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Oh Silvie! 02.Teil

Geschichte Info
Wie man seinen Verstand verliert.
1.1k Wörter
4.17
10.4k
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„Oh, Silvie!

Was tust Du mir an!"

Alles Heulen hilft nicht weiter im Leben.

Ich hatte mit meinem Arbeitskollegen Alfred gemeinsam eine Wahnsinnsfrau getroffen.

Sie hat sich mich ausgesucht und mit mir eine leidenschaftliche Affäre begonnen.

Als aber Alfred sie mit seinem Reichtum bezirzte, fing sie mit ihm auch etwas an.

Ich war der Mann für ihr Herz und Alfred der mit der dicken Geldbörse.

Zuletzt machte er ihr sogar einen Heiratsantrag und sie willigte ein.

Wer kann sie verurteilen, der nicht wie sie in Mangel und Not und Unterdrückung aufgewachsen ist?

Aber mir brach sie das Herz.

Eigentlich wollte sie gar nicht mit mir brechen. Ihr schwebte vor, dass ich ja weiter mit ihr heimlich zusammen sein könnte.

Nur ich wusste nicht, ob ich nach all dem dazu imstande war ...

Als Alfred die Hochzeit verkündete, fragte er sogar mich, ob ich sein Trauzeuge sein wollte.

Gerade mich!

Das zeugte nicht eben davon, dass er wirklich gute und lange Freund hatte. Mich kannte er erst einmal ein gutes halbes Jahr, und das nicht besonders.

Ich gab vor, dass ich gerne würde, dass ich aber leider, leider zu seinem Hochzeitstermin in drei Wochen nicht in Deutschland bin

Gleich darauf rief ich meine alte Freundin Anja an, ein verspätetes Hippie-Mädchen, die vor Jahren mit ihrem Lebensgefährten nach Frankreich in die Provence gezogen war und wie erhofft, lud sie mich zu einem Besuch ein.

Anja war ein echt klasse Kerl. Ihre Art war burschikos, aber ihre Figur sexy, zumindest in der Zeit, als sie noch in Deutschland war. Wir hatten eine kurze heiße Affäre miteinander, die aber unsere Freundschaft nicht gefährdete, dazu war sie zu tief und fest.

So hatte ich meine Ausrede handfest gemacht. Wenn schon, dann wollte ich wirklich nicht da sein.

Silvie sah ich in diesen drei Wochen nur ein einziges Mal.

Natürlich hatte sie ab dem Zeitpunkt, als sie und Alfred sich verlobten, mit dem Reinigungsdienst im Büro aufgehört. Und weitere Anlässe, sie zu treffen, gab es nicht.

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich auch weder Telefonnummer, noch Adresse von ihr besaß, es war immer sie, die mich besuchte.

Das war aber jetzt vielleicht sogar ein Vorteil: So konnte ich nicht der Versuchung unterliegen, sie anzurufen oder gar aufzusuchen.

Aber eines Abends, eine Woche vor der Hochzeit läutete sie an der Gegensprechanlage, ich öffnete ihr per Knopfdruck den Eingang und sie kam hoch. Weil ich meine Wohnungstüre offenließ, konnte ich ihre Stöckelschuhe die sechs Stockwerke hochsteigen hören.

Mein Herz, mein Hals, mein Bauch, alles stand in Flammen.

Ich konnte nicht einmal unterscheiden, ob das ein gutes oder ein böses Gefühl war.

Endlich kam sie herein.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

War das meine Silvie?

Sie war so elegant gekleidet, die Schuhe mit dem Sommerkleid und den Sonnenhut farblich abgestimmt. Und die Handtasche sicher so teuer wie ein ganzer Herrenanzug vom Maßschneider.

Wie sie so Platz nahm auf meinem Bett, das weit gefächerte Kleid deckte das halbe Bett zu. Sie sah einfach überwältigend aus.

Trotzdem fühlte ich eine große Distanz zwischen ihr und mir.

Ich fragte sie, was sie trinken wollte.

„Bitte gerne ein Glas Wasser."

Ich staunte: „Du hast Dein Deutsch sehr verbessert!" musste ich eingestehen.

„Alfred zahlt Deutschkurs."

Ich wollte das Wort ‚zahlen' schon nicht mehr hören!

Aber andererseits war es ein schöner Zug von ihm, sich um ihre Entwicklung anzunehmen.

„Er sagt, ich sonst ihn blamieren."

Alles wieder zurück! Hätte ich doch wissen müssen, dass es ihm nur um ihn selber geht.

Zu meinem Herzschmerz kam jetzt noch ein harter Hass auf den Glückspilz, der so unwürdig war, diese Frau zu bekommen.

Ich reichte ihr ein Glas Wasser, mir selber schenkte ich einen Whisky ein.

„Und? Wie geht es?" war meine äußerst geistreiche Frage.

„Danke, mir geht es sehr gutt." Ich hörte den Erfolg des Sprachkurses deutlich aus ihrer Antwort.

„Viel vorbereiten." Zum Glück ersparte sie mir nun das Aufzählen aller Besorgungen, was ich einen Moment befürchtete.

„Pete!"

Sie sprach es nicht englisch aus, sondern in einer Art serbisch, was für mich sehr persönlich klang.

Ach, ich wünschte, ich könnte dieses ‚Pete' täglich hundert Male hören!

„Pete, ich bin gekommen, zu sagen, dass ich nicht vergessen Dich. Du wohnen tief in Herzen."

Es schmerzte nur.

„Damit vertiefst Du nur meinen Kummer."

„Soll ich besser gehen?" fragte sie leise.

„Nein, nein! Bitte bleib!"

Wieder folgte ein Schweigen. Ich vermutete, sie überlegte, wie sie formulieren sollte.

Ich selber konnte nichts sagen. Ich war nicht auf sie vorbereitet, und auch eine Vorbereitung hätte nichts geholfen.

Was hätte ich in dieser Situation sagen sollen? ‚Herzlichen Glückwunsch'?

„Pete", (wohliger Schauer!), „ich habe Hoffnung Du können sagen wie weiter."

Ich schüttelte den Kopf und schloss verzweifelt die Augen.

Wieder eine Pause.

„Willst Du verstoßen Deine Silvie?" fragte sie vorsichtig.

„Nein! Nie!"

Ich rief es zu laut. Aber endlich konnte ich wieder etwas aus voller Überzeugung sagen!

Ich sah, wie sie sich entspannte. Das war wohl ihre große Angst gewesen.

„Bist Du denn meine Silvie?" fragte ich flüsternd.

„Ja!" flüsterte sie zurück.

Trotzdem klang es sehr bestimmt.

Das ging mir wie Honig den Hals hinunter!

Aber schnell wurde mir meine trostlose Situation wieder bewusst.

„Aber ich kann nicht einfach so weitermachen wie bisher. Ich brauche Zeit."

Silvie nickte mit geschlossenen Augen verständnisvoll.

Ach, sie war so wunderbar, sie verstand alles!

„Ich werde jetzt einmal nach Frankreich fahren, alte Freunde besuchen. So eine Reise hilft oft, neue Gesichtspunkte einzunehmen."

Es klang wie auswendig gelernt. Kein Wunder, ich hatte es mir schon zigmal vorgesagt.

„Wir werden vier Wochen fahren nach Amerika", (wieder eine kalte Dusche!), „aber ich werden nicht vergessen Dich!", (Honig!), „Bitte Du nicht vergessen mich auch!"

Sie blickte mich bittend an, ich glotzte zurück, zu keiner Antwort imstande.

Dann wurde das Schweigen zwischen uns zu lange.

Silvie erhob sich und stellte das unbenutzte Glas ab, das sie die ganze Zeit festgehalten hatte.

„Vielen Dank für Ihre Einladung!" Der Satz passte zwar nicht ganz zur Situation, aber sie war wohl froh, dass sie ihr Kurswissen so gut anwenden konnte.

Ich geleitete sie die drei Schritte zur Türe.

Dann war sie weg.

Ich schloss die Türe hinter ihr, ich wollte einfach nicht die Schritte auf der Treppe hören, die sie von mir immer mehr entfernten! Ganz half es nicht, doch ich bemühte mich, nicht hinzuhören.

Ich trank meinen Whisky aus und warf mich aufs Bett.

Warum hatte ich sie nicht festgehalten?

Ich hätte sie aufs Bett schmeißen sollen und sie mit Gewalt nehmen!

ich hätte ihr zeigen sollen, dass ich mir das nicht gefallen lasse und dass ich sie mit Beschlag belege, und keiner -- keiner das Recht auf sie hat.

Ich war über mich selber verzweifelt.

Wieso versagte ich so?

Ich versagte jedenfalls nicht, diese Flasche Whisky in dieser Nacht zu leeren.

. - . - . - .

(Fortsetzung folgt!)

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