Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Merlins Kinder 06.1 Hexenjagd

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Er schuf dieses Mini-Universum und verbannte sie dahin. Hüterin des Daraich, der Eiche, nannten sie es, denn das war der einzige Zeitvertreib, den jede von uns hatte, wenn nicht zufällig Besucher in diese Blase stolperten.

Die Fae waren nicht grausam, und so war es der Gefangenen erlaubt, einmal alle sieben Jahre einen Tag in der Heimatwelt zu verbringen. Nur verging die Zeit hier und dort unterschiedlich. Hier dauerte es nur ein Jahr, bevor sich das Tor zu Tír na nÓg, dem "Land der ewigen Jugend" öffnete.

Aber für mich war der Weg verbaut. Als ich noch klein, und Mutter noch nicht weggegangen war, hatte sie mich zweimal mitgenommen. Doch dann erklärte sie ihre Haft beendet; Daraich starb und hinterließ nur einen Samen, für den ich nun auf lange Zeit verantwortlich war.

Mutter verschwand noch am selben Tag. Sieben Jahre später wollte ich meinen Tag Urlaub antreten, doch an der Pforte stand ein Wächter und ließ mich nicht durch.

"Bleib in deiner Welt, Halbblut", fauchte er mich an und hielt mir seinen magischen Speer an den Hals.

Was sollte das? Auch der Vater meiner Mutter war ein Mensch gewesen. Und auch deren Vater. Nur Menschen besuchten unsere Welt. "Ich —"

Neben erschien eine leuchtende Frauengestalt. "Du darfst nicht hierherkommen", sagte sie.

Ich sank auf die Knie. "Meine Königin Titania, warum —"

Sie zuckte die Schultern. "Dein Vater ist ein Magier. Ein Nachkomme Merlins. Wir dürfen diese Art von Magie nicht in unsere Welt lassen. Sie würde uns verderben."

Ein weiterer Krieger erschien und noch einer. Auch sie bedrohten mich mit ihren Waffen.

"Geh jetzt, Máiréad Ní Éabha", sagte sie schroff. "Und lass dich nie wieder hier blicken."

Ich wusste, wann ich verloren hatte, also wandte ich mich um und ging zurück. Doch seitdem dachte ich darüber nach, wie ich mich rächen konnte.

Mutter hatte ihren Sohn weggegeben. Ich trug es ihr nicht nach, denn es war Teil des Handels, den sie mit den Menschen Frank und Melanie geschlossen hatte. Der Sohn war es, den die beiden haben wollten, und die Tochter genügte, um ihr die Freiheit zu schenken.

Doch meine Besucher wollten etwas anderes, und das gab mir eine bessere Verhandlungsposition.

Ich ließ mich zu ihnen tragen. Dann setzte ich mich neben Melanie. "Darf ich deinen Körper benutzen wie Mutter es tat?"

Sie nickte und ich schlüpfte in sie.

7

Leon

Ich lächelte in mich hinein. "Also bist du gar keine 'Göttin'? Jeder in der Familie nennt dich so."

"Schön wär's", sagte Máiréad. "Nein. Ich sitze hier fest, bis meine Tochter die Aufgabe übernehmen kann."

Und da waren wir beim Kern des Problems.

"Ich habe keinerlei Bedenken, dich zu schwängern", sagte Simba.

Sie blickte ihn grinsend an. "Das ist mir sowas von klar. Aber der Körper in dem du steckst, ist nur ein Konstrukt. Äußerlich identisch zu Leons, innerlich aber ganz anders."

Ich legte die Hand an den Mund und flüsterte laut. "Sie meint, dass du nur Platzpatronen verschießt."

Simba zuckte die Schultern. "Shit happens."

Máiréad blickte mich an. Ich hatte das Gefühl in ihren leuchtend grünen Augen zu versinken. "Aber du hast Bedenken."

O ja, die hatte ich. Meine Frau zu betrügen lag mir fern. Und schon gar, mit einer anderen Frau ein Kind zu zeugen. Dennoch—

*

"Wir müssen reden", sagte Patrizia an unserem ersten gemeinsamen Abend in ihrer — unserer — Wohnung.

Ich schnappte nach Luft. Zum einen hatten wir gerade eine intensive Stunde mit heißem Sex verbracht, zum anderen kam dieser Satz sehr überraschend.

"Was meinst du? Ich —"

Sie legte mir die Hand auf den Arm. "Du hast nichts falsch gemacht."

"Sagen das nicht Frauen immer, bevor sie ihrem Mann erklären, was genau er falsch gemacht hat?"

Sie lachte auf. "Ich bin nicht so ein Typ Frau. Ich werde dich nie anlügen und ich werde immer offen zu dir sein."

"Danke. Gleichfalls. Das erklärt aber immer noch nicht —"

"Sex", sagte sie.

"Macht mir mehr Spaß, als ich gedacht hätte."

"Sex mit anderen Partnern."

Ich runzelte die Stirn. "Steht nicht auf meinem Plan."

Sie grinste. "Das sagst du jetzt. Aber du hast doch Euphoria kennengelernt."

"Die Frau mit den schwarzen Kontaktlinsen? Die du —" Ich stockte.

"Sag's ruhig: Mit der ich eine Show abgezogen habe, damit du denkst, ich wäre lesbisch."

"Eine Show?" Das hatte so echt ausgesehen.

Sie lächelte verlegen. "Nicht nur eine Show. Ich war eine Zeitlang mit ihr zusammen."

"Aber ihr hättet das nicht so offen gezeigt, wenn es nicht um mich gegangen wäre."

"Doch hätten wir. Womöglich. Euphoria ist — sehr emotional. Außerdem ist sie eine Lamia. Sie kann sich nicht zurückhalten, wenn jemand gut riecht."

"Was ist sie?"

"Lamien sind die griechische Variante von Vampiren."

Ich zuckte leicht zusammen. "Sie saugen Menschen das Blut aus?"

Sie hob die Hand und hielt Daumen und Zeigefinger einen Zentimeter auseinander. "Nur ein bisschen. Sie lebt nicht von dem Blut, sondern benutzt es für ihre Magie."

"Und wenn sie Simba an mir riecht —"

Patrizia grinste. "Dann bist du fällig."

Kann ich mit leben. Das hört sich nach Spaß an.

"Kusch, Kätzchen."

"Lass ihn nur", sagte Patrizia. "Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn du mit anderen Leuten Sex hast."

"Nicht?"

"Hauptsache, du machst kein Geheimnis daraus. Und —"

"Nur mit Kondom?"

"Ich verpasse dir lieber einen Schutzzauber gegen Geschlechtskrankheiten. Das ist gefühlsechter."

*

Ich hatte noch nicht mit einer anderen Frau geschlafen — auch nicht mit einem anderen Mann. Und ich würde es unter normalen Umständen wahrscheinlich auch nicht machen.

Doch die Umstände waren nicht normal. Ich musste Patrizias Leben retten, und dafür würde ich absolut alles tun. Und wenn Patrizia mich danach fallen ließe, weil ich ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung Vater würde, war mir das auch egal. Ich stand so tief in ihrer Schuld, dass ich nie in meinem Leben herauskommen würde.

Also blickte ich Máiréad ernst an. "Ich tue es."

8

Euphoria

Wieder einmal klopfte es an meiner Tür. Ich erkannte Simbas Duft, doch diesmal würde ich ihn ganz sicher nicht anspringen. Noch einmal würde ich mich nicht so blamieren, wie ich es das letzte Mal getan hatte.

Ich ging zur Tür, öffnete sie und erstarrte. "Äh —"

"Hallo", sagte die Frau vor der Tür. Sie lächelte, doch nur mit dem Mund. Ihre Augen blickten mich kalt an. "Du musst Euphoria sein."

"Ich — Ja." Das Gesicht der Frau war dem Patrizias ähnlich genug, um sie einsortieren zu können. Es musste sich um ihre Großmutter — oder eine der Frauen davor — handeln. Hinter ihr standen die beiden Leons und grinsten frech.

Ich holte tief Luft. "Kommen Sie doch herein, Frau — hmmm — Weiß?"

"Danke, mein Kind", sagte sie und rauschte an mir vorbei. Dann setzte sie sich auf meinen einzigen Sessel.

"Ich — Wollen Sie etwas trinken?", fragte ich.

"Nein, danke. Dies ist kein Höflichkeitsbesuch."

"Was —"

"Was hast du davon?" Die Frage kam hart und direkt.

"Ich — Wovon?"

Sie wies mit dem Finger auf mich. "Die beiden haben mir erzählt, dass du ihnen eigentlich nicht helfen wolltest. Und dass du mehr Blut verlangt hast, als du für den Zauber brauchst. Andererseits hast du keine Vergütung gefordert. Also: Was hast du von der Transaktion?"

"Ich—"

Sie unterbrach mich. "Überlege dir deine Antwort gut. Ich will die Wahrheit wissen."

Ich ließ mich langsam auf einen meiner harten Küchenstühle sinken. Leon und Simba hatten sich links und rechts hinter ihrem Sessel aufgebaut wie zwei Leibwächter. Ihre Gesichter waren ausdruckslos, obwohl mich irgendwie das Gefühl beschlich, dass zumindest Simba sich gewaltig amüsierte.

*

"Es wird langsam Zeit! In ein paar Tagen ist dein hundertster Geburtstag und du bist immer noch nicht verheiratet."

"Mamá!" Warum musste sie nur so darauf herumreiten? Meine älteren Schwestern und Brüder waren alle verheiratet und aus dem Haus. Es war also nicht so, als ob Mamá keine Enkel hätte. Bei meiner letzten Zählung hatte ich bei zehn Nichten und Neffen aufgegeben. Inzwischen waren es sicher noch ein oder zwei mehr.

"Es gehört sich einfach nicht."

Ich versuchte gar nicht erst, darauf eine Antwort zu geben. Ihre Einstellung war so was von altmodisch. Wir lebten schließlich im einundzwanzigsten Jahrhundert. Die Welt war sowieso überfüllt, und nur die Tatsache, dass wir Blut nur tropfenweise brauchten hatte unsere Familie — im Gegensatz zu den "richtigen" Vampiren — vor Nachstellung bewahrt.

"Ich habe Narkissos eingeladen."

Ich stöhnte laut und inbrünstig. Der Kerl war ein entfernter Cousin, "nur" zweihundert Jahre älter als ich und hielt sich für den Gipfel der Schöpfung. Außerdem konnte er seine Finger nicht bei sich lassen. Jedes Mal, wenn Mamá in den letzten dreißig Jahren versucht hatte, uns beide zu verkuppeln, hatte er sich mit Bisswunden davongemacht.

Ich wollte ihn nicht! Nicht mit ihm schlafen und schon gar nicht als Ehemann, von dem ich für mindestens ein Jahrtausend nicht loskommen würde. Am schlimmsten war es, dass seine Familie in einer echten Höhle wohnte, irgendwo oben am Psiloritis, ohne elektrischen Strom, Handyempfang oder gar Internet.

Meine Eltern waren in die Nähe von Heraklion gezogen, nachdem Papa als hochdekorierter Held aus dem ersten Weltkrieg zurückgekehrt war. Nicht unbedingt eine Millionenstadt, aber groß genug, dass eine junge Frau von heute alles hatte, was sie brauchte: Kneipen, Kinos, Schuhgeschäfte und so weiter.

Aber Mamá hatte es sich nun einmal in den Kopf gesetzt, mich an dieses Malákas zu verkaufen. Wer wusste schon, was er ihr für mich geboten hatte.

Also blieb mir nur eines übrig: Ich packte die nötigsten Sachen, plünderte mein Sparbuch, und sprang in den nächsten Flieger, der Kreta verließ, zufälligerweise in Richtung Deutschland.

*

"Und was hat das alles mit Máiréads Blut zu tun?", fragte Leon interessiert.

Ich zuckte die Schultern. "Mamá hat mich ganz formell aus der Familie ausgestoßen. Keines meiner Geschwister darf mit mir reden. Ich —"

"Du willst versuchen", sagte Frau Weiß nachdenklich, "dir einen Weg zurück zu kaufen. Meinst du wirklich, dass das funktioniert?"

"Ich —" Meine Stimme versagte. Ich räusperte mich. "Ich muss es einfach versuchen. Nils will mich heiraten. Er ist — naja —"

"Haarig?" "Unwiderstehlich?" Simba und Leon redeten gleichzeitig.

Ich musste lachen. "Beides." Dann wurde ich wieder ernst. "Ich denke, dass Mamá ihn als meinen Ehemann akzeptieren würde. Werwölfe gibt es auf Kreta nicht, also stellt er in ihren Augen schon eine Rarität da. Aber ich brauche eine Verhandlungsgrundlage."

Damit blickte ich Patrizias Großmutter — oder Ur-, sie hatte sich immer noch nicht vorgestellt — in die Augen. "Das ist die Wahrheit, Frau Weiß."

Zum ersten Mal lächelte sie. "Sag ruhig Tamara zu mir." Dann wandte sie sich an die Männer. "Also gut. Ich denke, wir können ihr vertrauen."

Leon hinter sich und reichte mir die Tasche, die ich ihm gegeben hatte. Zu meinem Erstaunen enthielt sie nicht nur meine Phiole, sondern noch drei weitere, randvoll mit Blut. "Danke, danke. Ich —" Ich leckte mir die Lippen. "Ich würde euch gerne meinen Dank beweisen."

"Keine Zeit", sagte Simba. "Aber vielleicht sehen wir uns ja nachher wieder. Ich würde dich liebend gern —"

"Simba, sitz!"

Bitte bewerte dies Geschichte
Der Autor würde sich über dein Feedback freuen.
  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
Teile diese Geschichte

LESEN SIE MEHR VON DIESER REIHE

ÄHNLICHE Geschichten

Merlins Kinder 07 Drachenjagd 1 Zurück aus der Hölle hat Patrizia Probleme.
Seraphime 01 Seraphime findet ihr Glück.
Maria und Luisa 2 - 01 Es geht weiter mit den beiden Schwestern.
Sabine 01 Sabine fesselt sich gern selbst.
Mehr Geschichten