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Revision und Quo vadis

Geschichte Info
Zwei Geschichten zum Thema Eheprobleme
1.2k Wörter
4.2
15k
1
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Vorwort:
Die Idee einer Flash-Geschichte habe ich von den amerikanischen Kollegen, die diese Tradition in den englischsprachigen Geschichtenboards pflegen. Leider war das Werk zu kurz, um hier allein stehend veröffentlicht zu werden. Deshalb habe ich eine weitere Geschichte hinzugefügt, in der es auch um Betrug des Ehepartners und dessen Konsequenzen geht. Die erste Geschichte ist Fiktion, die zweite basiert auf einer wahren Begebenheit.

Revision
Ein Flash

Heute morgen war sie irgendwie anders als sonst. Aus dem Bad hörte ich die Dusche laufen. Schon seit einer halben Stunde. Keine Nebengeräusche, kein Radio. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, hätte ich gewartet, bis ich aus dem Haus war.

In der letzten Zeit verbreitete sie eine unangenehme Stimmung im Haus. Angst, Unsicherheit, spontane Stimmungswechsel. Es fing an, interessant zu werden.

Drei Jahre nach der Geburt unseres zweiten Kindes ließ ich eine Vasektomie durchführen. Martha bestand darauf. Nun waren die Kinder schon eine Weile aus dem Haus und wir genossen unser Leben, wie jung Verliebte. Alles war gut, bis vor einem Jahr, als ich Kondome in Marthas Handtasche fand.

Reiner Zufall. Dass ich in ihrer Handtasche kramte, war nicht ungewöhnlich. Wir hatten keine Geheimnisse in dieser Hinsicht. Ich suchte nur etwas Kleingeld.

Nachdem sich die Wellen des ersten Schocks gelegt hatten, beobachtete ich sie genauer. Misstrauen fraß sich ganz langsam ins Bewusstsein. Aus dem Misstrauen wurde Wut. Ich war mir noch nicht klar darüber, wie ich mit dem Problem umgehen sollte.

Reden?
Sie würde es leugnen. Dazu kannte ich sie zu gut.

Rache?
Keine christliche Tugend, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen.

Meine Frau wurde zu einer strengen Katholikin erzogen. Das offenbarte mir eine Lösung des Problems. So dachte ich.

Die Vasektomie dauerte damals nur zwanzig Minuten, aber die operative Revision fast eine Stunde. Sechs Wochen später erklärte mir mein Urologe, dass die Operation erfolgreich war. Das war vor zwei Monaten.

Ich saß in der Küche und wartete mit einer Tasse Kaffee in der Hand darauf, dass sie endlich aus dem Bad kam. An ihrem besorgten Gesichtsausdruck gab es nichts zu deuten, als sie sich mir gegenüber hinsetzte. Ich wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis sie einen Schwangerschaftstest kaufen und benutzen würde.

Ihr Verstand musste ihr sagen, dass ich nicht der Vater sein konnte. Die Zeit war reif, dass sie ihren Zustand erklärte. Ihr sorgenvoller Blick, als sie aus dem Bad kam, ihre geröteten Augen, zerfraßen meine Entschlossenheit wie die Salzsäure eines Kunstattentäters ein teures Gemälde. Angst kroch in mir hoch. Angst, dass sie meine Wahrheit erfahren würde.

"Dieter, wir müssen reden."

Ich hatte hoch gepokert und ich fühlte mich elend. Wie ein Zocker nach einem verlorenen Spiel.

© Nucleus im Februar 2009


Quo vadis?
Repost meiner Geschichte von Juni 2008

„Scheiß Dunkelheit ... O.K, nur nicht ängstlich werden Manni“, versuchte ich mich zu beruhigen.
Schließlich war es schon dunkel, als ich in den Garten ging ...
„Wie lange bin ich schon hier? Wo ist meine Uhr ...?
Auf dem Nachtschrank wird sie liegen, so sonst?
Naja, irgendwann wird es schon hell werden.“

Ich griff mir an den Hals, fühlte rauhe Haut, aber keinen Schmerz.
Wie sollte ich auch. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der die gleiche Erfahrung gemacht hatte. Es ist so verdammt ruhig hier. Ob das immer so ist?

„Könnte vielleicht jemand mal das Licht anmachen?
Aach, vergiss es einfach Manni, es scheint keinen hier zu interessieren“, meine Finger klopften einen imaginären Takt auf dem Oberschenkel.

Normalerweise geht doch hier die Post ab. Hab’ ich mal gelesen.
Die, die das geschrieben haben, hatten echt keine Ahnung, wie es hier wirklich ist.
Nichts, Nada, nur tödliche Ruhe. Mann, geht mir das auf den Nerv.

Vielleicht hätte ich doch mit ihr reden sollen ... oder mit einem Seelenklempner, meinetwegen auch Pro Familia. Dafür sind die doch da?

Scheinbar hatte man meine Bitte gehört. Es wurde heller. Zunächst nur ein Schimmer, aber dann konnte ich es sehen. Das Kinderzimmer.
„Patrick und Lena! ... Ihr seid doch ...“
Nein, ich glaube es nicht. Mir wurde schwindelig.

Konnte mir überhaupt schwindelig werden? Ich hatte doch heute nichts getrunken.
Beide lagen in ihren Betten. Ihre Augen waren offen, starrten mich an. Ihre Münder formten lautlos ein Wort:
„Geh ...“

Sie verlangten von mir, dass ich gehen sollte? Warum? Ich hab’ sie doch mitgenommen.
„Pat ..., Lena ..., kommt zu mir. Lasst mich hier nicht allein. Wir drei hier zusammen. Soll sie doch sehen, wie sie ohne uns zurechtkommt. Ihr neuer Liebhaber wird sich schon kümmern.“
Ich musste weinen, aber es kamen keine Tränen.

So war das also ..., ich konnte es fühlen. Es war Schmerz, einfach nur Schmerz. Meine Seele schrie auf.
Hatte ich überhaupt eine Seele? Der Pfarrer und alle, die ich kannte, sprachen von ihr und ich wunderte mich immer nur, an welcher Stelle im Körper sie wohl zu finden war.
Das Licht schwand, die Betten leer, zerwühlt, überall Blut.
„Pat ..., Lena ..., wo seid ihr?“

Um mich wurde es dunkel. Wie lange? Ich hatte keine Ahnung.
Ich vergrub mein Gesicht in den Händen, raufte mir die Haare.
Verdammt ..., wie konnte ich nur glauben ...

Als sie mir sagte, sie würde mich verlassen, weil er ihr ein besseres Leben bieten könnte. Da musste es passiert sein. Ich verlor meinen Glauben, fing an zu saufen. Damals, als noch alles in Ordnung war, wäre ich nie auf die Idee gekommen, mit Alkohol Probleme wegzusaufen. Die Leute, die das taten, waren für mich Schwächlinge. Jetzt war ich selbst einer. Sollte mich mal jemand fragen, es ist verdammt einfach, ein Schwächling zu werden.

Es wurde wieder heller. Diesmal sah ich in unser Schlafzimmer. Sie stand genau vor mir, schaute in den Spiegel der Schranktür. Sie hatte das schwarze Kleid an, das sie beim Begräbnis ihrer Eltern trug. Ihre geröteten Augen wirkten müde und leer. Der Glanz der letzten Wochen war gewichen. Sie blickte mich an, schüttelte den Kopf und ging. Sie musste mich doch sehen.

„Bleib“, schrie ich ihr hinterher.
„Ich muss mit dir reden“, aber sie ging einfach.
Ich schlug mit beiden Händen an den Spiegel. Sie musste mich doch hören.

Ich wurde von einer unbekannten Kraft weg gezogen. Das Schlafzimmer verschwand. Dunkelheit, lange Dunkelheit.

Als ich wieder etwas sah, verließ ich das Haus. Alles um mich herum war still. Selbst meine Schritte durchs hohe Gras auf dem Weg zur Scheune waren nicht zu hören. Lautlos öffnete sich das Scheunentor.
Warum war ich hier?
Im schwachen Schein der Leuchte stieg ich auf der Leiter hoch, ging zu der kleinen Tür auf dem oberen Boden. Aus ihr hing ein Lastenseil über einer Rolle.

Den Ruck, der durch meinen Körper ging, spürte ich nicht. Aber Panik, als mir die Seilschlaufe unbarmherzig die Leben spendende Luft abschnürte. Meine Hände ergriffen die Schlaufe um meinen Hals. Ein Blick nach oben. Niemand war da, der das Seil hätte durchschneiden können.
Hoffnung, Resignation. Die Grenzen lösten sich auf. Im freien Fall stürzte ich in Dunkelheit, der Ort, an dem ich mich befand, von dem keiner wusste, wo er war.


Ein dünner Schein einer Nachtleuchte. Das Kinderzimmer ...

„Neeein!“, mein Schrei verebbte im Nichts.

Das also musste die Hölle sein. Meine persönliche Hölle.

© Nucleus 2008


P.S. Das rote H ist mir nicht wichtig, eher ein Kommentar, der sich mit dem Text auseinandersetzt. Vielen Dank für die Mühe und das Interesse.

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4 Kommentare
KojoteKojotevor mehr als 12 Jahren
Die Erste...

...kannte ich schon. Ist aber immer wieder gut! ;-D

Die Zweite ist natürlich heftig unter den gegebenen Umständen. Allerdings muss ich sagen, dass sie ohne deine nachträglichen Infos (die ich unglücklicherweise schon zuvor hatte, weil ich deinen Kommentar zuerst gesehen habe) nicht ganz sicher bin, ob ich sie wirklich verstanden hätte. Die Hinweise auf das Schicksal der Kinder waren vielleicht ein ganz klein wenig zu dünn.

Schwer zu sagen, wenn man es vorher wusste...

Anyway...

Ist auch Kunst. Kann also nicht wech... ;-D

NucleusNucleusvor mehr als 12 JahrenAutor
Nachtrag

Vielleicht war es nicht deutlich genug. Die zweite Geschichte basiert auf einer traurigen, aber wahren Begebenheit. Beaengstigende Tatsache fuer mich war, dass ich die Geschichte schrieb, bevor ich wenige Tage später den Zeitungsartikel entdeckte. Der genaue Ablauf der Tat war mir bis dahin unbekannt. Meine Geschichte weicht daher in den Details ab.

Zitat der Zeitungsmeldung:

Limburg Familiendrama:

Vater toetet zwei Kinder und sich selbst

Montag, 16.06.2008, 16:09

Bei einem Familiendrama im hessischen Mengerskirchen hat ein Vater offenbar seine beiden Kinder und dann sich selbst getoetet. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Limburg mitteilten, war die Mutter am fruehen Montagmorgen in ihr Wohnhaus zurueckgekehrt und hatte dort ihre zwei Jahre alte Tochter und ihren vier Jahre alten Sohn tot in ihren Bettchen gefunden. Die von ihr alarmierten Polizeibeamten suchten das Grundstück ab und fanden den 28 Jahre alten Vater erhaengt in einem Schuppen. Die Todesursache der Kinder ist noch nicht geklaert. Beide Kinderleichen wiesen den Angaben zufolge aber Verletzungen am Hals auf.

Ob diese Verletzungen auch zum Tode fuehrten, ist aber noch unklar. Eine Obduktion in der Gießener Gerichtsmedizin solle Aufschluss bringen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Limburg. Mit ersten Ergebnissen sei in den kommenden Tagen zu rechnen. Derzeit deute aber alles auf ein „Familiendrama im Rahmen einer Trennungssituation der Eheleute“ hin.

Die etwa 30 Jahre alte Mutter steht laut Polizei unter Schock und wird von Notfallseelsorgern betreut. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, war der Vater der Kinder im vergangenen Jahr bei einem Verkehrsdelikt auffaellig geworden. Sonst habe er keine Vorstrafen gehabt. Das Jugendamt sei insofern in der Familie taetig geworden, als dass der Landkreis die Kindergartenkosten des Vierjaehrigen übernommen habe.

HartMannHartMannvor mehr als 12 Jahren
1 Gut, 2 Naja

Ich finde die erste Geschichte hervorragend. Sowohl von der unkonventionellen Idee, als auch von der mit groben Strichen skizzierten Szene her. Und ob der Mann vorher hätte nachdenken müssen, was sein wahnwitziger Plan bewirkt oder nicht: wir alle haben schon Pläne geschmiedet, kamen uns irrsinnig schlau vor und wurden dann vom Leben aufs Kreuz gelegt.

Der Typ kriegt was er will, aber eigentlich will er es nicht jetzt, wo ers hat. Sehr lebensnah.

Die zweite Geschichte geht mir etwas weit. Gut, wenn man das in die Wirklichkeit und wieder herausdriften eine Alkis nachvollziehen will ist es sicher atmosphärisch gut getroffen. Aber dennoch nicht mein Fall.

Ich stimme Auden James insofern zu, als dass Deine Geschichten immmer hart am Rand der Nicht-Erotik entlangsurfen. Literotica sollte nicht ein reines Pornoportal sein, deshalb finde ich Deine Beiträge ein echte Bereicherung. Ich muss sagen, ich bin erstaunt wie begeistert ich von Deinen Geschichten bin, obwohl ich hier auf der Suche nach eindeutigerer Kost bin.

Es muss daran liegen, dass Du ein sehr gutes atmosphärisches Geflecht webst, dass einen eintauchen lässt. Bravo!

amotriamotrivor etwa 15 Jahren
Stil mit Niveau!

Hallo Nucleus,

du hast eine beneidenswert gute Schreibe! Beide Geschichten gefallen mir gut. Kleiner Flüchtigkeits-Stilfehler in der zweiten mit dem etwas vermurksten

Satz "....Falle in Dunkelheit, dem Ort...." Zwei Sätze wären da besser gewesen.

Ansonsten danke für die niveauvollen Beiträge. So etwas wird hier dringend gebraucht!

Zum Inhalt, naja: Schwängern aus Rache? Spätestens beim zweiten Nachdenken müsste dem Täter doch klar werden, das so etwas nur mit einer Abtreibung und dem Ende der Beziehung ausgehen kann. Ein Gedanke an das von beiden Partnern im Grunde unerwünschte Kind, das der Täter unreflektiert zum Tatwerkzeug macht, wäre auch nicht schlecht gewesen. Wie weit ist da noch der moralische Schritt zum Einsatz der Schwängerung als Waffe im Krieg???

Der erweiterte Suizid der zweiten Geschichte und die Schwängerung wegen der Neben- oder besser, eigentlich angestrebten Haupteffekte bedingen einen Täter, der fernab jeder Moral und Rationalität, lediglich sein krankes Ziel verfolgt. So etwas bringen nur tief depressive, behandlungsbedürftig Kranke fertig. Insofern haben beide Geschichten auf den zweiten Blick doch etwas Gemeinsames.

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