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Machtgefälle 01: Entdeckung

Geschichte Info
Richard und die schlaue Maus.
5k Wörter
4.71
39.8k
15

Teil 1 der 12 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 10/02/2021
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Dies ist ein erster Teil einer Reihe von Einblicken in eine „Beziehung mit Machtgefälle", also in eine BDSM-Alltagsbeziehung. Wollt ihr mehr davon?

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War das heiß!

Richard verging fast vor Hitze. Aber mindestens genauso heiß war der Anblick, der sich ihm heute bot.

Wie so viele Andere auch hatte die Hitzewelle ihn an den kleinen Strand am Rhein getrieben. Seit Freitagnachmittag lag er im Schatten eines großen Baumes, las in verschiedenen Büchern und Zeitungen, führte mit Freunden Unterhaltungen per Textnachricht und ging sich gelegentlich abkühlen im kühlen Strom, der hier durch die Beschaffenheit des Ufers nicht tief und nicht reißend war.

Besonders gerne beobachtete er aber die anderen Menschen, die in Sichtweite im Gras und im Sand lagen, vorbei spazierten, oder -- welcher Wahnsinn bei diesen Temperaturen -- am Rhein entlang joggten. Er versuchte anhand seiner Menschenkenntnis und Beobachtungsgabe sich ein möglichst detailreiches Bild dieser Unbekannten zu machen.

Oft spann er aber auch nur herum und phantasierte ihnen spaßeshalber hanebüchene Geschichten auf den Leib. Gerne gab er ihnen Spitznamen.

So gab es einen „Gangster" mit seiner blonden Trophäenfrau an diesem Strand.

Einen englischen Lord, der sich bei der Entenjagd verlaufen hatte und in Anzug und Weste auf einem Klappstuhl unter einer Platane saß.

Einen „Guru", der zu sphärischen Klängen aus seinem Handy im Schneidersitz seltsame Bewegungen auf seiner Badematte vollführte.

Es gab „Captain Kirk", einen kleinen, wilden Jungen, der immer wieder mit anderen Kindern über den Strand tobte und dabei lauthals Alarmsirenen von Raumschiffen imitierte.

Und es gab die „schlaue Maus", die sich heute Morgen wieder in seiner Nähe auf ihrem Handtuch niedergelassen hatte. Sie war eine junge Frau Ende 20 (also gute 12-15 Jahre jünger als er) und sie grüßten sich freundlich.

Sie wäre ihm nicht näher aufgefallen und deswegen hatte er sie am Freitag auch „graue Maus" getauft. Sie war irgendwie hübsch, aber keine wirkliche Erscheinung, nach der er sich umgedreht hätte. Aber auch sie las in mehreren Büchern wie er. Und als er gestern das Buch von Habermas in ihrer Hand gesehen hatte, hatte er ein Gespräch mit ihr begonnen, als er vom Wasser zurückkam. Er erfuhr, dass sie Philosophie studiert hatte und Einiges im Köpfchen hatte. Darum war sie zur „schlauen Maus" aufgestiegen. Sie hieß übrigens Hannah.

Groß aufgefallen wäre Hannah ihm auch weiterhin nicht. Aber Richard sah, dass sie heute ein anderes Buch dabei hatte. Er glaubte, den Einband und das Cover irgendwie zu kennen, kam aber nicht darauf, woher. Sie las den ganzen Mittag und Nachmittag darin.

Und was Richard auffiel, war die Tatsache, dass die unscheinbare Maus sich unter dem Eindruck der Lektüre irgendwie veränderte und Richards Interesse weckte. Er wusste erst gar nicht, warum. Er sah die zarte Röte, die diese Literatur auf ihre Wangen zauberte. Auch registrierte er, dass sich immer wieder ihre Nasenlöcher weiteten und sich ihr Atem beschleunigte. Dann rieb sie ihre langen Beine aneinander. Wenig später zuckten ihre Hüften unruhig. Unbewusst berührte sie auch häufig ihr Bikini-Oberteil und ihr Höschen.

Ihm wurde plötzlich klar: sie las erotische Literatur an diesem Strand. „Die Kleine ist scharf!" dachte Richard. Es war ein sehr erotischer Anblick.

Und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, woher er das Buch kannte. Er hatte es selbst vor einem halben Jahr gelesen. Und es war ein BDSM-Roman.

Plötzlich sah er Hannah mit ganz anderen Augen und beobachtete sie weiter verstohlen. Seidige, leicht gebräunte Haut, sinnliche Lippen, blaue Augen, lange blonde Haare, kleine feste Brüste, deren Nippel sich immer wieder verhärteten, zierliche Füße und formschöne Beine. Wie hatte er sie nur für eine graue Maus halten können? Hm! Augenscheinlich hatte es ihr einfach an sinnlicher Ausstrahlung gefehlt, die ihre Schönheit zur Geltung brachte.

Immer wieder ging Hannah sich abkühlen im Fluss. Ja, sie hatte es scheinbar nötig. Und er genoss ihren Anblick, beobachtete sie immer wieder verstohlen.

Als sie gegen 17:30 Uhr ihre Sachen zusammenpackte, sprach er sie an. Sie kam mit ihrer Strandtasche zu ihm. Er bot ihr seinen Strandstuhl an und setzte sich vor ihr auf einen Stein, den er als Fußauflage benutzt hatte.

„Hast du noch ein paar Minuten Zeit? " fragte er und lächelte sie an. Sie nahm die Sonnenbrille ab und ihre blauen Augen lächelten zurück.

„Klar! Geht es wieder um Philosophie?"

„Nein. Es geht um ein Angebot."

„ Bist du unter die Strandverkäufer gegangen?"

„Oh nein. Mein Angebot hat mit dem Buch zu tun, das du den ganzen Tag über gelesen hast. Ich kenne es nämlich zufällig."

Hannahs bestürztes Gesicht explodierte in erstaunlichen Schattierungen von Rot. Sie schlug die Augen nieder und atmete verkrampft.

„Hallo! Ich habe es selber vor kurzem gelesen. Und ich schäme mich nicht dafür. Und das brauchst du auch nicht! Das ist doch vollkommen in Ordnung. "

Hannah rutschte verlegen auf dem Strandstuhl herum und wusste nicht wohin mit ihren Händen.

„Ich lebe allerdings schon seit längerer Zeit in einer BDSM-Beziehung..." ihr Kopf ruckte hoch und sie sah Richard erstaunt aus großen Augen an „...und ich bin der Meinung, dass das Buch in Vielem unrealistisch ist. Ich würde manche Darstellungen sogar für falsch und gefährlich halten. Da das Thema und der Lebensstil dich offensichtlich interessieren, wollte ich dir also Folgendes anbieten: Wir treffen uns auf ein Glas und du darfst mich alles fragen über BDSM. Was immer du willst. Was meinst du dazu?"

Er sah, dass es in ihr arbeitete. „Warum? Was hast du davon?" fragte sie schließlich misstrauisch.

„Ich hoffe, als Betroffener Vorurteile und falsche Vorstellungen über mich und meine Lebensweise abzubauen. Ich finde, das ist ein guter Grund, oder?"

Hannah nickte. Sie schien aber noch nicht überzeugt. Und es war ihr weiterhin peinlich, beim Lesen eines Erotik-Buches erwischt worden zu sein.

„Gib´s zu! Die Lebensart von BDSM interessiert dich. Ich werde auch ganz artig sein und alle Peitschen und Fesseln zu Hause lassen" versicherte Richard grinsend.

Sie lächelte und entspannte sich.

„Und damit du nicht befürchten musst, ich könnte ein irrer Frauenmörder sein, der dich verschleppen und zerstückeln will..." sie schaute ihn erschrocken an und dann lachten sie beide „...schlage ich die Strandbar dort hinten vor. In aller Öffentlichkeit. Du kannst auch Reizgas und Elektroschocker mitbringen, wenn du willst."

Der Bann war gebrochen. „Also? Was meinst du?"

Hannah überlegte kurz. „OK. Um 8?"

„Gern!"

...und da stand sie vor ihm, abends um acht in der Strandbar, in einem bunten, luftigen Sommerkleid, Riemchensandalen, dezenter Silberschmuck auf ihrer seidigen, gebräunten Haut, langes blondes Haar und blaue Augen, die ihn anstrahlten, aber auch Nervosität verrieten.

„Hallo Richard!" sagte sie forsch, wohl um ihre Unsicherheit zu verscheuchen, und betrachtete ihn.

Er trug einen leichten sommerlichen Leinenanzug mit weißem Hemd, in dem er ungemein gut aussah. Sie fragte sich, wie alt wer wohl war. Vielleicht Ende 30 oder Anfang 40. Sein dunkelblondes Haar war kurz geschnitten und lichtete sich schon. Aber das stand ihm gut.

Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. Er ergriff sie und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken.

„Hallo, Hannah! Ich freue mich sehr, dass du da bist!" Weiter hielt Richard ihre Hand und beide spürten ein Knistern, mit dem man wohl eine Kleinstadt mit Strom hätte versorgen können.

Richard lächelte verwegen und führte Hannah an der Hand an einen freien Tisch. Sie ließ sich wie hypnotisiert von ihm führen und er rückte ihr galant den Stuhl zurecht.

Als er sich ihr gegenüber setzte, räusperte sie sich und errötete. Sofort aber ging sie wieder zum Angriff über. Das gefiel ihm.

„Ich hätte nicht mit einer so galanten Begrüßung gerechnet bei jemandem, der Gefallen daran hat, Frauen zu fesseln und zu quälen."

Er grinste breit. „Du verkennst mich völlig! Die einzigen Qualen, die ich Frauen je bereitet habe, waren süße Qualen! Sehr süße!"

„Womit wir beim Thema wären" sagte sie heiter.

„Richtig!" bestätigte er. „Ich mag deine Direktheit. Ich habe mir schon den Kopf darüber zerbrochen, wie ich unbefangen mit einer jungen Dame über das Thema BDSM ins Gespräch kommen könnte. Du machst es ganz leicht und unkompliziert. Danke!"

„Sollten wir uns nicht doch zuerst besser kennenlernen?" fragte sie.

„Hm! Ich weiß schon eine ganze Menge über dich." Sie schaute ihn verdutzt an. „Du bist klug, hast studiert, bist vielseitig interessiert und liest gerne. Du bist hübsch und kultiviert. So, wie du mir begegnest, der ich ja ein paar Jahre älter bin, bist du mutig, neugierig und hast eine starke Persönlichkeit. Und du bist lüstern..." führte er aus und zwinkerte.

Sie wurde knallrot. „Erinner mich nicht daran!" warf sie ein.

„Außer mir ist das sicher niemandem am Strand aufgefallen! Und wenn du solche Bücher liest, stehst du natürlich auf richtige Kerle!" fuhr er fort.

Leider kam der Kellner nun dazwischen und reichte ihnen je eine Getränkekarte. Mit einem Grinsen nahm Richard Hannah die Karte aus der Hand, musterte sie nachdenklich und bestellte für sie einen Cocktail mit Früchten und Sahne, einen „Paulos Sunshine", für ihn selbst einen 15 Jahre alten Rum und für beide eine Flasche Wasser.

Schmollend schaute Hannah ihn an, nachdem der Kellner gegangen war.

„Und wenn ich diesen Cocktail gar nicht mag?" fragte sie, Richard taxierend.

„Wir sind immer noch beim Thema, meine Liebe. Du magst echte Kerle. Und ein echter Kerl weiß, was eine Frau will -- manchmal vielleicht sogar besser als sie selbst" erklärte er geduldig lächelnd. „Habe ich mich denn getäuscht? Auch das kann ein echter Kerl durchaus zugeben."

Sie lachte. „Du hast dich nicht getäuscht. Ich liebe solche Cocktails. Und du wirst mir langsam unheimlich."

„Das ist gut! Schließlich will ich dich ja nicht langweilen."

„Sondern du willst mit mir spielen, habe ich das Gefühl."

„Gutes Stichwort! So nennt man das nämlich, wenn ein Herr seine Sklavin, mmh, sagen wir mal: verwöhnt. Er spielt mit ihr" erklärte er.

„Spricht man da nicht von einer Session? Und heißt es nicht Dom und Sub?"

„Da gibt es verschiedene Ausdrücke. Auch diese. Die meisten haben sich in der Szene gebildet. Die Szenegänger kennt man ja auch. Oft sind es ziemliche Paradiesvögel. Du weißt schon: Immer in Lack und Leder gekleidet und eine Sklavin an der Leine im Schlepptau." Richard verdrehte die Augen.

Wieder lachte sie. „Ja, so stellt man sich das vor."

„Die Meisten, die ich kenne und die auf BDSM stehen, sind aber gar keine Szenegänger sondern ganz normale Leute. Ok. Ihre Schlaf- und Spielzimmer sind oft schon etwas speziell. Weil sie eben recht spezielle sexuelle Vorlieben haben. Aber fast keiner von ihnen ist reich, weil er Konzernchef wäre oder Gangster -- oder beides!" Wieder lachten sie zusammen. "Oder Adeliger. Und auf der Straße würdest du sie nicht erkennen."

„Muss denn eine Sklavin nicht immer ein Halsband tragen? Und zuhause nackt sein? Und die Hausarbeit machen usw.?"

Richard lachte. "Zunächst: Ich spreche lieber von meiner Gespielin. Sobald sie mein geworden ist, trägt sie etwas, das sie daran erinnert, wem sie gehört. Das kann ein Halsband, Halsreif oder eine Kette sein, wenn wir dies auch öffentlich zeigen wollen. Es sind aber auch Arm- oder Fußreifen denkbar. Meine letzte Gespielin trug dagegen lieber Piercings."

„Wo?"

„Kleine Ringe durch Nippel und Schamlippen. An einem Schamlippenpiercing hing ein kleines goldenes Schild mit der Aufschrift „Richards Eigentum". So hat es uns gefallen. Sie konnte es ständig spüren. Und wenn sie auf der Arbeit war, wurde sie oft heiß von dem Gedanken: Wenn die Kollegen nur wüssten..."

„Hast du nur eine Sklavin? Äh, also Gespielin meine ich."

„Ja, nur eine. Man geht eine starke Bindung ein und widmet einander sehr viel Aufmerksamkeit. Daher kann ich mir nicht so richtig vorstellen, mehrere Sklavinnen zu haben. Seit etwa einem Jahr habe ich aber keine Gespielin mehr. Leider hat die letzte Beziehung nicht geklappt. Es sind für mich nämlich immer wirkliche Beziehungen. Und im Idealfall wird auch Liebe daraus. Leider klappt das aber nicht immer. Und es ist nicht so einfach, jemanden kennen zu lernen, der passende Neigungen hat. Der Inhalt einer Dom-Sub-Beziehung hängt stark von deren Persönlichkeit ab, wie in jeder normalen Liebesbeziehung auch. So musste meine Gespielin zuhause nicht ständig nackt sein. Sehr wohl aber zugänglich."

„Das heißt, sie musste dir sexuell zur Verfügung stehen" meinte Hannah leicht abfällig.

Er schaute ihr mit einer Art Stahlblick in die blauen Augen. Ein Blick, der sie erschaudern ließ.

„Ja. Jede devote Sub übergibt ihren Körper und ihre Sexualität an ihren Herrn. Nicht, weil dieser sie dazu zwingt. Sondern weil sie es so will. Weil sie geil davon wird, wenn ihr Herr sie benutzt. Ja, benutzt! Und zwar wie ein wertvolles Lieblingsspielzeug. Wenn er auf der Klaviatur ihrer Lust spielt. Oder wenn er sie einfach zur Befriedigung seiner eigenen Lust benutzt. Wenn sie sich hingeben und fallen lassen kann in unendlichem Vertrauen. Wenn sie sich schön und begehrt fühlen kann, weil sie merkt, wie ihren Herrn die Lust auf sie überkommt. Wenn sie sich ihm schenken kann und von ihm Aufmerksamkeit und Zuwendung zurück erhält. Auch „normale" Liebende geben einander viel Aufmerksamkeit und Zuwendung und verschenken sich letztlich an einander."

„Hm! Schon. Aber: Liebe und Hiebe! Passt das für Dich zusammen?" fragt sie nachdenklich.

„Ich kann dir wohl kaum erklären, was Lust-Schmerz ist. Aber sehr viele Menschen erleben auch Lust dabei, wenn man ihnen gekonnt den Hintern versohlt und sie dabei streichelt. Vielleicht musst du es mal erleben" erklärte Richard ihr und zog eine Augenbraue hoch.

„...und müsste dann zum Dank auch deine Haushälterin spielen" konterte sie mit geröteten Wangen.

„Wenn du das gern machst. In der Vergangenheit habe ich aber genauso den Putzlappen und den Staubsauger geschwungen. Es könnte nur sein, dass ich mir die Hausarbeit dadurch verschönere, dass ich meine Gespielin zwischenzeitlich über die Sofalehne werfe und besteige, oder mir beim Spülen einen blasen lasse."

Er sah, wie ihre Pupillen sich weiteten bei der Vorstellung. Die Kleine war scharf!

Hannah räusperte sich. „Du nimmst kein Blatt vor den Mund" stellte sie fest.

„Ja, das gehört auch zu BDSM dazu. Wir nennen die Dinge beim Namen. Das hat sicherlich zwei Gründe. Zum einen macht es einen heiß. Es ist „dirty talk". Zum anderen gehört es zur lustvollen Demütigung der Gespielin."

Unruhig rutschte Hannah hin und her. „Wie ist das mit der Demütigung? Kann das lustvoll sein?" wollte sie wissen.

Richard beugte sich vor, nahm ihren Blick mit seinen dunklen Augen gefangen und sagte leise: „Jedes Flirten ist ein humorvolles Spiel mit der Demütigung. Meinst Du nicht auch? Und am Strand bist du ganz heiß geworden von der Geschichte, wie eine junge Frau zum Spielzeug und Fickstück eines jungen Mannes wird. Und wenn ich dir nun sagen würde, dass ich nur zu gern mit meinem Finger den Flüssigkeitsstand in deinem Fötzchen prüfen würde, um deinen Läufigkeitsgrad zu checken? Ich glaube, das würde dich wahnsinnig anmachen. Ich spüre es. Ja, das wäre eine Form der lustvollen Demütigung."

Hannahs Mund war trocken, aber ihre Möse floss wirklich plötzlich aus und pochte.

Richard setzte sich wieder zurück und löste so den Bann. Er grinste, als sie schwer atmend Luft holte. „Aber so unanständige Worte würde ich einer jungen Dame natürlich nicht sagen" erklärte er süffisant.

„Natürlich nicht!" quittierte sie trocken und ein wenig zittrig.

Es entstand eine Pause, in der sie wieder in die Gesprächssituation zurück finden konnte. Er bestellte derweil neue Getränke.

„Und wenn deine Gespielin etwas nicht will. Ich habe von Safe-Wörtern und Verträgen gelesen" frage Hannah.

„Natürlich gibt es Regeln. Man kann sogar einen Sklavenvertrag schließen. Die Regeln müssen klar sei. Darum ist es nicht schlecht, sie aufzuschreiben, genauso wie die Verstöße, die geahndet werden. Es ist sehr reizvoll, damit zu spielen. Und die persönlichen No-Gos müssen ebenfalls klar sein. Statt Safe-Wörtern bevorzuge ich das einfache Ampel-System: grün -- alles fühlt sich gut an; gelb -- mir wird's langsam zu heftig; rot - sofort stopp! Das muss dann auch glasklar sein! Aber die Kunst und der Reiz ist es für mich, die Grenzen meiner Gespielin auszutesten, auch mal am Grenzzaun zu rütteln und einen Schritt darüber hinaus zu provozieren, wenn es meiner Gespielin gefällt. In diesen Momenten liegt der Reiz der Jagd und der Macht begründet, die mich total wild machen. Was aber letztlich geschieht und nicht geschieht, entscheidet letztlich die Gespielin. Insofern hat sie die letzte Macht über das Spiel. Im Idealfall erkenne ich, was sie will und heiß macht und was zu viel oder falsch ist, noch bevor sie etwas sagt. Dann kann sie sich ganz hingeben und fallen lassen. Das ist ein zweiter rauschhafter Schlüsselreiz für mich. Die Hingabe und Selbstvergessenheit auf dem Gesicht meiner Gespielin zu sehen, wenn sie sich dem ganz hingibt, was ich ihr gebe. Lustschmerz, Befriedigung, Demütigung, Zärtlichkeit, meine eigene Lust, die Freiheit des Schwebens im sogenannten Sub-Space. Nie ist eine Frau für mich schöner als in dem Moment, wenn sich diese Dinge auf ihrem Gesicht spiegeln. Diese Hingabe ist ein unglaublich wertvolles Geschenk an mich. Daher muss meine Gespielin kein Model sein. Ihre Hingabe macht mich viel mehr an als Bilderbuchschönheit. Sie ist mir viel wichtiger."

Hannah wiegte den Kopf und überlegte. „Womit ich als Frau echt Probleme habe, das ist, zum Objekt degradiert zu werden. Also zum Lustobjekt, zum Spielzeug, zum Dummerchen, das nichts zu sagen hat und dem Mann zu Willen sein muss. Wir Frauen haben uns mühsam heraus gekämpft aus diesen Zuständen...

„...zurecht!" fiel Richard ein. „Ich schätze und liebe starke Frauen sehr! Auch eine Sklavin muss eine starke Frau sein. Und ich würde nie ein kleines, willenloses Dummerchen als Gespielin akzeptieren. Im Gegenteil! Ich brauche eine Frau, die mir auch intellektuell gewachsen ist, die Persönlichkeit hat und Ecken und Kanten, die Widerworte gibt und einen eigenen Kopf hat. Und viele Begabungen und Talente. Kurz: eine Frau, von der ich fasziniert sein kann und die ich fördern kann, in dem, was sie ist und tut..."

„...und die du deinem Willen unterwerfen und jederzeit bespringen kannst..." hakte Hannah ein.

„...weil sie es so will! Und weil es nur ein Spiel ist! Ich will keine Frau unterdrücken, klein halten oder zum gehorsamen Heimchen am Herd zurecht erziehen. Überhaupt will ich meine Gespielin nicht verbiegen. Ich will ihr geben, was sie will und braucht."

„Demütigung und Unterwerfung! Das klingt für mich ganz anders!" insistierte Hannah. Sie hatte sich in Rage geredet.

Richard atmete einige Male ruhig durch und schaute ihr tief in die Augen. „Du hättest Recht, wenn sich alles nur auf der Ebene abspielen würde, auf der wir gerade diskutieren. Auf dieser Verstandes-Ebene diskutieren wir gerade gleichberechtigt und auf Augenhöhe. Ich tue das übrigens sehr gern -- auch mit einer Gespielin."

Er machte eine Pause und schenkte ihr ein charmantes Lächeln.

„Allerdings sitzt du jetzt hier bei mir, weil es auch andere Seiten an Männern und Frauen gibt. Auch an mir. Animalischere, tiefer gehende Sehnsüchte. Weil Frauen auf der einen Seite respektiert werden wollen. Ja, sie wollen Gleichberechtigung und Augenhöhe. Im Bett aber wollen viele einfach nur bestiegen und genommen werden. Sie wollen einen echten Mann, der sie um den Verstand vögelt. Sie wollen seine Lust spüren und dieser Lust dienen. Der Grund dafür ist auch, dass viele Frauen spiegeln."

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