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Out of Africa - Teil 05

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Wespe
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Njoki war verzweifelt. Wie sollte sie überleben, solange Tayo im Gefängnis war und nichts verdiente? Was konnte sie tun? Es war unmöglich, sich das Baby auf den Rücken zu binden und mit einem Taxi nach Leeudoringstad zu fahren, um in einer Kirche zu betteln. Der Taxifahrer würde für diese Fahrt Geld verlangen.

Sie konnte sich nur an die Schnellstraße setzen und dort auf ein paar Cent hoffen, die ihr Autofahrer in den Staub warfen.

Nein!

Njoki schüttelte heftig den Kopf. Das wäre das Ende. So tief durfte sie nicht sinken. Diese erbärmlichen Geschöpfe waren die Ärmsten der Armen, abgestumpft und irgendwie schon tot.

Entschlossen stand die verzweifelte Frau auf und warf sich das Baby auf den Rücken. Instinktiv griff der Kleine in ihre langen Haare und hielt sich daran fest, so dass seine Mutter, weit nach vorn gebeugt, eine Decke um seinen Körper legen und diese vor ihrem Bauch verknoten konnte.

"Komm, mein Kleiner. Wir brauchen zu Essen. Ich werde Funani fragen. Dein Vater hat genug Geld in ihren Pup getragen und für billigen Fusel ausgegeben. Jetzt muss sie uns helfen!"

Njoki kannte Funani seit einigen Jahren. Auch wenn sie ihr aus dem Weg ging, wusste sie um das Schicksal der lesbischen Barfrau. Zweimal war Funani von mehreren Männern des Townships vergewaltigt worden, um sie, wie es später hieß, auf den rechten Weg zu bringen. Nun hatte auch sie zwei Kinder zu versorgen. Aber geheiratet hatte Funani nie.

Mit schweren Schritten ging Njoki den langen, staubigen Weg zu dem Pup. Überall lag stinkender Abfall und Müll. Das Unkraut links und rechts des kleinen Pfades stand kniehoch.

Als sie ihr Ziel erreicht hatte, ließ sich Njoki erschöpft auf eine der windschiefen Holzbänke vor dem Pup fallen. Schweißperlen glitzerten auf ihrer Stirn.

Funani hatte Njoki kommen sehen und trat durch die niedrige Tür nach draußen.

"Was willst du hier?", fragte sie barsch. „Dein Mann war seit Wochen nicht mehr hier. Du musst ihn woanders suchen. Keine Ahnung, woher er seinen Brandy jetzt bekommt!"

Njoki zögerte.

Dann blickte sie der anderen Frau offen ins Gesicht: „Funani, ich suche nicht nach Tayo. Ich weiß, dass er im Gefängnis ist. Er soll die Frau seines Bosses vergewaltigt und entführt haben. Ich glaube kein Wort von dem, was erzählt wird, aber das ist egal. Ich brauche Essen für das Baby und mich. Du hast viele gute Geschäfte mit Tayo gemacht, das weißt du. Kannst du mir helfen? Ich will nichts geschenkt. Lass mich den Pup putzen, deine Wäsche waschen, die Kinder füttern. Was du willst. Aber gib mir eine Tüte Maismehl und etwas Milch, der Kleine wird ohne Nahrung krank und stirbt!"

Funani schaute überrascht. Sie hatte schon oft Männer an ihrer Theke betteln sehen, Alkoholiker, die für einen einzigen Schnaps getötet hätten. Aber die Frau eines Gastes, die um Essen bettelte, war ihr noch nicht untergekommen.

"Du weißt, dass dein Tayo eine Menge Schulden bei mir hat?", fragte sie ausweichend.

Njoki nickte.

"Und ich verspreche dir, er wird all das Geld an dich zurückzahlen, wenn er wieder frei ist. Aber jetzt brauche ich Hilfe!"

Funani schüttelte so heftig den rasierten Kopf, dass die großen goldenen Kreolen in ihren Ohrläppchen klirrten.

"Wir wissen beide, dass das nie geschehen wird. Ist egal. Ich bin wegen der paar Brandy nicht pleite! Du willst arbeiten? Dann komm rein, leg den Kleinen hinten in die Ecke auf den Sessel und fang an. Die Theke muss gescheuert werden und heute Abend, wenn die letzten Gäste gegangen sind, schrubbst du den Fußboden."

Njoki wollte widersprechen. Es war zu gefährlich für sie, nach Einbruch der Dunkelheit im Township nach Hause zu gehen.

Als hätte Funani ihre Gedanken geahnt, sagte sie: „Du kannst hier übernachten. Mein Haus ist nicht groß, aber es wird sich ein Platz für dich und den Kleinen finden. Es gibt zu essen und fließendes Wasser, du kannst duschen!"

Njoki überlegte nicht.

Sie stand auf und betrat den düsteren Raum.

Später am Abend, als die beiden Frauen gegessen hatten, saßen sie in dem winzigen Wohnzimmer der Barfrau nah beieinander und unterhielten sich.

Funani war nicht glücklich darüber, das Njoki auf sich gestellt, im Slum leben musste. Sie wusste, wie gefährlich das Leben hier war.

"Du solltest zurück nach Simbabwe gehen.", begann sie zögerlich. „Du kannst nicht hier bleiben. Ohne Job und mit dem Kleinen. Das kann tödlich für dich enden!"

Njoki nickte traurig.

"Ich weiß. Aber selbst wenn ich wollte, ich habe nicht das Geld für eine Busfahrt, um zu meiner Familie zu kommen. Es ist aussichtslos, wenn kein Wunder geschieht."'

Funani rückte noch näher zu Njoki und legte behutsam ihren Arm um deren Schultern.

"Ich werde dir helfen. Du kommst jetzt jeden Tag und putzt. In der Bar und hier im Haus. Es ist überall schmutzig, mir fehlt die Zeit. Wenn du deine Arbeit gut machst, gebe ich dir genug Geld damit du überleben kannst! Alles andere wird sich finden. Hakuna Matata -- Alles wird gut!"

Njoki begann leise zu weinen.

"Ich will hier nicht weg. Ich möchte bei Tayo bleiben."

Funani seufzte.

"Njoki, glaubst du ernsthaft, dein Mann hat die weiße Ma'am entführt? Wer weiß, was da wirklich los war! Vielleicht wollte die Dame mal einen schwarzen Schwanz in ihrer Möse fühlen und Tayo war dumm genug, sich darauf einzulassen. Solche Geschichten gibt es immer wieder und sie enden nie gut!"

Njoki schaute Funani mit weit aufgerissenen Augen an.

"Das glaube ich nicht. Nie! Niemals würde Tayo das tun!"

Dann jedoch schwieg sie und dachte an die Zeit, als Tayo sie nicht mehr wollte. Als er auf Farm schlafen musste. Als sie ihn nicht mehr verführen konnte.

Erneut liefen ihr Tränen über die Wangen.

Funani stand auf und wollte Njoki mit sich ziehen.

"Komm, wir gehen duschen!"

Njoki wehrte sich gegen den festen Griff der Frau.

"Funani... wir können das nicht tun! Ich kann nicht mit dir duschen gehen! Was, wenn das jemand erfährt? Sie würden mich für eine...!"

Funani grinste schief: „Ja?"

Njoki senkte den Kopf und flüsterte: „...Lesbe halten."

Die Barfrau zog weiter an Njokis Arm und wollte sie zum Aufstehen bewegen.

"Niemand wird etwas davon mitbekommen, du Dummerchen! Unsere Kinder schlafen mit vollen Bäuchen und wir beide werden schweigen. Also komm! Stell dich nicht an. Glaube mir, du hast nichts, was ich nicht schon gesehen hätte. Ich weiß nie, ob das heiße Wasser für zwei Duschen reicht. Es wäre schade, wenn sich eine von uns den Staub mit kaltem Wasser von der Haut waschen müsste."

Njoki seufzte tief und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

Funani hatte recht.

Mit noch zögerlichen Schritten folgte sie ihr in das winzige Badezimmer.

Funani hatte sich ihrer Kleidung entledigt und stand splitternackt in dem kleinen Raum.

"Warte einen Moment, dann ist das Wasser angenehm warm.", meinte sie unbefangen und drehte den Duschhahn auf.

Njokis Herz klopfte heftig, als sie Funanis Brüste betrachtete. Sie waren nicht im Ansatz so groß wie ihre, aber unglaublich lange, dicke Nippel standen waagerecht von ihnen ab. Sie sahen aus, wie kleine Türme.

"Was ist?", fragte Funani sanft, als sie Njokis Blick auf ihrem nackten Körper spürte und schaute an sich herab.

"Deine Nippel...!", flüsterte Njoki verlegen. „Ich habe noch nie so lange Brustwarzen gesehen!"

Funani lachte hell.

"Die sind toll, nicht wahr?", gab sie voller Stolz zurück. „Ich habe schon oft überlegt, sie mir piercen zu lassen. Aber mir fehlt der Mut dazu. Willst du mal fühlen, wie es ist, wenn die über deinen Rücken streichen?"

Mit diesen Worten trat sie hinter Njoki und öffnete wortlos den Reißverschluss ihres Kleides. Njoki spürte eine Gänsehaut über ihren gesamten Körper wandern, als Funanis Hände den dünnen Stoff über ihre Arme nach unten, auf den Boden gleiten ließ. Einen BH trug Njoki auch heute nicht. Sie war jetzt nackt bis auf einen kleinen Slip.

Funani umarmte Njoki von hinten und strich sanft über die warme Haut ihres Bauches. Dabei presste sie sich fest an Njokis Rücken, so dass diese deutlich Funanis feste Brustwarzen fühlen konnte. Wie kleine Finger schienen diese über die samtige Haut ihres Rückens zu gleiten. Ein zärtliches, behutsames Gefühl, dass Njoki nervös werden ließ.

"Alles gut?", flüsterte Funani leise.

Njoki nickte wortlos.

Jetzt küsste Funani ihr Ohr, vorsichtig und langsam wanderte ihr Mund zu Njokis Halsbeuge, wo ihre Zunge feuchte Streifen auf sensibler Haut hinterließ.

Njoki atmete schwer.

Hitze zog durch ihren Körper und nistete sich zwischen ihren Schenkeln ein. Deutlich konnte sie fühlen, wie sie feucht wurde.

Funanis Hände bewegten sich. Zärtlich umfassten sie jetzt Njoki große Brüste und schlossen sie von beiden Seiten in trockene, warme Handflächen ein. Ihre Fingerspitzen streichelten behutsam über Njokis aufgerichtete Nippel, drücken sie nach unten, zwirbelten sachte.

Leises Stöhnen drang aus Njokis halb geöffnetem Mund. Noch nie hatte sie solche Zärtlichkeit erlebt.

Funani schien das zu ahnen.

"Komm!", forderte sie Njoki auf und betrat als Erste die Dusche.

Njoki streifte ihren Slip ab und bald floss warmes Wasser über die beiden nah beieinander stehenden Körper. Funani übernahm wieder die Führung. Mit geübten Bewegungen sorgte sie dafür, dass sich die Brüste der beiden Frauen berührten. Sachte und wie zufällig glitten ihre langen Nippel über Njokis pralles Fleisch.

Njoki schloss ihre Augen. Hilflos an der Wand lehnend genoss sie jede ungewohnte, zärtliche Geste der Anderen. Auch dann, als Funanis Mund an ihren Brüsten spielte, sie küsste, mit der Zunge berührte, die Nippel fest zwischen ihre Lippen presste und daran saugte.

Wieder gingen Funanis Hände auf Wanderschaft. Atemlos spürte Njoki weiche Fingerkuppen, wie sie verspielt an ihren Schamlippen zogen, sie teilten und in ihre heiße, feuchte Pussy eindrangen.

Funani hatte sofort gespürt, dass Njoki beschnitten war. Aber sie war abgeklärt genug, diesen Umstand zu ignorieren und sich auf das Innere des verstümmelten Frauenkörpers zu konzentrieren.

Vorsichtig krümmte sie Zeige- und Mittelfinger und begann mit massierenden Bewegungen.

Njoki stöhnte laut auf. Dieser Punkt, den Funani perfekt und fingerfertig umkreiste war es, der ihr beim Sex mit einem Mann Lust und Trost verschaffte. Aber jetzt, als eine Frau, eine erfahrene Frau, diese Massage ausführte, fühlte es sich so anders an.

Gewaltiger... intensiver... lustvoller.

Njoki ahnte, dass sie auf dem direkten Weg zu einer noch nie erlebten Begegnung mit sich selbst, mit ihrem Körper war. Sie fühlte das Schlagen ihres Pulses in ihren Schamlippen.

Willenlos ließ sie es geschehen, dass Funani vor ihr in der Dusche auf die Knie ging und ihre Massage noch gezielter und mit schnelleren Bewegungen fortsetzen konnte.

Die Wellen ihrer Lust, ihrer Geilheit, die Njoki so noch nie erlebt hatte, rauschten durch ihren gesamten Körper und verursachten eine Art Schwebezustand, in dem sie sich wie in Trance hingab und nach wenigen Augenblicken krampfartig und schreiend explodierte.

Njoki brauchte lange, ehe sie sich soweit beruhigt hatte, dass Funani ihre Finger aus der überquellenden Pussy ziehen konnte. Zufrieden schaute sie auf den weißen Schleim, der in glitschigen Fäden an ihrer Hand herabtropfte.

"Dein erster Orgasmus?", flüsterte sie Njoki zärtlich ins Ohr.

Diese konnte nur atemlos nicken.

"Das Wasser wird langsam kalt.", erwähnte Funani schmunzelnd. „Lass uns ins Bett gehen."

***

Am Morgen desselben Tages, als Tayo noch völlig erschöpft in tiefem Schlaf lag, machte sich Dr. Levin auf nach Droekraal.

Obwohl es noch nicht einmal 9.00 Uhr war, brannte die Sonne schon heiß und unbarmherzig. Der Regen der letzten Nacht war bereits verdunstet und die Straße zu Johns Farm war trocken und staubig.

Der Anwalt schwitzte in seinem leichten Leinenjackett, nicht allein der Hitze wegen. Er wusste, er würde mit seinem Besuch auf dem Hof entweder alles zum Guten wenden oder in eine wirklich brenzlige Situation geraten.

Da Dr. Levin seinen Besuch nicht angekündigt hatte, lagen Ginger und Melly nicht an der Leine und bellten so lange aufgeregt am Tor, bis Anna erschien und die beiden verscheuchte.

"Was kann ich für Sie tun?", fragte sie verunsichert durch den vergitterten Eingang.

Dr. Levin zögerte. Konnte er Anna in seinen Plan einweihen oder würde die alte Frau dem Stress nicht standhalten?

"Ich möchte mit John sprechen.", begann er vorsichtig. „Ist er im Haus?"

"Ja, Master John frühstückt gerade.", antwortete Anna wahrheitsgemäß.

"Und Mrs. Julia, geht es ihr gut?", fragte Dr. Levin nun mit gesenkter Stimme.

Anna zuckte zusammen.

"Alles ist gut, Anna!", beruhigte Dr. Levin die verängstigte Köchin. „Ich weiß, dass du ihr dein Handy geliehen hast, damit sie mich anrufen konnte. Ich will nur helfen!"

Anna schien aufzuatmen.

"Mrs. Julia ist oben. In ihrem Zimmer. Wie jeden Tag. Aber es ist verschlossen. Master John hat die Schlüssel. Ich kriege nur einen, wenn ich der Ma'am das Essen bringe."

"Kannst du die Hunde wegsperren?", wollte Dr. Levin wissen.

"Warum?", fragte Anna mit großen Augen. „Master John wird fürchterlich wütend, wenn er das herausfindet."

Dr. Levin erklärte: „Hinter der Hecke wartet ein anderes Auto, dort sind Männer und Waffen. Warte ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten, solange ich mit John rede. Dann musst du das Tor öffnen, Anna! Und dann zeige den Männern den Weg zu Julias Zimmer. Wir wollen sie nur hier herausholen. Es soll niemandem etwas passieren."

Anna schluckte hart.

Sie wusste, wenn sie tat, was Dr. Levin von ihr wollte, waren ihre Tage auf Droekraal gezählt.

Dr. Levin schien die Gedanken der alten Frau zu ahnen. Auch ihm war klar, dass Anna ihre kümmerliche Existenz aufs Spiel setzte.

"Anna.", begann er sanft. „Du musst keine Angst haben. Wenn hier heute alles vorbei ist, werde ich dafür sorgen, dass du eine anständige Abfindung bekommst und endlich nach Hause kannst, ohne dir Sorgen um dein Auskommen machen zu müssen."

Anna schwieg verbissen und senkte den Kopf.

"Du glaubst mir nicht?", fragte Dr. Levin besorgt. Ihm lief die Zeit davon, jeden Augenblick konnte John auf der Bildfläche erscheinen und dann würde es wirklich schwierig werden, eine friedliche Lösung zu finden.

"Verzeihen Sie!", stammelte Anna. „Es ist nur...ich habe schon so oft von Master John gehört, dass er mich heim schicken will, dass er mir eine Rente zahlen wird. Und nie...nie ist es wahr geworden. Er vertröstet mich...von Jahr zu Jahr, egal wie alt ich bin. Weiße lügen immer, wenn sie ein Ziel erreichen wollen. Ich traue keinem mehr!"

Dr. Levin seufzte. Er konnte Anna verstehen, hatte genug solcher Fälle als Jurist bearbeiten müssen.

"Anna, du weißt, wer ich bin, oder? Ich bin ein Rechtsanwalt, einer der für Leute wie dich kämpft! Du hast mich doch gesehen, mit Mrs. Hedwig, wir sind alte Freunde...ich kann dir hier am Tor nicht beweisen, dass ich es ehrlich mit dir meine, du musst mir glauben, bitte!"

Anna bewegte sich nicht. In ihrem Kopf schienen sich die Gedanken zu überschlagen. Die entstandene Stille ließ Dr. Levin immer nervöser werden.

Erst als aus dem Haus wütendes Gebrüll ertönte, erwachte Anna aus ihrer Starre.

"Verdammte Niggerschlampe! Wo steckst du? Ich hatte dir gesagt, dass ich noch Kaffee will!", tobte John in seiner typisch jähzornigen Art.

In dem Moment, als er in der Eingangstür des Hauses erschien, flüsterte Anna kurz entschlossen: „Ich werde Ihnen helfen. Es muss vorbei sein. Treten Sie ein. In zehn Minuten öffne ich das Tor für Ihre Leute, dann muss geschehen, was geschehen soll!"

"Danke!", flüsterte Dr. Levin ihr zu, während er mit entschlossenen Schritten auf den Farmer zuging.

Noch ehe Dr. Levin ein Wort zur Begrüßung hätte sagen können, blaffte John ihn an: „Was wollen Sie hier?"

Dr. Levin versuchte ruhig und freundlich zu bleiben. Die nächsten Minuten würden noch genug Aufregung mit sich bringen.

"John, ich muss dringend mit Ihnen reden. Ich hoffe, Sie haben ein wenig Zeit für mich?"

John starrte den Anwalt feindselig an.

"Ich wüsste nicht, was wir zu bereden hätten!"

Dr. Levin hatte die Tür des Farmhauses erreicht.

"Wäre es möglich, das drinnen zu besprechen? Wir sind erwachsene Menschen und müssen uns sicher nicht hier, zwischen Tür und Angel unterhalten.", erwiderte Dr. Levin und wartete nicht darauf, dass John ihn ins Haus bat.

Ohne den Farmer anzusehen, ging er an ihm vorbei in den kühlen Korridor.

Dr. Levin atmete tief aus. Die erste Hürde war geschafft, er konnte hören, wie John hinter ihm die schwere Eichentür schloss.

"Folgen Sie mir.", knurrte John jetzt und ging zu seinem Büro.

Dort angekommen, bot er Dr. Levin mit einer kurzen Handbewegung einen Platz gegenüber seinem Schreibtisch an und setzte sich ebenfalls.

"Also, kommen Sie zur Sache! Warum sind Sie hier?", herrschte John den Anwalt an.

Dr. Levin tarierte die Situation aus. John saß ihm gegenüber, nur der große massive Sekretär trennte die beiden. Die Fenster zum Hof lagen hinter John, so würde er nicht sehen können, wenn Anna das Tor noch einmal für die Männer der „Red Ants" öffnete.

"John, machen wir es kurz.", begann Dr. Levin jetzt entschlossen. „Sie sind aufgeflogen. Ich weiß Bescheid über die Geiselnahme von Julia und ihrem Plan, Joseph aus dem Weg zu schaffen."

Johns Gesicht färbte sich weiß.

Aber Dr. Levin redete unbeirrt weiter: „Richter Cooper wurde bereits gestern von mir informiert. Joseph hat das Gefängnis verlassen. Es wird Ermittlungen geben, gegen Sie, Ahrend und Christiaan und selbstverständlich auch gegen Inspektor van den Bergk. Rechnen Sie bitte in den nächsten Stunden mit einer Verhaftung und einer Verurteilung, sobald alle Fakten zusammengetragen und ausgewertet sind."

Johns Finger umklammerten die hohen Lehnen seines Schreibtischstuhls. Weiß traten die Knöchel hervor. Fast schien es, als müsste der Farmer gegen eine Ohnmacht ankämpfen. Sein Atem ging rasselnd und stoßweise. Aber noch sagte er kein Wort.

Dr. Levin öffnete seine kleine, elegante Aktentasche aus Straußenleder und holte die Dokumente hervor, welche er in der letzten Nacht verfasst hatte.

Langsam und bedächtig schob er diese zu John über den Schreibtisch:

"In der Akte befinden sich mehrere Schriftstücke, die Sie in den nächsten Minuten unterschreiben sollten, wenn Sie nicht die Farm verlieren wollen.

Zum Ersten handelt es sich um Ihr Einverständnis, sich von Julia einvernehmlich und umgehend scheiden zu lassen. Sie werden ihr binnen der nächsten vier Wochen die Hälfte Ihres Vermögens auszahlen, per Scheck, so dass Julia ohne Ihre Kontrolle über dieses Geld verfügen kann.

Als Nächstes werden Sie meiner Kanzlei für die Zeit, die Sie im Gefängnis zubringen werden, die Verwaltung Ihrer Farm übertragen. Alle Gewinne, die in dieser Zeit gemacht werden, zahle ich ebenfalls an Julia aus. So und nur so können Sie sich ihre Existenz erhalten, wenn Sie in ein paar Jahren wieder ein freier Mann sind.

Und last but not least finden Sie ein ausführliches Geständnis der Dinge, derer Sie sich in den letzten Monaten schuldig gemacht haben. Auch hier bitte ich um eine zügige Unterschrift."

Johns Gesicht verfärbte sich erneut. Von tiefem Weiß ging es über in ein dunkles Rot, als er wie von Sinnen brüllte: „NIE!!!! Diese Papiere werde ich NIE unterzeichnen! Verschwinde, du elende Judensau oder ich knall dich ab wie einen räudigen Hund!"

Auch wenn es ihm schwer fiel, blieb Dr. Levin ruhig.

Ein Blick auf seine Armbanduhr sagte ihm, dass noch ein paar Minuten Zeit blieben, um John zur Vernunft zu bringen.

"John, denken Sie nach! Ich versichere Ihnen, dass ich eine Gerichtsverhandlung ohne Öffentlichkeit für Sie arrangieren werde. Niemand in Leeudoringstad muss von Julias Affäre mit einem Schwarzen erfahren. Sie können Ihr Gesicht wahren und nach der Verbüßung Ihrer Haft ein ganz normales Leben als Farmer führen. Lassen Sie sich etwas einfallen, was Sie den Leuten als Grund Ihres Gefängnisaufenthaltes erzählen. Ich werde schweigen und alle Beteiligten auch. Es dürfte mir nicht schwer fallen, für Christiaan und Ahrend ein milderes Urteil zu erwirken, wenn sich die beiden ebenfalls zum Schweigen verpflichten. Auch Ihr Fall wird sicher aus einem positiveren Blickwinkel verhandelt werden, wenn Richter Cooper sieht, dass Sie bereits ein vollständiges Geständnis unterzeichnet haben. Dieses Angebot gilt nur jetzt und hier und sofern Sie umgehend unterschreiben."

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