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Merlins Kinder 02: Sommerurlaub

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"Was mich interessiert", fragte Svenja irgendwann. "Wie hat Éabha es denn geschafft, euch euren Sohn zukommen zu lassen. Per Luftpost?"

Patrick lachte auf. Ich schmunzelte und Melanie grinste mich an.

"Ich habe dich geboren, mein Sohn", sagte sie. "Sozusagen."

*

Im Nachhinein habe ich keine Ahnung, wie wir es geschafft haben, unser irisches "Abenteuer" so systematisch zu verdrängen wie wir es getan hatten. In dem Moment, wo wir den Fuß in den Flieger nach Deutschland setzten, hatten wir fast vergessen, was geschehen war. Auf jeden Fall dachten wir neun Monate lang nicht mehr daran.

Doch beim Abendessen am dreißigsten April des nächsten Jahres, verzog Melanie plötzlich ihr Gesicht.

"Was ist?", fragte ich.

Sie starrte mich verwirrt an. "Eine Wehe. Zumindest fühlt es sich so an."

"Was???"

"Ich — Ich glaube unser Sohn kommt."

"WAS???"

"Éabha —"

Und plötzlich war es wieder da. Die Erinnerung an Irland, an den Sex mit einer unsichtbaren Frau, an das Versprechen, uns einen Sohn zu schenken.

"Sie hat es gesagt", keuchte Melanie. "Die Nacht vor Belthane. Wir sollten uns nichts vornehmen. Aaah—"

"Kann ich dir helfen? Was soll ich machen?"

"Ich weiß nicht", keuchte sie. "Ich — Ich muss mich hinlegen. Du musst mich untersuchen."

"Melanie!" Ich hatte mich aus dem blutigen Geschäft meiner Gattin bisher immer herausgehalten. Die Idee, einer Geburt beizuwohnen, war mir etwas fremd. "Du bist doch gar nicht schwanger."

"Scheiße", fauchte sie mich an. "Red' nicht. Hilf mir lieber die Treppe rauf."

Ich stand auf, nahm sie in meine Arme und trug sie die Treppe hoch. Oben angekommen, riss sie sich ihre Kleider vom Leib und stellte sich vor den Spiegel. Sie war rank und schlank wie eh und je. Kein Anzeichen einer bevorstehenden Geburt.

Sie legte ihre Hände auf ihren Bauch. Dann drehte sie sich nach rechts und links. "Das fühlt sich seltsam an. Schwer. Groß. Dick."

"Ich kann nichts sehen, Liebling."

"Du bist ja auch nur ein Maaaaaa—"

Ich half ihr sich hinzulegen. Dann brachte ich ihr ihre Hebammentasche. Inzwischen atmete sie flach und schnell. "Geht es dir gut?", fragte ich.

"Arschloch", gab sie zwischen zusammengepressten Zähnen zurück. "Wenn ich das gewusst hätte — Ahhh — Gib mir das Stethoskop."

Ich hatte beschlossen, mich weiterer Kommentare zu enthalten und reichte ihr das gewünschte Gerät.

"Keine Herztöne", stellte sie dann fest.

Ich hob stumm die Augenbrauen.

"Hätte ja sein können", erklärte sie, nun wieder in leichterem Tonfall. "Und übrigens: Tut mir leid. Ich weiß nicht —"

"Kein Problem", unterbrach ich sie. "Eine Geburt ist eine Ausnahmesituation. Nenn mich wie du willst. Ich hoffe nur, das Ganze geht bald vorüber."

Es dauerte noch geschlagene zwei Stunden, in denen ich alles Leid eines werdenden Vaters durchlitt und ihre Wehen immer schneller kamen.

"ES KOMMT!", brüllte sie plötzlich.

Ich beugte mich über sie. Die Muskeln ihres Unterkörpers bewegten sich in Wellen, als würden sie tatsächlich einen Säugling herausdrücken. Unwillkürlich streckte ich meine Hände aus und wäre beinahe umgekippt, als ein Gewicht sie nach unten drückte. "MELANIE!", schrie ich. "Es ist ein Junge!"

Und Patrick schrie aus vollem Hals zurück.

5

Melanie

"Und dann?", fragte Patrick.

Ich blickte auf Frank.

"Ich habe dich in eine Decke gewickelt und ins Krankenhaus gebracht." Frank zuckte die Schultern. "Wir hatten ja überhaupt nichts im Haus. Ich habe behauptet, dass ich dich auf der Kirchentreppe gefunden habe. Glücklicherweise hat mich niemand gefragt, was ich denn so spät dort draußen gemacht habe."

"Mein Gott!", murmelte unser Sohn.

"Coole Story", kommentiere meine altkluge Enkelin.

"Ist bei dir eigentlich alles 'cool'?", fragte Frank.

"Selbstvertürlich", grinste Patrizia. "Zumindest, wenn es um Magie geht."

"Ich denke", sagte ich. "Éabha hat mir ein Geschenk gemacht."

Svenja blickte mir in die Augen. "Niemand kann ermessen, was eine Geburt bedeutet, wenn sie sie nicht selbst erlebt hat."

Ich nickte wortlos.

Patrick räusperte sich. "Habt ihr denn meine Mutter noch einmal getroffen?"

"Du kannst dich natürlich nicht daran erinnern", sagte ich, "aber wir waren ein Jahr später mit dir in Irland."

"Konntet ihr den Zugang zu der anderen Welt finden?"

"Éabha hat mich zum Abschied geküsst", sagte ich. Dann zog ich mein Kleid ein Stück herunter. "Hier." Ich zeigte auf meine linke Brust.

"Oh!", sagten Svenja und Patrizia wie aus einem Mund.

"Häh?", machte Patrick.

"Wir blinden Männer können das nicht sehen", erklärte Frank. "Aber deine Mutter hat mir versichert, dass Éabhas Lippen dort zu sehen sind."

"Moment mal", sagte Svenja, wandte sich an Patrick, griff nach dem Kragen seines T-Shirts und zog ihn herunter.

"Was machst du da?"

"Ich weiß", sagte ich lächelnd. "Er hat das Mal auch. Von Geburt an. Das heißt, du kannst auch dorthin gehen."

"Und Éabha besuchen?"

"Leider nicht", sagte ich.

*

Ich fühlte einen leichten Sog. "Jetzt links", sagte ich und deutete auf einen Feldweg.

Frank bog ab und der Kleinbus holperte über eine kleine Brücke. Plötzlich wurde es heller, und aus dem Feldweg eine Wiese. Das Grün um uns her war plötzlich grüner und der Himmel über uns blauer.

Wie waren offensichtlich angekommen. Doch eine Sache war komplett anders als vor zwei Jahren.

"Wo ist Daraich?", keuchte ich.

Statt der riesigen uralten Eiche stand nur ein junger Baum in der Mitte der Wiese.

"Was ist passiert?"

Frank zuckte die Schultern und stieg aus. Ich tat es ihm auf meiner Seite nach.

Dann öffnete ich die Seitentür und holte unseren schlafenden Sohn aus seinem Sitz.

Frank nahm ihn mir ab. "Lauf hin", sagte er. "Ich kann sie ja sowieso nicht sehen."

"Éabha!", rief ich und rannte über die Wiese. "Éabha! Wo bist du? Wir sind zurück."

Blätter wirbelten und plötzlich stand sie da. Sie lächelte etwas zögernd. "Bist du Melanie?", fragte sie. Ihre Augen leuchteten grün, doch sahen irgendwie anders aus.

"Ja", sagte ich. "Erinnerst du dich nicht mehr an mich?"

"Ich bin nicht Éabha. Ich bin Máiréad Ní Éabha, ihre Tochter."

Ich erstarrte.

"Was ist los?", fragte Frank von hinten.

"Ist das mein Vater?", fragte Máiréad.

"Moment", rief ich Frank zu. Dann wandte ich mich wieder an Máiréad. "Wie alt bist du?"

Sie lächelte wissend. "Nach eurer Zeit etwas über ein Jahr. Aber hier —"

Zwei Wochen waren wie ein Tag vergangen. Ein Jahr —

Frank stellte sich neben mich. "Frank", sagte ich. "Ich weiß jetzt, was Éabha von der ganzen Sache hatte. Unser Sohn hat eine Zwillingsschwester. Herzlichen Glückwunsch, Papa."

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5 Kommentare
Flar1958Flar1958vor etwa 4 Jahren
Gut aber,

Etwas sprunghaft ,manchen Abschnitt musste ich zweimal lesen. Es ist nicht sofort klar,daß es um zwei Zeitebenen geht. Da wäre eine deutlichere Trennung besser gewesen. Es bleibt aber weiter spannend wo die Reise hingeht.

AnonymousAnonymvor etwa 4 Jahren
Intersant

Sprunghaft, das passt. Man kann manchmal gar nicht mitkommen.

PhiroEpsilonPhiroEpsilonvor etwa 4 JahrenAutor

Ich danke euch. Der nächste Teil ist schon in der Pipeline.

AnonymousAnonymvor etwa 4 Jahren
Danke

Ich finde es toll wie Du diese Geschichte schreibst , manchmal etwas sprunghaft aber trotzdem verständlich . Mach bitte schnellstmöglich weiter , mir gefällt die Story. L.G. Uwe

drachenwinddrachenwindvor etwa 4 Jahren
Deine Geschichte

Hi,

beim ersten Teil wuste ich noch nicht so richtig, wie ich deine Geschichte einordnen soll. Jetzt nach dem zweiten Teil bedaure ich die Kürze des Textes, weil ich mich regelrecht fest gelesen haben und mir deine Phantasien gefällt. Ich bin nun mächtig neugierig auf die vielen weiteren Folgen. Lass uns bitte deswegen nicht so lange warten.

LG

Drachenwind

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