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Out of Neverland Teil 09

Geschichte Info
Die Ruhe nach dem Sturm.
10.6k Wörter
4.64
31.9k
9
Geschichte hat keine Tags

Teil 9 der 10 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 01/29/2018
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19 - Meine Oma lernt Julia und Sofie kennen

„Ich würde Euch gerne meiner Oma vorstellen", sage ich dann am Abend zu Sofie und Julia.

Ich habe das Bedürfnis, meine beiden Schwestern jenen Menschen vorzustellen, die mir wichtig sind. Sie gehören jetzt zu meiner Familie. Und da steht natürlich beim Vorstellen meine Oma an erster Stelle. Ich hoffe nur, dass auch Julia und Sofie es ähnlich sehen.

„Das wäre schön", antworten beide zu meiner großen Erleichterung fast gleichzeitig.

„Erzählt ihr aber nicht die Wahrheit darüber, wie das mit uns gelaufen ist und über Eure Vergangenheit. Das würde sie wohl weder verstehen noch verkraften. Wir haben uns durch Zufall getroffen und ihr seid hier bei uns eingezogen, weil ihr genau in dem Moment auf der Suche nach einer Bleibe wart. Dass unser Vater Euch und Eure Mutter nicht gut behandelt hat, das könnt Ihr ruhig sagen. Sie hat von ihm sowieso keine gute Meinung", bitte ich die beiden und bekomme ein zustimmendes Nicken.

Ich rufe meine Oma an und lade sie für den nächsten Tag zum Mittagessen ein. Ich möchte ihr bei dieser Gelegenheit das Haus und das gesamte Anwesen zeigen. Sie soll wissen, dass es mir gut geht. Danach gebe ich Dani die entsprechenden Anweisungen und bitte Sie, mit mir am Vormittag bei der Wahl eines passenden Kleides für den Europarat behilflich zu sein.

„Die gnädige Frau steigt in die hohe Politik ein", neckt mich Dani. "Natürlich suche ich das Kleid für dich aus, andernfalls kann ich dich nicht mit gutem Gewissen nach Brüssel fahren lassen".

Auch Jan ist ganz schön überrascht, dass die Kanzlerin uns besucht hat. Sie hatte sich bei ihm gemeldet, um meine Telefonnummer zu erfahren. Er war zu dieser Zeit leider in München und hätte es nie geschafft, rechtzeitig nach Hause zu kommen, erzählt er mir. Die Kanzlerin habe ihm aber auch charmant zu verstehen gegeben, sie brauche mich und nicht ihn.

Zum Glück nimmt er es mir nicht übel und neckt mich nur damit, dass ich ihm seine guten Kontakte abspenstig machen würde. Er grinst dabei so breit, dass mehr als klar ist, dass es ein Scherz ist.

Die Mädels sind immer noch aufgeregt, dass sie die Kanzlerin getroffen haben und, dass sie mit ihr sogar zu Mittag essen durften. Das ist für die beiden sowieso das Höchste. Sie quasseln immer noch wild durcheinander. Das ist wohl die Aufregung. Ich komme mir wie in einem Mädchenheim vor.

Der Abend verläuft ansonsten recht ruhig. Als wir zu Bett gehen, kann Sofie ihr eigenes Zimmer beziehen. Sie ist überglücklich, dass sie so ein schönes Zimmer hat und bedankt sich überschwänglich bei mir und Jan. Julia hingegen scheint froh zu sein, dass ihre Schwester ein anderes Zimmer hat, so kann sie diese Nacht wieder bei Dani schlafen, ohne ihrer Schwester das erklären zu müssen.

Zum Glück haben Jan und ich dieses Problem nicht. Wir haben ein gemeinsames Schlafzimmer und keiner stellt Fragen. Nach einer ausgiebigen Dusche und Abendtoilette lege ich mich zu ihm ins Bett. Ich kuschle mich an ihn und lass mir erzählen, wie sein Arbeitsgespräch gelaufen ist. Ich möchte nicht einfach nur die hübsche Frau sein, die sich aushalten lässt und zu Hause auf der faulen Haut liegt.

Ich erzähle ihm, dass Sofie Architektur studieren möchte. Er ist ganz begeistert davon und willigt natürlich ein, dass er ihr das Studium finanziert und sie bei uns wohnt, so lange sie will.

„Willst du nicht bei mir im Betrieb mithelfen? Ich würde mich sehr darüber freuen", meint er.

„Ich wollte auch schon mit dir darüber reden. Nur faul zu Hause herumzusitzen und nichts zu tun liegt mir nicht. Ich mache auch alles, was du willst", versichere ich ihm.

„Du kannst in der Poststelle anfangen Briefmarken kleben", meint er und grinst dabei.

„Damit habe ich absolut kein Problem", versichere ich ihm.

Ich checke erst als er laut los lacht, dass ich ihm voll auf den Leim gegangen bin. Das war nur ein Scherz! Oder wollte er mich testen? Auf jeden Fall hat er offenbar ganz andere Pläne mit mir.

„Ich schlage vor, ich zeige dir zuerst meine Firma und danach können wir in Ruhe über deinen Aufgabenbereich sprechen", meint er.

„Das klingt gut. Allerdings erst nach Brüssel. Morgen muss ich einkaufen gehen und ich habe meine Oma zum Mittagessen eingeladen. Kannst du auch kommen? Das wäre super. Dann wären alle Menschen beisammen, die mir ganz, ganz wichtig sind."

„Natürlich komme ich, das kann ich mir schon irgendwie einrichten. Ich freue mich, dass du deine Oma hier einlädst. Das zeigt mir, dass du dich hier wohlfühlst."

„Das ist mein Zuhause. Ich fühle mich hier bei dir unglaublich wohl", antworte ich ehrlich.

Jan zieht mich zu sich und küsst mich zärtlich. Mit der Zeit entwickelt sich daraus ein wilder, wenn auch liebevoller Kampf unserer Zungen. Wir sind schon wieder beide heiß aufeinander. Jan drängt mit einem Knie meine Beine auseinander. Nur zu gerne öffne ich sie und biete ihm damit mein Geschlecht bereitwillig an.

Ich beginne mit einer Hand sanft seinen Schwanz zu wichsen, der im Nu steif ist. Ohne lange zu warten prüft Jan kurz, ob ich feucht bin und schiebt mir dann auch schon seine Männlichkeit in den Fickkanal. Wir sind am Ziel unserer Sehnsüchte und er legt auch gleich los. Er fickt mich hart und schnell. Ich liebe es, wenn er fordernd ist und mir damit zeigt, dass er der Leitwolf ist.

Es wird ein schneller und harter Fick. Der Orgasmus, der fast gleichzeitig über uns hereinbricht ist jedoch nicht minder intensiv. Ich genieße ihn, ich genieße, wie mein ganzer Körper sich zuerst verkrampft und im Anschluss daran wieder entspannt. Schlussendlich macht sich unendliche Zufriedenheit in mir breit.

Als ich außer Atem und heftig nach Luft ringend unter Jan völlig fertig auf dem Bett liege, bin ich einfach nur glücklich. Jan lässt sich neben mich auf das Bett fallen und ich krabble sofort zu ihm hin, um mich ganz eng an ihn zu schmiegen. So schlafen wir wenig später ein.

Jan weckt mich am Morgen mit einem zärtlichen Kuss. Es ist einfach nur herrlich, so zu erwachen. Der Kuss ist sanft. Wohlig ins Bett gekuschelt genieße ich die Zärtlichkeit in vollen Zügen. Als er den Kuss beendet schaue ich ihn sehnsüchtig an, weil ich noch mehr davon will. Doch Jan bleibt hart. Also stehe ich auf und gehe mit ihm zum Frühstück. Er trägt bereits seinen Anzug, während ich nur den Morgenmantel anhabe. Ich möchte jeden Augenblick, den ich mit Jan verbringen kann, auch mit ihm erleben. Deswegen stehe ich früher auf, als ich eigentlich müsste.

Als er schließlich doch zur Arbeit muss, bleibe ich alleine zurück. Mir ist, als würde ein Teil von mir fehlen. So wichtig ist mir Jan geworden. Ich träume ein wenig in den Tag hinein und trinke noch eine Tasse Kaffee, als allmählich auch Dani zusammen mit Julia und etwas später als letzte Sofie auftauchen und mir einen schönen, guten Morgen wünschen. Ich erzähle Sofie, dass ich mit Jan über ihren Wunsch, Architektur zu studieren, gesprochen habe und, dass er davon begeistert ist.

„Ich kann doch nicht verlangen, dass er mir das Studium finanziert. Das ist doch eine ganze Stange Geld", wehrt sie ab.

„Er macht das gerne, das kannst du mir glauben. Ich kenne Jan inzwischen gut genug. Und eine sichere Arbeitsstelle hast du nach deinem Studium auch. Jan sucht laufend fähige Architekten", versuche ich sie zu überzeugen.

„Wo hast du nur so einen Mann gefunden? Er befreit uns aus einer sehr misslichen Lage, er nimmt uns hier auf und jetzt will er mir auch das Studium finanzieren. Das macht doch kein anderer Mann."

„Jan liebt mich. Und ich ihn auch, sehr sogar."

„Den lass ja nie wieder los. Sonst schnapp ich ihn mir", meint Sofie lachend.

„Du meldest dich gleich heute zum Studium an?", frage ich.

„Aber ...."

„Kein aber. Heute kümmerst du dich um die Einschreibung!", bleibe ich entschlossen.

„Wenn du meinst", gibt sie schließlich nach.

Nachdem alle gefrühstückt haben, starten Dani und ich zu Sonja. Bei ihr habe ich bisher immer ausgesprochen tolle Kleider gefunden. Sie enttäuscht mich auch diesmal nicht. Sie lässt mich zwar die längste Zeit im Tanga herumstehen, obwohl sie meine Maße schon zweimal abgemessen und aufgeschrieben hat, doch am Ende kommt sie mit einem Hosenanzug um die Ecke, der einfach nur atemberaubend schön ist.

Es handelt sich um einen beinahe durchsichtigen Stoff, der allerdings an verschiedenen Stellen blickdicht ist. Es ist ein wunderschönes Muster, das sehr dezent wirkt. Natürlich sind damit genau die richtigen Stellen bedeckt. Ich glaube bei Sonja ist es inzwischen schon Absicht, denn auch diesmal kann ich darunter keine Unterwäsche tragen. Das würde man sehen. Aber ohne Unterwäsche sieht man auch, dass ich keine anhabe. Man sieht zwar nichts und weiß doch, dass man alles sehen könnte. Der Hosenanzug spielt, wie schon die Kleider zuvor, mit der Phantasie der Männer.

Auch heute zupft Sonja an mir herum, streicht den Stoff glatt und genießt so meinen Körper. Inzwischen bin ich es gewohnt und genieße es fast schon. Die Frau hat keine bösen Absichten und so spiele ich sogar mit. Ich spreize die Beine und halte die Hände hinter meinem Rücken verschränkt. Das signalisiert ihr meine Bereitschaft, mich von ihr ein wenig dominieren zu lassen.

Allerdings ist Dani heute ohne ihre Julia und damit nicht abgelenkt. Auch wenn sie Sonja deutlich mehr gewähren lässt, als bei unserem ersten Besuch, so bremst sie sie dann doch aus. Sie unterbricht das Spiel, indem sie wissen will, ob Sonja auch passende Schuhe dazu hat.

Sonja schaut etwas genervt drein, verschwindet jedoch im Lager. Sie bringt wenig später die passenden High Heels. Sie passen natürlich perfekt. Sonja ist unglaublich, sie hat ein untrügliches Gespür für Kleidung. Ich nehme alles. Sonja packt die Sachen ein und kassiert. Als wir den Laden verlassen wirft sie mir einen schmachtenden Blick hinterher.

Nach dem Besuch bei Sonja fahren wir zu meiner Oma, um sie abzuholen. Es ist kaum zu glauben, wie sie sich freut, dass auch Dani dabei ist. Als wir vor dem Haus den Wagen abstellen, fällt mir auf, dass am Haus bereits Renovierungsarbeiten durchgeführt werden.

„Das Haus wird umgebaut? Davon weiß ich ja gar nichts. Wer hat denn die in Auftrag gegeben?", frage ich deshalb Oma ganz überrascht.

„Ach, Jan ist ja so ein Schatz. Er ist mehrfach selber vorbeigekommen, um die Pläne mit mir abzusprechen. Da hast du echt einen ganz, ganz tollen Mann gefunden", erzählt sie mir.

„Mir gegenüber hat Jan nie etwas davon erwähnt", beklage ich mich.

„Er hat gemeint, du müsstest nicht alles wissen. Und außerdem würdest du ja nicht mehr hier wohnen", grinst meine Oma schelmisch. Es gefällt ihr offenbar, dass sie und Jan ein Geheimnis haben.

„Ja, wenn man es so sieht", antworte ich und spiele dabei die beleidigte.

„Jetzt reg dich bloß nicht auf! Ich darf ja auch erst jetzt schauen, wo du wohnst. Ich hoffe, es ist schön bei Euch", kontert sie.

„Es ist wirklich schön, keine Sorge", versichere ich ihr.

„Sei Jan bitte nicht böse, ich habe ihn gebeten, dir nichts zu verraten. Ich wollte es dir selbst zeigen und habe deshalb die Pläne dabei", besänftigt mich meine Oma.

Das sieht ihr wieder einmal ähnlich. Warum sollte ich ihr denn böse sein? Schließlich wohnt sie schon deutlich länger in dem Haus als ich. Der Umbau ist für sie etwas ganz Neues und bringt wieder Aufregung in ihren Alltag. Ich frage mich allerdings, wer das alles bezahlt. Doch damit werde ich mit Jan sprechen müssen. Meine Oma will ich damit wirklich nicht belasten.

Auf der Fahrt erzählt sie mir, was in der Nachbarschaft so alles los ist. Dabei verliert sie sich immer wieder in Erklärungen für Dani. Ihr muss sie schließlich erklären, wer das ist, von dem sie gerade spricht. Dabei fallen Oma gleich noch weitere Geschichten ein, die sie gleich zum Besten geben muss und am Ende bekommt Dani einen wirren aber umfassenden Bericht über Omas Nachbarschaft. Ich höre amüsiert zu und stelle fest, dass das bis vor kurzem auch meine Nachbarschaft war. Dennoch fühlt es sich an, als wäre das schon ganz weit weg.

„Das nenne ich mal eine Auffahrt", meint Oma, nachdem wir das Tor passiert haben und zum Haus hinauffahren.

„Ich habe dir doch versprochen, dass es schön ist", grinse ich.

„Gehört das alles Jan?", staunt sie nur.

„Das und noch viel mehr. Wart erst, bis wir hinter der Biegung sind."

Als wir vor dem Haus vorfahren, kommt meine Oma kaum noch aus dem Staunen heraus. Das Haus ist ihr zwar etwas zu modern, aber innen gefällt es ihr wieder richtig gut. Der absolute Hammer ist für sie natürlich der Park hinter dem Haus. Als wir in den Garten hinaustreten und sie auf halber Höhe im Hang die Terrasse mit dem gedeckten Tisch und dahinter den See erblickt, da bleibt ihr der Mund offen stehen.

„Ist schon eine Wucht. Und das mitten in Frankfurt", meint Dani.

„Das kannst du laut sagen", ist meine Oma fast sprachlos. „Und ich wollte mit meinen Plänen angeben."

„Ach ja, du wolltest mir die Pläne zeigen", fällt mir wieder ein.

„Die zeige ich dir später. Jetzt muss ich erst einmal diese Aussicht genießen", ist ihre Antwort.

„Aber wo wohnst du während der Zeit, in der das Haus umgebaut wird?", frage ich nach.

„Jan hat vorgeschlagen, dass ich hier wohne. Das habe ich bisher abgelehnt, weil ich Euch nicht zur Last fallen wollte. Aber wenn ich mir das Haus so sehe, dann ziehe ich wohl besser gleich für immer bei Euch ein", meint sie grinsend.

„Das wäre überhaupt eine tolle Idee, Oma. Dann hätten wir dich immer bei uns. Und Platz ist im Haus mehr als genug", antworte ich. „Auch wenn er langsam knapp wird."

Ich sehe in dem Moment Julia und Sofie auf uns zukommen. Ich bin schon aufgeregt, denn ich habe keine Ahnung, wie meine Oma auf diese Enthüllung reagieren wird.

„Oma, ich muss dir zwei Mädchen vorstellen. Das eine ist Julia, sie ist gleich alt wie ich und das hier ist Sofie, sie ist gerade achtzehn Jahre alt geworden. Julia und Sofie sind meine Halbschwestern", erkläre ich meiner Oma trocken und ohne Umschweife.

„Halbschwestern? Wie geht das denn bitte?", ist sie überrascht. Heute schon zum zweiten Mal.

„Mein Vater ...", kann ich gerade sagen, da unterbricht sie mich auch schon.

„Dieser elende Schuft!", unterbricht sie mich.

„Mein Vater hat meine Mutter und mich sitzen lassen, weil er zur gleichen Zeit eine andere Frau geschwängert hat. Dieses Kind ist Julia. Später bekam Julia eine kleine Schwester und das ist Sofie", erkläre ich.

„Ach so. Und wo ist dein Vater heute. Ich hoffe, er ist nicht auch hier", meint sie mit finsterer Miene.

„Nein, Oma, keine Sorge. Der ist nicht hier. Ich bin aber froh, dass Julia und Sofie nicht mehr bei ihm sind, denn hier haben sie es wesentlich besser. Wenn ich höre, was sie über meinen Vater erzählen, dann haben wir es wohl besser getroffen. Ich bin sicher, es war ein Glück, dass er uns verlassen hat. Julia und Sofie haben viel mehr gelitten, weil er bei ihnen war als wir, weil er uns verlassen hat", versuche ich meiner Oma zu erklären.

„Julia und Sofie, das sind aber schöne Namen. Kommt her, lasst Euch drücken", wendet sich meine Oma sehr offen an die beiden.

„Sie sind uns nicht böse?", meint Julia sehr schüchtern.

„Ich? Euch böse? Warum denn? Ihr könnt ja nichts dafür, dass Ihr diesen Schuft zum Vater habt. Dann müsste ich Lori ja auch böse sein", grinst sie und nimmt Julia in den Arm.

Sie hält sie eine ganze Zeit lang fest und nimmt dann Sofie genauso in den Arm. Auch sie bekommt eine sehr herzliche und lange Umarmung.

„Sagt doch auch Oma zu mir. Ich weiß, ich bin nicht wirklich Eure Oma, aber es käme mir sehr sonderbar vor, wenn ihr mich steif mit Sie anredet. Lori und inzwischen auch Dani nennen mich Oma", meint sie gut gelaunt. „Wir sind schließlich die Guten und die müssen zusammenhalten."

In diesem Moment kommt auch Jan die Wiese herunter. Er hat sich wirklich frei genommen, um beim Mittagessen mit meiner Oma dabei zu sein. Jan ist echt ein Schatz. Das kann ich nicht oft genug betonen.

Als ob sein Kommen das Zeichen zum Anfangen wäre, kommt im selben Moment eine Servierkraft, welche Dani für heute engagiert hat, und bringt uns den Aperitif. Wir stoßen an und es fühlt sich wirklich nach der großen, glücklichen Familie an, die ich bisher nicht hatte.

„Ihr wohnt jetzt hier bei Lori und Jan?", will meine Oma von Julia und Sofie wissen.

„Ja, und es ist so schön hier. Jan lässt uns hier wohnen und finanziert sogar mein Studium. Ich bin so froh, Lori getroffen zu haben. Sie ist eine wirklich tolle Frau", schwärmt Sofie und schaut mich dankbar an.

„Die habe auch ich erzogen", grinst meine Oma schelmisch.

Beim Mittagessen unterhalten wir sehr ausgelassen. Mir wird dabei klar, dass meine Oma tatsächlich mit dem Gedanken spielt, hier bei uns definitiv einzuziehen. Jan flüstert mir ins Ohr, dass er das toll finden würde. Ihm ist klar, dass es dann für mich einfacher würde, mich um sie zu kümmern. Außerdem hätte meine Oma Gesellschaft und könnte an unserem Leben teilhaben. Dani ergreift natürlich die Initiative und macht gleich Nägel mit Köpfen.

„Lori, du musst morgen ja nach Brüssel. Dann können wir drei Oma beim Packen helfen und sie übersiedelt. Sie kann gleich morgen übersiedeln", meint sie entschlossen.

„Ich könnte Euch zwei oder drei Leute mit einem Lieferwagen abstellen, die die Kartons tragen und hierher fahren. Ich möchte nicht, dass Ihr schwer schleppen müsst", schlägt Jan vor.

„Morgen schon?", meint Oma. Sie scheint kurz zu überlegen. „Aber warum auch nicht?"

„Also abgemacht, morgen wird übersiedelt", meint Dani und hat damit die Koordination der Aktion auch schon an sich gerissen. Das gleicht ihr wieder einmal. Sie ist einfach ein Schatz!

Danach entspannt wendet sich das Gespräch wieder Julia und Sofie zu. Die Mädchen weichen den Fragen meiner Oma nach ihrem bisherigen Leben in jenen Punkten aus, die sie nicht unbedingt zu wissen braucht. Sie würde manches nicht verstehen und unnötig aufwühlen. Es wird im Großen und Ganzen ein sehr entspanntes Mittagessen. Nur Jan muss dann doch irgendwann doch wieder ins Büro. Ich begleite ihn zum Auto.

„Jan, macht es dir wirklich nichts aus, wenn meine ganze Familie hier einzieht? Bisher hast du fast wie ein Einsiedler gelebt und jetzt hast du die ganze Bude voll mit meiner Sippschaft", frage ich vorsichtig.

„Mein Schatz, ich liebe dich von ganzem Herzen. Dass du in mein Leben getreten bist, war das Schönste, was mir hat passieren können. Damit war mein Einsiedlerleben, wie du es nennst, ja eh schon vorbei. Da macht das bisschen Verwandtschaft auch nichts mehr aus", antwortet er gut gelaunt.

„Du bist ein Schatz!", sage ich und gebe ihm einen langen und leidenschaftlichen Kuss.

Wir Frauen bleiben noch den halben Nachmittag draußen sitzen und plaudern. Meine Oma zeigt uns die Pläne für das Haus. Jans Ideen sind echt genial. Ohne mir etwas zu sagen, hat er auch noch einen großen Garten dazugekauft. Das wertet das Haus enorm auf. Aber auch der Umbau innen ist vom Feinsten. Aus dem alten Kasten wird sicher eines der tollsten Häuser der Gegend.

Ich nehme mir vor, mit Jan zu reden, was mit dem Haus passieren soll, wenn meine Oma jetzt zu uns zieht. Doch das hat auch Zeit bis nach dem Umbau.

Anschließend zeige ich Oma unser Haus und das Zimmer, in dem sie unterkommen könnte. Dani hat vorgeschlagen das Büro zu übersiedeln und in einem der Gästezimmer im oberen Stockwerk unterzubringen. Auf diese Weise könnte meine Oma im Erdgeschoss ein Zimmer beziehen und ihr würde das Treppensteigen erspart bleiben. Oma ist mit dem Vorschlag sofort einverstanden. Besonders gefällt ihr daran, dass sie dann von ihrem Zimmer aus einen direkten Zugang zum Garten hat.

Als wir sie am Abend nach Hause bringen, ist es ein komisches Gefühl. Es wird die letzte Nacht sein, in der sie im alten Haus wohnen wird. Sie freut sich sichtlich, auszuziehen. Dabei hat sie ihr ganzes Leben in dem Haus verbracht und ich bin davon ausgegangen, dass sie sehr daran hängt und nie ausziehen möchte. Mir kommt in den Sinn, dass ich Jan nur deshalb kennengelernt habe, weil ich in meiner Verzweiflung, das Haus zu retten, bereit gewesen wäre, seine Sklavin zu werden. Und jetzt ziehen wir beide aus.