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Mirror, Mirror Pt. 02

Geschichte Info
Der magische Spiegel beginnt Michaels Leben zu verändern.
12.9k Wörter
4.21
47.6k
2

Teil 2 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 10/30/2021
Erstellt 12/25/2006
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von ZeroZero

„Für uns Beide! Unsere Zeit ist einfach himmlisch. Bis zum Mond und zurück!"

Irrungen, Wirrungen, das alte Lied

Nachdem Michael den Schock ansatzweise verdaut hatte, blickte er auf Julia. Sollte er sie anlügen?

Nein, das wollte er wirklich nicht. Nicht wieder. Das hatte sie einfach nicht verdient.

Da sitzt sie, blickt mich an und wartet, dachte er. Nur, die Wahrheit konnte er ihr auch nicht sagen. Er entschied sich, sie um einen großen Gefallen zu bitten. Ein Gefallen, den er ihr wohl andersherum nicht getan hätte. Er fühlte sich schrecklich, sie um den Gefallen zu bitten. Die Bitte würde ihr zeigen, dass sie aus einem wichtigen Teil seines Lebens ausgeschlossen war. Es tat ihm leid, aber er konnte nicht anders.

Seine Hand glitt zu ihrer, streichelte sie zärtlich und sein Gesicht wurde traurig. Sie schluckte. Ob sie ahnt, das ich ihr etwas verheimliche, überlegte er um dann zu sprechen:

„Es war nicht zu übersehen, dass der Zettel mich sehr geschockt hat. Ich verspreche dir, dass er nichts mit dir zu tun hat oder mit uns, nur bitte frage mich nicht, was auf dem Zettel steht. Die Tage mit dir hier sind für mich so etwas wie der Himmel auf Erden und bedeuten mir sehr viel und ich möchte sie mit dir zu Ende bringen. Bitte, kannst du den Zettel vergessen?"

Julias Gesicht wurde unheimlich traurig, ihre Augen schienen ihn zu fragen, warum er ihre Hilfe nicht wolle. Warum er sie nicht teilhaben lassen wolle. Ihm wurde ganz elend. Er wollte keine Geheimnisse vor ihr haben, aber er wollte den Spiegel niemandem verraten. Er fühlte sich dazu nicht in der Lage.

Julia brauchte eine Weile, bis sie mit einer Frage antwortete, ihre Stimme klang brüchig:

„Beeinflusst der Inhalt irgendwie unsere restliche Zeit hier?"

„Nur gleich, ich muss für ein paar Minuten weg, dann wirst du nie wieder davon hören."

„Ehrenwort?", wollte sie wissen.

„Ehrenwort!" antwortete Michael entschlossen und hoffte, dass er nicht log.

„Dann bitte geh und mache, was du tun musst. Und dann lass uns hier weitermachen. Vielleicht kannst du es mir ja Zuhause anvertrauen, wenn wir wieder Freunde sind."

Michael stand schweren Herzens auf und als er ausreichend angekleidet war um den Raum zu verlassen, drehte er sich um zu Julia und verfluchte sich selbst. Sie saß fast nackt auf dem Balkon und ihr Gesicht war auf eine Art zusammengezogen, die Michael nicht behagte. Ihr Blick war stur gen Himmel gerichtet.

Er verließ den Raum mit dem Ziel der Rezeption und tausend verschiedenen Gedanken in seinem Kopf.

Auf dem Gang wurde er unheimlich wütend. Auf sich, auf Trier, auf den Spiegel, auf Natalie und ganz besonders auf den Briefschreiber. Er hatte ihm das eingebrockt! Er versuchte sich selbst zu beruhigen, dass er Julia nicht die ganze Wahrheit hätte sagen können. Dann hätte er von seinen SM Fantasien erzählen müssen und dann wäre sie weggelaufen! Genau wie Natalie. Und das Einzige, was Michael ganz sicher nicht wollte, war es, Julia jetzt zu verlieren. Den Gedanken, dass er sie in wenigen Tagen wieder ganz verlieren würde, schob er beiseite. Genau wie die Angst davor, dass sie einen neuen Mann bekommen würde. Michael schüttelte resignierend den Kopf. Was passiert hier nur? Anfangs war es wie ein schöner Traum und ein Blatt Papier mit gehetzter Handschrift sollte ihn zum Alptraum machen? Verdammt!

An der Rezeption holte er sich ein Blatt Papier und wunderte sich über den Portier, der Dienst hatte. Er kam ihm sehr bekannt vor. Verrückte Zeit, ging ihm durch den Kopf.

Mit dem Papier ließ er sich in der Lobby in eines der Ledersofas fallen und überlegte, was er schreiben wollte. Wer auch immer mir den Brief geschrieben hat, er hat erwähnt, er kommt zurück, dann soll er auch einen von mir bekommen, war sein Gedanke. Er überlegte fieberhaft, wer ihm das Papier hatte zukommen lassen. Der Schreiber wusste von dem Spiegel und eigentlich konnten nur Jennifer und ihr Onkel wissen, dass der Spiegel in seinem Besitz war. Und die würden ihm kaum schreiben, dass er gefährlich wäre. Und selbst wenn sie es jemandem erzählt hätten, derjenige müsste ihn erst einmal finden. Nach einiger Zeit gab er auf. Er konnte logisch nicht erschließen, wer ihm den Zettel hatte zukommen lassen. Eigentlich spielt es auch keine große Rolle, dachte er und begann zu schreiben.

Hallo, du hast mir einen höchst merkwürdigen Zettel zu kommen lassen. Ich möchte, dass du weißt, dass ich mich davon bedroht fühle, wenn ich solche Botschaften anonym bekomme. Außerdem bin ich durchaus in der Lage, mit dem Spiegel verantwortungsvoll umzugehen. Wenn du mir etwas zu dem Spiegel zu sagen hast, dann tue es persönlich. Noch besser: lasse es! In kurzer Zeit bin ich weg und dann bin ich bestimmt auch außer Gefahr. Und den Spiegel werde ich auch mitnehmen.

Michael blickte zufrieden auf die kurzen Sätze, die er geschrieben hatte, als er zur Rezeption ging. Er stockte kurz bei seinem letzten Satz. Warum hatte er geschrieben, er würde auch den Spiegel mitnehmen? Irgendwie passt der Satz nicht und auch wieder doch, dachte er. Er gab seinen Brief dem Portier und wies ihn darauf hin, dass er diesen Zettel demjenigen geben solle, der eine Nachricht für ihn hätte. Außerdem sei seine Zimmernummer tabu. Der Portier nickte professionell und verstaute den Zettel bei den Zimmerunterlagen.

Michael ging und vor dem Fahrstuhl drehte er sich noch einmal um. Verdammt, woher kannte er diesen alten Mann? Er wusste es einfach nicht. Er wollte die Gedanken auch nicht mehr vertiefen, denn vor ihm öffneten sich weit die Fahrstuhltüren und wollten ihn zu Julia bringen.

Als Michael das Zimmer betrat, wurde er wieder traurig. Julia saß quasi unverändert auf dem Balkon. Was habe ich getan, was habe ich bloß getan, schoss ihm durch den Kopf. Er ging vorsichtig auf sie zu und als er sie fast erreicht hatte, drehte sie ihren Kopf zu ihm. Mit ängstlicher Stimme fragte sie:

„Und, ist jetzt alles in Ordnung?"

„Ja, ist es!" sagte er mit fester Stimme und hoffte, dass es stimmte.

„Schön! Würde es dir etwas ausmachen, dich zu mir zu setzen und mich festzuhalten?"

Er tat es. Er schnappte sich die Decke vom Bett und ging raus zu ihr und hielt sie fest.

Nach einiger Zeit gingen sie ins Bett. Sie schliefen nicht mehr miteinander und sie küssten sich auch nicht. Er hielt sie einfach in seinen Armen und fühlte sich schlecht. Der Zettel und die Folgen hatten etwas verändert. Es war nicht mehr wie vorher. Julia schob ihren Kopf kurz vor dem Einschlafen dicht an seinen:

„Danke, dass du trotz allem die Tage mit mir fortsetzen willst. Es bedeutet mir viel, hier mit dir zusammen zu sein."

Es bedeutet mir auch viel, dachte er. Sehr viel, vermutlich viel zu viel. Mit dem Gedanken glitt er dem Schlaf und einer neuen Nacht voller Alpträume entgegen.

Diesmal fand er sich an der Hotelrezeption wieder. Auf allen Vieren. Nackt bis auf ein Halsband, an dem der Spiegel hing. An dem Halsband hing eine Leine, die von einer weiblichen Hand gehalten wurde. Als er in die Richtung der Leine sah, entdeckte er, dass eine Frau in einem vollen Dominaoutfit neben ihm stand. Er sah die Stiefel und den Anfang des Catsuits. Das Letzte, was er erkennen konnte, waren die wohlgeformten Brüste, die klar zum Vorschein kamen. Ihr Gesicht war nicht zu erkennen. Trotzdem sagte die eine, ihm schon wohl bekannte Stimme aus den vorherigen Träumen, die wohl zu der Herrin gehörte, etwas zu ihm:

„Sieh hin mein braver Sklave. Das hast du gut gemacht. Endlich bist du auf dem Weg ganz mir zu gehören, denn das ist deine Bestimmung."

Als er hinsah, hatte er das Gefühl, zusammen sinken zu müssen.

Julia!

Sie stieg alleine und weinend in ein Taxi und fuhr davon.

Er wollte ihr nach, sie sollte nicht alleine fort. Er wollte aufstehen und ihr hinterher. Aber mit einem Mal spürte er einen Ruck an seinem Hals und landete schmerzhaft bäuchlings auf dem Boden. Die Herrin kam zu ihm. Ihre Stiefel klackten leise auf dem Boden. Den einen Stiefel stellte sie auf ihn und drückte dessen Absatz in seinen Rücken. Er begann vor Schmerzen zu schreien. Er schrie nach Julia.

„Anscheinend hast du es doch noch nicht verstanden. Du gehörst mir, nicht ihr! Nur mir! Ich dachte du seist weiter! Gut, dann wirst du diese Lektion durch meine Peitsche in den Gemächern lernen müssen. Denk dran, du bist nichts mehr als ein Sklave. Und das weißt du!"

Aufgeweckt wurde er dadurch, dass er realisierte, dass er abgeleckt wurde.

Irgendwo an seinem Bauch. Er öffnete ungläubig die Augen und blickte in das Gesicht einer fröhlich lachenden Julia, die trotzdem weiter seinen Bauch leckte. Ich muss träumen, dachte er. Sie schien seine Gedanken zu lesen und sagte lachend:

„Nein, du träumst nicht Langschläfer! Aber warte, ich werde es dir beweisen und dich kneifen."

Ihre Hände glitten blitzschnell zu seinem Penis und zwickten ihn leicht in die Vorhaut. Er zuckte zusammen und sah immer noch ungläubig um sich. War das die depressive Julia von gestern? Irgendwas stimmte hier nicht.

„Oh, das tut mir leid, habe ich dir etwa weh getan?" wollte sie wissen.

„Aber warte, das hier macht das bestimmt wieder gut und es tut auch noch gut.", fuhr sie fort und holte ihren Lippenstift und malte sich ihre Lippen dunkelrot an. So langsam fand Michael seine Sprache wieder:

„Julia? Geht es dir gut?"

„Nicht jetzt Liebling, genieße es. Und was jetzt kommt, ist nur ein Vorgeschmack. Für heute, unseren ersten wirklichen Tag hier, habe ich mir etwas besonderes ausgedacht."

Als sie den Satz beendet hatte, fuhr sie sich mit ihrer Zunge über ihre geröteten Lippen und beugte sich dann zu seinem besten Stück.

Sie küsste ihn zärtlich und erweckte ihn damit sofort zum Leben.

„Ooh!" machte sie erfreut und dann fuhr ihre rechte Hand an seinen Schwanz und legte die Eichel frei. Ihre Zunge kam heraus und umspielte sanft die Eichel, während sie auch immer wieder leichte warme Lufthauche in deren Richtung schickte. Schließlich zog sie ihre Hand weg und nahm sein bestes Stück tief in ihren Mund, um ihren Kopf dann schnell und rhythmisch auf und ab zu bewegen. Er begann laut zu stöhnen und spürte wie sein Saft in ihm zusammenlief. Ihre Hände begannen ihn an seinem Oberkörper zu streicheln. Dieser „Behandlung" konnte er nicht lange stand halten und kam in ihrem Mund. Sie schluckte alles und strich sich danach wieder mit der Zunge über die Lippen.

„Eine schöne Vorspeise zum Frühstück. Oh, dein Schwanz hat aber eine schöne Farbe bekommen. Ließ den Zettel, den ich für dich geschrieben habe. Er liegt neben dem Fernseher, ich gehe schon vor zum Frühstück."

Erst jetzt merkte Michael, dass sie komplett angezogen war. Er rieb sich ungläubig die Augen und sah herunter und bemerkte, wie Julias Lippenstift einen großen Teil seines guten Freundes verfärbt hatte.

Dann blickte er zum Fernseher. Dort lag der Zettel. Nicht noch ein Zettel, stöhnte er innerlich. Er stand auf und ging zum Fernseher, um den Zettel zu studieren. Aus dem Augenwinkel nahm er war, dass Julia Richtung Speisesaal aufgebrochen war. Langsam hob er den gefalteten Zettel und las:

Ich muss mich bei dir für gestern Abend entschuldigen! Ich hatte mir wohl Dinge für uns Beide von dir erhofft, die ich nicht (jetzt) von dir verlangen kann. Das war mein Fehler. Anyway, wir sind hier um Spaß zu haben. Darum lass uns großen! Spaß haben. Und als Überraschung wird das heute ein Tag, der speziell auf dich abgestimmt ist.

Michael legte ihre Botschaft zu Seite und bemühte sich, so schnell wie möglich Speisesaal fertig zu werden. Was für eine Frau, ging ihm immer wieder durch den Kopf. Sie war schon einzigartig. So sehr er auch nachdachte, er konnte sich nicht erinnern, wann er mal von Natalie einen Tag speziell auf ihn abgestimmt, bekommen hatte. Nun ja, Natalie hatte sich ja prinzipiell schwer getan, auf seine Bedürfnisse einzugehen.

Der vorherige Abend wurde in seinen Erinnerungen auf einmal ganz klein. Er bekam eine riesige Vorfreude auf den Tag und im Allgemeinen auf die restliche Zeit mit Julia.

Diese positive Gedanken habend, strich er, als er seine Hose anzog, mit einem Mal am Spiegel entlang. Er blieb wie paralysiert stehen. Trotz allem hätte ich schon Lust, dich zu benutzen, dachte er. Ein Tag speziell auf mich abgestimmt, bedeutet doch eigentlich auch, dass ich dich benutzen kann, denn nur du kannst mir anscheinend diese einzigartige Befriedigung geben. Du kannst nicht gefährlich sein, du bist meine Erlösung. Mit diesen Gedanken hielt er den Spiegel zärtlich in seiner rechten Hand und schaute liebevoll auf ihn herab. Er entschloss sich, den Spiegel heute noch zu gebrauchen. Irgendwann würde sich schon Zeit finden, denn Julia würde sicherlich nicht den ganzen Tag für sie Beide komplett durchgeplant haben können.

Julia! Oh Mist! Er brauchte schon viel zu lange. Er hastete los und versuchte seine Hose im schnellen Gehen zu schließen, was ihm nur bedingt gelang und die Putzfrau zu Tode erschreckte. Er nahm die Treppen, die ihm schneller als der Fahrstuhl erschienen und gelangte zu Julia, die ihr Müsli aß und ihn mit einem fröhlichen:

„Du brauchst ja anscheinend länger als ich im Bad.", begrüßte.

„Deine Botschaft hat mich so gerührt, da wollte ich extra schön für dich und den großen Spaß, den wir heute haben werden, sein." Und die nächste Lüge, ging ihm durch den Kopf. Irgendwie bekam er die Sache nicht unter Kontrolle.

„Schleimer. Aber wenigstens hast du diese süße, verstörte Art, wenn du schleimst.", sagte sie und tat so, als würde sie einen Löffel mit Müsli auf ihn schießen wollen.

Michael, der bemerkte, dass er keine Möglichkeit zur Verteidigung hatte, dafür aber großen Hunger, entgegnete:

„Jetzt spann mich mal nicht so auf die Folter. Was machen wir denn gleich, was speziell auf mich abgestimmt ist?"

Sie lächelte ihn gemein an:

„Wir gehen shoppen."

„Shoppen? Julia, bist du so sicher, dass es das Richtige ist? Eigentlich gehe ich nicht mal gerne für mich einkaufen und Frauen sind immer recht, nun ja, langatmig während des Einkaufens."

Sie legte ihm ihren Zeigefinger auf den Mund und erwiderte:

„Vertrau mir. Diese Art von shoppen wird dir wirklich gefallen. Du hast mir früher immer erzählt, dass du das einmal gerne tun würdest."

Er blickte sie nicht mehr zweifelnd an:

„Okay, nach all den Jahren: ich vertraue dir. Du kennst mich schließlich wirklich gut genug. Ich bin ganz schön gespannt."

„Gut. Und nun gehe ans Buffet und hole dir was zu Essen. Es gefällt mir überhaupt nicht, wie gierig du auf mein Müsli starrst."

Während des Frühstückes bemerkte Michael, dass es Julia scheinbar einen großen Spaß bereitete, ihn zu quälen. Denn er war wirklich neugierig und schlang deshalb sein Frühstück so schnell er konnte, herunter. Dies veranlasste Julia zu der Bemerkung:

„Wie ein Kleinkind.", und dazu, gezielt immer langsamer zu essen.

Schließlich war es vorbei und für Michael nach einer endlos langen Zeit konnten sie aufbrechen.

Sie gingen quer in die Stadt und unterhielten sich über belanglose Dinge, als Julia mit einem Mal in eine schäbige Nebenstraße abbog, die sie aus der Innenstadt weg bringen würde. Er sah sie verdutzt an:

„Du weißt schon, dass wir für die Geschäfte darunter müssen?"

„Nicht für das Geschäft, in das ich will.", bekam er zu hören.

„Keine Angst, es ist nicht weit, es ist gleich hier.", fuhr sie fort und blieb mit einem Ruck stehen. Michael sah sich den Laden an. Ein großer Erotikshop von Beate Uhse. Der Atem stockte ihm und er wurde leicht erregt. Er hatte in der Tat schon lange davon geträumt mal mit einer schönen Frau in einen Erotikladen zu gehen und die Dinge mit ihr zu kaufen, die ihn so erregten. Früher hatte er es ihr oft erzählt, als sie gemeinsam bei ihm oder ihr saßen. Natürlich ohne die ganze Wahrheit zu offenbaren. Und immer wieder hatte sie ihn bemitleidet, dass Natalie sich so gar nicht für diese Idee erwärmen konnten. Im Nachhinein war es schon damals immer eine merkwürdige Atmosphäre, wenn wir bei ihr im Dunkeln saßen, die Kerzen das einzige Licht waren und uns gegenseitig unsere geheimen erotischen Fantasien erzählt haben, dachte er. Dann kamen seine Sinne zurück in die Gegenwart und zu ihr.

Sie sah ihn überlegen an:

„Wir wollen Spaß haben. Und ich finde, es ist nichts verwerfliches daran, wenn wir uns hier Dinge kaufen, die uns helfen werden, diesen Spaß zu haben."

Er küsste sie tief und hauchte ihr ein Danke entgegen. Obwohl er wusste, dass sie vermutlich nicht die Dinge kaufen würden, die ihm den größten Spaß bereiten würden. Aber das machte ihm nichts, als er an den Spiegel dachte.

Als sie den Laden betraten, amüsierte sich Michael über die anderen Männer, die sich im Laden befanden und sich fast komplett um die Filme versammelt hatten. Denn diese, als sie Julia erblickten, bekamen einen hochroten Kopf und blickten verschämt auf den Porno, den sie gerade in der Hand hielten. Sie wand sie leise zu ihm:

„Täusche ich mich oder habe ich gerade nur dadurch, dass ich eine Frau bin, 5 Männer in ihrem Schamgefühl gestört? Betrachten Männer solche Läden als frauenfreies Refugium?"

Er antwortete laut:

„So heiß, wie du bist, schätzte ich eher, dass du gerade ein Teil der sexuellen Fantasie von 5 Männern geworden bist."

Sie sah ihn ungläubig, aber auch grinsend an, während die Köpfe der Männer noch ein bisschen tiefer Richtung Rückseite der Filme gingen.

Sie kniff ihn in die Seite und sagte leise:

„Benimm dich gefälligst, wenn du mit mir zusammen bist und verstöre die armen Leute nicht. Aber wenn du mich so schon heiß findest, dann warte erst mal ab, wie ich aussehe, wenn ich mich hier eingekleidet habe. Und wie du erst aussehen wirst."

Beim letzten Teil stieg Michaels Erregung, während Julia auf die Mitte des Raumes zu steuerte. Hier standen einige Kleiderstände, an denen Lack und Lederkleidung hing. Nur für Frauen geeignet und hauteng zugeschnitten. Sie stand fasziniert davor und hielt den Stoff in ihrer Hand, während ihre Augen neugierig die Form der Kleidung abgingen. Er trat neben sie und war verwirrt. Er hatte nicht zu hoffen gewagt, dass sie sich für diese Kleidung interessieren würde. Er wollte sicher sein:

„Meinst du, dass es das Richtige für dich ist? Die Spitzenwäsche hängt, glaube ich, an der Wand da drüben."

Sie blickte kurz auf:

„Spitzenwäsche habe ich wirklich mehr als genug. Lass mich hier mal ein paar Stücke aussuchen, außerdem sehe ich doch an deinem roten Kopf, dass dich der Gedanke, mich in diesem Zeug zu sehen, unheimlich anmacht. Ich will mal was anderes. Die Tage hier stehen doch unter diesem Motto."

„Ganz wie du willst."

Sie sah ihn wieder an und sagte dann:

„Wieso siehst du dich hier nicht um, während ich mir einige Dinge für dich und mich aussuche? Die probieren wir dann zusammen in der Umkleide an. Dann ist die Überraschung größer."

„Meinst du, dass das geht?"

„Bestimmt. Sonst wäre das doch ein schlechter Erotikladen."

„Okay.", sagte Michael und ging an die Regale an den Wänden, während er erregt um sich sah, wie Julia diese heiße Kleidung an ihren Körper hielt und überprüfte, ob sie passte.

Er sah sich die ersten Regale mehr gelangweilt an. Die Videos und DVDs interessierten ihn nicht. Auch die Dildos und die künstlichen, aus Plastik gegossenen, Geschlechtsteile der Frau übten keinen übermäßig großen Reiz auf ihn aus. Und da war der Teil, auf den er sich am Meisten gefreut und vor dem er am Meisten Angst hatte. Der dunkle Teil. Dort hingen sie. Peitschen, Fesseln, Gerten, Handschellen, Knebel, Penisringe, Klammern und die restlichen Spielzeuge seiner Leidenschaft. Kurze Zeit stand er bewegungslos vor dem Regal und seine Fantasie schlug Purzelbäume, als er wieder zu Julia sah, die sich immer noch Kleidung zum Anprobieren aussuchte. Keine Chance dachte er dann. Höchstens hiermit. Er nahm langsam ein paar Hand und Fußfesseln aus dem Regal. Er sah sie an und stellte sich vor, wie es wäre, wenn Julia ihn in einem heißen Outfit damit ans Bett fesseln würde und er dann ihrem Willen gehorchen müsste. Ob sie ihn für die gestrigen Abend bestrafen würde? Sein Blick hing kurz an den Peitschen. Er verdiente Strafe für den gestrigen Abend. Sie würde ihn langsam aufs Bett legen, ihn vielleicht knebeln, ihn anweisen, seine Hände und seine Füße auszustrecken, diese sorgsam fesseln und ihm dann sein Strafmaß verkünden. Dann würde sie ihn fragen, ob er vor der Vollstreckung noch etwas zu sagen habe und ihn für seine unverständlichen Worte durch den Knebel auslachen. Dann würde sie das Strafmaß vollstrecken. Fast so, wie die Herrin im Spiegel es mit ihm gemacht hatte.