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Stählerner Käfig 01

Geschichte Info
Eine Misandristin stellt ihren Plan für ein Utopia vor.
5.9k Wörter
3.91
9.9k
3
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 09/19/2018
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Die Kellerhalle, in deren Mitte eine runde, marmorne Tafel stand, wurde abgeschlossen. Die letzten beiden Frauen waren eingetroffen und setzten sich nun an die freien Plätze um die Tafel herum, die als einziger Gegenstand im Raum von einem Kronleuchter an der Decke beleuchtet wurde und sich somit vom restlichen Dunkel abgrenzte. In der Mitte des Tisches befand sich die Abbildung einer schwarzen Faust, vor der ein Venussymbol prangte.

Claire blickte streng zu den Nachzüglern hinüber, die schuldbewusst den Blick senkten und eine schlecht gespielte Entschuldigung murmelten.

Die anderen Frauen im Raum, die rechtzeitig erschienen waren, schnatterten und kicherten über Kleinigkeiten, die in die Dunkelheit hinein hallten und als schwaches Echo zurück an den Tisch geschwemmt wurden. Claire zählte noch einmal durch, dann räusperte sie sich und stand auf. Schnell kehrte Stille ein, nachdem die letzten hastig gesprochenen Worte durch den Raum schallten.

„Meine lieben Schwestern", begann Claire mit ihrer melodischen Stimme zu singen, „es freut mich, dass alle dreizehn von euch die Zeit gefunden haben, zu diesem Treffen zu kommen."

Unruhiges Gemurmel. Die älteren Anwesenden kniffen die Augen zusammen und versuchten auf Claires Gesicht zu lesen, um zu erfahren, was die junge Frau ihnen gleich erzählen würde.

„Wie ihr wisst, habe ich euch um absolute Geheimhaltung gebeten. Ich hoffe, diese Bitte wurde eingehalten."

Claires prüfender Blick glitt durch die schweigende Runde an Damen.

„Warum hast du uns gerufen, Claire?", fragte Katherine, die älteste im Raum, auf deren Gesicht sich bereits erste Falten zeigten. Ihren Mund umgab ein strenger Zug, der selbiger einmal mehr preisgab, dass sie nicht viel von der Gastgeberin hielt. Verschränkte Arme und entnervtes Tippen ihrer Finger auf den eigenen Ellenbogen verstärkten den Eindruck.

„Warum durften wir keinem der anderen Mitglieder des WBV etwas hiervon erzählen?"

„Wie du bemerkt haben wirst, Katherine", antwortete Claire der Fragenden und den neugierig blickenden Gesichtern, „befinden sich lediglich 14 der über zehntausend Mitglieder hier."

„Das liegt einerseits daran, dass ich bei weitem nicht alle Mitglieder kenne, andererseits daran, dass dies hier keine offizielle Versammlung ist. Viel mehr könnte man sagen, dass ich nur die Elite des Weiblichen Befreiungsverbunds hierher eingeladen habe, um nervenerschöpfende, wenn auch gut gemeinte Zwischenfragen zu vermeiden."

Claire blickte die ältere respektvoll, aber herausfordernd an. Sie hatte mit dem Misstrauen Katherines gerechnet und im Voraus beschlossen, sie so schnell wie möglich mit einer Fusion aus Kompliment und Verwarnung zu verwirren. Sie hatte Erfolg.

Katherine nickte und schwieg. Claire wartete kurz, um zu prüfen, ob dies so bleiben würde, dann fuhr sie fort:

„Wie du aber auch anmerktest, sind alle Anwesenden Teil des Verbunds und haben ein gemeinsames Ziel: Die Befreiung aller Frauen aus Prostitution, Pornographie und der allgemeinen männlichen Unterdrückung, die uns vom Patriarchat seit jeher aufgezwungen wurde!"

Sie sprach die Worte mit Druck und fügte einzelne Gesten hinzu, um ihre Rhetorik zu unterstreichen. Wenn ihr Plan funktionieren sollte, musste sie die anderen Mitglieder so schnell wie möglich auf ihre Seite bringen. Ihre Worte waren zurechtgelegt und zeigten die erhoffte Wirkung: entschlossenes Nicken und zustimmendes Murmeln machte die Runde, wobei letzteres noch etwas nachhallte.

„Wir wollen den Männern ihre Macht entreißen, um uns Frauen endlich an unseren rechtmäßigen Platz in der Welt zu bringen: An die Spitze! Denn wie lautet das Motto des WBV?"

„Für die Frauen, gegen die herrschsüchtige, korrupte und fragile Männlichkeit!", rief ein Chorus mit ihr.

Claire nickte überzeugt und grünes Feuer loderte in ihren Augen auf.

„Ja, meine Damen", nahm sie ihre Rede wieder auf, „und heute möchte ich euch eine Idee vorstellen, die uns alle gemeinsam an unser Ziel bringen könnte, und das schneller als wir es uns je zuvor geträumt hätten."

Eine dramatische Pause. Einmal in die Runde blicken, alle hängen an ihren Lippen, also fortfahren.

„Ihr alle kennt meine schmachvolle Vergangenheit, als ich noch Domina war, weil ich dachte, Männern nur so überlegen sein zu können. Zu dieser Zeit hatte ich noch nicht die vollen Ausmaße des misogynistischen Systems erkannt und noch nicht gewusst, dass ich mich davon befreien muss. Wie auch? Ich hatte es ja nie anders gelernt."

Ein stechender Schmerz der Erinnerung durchzuckte ihre Gedanken, als sie sich an die dunklen Tage vor ihrer Erleuchtung erinnerte. Sie blickte zu Boden, um sich zu sammeln, und andere am Tisch taten es ihr gleich.

„Aber ihr habt mich da rausgeholt", sagte sie euphorisch und hob wieder den Kopf.

„Ihr habt mich gerettet aus diesem unwürdigen Leben und mich mit auf den Weg in die Zukunft genommen! Ihr, und nur ihr tatet das, und dafür danke ich euch mit meiner Seele!"

Sogar Katherine nickte freundlich und erinnerte sich für einen Augenblick daran, dass Claire trotz allem ihre Mitstreiterin im Kampf gegen die männliche Bevölkerung war. Der Rest der Frauen jubelte verhalten, bis auf Hannah, die erst nach Claire beigetreten war und sich nicht ihrer Rettung rühmen konnte -- oder wollte.

„Ich bin euch allen etwas schuldig, und ich möchte meine Schuld begleichen! Und auch wenn meine Zeit als Domina abscheulich war, so habe ich doch einiges damals gelernt. Ich habe einiges gelernt über die Männer, über ihre kranken Neigungen und über das Leben. Und, so unwahrscheinlich das auch klingen mag, ich glaube, in diesen Erfahrungen etwas gefunden zu haben!"

Die letzten Silben ihrer hellen Worte schmetterten durch den dunklen Saal, das Publikum schwieg gebannt und hatte sich überwiegend über die hell bestrahlte Tischplatte gebeugt, um mit dem Blick über die Box herzufallen, die Claire nun aus einer der Falten ihres Rockes hervorzauberte und vor sich auf den Tisch stellte.

„Wir alle wissen", sang sie nun leiser, „dass den Männern Einhalt geboten werden muss. Wir alle wissen, was sie uns antun können."

Hannah zuckte sichtlich zusammen, nickte dann aber heftig und entschieden. Die anderen warfen ihr mitleidige Blicke zu.

„Wir alle", wiederholte Claire, „haben erfahren, was sie getan haben, tun und tun werden, wenn wir sie nicht endlich aufhalten und den Frauen der Welt Gerechtigkeit bringen."

Ihre glockenhelle Stimme war nur noch ein Flüstern, das durch die Winkel des Raumes kroch, den Zuhörern von vielen Seiten zugleich entgegenraunte und ihre Haut prickeln ließ.

„Und hier habe ich das Werkzeug, mit dem wir sie bezwingen werden."

Sie öffnete die Box und schob sie in die Mitte des Tisches, wo sie das Zeichen des Verbundes bedeckte und viele begierige Blicke auf sich zog.

Verwirrung war in den Gesichtern der Frauen zu lesen. Abscheu. Unverständnis. Lediglich die vollbusige Akane blickte interessiert und lächelte gleich darauf, ließ sich zurück auf ihren Sitz sinken und strich sich durch die schwarzen, glatten Haare, nachdem sie ihre Brille zurechtgerückt hatte.

Selen, ihre Mitläuferin, tat es ihr mimenhaft gleich.

„Was, in Gottes Namen, soll das?", donnerte Katherine drohend über das verwirrte Gerede hinweg und baute sich Claire gegenüber auf der anderen Seite des Tisches auf.

„Willst du unsere guten Absichten mit so einem Schund beleidigen?!"

„Nein, meine liebe Katherine, ganz im Gegenteil", erwiderte Claire gelassen. Sie war froh, dass Katherine so hohes Ansehen genoss, dass die anderen lieber ihr das Reden überließen, als selbst die Stimme zu erheben. So hatte sie weitaus größere Chancen auf Erfolg, wenn sie ihre Mitstreiterinnen überzeugen wollte, als wenn sie gegen 13 Kontrahentinnen auf einmal anreden musste. Das war auch ziemlich genau der Grund, warum sie überhaupt hier war.

„Aber ich verstehe, dass es auf den ersten Blick so wirken kann. Erlaube mir, mich zu erklären."

Katherine knurrte, setzte sich aber wieder hin. Die zehn verbleibenden Gäste taten es ihr mit einigem Zögern gleich. Manche blickten immer noch angewidert auf die offene Kiste, andere zeigten einfach nur stumme Ahnungslosigkeit.

Als alle außer ihr saßen, fuhr Claire in ruhigem Tonfall fort:

„Ich denke, ich gehe recht in der Annahme, dass nicht alle Anwesenden sich bewusst sind, was das hier ist."

Dabei deutete sie auf die geöffnete Box. Katherine funkelte sie wütend aus dem Dunkel an. Claire entschied sich, dies zu ignorieren und blickte einmal mehr in die volle Runde.

„Das, meine Damen, ist ein Chastity Cage, oder zu deutsch, ein Keuschheitsgürtel für Männer."

Sie spuckte das letzte Wort förmlich aus, als könne sie es nicht erwarten, die Aussprache desselben hinter sich zu bringen. Sie konzentrierte sich darauf, jedem Mitglied immer wieder in die Augen zu sehen, um klarzumachen, dass sie einen genauen Plan hatte und dieser es wert war, angehört zu werden.

Dass ihre Erklärung den kompliziertesten und riskantesten Teil ihrer Taktik bildete, die dazu dienen sollte, die Frauen zu überzeugen, wusste sie. Wenn sie hier versagte, würden alle sich abwenden und wortlos gehen, und jeder Respekt, den sie mal gehabt hatte, würde zu Asche zerfallen.

„Er wird verwendet, um die Genitalien eines Mannes darin einzusperren, wodurch Masturbation, Sex und sogar der Orgasmus selbst unmöglich wird."

Einige der Zuhörerinnen rümpften angewidert die Nase. Claire erkannte, dass sie symphatischer erscheinen musste, und änderte ihre Taktik. Statt nur zu vermitteln galt es nun, zeitgleich auch gekonnt zu schmeicheln.

„Und wie soll uns das helfen?", fragte Katherine zischend und setzte zu noch mehr an, weswegen Claire sie schnell unterbrach.

„Du wirst es mir nicht glauben, Katherine, aber einige Männer stehen darauf, sich selbst in so einen Käfig zu quetschen, den Schlüssel an eine Frau zu geben und sich dann erregen zu lassen, ohne zum Höhepunkt kommen zu können. Ein MANN hat dieses Gerät erfunden, und manche Männer ziehen es sich freiwillig an -- natürlich unter der Voraussetzung, es irgendwann wieder abnehmen zu können. Viele von ihnen mögen den masochistischen Reiz daran, jemand anderen über die eigene Sexualität gebieten zu lassen, vermutlich, weil sie sich ihrer Überlegenheit so sicher sind, dass sie glauben, die Frau würde nur mit ihnen spielen und sie irgendwann befreien."

Bisher schien Akane als einzige das Potenzial der Waffe, die in ihrer Mitte lag, zu erkennen. Sie lächelte weiter still in sich hinein, genauso Selen, der Rest schien immer noch nicht zu erahnen, was Claire ihnen vermitteln wollte.

Vermitteln und Schmeicheln.

„Ich habe euch vorhin bereits gesagt, dass nur die erlesensten Mitglieder des WBV von mir ausgewählt wurden, um an diesem Treffen teilzuhaben. Ihr alle verbindet äußerst wichtige Eigenschaften miteinander, die für meinen Plan von unverzichtbarem Wert sind: Ihr seid intelligent, ihr seid hübsch, ihr besitzt schauspielerisches Talent und am wichtigsten: Ihr alle verfügt über einen gewissen Charme, der euch einzigartig macht und selbst unter den Frauen auszeichnet. Ihr seid charismatisch und verfügt über die Fähigkeit, eure Stimme, euren Blick und eure Persönlichkeit dazu zu verwenden, andere von euch zu überzeugen. Ihr seid, wenn ihr so wollt, hypnotisch -- wer euch einmal getroffen hat, der wird euch nie vergessen!"

„Wie ich bereits sagte, habe ich Erfahrung auf dem Gebiet dieser Praktiken, und so kann ich euch glaubhaft versichern, dass viele Männer sich von Frauen wie uns gerne dominieren lassen. Es reizt sie wohl, sich zur Abwechslung zu unterwerfen, da sie sich ihrer Macht sicher sind. Und sie lassen sich nur zu gerne von einer hübschen Frau zu sexuellen Akten bringen, die sie sonst niemals durchführen würde, sogar, wenn sie dafür unterwürfig sein müssen. Jeder Mann verbirgt eine gewisse Unsicherheit in sich, und diese gilt es auszugraben und auszunutzen."

Sie blickte bedeutungsstark um sich. Zwei Frauen begannen zu verstehen, worauf sie hinauswollte. Akane strich sich weiter durch ihr Haar.

„Was wäre, wenn wir es schaffen könnten, mehr Männer in diese Cages zu sperren? Was, wenn wir ihnen die Schlüssel für immer verwehren? Manche von ihnen gehen das Risiko bereits ein, und die, die das nicht tun, können Frauen wie ihr mit Leichtigkeit überreden! Ich habe erlebt, dass Männer bereit waren Wochen, sogar Monate auf einen Orgasmus zu warten, unsicher, wann und ob es überhaupt geschehen würde! Und darüber hinaus waren sie zu unglaublich submissivem Verhalten fähig! Je länger sie eingesperrt waren, desto ausgeprägter! Und wenn sie seit Monaten nicht mehr abgespritzt hatten, dann begannen sie sogar zu betteln!"

Claire hatte ihre letzten Sätze überhastet und schnell ausgesprochen, die Worte waren nur so aus ihr herausgesprudelt. Sie erschrak über sich selbst, als sie bemerkte, dass sie das Wort „abgespritzt" benutzt hatte. Sie machte eine Pause, als sie merkte, dass sie zu emotionsgeladen sprach, sammelte sich und atmete tief ein.

„Ich bin mir sicher", fuhr sie leiser und langsamer fort, „hier eine Schwachstelle gefunden zu haben. Sie spielen ein Spiel, bei dem sie sich bewusst in den Nachteil bringen, um daraus sexuelle Lust zu erhalten, die aus dem Verlangen entsteht, wieder befreit zu werden. Das können wir gegen sie verwenden! Und wenn wir es schaffen, einem Mann sein Lieblingsspielzeug wegzunehmen und einzusperren, dann wird er alles tun, um es zurückzubekommen. Dazu hat er keine andere Wahl, als zu gehorchen, da das seine einzige Chance auf eine Befreiung ist. Alles, was es braucht, um ihn so weit zu bringen, ist ein kleiner, stählerner Käfig wie dieser hier, ein guter Plan und ein Schlüssel."

Sie schwieg und wartete auf die Reaktionen ihres Publikums. Stille erfüllte den Raum, als alle Frauen mit gerunzelter Stirn nachdachten und dabei abwägend zwischen Claire und dem Käfig hin- und herblickten. Einzig Akane lehnte sich entspannt zurück, bis sich neben ihr eine drohende Gestalt erhob.

„Du sagst also", sagte Katherine feindselig, „dass wir Männer verführen sollen und uns in ihr ekelerregendes Sextreiben einschleusen sollen, um sie ein bisschen zu dominieren?"

Die Stille wirkte ohrenbetäubend, als die beiden Frauen sich in die Augen starrten und alle anderen sich tiefer in ihren Sitz duckten, in Erwartung einer unschönen Entladung der angestauten Spannung.

„Nicht dominieren, Katherine", sagte Claire überraschend freundlich und in ruhiger Tonlage.

„Kontrollieren. Wenn wir das richtig anpacken und mit System vorgehen, können wir alle Männer der Welt ihrer Macht berauben, indem wir genau die Schwachstelle nutzen, mit der sie uns seit Jahrhunderten unterdrücken: Ihr ungebremstes Verlangen nach Sex!"

„Und dafür sollen wir zu ihren Huren werden?!", polterte Katherine. Ihre Augen glühten vor Wut und sie gestikulierte wild mit den Armen, als sie begann, Claire anzuschreien.

„Ist dir klar, was du da sagst?! Du beleidigst unseren Verbund! Du schlägst vor, genau das zu werden, vor dem wir unsere Töchter und Mitfrauen bewahren wollen! Was geht nur in deinem Kopf vor, du widerliches Gör, dass du es wagst, so etwas vorzuschlagen?"

Claire hielt ihrem Blick ruhig stand und antwortete mit lauter, aber beherrschter Stimme, während die Gäste gebannt den Schlagabtausch beobachteten.

„Wir werden keine Huren, wir übernehmen die Kontrolle! Es besteht nicht einmal die Notwendigkeit, sich ihnen auszuliefern oder zu unterwerfen, vielmehr bringen wir sie dazu, genau das selbst zu tun!"

„Auch das verstößt gegen die Regeln des Verbundes!", brauste Katherine von neuem auf.

„Und auch der Verbund liegt nicht immer in allen Dingen richtig, Katherine! Wenn wir siegen wollen, dann müssen wir uns weiterentwickeln! Denn das, was wir die letzten Jahre getan haben, hat kaum zu nennenswerten Ergebnissen geführt."

„Also schlägst du jetzt einen kompletten Neuanfang vor?!"

„Nein, nur eine Überarbeitung des bestehenden Verbundes!"

Katherine blieb die Luft weg. Rote Flecken hatten sich auf ihrem Gesicht gebildet, zornerfüllt starrte sie Claire an und wirkte, als wolle sie jeden Moment über den Tisch springen und Claires Kopf an der Tischkante zerschmettern.

Dass Katherine eine sehr treue Anhängerin des WBV war, war Claire bewusst. Jegliche Kritik hielt Katherine für absoluten Ungehorsam, jeden Verstoß gegen die bestehenden Regeln für einen gewollten Verrat des Verbundes. Der Vorschlag, den Verbund zu revolutionieren, war für Katherine eine schwerwiegende Beleidigung.

„Lass mich dir erklären, was genau ich vorhabe, Katherine, danach darfst du deine Kritik üben. Ich versichere dir, dass ich mir das alles wohl überlegt habe."

Katherine funkelte sie an. Einen Augenblick stand sie still, dann nickte sie langsam und griff nach den Stuhllehnen.

„Also gut. Sprich, Claire. Aber bereite dich darauf vor, dass ich genau zuhören werde und deine lächerliche Perversion in der Luft zerreiße!"

Alle Zuschauer atmeten hörbar auf, sogar Akane, die sonst stets souverän wirkte und sich von nichts und niemandem einschüchtern ließ.

„Danke, Katherine", sagte Claire erleichtert und sah zu, wie die ältere sich in Zeitlupe setzte. Sie räusperte sich und verlagerte ihr Gewicht, um bequemer zu stehen.

„Wie gesagt, meine Damen. Ein paar dieser Käfige allein reichen nicht. Was wir zwingend benötigen, sind Ideen und ein genauer Plan. Bevor wir agieren, müssen wir uns unserer Sache sicher sein können. Dafür ist es zwingend notwendig, sämtliche Fragen in der Gruppe zu klären und Vorkehrungen zu treffen."

Sie bückte sich vor dem Tisch herunter und zog einige Blätter Papier aus einem Fach des neben ihr stehenden Koffers. Diese legte sie vor sich auf den beleuchteten Marmor und sortierte sie kurz, was ihre direkten Tischnachbarinnen dazu veranlasste, den einen oder anderen neugierigen Blick auf ihre Notizen zu werfen.

„Ich habe bereits einige Ideen meinerseits gesammelt und ein grobes Phasenmuster erstellt, welches die ungefähren Schritte unseres Unternehmens zusammenfasst. Dieses ist aber bei weitem nicht voll ausgereift und benötigt noch einiges an Überarbeitung und Ergänzung, daher werde ich euch zuerst über meine grundsätzliche Vision in Kenntnis setzen. Danach können Fragen gestellt werden und wenn diese ausgeräumt sind, stelle ich euch die grob angelegten Phasen des Plans vor. Sind damit alle einverstanden?"

Nicken und zustimmende Aussprüche waren ihre Antwort, einzig Katherine enthielt sich. Claire zeigte auf den Metallkäfig vor ihr.

„Insgesamt ist das Ziel unserer Mission, jeden Mann in einen solchen Chastity Cage zu sperren, um uns so aus unserer Unterdrückung befreien zu können. Das wäre eine effektive Form der Kontrolle, da wir ihren größten Schwachpunkt ausnutzen und sie in ein permanentes Schach stellen können, aus dem es keine andere Möglichkeit zu entkommen gibt als absoluten Gehorsam. Schaffen wir das, so sind wir in der Lage, die Gesellschaft von Grund auf zu revolutionieren und ein Utopia zu schaffen."

Sie hielt kurz inne, bevor sie fortfuhr, um ihren Tonfall anzupassen und in einer suggestiveren Stimmlage weiterzusprechen, die sie für effektiv hielt. Sie legte die Hände um die Tischkante und stützte sich ab.

„Stellt euch die Zukunft vor, meine Schwestern: Eine Gesellschaft, die von Frauen geleitet wird und in der Männer an ihren natürlichen Platz hinter der Frau zurücktreten. Keine Kriege mehr, keine Vergewaltigungen, kein Hass und kein Elend, nur die mitfühlende Natur der Frau! Wir wären endlich in der Lage, die Dinge zu richten: Die Frau an der Spitze der Natur, die Männer als unsere ergebenen Diener, die uns jeden Wunsch erfüllen und schon bald einsehen, dass dies die natürliche und bessere Ordnung ist. Und das ist erst der Anfang!"

Sie leckte sich die Lippen. Ihre Gedanken kreisten seit Monaten um diese Vision einer glorreichen Zukunft, und sie fühlte Hitze in sich aufsteigen, wenn sie davon sprach. Sie drückte ihre Schenkel aneinander und spürte das Blut durch ihre Wangen schießen, abwechselnd dazu ein Schauern, dass ihr wohlig vom Nacken aus über den Rücken hinunter bis zum Po kitzelte. Die Vorstellung, ihre Träume realisieren zu können, erregte sie ungemein.

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