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Sommerfreuden

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Ein Urlaub zu Haus kann auch reizvoll sein
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Ein Urlaub zu Haus kann auch reizvoll sein

Dieses Jahr standen für Jürgen Berg keine grossen Urlaubspläne an. Er hatte im Frühjahr seinen Arbeitgeber gewechselt und war noch in der Probezeit. Daher durfte er maximal einige Tage Urlaub nehmen. Aber das kam ihn in der aktuellen Lage auch nicht ungelegen. Er war seit einigen Monaten wieder Single, seine letzte Beziehung war nach drei Jahren auseinander gegangen. Nicht im Streit sondern in Übereinstimmung, das man sich im Alltag verloren hatte und jeder seinen eigenen Weg gehen wollte. Alleine reisen war nun aber gar nicht sein Ding, daher konnte er auf einen grossen Sommerurlaub leicht verzichten. Er hatte sich auch eine neue Wohnung suchen und einrichten müssen, so dass sein Bankkonto für jede Schonung dankbar war.

Dann setzten die heissesten Sommerwochen ein, die Deutschland seit Jahrzehnten erlebte. Im Anzug im Büro sitzen war eine Qual und die Verlockung, das schöne Wetter zu nutzen sehr gross. Jürgen Berg nahm sich daher eine Woche frei und beschloss, sich einige entspannte Tage ohne jeglichen Stress zu gönnen, „Balkonienurlaub“ eben. Es war schon sehr angenehm, sich abends ein, zwei DVDs ansehen zu können, ohne im Kopf zu haben, am nächsten Morgen früh und fit zur Arbeit zu stürzen. Stattdessen fasste er angesichts des schönen Wetters den Plan, seit Jahren zum ersten Mal wieder ins örtliche Freischwimmbad zu fahren. Er frühstückte lang und gemütlich, suchte seine Badesachen, die noch in einer der letzten unausgepackten Umzugskisten verborgen waren, packte sich was zum Essen und Lesen ein und brach auf.

Im Schwimmbad angekommen, musste er innerlich lächeln. Wie lang war er schon nicht mehr im Freibad gewesen? Unglaublich. Früher als Schüler hatte er den ganzen Sommer hier verbracht und jeden sonnigen Tag mit seinen Freunden sich im Wasser getummelt. Aber dass war schon gut 15 Jahre her.

Er blickte sich um. Rund um die verschiedenen Beckenanlagen gab es ein grosszügiges Freigelände. In einer Ecke gab es eine Minigolfanlage, die kannte er noch nicht. Denn alten „Fussballplatz“, eine rechteckige Fläche versehen mit zwei einfachen Toren, gab es aber immer noch. Hier war so manches hitzige Spiel ausgefochten worden. Angrenzend, abgetrennt durch eine kleine Hecke, hatte man ein Beach-Volleyball-Feld eingerichtet. Er würde später gerne mal bei einem Spiel zuschauen.

Noch war die Freifläche recht dünn besiedelt, das Schwimmbad füllte sich erst nach und nach. Aber Jürgen Berg fühlte sich in seinen Erinnerungen bestätigt, die grosse Mehrheit der bereits anwesenden Gäste waren Schüler und Jugendliche und damit einige Jahre jünger als er. Als er sein Handtuch ausbreitete und sich auszog, ertappte er sich bei dem Gedanken, ob er als Mittdreissiger von der Fitness und seinem Körper noch mithalten konnte oder befürchten musste, unangenehm aufzufallen. Eigentlich war er mit seiner Statur recht zufrieden, die Fettpölsterchen hielten sich in Grenzen, auch wenn er sich schmerzlichst bewusst war, dass er bei weitem nicht mehr die Ausdauer und Zähigkeit besass, die ihm in der Jugend Fussball, Fahrrad fahren und ein sehr viel bewegteres Leben beschert hatten.

Er setzte sich auf sein Handtuch und nahm sich die Zeit, die Gruppen um sich herum zu betrachten. Ob er auch einmal so schlacksig gewesen war, wie viele der Jungen? Einige wirkten demgegenüber sehr durchtrainiert und hatten beachtliche Oberkörper und Oberarme. Einige jagten sich quer über die Handtücher und Hecken, andere liessen eher den Coolen raushängen und sassen mit einer Kippe im Mund betont lässig auf einer Mauer. Mit noch grösserem Interesse betrachtete er die anwesenden Mädchen. Um nicht zu auffällig zu starren, griff er zu seinem Buch, setzte sich die Sonnenbrille auf und schaute eher beiläufig über den Buchrand. Es gab einige gemischte Gruppen, doch häufiger sah er kleine reine Mädchen“inseln“, zwei oder drei Mädchen zusammensitzend, sich Kopfhörer teilend und bewusst dass kindische Treiben der Jungen ignorierend. Viele sahen noch sehr kindisch aus, doch einzelne waren schon älter oder wirkten zumindest so. Alle trugen Bikinis, Badeanzüge waren bei diesen Temperaturen out. Er konnte auch modische Trends ausmachen, karkifarbene Bikinis gab es mehrere, schwarz war wohl wieder modern und ab und zu ein auffälliges Orange.

Jürgen Berg machte auch drei, vier wirkliche Schönheiten in der Menge aus. Zu seiner linken ein Mädchen mit einer Freundin im Gespräch vertieft. Sehr lange, braune Haare. Ein sehr anmutiges Gesicht. Ein tiefes Braun. Sehr schlanker Körper mit sehr langen Beinen. Ganz anders nahe dem Fussballfeld eine Blondine, die ihre für ihr Alter erstaunlichen Kurven in einen schwarzen Bikini gepresst hatte, der darauf ausgelegt war, mehr zu präsentieren als zu verbergen. Sie war nicht nur ihm aufgefallen, eine Gruppe von Jungs tippelte um sie herum und schien sie animieren zu wollen, mit ihnen ins Wasser zu gehen. Jürgen nahm sich vor, später einmal zum Fussballfeld zu schlendern, um dieses Mädchen einmal aus der Nähe betrachten zu können. Ganz in seiner Nähe lag eine junge Frau, deutlich aus dem Schulalter heraus, alleine und lass. Sie lag auf dem Bauch, mit dem Kopf ihm zugewandt und er hatte einen schönen Einblick in ihr Bikinioberteil, das gut gefüllt war. Auch ihr Hinterteil liess wenig zu wünschen übrig, er wäre jederzeit bereit gewesen, ihr beim Eincremen behilflich zu sein.

Als ihm zu warm wurde, lief er zu den Schwimmbecken. Auch hier liess er den Blick auf die übrigen Gäste schweifen, eine deutlich nettere Perspektive, als sie ihm das Büro geboten hätte. Einige Blicke trafen auch ihn und die Überlegung, dass andere genauso interessiert ihn und seinen Körper betrachteten, trieben ihn leicht zur Eile und ins schützende Wasser an.

Das Schwimmbad war grosszügig angelegt. Es gab ein Kinderbecken in deutlicher Entfernung zu dem übrigen Betrieb. Ein grosses klassisches Becken bot den sportlich Orientierten die Möglichkeit, ihre Bahnen zu schwimmen. Daneben gab es drei Becken, die verspielte Formen hatten und durch kleine Flurpassagen miteinander verbunden waren. Hier waren Sprudelbäder, Wirbelkanäle und kleine Wasserfälle integriert und über die Passagen und einige Ecken führten kleine Holzbrücken. Eine ideale Wasserlandschaft zum herumtoben. Aber auch für junge Pärchen, im Wasser zu turteln. Er konnte einige Paare sehen, die sich in den Sprudelbädern rollten oder durch die Wirbelkanäle jagten. Beliebt waren auch die Wasserfälle, hinter denen man sich zurückziehen konnte.

Erfrischt und abgekühlt ging Jürgen Berg zurück zu seinen Platz. Er hatte auch einige Bahnen geschwommen und recht schnell ausser Atem sich vorgenommen, in den nächsten Tagen etwas an seiner Fitness zu arbeiten. Er wollte ja nicht, dass die jungen Leute um ihn herum, zu denen er sich vor wenigen Jahren noch selbst gezählt hatte, ihn als alten Sack betrachteten. Ihm war auch aufgefallen, dass seine Badehose der aktuellen Mode deutlich hinterherhinkte. Es war ein klassisches enges Model, inzwischen aber schon etwas ausgewaschen und nicht mehr ganz straff in seiner Form. Die Jungen trugen aber durchweg halblange Turnhosen oder entsprechende hüftlange, bermudaähnliche Shorts. Zu seinen Zeiten wäre er damit zwar aus dem Schwimmbad geflogen, aber aus heutiger Sicht waren die alten Modelle wirklich eher etwas peinlich.

Zum Nachmittag wurde das Schwimmbad immer voller und damit auch sehr viel lauter. Auch in den Schwimmbecken musste man sich schon fast durch die Massen schieben. Das musste er sich nicht antun und Jürgen Berg brach auf. Er nahm sich vor, die folgenden Tage, sollte das Wetter so bleiben, täglich ins Schwimmbad zu gehen und etwas zu trainieren, aber nur entweder am Vormittag oder gegen Abend, wenn sich das Schwimmbad schon wieder leeren würde. Auf dem Heimweg erledigte er nötige Einkäufe und besuchte auch ein Kaufhaus, um sich eine moderne Badehosen zu besorgen. Mit seiner Alten wollte er sich nicht weiterhin blamieren.

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Am zweiten Tag seiner Urlaubswoche musste Jürgen Berg zunächst noch einige Behördengänge und lästige Dinge rund um Versicherungen erledigen. Er entschied sich, über die heisse Mittagsphase lieber in der Wohnung zu bleiben, einen ausgedehnten Mittagsschlaf zu halten und erst zum späten Nachmittag ins Schwimmbad aufzubrechen.

Zum Zeitpunkt seines Eintreffens war das Schwimmbad probevoll. Er hatte kaum einen Parkplatz gefunden und musste sich mit seinem Handtuch sehr eng zu anderen Gästen legen. Zu voll für seinen Geschmack. Er griff sich sein Buch und fing an zu lesen, widmete sich nach einiger Zeit aber wieder mehr dem Studium der Badegäste. Er verglich seine neue Badehose mit dem, was die anderen Jungen trugen, und befand Länge, Schnitt und Farbe als OK.

Die Schönheiten von seinem gestrigen Besuch konnte er nicht wieder entdecken. Heute fiel ihm dafür ein Mädchen in einer grösseren Gruppe auf. Diese Gruppe lag zwar ziemlich weit von seinem Platz entfernt, war aber sehr lebhaft und auffällig. Aus ihr heraus stach ein junges Mädchen mit einem sehr hohen lauten Lachen, dass aber nicht unangenehm sondern vielmehr ansteckend fröhlich war. Das Mädchen selber war auffällig schön. Dunkle, fast schwarze Haare, die ganz glatt, durch einen Haargummi zu einem Strang gebunden, gut zwei Handbreit über Schulterlänge herabhing. Ihr Gesicht sah, zumindest aus der Entfernung, sehr schön aus. Sie trug einen weissen Bikini, der raffiniert an der Hüfte Oberteil und Bikinihose verband. Ihr Hautton war ein angenehmes leichtes Braun und kontrastierte sehr attraktiv zu den dunklen Haaren und dem Bikini. Lange Zeit sass das Mädchen umringt von der Gruppe, so dass er kaum etwas von ihr sah. Dann kam ein Junge mit einer Frisbeescheibe, die er umgedreht in Händen hielt und mit Wasser aufgefüllt hatte. Er schlich sich an das beobachtete Mädchen heran und schüttete das vermutlich eiskalte Wasser über deren Rücken. Unter einem lauten Aufschrei sprang das Mädchen auf, lief zunächst einige Meter davon, kehrte um und verfolgte dann den flüchtenden Jungen quer über das Gelände direkt an Jürgen Bergs Platz vorbei.

Das gab ihm die Gelegenheit, seinen Eindruck über die Schönheit des Mädchens, auch in ihren Gesichtszügen, zu bestätigen. Zum anderen konnte er auch einige Blicke auf ihren Körper werfen und betrachtete bewundernd ihre Oberweite, die beim Rennen deutlich hin- und herschwankte. Wirklich eine echte Attraktivität in der heutigen Gästemenge.

Ein, zwei Stunden nach seinem Erscheinen lehrte sich das Schwimmbad deutlich. Es waren immer noch viele Leute da, aber man konnte sich unbeengter bewegen. Vereinzelt kamen auch neue Gäste, vermutlich arbeitende Menschen, die froh waren, endlich auch das schöne Wetter nutzen zu können. So trat auch ein junger Mann zu der beobachteten Gruppe hinzu und er sah, wie die bewunderte Schönheit aufstand und diesen Mann mit einem Kuss und die Arme um ihn schlingend begrüsste. Der Glückliche, dachte Jürgen Berg. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Jungens der Gruppe einheitlich den Neuling mit Handschlag begrüssten und dieser sich auszog. Witzigerweise entblösste dieser die gleiche Badehose, die er sich gestern zugelegt hatte. Ging wohl ins gleiche Kaufhaus.

Noch war es sehr heiss, aber in absehbarer Zeit würde es abkühlen, so machte sich Jürgen Berg auf, sein Trainingsvorhaben umzusetzen und einige Bahnen zu schwimmen. Stolz absolvierte er 20 Bahnen. Um noch zu relaxen und seine Muskeln zur Ruhe kommen zu lassen, wechselte er das Becken und liess sich in ein Sprudelbad gleiten. Jetzt waren deutlich weniger Leute im Wasser. Im Nachbarbecken sah er den Jungen mit „seiner Badehose“, der sich auf den Beckenrand zog und schnell über eine der Holzbrücken schlich, als würde er sich vor jemanden verstecken. Jürgen Berg rollte ins Wasser zurück und liess sich in einen Wirbelkanal ziehen. Noch 5 Minuten, dann würde er sich drollen. Wenige Meter hinter dem Wirbelkanal führte eine Abzweigung in das Nachbarbecken oder man wand sich wie er nun nach links und konnte durch einem Wasserfall in eine kleine Grotte schwimmen. Sie wurde durch eine Öffnung in der künstlichen Felsdecke beleuchtet und bot nur drei, vier Menschen Platz. Zu dieser Uhrzeit war sie leer. Er lehnte sich an die Wand und betrachte den Wasserfall von innen. Kurz nach seinem Eintritt sah er einen Schatten im Wasser heranschwimmen. Er würde also die Grotte gleich wieder verlassen müssen. Der Schatten tauchte durch den Wasserfall und Jürgen Berg erwartete das Auftauchen und Prusten des Tauchers. Doch Niemand tauchte auf und der Schatten stoppte auch nicht ab. Vielmehr spürte er zu seiner Überraschung wie zwei Hände seine Oberschenkel berührten und zu seiner Hüfte weiter glitten. Noch grösser war seine Überraschung, als er spürte wie die Hände mit einem Ruck seine Badehose nach unten zogen und energisch nachsetzten, als die Hose nicht sofort nachgab. Eh er sich versah, hing ihm der Hosenbund auf den Oberschenkeln – und sein Glied schwamm frei im Wasser. Aber nur für wenige Sekunden. Dann spürte er, wie die tauchende Person sich an ihn heranzog und sein Glied in den Mund genommen wurde. Er spürte deutlich, wie eine Zunge über seine Eichel glitt und Lippen begannen, sein sich langsam versteifendes Glied zu massieren.

Was passierte hier? Jürgen Berg war völlig überrascht und brauchte einige Momente, sich zu orientieren. Wer war da zu ihm getaucht und machte sich an ihm zu schaffen? Durch das sprudelnde Wasser sah er nur einen dunklen Haarschopf und weisse Flecken. Er schüttelte seine Benommenheit ab und griff die Person an die Schulter, um sie aus dem Wasser zu ziehen. Er spürte, wie sein Glied freigelassen wurde und prustend tauchte ein eindeutig weibliches Wesen auf. Dann schien alles gleichzeitig zu passieren. Eben sprach die Person zwischem den Prusten ein vertrautes „Nah, hab ich Dich“ aus, griff mit den Armen an seine Schulter, eben erkannte Jürgen Berg das attraktive Mädchen mit dem fröhlichem Lachen, da erstarte sie in ihrer Bewegung, liess ihn erschrocken los und lief knallrot an.

„Oh Gott, oh Gott oh Gott.“ stotterte das Mädchen. „Oh nein, wie schrecklich.“ Es schüttelte sich am ganzen Körper. Erst recht, als Jürgen Beck nach unten griff und seine Badehose nach oben zog. „Das ist mir schrecklich, schrecklich peinlich. Oh Gott.“ Jürgen Beck spürte, dass es nun an ihm war, etwas zu sagen und wollte das Mädchen beruhigen. „Es ist doch nichts passiert.“ Und er lächelte sie an. „Und so schrecklich fand ich es nicht.“ Das schien das Mädchen nicht sehr zu beruhigen. „Ich..., oh mein Gott, ich hab sie verwechselt. Ich suche meinen Freund und hab nur die Badehose in den Wasserfall tauchen sehen.“ Ihr schien nun etwas noch viel schrecklicheres einzufallen. Sie wurde ganz blass. „Oh nein, was sage ich nur Klaus?“

Beschwichtigend sprach Jürgen zu ihr „dass Sie ihn lange nicht gefunden haben. Und von unserem“, er lächelte sie vorsichtig an, „kleinen Zusammenstoss braucht er ja nichts zu wissen.“ Doch ihre Panik schien unablässig anzusteigen. „Mein Gott, die Clique. Die würden sich monatelang über mich lustig machen.“ Ihr Gesicht zeigte pures Entsetzen.

Jürgen packte sie vorsichtig an den Oberarmen und blickte ihr intensiv in die Augen. „Ich erzähle niemanden etwas.“ Sie schien zu realisieren, sah Licht am Ende des Tunnels, eine so einfache Lösung. „Wirklich nicht?“ „Nein, mein Ehrenwort.“ Ihren Augen sah er an, dass sie kalkulierte, ob sie ihm und seinem Ehrenwort vertrauen konnte. Dann hörte er noch ein „Danke“, spürte einen Kuss auf seiner Wange und schon tauchte die Schönheit unter dem Wasserfall weg und er war allein in der Grotte.

Erst jetzt beruhigten sich auch seine Gedanken und er konnte überlegen, was ihm da gerate widerfahren war. Er musste lächeln. Eine unglaubliche Situation. Das würde ihm keiner seiner Freunde glauben. Spinner, hättest Du wohl gerne, würden sie zu ihm sagen. Aber er hatte auch nicht vor, ihnen davon zu erzählen. Er hatte dem Mädchen sein Wort gegeben und würde es auch halten. Kurz kam ihm auch die Überlegung, was passiert wäre, wenn dieser „Klaus“ im falschen Moment in der Grotte dazu gestossen wäre. In der Situation hätte es gar nicht gut für ihn ausgesehen, auch wenn er ja nichts gemacht hatte. Vielleicht sollte er besser hoffen, dass auch das Mädchen die Situation für sich behielt und nicht Klaus ihm noch im Nachhinein eine Lektion erteilen wollte. Er beschloss, für heute genügend Erlebnisse im Schwimmbad gesammelt zu haben und kehrte zu seinem Platz zurück. Rund um das Wasser hatte er weder das Mädchen noch den Jungen gesehen und auch auf der Liegewiese war niemand von der Gruppe zu sehen. Besser so. Er packte seine Sachen zusammen und fuhr nach Hause.

Erst am Abend bei einer Flasche Bier gemütlich auf seinem Balkon sitzend, fiel ihm auf, dass er bei all der Überraschung und Verwirrung in der Grotte das ganze Erlebnis und die Unterwasserzärtlichkeiten des Mädchens kaum genossen hatte. Rückblickend sehr zu seinem Bedauern. Wann hatte er schon einmal die Chance, mit einem so jungen und schönen Mädchen intim zu werden?

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Am nächsten Tag war es schon am frühen Morgen sehr heiss. Jürgen Beck zog es ins Freibad. Er spürte bei der Anfahrt schon eine leichte Anspannung. Auf der Suche nach seinem heutigen Handtuchplatz wurde ihm deutlich, dass er Ausschau nach seiner überraschenden Grottenbekanntschaft hielt. Doch von ihr und der ganzen Clique war nichts zu sehen. Er war deutlich enttäuscht, schimpfte sich aber einen Narren. Was hätte er schon davon, sie wieder aus der Ferne zu beobachten. So widmete er sich seinem Fitnesstraining (und lobte sich für seine Konsequenz), seinem Buch und der Beobachtung der heutigen Gäste. Als es ihm zu voll wurde, fuhr er in die Stadt, um dort ein paar neue Klamotten zu kaufen, eine Aktivität, für die er nach der Arbeit selten Energie und Sinn hatte. Wie sehr ihm die Hübsche aus der Grotte doch im Kopf spukte, merkte er, als er am Nachmittag ganz gegen seinen Pläne erneut im Freibad landete. Diesmal entdeckte er auch Teile der Clique, aber das Mädchen war nicht dabei. Eine sehr grosse, blonde Frau mit perfekten Playboy Massen, die sich nur wenige Meter neben ihm niederliess, um kurz darauf einzuschlafen, konnte er in aller Ruhe und ausführlich betrachten und tröstete ihn über das Ausbleiben des Mädchens hinweg.

Der nächste Tag war extrem schwül und es kündigten sich reinigende Gewitter an. Auch wenn er gerne ins Schwimmbad gegangen wäre, um nicht die Chance zu verpassen, das Mädchen noch einmal zu sehen, hielt das Wetter Jürgen Berg davon ab. Und kurz vor 11 Uhr war der Himmel schon dunkelschwarz, um kurz darauf in einen heftigen Regen auszubrechen. Über den Mittag klärte es wieder auf, blieb aber deutlich kühler. Damit hatte es sich mit einem gemütlichen Nachmittag im Freibad. Aber seine sportlichen Ambitionen wollte er nicht abschreiben und so packte er seine Schwimmsachen, um in den nahe gelegenem Hallenbad seine Bahnen zu ziehen.

Schon vor dem Hallenbad fiel ihm die grosse Menge an Fahrrädern, Mofas und Rollern auf. Eintretend ins Bad erschrak er zunächst über die vielen Leute, nicht nur er hatte die Idee gehabt, bei diesem Wetter nach innen auszuweichen. Aber sein Vorhaben, in Ruhe seine Bahnen zu schwimmen, war nicht bedroht. Die ganzen Jugendlichen tollten sich in dem Funbecken in einem Anbau oder rund um die Sprungtürme. Eine Hälfte des grossen Beckens war durch rot-weissen Trennschnürre abgetrennt und nur eine kleine Handvoll Personen schwamm in diesem Bereich.

Gut eine halbe Stunde später stieg Jürgen Beck aus dem Becken. Er wollte gleich wieder aufbrechen, griff sich sein Handtuch und ging zu den Umkleidekabinen. Diese waren auf zwei Stockwerke verteilt. Im Erdgeschoss war bei diesem Betrieb die Hölle los und viele Leute drängelten sich zwischen den Kabinen. Jürgen Beck sperrte seinen Spinnt auf, ergriff seine Klamotten und seine Sporttasche und nahm lieber den Aufwand auf sich, ein Stockwerk höher zu steigen. Hier waren nachträglich noch etwa 20 Kabinen angebracht worden und dieser Bereich schien völlig leer. Er betrat eine der hinteren Kabinen, hängte seine Sachen an einen Haken und schloss die Tür. Gerade als er den Riegel vorschieben wollte, drückte jemand die Tür nach innen auf. Er wollte gerade „Entschuldigung, schon besetzt“ aussprechen, da blickte ihn durch den Türspalt ein bekanntes Gesicht an: die hübsche Grottenbekanntschaft. Seine Überraschung war sehr gross und ihm wohl auch anzusehen.

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