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Leila – K/L 05

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Ihr Visier markierte eine Bewegung, dann war Leila auch schon vorübergegangen.

Was war das?!

Ihre Beine stoppten automatisch und sie eilte zurück zum Gasseneingang. Nichts rührte sich. Verwirrt ließ Leila den Blick durch die kleine Gasse schweifen, sah aber nichts als Dreck und Staub. Die junge Frau zuckte mit den Schultern und wollte sich gerade wieder zu den beiden Soldaten umdrehen, die weiter auf das Rathaus zuhielten und ihr Stocken nicht bemerkt hatten. Da registrierte ihr Visier wieder eine Bewegung und Leila erstarrte.

Sie blickte entsetzt auf den kleinen Menschen, der dort in die Gasse getreten war und sie nun anstarrte.

Das… ist ein Kind?

Genauer gesagt stand dort ein nacktes Mädchen am Ende der Gasse und blickte Leila an. Die junge Frau glotzte das Kind an, das Kind glotzte zurück und hob dann zaghaft eine Hand und winkte Leila entgegen. Perplex erwiderte die junge Frau den Gruß, woraufhin sich die Lippen des Mädchens zu einem Lächeln verzogen.

Endlich hatte Leila ihre Starre überwundern und sie trat einen Schritt in die Gasse hinein, auf das Mädchen zu. Sie wollte ihr zurufen: >Hab keine Angst, wir tun dir nichts, wir sind hier um dich zu retten<, als das Mädchen plötzlich zur Seite trat und verschwand. Es sah aus, als sei sie einfach durch die Wand zu ihrer Linken gegangen.

„Warte!“ rief Leila ihr nach und eilte ohne zu überlegen in die Gasse hinein. Schnell erreichte sie die Stelle, an der das Mädchen gestanden hatte und erkannte eine schäbige, geschlossene Metalltür, durch die das Mädchen verschwunden sein musste.

Wieso läuft sie weg?

Leila drückte die Klinge der Tür runter und stieß sie auf. Dahinter lag ein dunkler, stiller Raum.

„Hallo? Bist du da drin?!“ rief Leila fragend, wobei sie mit ihrer Gewehrlampe in den Raum hinein leuchtete. Unter dem Lichtstrahl erkannte sie eine Art Lager. Kisten und Fässer standen wirr umher, doch von dem Mädchen war nichts zu sehen.

In der jungen Frau rang die Angst vor dem in der Dunkelheit lauernden Unbekannten, mit dem Bedürfnis das Mädchen zu beschützen und in Sicherheit zu bringen. Schließlich siegte ihr Beschützerinstinkt und entschlossen betrat Leila den dunklen Lagerraum.

Die Finsternis verschlucke sie augenblicklich und mit zitternden Beinen, jedoch entschlossener Miene, trat Leila weiter in den Lagerraum hinein und ließ ihre Taschenlampe suchend umherwandern. Nirgends war etwas von dem Kind zu sehen.

Im gleichen Moment, in dem sie sich der Tür am Ende des Raumes zuwenden wollte, erklang ein lautes Knallen hinter ihr und Leila fuhr auf dem Absatz herum. Der Lichtkegel fiel auf die nun wieder geschlossene Tür und davor stand das nackte Mädchen und wieder lächelte sie Leila an. Das Lächeln wurde breiter und breiter, bis sich die Lippen voneinander trennten und die Zähne des Kindes zeigten.

Leila schrie auf und wich entsetzt zurück.

****

Tommy ließ sich enttäuscht auf die Treppenstufen vor dem Rathaus nieder und sein Blick wanderte über die leere Ortschaft.

Wieso diese Vorsicht? Hier ist doch nichts… nur Staub, Dreck und Steine.

Missmutig wandte er den Blick von den Ruinen ab und schaute zwischen den zusammen stehenden Männern der Schwarzen Mamba hindurch zu den letzten Mitgliedern die sich vom Süden her näherten.

Ah, Leila kommt, ein richtiger Lichtblick in dieser Ödnis.

Doch zunächst sah Tommy nur Leo und dahinter die Umrisse von einem anderen Mann.

Wohl Cabell, nur wo steckt Leila?

Mit gerunzelter Stirn stand er auf und wollte gerade den Captain fragen, als T-Jack losfluchte. Keine Sekunde später war Jackson an seiner Seite.

„Was gibt es?“

„Leila ist nicht bei den Beiden! Sie hat die Richtung geändert und ein Gebäude betreten!“

„Verdammt, was denkt sich die Frau?“ fluchte nun auch der Captain und drehte sich zu den beiden sich nähernden Männern um.

„Sir!“ wieder erklang die Stimme von T-Jack und diesmal schwang ein entsetzter Unterton mit, „Sie ist nicht alleine!“

Kaum hatte T-Jack die Worte heraus, da rannte Tommy auch schon los, auf die beiden sich nähernden Männer zu. Jackson und die anderen folgten dicht auf. Leo blieb stehen, als er seine Teamkollegen auf sich zuhasten sah…

„Leila! Wo steckst du?“ klang Jacksons Stimme durch den Funk.

… und wirbelte dann herum.

****

Das Mädchen fauchte und riss dabei ihren Mund auf. Leila starrte voller Entsetzten und aufkommenden Abscheu in das mit spitzen, langen Zähnen gefüllte Maul.

„Du… beschissener Dämon!“ stieß sie wütend hervor, als ihr bewusst wurde, wie sie von den anderen weg und in die Falle gelockt worden war.

Ihr Gewehr hob sich in einer fließenden Bewegung und sie ließ die Waffe auf Hüfthöhe los feuern. Die Schüsse knallten durch den Raum und das Mädchen wich blitzschnell zur Seite aus. Die Kugeln jedoch waren schneller. Der Dämon kreischte auf, als sich die spitzen Geschosse in ihn bohrten und der Kinderkörper nach hinten gegen die Hauswand geschleudert wurde, an die ihn weitere Geschosse aus der keifenden Mündung festnagelten. Das Kreischen erstarb und Leila ließ die qualmende Waffe langsam sinken.

Ein Fauchen hinter ihr, ließ sie erneut herumwirbeln. Leila fluchte laut auf, als sie die Kindergesichter erblickte, die hinter Tonnen und Kisten zum Vorschein kamen. Es waren mehr als ein Dutzend. Die spitzen Zähne funkelten, wenn das Licht der Lampe hektisch auf sie fiel und die blutroten Augen leuchteten im Dunkeln.

Leila ging langsam Schritt für Schritt zurück, auf die Ausgangstüre zu.

Die Dämonen erkannten ihr Vorhaben und griffen an. Kinderkörper hüpften und sprangen über die im Raum verstreuten Gegenstände und stürmten auf Leila zu. Die junge Frau schrie auf und ihre Waffe tat es ihr gleich. Das Licht des Mündungsfeuers ließ die Lagerhalle blitzartig Erhellen und zeigte immer neue Dämonen die aus ihren Verstecken krochen.

Zwei der Bestien erreichten beinahe die junge Frau. Die mit krallen bestückten Hände waren nach ihr ausgestreckt. Der Lauf von Leilas Waffe zuckte ihn die Richtung der beiden und Blut spritze umher…

… und die Waffe feuerte die letzte Patrone in einen nachrückenden Dämonenschädel.

Leilas Herzschlag setzte für eine Sekunde mit dem Verklingen des Gewehrfeuers aus und sie beschleunigte ihre Rückwärtsbewegung.

Etwas Hartes stieß in ihren Rücken und die Frau wandte den Blick ab, erkannte die Tür und drehte sich panisch zu ihr herum, während hinter ihr die Dämonen heranrasten. Ihre zitternde Hand umschloss den Griff der Tür, sie trat einen Schritt beiseite und sie riss die Tür auf. Im selben Moment, in dem das Tageslicht durch den sich immer mehr öffnenden Spalt der Tür fiel und Leilas verängstigtes Gesicht erhellte, prallte etwas gegen die Metalltür und stieß sie hart zu. Das hereinfallende Licht verblasste, genau wie Leilas Hoffnung, als das Licht der Taschenlampe das Kindergesicht neben ihr beleuchtete.

Es war ein Junge, vielleicht sechs Jahre alt. Die Augen glühten sie gierig an und von den Zähnen troff Speichel. Die Finger, an denen die Nägel zu langen, dolchartigen Spitzen verwachsen waren, zuckten vor. Leila schleuderte dem Dämon voller Panik ihre leere Waffe entgegen. Das schwere Gerät traf den Kinderkopf und riss den Dämon mit sich zu Boden. Leila zog panisch an der geschlossenen Tür und sobald sich die Tür weit genug für ihren schlanken Körper geöffnet hatte, taumelte Leila hinaus auf die Gasse.

Kaum hatte sie den Lagerraum verlassen, erklangen die ihren Namen rufenden Stimmen der Männer über Funk in ihrem Helm:

„Leila? Melde dich!“

„Verdammte Göre!“ hörte sie den Captain fluchen, „Crash und Baker, geht hinein und holt sie da raus!“

Dann T-Jacks Stimme:

„Sie hat das Haus verlassen, auf der Rückseite!“

„Schnell Leute, schnell!“

Leila zog im Vorwärtstaumeln das Schwert und rannte so schnell sie konnte die Gasse wieder zurück, auf die Straße zu, von der sie abgebogen war.

„Hilfe! Ich bin hier!“ rief sie laut.

Hinter ihr quietschte die Metalltür, Fauchen erklang und hechelnder Atem.

Die Angst trieb Leila noch schneller weiter.

Und fast hatte sie das Ende der Gasse erreicht, als ihr rechter Fuß gegen einen Stein stieß, der sich aus dem Boden erhob.

Leila schwankte und stürzte zu Boden.

Aufstöhnend rappelte sich die junge Frau wieder hoch und wollte weiter hasten, als ein Kichern erklang:

Es war ein leises kindliches Kichern, ganz dicht hinter ihr.

Langsam drehte sich Leila um und erblickte vor sich eine Horde von Kindern, die sie alle mit blutroten Augen anstarrten und aufgeregt auf und nieder hüpften.

„Bitte…“, hauchte Leila und bewegte sich wieder rückwärts von den Kindern weg, die ihr tänzelnd nachsetzten.

„Bitte… nicht“, flehte Leila, doch ihre Mimik sprach eine andere Sprache. Leila trat plötzlich einen Schritt vor, wobei sie ihren rechten Arm mit aller Kraft die sie hatte von rechts nach links führte. Die Klinge fuhr sirrend durch die Luft und enthauptete die vordersten Kindsdämonen. Eine Blutfontäne schoss aus den Rümpfen.

Die Anderen rissen kreischend ihre Mäuler auf und stürzten vor. Leilas Herz setzte einen Moment aus und sie wollte gerade das Schwert erneut auf die Dämonen niedersausen lassen, als eine große Hand sie beiseite drückte und sich ein Gewehrlauf in ihr Sichtfeld schob.

Heiße Hülsen flogen Leila gegen den Brustpanzer und brannten sich in ihre Bauchhaut. Sie schrie auf, doch ihr Schrei ging im Wehklang der sterbenden Dämonen und den lauten Schüssen der Waffe unter. Die Dämonen versucht noch auszuweichen, aber wo sollten sie hin? Als das Gewehr schwieg, war die Gasse voller toter Leiber und das Blut floss von den Hauswänden.

„Leila!“ Das war Tommys Stimme, weit entfernt.

Die Hand ließ sie los und das Gewehr entfernte sich aus ihrem Blickfeld. Schwer atmend wandte Leila den Kopf von den abgeschlachteten Dämonen und sie sah Henderson, der sich gerade umdrehte und dann entfernte, ohne sie weiter zu beachten.

Tommy drückte sich an dem schweigsamen Mann vorbei und umfasste Leilas Arme. Er betrachtete prüfend Leilas von Blut besudelte Rüstung.

„Mein Gott, Leila! Geht es dir gut?“

„Ja“, flüsterte Leila, deren Blick noch immer auf Henderson geheftet war, der nun wieder auf der Straße stand und sich leise mit dem Captain unterhielt, wobei er seine Waffe nachlud.

„Ja… mir geht es gut, danke Tommy“, wiederholte Leila etwas lauter und mit festerer Stimme. Sie warf dem jungen Mann ein kleines Lächeln zu, dann zuckte sie erschrocken zusammen, als Baker und Crash durch die Metalltür auf die Gasse traten. Am Schwert des Hünen klebte dunkles Rot.

„Leila!“ er kam näher und auch wenn die junge Frau sein Gesicht unter der Maske seines Helmes nicht sehen konnte, so hörte sie doch die tiefe Erleichterung in seiner Stimme.

„Was machst du denn, Mädel?“ fragte er aufgebracht, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Leila nicht verletzt war und drückte der jungen Frau dann ihr Gewehr in die Hand, das er aus dem Lagerraum mitgebracht hatte.

Verlegen nahm sie ihre Waffe entgegen und wollte etwas erwidern, als der Captain alle zu sich rief.

Leila wandte sich um und schritt eilig aus der Gasse, wobei sie im Funk ein:

„Danke… und Entschuldigung“, herausbrachte.

Verlegen blieb sie vor Jackson stehen, der sein Visier hochgeschoben hatte und sie verärgert betrachtete. Röte schoss der jungen Frau in die Wangen und sie war froh, dass die anderen es wegen ihres Visiers nicht erkennen konnten.

„Ab sofort befolgst du jeden Befehl und handelst nicht noch mal eigenmächtig, hast du das verstanden, L-1?“

Leila nickte schnell, ein Kloß in ihrem Hals verhinderte, dass sie etwas erwidern konnte. Sie hörte neben sie, wie Crash belustigt zu T-Jack murmelte:

„Einen K., der sich selbstständig macht hatten wir auch noch nicht, die sollten ihnen nicht zuviel Denkvermögen mitgeben.“

T-Jack lachte auf.

Leila schluckte schwer.

Ich bin kein K, was auch immer das ist! Ich bin ICH!

Der Doc kniete sich vor sie und untersuchte die Brandwunden an ihrem Bauch.

„Halte still, ich muss die Wunden reinigen und verbinden.“

„Es geht schon…“, murmelte Leila verlegen, aber der Doc schüttelte nur den Kopf.

Cabell trat nahe zum Captain und hielt Diesem ein Handmikrofon entgegen.

„Sir, ein Funkspruch von A6.“

„Hmm, dann lassen Sie mal hören,“ brummte Jackson verstimmt und nahm das Mikrofon.

„Hier Kommandozentrale A6, Schwarze Mamba, bitte melden.“

„Hier Jackson, die Schwarze Mamba hört. Was gibt es?“

„Sir, wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass die Machtquelle in ihrer Nähe nach Süden aufgebrochen ist, A6 out.“

„Verdammt! Wie ist das möglich? Wir werden sofort die Verfolgung aufnehmen. Jackson, out.“

„Negativ, Captain. Ein Dämonenheer ist zu Ihnen auf dem Weg, denen sich die Machtquelle sehr wahrscheinlich anschließen wird. Es sieht so aus, als wollten sie die Ortschaft nicht kampflos aufgeben. A6, out.“

„Wie viele Dämonen?“

„Weit über dreißigtausend. Ein Rettungshelikopter ist bereits zu Ihnen unterwegs und wird in 10 Minuten bei ihnen eintreffen und sie abholen. Wir haben ein großes Gebäude ausgemacht, gegenüber Ihrer derzeitigen Position. Es war ein Supermarkt oder dergleichen. Jedenfalls ist das Dach groß genug für den Helikopter. Auf Befehl des Führungsstabes sollen Sie sich umgehend dahin zurückziehen und auf den Heli warten. A6, out.“

„Das gibt’s doch nicht!“, fluchte Jackson laut und fauchte in das Mikro: „Und was geschieht mit dem Ort? Hier muss doch irgendwas Wertvolles für die Dämonen sein! Jackson, out.“

„Es befinden sich bereits zwei Staffeln R-Bomber in der Luft. Wir werden die Ortschaft in genau 25 Minuten dem Erdboden gleichmachen, ob Sie dann noch dort sind oder nicht. Viel Glück Captain. A6, out.“

Wütend gab Jackson Topgun das Mikro wieder.

„Verdammte Scheiße, so sollte es nicht laufen. Also gut, dann wollen wir uns mal zurückziehen Männer, bevor wir Dämonenfutter werden... oder in tausend Stücken über der Erde hier verstreut liegen. Auf!“

Leila rannte hinter den eilig auf das große Gebäude zuhaltenden Männern her.

Dreißigtausend? Mein Gott...

Sie erreichten die Eingangstür des Kaufmarktes, die es nicht mehr gab. Ein großes Loch klaffte in der Steinwand. Baker hastete voran und verschwand bereits im Gebäude und die anderen setzten gerade an ihm zu folgen.

„Captain!“ das war T-Jack Stimme. Leila blickte zu dem Techniker, der neben ihr Stand und auf ein Gerät hinabblickte.

„Die Schüsse haben Zombies aufgescheucht. Ich bekomme Bewegungsmeldung aus jedem Ortsteil, die sich auf uns zu bewegen. Ich kann sie nicht zählen, es sind zu viele!“

„Verdammte Scheiße! Los weiter, hier sind wir nur Frischfutter für die Bastarde“, erwiderte der Captain aufgebracht und sie hasteten in den Supermarkt hinein.

„Was sind denn Zombies?“ fragte Leila im Weitereilen Tommy, der sich dicht bei ihr hielt.

„Monster, geistlose Menschen die im dritten Weltkrieg und den Kämpfen gegen die Dämonen umgekommen sind. Die Dämonen erwecken sie wieder zum Leben und hetzten sie auf uns Menschen.“

„Das... ist ja entsetzlich!“ stieß Leila entsetzt hervor und stieg hinter T-Jack eine nicht gerade stabil wirkende Treppe hinauf.

Tommy folgte ihr und erzählte: „Diese Dinger sind jedoch nicht wirklich gefährlich, sie sind schrecklich langsam und träge, folgen nur noch dem Willen ihres Schöpfers und erst in einem Mob können sie einem bewaffneten Menschen wirklich Etwas anhaben.“

Leila erschauderte bei dem Gedanken eine Marionette dieser verunstalteten Monster zu sein.

Keuchend erreichte sie die oberste Treppenstufe und betrat das Dach durch eine kleine Tür. Crash stand neben dem Eingang und winkte Leila weiter. Die junge Frau huschte zur Seite und drehte sich neugierig um. Nachdem Tommy als Letztes das Dach des Gebäudes betreten hatte, warf Crash etwas durch den Eingang und schleuderte die Tür zu. Ein lauter Knall ließ Leila ihre Waffe hochreißen, bis sie erkannte, dass Crash das Treppenhaus des Gebäudes gesprengt hatte.

Immerhin kommen die Zombies jetzt nicht mehr zu uns hoch.

Erleichtert drehte sich Leila um und suchte Tommy, der neben Hunt am östlichen Ende des Daches stand und auf den großen Platz des Ortes hinabblickt. Leila trat neben Tommy und ihr stockte der Atem. Unter ihnen, auf der Mitte des Platzes, taumelte ein Mann auf den Supermarkt zu. Er war fast nackt, nur ein Stofffetzen, was wohl früher einmal ein Hemd gewesen war, hing über seiner rechten Schulter und verdeckte einen Teil seiner faulenden Brust. Angeekelt betrachtete Leila das Ding. Das dunkelbraune bis schwarze Fleisch hing in großen Stücken von den Knochen und der Mann zog sein rechtes Bein nach, als sei es gebrochen. Die leer blickenden Augen des Mannes waren auf sie gerichtete und er schlurfte mit offenem Mund auf sie zu.

„Das... ist ein Zombie?“ hauchte Leila verängstigt.

„Ja, das ist ein Zombie", bestätigte Leo,“ aber keine Angst, sie kommen erstens nicht zu uns hoch und zweitens sind sie so langsam, dass sie keine wirkliche Gefahr darstellen. Dämonen sind da viel gefährlicher."

„So wie... die Kinder?“

„Kinder?“

„Ja... die mich töten wollten.“

„Ach so... das sind keine Kinder. Früher waren es Kinder, das stimmt. Jedoch haben die Dämonen sie verwandelt und seit dem jagen sie Menschen. Das einzig Kindliche an ihnen ist, dass sie noch etwas mit ihrer Beute spielen, bevor sie ihre Zähne in das frische Fleisch rammen. Wir nennen sie Plagegeister, weil sie so flink sind und selbst Schüssen ausweichen können. Sie haben halt Dämonenblut in sich... verdammtes Pack. Das Militär hat ihnen einen weniger beschreibenden Namen gegeben: Dämonenbrut-221."

„221? Wie viele Arten gibt es denn von den Dienern der Dämonen?“

„Unzählige... es werden immer Neue entdeckt und Jede ist abscheulicher als die Andere.“

„Der Heli kommt“, unterbrach Tommy ihre Unterhaltung und Leila wandte den Blick von dem Platz ab, über den immer mehr Zombies schwankten.