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Meine Physiotherapie-Ausbildung #1

Geschichte Info
Unerfahrener Physiotherapie-Schüler wird langsam flügge!
11k Wörter
4.76
9.3k
12

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/22/2024
Erstellt 06/13/2024
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Meine Physiotherapie-Ausbildung

(Eine zumindest teilweise autobiographische Geschichte)

Missgelaunt drückte ich den Hebel der Mischbatterie herunter und brachte damit den Wasserschauer der Dusche schlagartig zum Erliegen. Wie nicht anders zu erwarten, ging es mir noch immer keinen Deut besser, als am Tag zuvor. Zum Glück war wenigstens der Spiegel durch den Wasserdampf völlig blind. Dass Allerletzte, was ich in diesem Augenblick hätte verkraften können, war der Anblick meines eigenen, von Schamesröte entstellten Gesichts. Diesen armseligen Anblick musste ich mir vor dem Frühstück wirklich nicht antun!

Noch immer wurde mir regelrecht schlecht, wenn ich an den gestrigen Vorfall zurück dachte. Am liebsten würde ich vor Scham im Boden versinken und auf alle Zeiten von der Bildfläche verschwinden. Wie sollte ich es nur jemals schaffen, meinen Mitschülerinnen an der Physiotherapieschule wieder unter die Augen zu treten? Sicher würden sie heimlich über mich tuscheln und feixen, wenn sie nachher mit mir im Anatomieunterricht saßen. Nicht auszudenken, wenn eine von ihnen heimlich Bilder mit ihrem Handy aufgenommen hätte. Andererseits war dies eher unwahrscheinlich, denn dies wäre ein eklatanter Verstoß gegen die Schulregeln und hätte einen sofortigen Rauswurf aus der Schule und damit den Verlust des Ausbildungsplatzes zur Folge. Normalerweise hielt ich nichts von strengen Regeln aber in diesem Fall kamen sie mir sehr gelegen.

Beim Gedanken an den Anatomieunterricht zog sich mir regelrecht der Magen zusammen. Weil ich seit gestern an nichts anderes mehr denken konnte, als an mein peinliches Malheur, hatte ich völlig vergessen, mir den Lernstoff reinzuziehen, den die strenge Frau Dr. Morgana zu Anfang der Doppelstunde heute abfragen würde.

Normalerweise fiel mir das Lernen leicht. Gerade in Anatomie war ich sogar richtig gut und brauchte mir unter normalen Umständen keinen Kopf über irgendwelche Wissenslücken zu machen. Aber seit gestern herrschte Ausnahmezustand. Alles andere als normale Umstände. Absolute Leere im Kopf!

Es war allgemein bekannt, dass Frau Dr. Morgana kein Erbarmen kannte, wenn jemand ihre Fragen nicht zu einhundert Prozent richtig beantworten konnte. Immerhin war Anatomie das wichtigste Hauptfach und praktisch die Grundlage für fast alle anderen Fächer. Schon in der ersten Unterrichtsstunde machte uns Die Chefärztin der Orthopädischen Klinik unmissverständlich klar, dass es für sie am Ende unserer Ausbildung im Staatsexamen nur zwei denkbare Noten geben würde: Entweder eine Eins oder eine Fünf. Entweder wir beherrschten die Anatomie perfekt, oder wir stellten aufgrund unseres ungenügenden Wissens eine Gefahr für die in unser Können vertrauenden Patienten dar und hätten daher den falschen Beruf gewählt!

Ausgerechnet die Carpalknochen des Handgelenkes waren heute dran, ehe es im Unterricht mit den einzelnen Muskelschichten von Fingern und Hand weiter gehen würde. Zum Glück hatte ich mir wenigstens die Eselsbrücke gemerkt, mit der man sich die lateinischen Namen der einzelnen Handwurzelknochen im Hirn behalten und ableiten konnte. Wieder und wieder sprach ich sie vor mir her:

"Ein Schiffchen fährt im Mondenschein dreieckig um das Erbsenbein, ein Viereck groß, ein Viereck klein, am Kopf da muss ein Haken sein."

Soweit die Theorie. Wenn ich diese Eselsbrücke im richtigen Moment noch ins Lateinische übersetzt bekäme, könnte ich wenigstens schon mal einen Teil des Lernstoffes reproduzieren, falls ich heute tatsächlich beim Abfragen an der Reihe wäre. Angestrengt dachte ich nach und rekonstruierte aus der Eselsbrücke die Namen der einzelnen kleinen Knochen.

"Schiffchen - Os scaphoideum,

Mond - Os lunatum,

dreieckig - Os triquetrum,

Erbsenbein - Os pisiforme,

großes Viereck - Os trapezium,

kleines Viereck - Os trapezoideum,

Kopf - Os capitatum,

Haken - Os hamatum"

Wieder und wieder flüsterte ich die Namen der acht Handwurzelknochen vor mir her, bis ich endlich das Gefühl hatte, sie sicher zu beherrschen.

Erleichtert ließ ich die aufgestaute Luft aus meinen Lungen entweichen, nachdem ich wenigstens darauf hoffen konnte, nicht mit völligem Blackout zu versagen, sollte Frau Dr. Morganas Wahl tatsächlich auf mich fallen. So eine Eselsbrücke hat schon was. Trotzdem war mir klar, dass es nicht ausreichen würde, nur die Carpalknochen aufzuzählen. Mindestens genauso wichtig würde es sein, ganz genau zu wissen, welcher der Knochen mit welchem anderen eine Gelenksverbindung einging und welche der einzelnen Gelenkflächen konkav und welche konvex war. Nur so konnte man die komplizierte Biomechanik der Handwurzelknochen verstehen. Hier würde ich auf jeden Fall gnadenlos verkacken, soviel war klar! Genauso war klar, dass mich meine Mitschülerinnen später in der Pause mit Spott und Häme überschütten würden, wenn Frau Dr. Morgana ausgerechnet mich drannehmen und vor dem versammelten Semester auseinander nehmen würde. Als ob die gestrige Situation für mich nicht schon peinlich genug gewesen wäre!

Als ich eine gute Stunde später den Hörsaal betrat, waren fast alle anderen schon da und unterhielten sich angeregt miteinander. Kaum, dass die Tür hinter mir ins Schloss fiel, verstummten plötzlich alle Gespräche und etwa zwanzig Augenpaare richteten sich auf mich wie Flakscheinwerfer, die ein feindliches Flugzeug am Himmel ins Visier nahmen. Mir schwante bereits, dass dies wohl heute absolut nicht mein Tag werden würde...

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

Rückblende, vierundzwanzig Stunden zuvor:

Man war ich aufgeregt. In wenigen Minuten würde ich meine erste praktische Unterrichtsstunde im Fach Massage haben. Massage war lediglich eines von gut drei Dutzend verschiedenen Fächern, die auf dem Lehrplan der dreijährigen Vollausbildung an der Physiotherapie-Schule standen. Auf jeden Fall war es das Fach, von dem wir uns alle etwas Abwechslung und Entspannung erwarteten. Eine Woche zuvor hatten wir bereits eine theoretische Einführungsstunde in die Grundlagen dieses Faches, in der Frau Hinrichs, die Fachlehrerin für Massage, Bindegewebsmassage und Balneologie, mir und meinen dreiundzwanzig Mitschülerinnen zunächst die elementarsten Dinge einschärfte, die bei dieser Therapieform zu beachten waren.

In Gedanken rekapitulierte ich nochmals alles, was ich mir gemerkt hatte. Besonderen Wert hatte Frau Hinrichs auf eine rücken- und gelenkschonende Arbeitshaltung gelegt. Würde sie bei der Prüfung im Staatsexamen beispielsweise jemanden mit geschlossenen Beinen und rundem Rücken über einen Patienten gebeugt erwischen, würde sie die Prüfung als nicht bestanden werten. Genauso würde sie uns die Hölle heiß machen, wenn wir es vergessen würden, den Patienten auf der Massageliege bequem zu lagern. Hierzu gehörten gepolsterte Lagerungsrollen unter den Fußrücken oder Kniekehlen, ggf. Kissen unter dem Bauch oder dem Kopf und die Anpassung aller verstellbaren Teile der Therapieliege, um dem Patienten eine optimale und bequeme Liegeposition zu ermöglichen. Abgesehen von Eheringen, die aber noch niemand von uns trug, tolerierte Frau Hinrichs weder Schmuck an Handgelenken noch an den Fingern. Was überhaupt nicht ging, waren lange oder sogar schmutzige Fingernägel. Auch wenn jemand nach altem Schweiß stinken würde, würde sie kurzen Prozess, uns gnadenlos wieder nach Hause schicken und den versäumten Unterricht als Fehlzeit eintragen.

Nach einem prüfenden Blick auf meine Fingernägel konnte der Unterricht von mir aus losgehen, denn frisch geduscht war ich ohnehin. Sogar die Achseln habe ich mir ausrasiert, denn wer weiß, mit welcher Körperregion wir heute den Unterricht beginnen würden. Auch meine Mitschülerinnen rochen an diesem Morgen ausnahmslos auffällig frisch geduscht. Offensichtlich wollte es sich keine von ihnen bereits zu Beginn des Semesters mit Frau Hinrichs verscherzen.

Zunächst begrüßte Frau Hinrichs die Klasse, bzw. das Semester, wie an der Physiotherapieschule bezeichnet wurde und gab einen kurzen Ausblick auf den geplanten Ablauf der Unterrichtsstunde. Heute wäre die eine Hälfte "Opfer", während die andere Hälfte massieren würde. Nächste Woche würde dann getauscht. Auch bei den meisten Fachlehrern der anderen praktischen Ausbildungsfächer wurden diejenigen gern als Opfer bezeichnet, die in die Rolle des Patienten schlüpften.

"Und nur damit wir uns richtig verstehen", verschaffte sich Frau Hinrichs mit erhobener Stimme Gehör, "Sie befinden sich hier in einer medizinischen Ausbildung und da möchte ich bei Ihnen keine falsche Scham oder Prüderie sehen. Sie werden sich also daran gewöhnen müssen, dass in der Regel die eine Hälfte von Ihnen während des Unterrichts unbekleidet sein wird. Selbstverständlich können die Intimzonen bei der Massage mit einem Handtuch abgedeckt werden, wenn es Ihnen peinlich sein sollte, unten ohne auf der Massageliege zu liegen. Um aber von vorneherein zu vermeiden, dass es hier jeden Montag eine Modenschau verschiedener Strings, Tangas oder Spitzenhöschen gibt, werden diese beim Massieren konsequent ausgezogen, wenn wir im Bereich der unteren Körperregionen arbeiten. Haben wir uns hier verstanden oder hat hiermit jemand von Ihnen ein Problem?"

Ein Raunen und Gemurmel ging durch die Reihen und es entging mir nicht, dass einige miteinander tuschelten und mehr oder weniger unauffällig zu mir herüber blickten. Immerhin war ich in diesem Ausbildungssemester der einzige Mann, so dass sie vielleicht fürchteten, es könne durch meine Anwesenheit zum einen oder anderen peinlichen Moment kommen. Auf die Idee, dass sie vielleicht sogar neugierig sein könnten, wie ich denn wohl nackt aussehen würde, kam ich in diesem Moment natürlich nicht. Auf jeden Fall gab es offensichtlich niemanden, der damit ein Problem haben würde, sich vor den anderen auszuziehen.

"Wo wir es gerade schon mal von 'Regel' haben", fuhr Frau Hinrichs fort, "möchte ich Sie bitten, es mir vor Unterrichtsbeginn zu sagen, wenn sie Ihre Periode haben sollten. Zumindest, wenn wir im Bereich der unteren Extremitäten arbeiten. In diesem Fall sind sie von der Opferrolle ausgenommen und übernehmen der Part der Therapeutin. Dies gilt übrigens genauso für den späteren Unterricht in Bindegewebsmassage und Balneologie. Sollten Sie also heute bereits absehen können, dass sie wahrscheinlich nächste Woche Ihre Periode haben werden, sollten Sie selbstverständlich heute bereits die Opferrolle übernehmen, denn wir fangen heute mit der unteren Extremität an."

Es amüsierte mich, dass Frau Hinrichs im Zusammenhang mit sich massieren lassen von "Opfern" sprach. Immerhin stellte ich mir unter einer Massage etwas sehr Angenehmes vor, aber das war noch bevor ich meine erste Massage erleben durfte. Dass sich auch meine Mitschülerinnen unter der Massage etwas eher Schönes vorstellten, war nicht zu übersehen, denn ungewöhnlich viele von ihnen spekulierten plötzlich darüber, tatsächlich kurz vor ihrer Periode zu stehen, weswegen sie unbedingt heute lieber die Opferrolle übernehmen wollten. Dass ich daher heute selbst massieren und mich nicht massieren lassen würde, schien mir daher bereits ausgemachte Sache.

"So, wenn dann soweit alles klar ist, möchte ich sie bitten, sich paarweise zusammen zu tun und an die Massageliegen zu begeben. Ölspender, Lagerungsmaterial und Spannbettlaken finden Sie hinten in den Schränken. Achten Sie bitte darauf, die Liegeflächen vollständig mit den Spannbettlaken abzudecken, damit es keine Ölflecken auf dem Kunstleder gibt. Herr Buschmüller, Sie bleiben bitte hier bei mir."

Oje, in welche Rolle war ich denn hier plötzlich geraten? Wollte mich die Frau etwa als Demo-Opfer vereinnahmen? Darauf, im Mittelpunkt zu stehen und dabei auch noch nackt den Blicken meiner Mitschülerinnen ausgesetzt zu sein, hatte ich nun wirklich keinen Bock. Wie sich aber schnell herausstellte, sollte ich mit meiner Befürchtung recht behalten.

"So meine Damen, zum Glück haben wir wenigstens einen Mann unter uns, der ganz offensichtlich über ein Paar anständige Muskeln verfügt, an denen man etwas demonstrieren kann. Wenn ich mich hier so umsehe, muss ich leider feststellen, dass da einige ganz schöne Hungerhaken unter Ihnen zu sein scheinen. Ich kann Ihnen nur raten, regelmäßig Sport zu treiben und sich vernünftig zu ernähren, denn Sie haben sich einen Beruf ausgesucht, bei dem Sie ordentlich Kraft benötigen werden, wenn Sie nicht mit Ende zwanzig bereits das Handtuch werfen wollen."

Unter Denjenigen, die sich angesprochen fühlten, gab es einige betroffene Gesichter, während der Großteil zustimmend nickte. Dies war auch kein Wunder, denn fast alle, die sich für diese Berufsausbildung entschieden und die Aufnahmeprüfung erfolgreich bestanden hatten, waren recht sportlich und entsprechend gut gebaut. Zwei von ihnen, Beate und Claudia tendierten allerdings eher in Richtung Übergewicht, während Saskia, Petra und Susanne mit ihren dürren Ärmchen und Beinchen auf mich wie Magersüchtige wirkten.

"So, wenn Sie alle eine Partnerin gefunden haben, dann machen Sie bitte unter sich aus, wer von Ihnen heute massiert wird. Wer massiert, bleibt angezogen und die anderen ziehen sich bitte aus und legen ihre Klamotten hinten auf die Fensterbank, damit niemand darüber stolpert. Außerdem möchte ich ab sofort keine eingeschalteten Handys oder sonstige elektronische Geräte mehr sehen. Sollte ich auch nur einen einzigen Klingelton oder Vibrationsalarm hören, werden Sie mich von meiner unfreundlichsten Seite kennen lernen."

Aha, dachte ich es mir doch! Mindestens zwei Drittel des Semesters fingen plötzlich aufgeregt an, in ihren Taschen nach ihren Handys zu suchen, um diese auszuschalten. Eigentlich sollte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass während des Unterrichts in allen Fächern absolutes Handyverbot bestand. Trotzdem habe ich bis jetzt noch keine einzige Unterrichtsstunde erlebt, in der es nicht irgendwo vibrierte, gelegentlich sogar klingelte. Einige waren sogar so schlau, dass sie glaubten, ihr Handy nicht ausschalten zu müssen, wenn sie ein Husten oder Räuspern als Klingelton eingestellt hatten. Ich fand es auf jeden Fall gut, dass endlich mal eine der Lehrkräfte konsequent handelte, und nicht einfach augenrollend die klingelnden oder vibrierenden Herz-Lungen-Maschinen einiger Handyabhängiger Mitschülerinnen tolerierte.

Nachdem alle Handys schließlich ausgeschaltet waren, begannen einige der Mädchen sich sehr zaghaft und verschämt auszuziehen, während andere bereits einen gefühlten Wimpernschlag nach Frau Hinrichs letzter Ansage nackt an ihren Massageliegen standen und auf weitere Anweisungen warteten. Es kostete mich ganz schön Mühe, bei so viel nacktem Fleisch nicht auffällig zu glotzen aber den einen oder anderen unauffälligen Blick konnte ich mir natürlich dennoch nicht verkneifen. Einige der Mädels hatten echt Top-Figuren und hätten direkt einer Playboy-Ausgabe entsprungen sein können. Dass fast alle von ihnen untenrum rasiert waren, überraschte mich jedoch am meisten.

"Frau Petersen, wie ich sehe, haben Sie keine Partnerin. Kommen Sie doch bitte zu mir nach vorn. Sie können dann an Herrn Buschmüller üben."

"So", setzte Frau Hinrichs wieder an, nachdem sich Svenja Petersen, eine recht hübsche aber sehr schüchtern wirkende Mitschülerin zu uns gesellt hatte, "wenn sich dann auch der junge Mann langsam bemühen würde, sich aus seinen Klamotten zu schälen, können wir vielleicht heute noch mit der Massage anfangen!"

Vielleicht sollte ich mich, ehe ich mich jetzt vor der ganzen Klasse ausziehe, den Leserinnen und Lesern dieser Geschichte erst einmal vorstellen. Dass ich mit Nachnamen Buschmüller heiße, hat Ihnen ja Frau Hinrichs bereits verraten. Mit Vornamen heiße ich Patrick, gute Freunde nennen mich aber einfach Pax. Fragen Sie mich aber bitte nicht, wie ich zu diesen Spitznamen gekommen bin. Irgendjemand hatte mir diesen in der Grundschule verpasst und seither gehörte er zu mir, wie ein Muttermal auf dem Hintern. Ansonsten gibt es nicht allzu viel Interessantes über mich zu berichten. Vor zwei Jahren habe ich meinen Abi gemacht und mir mit einem Notendurchschnitt von 2,3 gleich abgeschminkt, Medizin studieren zu können. Da ich im Grunde ohnehin viel zu faul für ein derartiges Studium war, andererseits aber großes Interesse an einem Beruf mit möglichst direktem Bezug zu Sport und Gesundheit hatte, lag es für mich nahe, mich um einen Ausbildungsplatz zum Physiotherapeuten zu bewerben.

Dass ich überhaupt einen Ausbildungsplatz bekam, stellte sich als sehr großes Glück heraus, denn für die fünfundzwanzig Ausbildungsplätze an der Uniklinik gab es eine ordentlich vierstellige Zahl an Bewerberinnen und Bewerber, weil die Ausbildung an den staatlichen Schulen schulgeldfrei war, während man an den privaten Schulen richtig viel Geld für die Ausbildung bezahlen musste. Von den vielen Bewerbern und Bewerberinnen wurden ganze 250 zum Aufnahmetest eingeladen, bei dem gnadenlos ausgesiebt wurde. Wer also am Ende zur Ausbildung angenommen wurde, konnte sich hierauf wirklich etwas einbilden. Eigentlich sollte neben mir noch ein weiterer Mann mit der Ausbildung beginnen aber der hatte im letzten Moment einen Rückzieher gemacht, weil er doch lieber studieren wollte.

Nach meinem Abitur habe ich ein freiwilliges soziales Jahr als Betreuer im Behindertensport und an einer Einrichtung für behinderte Kinder absolviert, was mich in meiner Berufswahl zusätzlich bestärkt hat. Neben meiner Ausbildung arbeite ich noch als Leichtathletik-Trainer in der Jugendabteilung meines Vereins, in dem ich selbst bis vor zwei Jahren im Stabhochsprung recht erfolgreich war, ehe ich dies wegen meines Freiwilligendienstes unterbrechen musste. Nach dem FSJ hatte ich dann irgendwie den Anschluss verloren und auch nicht mehr die Zeit, an meine früheren Erfolge anzuknüpfen.

Ach so, Sie möchten noch mehr von mir wissen? Okay, wenn es denn sein muss. Also ich bin inzwischen bald neunzehn Jahre alt, einszweiundneunzig groß und durch meinen jahrelangen Leistungssport noch immer recht gut beieinander. Obwohl ich schon lange nicht mehr richtig trainiere, ist mein Six-Pack noch ganz gut zu erkennen und der Rest kann sich auch noch sehen lassen. Ob ich ansonsten gutaussehend oder hässlich bin, müssen andere beurteilen.

Sie möchten wissen, ob ich eine Freundin habe? Nee, habe ich leider nicht. Mit sechzehn hatte ich mich bis über beide Ohren in ein Mädchen aus meinem Sportverein verliebt. Sie war ein echter Traum von einem Mädchen, also nicht nur bildhübsch, sondern auch mit dem Herz am richtigen Fleck. Ich glaube sogar, dass sie mich auch ganz nett fand, allerdings ist sie eines Tages mit ihrem Mofa auf dem Heimweg von der Schule tödlich verunglückt, kurz nachdem ich sie kennengelernt hatte. Ein besoffener GTI-Fahrer hatte sie voll über den Haufen gefahren, ehe er selbst gegen einen Baum prallte und hierbei ebenfalls ums Leben kam. Seither lege ich jede Woche eine Blume an das Holzkreuz, das am Unfallort aufgestellt wurde und seither tue ich mich auch schwer damit, Mädchen anzusprechen. Ich bin also immer noch solo. Und ja, Jungfrau bin ich deswegen natürlich auch noch. Vom Sternzeichen bin ich allerdings Wassermann.

Wie jetzt, meine Schwanzlänge wollen Sie auch noch wissen? Ihnen scheint ja überhaupt keine Frage peinlich zu sein! Also gut, immerhin soll dies ja eine erotische Geschichte werden, also will ich Ihnen die Frage mal nicht übel nehmen. Mit knapp sechzehn Zentimetern liegt mein Schwanz wohl etwas über dem Durchschnitt, wenn ich der Suchmaschine glauben darf. In schlaffem Zustand würde man ihm diese Länge allerdings kaum zutrauen, weil ich einen Blutpenis habe, der im Standby eher einer kleinen Gewürzgurke gleicht. Falls Sie den David von Michelangelo in Florenz kennen, wissen Sie vielleicht, was ich meine. Jetzt, wo ich mich aber plötzlich vor allen Mitschülerinnen ausziehen sollte, hatte ich schon ein saublödes Gefühl, wie wohl meine kleine Gurke angesichts meines ansonsten recht ansprechenden Äußeren auf die Mädels wirken würde.