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Merlins Kinder 04: Die neue Welt

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"Es tut mir leid!", mischte sich Maias Gedankenstimme dazwischen. "Ich wollte nicht, dass dies passiert."

"Ist schon gut — Wieso liege ich auf dem Boden?"

Peter blickte mich zerknirscht an. "Sorry, ich wusste nicht, dass du so reagieren würdest."

Ich blickte auf Maia, sah Besorgnis in ihren Augen, doch vor allem sah ich ihre Lippen, auf die ich mich schon wieder stürzen wollte. "Was bist du?"

"Ich bin ein Avatar von Papatuanuku. Ich kann mir nicht erklären — Oh! Sie sagt, sie entschuldigt sich bei dir."

"Papatua— was?"

Frank half mir auf. "Papatuanuku. Du kannst sie hören?"

"Ja", sagte ich, ohne den Blick von der Frau abzuwenden. "Eine Göttin?"

"In der Mythologie der Maori ist sie die Erdenmutter, die oberste Göttin."

"Sie sagt, sie liebt dich. Sie liebt dich für deine großen Taten. Das hat leider gewisse Auswirkungen auf ihr Verhalten."

"Ich habe in meinem Leben noch nie etwas getan, was ich als 'große Tat' bezeichnen würde."

Maia blickte mich verwirrt an. "Du weißt es nicht? Oh! Du weißt es noch nicht. Es tut mir leid."

Frank legte seinen Arm um mich. "Komm, setz dich." Dann wandte er sich an seine Brüder. "Und so sehr ich mich über das Wiedersehen freue: Könnt ihr eurer Frau sagen, dass sie sich von meiner Frau fernhalten soll."

Ich legte meine Hand auf seinen Arm. "Es war ein Missverständnis. Ich bin Magie noch nicht wirklich gewöhnt. Vor allem, wenn sie mit so einer Macht auf mich einströmt."

"Ich werde gehen. Wir treffen uns wieder, sobald du weißt, warum sie dich liebt."

*

Wieder einige Zeit später standen erneut drei Leute vor mir. Diesmal ein Mann und zwei Frauen. Alle sahen jung aus; jünger als Frank.

"Hallo", sagte ich. "Freut mich, euch kennenzulernen, — äh —"

Er lächelte und ich hatte das Gefühl, in seinen Augen zu versinken. "Ich bin Myrddin", sagte er. "Meine Frauen sind Morgana und Patrizia."

"Du bist bestimmt mit Frank verwandt." Ich blickte mich um. "Ich weiß gar nicht, wo er gerade ist."

"Das ist kein Problem. Wir wollten dich kennenlernen. Ich freue mich schon auf unsere nächste Begegnung."

"Ich — Danke." Ich blickte mich noch einmal nach Hilfe um, doch sie waren schon verschwunden. Einfach so.

Ich hörte schnelle Schritte und sah Tamara auf mich zu rennen. "Wer war das eben?", keuchte sie.

Ich griff nach ihren Händen. "Nun beruhige dich mal. Der junge Kerl? Mordin oder so ähnlich."

"Myrddin?"

"Ja, richtig. Und die Frauen waren—"

"Morgana und Patrizia, seine Schwester."

Ich runzelte die Stirn. "Er nannte sie seine Frauen."

"Mädchen", sagte sie und lächelte mich ziemlich herablassend an. "Ist dir nicht aufgefallen, dass ein Bild von dem Mann in eurer Kirche hängt?"

"Äh — Du meinst doch nicht etwa —"

"Du hattest soeben die Ehre den Stammvater der 'Söhne Merlins' kennenzulernen und die Stammmutter der 'Töchter Morganas'."

"Scheiße! Und ich habe sie nicht erkannt."

"Das kann aber wirklich nur dir passieren."

Ich boxte sie an die Schulter. "He, ich bin neu in diesem ganzen Geschäft." Aber Merlin nicht zu erkennen — Wie peinlich.

"Komm mit", sagte sie. "Du stehst hier schon viel zu lange herum. Wer sich jetzt noch nicht vorgestellt hat, tut das auch nicht mehr. Ich lade dich auf ein Glas Wein ein."

"Ha, ha, ha, sehr witzig. Da kommt doch sowieso Franks Familie dafür auf."

"Eben. Noch ein Grund mehr."

*

Tanzmusik erfüllte den Gemeindesaal. Ich hatte mich mit einem alkoholfreien Cocktail in eine Ecke zurückgezogen und beobachtete das Treiben.

Patrick und Svenja kamen eng umschlungen näher und setzten sich zu mir.

"Müde?", fragte mich meine neue Schwiegertochter.

"Nein", sagte ich. "Ich will nur meinen Alkohol-Level etwas abbauen, bevor ich mich auf die Tanzfläche wage."

Die beiden folgten meinem Blick hin zu Frank, der sich mit Tamara auf der Tanzfläche drehte.

"Huch?", meinte Patrick. "Der evangelische Pfarrer tanzt mit der ortsansässigen Kräuterhexe! Ob das ein gutes Ende nimmt?"

Ich hoffte darauf. Tamara hatte mich seltsam angeschaut, als ich ihr vorgeschlagen hatte, ein paar Runden mit meinem Mann zu drehen.

"Ich will sehen", hatte ich gesagt, "wie gut ihr zusammenpasst."

Ohne die paar Gläser Wein, die ich zu diesem Zeitpunkt intus hatte, hätte ich es wohl niemals gewagt.

"Mama tanzt gut", sagte Svenja. "Ich weiß gar nicht, wann sie zum letzten Mal so etwas getan hat."

"Gar nicht", sagte ich. "Das hat sie mir vorhin gestanden."

"Ach?", meinte Patrick.

"Das heißt —" Svenja blickte mich mit einem seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht an. "— Frank lässt sie in seinen Kopf?"

"Hmmm", bestätigte ich. Tamara hatte die Augen geschlossen und ließ sich von Frank führen. Er war ein guter Tänzer und wusste, wohin seine Partnerin ihre Füße setzen musste. Und damit wusste Tamara es auch.

Die beiden wirbelten umeinander, und die Musik endete.

Tamara öffnete die Augen. Ich konnte sie nicht hören, doch das "Danke" war unverkennbar.

"Gern geschehen", sagte Frank und sie küsste ihn auf den Mund. Die beiden schienen gut zusammenzupassen.

"Was genau geht da ab?", fragte Patrick.

"Geht dich nichts an", gab Svenja zurück, zwinkerte mir zu und nahm seine Hand. "Komm, Mann. Das ist ein langsames Stück. Da trittst du mir wenigstens nicht so oft auf die Füße."

"Mama", jammerte Patrick.

"Zu spät", sagte ich. "Du bist jetzt verheiratet. Ich kann dir nicht mehr helfen."

Die zwei drehten sich davon, während Frank und Tamara Hand in Hand zurückkamen.

Frank verbeugte sich. "Es war mir eine Ehre, geehrte Dame."

Tamara grinste ihn an und knickste formvollendet. "Ganz meinerseits, werter Herr."

Frank nickte mir lächelnd zu und verschwand.

Tamara blickte ihm verblüfft nach. "Ich dachte, er wollte mit dir tanzen."

"Nein." Ich stand auf. "Ich will mit dir tanzen."

Ich streckte eine Hand aus und zog sie an mich heran.

"Ich —", stammelte sie.

"Ich kann auch 'Herr' tanzen", sagte ich. "Also kannst du auch von mir die Schritte abschauen."

Sie legte ihre Hand in meinen Nacken und blickte mir tief in die Augen. "Willst du das wirklich?"

Ich gab ihr keine Antwort, sondern küsste sie auf die Lippen.

Sie seufzte.

"Ich kann mich ja irren", murmelte ich in ihr Ohr. "Aber ich habe da so ein Gefühl —"

"Es trügt dich nicht." Ihre Zähne zwickten mein Ohrläppchen. "Ich habe keine praktische Erfahrung in der Beziehung, aber — Huch!"

Das letzte Wort bezog sich darauf, dass ich sie an der Hand ergriffen hatte und sie jetzt hinter mir her in Richtung Privaträume zerrte.

Wir waren gerade durch die erste Tür, als ich sie an die Wand drückte und wild küsste.

"Du hast schon Erfahrung", stellte sie keuchend fest, als ich sie zu Atem kommen ließ.

"Einmal. Nur einmal." Ich wartete, bis sie ihre High Heels ausgezogen hatte und zog sie dann die Treppe hinauf in unser Schlafzimmer.

Dort angekommen schubste ich sie auf unser Bett, riss mir das Kleid vom Leib und stürzte mich auf sie.

"Wow!", keuchte sie. "Ich hätte dich nicht —"

Und das waren ihre letzten verständlichen Worte vor dem ersten Orgasmus.

"Puuh!", sagte ich danach. "Das habe ich wirklich gebraucht."

Sie grinste mich an. "Und jetzt? Anziehen und wieder runter, bevor dein Mann etwas merkt?"

"Du glaubst doch nicht, ich würde so etwas ohne sein Einverständnis tun."

"Einverständnis?"

"Wir haben uns lange über dich unterhalten."

"Und er ist einverstanden?"

"Unter einer Bedingung."

"Und die wäre?"

Ich blickte auf den Wecker. "Wir haben eine Stunde Zeit. Wenn wir dann nicht wieder unten sind, kommt er hoch."

"Oh?"

"Wir hatten nämlich seit damals keinen Dreier mehr."

Epilog

Melanie

(Juni 2017)

Ich schlug die Augen auf. Tamara und Frank blickten mich besorgt an. Ich lag auf dem Sofa in unserem Wohnzimmer. Langsam erinnerte ich mich wieder daran, dass Tamara und Svenja versuchen wollten, aus ihren Erinnerungen einen Spielfilm für mich herzustellen.

"Und?", fragte Tamara.

"Ich bin stinkig. Richtig sauer!" Ich setzte mich auf. "Absolut angepisst!"

Tamara hielt den Atem an.

Frank fiel das Gesicht herunter. "Äh —"

"Dass ich diese Hochzeitsfeier verpasst habe. Man führt seinen Sohn nur einmal zum Traualtar."

"Oh!" Sein Gesicht hellte sich wieder auf.

"U-u-und das Andere?", fragte Tamara.

"Das auch. Wir müssen den Tanz unbedingt nachholen."

"Und das andere Andere?"

Ich zog sie an mich und küsste sie. "Beantwortet das deine Frage?"

Die Tür zum Flur ging auf und Patrizia kam mit Rosemarie herein. Die Frau war weit über hundert, sah aber nicht älter aus als Tamara.

"Und?", fragte ich meine Enkelin. "Irgendwelche neuen Erkenntnisse?"

"Vermutungen", sagte sie und setzte sich zu uns. Sie umarmte ihre Eltern.

"Nun ja", sagte Rosemarie. "Es sieht so aus, als ob beide andere Zeitlinien kurz vor dem Kollaps standen."

Ich runzelte die Stirn. "Ich fand unsere gar nicht so schlimm. Die hier ist besser —" Ich legte einen Arm um Tamara. "— aber eigentlich —"

"Es waren zwei Extreme", sagte Patrizia. "In unserer alten Welt gab es fast keine Magier und schon gar keine übernatürlichen Wesen."

"Moment", unterbrach ich sie. "Was meinst du damit?"

"Werwölfe, Vampire, Dämonen, Drachen. Soll ich weitermachen?"

"Und die gibt es hier?"

Alle um mich herum nickten.

"O-kay."

"Also keine magischen Wesen und extrem wenige Magier. Dafür das reine Chaos: Klimawandel, Atomwaffen, Hungersnöte, Seuchen, Kriege —"

"Hier gibt es keine Kriege?"

"Doch schon", sagte Frank. "Mehr als den meisten vernünftigen Menschen lieb ist. Vor allem in Ländern, bei denen Zauberei unter Strafe steht. Aber Atomwaffen — seit dem Eingreifen Merlins bei der Kubakrise im Jahr 1962 funktionieren sie nicht mehr. Keiner weiß, wie er das gemacht hat."

"Okay", sagte ich. "Das war unsere Welt. Und die — äh — andere?"

"Das genaue Gegenteil", sagte Patrizia. "Totale Ordnung, Inzucht, Stagnation, Ausrottung der Menschen. Viel zu viele Magier, die ihre Macht nicht gebrauchen durften. Es kann gut sein, dass Michael zu einer der letzten Generationen überhaupt gehörte."

Ich stand auf. "Ich denke, wir sollten das Thema erst einmal beiseite schieben und uns freuen, dass wir wieder beisammen sind. Was für eine Welt auch immer." Ich blickte mich um. "Es gibt eine Sache, die ich ganz dringend erledigen muss." Ich kniete mich vor das Sofa. "Tamara Weiß, willst du meine Frau werden?"

Ende des ersten Zyklus

Da sich ja Patrizia zur Hauptdarstellerin entwickelt hat, will ich ihr eine eigene Geschichte gönnen. Aus allgemein bekannten Gründen muss sie dazu aber ihren 18. Geburtstag hinter sich lassen. Es geht also in der nächsten Episode runde 9 Jahre später weiter.

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4 Kommentare
PhiroEpsilonPhiroEpsilonvor etwa 4 JahrenAutor

Vielen Dank.

Der nächste Teil ist schon in der Pipeline. Was tut man nicht alles für die Corona-geplagten Leser.

Flar1958Flar1958vor etwa 4 Jahren
Viel besser

Läßt sich besser und flüssiger lesen. Hab nochmal alle Teile gelesen und kann Dich nur loben. Bitte halte dieses Niveau und lass Dich nicht von Neidern und Trollen verunsichern.

Bin mal gespannt wie es weitergeht.

helios53helios53vor etwa 4 Jahren
Für pure Bosheit ...

... braucht man keinen Grund. Kopf hoch, ein Ziel für solche zu sein ist wie ein Ritterschlag, Nimm es als Zeichen der Bewunderung.

PhiroEpsilonPhiroEpsilonvor etwa 4 JahrenAutor

Vielleicht könnte sich die Person, die *jeder* meiner Geschichten *sofort* nach dem Erscheinen eine Stern gibt, mal bei mir melden, gerne auch anonym, und mir sagen, womit ich ihn oder sie so verärgert habe ...

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