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Leila – K/L 03

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Zwar verging die Hitze in Leilas Körper, jedoch die Erinnerung nicht und eine neue Wärme stieg in der Frau auf, welche ihren Ursprung nicht im Bauch, sondern in den Wangen hatte.

Oje… was habe ich getan? Ich wollte mit Tommy bumsen…

Kopfschüttelnd zog sich die junge Frau ihren Anzug an. Sie hörte, wie sich Tommy mit den Wächtern unterhielt und beeilte sich noch etwas mehr. Dann betätigte sie die Spülung der Toilette und trat aus der Kabine. Mit wenigen Schritten war sie bei Tom, der die Tür nun, da er sie angezogen sah, ganz öffnete. Die Wächter musterten neugierig die Frau.

„Was gibt es, Tommy?“ fragte Leila und stellte sich dicht neben ihn. Bevor der junge Mann antworten konnte, meldete sich schon der wortführende Wächter:

„L-1?“

„Ähm… Leila“, nuschelte L-1 verlegen, so dass der Wächter stutzte.

„Ja wie? Leila oder L-1?“

„Leila… aber auch L-1“, sagte Leila jetzt mit fester Stimme. Der Wächter zuckte kurz mit den Schultern.

„Wir sind hier, um sie direkt zu ihrem neuen Kommando zu begleiten. Bitte folgen sie uns.“

Verwirrt schaute Leila zu Tom, der jedoch ebenso verdattert neben ihr stand.

„Wieso kommen sie erst jetzt? Ich warte schon den ganzen verdammten Tag darauf!“, fragte Leila und setzte sich Bewegung.

„Da gab es wohl ein Problem, anscheinend hat Sie jemand nicht ordnungsgemäß weitergeleitet.“

„Aha“, murmelte Leila nur und ging neben dem Wächter her, bis ihr plötzlich bewusst wurde, dass Tommy ihnen nicht folgte.

„Warten Sie!“. Leila drehte sich um und sah Tommy, der eifrig mit zwei zurückgeblieben Wächtern diskutierte.

„Was passiert mit Tom? Er gehört auch zu meiner Einheit!“

Der führende Wächter winkte seine Kollegen heran und Tommy folgte den beiden.

„Können sie sich ausweisen?“ fragte der Wächter Tommy, der automatisch nach seiner Jackentasche greifen wollte, ehe er bemerkte, dass er gar keine Jacke anhatte. Fluchend blickte er zu der Bank, auf denen sie Stunden gewartet hatten.

„Ich habe meinen Ausweis und Einberufungszettel in meiner Jacke, die liegt da vorne“, erklärte er, „darf ich sie schnell holen?“ Der Wächter nickte ungeduldig und so warteten sie auf den davoneilenden Mann. Leila wechselte nervös von einem Fuß auf den anderen, während die Wächter nur gelangweilt wirkten.

Komm schon Tommy… lass mich jetzt nicht alleine, ich brauche dich.

Neugierig warf Leila noch einen kurzen Blick auf die große Anzeigentafel, welche die 633 zeigte. Kopfschüttelnd wandte sie den Blick ab und suchte Toms blonden Schopf in der Menschenmasse. Da tauchte er wippend auf, als der junge Mann mit seiner Jacke unter dem Arm angerannt kam und Erleichterung überkam die Frau.

Danke Tom McKarsy, dafür hast du was gut bei mir.

„Hier, bitte!“, schnaufte Tommy und reichte dem Wächter sowohl seinen Ausweis als auch den Zettel, auf dem die goldene Faust abgebildet war. Er warf Leila ein warmes Lächeln zu, das die junge Frau erwiderte.

„Mmmm… Na von mir aus, dann kommen Sie halt auch mit“, murmelte der Wächter gleichgültig und wandte sich wieder um. Während sie sich den Weg nun durch die vielen Menschen in der Halle bahnten, drängelte sich Tom an Leilas Seite und umfasste sanft ihren Arm, so dass in Leila ein wohliges Gefühl der Geborgenheit aufkam und sie mit neuem Mut den kommenden Ereignissen entgegen sah.

Sie durchquerten die Wartehalle und schritten durch die Metalltür, an denen die anderen fünf Wächter zurückblieben. Leila und Tom betraten einen Raum, der viel kleiner war als der erste und trotzdem dem gleichen Zweck diente: Bänke standen an den Wänden und auf einer Seite warteten zwei sich unterhaltende Männer. Als Leila, Tom und der Wächter den Raum betraten, schauten sie kurz auf, ehe sie ihr Gespräch fortführten.

„Bitte warten sie hier einen kurzen Moment, ich werde jemanden suchen, der Sie zu Captain C.L. Jackson begleiten wird“, erklärte der Wächter und verließ den Raum mit schnellen Schritten durch eine andere Tür. Seufzend ließ sich Leila auf der Bank gegenüber den beiden anderen Männern nieder und lehnte ihren Kopf nachdenklich an die Wand.

Was wird jetzt wohl geschehen? Wie wird es wohl weitergehen?

Sie merkte wie Tommy sich neben sie setzte, doch sie war zu tief in Gedanken, um sich auf ihn zu konzentrieren.

Die Gelbe Zone… ich habe solchen Schiss davor, bitte lass es nicht so schlimm werden wie ich befürchte… bitte.

„Es… es tut mir leid, Leila.“

Erschrocken zuckte die junge Frau beim Klang seiner leisen, flehenden Stimme zusammen und sie drehte ihren Kopf zu Tommy, der sie mit bangem Blick anschaute.

„Was?“

„Es tut mir leid… also das eben, ich konnte es einfach nicht. Die Jung… ich meine das Erste Mal sollte man nicht überhastet… ich meine es ist ein besonderer Moment und ganz sicherlich nicht das Richtige für einen Tisch auf der Männertoilette!“ platzte es aus dem jungen Mann heraus. Leila überkam tiefe Dankbarkeit, so dass eine wohlige Wärme in ihrem Bauch entstand und Tränen in ihre Augen stiegen. Schnell wandte die junge Frau ihr Gesicht ab. Tommy, der dies wohl falsch interpretierte, griff nach ihrer Hand und drückte diese vorsichtig, tröstend?

„Leila… versteht doch“, murmelte er verlegen. Eilig wischte sich die junge Frau die Tränen aus den Augenwinkeln und drehte sich zu ihm um, sie brachte ein kleines Lächeln zustande.

„Ich verstehe dich sehr gut und ich bin dir so dankbar, dass du…gezögert hast… ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, ich… ich glaube mit mir stimmt irgendetwas nicht, Tommy, und ich weiß nicht, was!“, gestand sie weinerlich und senkte den Kopf.

„Hey…“, Tom umfasste sanft Leilas Kinn und hob ihren Kopf an, so dass sie sich in die Augen blickten, „was redest du denn da für einen Schwachsinn? Du bist eine tolle Frau, die Beste, die ich bisher kennen lernen durfte, also gib dir jetzt mal nicht alleine die Schuld für unseren kleinen Aussetzer eben“, sagte er mit einem schiefen Grinsen.

Die Dankbarkeit gegenüber Tommy wurde noch viel tiefer und das warme Gefühl in ihrem Bauch noch viel wärmer. Sie hob ihre umfasste Hand und drückte einen Kuss auf Tommys Finger.

„Danke, Tommy.“

Er lächelte nur, dann wandte er seinen Blick ab und schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Leila betrachtete sein Profil einen Moment, dabei fiel ihr auf, wie jung er doch noch war.

„Wie alt bist du eigentlich?“ fragte sie neugierig.

„Ich? Zweiundzwanzig, wieso?“

Leicht zuckte Leila mit den Schultern.

„Siehst jünger aus“, sagte sie grinsend. Empört entzog Tom ihr seine Hand.

„Pff… sehe ich gar nicht.“

„Doch, tust du“, beharrte Leila und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Na gut, du siehst jedoch auch nicht älter als Achtzehn aus.“

„Bin ich auch nicht, Achtzehneinhalb, wenn du es genau wissen willst“, flötete Leila belustig.

„Oh… so jung?“

„So jung ist das gar nicht“, murmelte Leila etwas beleidigt.

„So meinte ich das auch nicht“, erwiderte Tommy lächelnd und schaute auf, als die Tür, durch die der Wächter verschwunden war, sich öffnete und ein Mann in einem feinen Anzug eintrat. Er schaute sich kurz um und trat dann auf die beiden jungen Leute zu.

„L-1 und McKarsy?“

„Ja“, kam es gleichzeitig von beiden.

„Bitte folgen Sie mir, ich bringen Sie zu Ihrer Einheit“, sagte er steif und wandte sich dann noch Tommy zu. „Reichen Sie mir bitte Ihre Einberufung und die ausgefüllten Dokumente, welche Sie von der Empfangsdame erhalten haben.“

„Dokumente?“ fragte Tom verwirrt und zuckte dann zusammen, als ihm der Fragebogen einfiel, „ähm… den habe ich noch nicht ausgefüllt… es kam leider etwas Dringliches dazuwischen“, murmelte er verlegen und sah aus den Augenwinkel Leila, die sich ein Lachen verkniff.

Die Augenbrauen des Mannes rückten ein Stück zusammen, ansonsten blieb sein Gesicht vollkommen ausdruckslos, jedoch seufzte er, ehe er sich wortlos umdrehte und zur Tür schritt.

Tommy zuckte kurz mit den Schultern und beantwortet so einen belustigten Blick von Leila, ehe sie dem steifen Mann folgen.

Sie gingen, oder besser gesagt, sie wanderten durch Gänge, Räume und noch mehr Gänge. Leila hatte das Gefühl, einmal quer durch das ganze Gebäude zu laufen, immer dem steifen Gang ihres Führers hinterher. Plötzlich blieb dieser vor einer Tür stehen, die den anderen im Gang zum Verwechseln glich.

„Hier sind wir, der Captain erwartet sie bereits“, mit diesen Worten drehte sich der Mann einfach wieder um und schritt steif davon. Die beiden jungen Leute blickten ihm nach: Leila belustig, Tommy nachdenklich.

„Ob er einen Stock im Arsch hat?“ fragte der junge Mann leise, jedoch mit so ernsthaftem und interessiertem Tonfall, dass Leila in lautes Lachen ausbrach und sie das Gefühl hatte, als beschleunige der Mann seinen Schritt noch etwas mehr.

8. Grüne Zone; A2-60 / Militärgelände im Jahre 3044 n.Chr. 22 November 15.53 Uhr.

Mit der Schulter zuckend wandte sich Tommy zu Leila um.

„Dann wollen wir mal, was?“

Ja, jetzt geht es los. Nur Mut, Leila, dass schaffst du schon, machte sich die junge Frau selber Mut und nickte Tom zu. Der klopfte kurz an die Tür und trat dann ein. Die Tür quietschte und Leila folgte, den Blick auf Tommys Rücken geheftet, dem jungen Mann in den Raum. Helles Licht erstrahlte von zwei Reihen Lampen und laute, sich unterhaltende Stimmen drangen an ihre Ohren. Mit ängstlicher Neugier schaute Leila kurz an Tommy vorbei und sah acht Männer, die alle um einen Tisch herum saßen. Die Stimmen erstarben und allgemeine Unruhe entstand, als sich alle gleichzeitig zu den beiden Neulingen umdrehten. Die Röte stieg Leila wieder in die Wangen, während Tommy drei Meter vor dem Tisch stehen blieb und einen Schritt zur Seite trat um ihr Platz zu machen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen stellte sich Leila neben den plötzlich salutierenden Tommy und blickte nervös zu Boden.

„Tom McKarsy, zu Diensten“, sagte Tom laut und dann trat Stille ein. Verwirrt blickte Leila auf und merkte, dass alle sie anstarrten, eilig sagte sie:

„Leila… ähm… ich meine L-1, zu Diensten?“

Lautes Gelächter erfüllte den Raum und die Wangen der Frau färbten sich noch etwas dunkler, gleichzeitig runzelte sie verärgert die Stirn.

Ja was wollen die denn hören? Ärsche…

„Ruhe, Männer“, polterte eine strenge, laute Stimme los, „wo bleibt euer Anstand?“

Augenblicklich erstarb das Gelächter, nur leises, belustigtes Murmeln war zu vernehmen und einer der Männer flüsterte:

„Welcher Anstand?“ woraufhin erneut kurz gelacht wurde.

Leila starrte den Mann an, der die ersten Worte so ernst und befehlend ausgestoßen hatte, dass sie sich den restlichen Abend sicherlich nicht mehr getraut hätte, irgendetwas zu sagen, wären diese Worte an sich gerichtet gewesen. Gleichzeitig dämmerte ihr, wer sich da jetzt erhob und sie musterte: Dies musste der Captain sein. Jackson war Ende Vierzig und sein einst schwarzes Haar wurde schon von ein paar grauen Strähnen durchzogen. Sein Gesicht war streng und voller Falten. Ein Schnurrbart zierte den Bereich oberhalb seiner Lippen und seine Augenbrauen waren richtige Büsche, die sich nun, da er Leila und Tom mustertet, eng zusammengezogen hatten. Er schob den Stuhl, auf dem er eben noch gesessen hatte, nach hinten und umrundete den großen Tisch, wobei er die Hände hinter dem Rücken zusammenlegte und die Stirn nachdenklich runzelte.

„Rühren, Soldat“, stieß er hervor, als er vor ihnen angekommen war, und Leila bemerkte aus den Augenwinkeln wie sich Tom entspannte, während sie eher beim Klang der Stimme des Captain zusammenzuckte. Jackson wandte sich zuerst Tommy zu, worüber Leila ihm sehr dankbar war.

„Tom McKarsy“, es war keine Frage, nur eine Feststellung, „Sie waren der beste Soldat ihrer Einheit in den Ausbildungsjahren.“ Tommy straffte die Schultern und als Leila in sein Gesicht blickte, sah sie Zufriedenheit aufblitzen.

„Jedoch zählt dies einen Scheißdreck hier“, stieß der Captain plötzlich lauter hervor und der zufriedene Ausdruck verschwand aus Tommys Gesicht, so schnell wie er gekommen war.

„Hier sind Sie eine Null, ein Nichts, ein Niemand und müssen sich erstmal beweisen. Wenn sie den ersten Einsatz überleben, dann reden wir weiter“, mit diesen Worten drehte sich der Captain plötzlich zu Leila und die junge Frau wäre fast einen Schritt zurückgewichen, was sie zum Glück gerade noch unterdrücken konnte.

„Und du bist also L-1“, murmelte der Captain und trat direkt vor sie. Verlegen wich Leila seinem Blick aus und kam nicht mal auf den Gedanken, ihn über ihre Namensänderung in Kenntnis zu setzen.

„Ich war ehrlich gespannt auf dich, nach dem, was Dr. Grom über dich erzählt hat… ich muss sagen, er hat nicht übertrieben… wirklich nicht!“. Vorsichtig schaute Leila auf und blickte ängstlich in die interessiert schauenden Augen von Jackson.

„Aber wir werden sehen… wir werden sehen“, mit diesen Worten drehte sich der Captain zu seinen Männern um und trat einen weiteren Schritt zur Seite, so dass alle die beiden betrachten konnten. Zwei Minuten vergingen, in denen niemand etwas sagte. Leilas Herz schlug so wild, dass sie glaubte, es müsse bis auf die Straße vor dem Gebäude zu hören sein.

Schließlich hob ein Riese von Mann, dessen Haut zu Leilas grenzenloser Überraschung einen dunklen Schokoladenfarbton hatte, die Hand wie ein Schüler, der sich zu Wort meldet.

„Sir?“

„Was gibt’s, Baker?“ Der Hüne rieb sich kurz mit der Hand, mit der er aufgezeigt hatte und die an einem vor Muskeln protzenden Arm hing, über das Kinn, ehe er sich über die Glatze strich.

„Ich weiß nicht recht, aber ist heute Tag der offenen Tür oder was wollen die Kinder hier?“ Das aufkeimende Gelächter schmälerte die Demütigung nicht, im Gegenteil, das Lachen verstärkte sie und trotzig ballte Leila die Hände, welche auf Höhe ihres Beckens baumelten, zu Fäusten. Ein kurzer Blick in Toms Gesicht zeigte ihr, dass er sich ebenfalls nicht gerade wohl fühlte. Seine Mimik zeigte unterdrückte Wut.

„Ruhig, Leute“, schrie der Captain, der natürlich nicht in das Gelächter mit eingestimmt hatte. Leila bezweifelte, ob er überhaupt lächeln, geschweige denn lachen konnte.

„McKarsy und L-1 sind ab dem heutigen Tag vollwertige Mitglieder der Schwarzen Mamba. McKarsy wird den Platz von Ross einnehmen und L-1“, er stockte kurz und schaute die junge Frau an, „tja, L-1 ist unser neuer K.“

K?

Stille herrschte, während alle Blicke wieder auf sie gerichtet waren. Seufzend erwiderte sie die Blicke trotzig, so langsam gewöhnte sie sich nämlich daran, im Mittelpunkt zu stehen. Während die Männer sie also wieder musterten, tat sie es ihnen gleich und ließ den Blick über die sitzenden Gestalten schweifen.

Alles muskulöse Scheißkerle, schloss sie.

Da fiel ihr Blick auf einen Mann, der neben Baker saß, den Stuhl etwas zurückgeschoben hatte und mehr auf ihm lag als er dort saß. Er hatte ein auffallendes, interessantes und… schönes Gesicht, doch sein Blick drang mit solcher feindseliger Intensität in ihre Augen, dass sie den Kopf schnell abwandte.

Uff!

„Gut. Nun, da ihr alle genug Zeit hattet, die beiden Neulinge zu mustern, werde ich euch“, damit meinte er Leila und Tom, „die Mitglieder der Schwarzen Mamba vorstellen. Wer ich bin, dass habt ihr sicherlich schon erraten. Ich bin Captain C.L. Jackson und leite diesen erfolgreichen Sauhaufen.“ Belustigtes Gegrummel erklang, doch es war nur ein kurzes Aufflackern einer zuvor strahlend hell brennenden Kerze. Der Captain stellte sich hinter den ersten Mann, der von Leila aus auf der rechten äußersten Seite des Tisches saß und sich mit den Armen auf dem Tisch aufstützte.

„Dies ist Hunt, unser Aufklärer, keiner bewegt sich sicherer und schneller durch Feindgebiet und kann dabei noch qualitativ hochwertige Information sammeln. Sein Funkrufname ist: Leo.“

„Von Leopard“, säuselte Hunt gutgelaunt und fauchte, wobei er seine Hand zur Kralle formte und so tat, als schlage er nach Leila. Die junge Frau brachte sogar ein kleines Lächeln zustande, während sie Hunt musterte: Er war ungefähr Dreißig und seine Wangen zeigten tiefe Lachfalten wenn er lächelte. Und das tat er oft, eigentlich ununterbrochen. Seine Nase war etwas gebogen und zu lang, was ihm fast einen witzigen Ausdruck gab. Sein Körper, so weit Leila sehen konnte war durchtrainiert und… schlank.

Logisch, wenn er dauernd über das Schlachtfeld hoppelt…

Der Captain trat ein Schritt weiter, hinter einen Mann, der lässig auf seinem Stuhl saß.

„Dies ist Carter, unser Doc, er flickt euch selbst unter stärkstem Feindbeschuss noch einen abgetrennten Arm wieder an… oder er lässt euch direkt verrecken, wenn er glaubt, dass ihr keine Chance mehr habt. Sein Rufname ist: Doc.“

„Welch Überraschung“, sagte Doc grinsend und nickte Leila und Tom kurz zu.

Abgetrennten Arm? Leila wurde kurz schwarz vor Augen, dann riss sie sich zusammen.

Der Doc war genau das Gegenteil von ihrem Doc, Dr. Grom. Es war größer, jedoch nicht so breitschultrig, sondern eher spargelartig, sogar mehr noch als Tom, obwohl Leila durchaus die Muskeln unter seinem Hemd erkannte. Sie schätzte ihn auf über Dreißig und seine Haare hingen zu einem langen Zopf zusammengebunden bis zu seinem Rücken hinab.

Jackson schritt weiter.

„Kommen wir zu Edwards, unserem Techniker. Ob Reparaturen oder Computerhacken, wir würden niemand anderes dafür wollen, sein Rufname ist: T-Jack. Jack kommt von seinem Vornamen und T halt für Technik.“

Das klingt logisch…

Jack war wohl so um die Achtundzwanzig oder ein bisschen jünger, bei dem ausdruckslosen Gesicht konnte man das nicht genau sagen. Einzig in seinen Augen blitzte es auf und es dauerte einen Moment, bis Leila das Aufblitzen definieren konnte. Er schaute intelligent, ja sein Blick sprühte vor Intelligenz. Sein Aussehen war sonst kompletter Durchschnitt: Neutral, langweilig, kurz: Nächster bitte!