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Saturnalia

Geschichte Info
"Es ist Fasching!"
8.1k Wörter
3.9
43.4k
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Zur Übersicht für die geneigte Leserin und den geneigten Leser -- es gibt ja deren einige, denen meine Geschichten gefallen -- hier noch einmal eine chronologische Übersicht meiner bisherigen Geschichten:

VOREHELICHES

[Der Unterschied]

[Die Grundbegriffe]

Das Obligatorische

[Über einen starken Typ]

[Ferienspaß I]

PennälerInnenfeten

Lernen fürs Abitur

[Ferienspaß II]

Erstes "Eheleben"

ERSTE EHE NEBST NEBENBESCHÄFTIGUNGEN

Auf Schlingerkurs in den Hafen (mit Ferienspaß III)

Der weltberühmte Pianist hat heute nicht seinen besten Tag

Auf der Durchreise

Der Wanderclub

Die Ernennung

[Hinter unverschlossenen Türen]

Vetternwirtschaft

Vom anderen Ufer

An der Ostsee hellem Strande ...

Wenn der Herr außer Haus ist, tanzt das Mäuslein im Bette

Die Sportskanone

Rameaus Geburtshaus

Die Rettung aus der Gosse

Die Tröstung

NACH DER SCHEIDUNG: FREI FLOATEND

Gartenarbeit

Das Cembalo

Urlaub mit Mama

Als Scheidungswitwe -- Ehevermittlung die erste

Nachgeholte Schülerliebe -- oder Ehevermittlung die zweite

Heldenzeugen

Die Viererbande

Nachhutgefecht

AUSFLUG INS HORIZONTALE GEWERBE

Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt

Der Rußlandheimkehrer

Fast, aber nur fast

Der Ausstieg

Der Segeltörn

WEITER WIEDER ALS "NORMALE" SCHEIDUNGSWITWE

Spanische Tage und Nächte und ein Abend in Frankfurt

Kontakte mit der freien Wirtschaft

Kuchen und Pizza -- aber bitte mit Sahne

Es ist viel zu beichten

Verführung eines Unschuldigen

Saturnalia

Die mit [] markierten Texte sind nicht in Literotica zu finden, denn sie handeln von Jugenderlebnissen, bei denen einige der handelnden Personen noch keine achtzehn Jahre alt sind, oder sie sind kürzer als 750 Wörter. Wer auch diese Texte lesen möchte, melde sich bei mir, möglichst per E-Mail.

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Als gute evangelische Christin hat man ja mit Karneval und Fasching nichts am Hut. Aber für eine Lateinlehrerin hat es schon etwas Faszinierundes, wie sich diese wohl auf heidnische Frühjahrsfeste zurückgehenden Bräuche in den von den Römern besetzten Gebieten Deutschlands über die Jahrtausende hinweg gehalten haben.

Und was man sich über die Ausschweifungen, die mit diesen Bräuchen einhergehen, in meiner Schulzeit unter uns Backfischen erzählte, war je nach Gesichtspunkt grauenerregung oder faszinierend, mag auch die Rede vom Anstieg der Geburtenrate im November ein Gerücht gewesen sein.

Trudis Freund Bernd, mit dem sie jetzt schon eineinhalb Jahre zusammenwar und bei dem sie seit einem dreiviertel Jahr wohnte, war ebenfalls nicht katholisch und stammte aus keiner "römischen" Ecke, er hatte aber das Karnevalstreiben während seines Studiums an der Kölner Kunstakademie kennengelernt und hatte Trudi im Vorjahr dazu überredet, mit ihm zu einem Hamburger Faschingsball zu gehen. Danach erzählte sie sehr angeregt von dem munteren Treiben auf der Tanzfläche und in den hinteren Räumen und meinte:

"Nächstes Jahr mußt du unbedingt mit uns mitkommen, das ist so eine lockere Stimmung, wir waren maskiert, man weiß fast nie, wer sich an einen ranmacht, einmal tanzte ein Schornsteinfeger mit mir, aber ich merkte bald, daß das eine Frau war, und dann wollte sie mit mir nach hinten --"

"Und bist du gegangen?"

"Ja, ich war neugierig, die Ulla -- so nannte sie sich -- war mir sympathisch, und ich war neugierig, und so sind wir hinten in ein Zimmer verschwunden --"

"???"

"Ja, der Hamburger Faschingsverein hat wohlweislich nicht nur den Tanzsaal, sondern auch einige Zimmer gemietet -- also, da haben wir dann gelesbelt -- das war auch mal ganz schön."

"Das hab ich dir ja schon vor Jahren gesagt, aber da hast du mir nicht geglaubt."

"Damals war ich ja noch ein ganz unschuldiges junges Ding."

"Daß ich nicht lache. -- Und hast du auch sonst --?"

"Ja, um drei Uhr morgens hat mich ein netter älterer Herr verführt, der hat schon den ganzen Abend immer wieder mit mir getanzt -- er war als Bäcker gekommen mit weißer Jacke und gekaroten Hosen --, und frühmorgens bin ich dann mal mitgegangen."

"Und was sagt Bernd dazu?"

"Was soll er sagen? Wegen so was ist er doch hingegangen. Er hat ja auch seinen Spaß gehabt, mit einer feschen jungen Hexe, die kannte er, glaub ich, von irgendwo."

"Na ja, ich weiß nicht, ob das was für mich wäre."

"Natürlich wäre das was für dich. Das hört sich jetzt so wild und unmoralisch an, aber es waren eigentlich alles nette Leute, und man kann natürlich auch ,nein` sagen. Das begrapschen kann man allerdings kaum verhindern, aber eine Hand am Busen oder unterm Rock -- was ist das schon?"

Es verging ein Jahr, ich hatte meine Frühjahrs- und Sommeraffäre mit Alfred und immer mal wieder Besuch von Stefan, manchmal jede Woche, manchmal ließ er sich zwei Monate nicht blicken, je nachdem wie sich seine Dreiweiberwirtschaft entwickelte und wie ihn seine Gerda unter Druck setzte, und es kam wieder die Faschingszeit.

Schon seit der Jahreswende bearbeitete mich Trudi so eingehend, bis ich zusagte, mit ihr und Bernd zum Faschingsball zu gehen. Trudi ging trotz Bernds Kopfschütteln und meinem entsetzten "Bist du wahnsinnig?" als Josephine Baker mit Bananenschurz, allerdings mit Bikinioberteil und Gesichtsmaske (um eine solche wurde ausdrücklich gebeten), Bernd als Schafshirt mit Zottelpelz, den er von irgendwo hatte und in dem es ihm bald zu warm wurde, und ich als polnische Bäuerin mit Kopftuch, damit man mich nicht an den Haaren erkennt, natürlich auch mit Maske, des Weiteren mit einer engen, das heißt nicht echten schwarzen Bluse und mit drei weiten dreiviertellangen Röcken übereinander. Sicherheitshalber legte ich noch einen "Keuschheitsgürtel" an in Form eines Latex-Bikinihöschens mit extra breitem Steg, das zwar meine Schenkel empfindlich drückte, aber nicht zur Seite zu schieben war.

Im Festsaal merkte ich bald, daß Trudi recht hatte, es waren lauter nette Leute, und ich fühlte mich in der lockeren Stimmung und dem mit manchen Anzüglichkeiten gespickten small talk bald pudelwohl. Die meisten Herren benahmen sich sogar anständig, manche aber benutzten natürlich die Anonymität, um mir und anderen Frauen an die Brust zu greifen, und als mir das dritte Mal beim Cocktailtrinken ein Herr die Hand auf den Schenkel legte und durch die drei Röcke dessen Dicke abmaß, gab ich ihm noch Feuer und sagte:

"Das machen die dicken Kattunröcke! In Wirklichkaeit sind meine Beine schlanker."

Die Stimmung wurde allmählich immer lustiger und lockerer, ich sah Trudi mit Mike, Bernds Bruder, der dieses Jahr auch dabei war und, obzwar als Seeräuber verkleidet, an seiner immer mitgeschleppten Kamera unschwer zu erkennen war, nach hinten verschwinden. Bernd winkte den beiden nach; er tanzte eng umschlungen mit einer schlanken Blondine, wohl die Dame vom letzten Jahr, von der Trudi erzählt hatte.

Ich blieb lange standhaft beim Abwehren allzuweit gehender Annäherungsversuche, bis ich mit einem jungen Clown tanzte, den ich an der Stimme erkannte. Es war Hartmut Burmester, der stellvertretende Leiter meiner Stadtteil-Bibliothek. Er bediente mich immer freundlich und absolut kompetent, was wichtige Neuerscheinungen betrifft, aber er sah mir immer schmachtend nach, besonders wenn ich mir etwas Erotisches aus dem "Giftschrank" geben ließ. Ich beschloß, diesen sympathischen Zeitgenossen heute zu erhören -- wenn er denn wollte.

Ich fand es albern, ihm zu verschweigen, daß ich ihn erkannt hatte, und so sagte ich ihm beim Tanzen:

"Schön, daß Sie auch hier sind, Herr Burmester -- aber ich darf dir doch ,Hartmut` sagen in dieser Atmosphäre?"

"Ehrlich gesagt, ich hab Sie auch an der Stimme erkannt, Frau Knaack --"

"Melanie!"

"-- Frau Melanie --"

"-- ohne ,Frau`, wenigstens heute!"

"-- gut -- danke! -- Melanie -- ich hab übrigens den neuen Roman von Martin Walser reinbekommen --"

"Nicht ganz mein Fall, das weißt du ja, aber darüber reden wir morgen oder übermorgen, jetzt hast du, glaub ich, geschlossen."

"Okay, natürlich! -- Gehen wir nicht an die Bar und trinken Brüderschaft -- wie du sagst: wenigstens für heute?"

"Sehr gute Idee! Ich muß mich wirklich mal setzen. Bevor du mich abgeklatscht hast, hab ich ja schon fast eine Stunde mit diesem Araber getanzt -- eine sehr guter Tänzer."

"Ich weiß nicht, wer das ist --"

"Ich auch nicht, aber wer weiß hier schon, wer wer ist -- außer dir hab ich außer meinen Leutchen noch niemand erkannt."

"Wer sind denn deine Leutchen?"

"Ich bin mit meiner Freundin hier -- das ist die Josephine Baker, wo ist die jetzt eigentlich? -- und ihrem Freund, das ist der Schafshirt, der da hinten mit der Blondine schwitzt."

Ich bestellte meinen Lieblings-Cinzano, Hartmut einen Whiskey, er bezahlte als Kavalier beides, und wir unterhielten uns angeregt über literarische Neuerscheinungen. Außer dem Du blieb Hartmut korrekt und s-teif, kein Busen- und kein Beingrapschen, und nach einer angemessenen Zeit fragte er:

"Die Musik hat gerade wieder angefangen. Wollen wir nicht noch mal tanzen?"

"Och, Hartmut, diese laute primitive Rockmusik mag ich nicht, ich steh mehr auf Jazz, das weißt du ja, ich hab, glaub ich, schon alles ausgeliehen, was ihr darüber habt, -- nein -- ich würd gern mal wissen, wohin es durch diese Tür geht. Da gehen immer Leute raus und kommen nach einer Zeit wieder."

"Da geht es zu den Klos."

"Ach so! Aber die Leute bleiben doch nicht eine Stunde auf dem Klo!?"

"Da sind, glaub ich, auch noch Zimmer."

"Das will ich mir mal ansehen! Kommst du mit?"

"Ja, wir können ja mal sehen", und es leuchtete etwas in seinen Augen, selbst durch die Gucklöcher seiner Maske.

Ich nahm Hartmuts Hand und schleppte ihn durch die besagte Tür. Sie führte auf einen Gang, wo über zwei Türen beleuchtete Männlein- und Weiblein-Symbole waren, aber es gab noch mehrere andere Türen, einige geschlossen, andere angelehnt. Ich ging eines dieser Zimmer und fand mich in einem plüschigen Séparée mit Kanapee und einem Tisch und dicken Brokatvorhängen vor den hohen Fenstern wieder. Auf dem Tisch war eine Klingel für die KellnerInnen.

"Wollen wir uns nicht eine Pulle Sekt genehmigen, Hartmut?"

"Oh ja, und ich würde sagen, auch was Leichtes zum Essen, ich hab schon ziemlichen Hunger, du nicht auch?"

"Eine sehr gute Idee! Machen wir es uns hier für eine Weile gemütlich! -- Bleib doch nicht auf dem harten Stuhl sitzen, komm zu mir aufs Kanapee, ich beiß nicht!"

Das ließ sich Hartmut nicht zweimal sagem, allmählich taute er auf und setzte sich neben mich in züchtigem Abstand von etwa einem halben Meter. Dann drückte er auf den Klingelknopf, und wir warteten, daß ein Kellner käme. Bald klopfte es artig an der Tür, und ich rief: "Herein!" Aber ich hatte wohl zu leise gesprochen, oder das Zimmer war zu groß, denn es klopfte noch einmal. Ich wiederholte meine Aufforderung lauter, und herein kam eine nette junge Kellnerin und fragte uns mit vollendeter Höflichkeit nach unserem Begehr. Hartmut bestellte eine Flasche Mumm, wir fragten nach dem Angebot an leichten Gerichten und entschlossen uns zu einer Fuhre Cevapcici mit pommes frites.

Während wir auf das Essen warteten, sagte ich leise zu Hartmut:

"Sei doch nicht so schüchtern; es ist doch Fasching!"

"Ja, Frau --"

"-- hm --"

"Melanie, ich hab es noch gar nicht ganz begriffen, vorgestern in der Bücherhalle, jetzt hier mit dir im Séparée --"

"Ich sag doch: Es ist Fasching! Ich hab doch deine Blicke registriert, so was merkt man als Frau, aber das weißt du doch sicher auch, und heute wäre doch -- heute könntest du -- könnten wir -- mal konkret werden -- du wolltest doch schon lange --"

Hartmut kroch vor Scham förmlich in sich hinein, und ich mußte ihn weiter aufmuntern:

"Du bist doch hier, um dich zu amüsieren, ich bin hier, um mich zu amüsieren, und ich probier doch lieber mit dir was aus als mit diesen naßforschen Typen, die hier den Saal unsicher machen."

Damit rückte ich an ihn heran, umarmte ihn und küßte ihn -- ja, wohin küßt man einen maskierten Menschen? -- ich applizierte diesen Kuß erst einmal auf Hartmuts Hände.

"Nehmen wir doch die Masken ab, wir wissen doch, wer wir sind!"

Als das geschehen war, umarmten wir uns nochmals und küßten uns lange und innig. Währenddessen klopfte es wieder, und die Kellnerin kam mit dem Sekt und dem Essen. Sie deckte den Tisch, servierte das Essen, schenkte den Sekt ein und verschwand quasi lautlos. Als sich niemand von uns rührte, blieb sie an der Tür noch einmal stehen und sagte:

"Klingeln Sie doch bitte, wenn Sie mich brauchen, und schließen Sie hinter mir ab, dann sind Sie ungestört."

"Ich war noch nie in so einem Séparée und wußte nicht, wie man sich da benimmt", sagte ich.

"Ich auch nicht. Ich war zwar schon letztes Jahr hier, ich glaub, auch deine Freundin, nicht war?"

"Ja, sie war letztes Jahr hier."

"-- aber ich habe mich nicht getraut, eine Frau abzuschleppen."

"Macht doch nichts!", und wir umarmten uns wieder. "Puh, ist mir heiß, ich muß mal diese schwarze Bluse ausziehen und das Kopftuch ab und die Haare mal etwas hochbinden. Zieh du doch auch deine Clown-Kluft aus, du verschwitzt sie doch völlig."

"Das geht doch nicht, ich hab doch darunter nur Unterwäsche an."

"Ich hab schon Männer so gesehen! Ich bin ja auch nur noch im BH. Aber wenn dir das unschicklich vorkommt, dann nehm ich auch den ab", und tat es. "Und du", fuhr ich fort, "kannst doch dein Unterhemd ausziehen, bis auf deine Clown-Ringelsocken siehst du so aus wie ein moderner Ballett-Tänzer. Die tanzen ja heute auch nicht immer mehr im Trikot, sondern in langen oder sogar kurzen Unterhosen."

"Das sind doch keine Unterhosen", sagte Hartmut, während er sich sein Unterhemd über den Kopf zog.

"Sehen aber so aus! Na, dann guten Appetit -- wie teilen wir -- es sind -- neun, das kann man doch nicht teilen, die Kellnerin sollte mal Nachhilfeunterricht im Rechnen nehmen -- also du fünf, ich vier."

"Ich weiß gar nicht, ob ich fünf aufkrieg."

"Ach, junger Mann, du mußt dir doch Energie anfuttern für später!"

Lachend und mit gutem Appetit aßen wir unsere Cevapcici und tranken den Sekt, gaben auch wie verliebte Leute dem andern den einen oder anderen Bissen und küßten uns immer wieder. Als alles aufgegessen war, hatten wir eigentlich noch Hunger, aber konnten wir so die Kellnerin rufen? Mußten wir uns nicht wieder anziehen? Ich hatte die rettende Idee und fragte Hartmut:

"Hast du dein Handy hier?"

"Ja, aber es ist ausgeschaltet."

"Hoffentlich hat Trudi -- das ist meine Freundin -- ihres nicht ausgeschaltet, und hoffentlich sitzt sie neben ihrer Handtasche."

Ich rief mit Hartmuts Handy Trudi an und hatte Glück.

"Hallo, hier ist Melanie --"

"-- wo bist du?"

"Ich bin noch nicht nach Haus gegangen, ich bin hier mit einem feschen jungen Herrn im Séparée, und wir haben uns bei dem warmen Wetter schon die Kostüme ausgezogen, um sie nicht zu verschwitzen --"

"-- nicht zu verschwitzen -- ach so, ja, natürlich --

"-- und jetzt wissen wir nicht, ob wir so die Kellnerin rufen können oder uns erst wieder anziehen müßten."

"Wenn alle Leute, die sich in einem Séparée verlustieren, sich vor dem Ruf nach dem Kellner erst wieder anziehen würden --"

"-- anzögen --"

"-- Lateinlehrerin im Séparée --"

"Das war nicht Latein!"

"-- dann wäre die Welt jetzt fünfhundert Jahre weiter."

"Merkwürdige Rechnung, aber ich verstehe. -- Kann man sich hier eigentlich irgendwo waschen?"

"Hinter der Wandvertäfelung müßte sich irgendwo ein kleines Waschbecken verstecken."

"Wenn ich dich nicht hätte und die großen Kartoffeln, dann müßt ich all die kleinen essen -- danke, Trudi!"

Ich betätigte also freiweg den Klingelknopf, hängte mir dann aber doch die Bluse über die Schultern und machte einen Knopf zu, und auch Hartmut schlüpfte wieder in seinen Clown-Dress, kam aber nicht mehr dazu, die große Sicherheitsnadel zu schließen, bevor die Kellnerin klopfte. Ich ging zur Tür, schloß auf und bestellte eine zweite Fuhre Cevapcici; vom Sofa rief Hartmut: "Und bitte noch eine kleine Flasche Sekt!"

"Sehr wohl, meine Herrschaften, bis gleich. Ich klopfe fünfmal, dann wissen Sie, daß ich es bin, hier ist jetzt großer Andrang zu den Zimmern, wir müssen die Leute schon nach oben schicken."

Die Kellnerin mußte gesehen haben, daß wir uns nur notdürftig etwas übergeworfen hatten, und so beschlossen wir, sie das nächste Mal oben ohne zu empfangen.

Hartmut wurde immer zutraulicher, und noch in dieser Wartepause fragte er:

"Ziehst du nicht auch deine zehn Röcke aus, die müssen ja auch fürchterlich warm sein."

"Da hast du recht! Ich hab auch schon hier einen Fettfleck gemacht, aber bei dem dunklen Stoff sieht man das kaum."

Damit zog ich mit neckischen Bewegungen die schweren Röcke aus: "Eins -- zwei -- zehn!" und stand mit meinem blau glänzenden Latex-Höschen neben Hartmut.

"Gefall ich dir?"

"Wahnsinnig! Du hast eine tolle Figur! Aber die kenn ich ja."

"Die kennst du, du Lüstling?"

"Ja, Melanie, entschuldige", zuckte Hartmut zurück, "aber du erinnerst dich doch, wir sind uns doch im Winter einige Male im Schwimmbad begegnet."

"Ach ja, richtig!"

Das hatte ich wirklich verdrängt. Ich schwamm damals mit einem Sportlehrer meiner Schule, auf den ich mir kurze Zeit mal Hoffnung machte.

Ich nahm Hartmuts Hände, legte sie mir auf die Taille und gab ihm auch die Streichelrichtung nach unten vor.

"Meinst du nicht, ich hab hier etwas viel?"

"Überhaupt nicht, Melanie! Aber was soll dieses harte Latex-Zeug?"

"Das ist eine Art Keuschheitsgürtel."

"Ach so", sagte Hartmut leicht resigniert, also hatte er begriffen.

"Aber jeder Keuschheitsgürtel hat auch einen Schlüssel. Hast du einen?"

"Ich glaube, ja", sagte er wieder lachend, "aber den hol ich erst vor, wenn die Kellnerin wieder raus ist."

Wir verbrachten die Wartepause im Weiteren mit Knutschen und Streicheln, einmal klopfte es einmal, etwas später zweimal, und als die Kellnerin schließlich fünfmal klopfte, hüpfte ich barbusig, wie ich war, zur Tür und ließ sie ein. Wieder legte sie uns die Cevapcici vor und füllte unsere Gläser, sah sonst nicht nach rechts und nicht nach links, fragte aber vor dem Hinausgehen: "Soll ich Ihnen die Heizung etwas andrehen, ist Ihnen nicht kühl?"

"Überhaupt nicht, es ist doch so warm heute!"

Ich ließ die Kellnerin hinaus -- "Ein Waschbecken finden Sie dort", sagte sie leise noch in der Tür -- und schloß wieder hinter ihr ab.

Zu diesem Teil der Mahlzeit setzte ich mich Hartmut auf den Schoß, und als verliebte Leute fütterten wir uns gegenseitig. Auf Fettflecken brauchten wir nicht mehr zu achten, und wo ein Waschbecken war, wußten wir auch. Wir beide waren wohl unbewußt heiß aufs Kommende und aßen recht hastig.

Hartmut verließ der Appetit, oder es packte ihn die Lust mit Macht, denn noch bevor wir alles aufgegessen hatten, stellte er seinen Teller auf den Tisch und begann, meine Brust zu massieren und meine Beine zu streicheln. Auch ich setzte meinen Teller ab und küßte Hartmuts flaumig behaarte Brust, rutschte etwas zu seinen Knien, um auch seinen Bauch und noch tiefer -- aber dafür hätte ich mich zu sehr bücken müssen, so entwand ich mich Hartmuts zarten Griffen, rutschte ganz vom Sofa, kniete mich vor Hartmut, streifte ihm seine Unterhose über den schon aufgerichteten Schwanz und begann ihn zu lutschen -- aber nicht lange, dann gab mir Hartmut durch Zeichen zu verstehen, daß er die Rollen tauschen wollte -- wahrscheinlich fühlte er, daß es bald zu spät sein würde -- setzte sich breitbeinig hin, der Schwanz waagerecht abstehend, ließ mich mich vor ihn hinstellen, streifte mir mit viel Kraft meine stramm sitzende Latex-Hose runter und leckte meine Muschi, daß es eine Art hatte. Ich kam mit einem unterdrückten Lustschrei, aber Hartmut wollte natürlich auch noch eindringen und sich seine Freude herausficken. Wieder entwand ich mich seinen Klammergriffen, ließ ihn konsterniert stehen, ging aber nur in die Ecke, wo das Waschbacken sein sollte, und richtig: Dort lagen auch Handtücher bereit. Ich nahm eines, legte es aufs Sofa, mich selbst in unzüchtig einladender Stellung darauf und hauchte: "Los, nimm mich!" Viel war da nicht mehr zu nehmen, Hartmut war ganz kurz vor seinem Höhepunkt und spritzte bei zweiten Kolbenhub, dann zog er seinen Liebesstab schnell wieder raus und sagte mit erschrecktem Gesichtsausdruck: