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Postkarten

Geschichte Info
Zunächst auseinander dann wieder zusammen.
5.8k Wörter
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Alle (sexuell) handelnden Personen sind über 18 Jahre alt.

Vorwort des Autors:

In der folgenden Geschichte verlasse ich mal das Cuckold-Thema, um eine romantische Geschichte ins Deutsche zu übersetzen - natürlich mit Happyend.

Meine fünfte übersetzte Geschichte ist vom Autor moreandmore und heißt im Original enough-time-to-get-it-right.

Ich bitte die manchmal holprigen Übersetzungen zu entschuldigen.

Wir drifteten einfach so auseinander. Meine Frau Faye und ich haben uns über so viele Dinge gestritten. Nach vier Ehejahren bewegten sich die Dinge entweder zu langsam oder zu schnell und alles war DEINE Schuld. Natürlich war nichts davon völlig zutreffend. Waren die Dinge, die man unbedingt haben musste, wirklich so wichtig?

Ich hatte eine Firmenparty verpasst, an der ich unbedingt hätte teilnehmen sollen. Sie hat unseren Jahrestag vergessen. Es wurden Dinge gesagt, die nicht zurückgenommen werden konnten. Wütende Worte ließen uns beide in getrennten Schlafzimmern in den Schlaf weinen. Wir waren noch nicht abgestürzt, aber die Todesspirale hatte begonnen.

Der letzte Showdown fand statt, als mir eine Beförderung angeboten wurde. Nicht im heimatlichen Büro, nein, tausend Meilen entfernt in Ventura. Bevor ich akzeptierte, sprach ich mit Faye darüber. Das Gespräch war leider nicht so, wie ich gedacht hatte.

„Faye, mir wurde heute eine große Beförderung angeboten. Das Problem ist, dass sich die neue Arbeitsstelle in Kalifornien befindet. Wir müssten also umziehen. Was ist deine Meinung dazu?"

Nachdem sie mich angeschaut und dann mehrmals weggeschaut hatte, seufzte sie. Sie stand auf, kam zu mir und küsste mich auf die Wange.

„Mach weiter und nimm sie an, Elliot. Ich weiß, dass du das packen wirst. Ich gehe nicht mit. Diese Ehe funktioniert schon lange nicht mehr. Ich werde morgen früh mit der Scheidung beginnen."

Faye wartete nicht auf eine Antwort. Sie wandte sich einfach ab, packte ihre Schlüssel und ging.

Ich saß verblüfft da. Ich war traurig, erleichtert, verwirrt, optimistisch und es gab tausend andere Emotionen. Beziehungen sind manchmal komplex und überwältigend. Faye kam an diesem Abend nicht nach Hause. Stattdessen schickte sie mir eine SMS, in der sie mir sagte, dass sie bei ihren Eltern sei.

Da die Umzugskosten von meiner Firma getragen wurden, musste ich der Umzugsfirma nur mitteilen was zurückgelassen und was eingepackt werden sollte. Wir waren fast sechs Jahre zusammen, die in einem Chaos endeten. Ich hinterließ eine Sprachnachricht und schickte eine SMS an Faye, bevor ich an Bord meines Fluges ging. Sie hat weder auf die eine noch die andere geantwortet.

Die Scheidung wanderte ohne Verzögerung durch die Gerichte. Etwa drei Monate später war ich wieder Single. Ich war weder glücklich noch traurig darüber - eher verwirrt. Ich habe mich in meinen Job reingekniet.

+ + + +

Der neue Job war sehr anspruchsvoll und ich arbeitete sechzig bis achtzig Stunden pro Woche. Ich hatte kein soziales Leben und die Mädels im Büro verschwendeten ihre Zeit bei ihren Flirtversuchen. Aufgrund der Regeln meiner Firma, die Vrhältnisse im Büro nicht zuließen, hatte ich dazu auch keine Lust. Einige Tage waren schwieriger als andere. Eine Nacht kann unerträglich lang sein, wenn dich die Traurigkeit überwältigt.

Manuelle Erleichterung in der morgendlichen Dusche hat in den ersten Monaten ausgereicht. Ich habe gelegentlich Fayes Social-Media-Seiten überprüft um zu sehen, ob sie sich jemanden geangelt hat. Irgendwie hat es meinem Ego gut getan zu sehen, dass sie immer noch Single war und nicht viele Einträge auf der Seite hatte. Wenn sie meinen Account überprüfen würde, hat es wahrscheinlich ihrem Ego ebenfalls gut getan.

Während der High School und des Colleges hatte ich noch nie einen One-Night-Stand. Das änderte sich auf der Neujahrsfeier, an der ich teilgenommen habe. Tia hatte mich kurz nach ihrer Ankunft im Visier. Sie war die Freundin einer Mitarbeiterin im Vertrieb und wusste mehr über mich, als ein Fremder eigentlich wissen sollte.

Ihr rötliches langes und welliges Haar tanzte vor ihrer Brust. Sie trug einen großen Anhänger aus Türkis, der die Aufmerksamkeit auf ihren Push-up-BH und ihr Dekolleté lenkte. Ihr Rock endete oberhalb ihrer Knie, während ihre Schuhe rot lackierte Zehennägel freilegten. Sie war eine sehr attraktive Frau.

„Dieser Anhänger sieht gut an dir aus. Bedeutet er etwas?"

„Ja, es ist ein Leuchtfeuer das entwickelt wurde, um deine Aufmerksamkeit auf meine Landschaft zu lenken."

„Das funktioniert auf jeden Fall richtig gut. Jeder Mann der vorbeigeht, mich eingeschlossen, überprüft deine schönen Augen."

„Das denkst aber nur du. Aber netter Versuch."

„Nun, deine Landschaft ist in jedem Fall ein Besuch wert."

„Ich bin froh, dass sie dir gefällt. Kaufst du einem Mädchen einen Drink?"

Als wir in meiner Wohnung ankamen, machte Tia einen Striptease für mich. Ich hatte seit mehreren Monaten keinen Sex mit einer Frau gehabt und war dabei zu platzen. Unsere Zungen erkämpften sich ein Unentschieden. Das Gefühl ihres warmen Körpers, als er gegen meinen gedrückt wurde, war fantastisch.

Ich bezweifelte, dass es überhaupt drei Minuten gedauert hat, bis ich das Kondom gefüllt habe. Ich rutschte nach unten und schmeckte ihre Säfte. Definitiv anders, aber recht lecker. Tia nur mit meiner Zunge zum Orgasmus zu bringen, gab mir Hoffnung. Zumindest konnte ich eine Frau noch sexuell befriedigen.

Wir haben in dieser Nacht nicht viel geschlafen. Ich hatte viel aufzuholen und Tia war eine heiße und willige Frau.

Obwohl der Sex großartig war, konnte ich mir nicht vorstellen eine Beziehung mit Tia zu beginnen. Ihre Ansichten über Religion, Politik und Kinder unterschieden sich zu sehr von meinen. Wenn sie aber eine Freundin mit Vorteilen sein wollte, würde es mir überhaupt nichts ausmachen.

Ich war so ein Idiot. Ich habe ihr am nächsten Morgen weder meine Gefühle erzählt noch habe ich sie jemals angerufen.

In den nächsten zwei Jahren gab es drei Frauen, mit denen ich mich mehrmals getroffen habe. Alle Beziehungen endeten ähnlich. Eine beziehungsfähige Partnerschaft findet man eigentlich nicht bei gelegentlichen Dates. Ich habe mich dann davon überzeugt, dass ich zu beschäftigt mit der Arbeit war, also war es in Ordnung. Dennoch hat die Einsamkeit seinen Preis.

+ + + +

Man kann sich nicht vorstellen, dass drei kleine Worte einen solchen emotionalen Aufruhr verursachen können. Das Öffnen eines Umschlages im heutigen Poststapel brachte eine düstere Karte hervor. Es war eine Herbstszene, in der die letzten Blätter zu Boden fielen. Der abgebildete See war ruhig und der Himmel war bewölkt. Eine einsame Frau mit verschränkten Armen lehnte sich an einen Baum und blickte auf den See. Als ich die Seiten auseinander faltete, wurden meine Augen feucht.

„Ich vermisse dich."

Die Karte war nicht unterschrieben, aber der Poststempel war aus Boulder (Colorado), wo Faye und ich früher gelebt hatten. Auch nach drei Jahren habe ich sie immer noch geliebt. Unsere Ehe zum Laufen zu bringen, war uns leider nicht gelungen.

Nach einer nicht so erholsamen Nacht beschloss ich zu antworten. Ich habe fast meine gesamte Mittagspause verbracht, um die richtige Karte zu finden. Es war eine ebenso düstere Karte, aber diese zeigte einen Mann, der allein mit seinen Ellbogen auf dem Geländer einer Brücke steht. Mit dem nach unten geneigten Kopf schien er tief in Gedanken zu sein.

„Du kommst mir von Zeit zu Zeit in den Sinn."

Die Suche nach der aktuellen Adresse von Faye dauerte ein paar Tage. Ich war mir ziemlich sicher, dass ein vorsichtiges Abtasten gerade erst begonnen hat. Hat sie sich verändert? Wie habe ich mich verändert? Es war dumm, ich weiß, aber selbst am Tag, an dem ich ihre Karte verschickt hatte, überprüfte ich schon meine Post auf eine Antwort.

Nach sieben langen Tagen erhielt ich eine andere Grußkarte. Dieses Mal befand sich Fayes Adresse in der oberen linken Ecke. Zum Glück hatte ich tatsächlich ihre richtige Adresse gefunden. Da ich sehr neugierig war, habe ich die Karte sofort geöffnet.

Es war eine weitere düstere Herbstkarte, diesmal mit zwei Personen, die einige Meter voneinander entfernt waren. Beide saßen auf Parkbänken und blickten zur untergehenden Sonne. Obwohl beide älter aussahen, konnte man erkennen, dass es ein Mann und eine Frau waren.

In der Karte stand in roter Tinte „Flimmernde Glut der Hoffnung".

Was bin ich nur für ein Softie geworden. Meine Augen wurden wieder feucht. Es kostete mich eine weitere Mittagspause, die für die Suche nach der richtigen Karte verbracht wurde. Als das nicht klappte, verbrachte ich weitere neunzig Minuten nach der Arbeit damit nach der richtigen zu suchen.

Die Karte zeigte einen Hahn vor der aufgehenden Sonne, der seinen Morgenruf ertönen ließ. Dazu schrieb ich: „Es ist immer am dunkelsten vor der Morgendämmerung."

Sollte ich die Karte ein paar Tage zurückhalten? War ich zu ängstlich oder zu optimistisch? Ich habe mit mir selbst einen Kompromiss gemacht und sie einen Tag auf dem Schreibtisch liegen gelassen. Dies erwies sich nicht nur als komisch, sondern auch als sehr therapeutisch. Sogar meine Sekretärin machte einen Kommentar darüber, wie gut gelaunt ich in letzter Zeit wäre. Ich sagte ihr, dass sie sich das wohl nur einbilden würde.

+ + + +

Da es keine andere Möglichkeit gab Faye wissen zu lassen, dass ich die ganze Woche geschäftlich unterwegs wäre, habe ich einen Kommentar auf ihrer Social-Media-Seite hinterlassen.

„Bin für eine Woche unterwegs. Karte kommt später."

Die Arbeit erforderte meine volle Aufmerksamkeit und ich habe wirklich nicht viel über Faye nachgedacht, bis ich wieder auf dem Rückflug war. Was wäre, wenn keine Karte auf mich warten würde? Mein Herz sank bei diesem Gedanken. Ob es mir gefiel oder nicht, Faye war wieder auf dem Weg zurück in mein Herz. Es gab keine Postzustellung am Sonntag, also musste ich bis Montag warten, um meine Briefe zu erhalten.

Nachdem ich meine Post abgeholt hatte, wartete ich nicht, bis ich zu Hause war. Ich riss Fayes Karte auf, sobald ich im Auto saß.

Die Karte zeigte eine Parkbank an einem sonnigen Tag. Auf der linken Seite der Bank stand ein Mann einer Frau gegenüber, die am rechten Ende der Bank saß. Sie schienen miteinander zu sprechen.

Die Botschaft war: „Ich vermisse auch deine Stimme."

War ich bereit mit Faye zu sprechen? Bewegten sich selbst im Schneckentempo die Dinge zu schnell für mich? Ich konnte ehrlich gesagt keine der beiden Fragen beantworten. Ich brauchte zwei Mittagspausen und einen Abend nach der Arbeit, um eine passende Karte zu finden. Man konnte eine kurze Nachricht draufsprechen.

Meine Karte war ähnlich wie Fayes letzte, da sie ein Paar auf einer Parkbank zeigte. Sie waren von vielen Paaren umgeben, die ihr Ding machten. Das Paar auf der Bank kuschelte nicht sondern hielt Händchen. Beide schauten sich die Aktivitäten um sie herum an.

„Können unsere Stimmen es vermeiden zu streiten?", war meine geschriebene Nachricht.

„Ich bin nicht in einer festen Beziehung", habe ich auf meine Karte gesprochen.

Ich hatte ein halbes Dutzend Nachrichten aufgenommen und wieder gelöscht, bevor ich mich für diesen Satz entschieden hatte. War das ein bisschen zu schwach? War das ein bisschen zu stark? Verdammte Beziehungssache. Ich wollte etwas von Faye, ich wusste nur nicht was. Das musste ich erst einmal herausfinden. Diese Dialoge hatten mich das bisschen soziale Leben gekostet, das ich noch hatte. Das Letzte was ich brauchte war zwischen zwei Frauen zu stehen. Ich fragte mich, ob Faye mit denselben Problemen zu kämpfen hatte.

Einen Tag bevor ich Fayes Karte erwartete, hatte Ken Collins, der Direktor unseres Büros an der Ostküste, einen Herzinfarkt. Vor Sonnenuntergang war ich schon auf dem Weg nach Baltimore. Bis zu seiner Rückkehr wäre ich der Interimsdirektor für die Niederlassung. Alle Gedanken an Faye waren in meinen Hinterkopf verschoben worden. Erst als mich meine neue Sekretärin nach meinem Privatleben befragte, wurde ich aus meinen Gedanken herausgeholt. Ich musste Faye über die Wendung der Ereignisse informieren.

Dummerweise hatte ich mir meine Post nicht nachsenden lassen. Mein Ersatzschlüssel war in meinem Schreibtisch in Ventura. Ich musste am Montag jemanden fragen, ob er mir helfen könnte.

Am Sonntagabend schickte ich eine SMS an meine Sekretärin in Ventura, in der ich sie bat, meine Post abzuholen und an mich zu übersenden. Sie sagte zu, das am nächsten Tag zu tun und es am Donnerstag zu wiederholen.

Am Dienstagnachmittag starrte ich auf das ungeöffnete Paket mit der Post. Bevor ich enttäuscht werden würde, legte ich das Paket erst einmal in meine Schreibtischschublade. Ich war fast schon zu Hause als ich merkte, dass das Paket noch in der Schublade meines Büros war. Es gibt leider keinen Zugang zu den Büros nach Feierabend. Ich habe deshalb meinen Wecker eine Stunde früher gestellt, um ins Büro zu kommen bevor die meisten Mitarbeiter am Morgen eintreffen würden.

Ich glaube, es hätte mir das Herz gebrochen, wenn Fayes Karte nicht da gewesen wäre. Sie war es aber und ich war den ganzen Tag auf Wolke 7. Das Bild zeigt ein einsames Paar, das am Strand entlang ging. Er hatte seinen Arm um sie gelegt und ihr Kopf lehnte sich fest an seine Schulter. Genau wie meine letzte Karte hatte diese eine aufgezeichnete Nachricht.

Fayes schriftliche Nachricht war: „Die Tatsache, dass ich dich kontaktiert habe, ist alles, was du über meinen aktuellen Status wissen musst."

Ich habe ihre Sprachnachricht im Laufe des Tages mehrmals abgespielt.

„Ich liebe dich immer noch", sagte sie mit ihrer sexiesten Stimme.

Das war alles was ich als Antwort brauchte, um ihr zu antworten. Eine einfache Notiz mit meiner Telefonnummer wurde über Nacht an Faye geschickt.

+ + + +

Am nächsten Tag überprüfte ich die SMS unzählige Male, bis sie in „zugestellt" geändert wurde. Eine Einladung, sich meinen Mitarbeitern für einen Drink nach der Arbeit anzuschließen, lehnte ich ab und eilte nach Hause. In der Stunde, in der ich warten musste, habe ich mental jedes Szenario durchgespielt, das ich mir vorstellen konnte. Was wäre, wenn sie nur daran interessiert wäre, eine Freundin zu sein? Was wäre, wenn sie ein Kind hätte? Was wäre, wenn sie mich bekämpfen würde? Könnte ich boshafte Verweise auf unsere Vergangenheit vermeiden? Die Stunde verging nur im Schneckentempo.

Als es 20.00 Uhr wurde, saß ich nervös in meinem Zimmer. Ich hatte darum gebeten, dass Faye mich nicht vor 20.00 Uhr kontaktieren solle. Ich wurde mit jeder Minute nervöser, die ohne Anruf verging. Um 20.20 Uhr schlug mein Herz bis zum Hals, als mein Handy klingelte. Nicht nur ich hatte die Telefonnummer geändert, als wir uns scheiden ließen, Faye hatte das auch getan.

„Hier ist Elliot."

„Es ist lange her, Fremder.", sagte sie mit einer Stimme, die so viele Erinnerungen zurückbrachte.

„Das stimmt. Ich war mir nicht sicher, ob du anrufen würdest."

„Nun, du hattest zwar 20.00 Uhr gesagt. Vor einer Minute fiel mir ein, dass du von der Uhrzeit her eine Stunde voraus bist. Also vermutete ich, dass du deine Zeit meinst. Wie geht es dir?"

„Ich bin froh, dass du angerufen hast und danke, dass du mit der ersten Karte das Eis gebrochen hast. Wie geht es dir?"

Der Ton von Fayes Stimme änderte sich. „Ich bin voller Hoffnung. Unser Ende war so abrupt, dass ich mir nicht sicher war, ob du mir überhaupt eine weitere Chance geben würdest."

„Ich bin ebenfalls hoffnungsvoll. Sind wir reif genug, um miteinander auszukommen? Die Erinnerung an unser ständiges Gezänk verfolgt mich immer noch."

„Wir waren beide zu jung und nur auf unser eigenes Wohl bedacht. Keiner von uns wollte den anderen gewinnen lassen. Ich habe mich verändert und ich vermute, dass du es auch getan hast. Wenn du es mich noch einmal versuchen lässt, denke ich, dass ich viel flexibler sein kann."

Ich dachte eine Sekunde lang über ihre Aussage nach: „Ich habe ähnliche Diskussionen mit mir selbst geführt. Ich musste lernen Kompromisse einzugehen. Drei Jahre in meinem neuen Job haben mich gelehrt, wie wichtig das ist. Auch wenn der Gedanke, es noch einmal zu versuchen, sehr verlockend ist, leben wir immer noch tausend Meilen voneinander entfernt."

„Es ist nur ein Problem, wenn keiner von uns bereit ist, Kompromisse einzugehen. Ich kann eine Viertagewoche arbeiten und am Wochenende zu dir kommen. Zwei Wochen später könntest du eine Viertagewoche arbeiten und sich mir am Wochenende anschließen. Ich weiß nicht, warum du wieder im Osten bist, aber wie klingt das für dich?"

In den nächsten fünfzehn Minuten habe ich Faye über meine Karriere auf den neuesten Stand gebracht. Zu erklären, dass ich nur ausgeliehen worden war, bis der derzeitige Direktor zurückkehren würde, stellte ein potenzielles Problem für ihren Plan dar.

Faye schlug dann vor: „Bis du an die Westküste zurückkehrst, muss ich dann wohl jedes zweite Wochenende den Besuch machen. Wann wollen wir damit beginnen?"

„Du bist dir ziemlich sicher, nicht wahr?"

„Wir waren immerhin sechs Jahre lang zusammen. Es ist nicht so, dass ich dich nicht ein bisschen lesen kann."

„Okay, wann möchtest du anfangen?"

„Last-Minute-Tickets sind zu teuer. Vielleicht in zwei Wochen?"

„Wie wäre es, wenn ich dir ein Ticket für dieses Wochenende kaufe?"

„ WIRKLICH?"

„Ja klar. Ich habe viele Vielfliegermeilen und Gutscheine gesammelt."

Nachdem wir Fayes persönliche Daten besprochen oder eher mein Gedächtnis aufgefrischt hatten, vereinbarten wir, morgen erneut zu telefonieren. Ich war sehr zufrieden damit, wie das Gespräch heute Abend gelaufen war.

Wir hatten uns nicht nur an diesem Abend gut unterhalten, Faye hatte auch eine Grußkarte über Nacht besorgt. Diese zeigte ein kuschelndes Paar, das zu einem Regenbogen aufschaut.

Die Botschaft war: „Unsere Zukunft erwartet uns."

+ + + +

Die Überprüfung des Flugstatus alle zehn Minuten half mir die Zeit zu überstehen. Als ich im Wartebereich saß, war ich so nervös wie schon lange nicht mehr. Ich denke, ich wollte wirklich, dass es mit uns funktioniert, aber wir lebten beide jetzt ein anderes Leben. Einige ernsthafte Diskussionen mussten schnell angegangen werden.

Gerade wenn man denkt, dass man nicht in der Lage ist sich an unbedeutende Dinge zu erinnern, sagt dir dein Gehirn, dass es doch funktioniert. Faye trug das Kleid, das sie in unseren Flitterwochen gekauft hatte.

„Hallo Faye! Hier drüben!"

Faye hatte schon immer einen Raum mit ihrem Lächeln erleuchtet, wenn sie ihre strahlend weißen Zähne gezeigt hatte. Ihr heutiges Lächeln erwärmte wieder mein Herz. Als wir uns umarmten, atmete ich ihr Parfüm ein, eine weitere lange unterdrückte Erinnerung.

„Du hast deine Haare anders."

„Ein bisschen kürzer. Ich bin überrascht, dass du dich daran erinnerst."

Du trägst das Kleid, das du in unseren Flitterwochen gekauft hast. Es hat mir damals gefallen und tut es immer noch."

Das führte zu einer weiteren riesigen Umarmung. „Es erinnert mich an glückliche Zeiten. Füttere mich. Ich bin verhungert."

„Wie bitte? War eine kleine Tüte Brezeln im Flieger nicht genug?"

„Ich hatte zwei, aber nein, ich brauche echtes Essen. Du siehst aus, als hättest du ein wenig abgenommen."

„Ja, mehr als ein paar Pfund. Wenn es keine Geschäftsessen gäbe, bezweifle ich, dass ich jemals eine gute Mahlzeit essen würde. Mein Fokus lag ganz auf meiner Karriere."

Wir gingen in einen Imbiss, um dort ein Grillhähnchen zu essen, da sie darauf Lust hatte.

Dort sind wir endlich dazu gekommen, über unsere turbulente Vergangenheit zu sprechen.

„Was tun wir also, um zu vermeiden, dass wir uns wieder in dieser Falle verheddern?"

Faye legte ihre Idee vor.

„Sag einfach „ES REICHT"! Dann kann die Sache nicht eskalieren."

„Okay. Das ist eine gute Idee."

„Wenn du das nicht akzeptieren kannst oder willst, sagst du „NEIN, ES REICHT NICHT". Das bedeutet, dass wir noch einmal darüber sprechen werden, aber erst eine Stunde später."

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