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Laura Kraft 02

Geschichte Info
Teil 2 - Tamanrasset, vom Regen in die Traufe.
5.8k Wörter
4.25
34.3k
4

Teil 2 der 41 teiligen Serie

Aktualisiert 09/16/2022
Erstellt 10/01/2010
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Laura Kraft

Die Jagd nach dem Stein der Unbesiegbarkeit

Teil 2 - Tamanrasset, vom Regen in die Traufe

Das Hotelzimmer war dreckig, dunkel und heiß. Scheinbar war die Klimaanlage kaputt. Laura lag gefesselt auf dem breiten Bett, der Schweiß rann in Bächen ihren nackten Körper herab um in der schmuddeligen Decke zu versickern. Li Zhanhua und ihr Helfer Malcolm hatten sie in der Höhle im Tassili du Hoggar Gebirge in der algerischen Wüste überwältigt, gefangen genommen und zurück nach Tamanrasset verschleppt. Von hier war auch Laura ursprünglich gestartet, nur gewohnt hatte sie in einem besseren Hotel, nicht in einer solchen Absteige.

Ihre Expedition stand nicht unter einem guten Stern. Zuerst waren die Jeeps verreckt, dann hatte die Mannschaft gemeutert und war mit samt Kamelen und Ausrüstung verschwunden. Vermutlich lagen sie jetzt irgendwo in dieser chaotischen Stadt besoffen unterm Tisch... oder unter einer Hure...

Laura´s Glück war gleichzeitig ihr Pech. Ihre chinesische Gegenspielerin hatte sie mitgenommen und nicht in der Höhle verrecken lassen. Dafür musste Laura ihr eigentlich noch dankbar sein. Natürlich tat Li so etwas nicht aus reiner Nächstenliebe. Sie wollte ihre Konkurrentin Laura Kraft unter Kontrolle haben. Das Risiko, sie in der Höhle zurückzulassen war der Chinesin zu groß. Laura war schon öfter abgeschrieben worden und dann plötzlich doch putzmunter wieder aufgetaucht.

Li durfte kein Aufsehen erregen. Laura ganz offiziell als ihre Gefangene in ihr Hotelzimmer einzuquartieren hätte sicher Misstrauen geweckt. Die örtliche Polizei war unberechenbar und gefährlich. Entführung von Ausländern stand ganz oben auf der Liste von Vergehen, die in diesem Land gefürchtet waren. Nicht zuletzt wegen den Schwierigkeiten, die nach der Berichterstattung in den weltweiten Medien entstanden waren, nachdem einige europäische Touristen auf ihren Touren durch die Wüste entführt worden waren. Diplomaten aus aller Welt hatten sich eingemischt und - noch schlimmer - Teams des SAS oder der GSG9 waren plötzlich aufgetaucht. Das mochten die Algerier überhaupt nicht. Aufsehen wollten die algerischen Behörden unbedingt verhindern. Man konnte also eher die Bank ausrauben als einen Ausländer zu entführen. Li und Malcolm taten also gut daran, Laura´s Gegenwart zu vertuschen. Daher diese miese Absteige, daher die Fesseln, mit denen Laura am Bettgestell verzurrt war - und darum auch dieser ekelhafte, stinkende Malcolm, der jetzt auf sie aufpassen musste, während Li irgendwo in der Stadt unterwegs war. Auf der Suche nach uralter Literatur, mit deren Hilfe sie die bisher nicht zu identifizierenden Schriftzeichen auf der Papierrolle decodieren konnte.

Malcolm stierte blöde in den Fernseher. Dort lief ein Bericht über ein Kamelrennen, in arabisch natürlich. Malcolm verstand kein Wort. Immer wieder ließ er einen Seitenblick über Laura´s nackten, verführerischen Körper streichen. Doch Li hatte ihm eingeschärft, dass er sie auf keinen Fall anfassen dürfe. Die Chinesin kannte Laura und wusste, dass ihre Chance nur darin bestand, Malcolm zu verführen, ihn auszuschalten um dann abhauen zu können. Was bedeuten würde, dass sie beide dann mit Laura ihre schärfste Konkurrentin im Nacken hatten. Wenn Laura einmal Lunte gerochen hatte, war sie so schnell nicht abzuschütteln. Jetzt aber lag sie nackt und gefesselt auf dem Bett in der billigen Absteige. Malcolm war nicht gerade der Hellste, doch er würde auf sie aufpassen. Immerhin war er offenbar kräftig genug, um diese Pussy zu bändigen. Doch ein Restrisiko blieb. Sollte Laura sich dennoch befreien können, war sie immer noch nackt. Ihre Kleidung lag im Jeep und mit dem war Li gerade unterwegs. Laura würde sich Kleidung besorgen müssen. In Algerien als Europäerin nackt durch die Gassen zu schleichen würde auffallen.

Die Gedanken, die Li durch den Kopf gegangen waren, bewegten auch Laura´s Phantasie. Egal wie, ihre einzige Chance bestand darin, Malcolm auszuschalten, sich irgendwo Kleidung zu besorgen und unterzutauchen. Danach würde sie der Chinesin auf den Fersen bleiben, bis sich eine Gelegenheit ergab, sie auszuschalten. Oder sie zu benutzen. Irgendwann würde dann auch die Gelegenheit kommen, sich an ihr zu rächen. In einem offenen Kampf.

"Malcolm?", hauchte Laura.

Der Fernseher war zu laut eingestellt, obwohl Malcolm das arabische Gebrabbel nicht verstand.

"He!", rief Laura jetzt lauter.

Der Typ drehte sich zu ihr um. "Was ist los?"

"Ich muss mal", sagte Laura und deutete auf die Tür zum Bad.

"Ahh, Mist, ihr Zicken müsst dauernd auf´s Klo. Weiber!", grummelte Malcolm. "Kannst Du nicht warten bis Li zurück ist?"

"Dann piss ich in die Matratze und es stinkt in dieser Bude, dass Du ohnmächtig vor der Glotze zusammenbrichst bei dieser Scheiß-Hitze", zischte Laura böse.

"Scheiße!", schimpfte Malcolm und näherte sich vorsichtig dem Bett, um Laura los zu binden.

Dazu kniete er sich mit einem Bein auf Laura´s Brust und nagelte sie so im Bett fest. Mit dem anderen Bein stand er neben dem Bett, sein Oberkörper beugte sich vor um den Strick auf zu knoten. Als Laura spürte, dass ihre Arme frei waren, versuchte sie blitzschnell, Malcolm´s Eier zu packen. Immerhin befand sich sein Schritt genau über ihrem Gesicht. Doch der Muskelprotz hatte offenbar damit gerechnet. Er fing Laura´s Hand gerade noch ab, zog sie mit Schwung aus dem Bett, wirbelte sie herum und verdrehte ihr den Arm auf dem Rücken.

"Da musst Du schon früher aufstehen, Pussy!", lachte er.

Laura unterdrückte einen Fluch. Sie hätte platzen können vor Wut. Malcolm schob sie im Polizeigriff vor sich her Richtung Badezimmer, stieß sie durch die offene Tür, die er dann schnell ins Schloss zog und von außen verriegelte. Laura stand im Bad und sah sich um. Es hatte ein kleines Fenster, doch das war fest verriegelt. Sie erinnerte sich, dass Li Malcolm angewiesen hatte, dieses Fenster von außen so zu blockieren, dass es sich nicht mehr öffnen ließ. Wenn sie die Scheibe einschlug, würde Malcolm es hören und gleich hereingestürzt kommen.

Laura überlegte fieberhaft. Wie konnte sie diesen Muskelprotz ausschalten? Er war stärker als sie, soviel war klar. Aber er war nicht so intelligent wie sie. Es musste doch möglich sein, ihn auszutricksen. Dann kam Laura eine Idee...

Malcolm wartete an der Tür. Er hörte die Klospülung, hörte Wasser rauschen und dann trat Stille ein. Eine Weile vernahm er gar nichts mehr. Nach 5 Minuten wurde er ungeduldig.

"He, Pussy, bist Du fertig mit pinkeln?", rief er.

Keine Antwort.

Malcolm überlegte angestrengt. Was hatte diese Tussie vor? Wollte sie ihn verarschen? Abhauen konnte sie doch nicht... oder? Er wurde unsicher. Nach weiteren 2 Minuten beschloss er, nachzusehen. Er öffnete die Tür zum Bad einen Spalt, blieb jedoch draußen stehen und spähte herein. Keine Laura zu sehen. Er öffnete die Tür ein Stück weiter. Immer noch keine Laura.

"Verdammt!", rief er, stieß die Tür weit auf und machte einen Schritt nach vorne.

Da kam ihm die Tür plötzlich wieder entgegen geflogen. Sie krachte ihm mitten ins Gesicht. Benommen taumelte Malcolm einen Schritt rückwärts. Dann flogen ihm plötzlich Füße aus dem Bad entgegen. Sie landeten in seiner Magengegend. Zu den Füßen gehörte eine nackte Frau mit langen dunkelblonden Haaren - Laura - ihr Körpergewicht verstärkte den Stoß entsprechend. Malcolm taumelte weiter rückwärts, stieß gegen die Bettkante und kippte nach hinten.

Sofort war Laura über ihm. Krachend schlug ihre Faust in sein Gesicht. Erst die rechte, dann die linke... dann fing Malcolm die nächste Faust ab und verdrehte Laura den Arm. Mit einem Aufschrei riss sie sich los und sprang von seinem Körper herab. Malcolm war etwas benommen, reagierte jetzt instinktiv - wie ein verwundetes Tier. Er rollte sich vom Bett, kam irgendwie auf die Beine und stürzte sich auf die nackte Blondine. Die konnte gerade noch entwischen, ließ ihn ins Leere laufen und verpasste ihm noch einen Tritt in den Hintern.

Mit lautem Krachen rammte Malcolm ein kleines Tischchen auf dem eine Stehlampe stand. Laura wollte schon nachsetzen, doch Malcolm stieß einen Schrei aus und drehte sich blitzschnell zu ihr um. Mit nach vorn gebeugtem Körper stand er da, schnaufend, wie ein Zuchtbulle auf der Weide. Sie schlug eine Finte und landete einen linken Haken gegen sein Kinn. Sein Kopf zuckte zurück doch er wich keinen Millimeter vom Fleck. Laura drosch eine Rechte hinterher, die ebenfalls ihr Ziel fand. Dann noch eine Linke... Dann bekam sie selbst einen Schlag in den Unterleib. In letzter Sekunde spannte sie alle Muskeln an, doch der Treffer warf sie zurück. Krachend schlug sie mit dem Rücken gegen die Wand. Die Luft wurde ihr dabei aus den Lungen gepresst.

Keuchend und mit verschleierten Augen lehnte sie einen Moment benommen dort, als Malcolm´s Körper schon heran walzte. Seine Faust flog heran. Laura´s Kopf zuckte ein paar Zentimeter zur Seite. Die Faust krachte gegen die Wand, Putz bröckelte und Malcolm´s Fluch rüttelte Laura endgültig wieder wach. Ihr Knie flog nach oben und traf den Muskelprotz zwischen den Beinen ins Glockengeläut.

"Uff", machte Malcolm, verdrehte die Augen und beugte seinen Körper nach vorne. Beide Hände presste er auf die schmerzende Stelle. Laura holte aus und knallte ihrem Gegner eine Faust gegen den Unterkiefer. In diesem Schlag lag alle Kraft, die sie aufbieten konnte. Malcolm´s Körper erzitterte, doch mehr passierte nicht. Allerdings schien dieser Treffer nicht ohne Wirkung zu bleiben. Zumindest setzte er nicht sofort zur Gegenwehr an.

Laura packte Malcolm an den Haaren, richtete seinen Körper ein Stück auf und drosch ihm dann eine links/rechts Kombination in den Magen. Malcolm wankte ein wenig. Laura schlug weiter. Eine Faust nach der Anderen landete in Malcolm´s Magengrube. Laura steigerte sich hinein, schlug unaufhörlich zu. Die Augen ihres Gegners wurden immer glasiger. Schließlich ging Laura die Puste aus. Keuchend hielt sie inne. Da kippte Malcolm wortlos und mit Schaum vor den Lippen um. Einfach so. Er brach regelrecht zusammen und ging K.O.

Laura rang keuchend nach Luft. Sie konnte es noch gar nicht glauben. Hatte sie es wirklich geschafft? Ja, definitiv! Sie hatte diesen Muskelprotz tatsächlich K.O. geschlagen. Seine Lichter waren ausgegangen. Laura sank auf die Knie vor Erschöpfung. Sie musste jetzt dringend wieder zu Kräften kommen und dann irgendwelche Klamotten finden. Nackt konnte sie keinesfalls auf die Strassen gehen. Selbst in den dunklen Gassen der Straßenhändler wäre sie aufgefallen. Ihre helle Haut leuchtet in Arabien wie eine zweite Sonne.

Vorsichtig stand Laura auf - noch unsicher auf den Füßen sah sie sich im Zimmer um. Malcolms Klamotten konnte sie nicht verwenden, die waren eindeutig zu groß und hätte ziemliches Aufsehen erregt. Da konnte sie auch gleich nackt rumlaufen. Ihre eigene Kleidung lag im Jeep, mit dem Li unterwegs war. Weitere Kleidung befand sich nicht im Hotelzimmer. Die Zeit drängte. Li konnte zurückkehren, Malcolm konnte aufwachen...

Laura öffnete vorsichtig die Zimmertür eine Spalt und spähte in den Flur. Er war nur spärlich erleuchtet, niemand war zu sehen. Links ging es zur Empfangshalle, rechts... um eine Ecke. Was sich dahinter befand, wusste Laura nicht. Die nächste Zimmertür war nur wenige Meter entfernt. Laura nahm sich ein Herz und trat auf den Flur hinaus. Da hörte sie Stimmen näher kommen.

Schnell verschwand sie wieder in Li´s Zimmer und zog die Türe zu. Die Stimmen gingen an ihrer Tür vorbei, den Flur entlang und wurden leiser. Als Laura nichts mehr hören konnte, öffnete sie die Tür erneut. Der Flur war leer. Laura sprang heraus, schloss die Tür leise, tastete sich bis zur nächsten Zimmertür vor und probierte, ob sie abgeschlossen war. Sie war es natürlich. Laura musste weiter. Sie lief bis zu dem Knick, den der Flur machte und spähte nach rechts um die Ecke. Dort war nur noch eine weitere Zimmertür. Dann endete der Flur an einer Art Hintertür, die vermutlich nach draußen führte. Vorsichtig huschte Laura bis zu dieser Tür um abzuchecken, ob sie sich öffnen ließ.

Tatsächlich! Die Tür war unversperrt. Und auch ihre Vermutung, dass sie nach draußen führte, bestätigte sich. Laura sprang entschlossen hindurch und ging hinter einem Stapel Unrat in Deckung. Sie befand sich in einem Hof, der einen Ausgang in eine schmale, dunkle Gasse hatte. Dort huschten Menschen entlang, ausnahmslos Araber.

Vermutlich eine dieser Gassen, in der Straßenhändler und sonstiges Gesindel ihren Geschäften nachgingen. Im Hof selbst gab es nichts außer Müll. Sie würde also in diese Gasse müssen. Wenn es dort Händler gab, dann gab es vielleicht auch Kleidung. Mit etwas Glück auch einen kleinen, dunklen Laden. Es war sehr risikoreich, sie musste verdammt schnell sein. Zurück konnte sie nicht mehr. Die Tür war hinter ihr ins Schloss gefallen und ließ sich von außen nicht öffnen.

Laura trat die Flucht nach vorne an. Immer noch nackt spähte sie an einer Ecke in die Gasse. Sofort zuckte sie zurück, einige Araber schlenderten vorbei. Wenn die jetzt einen Blick nach rechts riskiert hätten...

Laura wartete einen Moment. Als sie keine Schritte mehr hörte, spähte sie erneut in die Gasse. Diesmal war sie leer, bis auf die Männer, die vorhin vorbeigegangen waren. Aber die müssten sich schon umdrehen, um sie zu sehen. Laura fasste sich ein Herz und sprang in die Gasse. Schnell wandte sie sich nach links und lief an einer Hauswand entlang. Vor dem übernächsten Eingang waren tatsächlich ein paar Stände mit Stoffen zu sehen. Sie würde nur noch am nächsten Hauseingang vorbei müssen...

Laura lief los. In dem Moment, als sie den nächsten Hauseingang erreichte und der rettende Stand mit den Stoffen schon in greifbarer Nähe war, trat jemand aus dem zugehörigen Laden. Laura erkannte eine Uniform, sprang rückwärts und verschwand in dem Eingang, an dem sie eigentlich hätte vorbei müssen.

"Scheiße!", dachte Laura. Ihr Herz pochte wild. "Gerade jetzt muss ein Gendarm auftauchen".

Sie drückte sich tief in den dunklen Eingang und hoffte, dass der Uniformierte sie nicht gesehen hatte. Der näherte sich jetzt, blieb vor dem Eingang stehen... und zündete sich eine Zigarette an. Laura hielt die Luft an. Der Gendarm ging weiter und würdigte den Hauseingang, in dem Laura sich zusammengekauert hatte keines Blickes. Laura atmete aus. Dann hielt sie erneut die Luft an. Hinter ihr hörte sie Schritte aus dem Hausflur näher kommen.

"Mist, verdammter!", dachte Laura noch, als sie merkte, dass es zu spät war. Sie würde nicht rechtzeitig flüchten können. Auf der Gasse hörte sie ebenfalls Schritte. In ihrem Rücken öffnete sich die Tür. Laura wirbelte herum. Sie packte die Person, die hinaustreten wollte und rammte sie seitlich vor die Wand.

"He!", beschwerte sich die Person.

Laura hielt überrascht inne. Sie hatte eine junge, hellhäutige, vollbusige, Strohblonde Frau erwischt. Offensichtlich keine Araberin. Sie trug zwar ein schwarzes Gewand, dass sie vollständig verhüllte, doch darunter war sie fast nackt.

"Was soll dass? Zieh dir gefälligst was an, wenn Du auf die Straße gehst. Du bist hier nicht in London oder Paris, Schätzchen!", meckerte die Strohblonde mit einer Frisur wie Christina Aguilera und musterte die nackte Laura von oben bis unten.

"Wer bist Du eigentlich? Ich habe dich in unserem Etablissement noch nie gesehen. Bist Du neu?", setzte die Strohblonde nach.

Laura war zu überrascht, um zu antworten. Diese Frau trug ein schwarzes Gewand, genau das musste sie unbedingt haben. Sofort! Laura zerrte daran herum, um es der Strohblonden abzunehmen.

"Hey, lass das!", schimpfte die und wehrte sich nach Kräften.

"Gib das sofort her!", zischte Laura. "Ich brauche was zu anziehen".

Im allgemeinen Gerangel gelang es ihr, der Strohblonden den Umhang über den Kopf zu ziehen. Doch die krallte sich daran fest und ließ einfach nicht los. Laura bemerkte, dass die Frau tatsächlich recht wenig unter dem Umhang trug. Einen BH und ein durchsichtiges Höschen.

"Sieht aus wie eine Nutte...", dachte Laura.

Plötzlich ließ die Strohblonde den Umhang los. Laura stolperte einen Schritt rückwärts. Dann legte sich ein Arm um Laura´s Schultern. Laura wurde in den Schwitzkasten genommen. Wenn sie den Umhang nicht loslassen wollte, würde sie sich aus dem Griff der Strohblonden nicht befreien können. Die Kleine mit den großen Brüsten schien recht kräftig zu sein. Laura musste sich entscheiden. Wenn sie den Kampf schnell beenden wollte, brauchte sie freie Hände. Sie ließ den Umhang fallen, packte ihre Gegnerin mit der linken Hand zwischen die Beine und grub ihre Finger tief in die Weichteile.

Mit einem Aufschrei ließ die Strohblonde los, machte einen Schritt zur Seite, um sich aus der Gefahrenzone zu bringen. Laura richtete sich auf, ballte die Faust und schlug ansatzlos zu. Doch zu ihrer Verwunderung reagierte die Kleine blitzschnell. Sie packte Laura´s Faust mit beiden Händen, hielt sie fest. Dann trat sie zu. Ihr Fuß landete schmerzhaft auf Laura´s Scham. Mit einem Stöhnen ging sie vor der Strohblonden auf die Knie.

"Da musst Du schon früher aufstehen, Flittchen!", zischte die Kleine böse und verdrehte Laura den Arm auf dem Rücken. Sie zerrte Laura auf die Füße und zwang sie durch die Tür in das Gebäude. Laura wurde von der Strohblonden im Polizeigriff durch einen schmalen Flur geführt. Es roch süßlich, die Beleuchtung war schwach, überwiegend rot. Ein paar halbnackte Frauen huschten mit vor Schreck geweiteten Augen vorbei. Laura´s Vermutung, in einem Bordell zu sein, schien sich zu erhärten. Das Schlimme daran war, dass sie sich im Griff einer Nutte befand, die es geschafft hatte, sie - Laura Kraft - zu überwältigen.

Die Strohblonde bugsierte Laura in einen Raum, der fast rund war. In der Mitte befand sich eine ebenfalls runde Insel, eine Art Sofa oder Bett. Alles rund, plüschig, bunte Farben, zuckrig. Auf diesem runden Sofa lag eine Frau mittleren Alters. Laura schätzte sie auf ca. 40 Jahre, die ihre Spuren hinterlassen hatten. Doch sie war keinesfalls hässlich oder fett. Im Gegenteil. Jetzt, als sie sich erhob, konnte Laura erkennen, dass ihre Figur immer noch top in Schuss war, geradezu trainiert und stahlhart wirkte. Sie trug ihre langen brünetten Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ihr Busen schien auch noch fest zu sein, obwohl... da hatte möglicherweise ein Chirurg die Hand im Spiel gehabt. Außer einem schmalen grünen String trug sie nichts.

"Wen schleppst Du denn da an, Sofie?", fragte die 40jährige und kam näher, um sich die nackte Laura genauer zu betrachten.

Die Strohblonde, Sofie hieß sie also, hatte Laura immer noch im Polizeigriff. Mit der freien linken Hand packte sie Laura´s Haare und zerrte daran, sodass ihre Gefangene der 40jährigen, die hier offenbar der Boss - die Puffmutter - zu sein schien, in die Augen schauen musste.

"Sie hat mich vor der Türe angegriffen", klärte Sofie ihre Chefin auf. "Stand nackt draußen in der Gasse als ich raus wollte, um Zigaretten zu kaufen. Sie griff mich an, um mir den Umhang zu klauen. Ich habe sie überwältigt. Was machen wir nun mit ihr?".

"Wer bist Du?", fragte die 40jährige, die jetzt ganz nah vor Laura stand und einen extrem süßlich schweren Moschusduft verströmte. "Hast Du einen Namen?"

Laura schwieg verbissen.

Die 40jährige trat noch einen Schritt näher heran. Ihre Lippen berührten fast Laura´s, als sie sprach.

"Was willst Du hier? Warum läufst Du nackt auf der Straße herum? Du bist hier in Algerien, da ist so etwas bei Todesstrafe verboten, Kleine!"

Laura beschloss, mitzuspielen. Die Wahrheit würde sowieso niemand glauben.

"Laura ist mein Name", flüsterte sie leise.

"Monique, angenehm", antwortete die 40jährige. "Und weiter?"

"Man hat mich bestohlen", erklärte Laura. "Alles geklaut. Auch meine Kleider. Dann K.O. geschlagen. Auf einem Hinterhof bin ich wieder aufgewacht".

"Und dann hast Du versucht, dir Kleidung zu besorgen, indem Du Sofie überfallen hast?", Monique schüttelte den Kopf. "Ganz schön dumm von dir".

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