar nichts. Ich bin irritiert. Hatte mir mehr erwartet. Richtig schlucken muss ich aber, als ich auf den Monitor gucke. Einen Moment lang setzt mein Hirn aus, weil es sich schlicht weigert, zu akzeptieren, was der Sehnerv berichtet. Aber das Bild auf dem Monitor ändert sich nicht, also muss es wohl stimmen.

Und das Bild zeigt wieder einen Vibrator, womöglich sogar denselben wie beim letzten Mal. Will sie mich verarschen? Kann das ein Versehen sein? Vielleicht hätte ich gezögert, hätte an einen Test geglaubt oder eine Falle, wenn es nur das gewesen wäre. Aber da war nicht nur der bekannte Vibrator. Da war noch ein zweiter! Scheiße, Wonder Woman steht bei mir in der Schleuse mit zwei Vibratoren im Gepäck! Da muss ich ja wohl annehmen, dass sie das mit voller Absicht macht, oder?

Ich schaue hoch. Sie ist längst durch die Schleuse und blickt mich kühl aus blaugrauen Augen an. Wobei sie nicht verhindern kann, dass sich ihre Mundwinkel zu einem leichten Grinsen verziehen. Kein Wunder, ich gucke bestimmt ziemlich dämlich aus der Wäsche.

„Irgendwas nicht in Ordnung, Officer?“, fragt sie. Hat zu viele amerikanische Fernsehserien geschaut, nehme ich an.

„Ich muss ihre Tasche kontrollieren.“ Jetzt habe ich mich wieder im Griff. Wenn sie spielen will, mir soll’s recht sein. Ich habe unser letztes Spiel noch in allerbester Erinnerung. „Folgen sie mir bitte.“

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