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oder: "Fass mich bloss nicht an!"
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Die kürzliche Trennung von July hatte mich ganz schön mitgenommen. Mehr als ich mir eingestehen wollte. Kerle waren tough und an der nächsten Ecke wartete schon wieder die Nächste.

Ich war in ne kleine 1-Zimmerwohnung mit Dusche und Kochnische gezogen. Das Einzige was ich außer Klamotten und Büchern retten konnte, war ein alter Videorecorder, einige Cassetten mit "Schmuddelfilmen" und einige CDs. Mein alter Kumpel Harald lieh mir ne kleine Stereoanlage.

Mein Sexualleben beschränkte sich-abgesehen von der "Aussprache" mit NINA- in den nächsten ca. 2 Monaten fast nur auf "do-it-yourself"-Spielchen beim Anschauen mehr oder weniger anregender Porno-Streifen, die ich alle längst in-und auswendig kannte. Alles sehr bescheiden. Und nicht wirklich befriedigend. Es war an der Zeit, mal wieder ne echte Braut aufzureissen. Es wurde höchste Zeit für die Vögel-Premiere in meiner neuen Bude.

Kneipen vermied ich in dieser Zeit nach Möglichkeit. Saufen und Trennungsschmerz ergeben keine gesunde Mischung. Vor allem nicht bei Männern.

Also ging ich öfters ins Kino. Ganz in meiner Nähe gab es eines. Es gehörte zu ner Kino-Kette, bei der ich bis vor kurzem gejobbt hatte.

Das war äusserst angenehm. Unter der Woche arbeitete ich dort einige Stunden abends, am Wochenende ganztags. Das war gut zum Aufbessern der kargen Studentenhaushaltskasse. Ausserdem gabs jeden Monat 10 Freikarten. Da Angestellte freien Eintritt hatten, wenn sie sich in ihrer Freizeit selbst einen Film anschauen wollten, verteilte ich die Karten bei meinen Kneipentouren unter den Ladies. Das kam immer gut an. Es war jedenfalls ein prima Türöffner für den Erstkontakt.

Der angenehmste Nebeneffekt war jedoch die Tatsache, dass das Personal überwiegend aus hübschen und in der Regel recht aufgechlossenen Studentinnen bestand. So fiel früher oder später fast von alleine ne gute Nummer ab. Und aus manchem "One-night-stand" wurde gar ne längere Beziehung.

Ich erinnere mich an Eva. Ein schwarzhaariges Vollblutweib, das mir bei unserem ersten gemeinsamen Kinobesuch nach allen Regeln der Kunst in der letzten Reihe famos einen ablutschte. Ich glaube es lief "Der mit dem Wolf tanzt". Ein Jahrhundertfilm, wie ich jedoch erst einige Wochen später wirklich beurteilen konnte. Für Kevin Costner hatte ich im Moment keinen Nerv. Was wohl jeder verstehen kann, der schon einmal in einer ähnlichen Situation war. Evas Vorführung lief unter dem Titel "Die auf der Flöte spielt" und ihre Vorstellung war oscarreif. Von mir hätte sie jedenfalls einen selbigen bekommen.

Nachdem Eva ihr Konzert zu einem grandiosen Ende gebracht hatte, standen wir mitten in der Vorstellung auf und gingen. Die Reihe war links und rechts von uns zwar nicht voll , aber gut besetzt. Beim Hinausgehen fragte Eva die Leute ganz kess:" Na, hat euch DIESE Vorstellung gefallen?" Und wie gut das einigen gefallen hatte! Einige Herren hatten ihren erigierten Schwanz in der Hand und rubbelten sich kräftig Einen ab oder ihre Partnerin hatte die Dinge inzwischen "in die Hand genommen."

Von solch angenehmen Zwischenspielen gab es im Laufe meiner Kinotätigkeit einige. Aber das war nun leider vorbei. Ich war in der letzten Zeit zu oft dem Dienst fern geblieben, und wenn ich mal erschien war ich meist zu spät und hatte ne gewaltige Fahne. Was meine Chefin, eine Gewalt-Wasserstoffblondine, die schon seit mindestens 5 Jahren immer 40 wurde, dazu veranlasste, mich schweren Herzens zu entlassen.

Da ich noch lose freundschaftliche kontakte zu meiner alten Wirkungsstätte unterhielt konnte ich gelegentlich am Wochenende kostenlos in das Kino in der Nähe meiner neuen Wohnung. Dort gab es Freitag und Samstag immer die sogenannte "Doppel-Nacht". 2 Filme zu einem Preis. Die begann um 23Uhr und zog sich bis in die Nacht um etwa 2Uhr30. Danach hatten schon so ziemlich alle Kneipen dicht. Zumindest alle gescheiten Kneipen. Was jetzt noch offen hatte, waren Bars, was für mich sowieso schon lange nicht mehr in Frage kam. Diese Erfahrung hatte ich schon vor Jahren mit meinem Ex-Onkel Klaus gemacht (der "Hurenbock" aus "ANJA"). Ich hielt Kerle schon immer für bescheuert, die für ne Pseudo-Unterhaltung 50 Mark oder mehr für einen Piccolo ausgaben. Oder noch mehr für ne Pseudo-Nummer. Denn nichts anderes bekommen Freier: PSEUDO-SEX!!! Egal, ob im Straßen-Puff, im Edelbordell oder beim Escort-Service. Es ist überall dasselbe Elend; nur die FASSADE ist etwas hübscher. Der Deal bleibt überall derselbe: (Pseudo)-Sex gegen cash! Darauf zu kommen ist eigentlich nicht schwer.Dafür braucht man sicher keinen Hochschulabschluß. Aber die Varianten männlichen Selbstbetrugs sind unerschöpflich. Das hatte ich vor Jahren bei den Bar-Touren mit meinem Ex-Onkel gelernt.Diese Erfahrungen sollten mir Jahre später bei meiner Achterbahn-Beziehung mit LARA noch gute Dienste erweisen; aber das konnte ich jetzt noch nicht einmal erahnen. LARA sollte mir erst einige Jahre später begegnen. Jedenfalls widerstrebte mir die Vorstellung einer Frau für sexuelle Dienstleistungen Geld zu geben . Nein, ich wollte schon selbst gemeint sein, wenn ne Frau mit mir ins Bett ging. Es musste nicht immer Liebe sein. Nein, gegenseitige Sympathie und Anziehung taten es auch. Oder einfach die gemeinsame spontane Lust auf ne aufregende Nacht.

Die Diskussionen die ich mit Freunden über das Thema "käufliche Liebe" bzw. Prostitution führte kann ich kaum mehr zählen. Ich hörte (und höre) immer die gleichen schwachen Argumente. Bis heute konnte mich keines überzeugen! Das Ganze hat überhaupt nichts mit Moral zu tun, sondern mit seelischer Hygiene. Es gibt Dinge, die Menschen gut tun und Dinge, die ihnen, früher oder später, schaden. Prostitution tut keiner Frau gut! Auch wenn gewisse Pseudo-"Tatsachenliteratur" inzwischen leider den Buchmarkt überschwemmt. Diese Elaborate tragen so schöne Titel wie "Mittags Uni-abends Puff" und es wird der Eindruck vermittelt, ganz normale junge Frauen würden einen Job wie jeden anderen machen, und das alles würde problemlos an ihnen abperlen. Alles dummes Zeug! Man kann auf Dauer keine Doppelexistenz führen ohne dass es auf die Psyche schlägt. Und wenn etwas gewaltig auf die Psyche schlägt, dann Prostitution! Glauben sie mir. Grade bei diesem Thema weiß ich ganz genau, worüber ich rede. Sollte ich auch nur noch den leisesten Zweifel am Elend dieses Jobs gehabt haben, spätestens meine turbulente Achterbahnfahrt mit Lara öffnete mir für das Elend dieses Milieus endgültig und für immer die Augen. Der Job einer guten Hure ist es, JEDEM Freier das Gefühl zu geben, ALLE ANDEREN wären Freier, nur ER wäre die berühmte AUSNAHME, bei der es der Dame wirklich Spaß macht und die Kohle, die sie von ihm nimmt, wäre nur ein bedauerlicher Nebeneffekt, den sie gerne vermeiden würde, aber: "Schnucki, wir sind hier halt nun mal in einer Bar, aber du bist wirklich ein ganz toller Hecht! So gut wie DU hats mir noch nie ein Gast gemacht! Echt spitze! Du darfst jederzeit gerne wieder kommen. Okay?" Freier sind Dummmköpfe! Alle miteinander! Ich bin immer wieder erstaunt, wieviele Männer sich bezüglich Sexualität mit sehr wenig zufrieden geben.

Aber die Thematik "Hure/Freier" gehört eigentlich zu "LARA" und wird in der Fortsetzung dieser Reihe einen breiten Raum einnehmen.

Nach dem ersten Streifen ging ich ins Foyer. Es war, wie immer bei "Doppel-Nächten" ,gerammelt voll. Ich hatte das Glück, noch einen freien Tisch zu entdecken, d.h. einen Tisch mit 2 Stühlen. Einer davon war noch frei. Auf dem anderen Stuhl saß eine Frau mit bemerkenswerter Ausstrahlung. Sehr schlank, lange schwarze Haare, gehalten von einem Stirnband. Jeans, ein dicker Pullover.Es war Winter und lausig kalt. Der Pullover konnte jedoch trotz seiner Weite die beiden bemerkenswerten "Argumente" der Dame nicht ganz verbergen.

Ich kaufte mir ne Cola und setzte mich neben sie auf den freien Platz. Noch etwas fiel sofort auf. Ihre ungewöhnlich starke Bräune. Eindeutig zu oft Solarium. Bei näherem Hinschauen fiel noch etwas unweigerlich ins Auge. Spuren einer früher wohl starken und tiefen Akne. Deshalb wohl die geballte Ladung Solarium. Die traurige Story hinter dieser Akne sollte ich schon bald, sehr bald erfahren. Und die Akne war noch das harmloseste "Souvenir" einer traumatischen Erfahrung.

Ihr Blick war ungewöhnlich. Sie schaute in die Runde als würde sie das alles hier nichts angehen. Als wäre sie völlig alleine im Raum.

Sie rauchte. Filterzigarette. "Marlboro Lights".

Ich wollte mir ebenfalls noch Eine anstecken bevor der zweite Film losging, hatte aber kein Feuerzeug dabei. Sie bemerkte mein Malheur und gab mir Feuer. Ein erster Blick aus nußbraunen Augen. ihr Blick ließ nichts erkennen. Weder Sympathie noch Abneigung. Völlige Neutralität. "RAMONA", sagte sie. "Das ist mein Name." Angenehm, Michael". "Okay, Junge, das hätten wir also geklärt. Und mehr gibts nicht, verstanden? Ich kenn so ziemlich jeden dummen Anbaggerspruch den es gibt. Und die intelligenteren davon kenn ich auch. Kein Bedarf. Grad im Moment nicht. Mein letzter Kerl steckt mir noch ziemlich in den Knochen. Und ne schnelle Nummer hab ich auch nicht nötig. Also geh nach der Pause zurück und geniesse den zweiten Film". Ich war absolut sprachlos! Und so etwas kam bei mir äusserst selten vor! Und doch war ich keineswegs eingeschnappt. Die Lady gefiel mir. Grade jetzt. Der zweite Film begann . "BLADE RUNNER". Der gehörte schon seit langem zu meinen "Top 10". Aber was waren Harrison Ford und Rutger Hauer gegen Ramona?

Sie machte keine Anstalten aufzustehen. Musste sie nicht weiter arbeiten? Sie sollte mir diese Frage gleich beantworten. "Hey, Ramona, hilfst du mir mal bitte beim Getränke auffüllen?" kam es von hinter der Theke, die nicht weit von unserem Tisch entfernt war. "Ich hab Feierabend! Du kannst mich mal, Rainer!"

"Gern, Süsse, jederzeit. Wo und wann immer du möchtest." "Ach Rainer, übernimm dich nicht, Kleiner. Du hast garantiert nicht was ich brauche." Konnte das girl cool sein! Ich hatte schon immer ne Schwäche für Frauen die nicht auf den Mund gefallen waren. Ich mochte schlagfertige Ladies.

"Siehst du, Mike", Sie duzte mich vom ersten Satz an, "das hab ich gemeint. So einen billigen Mist muss ich mir mindestens viermal die Woche hier anhören, und Rainer ist noch nicht einmal der Schlimmste. Da gibts noch ganz andere Prachtexemplare." Ich nickte nur. "Na, was ist? Keinen Bock auf "Blade Runner"?" "Kenn ich in-und auswendig. Schon acht Mal gesehen ;mindestens". "Und?" "Was und?" "Na, das Movie, was denkste so drüber?"

In den nächsten 2 Stunden entspann sich zwischen uns beiden eine angeregte Unterhaltung. Wir mochten beide die gleichen Filme. Ramona kannte sich auf diesem Gebiet bemerkenswert gut aus. Sie tat es in einer Sprache die nicht angelesen war. Ihre Statements hatte sie nicht aus "Reclams Film-Lexikon". Nein. Sie hatte die Streifen gesehen, so wie sie darüber sprach. Sie faszinierte mich immer mehr. Zum ersten mal seit langem konnte ich mich mit einer Frau unterhalten, ohne immer ständig nur an DAS EINE zu denken. Sicher, gelegentlich blieb mein Blick an ihrem Pullover hängen und ich malte mir die beiden Prachttitten aus, die darunter sicher verborgen waren. Und ich malte mir weiter aus, was ich und mein Lümmel, der inzwischen in meiner Hose bis zu Bersten gespannt war, mit diesen Brüsten alles veranstalten würden. Und natürlich hatte mich die Antwort, die Ramona Rainer gegeben hatte, gereizt. Ich dachte: "Wenn Rainer nicht das hat, was Ramona braucht, vielleicht hatte ICH es? Ich hatte es ganz sicher!" Wohl ein typisch männlicher Gedankengang. "Meiner ist grösser als Deiner!" Das Spiel trägt immr den selben Namen. Diese Klasse-Frau konnte mir nicht erzählen, sie würde Sex indifferent gegenüber stehen. Mir nicht! Die Aussicht auf einen unverhofften "One-night-stand" versetzte mich in Hochstimmung. Außerdem gings nicht nur um den Fick. Mein stark angeschlagenes männliches Ego hatte ein Erfolgserlebnis mal wieder dringend nötig! Und so wie der Abend hier im Kino weiter ging sah es ganz gut für mich aus.

Es war inzwischen kurz nach 2Uhr nachts. "Wie schauts ,Mike? Bringst du mich nach Hause? Die Gegend ist nicht die Beste, wie du wohl weißst. Ein girl um diese Uhrzeit alleine. Wohl klar was die Kerle denken, nicht?" Sicher. Ich dachte inzwischen leider selbst sehr oft so. Sie wohnte ganz in der Nähe des Kinos, nicht weit von meiner neuen Adresse entfernt. So viel hatte Sie mir inzwischen verraten. "Okay, Ramona, mach ich doch gerne". "Gut, Mike, lets go". Wir verließen das kino. Sie ging vor mir her Richtung Ausgang. Was für ein Anblick! Lange, schlanke Beine, ein beachtliches Hinterteil, zusätzlich betont durch hautenge Jeans, Marylin-Monroe-Hüftschwung! Das waren prächtige Aussichten für den Rest der Nacht. Mein Schwanz dachte genau so... Er hatte inzwischen immer deutlicher seine eindeutigen Bedürfnisse angemeldet.

Wir unterhielten uns auf dem Heimweg weiter sehr angeregt über Filme. Kurz vor ihrer Haustür wechselte sie allerdings abrupt das Thema. "Pass mal gut auf, Mike. Du scheinst mir ein ganz anständiger Junge zu sein. Jedenfalls hat mir ne Unterhaltung mit nem Kerl schon lange nicht mehr so viel Spaß gemacht wie mit dir heute. Thanks. Wenn du so bleibst wie bisher kannst du noch auf einen Kaffe mit rauf. Ich kann jetzt sowieso noch nicht einschlafen. Wenn du durchhältst, können wir uns auch nen Film zusammen anschauen. Aber probier nichts, okay? Ich möchte den Abend nicht kaputt machen müssen, indem ich dir auf die Finger klopfen muß. Das würde ich echt schade finden. Bei mir war schon ne halbe Ewigkeit kein Kerl mehr in der Wohnung. Schon gar nicht um diese Uhrzeit. Das hat seine Gründe, die dich zunächst aber mal gar nichts angehen. Wenn ich NEIN sage, meine ich auch NEIN!!! Und da bin ich nicht die einzige Frau, die so funktioniert. Du scheinst mir intelligent genug zu sein, das zu verstehen??? FASS MICH BLOSS NICHT AN!!!" "Ist klar, Ramona.ich fand den Abend bisher auch toll. Und ich will auch, dass er toll endet". Das war durchaus ehrlich gemeint und doch nicht ohne Hintersinn. Unter "toll" stellte ich mir inzwischen etwas ganz anderes vor! Sicher war mir das klar, von wegen Frauen meinen auch wirklich "NEIN",... und so weiter. Mir war aber schon in diesem Augenblick, wir waren inzwischen vor ihrer Haustür angekommen, klar, meine Hormone würden über meinen Verstand siegen. Das befürchtete ich jedenfalls. Andererseits war ich froh, endlich mal wieder eine ungewöhnliche und interessante Frau kennnen lernen zu können und wollte mir die Sache wenn irgend möglich nicht gleich wieder durch meine Geilheit, die allerdings inzwischen beträchtlich war, verderben.

"Sei bitte leise. Hier wohnen zwar überwiegend jüngere Leute,aber die sind leider fast alle ein bisschen spießig. Besonders meine Nachbarin mir gegenüber im 1.Stock. Biggi hat Probleme mit ihrem Kerl. Der säuft und geht ihr dann im Vollrausch an die Wäsche. Das kann Sie nicht ausstehen. Was ja okay ist. Keine Frau mag nen Kerl in diesem Zustand. Jedenfalls dann, wenn sie noch richtig tickt. Mindestens einmal im Monat will sie ihn verlassen und genau so oft geht sie auch wieder zu ihm zurück. Und das alles muss ich mir lang und breit anhören. Jeden Monat, seit nun fast einem Jahr. Okay, das arme Ding hat sonst niemanden. Also lass ich sie sich bei mir ausheulen."

Das war ein erster leiser Hinweis auf einen von Ramonas Macken. Was ich jetzt jedoch noch nicht ahnen konnte, aber bald erfahren sollte. Ramona hatte ein ausgeprägtes "Helfer-Syndrom". Das betraf Frauen und Männer. Problemtypen, ob männlich oder weiblich, konnte sie kaum widerstehen. Das war auch der tiefere Grund, warum sie sich mit mir ausführlicher unterhalten und mich noch zu sich nach Hause eingeladen hatte. Sie hatte schnell intuitiv erkannt, dass ich augenblicklich nicht in bester Verfassung war. Da musste sie nachhelfen! Die Kehrseite ihrer beachtlichen Hilfsbereitschaft war jedoch die Tatsache, dass ihr Interesse an einem Mann schlagartig endete, wenn er sich wieder gefangen hatte und wieder auf eigenen Beinen stand. Da gingen dann die Vorwürfe los. "Du undankbares Schwein! Was ich alles für dich getan habe! Und jetzt lässt du dich kaum noch bei mir blicken. Hast wohl bekommen, was du wolltest? Nen ordentlichen Fick und das wars jetzt, wie? Ihr schwanzgesteuerten Wichser! Ihr taugt alle nichts!" Dass Sie die Vögelei mit den "schwanzgesteuerten Wichsern", in diese Kategorie sollte ich in naher Zukunft auch schon bald fallen, in vollen Zügen genossen hatte, ließ sie elegant unter den Tisch fallen und wandte sich wieder dem nächsten Problemfall zu. Auch ihr angebliches Desinteresse an Sex war, höflich formuliert, geschwindelt. Und was für ein Interesse sie an Sex hatte. War sie mal richtig in Fahrt war sie kaum noch zu halten! Aber es war ne besondere Art von Sex, der sie anmachte. Die Aussage, es sei schon "ne halbe Ewigkeit kein Kerl mehr bei ihr in der Bude gewesen" konnte durchaus den Tatsachen entsprechen. Dafür war sie wohl umso häufiger bei Männern in deren Wohnung. Das heißt, vielleicht auch wieder nicht. Sie war mit ihnen wohl eher im Auto auf einem Parkplatz mitten in der City am helllichten Tag, oder in einem Fahrstuhl, oder in der Umkleidekabine einer Boutique,....Kurz, Ramona hatte eine sehr ausgeprägte exhibitionistische Ader, wie ich bald erfahren sollte. Es musste bei ihr immer die Gefahr bestehen, entdeckt zu werden. NUR DAS brachte sie wirklich auf Touren und gab ihr einen echten kick. Nein, auch das ist nicht ganz richtig. Es gab noch ne Spielart, die ihr ausserordentlich gut gefiel, wie sie mir noch heute Nacht,beziehungsweise am frühen Morgen, eröffnen sollte. Und das war durchaus ne ungewöhnliche Variante, die ich bisher nicht kannte und wirklich genoss. Dabei brachte sie es tatsächlich fertig, dass ich ihrem Wunsch, sie BLOSS NICHT ANZUFASSEN, entsprechen konnte.

Eigentlich praktizierte Ramona keinen Sex- sie INZENIERTE ihn. Jedes Detail. Ich bin mir bis heute, 16 jahre nach den hier geschilderten Ereignissen, immer noch nicht wirklich sicher, ob ihr alles bewusst war, was sie tat. Oder wieviel davon ihr bewusst war. Was Absicht war und wieviel Unbewusstes in ihren Handlungen lag, das sich ihrer Kontrolle total entzog. Ramona gab sich nicht hin. Niemals wirklich. Niemals endgültig und total. Sie ließ sich niemals wirklich ganz fallen, auch nicht in Momenten, in denen sie vor Lust schluchzte, stöhnte, zappelte, wie wild um sich schlug und ihren Partner (oder IHRE Partner und gelegentlich auch ParnerINNEN) kratzte und biß. Ihr bevorzugtes Sujet der Inszenierung war eindeutig das Drama. Vor dem eigentlichen Fick gab es immer Streit, Mißverständnisse, Auseinandersetzungen, sinnliche Anmache und die kalte Schulter-beides oft im abrupten Wechsel,- der mich anfangs vor unlösbare Rätsel stellte, bis ich mit der Zeit eine leise Ahnung davon bekam, wie Ramona psycho-sexuell wirklich funktionierte.

Vielleicht ist bei Ihnen jetzt der Eindruck entstanden, die Lady hätte ne Vorliebe für ungewöhnliche Praktiken gehabt. Für ganz schweinische, fast perverse Dinge, die sie nur in eigens dafür vorgesehenen Etablissements in völliger Anonymität ausleben konnte. Nein. Es hatte nicht einmal so sehr mit den Praktiken zu tun, obwohl einige davon wirklich nicht ganz alltäglich waren. Jedenfalls für meinen damaligen erotischen Horizont. Aber das war nicht der entscheidende Punkt. Der Punkt war die Ungewöhnlichkeit der Situation in die sie sich und ihren jeweiligen Partner brachte. Immer und immer wieder aufs Neue. Darin war ihre Phantasie wirklich unerschöpflich. Sie zerrte ihre Sexualität an die Öffentlichkeit und damit natürlich auch die Sexualität ihres jeweiligen Partners. Und dieser Partner sollte in den nächsten zirka 6 Monaten ich sein; zumindest ihr bevorzugter und am Häufisten in Anspruch genommener Partner. Was nicht heißt, dass ich sie nicht öfters teilen musste. Oh doch, das musste ich sehr oft in dieser Zeit. Öfters als mir lieb war. Das Ganze wäre nicht so dramatisch gewesen, hätte ich mittlerweile nicht sehr starke zärtliche Gefühle für sie empfunden, was ich eindeutig tat. Das war der eigentliche Kern des Problems. Aus Verstrickungen sexueller Natur, wie stark sie auch sein mögen, kann man sich früher oder später immer befreien. Bei starken Gefühlen für eine Frau ist das schon nicht mehr ganz so einfach. Auch der Begriff "Zärtlichkeit" bzw. der Ausdruck zärtlicher Gefühle für sie, war ein Problem. Damit konnte Ramona herzlich wenig anfangen. Ebenso, wie sie selbst kaum in der Lage war, Zärtlichkeit beim Sex auszudrücken. Exzessive Wildheit, Vulgarität, selbst Formen von Gewalt bei erotischen Spielen war meistens ein geringes Problem für sie. Aber beim leisesten Anflug zärtlicher Äusserungen verbaler wie nonverbaler Natur blockte sie umgehend ab. Das war der Grund weshalb ich ne ganze Weile brauchte, bis sie mich zum ersten Mal bei sich wirklich richtig ran ließ. Meine sanften Bemühungen bedachte sie mit Spott, von wegen "Softie" und Dinge in diese Richtung. Bis mir eines Tages der Kragen platzen sollte und ich sie mir einfach nahm, ohne lange zu fragen. Das war für mich der Durchbruch bei Ramaona und ich lernte mich dabei auf eine Weise kennen, die ich bislang an mir gar nicht kannte. Ich war selbst überrascht, wozu ich in der Lage war. Ramona führte auch mich an Grenzen und zeigte mir Aspekte meiner selbst, die ich bisher nicht hatte sehen wollen. In gewisser Weise war sie ein Spiegel, der mir Seiten von mir zeigte, die ich bisher nicht hatte sehen wollen. Was auch umgekehrt galt. So oft und so vehement sie meine zärtlichen Avancen zurückwies und dem Spott preis gab, so sehr erkannte sie darin einen Aspekt ihrer selbst, den sie seit langem leugnete und verdrängt hatte. Den Grund dafür heraus zu bekommen- das war das eigentliche Kunststück bei ihr. So weit dachten ihre jeweiligen Teilzeitpartner-und Parnerinnen natürlich nicht. Weil es sie einfach nicht interessierte. Sie wollten tatsächlich nur den schnellen Fick oder ne ausgefallene Session mit Ramona.Ich wollte mehr von ihr. Ich wollte den Grund für ihr ungewöhnliches sprunghaftes und manchmal exzessives Intimleben herausfinden. Der Begriff "INTIMleben" ist eigentlich völlig falsch. Ramona war zu vielen ausgefallenen ´Spielchen in der Lage, aber INTIM, im Sinne von "vertraulich", war sie dabei nur in ganz seltenen Augenblicken.