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Ritter Wigbert auf der Flucht - Teil 02

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Lange harrten sie beengt in ihrem Versteck. Bertram und Wigbert wurden ob des ungeklärten Schicksales von Saafira immer unruhiger und beschlossen gerade, nach ihr zu sehen, als die geschmeidige Berberin wie ein Schatten herbeiglitt. „Ich bringe keine gute Nachricht", stieß sie hervor. „Draußen haben sich ein halbes Dutzend Reiter zum Bleiben eingerichtet. Ich konnte das Gespräch von zweien belauschen. Sie sollen diese kleine Oase besetzt halten, bis wir gefunden werden, die Gegend beobachten, ob wir entweder in die Oase kommen oder in Sichtweite vorbeireiten. Jedenfalls gehen die nicht freiwillig weg. Sie haben genug Proviant dabei, um es zwei Wochen oder länger auszuhalten. Auch genug Wasser ist dort. Wir können nicht weg und ohne Wasser halten wir keine Woche durch, von den Maultieren gar nicht zu reden!"

Darob waren alle einigermaßen bestürzt und begannen gleichzeitig zu reden und zu klagen, bis Bertram zornig ausrief: „Schweigt! Davon ändert sich doch nichts! Denkt nach, ob euch ein Ausweg einfällt. Seht nach, ob es irgendwo einen zweiten Ausgang aus der Schlucht gibt! -- Aber doch nicht alle auf einmal!" Wigbert und die fünf Schönen, die in einem wilden Haufen davon gestürmt waren, hielten inne. „Saafira und Rosanna ... Nein! Fatma und Amira suchen einen Ausgang, Sabah beobachtet die Reiter, aber sei ja vorsichtig! Und wir verhalten uns still wie die Maus, wenn die Katze vor dem Loch sitzt. Und denken nach!"

Das taten sie nun auch, bis nach mehr als einer Stunde die beiden Späherinnen aufgekratzt zurückkamen. „Wir einen Weg gefunden!", sprudelte Amira, die vor kurzem noch Rosanna aus Taormina gewesen war, hastig heraus.

„Aber die Maultiere können ihn nicht gehen!", warf Fatma ein und ‚ihr Vater Selim' übersetzte wieder, „ denn es ist nur ein steiler, felsiger Pfad und mehrmals muss man klettern. Das schafft vielleicht eine Wildziege, aber niemals ein Reittier."

„Kommen dann in andere Schlucht, die Nordwesten führt. Sind wir nicht weiter gegangen, ma ..."

„Zeigt es mir, ich muss es sehen!", unterbrach Bertram den Redeschwall und die drei verschwanden auf der Stelle. Weil sonst nichts zu tun war, betete der fromme Ritter Wigbert zwei Rosenkränze, einen für ihrer aller Rettung und den anderen als Buße für seine Sünden, derer er sich wohl bewusst war. Allerdings auch, dass er von seinem sündhaften Treiben vorläufig nicht lassen wollte. Da nahm er lieber weitere Bußgebete in Kauf und zur Beichte wollte er auch zu gegebener Zeit. Gerade hatte er das letzte ‚Gegrüßet seist du, Maria' in den Steinen der Wüste vermurmelt, da erschien eilenden Schrittes Bertram, kramte in seiner geräumigen Tasche mit den Kräutern, Salben und geheimen Krügen und rannte hastig weiter zum Ausgang der Schlucht. Dabei stieß er zusammenhanglose Worte hervor. Wigbert glaubte, etwas wie ‚Aschir' zu vernehmen. Erst dann kamen Fatma und Amira müde einhergewankt und sahen ihn fragend an. Achselzuckend deutete er in die Richtung, in der Bertram so eilig verschwunden war.

Marie-Claire, nunmehrige Mahana löste Sabah am Beobachtungsposten ab, dann begann eine unruhige Wartezeit. Es dauerte einige Zeit, ehe Bertram wieder zu ihnen stieß. Natürlich wollten alle Bescheid haben, was er getan hatte.

„Ich bedaure, dass ich Euch in der Eile nicht alles berichten konnte, aber es war die Zeit des Nachmittagsgebetes Aschr. Das musste ich ausnutzen, denn da knien alle auf ihren Teppichen und schauen unverwandt in Richtung Mekka. Das heißt in unserem Falle, dass die sechs Krieger hinaus in die Wüste sehen und nicht, was sich hinter ihnen, wo der Ausgang der Schlucht verborgen ist, ereignet. Nun hat sich ereignet, dass es mir gelang, ein geheimes Schlafmittel in ihren Tee zu geben. Gleich nach dem Salat, das ist das vorgeschriebene Gebet mit allen dazugehörenden rituellen Bewegungen, haben sie reichlich Tee getrunken. Die Wirkung ist so, dass sie genau drei Stunden später sehr müde werden, aber nicht einschlafen, wenn sie sich nicht bewegen. Das rasende Blut muss das Gift in alle Teile des Körpers tragen, sonst wird man nur träge und schläft nicht. Wir müssen sie also dazu bringen, dass sie sich in genau zweieinhalb Stunden von jetzt an heftig bewegen. Denkt nach!"

„Wir kämpfen mit ihnen!", rief Wigbert laut, aber mutig.

„Pssscht!", zischte es ihm aus fünf Kehlen entgegen und Bertram fuhr fort: „Nein, das ist zu gefährlich. Immerhin sind es sechs erfahrene Schwertkämpfer. Auch wenn sie müde sind, könnten sie dich töten. Außerdem möchte ich keine Leichen herum liegen lassen. Deine nicht und ihre auch nicht. Denn das würde verraten, dass wir hier gewesen sind. Lasst mich nachdenken!" Und er setzte sich auf seine Hacken und grübelte. Dabei rieb er seinen Zeigefinger am Nasenflügel. Plötzlich hielt er inne, streckte den Finger in die Luft, ein schelmisches Lächeln ließ sein Gesicht erstrahlen. Er sprang auf und rief halblaut: „Ich hab's! So müsste es gehen!"

Tuschelnd verriet er den Fluchtgefährten seinen Plan. Etwa zwei Stunden später versteckten sich Wigbert mit seinem Schwert, Saafira mit ihrem Krummsäbel, Rosanna mit den Wurfmessern und Bertram mit seinem Medizinbeutel hinter einem großen Felsen und beobachteten das Geschehen in der Oase. Die Bewegungen der Männer wurden immer behäbiger. Auf einmal erklang Mädchenlachen und Gesang. Die sechs Krieger lauschten ungläubig und wandten ihre Köpfe nach Westen. Plötzlich hüpften im Gegenlicht der untergehenden Sonne drei verspielte Frauengestalten durch die Wüste. Der Anblick faszinierte die männlichen Betrachter ungemein, denn nicht nur trugen die Mädchen keinen Gesichtsschleier, sondern schienen auch sonst kaum bekleidet. Jedenfalls waren die langen schlanken Beine zumindest als Umriss gut zu erkennen. Also trugen sie wohl keine traditionellen Gewänder.

Die Aufregung in der kleinen Oase wuchs. Das mussten die verheißenen Huris aus dem Paradies sein! Die Männer waren sich darin einig. Und dass sie sich der Verheißung bemächtigen wollten ebenfalls. Eines war aber klar: Sechs Männer, drei Huris, da mussten drei das Nachsehen haben. Also rannten alle gleichzeitig los, um eine der drei sagenhaften, verlockenden Freudenbringerinnen einzufangen. Dies gestaltete sich aber schwieriger, als sie es sich ausgemalt hatten, denn einerseits flohen die Huris tänzelnd, singend und lachend immer weiter hinaus in die Wüste und andererseits wurde die Beine der Verfolger bei jedem Schritt schwerer und schwerer und schwerer.

Nach und nach sammelte Wigbert mit den Maultieren die bewusstlosen Krieger und die halbnackten Huris ein und brachte sie zurück zur Oase, wo Bertram schon wieder einen Gifttrank mischte, denn er den sechs Bewusstlosen einflößte. „Damit schlafen sie eine ganze Nacht und einen ganzen Tag. Bis dahin sind wir schon weit weg. Und wem wollen sie erklären, was ihnen widerfahren ist und vor allem, warum?"

Es war so gekommen, wie es Marie-Claire vorhergesagt hatte. Sie brachte alle ‚Männär um Verstaand' und dann kam Bertram mit der -- chemischen - Keule! Zuletzt, während alle anderen schon in ihren Verkleidungen auf den Maultieren bereit zum Abmarsch waren, hatte der noch eine wirklich perfide Idee: Er platzierte die sechs Bewusstlosen -- „Ich kenne diese sechs. Sie haben mich immer wie einen Haufen Scheiße behandelt!" -- jeweils hinter eines der gut gefütterten Kamele. „So!", meinte er fröhlich, „morgen Abend, wenn sie erwachen, werden sie sich im wahrsten Sinn des Wortes in einer beschissenen Lage wiederfinden."

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Anonymous
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7 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor 9 Monaten
@ Anonymus (07/24/23): "Wie geht's den [sic] weiter?"

Gar nicht! Der Verfasser der vorliegenden Geschichte ist nämlich bereits vor längerer Zeit verstorben.

–AJ

AnonymousAnonymvor 9 Monaten

Wann geht's den weiter?

helios53helios53vor fast 10 JahrenAutor
Teutonen

Ich nehme aber mit Befriedigung zur Kenntnis, dass es Teutonen gibt, die im Internet recherchieren können. Mit dem Wort habe ich schon manchen "Teutonen" verwirrt und damit letztlich seinen Horizont erweitert!

;)

swriterswritervor fast 10 Jahren
@helios53: Kapazunder

Wikipedia hat mich aufgeklärt, dass Kapazunder weder eine Papageienart sind, noch Mönche eines Benediktiner-Klosters.

Kapazunder = Austriazismus von Koryphäe.

Bedenke, dass du es hier hauptsächlich mit Teutonen zu tun hast, die dein "Österreichisch" nicht immer verstehen. Es genügt ja schon, dass man die Kommentare von AJ nicht nachvollziehen kann.

swriter

helios53helios53vor fast 10 JahrenAutor
@swriter und wespe

Herzlichen Dank für eure Kommentare. Eure Kritik ist zumindest teilweise berechtigt.

Ich sah keine Veranlassung, die jetzt zwei Jahre alte Geschichte "aufzupolieren", denn, gerade du, swirter, solltest das wissen, nachträgliche Einfügungen führen zu einem Rattenschwanz notwendiger Umbauten, die letztlich eher das Gesamtgefüge stören. Aber ich sehe die Notwendigkeit, für das Literotica-Publikum doch noch das saftige Zwischenkapitel "Ritter Wigbert im Hochzeitsrausch" einzuschieben, damit wenigstens ein paar cl Sperma im Wüstensand versickern können.

"Tagereise" ist korrekt, "Tagesreise" aber auch (siehe Duden.de)

Für das Auffinden der anderen Druckfehler bin ich dankbar. Trotz zweier Kapazunder als Korrekturleser, sind diese durchgeschlüpft.

Die Fortsetzung dieser Story hat allerdings keine Priorität, zumal ich derzeit an mangelnder Inspiration und Motivation laboriere.

Danke, noch einmal!

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