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Merlins Kinder 05: Langeweile

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Sie war rollig. Und geil. Mjam.

Ich nickte langsam. "Er ist deiner Meinung."

"Na, dann wollen wir das Unglück mal seinen Lauf nehmen lassen."

*

Seine Mutter stand am Herd. Er schlich sich an sie an, doch ihren Ohren war er nicht gewachsen. "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag."

Er umarmte sie und küsste sie auf die Stirn. "Vielen Dank, Maman. Kann ich dir etwas helfen?"

"Holst du noch einen Eimer Wasser herein?"

"Gerne."

Er wandte sich um und erblickte seine Schwester. Malaika stapfte mit frustriertem Gesicht herein. Seine Mutter wandte sich um. "Ich will nicht, dass du diese unsittlichen Lumpen an deinem Geburtstag trägst."

"Scheiß drauf. Was gibt's zum Essen?"

Sie versuchte, sich an Leon vorbeizudrängeln, doch der griff nach ihrer Hand. "Bitte benimm dich, Schw—"

Er unterbrach sich und atmete tief ein. Ein Grollen kam aus seinem Mund.

Malaikas Blick wurde starr. Sie stieß ein seltsames Quieken aus, warf den Kopf voller Panik hin und her. Sie blickte auf ihr Handgelenk, dann wieder hoch in Leons Gesicht. Sie fauchte wie eine Raubkatze und riss ihren Arm aus seiner Hand. Er machte einen Schritt nach vorne und nahm sie in die Arme. Sie warf den Kopf nach vorne und biss ihn in die Schulter.

Leon brüllte auf, sein Gesicht verzerrt vor Schmerz, Wut und Wollust. Malaika brüllte zurück. Im nächsten Moment raste eine Löwin aus der Küche, ein riesiger Löwe mit feurigen Augen hinterher.

*

"Stopp!"

"Was ist?"

"Deine Mutter. Sie wusste Bescheid."

"Das kann nicht sein."

"Schau dir ihr Gesicht an. Da ist keine Überraschung. Nur Furcht. Sie wusste, dass das irgendwann einmal passieren würde. Moment. Trägt sie da ein Amulett um den Hals?"

Leon seufzte auf. "Ja. Und bevor du fragst: Das ist das, was in den letzten sieben Jahren in meiner Brust steckte."

"Sie hat — Nein, wir machen chronologisch weiter."

*

Leon/Simba stürmte aus dem Haus. Es war ein gutes Gefühl plötzlich noch viel stärker und schneller zu sein.

In der Ferne sah er die Löwin davonrasen. Sie wollte ihm wohl vor dem Sex ein Rennen liefern. Er folgte ihr, ein kleines bisschen schneller. Rennen war Spaß, fast noch besser als Sex.

Der Teil des Löwendämons, der Leon war, hatte Bedenken. Malaika war schließlich seine Schwester. Doch Simba war das total egal.

Die Löwin ist doch gar nicht deine Schwester.

Ein überraschend vernünftiger Gedanke von einem solchen Monster.

Siehst du!

Sie liefen an Menschen vorbei, die schreiend aus dem Weg sprangen. Simba lief in leichten Schlangenlinien, um sie noch mehr zu erschrecken.

Das macht Spaß!

Konzentrier dich auf die Löwin.

Sie kamen an das Ende der Stadt. Simba schwenkte den Kopf hin und her und nahm die Witterung auf.

Da! Sie ist abgebogen.

Du hast recht. Lauf!

Und Simba lief. Langsam kamen sie näher. Quer zu der Straße, die sie zuvor genommen hatten. Ein Polizeiauto versperrte ihnen den Weg, doch Simba setzte mit Leichtigkeit darüber.

Schüsse fielen. Leon fühlte Treffer, doch Simba machte es nichts aus.

Das kitzelt!

Noch einmal um eine Ecke und Leon sah die Löwin in einem Haus verschwinden.

Das gehört Imanis Eltern!

Wer ist Imani?

Meine Verlobte.

Gut. Die nehmen wir uns danach vor!

Leon lachte auf. Das Bild, das Simba vom Sex mit einem Menschen hatte, war schon ziemlich schräg.

Sie ist sicher zu klein für dich.

Dann nimmst du sie dir vor und ich schaue zu.

Was Leon seltsamerweise nichts ausmachte. Was ihm aber eigentlich etwas ausmachen sollte. Laut den Gesetzen der katholischen Kirche, die im Kongo das Sagen hatte, waren sie alle noch nicht volljährig, und natürlich war Sex außerhalb der Ehe eine Todsünde.

Doch die meisten Bantu waren keine Katholiken. Leons Familie gehörte einer Kirche an, die äußerlich viel mit den Baptisten in Amerika gemein hatte. Gottesdienste waren Ganztages-Ereignisse, bei denen gesungen, getanzt, gegessen und getrunken wurde. Leon war einmal in der katholischen Messe gewesen. Was für ein langweiliges Ereignis!

Also konnten sich junge Leute, die es ernst meinten und die Erlaubnis ihrer Eltern eingeholt hatten, durchaus auch allein treffen und — unter Beachtung aller Vorsichtsregeln — auch Sex haben. Leon fand das sehr vernünftig.

Imani hatte schon die Erlaubnis ihrer Eltern, doch Leons Mutter war bisher strikt dagegen gewesen. Vielleicht konnte er sie jetzt, wo er sechzehn war, umstimmen.

Vor ihnen ertönte ein Schrei. Noch einer. Es kam aus dem Haus.

Imani!

Simba brüllte. Es war ein schreckliches Brüllen, das Leon durch Mark und Bein ging.

Aus dem Haus kam eine Antwort. Zornig, trotzig, herausfordernd.

Simba brüllte noch einmal und rannte durch die offenstehende Tür. Drinnen erstarrte er. Es war ein Bild des Grauens.

Imani lag auf einem Stuhl, ihre Hände in die Gedärme gekrallt, die aus ihrem Bauch quollen. Ihr Blick war schon gebrochen.

Davor stolzierte die Löwin hin und her, die Rute stolz erhoben. Selbstzufrieden.

Simba brüllte erneut. Er holte mit der Tatze aus und schlug der Löwin so schwer in die Seite, dass sie durch die Luft flog. Doch wie eine Katze landete sie auf ihren vier Pfoten — und griff an.

Mit ausgefahrenen Krallen schlug sie nach Simbas Schnauze. So überraschend, dass er zu spät darauf reagierte.

Blut spritzte und Simba brüllte auf.

Die Löwin brüllte zurück. Trotzig, aufsässig, frech, respektlos.

Simba sprang auf sie. Diesmal war sie es, die nicht schnell genug reagierte. Unter seinem Gewicht begraben, erstarrte sie.

Simba hielt sie mit den Vorderpfoten auf der Brust unten und senkte den Kopf mit geöffnetem Rachen zu ihrem Hals. Irgendwann musste diese Idiotin doch einsehen, dass sie keine Chance hatte.

Simbas Fänge schlossen sich um ihren Hals, und er erwartete — endlich — keine Gegenwehr mehr.

Doch sie versuchte es noch einmal, schlug mit ausgefahrenen Krallen in seine Seite und versuchte, ihren Kopf aus dem Griff seiner Zähne zu befreien.

Ihre Kehle riss auf. Blut spritzte.

Leon schrie. Simba brüllte vor Schmerz, Zorn und Enttäuschung.

So eine idiotische Schlampe!

*

"Stopp!"

Ich holte tief Luft. "Du brauchst gar nichts zu sagen. Alles war anders, als ich dachte."

"Deine Schwester hat ihre Nebenbuhlerin beseitigt."

Autsch. Das waren Worte, die ich noch nicht einmal zu denken gewagt hatte.

"Und dafür wollte sie auch noch gelobt werden. Hast du gesehen, wie selbstzufrieden sie hin und her stolziert ist?"

Ich schluchzte auf. "Bitte!"

"Es mag ja sein, dass das Auftauchen von Nalas Bewusstsein bei Malaika Schranken eingerissen hat, die sie vorher zurückgehalten haben. Aber das kleine Mädchen in meinem Kopf hätte niemals deine Verlobte umgebracht."

"Ich weiß, ich weiß."

"Deine Schwester hingegen ist zielstrebig zu Imanis Haus gelaufen. Also bist du derjenige, der an der ganzen Sache am wenigsten Schuld hat. Und dein Simba wollte die Situation unblutig beenden."

"Ich weiß, ich weiß."

"Doch ein Puzzlestein fehlt hier noch."

*

"Hör auf!", hörte ich die Stimme meiner Mutter.

Ich war wieder Mensch. Ich hielt meine Schwester in den Armen. "Sie sind beide tot", schluchzte ich. "Malaika hat —"

"Kein Wort!", fauchte sie. "Hier!" Sie zog das Amulett über den Kopf, das sie mein ganzes Leben lang getragen und noch nie abgelegt hatte. Es würde sie vor bösen Geistern beschützen, hatte sie einmal gesagt.

Mein Blick war verschwommen. "Was soll ich damit machen."

"Du bist an diesem Massaker schuld. Du hättest deine Schwester nicht anfassen sollen. Nicht an diesem Tag."

"Ich wollte gar nicht —"

Sie drückte das Amulett gegen meine nackte Brust. "Das hält die Dämonen gefangen. Alle beide. Sie werden nie wieder herauskommen."

Ja, das war eine angemessene Strafe für mich. Ich war schuld!

Das Amulett wurde brennend heiß und ich schrie auf. Dann wurde alles schwarz.

*

"Danach erinnerte ich mich nur noch daran, dass ein böser Geist in mir Imani und Malaika getötet hatte. Dass ich schuld war, und dass der Geist nie wieder herauskommen durfte."

"Eine sehr herzlose Interpretation der Geschehnisse."

Ich nickte langsam.

"Deine Mutter würde ich mir gerne einmal vorknöpfen."

Ich schüttelte den Kopf. "Sie starb an der Pest. Ich durfte noch nicht einmal zu ihrem Begräbnis kommen. Sie haben alle Opfer verbrannt und die Asche irgendwo vergraben. Unser Volk existiert nicht mehr."

Sie legte mir die Hand auf die Schulter. "Ich bin bei dir. Wir werden einen Weg finden, deinen Leuten zu helfen."

Wir können viele Kinder machen. Ich mit Nala und du mit Patrizia.

Ich lachte auf.

"Was hat er jetzt schon wieder gesagt?"

"Er will sich opfern als Vater einer neuen Generation."

Patrizia grinste. "Armer Mann. So viel Sex und nur zwei Frauen."

Was? Sagt bloß nicht, dass ich keine andere kriege.

"Er hält nicht viel von Monogamie."

Patrizia machte plötzlich ein seltsames Gesicht.

"Was ist?"

"Wir — Sind wir jetzt irgendwie — Hat dieser Biss in die Schulter eine Bedeutung?"

O ja, o ja!

"Simba meint, dass du jetzt ihm gehörst."

"Und Nala meint, dass du ihr gehörst." Sie lächelte verlegen. "Ich —"

"Also: Ja, wir sind irgendwie — Partner."

Sie runzelte die Stirn.

"Hast du ein Problem damit?"

"Ich muss dich meiner Familie vorstellen."

Ich erstarrte. "Die haben doch hoffentlich keine Probleme wegen meiner Hautfarbe?"

Sie schüttelte den Kopf. "Wir reden zwar nicht über die Männer, die die Väter unserer Töchter sind, aber Oma ist dunkler als ich, also hat wahrscheinlich ihre Mutter — sie heißt Sabine — ihre Zeit im Aschram genutzt."

"Puh! Ich wollte dir wirklich keinen Stress machen. Also, was ist es?"

"Sabine wird sich sowas auf dich stürzen. Mit Anlauf."

"Ich habe ihr doch gar nichts getan."

Ich bin ziemlich sicher, dass Patrizia etwas anderes meint. Sabine? Guter Name für eine Sexpartnerin.

"Simba!!!"

Nachwort

Bitte nicht zu Hause nachmachen!

Während Patrizias Überschlagsrechnung zum Thema schwarzes Loch in der Größenordnung korrekt ist, irrt sie sich bei den Folgen gewaltig.

Ein schwarzes Loch dieser Größe verdampft tatsächlich laut der Theorie durch die Hawking-Strahlung innerhalb von 10 hoch -23 Sekunden. Aber dabei wird die gesamte Masse in Energie umgewandelt. E = m*c² = 1000 Tonnen * (300.000 km/s²)² = 90 Zettajoule oder etwa ein Zehntel der Energie des Asteroiden, der die Dinosaurier ausgelöscht hat. Die namenlose Universitätsstadt wäre danach nur noch ein Haufen rauchender Trümmer.

Also liebe Leser: Finger weg von dunkler Materie.

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2 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 4 Jahren
Tolle

Geschichte. Gut das da der Nachsatz war, ich wollte eben anfangen. (:

AnonymousAnonymvor etwa 4 Jahren
Tolle Geschichte

Deine Geschichten um die magische Familie gefallen mir großartig. Vor allem das Du ordentlich Humor dazumischst.

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