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Merlins Kinder 03: Das große Abenteuer

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"O mein Gott", keuchte Melanie. "I-i-ich habe einen Menschen getötet." Dann fiel sie auf die Knie.

Ich konnte wieder atmen. "Du hast mir das Leben gerettet."

"D-d-das ist doch dein —"

"Nur der Körper. Er war besessen. Schau dir die Krallen an."

"Mein Gott, mein Gott", schluchzte sie. "Ich bin ein Mörder."

Ich lief auf sie zu und nahm sie in meine Arme. "Du bist kein Mörder. Du hast deiner Freundin das Leben gerettet."

"Melanie!", kam Patrizias Stimme. "Gott Herne! Was ist geschehen?"

"Bleib weg", sagte ich. "Das ist kein Anblick für ein Kind."

Sie beugte sich herunter. "Shit! Ist der Kerl tot? Der war gestern Abend so nett zu mir."

"Das ist nicht Patroclus, sondern nur sein Körper."

Patrizia runzelte die Stirn. "Dann muss Garwens Körper irgendwo in der Nähe sein. Wenn sie es wieder so gemacht hat wie zuvor, ist er gelähmt, aber Patroclus ist bei Bewusstsein."

"Du hast recht." Ich stand auf, warf mir ein Unterkleid über und schritt zum Zelteingang.

Inzwischen hatten sich einige der Soldaten dort versammelt. "Sucht nach einer jungen Frau. Sie muss irgendwo im Umkreis in der Nähe des Lagers gelähmt auf dem Boden liegen. Geht in Zweiergruppen. Fasst sie nicht an, wenn ihr sie findet, sondern schickt einen Mann zurück. Los jetzt!"

Natürlich starrten alle auf meinen nur notdürftig verhüllten Körper, aber das war mir momentan egal. Mein Freund Patroclus war noch am Leben. Wir mussten ihn nur finden.

Zurück im Zelt fand ich Patrizia und Melanie eng umschlungen und weinend vor. Ich kniete mich zu ihnen hinunter und umarmte sie. "Eure Aufgabe ist erfüllt. Garwen ist tot."

Patrizia blickte mich an. "Aber warum sind wir dann noch hier?"

Ich zuckte die Schultern. "Morgen Abend sind wir bei Myrddin. Der wird es wissen."

Nur fünf Minuten später kam einer der Männer angerannt. "Herrin", keuchte er. "Wir haben die Frau gefunden."

Ich wandte mich an Patrizia. "Bleib bei Melanie. Ich kümmere mich darum." Dann folgte ich dem Mann in den Wald. Lucius schloss sich uns mit zwei weiteren Männern an. Ich wusste noch nicht, wie ich es ihm erklären konnte. Der kleine Mann und der Hüne Patroclus waren lange Kameraden gewesen.

Es war nicht weit. Schleifspuren verrieten auch im Fackelschein, wo Garwen auf Patroclus getroffen war. Sie hatte ihn nicht weit weggeschleift.

Da lag sie nun. Ich hatte sie, wenn nicht für meine Freundin so doch zumindest für jemanden gehalten, mit dem ich eine Zeitlang auskommen würde. So lange, hatte ich gedacht, bis sie einen Mann fände.

Doch sie wollte denselben, der mir seine Liebe gestanden hatte. Was für eine Heuchlerin. Ich sollte Melanie noch ein paarmal dafür danken, dass sie sie beseitigt hatte. Wobei — In diesem Körper steckte höchstwahrscheinlich Patroclus' Seele. Es wäre Mord gewesen, diesen Körper zu vernichten. Aber es war viel zu riskant, ihre Lähmung jetzt zu beseitigen. Ich wandte mich um. "Lucius", sagte ich, "siehst du diese Krallen?"

Er hielt seine Fackel über den Frauenkörper. "Ja, Herrin."

"Da klebt Gift daran. Hole ein paar Stoffstreifen und umwickle die Hände."

"Wollte diese Frau Euch töten? Sollen wir sie nicht einfach begraben?"

Ich holte tief Luft. "Die Sache ist etwas komplizierter. Wir nehmen sie mit zu Myrddin. Geh jetzt."

Dann kniete ich mich über sie. "Patroclus, mein Freund. Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst. Ich werde versuchen, dich zu retten. Aber jetzt schlaf erst einmal." Ich sprach die Worte und ihre Augen schlossen sich.

Lucius kam atemlos zurück. "Ich habe noch Hand- und Fußfesseln mitgebracht, Herrin."

"Sehr vorausschauend. Lass deine Männer das machen und komm mit mir zurück."

"Herrin?"

"Ich muss dir noch etwas erzählen, das dir nicht gefallen wird."

*

Spät am nächsten Tag erreichten wir Caerfyrddin und damit meinen geliebten Myrddin.

Er kam uns schon am Rand des Dorfes entgegen. "Meine Liebe", begrüßte er mich. "Ich weiß, was geschehen ist."

Dann wandte er sich an Melanie und Patrizia, die von dem Materialwagen abgestiegen waren.

"Darf ich dich umarmen?", fragte er Melanie. "Du hast meine Liebste gerettet."

Die starrte ihn verwirrt an. "Du sprichst unsere Sprache?"

Er nahm sie in seine Arme. "Bin ich der 'Supermagier des fünften Jahrhunderts' oder nicht?"

"Cool", sagte Patrizia. "Das muss ich auch lernen."

Über Melanies Schulter hinweg grinste er sie an. "Bleib du bei deinen arithmetischen Maschinen, Kleines. Ich habe lange Jahre gebraucht, um all die Magie zu erlernen. Ein bisschen Einsatz ist nicht verkehrt."

"Bah, du hörst dich an wie mein Papa."

"Und? Ich bin ja schließlich dein Ur-irgendetwas-Großvater. Also habe ich das Recht, das zu sagen."

Patrizia zog eine Schnute. "Spielverderber."

Myrddin lachte auf. Dann schob er Melanie etwas von sich weg. "Und, geht es dir besser?"

Sie blickte ihn mit Tränen in den Augen an. "Seltsamerweise ja." Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß. "Ich muss sagen, dass ich mir den weisen Merlin immer anders vorgestellt habe."

Er lächelte, dann legte er seinen Arm um mich, die ich inzwischen vom Pferd abgestiegen und nähergetreten war. "Alter Mann, langer, weißer Bart. So in die Richtung?"

"Wenn ich nicht verheiratet wäre", sagte Melanie feixend, "und wenn du nicht schon vergeben wärst, könnte ich mich glatt in dich verlieben."

"Nein!", fuhr ich lachend auf. "Den kannst du nicht haben."

"Nur, wenn ich meinen Frank wiederbekomme."

"Nun", sagte er und nickte in Richtung zum Wagen. "Ich habe gehört, ihr habt mir Arbeit mitgebracht?"

*

Nachdem alle einen Platz für die Nacht gefunden hatten und ich Myrddin richtig begrüßt hatte, trafen wir uns in seiner Hütte.

"Ich vermute", sagte er. "Nein, ich bin ziemlich sicher, dass ihr beide euch auf eure Rückreise begeben werdet, sobald Patroclus aufwacht und eine Entscheidung getroffen hat."

"Dein Wort in Gottes Ohr", murmelte Melanie. Sie war immer noch ziemlich niedergeschlagen, teils wegen ihres Dolchstoßes, teils, weil sie wohl nicht mehr so recht an ihre Rückkehr glaubte.

Ich nahm ihre Hand und hielt sie fest in meiner. "Wenn ich eines weiß", sagte ich, "dann ist es, dass Myrddins 'Vermutungen' sicherer sind als anderer Männer 'Beweise'."

"Wenn ich das doch glauben könnte —"

"Ach komm", sagte Patrizia und drückte sich an sie. "Wir schaffen das bestimmt."

"Das ist die richtige Einstellung, Kleines. Es gibt allerdings eine Entscheidung, die Melanie noch nicht getroffen hat."

"Und das wäre?"

"Du zweifelst anscheinend, ob du deinen früheren Körper wiederhaben oder lieber in diesem hier bleiben willst."

Ihre Augen wurden groß. "Tue ich das?"

Ich grinste sie an. "Du fühlst dich wohl in diesem Körper."

Sie schnaubte. "Ich bin an die dreißig Jahre jünger. Dazu fitter und — äh — flexibler."

Myrddin lächelte sie an. "Also was spräche dagegen, ihn zu behalten?"

"Ich weiß nicht. Éabha sagte, ich könnte so nicht in die andere Welt zurück."

"Zu dem Zeitpunkt stimmte das auch. Da gab es noch zwei verschiedene Welten. Eure Mission war es aber wohl, dafür zu sorgen, dass diese — wie nanntest du es — 'SM-Zeitlinie' wieder verschwindet. Beide werden miteinander verschmelzen und nur die bessere zurückbleiben."

Ihre Augen leuchteten zum ersten Mal seit ihrem Dolchstoß. "Ich —"

Myrddin hob die Hand. "Verrate deine Entscheidung nicht." Dann wandte er sich an Patrizia.

"Mich brauchst du nicht zu fragen", sagte sie sofort. "Ich will kein Kerl sein. Never."

Er nickte. "Gut. Die nächste Entscheidung liegt bei Patroclus."

Er hob die Hände über den steif auf einem Bett liegenden Körper. Er murmelte ein paar Worte. Dann gab er mir einen Wink.

Ich lief hin und blickte in die Augen, die sich langsam mit Leben füllten. "Bleib ruhig, alter Freund", sagte ich.

"Ich — Herrin! Was ist passiert? Diese Frau —"

"Wie fühlst du dich?"

"Seltsam. Schwach."

"Deine Seele", sagte ich langsam, "steckt in einem anderen Körper."

Er holte tief Luft und richtete sich auf. "Großer Gott!" Er blickte an sich herunter. "Ich trage ein Kleid. Bin ich —" Er blickte mich hilflos an.

"Ja", sagte ich. "Du steckst in einem Frauenkörper."

"Herrin! Kannst du das rückgängig machen?"

Myrddin schritt nach vorne. "Erkennst du mich?"

"Herr Myrddin. Ich — Ich —"

"Spürst du etwas?"

"Herr, ich — dieser Körper — er hat Gefühle für Euch."

"Das habe ich fast vermutet. Und damit kommen wir zur letzten Entscheidung, die diesmal du treffen musst, Morgana."

"Ich? Wieso?"

"Ich habe erst durch euch —" Er nickte in Melanies Richtung. "— von Garwens Gefühlen für mich, ihren Bruder erfahren." Dann ließ er seine Augen lange auf mir ruhen. "Diese Gefühle sind nicht einseitig."

Noch bevor ich dazu etwas sagen konnte, sah ich Melanie und Patrizia verschwinden.

Epilog

Melanie

(Juni 2017)

Als ich wieder etwas sehen konnte, standen wir mitten in St. Patrick. Ich blickte mich um. Franks Thron und die beiden Podeste waren verschwunden und in der Mitte stand der gewohnte Altar.

"Puuh!", sagte ich. "Es sieht aus, als wären wir zu Hause."

"Äh, Melanie", sagte Patrizia. "Kennst du den?" Sie wies mit dem Finger auf ein Gemälde an der Wand, von dem ich wusste, dass darauf Martin Luther zu sehen war. Nur dass der Mann nicht wie Martin Luther aussah, sondern eine verblüffende Ähnlichkeit mit Merlin aufwies.

"Scheiße", entfuhr es mir. "Was ist passiert?"

Die Tür zum Pfarrhaus flog mit lautem Knall auf und Frank rannte auf uns zu. Doch bevor ich meinem Fluchtreflex nachgeben konnte, sah ich, dass er nicht die schwarzen Lederklamotten trug wie in der anderen Welt. Allerdings hatte ich ihn selten in einem so körperbetonten T-Shirt gesehen. "Melanie!", rief er. "Ihr seid wieder zurück!"

Er nahm mich in seine Arme, riss mich von den Füßen und schwenkte mich im Kreis. Huh? Seit wann hatte mein Ehemann solche Muskeln.

"Patrizia! Was um Gottes willen hast du an?", kam Tamaras Stimme von hinter mir. "Hallo Melanie!"

"Oh", sagte Frank und setzte mich ab. Dann wandte er sich an Tamara. "Ich wollte sie nicht für mich mit Beschlag belegen."

Tamara kam lachend auf mich zu, legte ihre Hände an meinen Kopf und küsste mich. Auf die Lippen. Mit Zunge! Ich ließ es sprachlos über mich ergehen.

Irgendwann ließ sie mich los. "Gott sei Dank", sagte sie inbrünstig und mit Tränen in den Augen. "Ich wusste ja tief drinnen, dass es euch gut geht, aber —"

"Wie lange", keuchte ich, "waren wir weg?"

"Eine ganze Woche", sagte Frank. "Wir waren alle völlig fertig vor Sorge." Er legte seine Arme um Tamara und mich und küsste sie auf die Wange. "Endlich sind wir wieder zusammen."

Ich runzelte die Stirn. Dann machte ich einen Schritt rückwärts. "Du hast dich ja schnell über meine Abwesenheit getröstet. Seit wann seid ihr beiden so dicke?"

Sein Gesicht zeigte pure Verblüffung. "Was? Wir beide? Wieso? Schließlich sind wir verheiratet."

"Ja, lieber Ehemann, das sind wir. Wir beide."

"Melanie", sagte Tamara sanft. "Wir sind alle drei verheiratet. Hast du das etwa vergessen?"

Nachwort:

Der originale Merlin (walisisch Myrddin, "der Verrückte") ist eine legendäre Figur namens Myrddin Wyllt (der wilde Myrddin, auf Latein "Merlin Ambrosius"), ein Krieger, der nicht mehr kämpfen wollte, sich deshalb in die Wildnis zurückzog und zum Philosophen wurde.

Er wird um das Jahr 500 n.Chr. datiert, seine Geschichte taucht in Büchern aus dem 8. Jahrhundert zum ersten Mal auf.

Geoffrey von Monmouth schrieb dann um das Jahr 1135 eine "Geschichte der Könige Britanniens", in dem er diesen (jungen) Myrddin mit älteren Versionen (Myrddin Emris, Myrddin Laikolen) zur Figur des vaterlosen Weisen Merlin verschmolz.

Ein normannischer Dichter namens Wace verhackstückte diesen Text (und unter anderem auch Homers Odyssee) im Jahr 1155 zum ersten kurzen Versroman über König Artus und seine Tafelrunde, in dem Merlin eine gewichtige Rolle spielt.

Dasselbe Sujet ist in den letzten neunhundert Jahren unzählige Male neu erzählt worden, wobei sich die Versionen in manchen Teilen widersprechen.

Insofern fand ich es legitim, der Geschichte noch einen neuen Touch zu verpassen.

Morgana (auch Morgan le Fey, "die Fee") ist eine Halbschwester von Artus, der romantisches Interesse an Merlin (und wie damals üblich auch ihrem eigenen Bruder) nachgesagt wird. Sie wird in den meisten Varianten als Feindin von Artus und dessen Frau Guinevere dargestellt.

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6 Kommentare
PhiroEpsilonPhiroEpsilonvor etwa 4 JahrenAutor

Also, das ist jetzt die neue Version. Ich hoffe, sie gefällt euch besser.

Die Kapitel haben jetzt eine Markierung, wann (und teilweise wo) sie spielen. Am Anfang des zweiten Teils gibt es auch ein zusätzliches Kapitel, das hoffentlich den Hintergrund klarer macht.

Darty78Darty78vor etwa 4 Jahren
Gute Idee, aber...

Also, ich habe jetzt alle drei, bzw, vier, Teile gelesen. Ich muss sagen das sie mir gefällt, doch hab ich einige Sachen die etwas störend sind, z.B. ist es schwer der Geschichte zu folgen, wie der Anonyme weiter unten schon gesagt hat. Diese Geschichte ist einfach zu sprunghaft und zwischendurch hab ich halt auch den Faden verloren. Aber wie du schon gesagt hast, willst du sie nochmal überarbeiten. Ich freue mich darauf die neue Fassung zu lesen und hoffe das es dann etwas runder ist.

LG Darty

PhiroEpsilonPhiroEpsilonvor etwa 4 JahrenAutor

Hallo, liebe Leser, ich habe beschlossen, die Veröffentlichung der nächsten Folge erst einmal zu stoppen und diese hier noch einmal zu überarbeiten. Danke an den anonymen Leser, der mir mitgeteilt hat, dass die Story zu verwirrend ist, um sie bis zu Ende lesen zu können.

Ich werde versuchen, das zu ändern. Wer mir sein Feedback mitteilen will - z.B. ab wann die Geschichte unverständlich wird - kann das gerne tun. Hier, im Forum oder als PN.

PhiroEpsilonPhiroEpsilonvor etwa 4 JahrenAutor

Ich werde die ersten drei Teile - inklusive dieser - noch einmal mit Datumsangaben einstellen. Beim nächsten Teil habe ich das schon gemacht. Wenn ihr, liebe Leser, noch andere Probleme mit dieser Geschichte habt, dann lasst es mich (hier, im Forum oder auch per PN) wissen. Ich liebe jede Art von Feedback.

AnonymousAnonymvor etwa 4 Jahren
Was soll ich sagen

Ich mag deine Geschichten sehr, bei diesem Doppelkapitel hatte ich teilweise Probleme mich zurechtzufinden.

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