Lass uns reden - Tag 14 Montag

Laß uns reden Tag 14 (Montag)

Der Wecker läutete die nächste Arbeitswoche ein. Phil war wie immer sofort wach. Die Rollläden waren auf Spalt gestellt, es war so hell im Zimmer, dass er Nicky genau betrachten konnte. Sie war wieder total zerzaust und kämpfte sich aus dem Schlaf. Ihre Augen öffneten sich. "Warum bist du eigentlich immer direkt nach dem Klingeln des Weckers wach? Ich könnte das nicht." "Damit ich dich noch kurz in Ruhe betrachten kann, das ist ganz genial so eingerichtet. Jeden Morgen, den du hier neben mir aufwachst, genieße ich. Du bist schön - habe ich dir das heute schon gesagt?" "Ungeduscht nehme ich noch keine Komplimente entgegen.", kam brummelnd von Nicky, aber sie lächelte dabei. "Ich gehe schnell ins Bad und mache dann Frühstück auf der Terrasse fertig." Phil stand schon fast auf, da wurde er wie von Krakenarmen umfangen und zurückgezogen. "Erst ein Kuss!" Der wurde gehorsam abgeliefert, erst dann durfte er aufstehen.

Als der erste Kaffee getrunken war und sich ein wohliges Gefühl in den Körpern breitmachte, blickte Nicky in den Garten. "Das hast du gut angelegt, eigentlich gefällt mir das vom Layout besser als bei mir. Aber einige Büsche und Sträucher würde ich ersetzen wollen durch meine." "Da hab ich auch ganz gründlich drüber nachgedacht, als alle anderen Entscheidungen zum Haus getroffen waren. Wir sollten uns auch im Garten in aller Ruhe umsehen und dann umpflanzen, so dass unser Garten auch unseren Vorstellungen entspricht. Ich finde meinen Garten schön, aber mit deinen Ideen und Pflanzen wird er wahrscheinlich schöner." "Es macht Spaß, mit dir darüber zu reden. Du blockst nicht ab, sondern siehst auch die Möglichkeiten in der Veränderung. Ich glaube ich könnte mich in dich verlieben - wenn ich das nicht schon getan hätte."

"Heute Abend sollten wir mal dran gehen und zumindest zusammenstellen, welche Themen wir überhaupt haben, was wichtig ist und was eventuell sogar umgebaut werden muss. Da wir Dave und Eve immer wieder hier haben, können wir die ja in unsere Überlegungen einbeziehen. Dann nehmen wir uns ein Thema nach dem anderen vor. Wir haben ja keine Eile. Und wenn mein Haus umgebaut werden sollte, ziehen wir für einen Monat oder zwei zu dir. Alles kein Problem. Oder siehst du das anders?" "Nein, genauso sollten wir daran gehen. Erst die großen Themen auch mit Dave und Eve besprechen, dann die kleineren Sachen."

"So ich bin fertig, sollen wir das schnell wegräumen und dann an die Arbeit gehen?" "Lass nur, ich mache das fertig, dann bin ich oben. Komm einfach rüber wenn du soweit bist." "Ja, mach ich. Gib mir noch einen Kuss mit auf den Weg." Nachdem das auch erledigt war, gingen beide an den Arbeitstag. Das Thema des Zusammenwohnens wurde an die Seite geschoben, beide vertrauten darauf, eine gute Lösung gemeinsam zu finden.

Um 8 Uhr ging bei Tom die Haustür auf und Lisa betrat das Haus. Sie hatte den Rucksack dabei, den sie am Sonntagabend mit zu Deetie genommen hatte. Tom und Maeve frühstückten auf der Terrasse, Lisa begrüßte sie und machte dann einen Schnelldurchlauf durch das Haus. Kurz vor Mittag ging sie rüber zu Phil ins Arbeitszimmer und arbeitete an ihrer Masterarbeit. Dann gab es noch einen Video-Call mit Aggi zu den beiden Masterarbeiten, letzte Korrekturen wurden eingearbeitet, dann war alles fertig.

Lisa verabschiedete sich schnell, sie wollte in ihrer Studentenbude Bestandsaufnahme machen und sortieren und wegwerfen. Bald würde sie die nicht mehr brauchen.

Tom fragte nach, ob er noch jemanden mit 50% einstellen könnte, und ob diese Stelle für Support und Schulung später auf eine ganze Stelle hochgestuft werden könnte. Die Antwort war positiv, er informierte Aggi, dass es klappte und sie die Gehaltsverhandlungen starten könnten. Gleichzeitig fragte er Sue, ob sie sich vorstellen könnte, bei einer Berufsanfängerin Patin zu sein, und ihre bisherigen Ergebnisse im Bereich Schulung und Support abzugeben. Sie war begeistert, endlich könnte sie so arbeiten wie sie es sich vorgestellt hatte. Sue bot ihr Arbeitszimmer für den Übergang an, damit Aggi dann kurze Wege zu den Informationen hatte und von dort aus arbeiten konnte.

Maeve chattete Phil privat an, ob sie morgen früh um 6 Uhr schon rüberkommen und Lisas Schreibtisch schmücken könnte. "Klar, auch wenn wir noch nicht so ganz wach sind. Kein Problem. Ich leg für Tom und dich noch ein Gedeck für das Frühstück mit drauf."

Zwischen Tom und Aggi entspann sich noch eine kurze Diskussion, was sie verdienen würde und wann sie eingestellt würde, Arbeitsvertragsformulierungen und wann alles fertig sein sollte. Die Einstellung sollte dann zum nächsten Ersten erfolgen.

Die Geräte für Lisa wurden nachmittags geliefert, ebenso der Schreibtisch. Alles wurde installiert, die Tapeziertische gingen wieder zurück zu Nicky.

Nicky sprach mit Alice, stellte die Pläne für den 5. Bauplatz kurz vor, nannte Zahlen und fragte ob Alice an einer Beteiligung interessiert wäre. Ein großes Treffen sollte am Freitagnachmittag/Abend stattfinden, bis dahin hätte sie Bedenkzeit. Und Nicky erzählte Alice die Neuigkeit, dass sie mit Phil zusammen war. Alices Reaktion waren Glückwünsche, aber etwas zurückhaltend. Leicht verwundert beendete Nicky das Telefonat. Sie dachte zurück an die gemeinsam verbrachte Nacht mit Phil und Alice und an die Stimmung, die im Bett geherrscht hatte.

Phil telefonierte nachmittags mit Meggie und stellte ebenfalls die Pläne vor. Auch er lud sie und Sam für Freitag ein. Dann fuhr er zur Gärtnerei im Dorf und kaufte einen großen Blumenstrauß für Lisa. Er war schon fast wieder im Auto, als er an Nicky dachte. Der ebenso große Blumenstrauß für sie wurde dann auch noch gekauft, im Auto verstaut und in den Keller geschmuggelt.

Nicky kam abends zu Phil auf die Terrasse, mit Zettel und Stift für Notizen.

"Bevor wir mit der Planung anfangen, hab ich noch eine Kleinigkeit für dich." Phil ging ins Haus, kam nach wenigen Momenten mit dem Blumenstrauß zurück, den er in eine passende Vase gestellt hatte. "Hier bitte, für meine schöne verliebte Verlobte." Nicky wurde rot. "Die Blumen sind ja wunderschön, danke! Sind die wirklich für mich?" "Ja sind sie. Schönere hab ich leider nicht gefunden." Phil grinste sie an, er war aber zufrieden mit seiner Auswahl. "Sie sollten doch mindestens so schön sein wie du, aber solche gab es nicht." Nicky hatte Tränen in den Augen, kam zu ihm und ließ sich in den Arm nehmen. "Du bist einfach großartig. Danke!"

Sie wischte sich die Tränen ab, blickte immer wieder zwischen Phil und den Blumen hin und her. Sie konnte es nicht wirklich fassen. Durch die Blumen und Phils Worte wurde das Ziel, das Zusammenleben zu planen, plötzlich ganz real. Diese Erkenntnis ergriff von ihr Besitz. Sie wurde ganz ruhig und setzte sich wieder. "Wir machen das jetzt wirklich? Wir planen unser Zusammenleben?" "Ja, genau das machen wir. Ich liebe dich und möchte immer mit dir zusammen sein." "Das Wissen hat mich gerade ganz intensiv getroffen. Das ist so schön. Ach Phil, auf was lassen wir uns da ein?" "Keine Ahnung, aber eins weiß ich: es wird spannend. Und ich freue mich total darauf.

Ich hab mir schon mal ein paar Gedanken gemacht.

Wie gefällt dir mein Haus, wie gefällt mir deins?

Was ist gut, was muss sich ändern?

Welches nehmen wir mittelfristig und was machen wir mit dem anderen Haus? Vermieten?

Welche Möbel sind gut, die wir behalten wollen, und welche können weg?"

Nicky sagte nachdenklich: "Heute bin ich mit offenen Augen und ganz bewusst durch mein Haus gegangen. Und mir ist klargeworden, als ich so darüber nachgedacht habe: So richtig wohl fühle ich mit da eigentlich nicht, es war ja mit meinem bald Ex-Mann zusammen geplant, an jeder Ecke sehe ich seine Entscheidungen und Überlegungen. Ich glaube ich will das nicht mehr."

"Ja, ich denke ich kann das verstehen. Also planen wir mit meinem Haus und sehen dann, was wir mit deinem machen. Da haben wir doch schon einen großen wichtigen Punkt erledigt. Mir war heute über Tag noch eingefallen, dass wir dann ja auch mindestens ein Kinderzimmer brauchen werden, das in der Nähe des Schlafzimmers sein sollte. Wie wäre es, den Dachboden auszubauen, dort zwei Arbeitszimmer zu installieren und das Arbeitszimmer unten zum Kinderzimmer zu machen? Das Gästezimmer können wir ja erstmal noch lassen. Vielleicht brauchen wir das ja noch als zweites Kinderzimmer." Phil lachte.

"Gute Idee. Wann fangen wir mit der Produktion an?" Nicky legte den Kopf schief, sah ihn erwartungsvoll und auch etwas schmunzelnd an. "Wenn du möchtest sofort." Er lehnte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss. "Aber lass uns erst noch mal weiter planen." "Gut, heute Abend müssen wir aber anfangen zu trainieren." Beide lachten einander an, Nicky ließ die Zungenspitze aus dem Mund und strich langsam damit über ihre Lippen.

Tom und Maeve kamen zu ihnen auf die Terrasse. "Stören wir? Das sieht ja nach einer intensiven Planung aus. Was macht ihr, wenn ich fragen darf?"

Nicky blickte hoch, sah deutliches Interesse in den Augen der beiden. "Setzt euch, wir planen gerade, wie wir zusammenkommen wollen, Lebensplanung, wie geht's mit den Häusern weiter, solche Sachen. Einige grundsätzliche Überlegungen und Entscheidungen haben wir auch schon." Sie stellten ihren Plan mit ausgebautem Dachboden und Kinderzimmern vor. "Hm, Moment bitte, da muss ich drüber nachdenken." Es entstand eine Pause, in der sich Tom das ganze lange durch den Kopf gehen ließ. Maeve kannte ihn mittlerweile schon ganz gut, betrachtete ihn und hatte schon eine Ahnung, in welche Richtung seine Gedanken gingen. "Das ist super. Maeve, kommst du mal bitte mit auf unsere Terrasse. Ich muss dich was fragen." "Du kannst mich auch einfach hier fragen, die beiden können ruhig mithören. Was möchtest du denn wissen, mein Schatz?" Sie stellte die Ellenbogen auf den Tisch, stützte den Kopf auf und sah ihn erwartungsvoll an.

Tom rückte seinen Stuhl zur Seite, ließ sich auf ein Knie nieder und nahm ihre Hand. "Willst du hier bei mir einziehen, mit mir zusammenleben und gemeinsam Kinder in die Welt setzen? Ich möchte dich nicht mehr missen." Strahlend zog Maeve ihn hoch, erhob sich dabei von ihrem Stuhl und nahm ihn in die Arme. "Oh ja, ich will!" Es wurde eine ganz lange Umarmung mit einem ebenso langen Kuss, den sich Phil und Nicky interessiert ansahen. Dann standen sie auf, lösten die beiden vorsichtig voneinander und nahmen sie nacheinander in die Arme. "Herzlichen Glückwunsch euch beiden." "Dankeschön. Wie es genau weitergeht werden wir auch jetzt planen müssen. Aber die grundsätzliche Frage ist erstmal geklärt. ich hatte doch ziemlichen Bammel, vielleicht hätte sie auch nein gesagt." Tom hielt Maeve noch im Arm, sie saßen nebeneinander. "Niemals hätte ich nein gesagt. Ich liebe dich und ich will dich behalten und mit dir alt werden." Maeve stupste ihn leicht auf die Nase.

"Eure Überlegungen gefallen mir. So sollten wir das in unserem Haus auch machen." Maeve lachte. "Plant ihr einfach weiter, wir sehen uns das dann genau an. Aber jetzt möchte ich mit meinem Verlobten erstmal ins Bett. Ich habe mir einfach den schönsten und klügsten Mann geangelt." Nicky schmunzelte. "Den hast du nicht geangelt, der war schon hier. Aber er ist dir ins Netz gegangen. Wer kann schon bei so viel Schönheit widerstehen? Wir lassen euch nachher oder morgen wissen, was wir uns überlegt haben." Und zu Phil: "Verlobte klingt doch super, das wäre ich auch gerne." Er machte ein ganz ratloses Gesicht. Sie warf sich ihm lachend in die Arme. "Und ich bin es. Du willst mich! Ich bin so glücklich. Komm, wir lassen das jetzt so, die ersten Sachen sind schon fertig, jetzt gehen wir ins Bett. Ich möchte dich ganz tief in mir spüren, deinen Mund und deine Hände überall auf meinem Körper."