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Tausendmal

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Eine geschwisterähnliche Beziehung wird zu purer Lust.
4.9k Wörter
4.24
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Eigentlich freute sich Petra auf ein langes extrem erholsames Wochenende, das sie bei ihrem Bruder und seiner Freundin verbringen würde. Aber wenn sie ehrlich war, freute sie sich noch mehr, am Samstag mal wieder ein Konzert zu besuchen. Ein richtig lautes Metalkonzert bei dem sie den Alltagstrott hinter sich lassen würde und den Kopf freibekäme. Nicht zu verachten, bei solchen Konzerten, waren natürlich die überaus nett anzuschauenden, langhaarigen männlichen Besucher.

Sie faltete Ihre Zeitung, legte diese auf den freien Sitzplatz im Flieger neben sich und schloss die Augen. In einer Stunde würde sie wieder landen und dann endlich aus ihren Businessklamotten steigen, duschen und sich umziehen. Ein unkontrollierter, tiefer Seufzer begleitete diesen Gedanken. Es war schon eine Qual, jeden Tag perfekt und seriös gestylt auftreten zu müssen. Auch, dass sie ihre Haare hochgesteckt tragen musste, ärgerte sie. Um wie vieles besser hatten es da doch ihr Bruder und seine Freundin. Beide hatten sich für kreative Berufe entschieden und konnten tragen was sie wollten. Na schön, dafür genoss sie ganz andere Vorteile, aber die zählten im Moment nicht.

Im Haus ihres Bruders angekommen, wurde sie zunächst von beiden überschwänglich begrüsst und anschliessend über die Pläne für den Freitagabend informiert. Man wollte sich in einer schwarzen Kneipe mit den Bandkollegen und einigen Freunden treffen, die sie bereits ganz gut kannte.

Petras freute sich besonders darauf, den besten Freund und Bandkollegen ihres Bruders wieder zu sehen. Sie kannte Filip schon eine Ewigkeit, schon so lange, dass sie die Jahre gar nicht mehr genau zählen konnte. Die ältesten Bilder, an die sie sich erinnern konnte, zeigten einen kleinen ruhigen Jungen. Damals war sie so um die 13 oder 14.

Zwischen ihnen herrschte eine besondere Freundschaft. Wenn man so will, eine Art Bruder-Schwester-Beziehung, die auch davon lebte, dass ihr Bruder und Filip offenbar oft über sie sprachen. Manchmal war es schon befremdlich, dass Filip sie so gut kannte, obwohl sie ihn so selten sah und ihm wenig wirklich Persönliches von sich erzählte.

Nach einer kalten Dusche, die die Hitze und den Stress der letzten Tage fortspülte, fühlte Petra sich wie neugeboren. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, zog sie ihr kurzes, tief ausgeschnittenes Lieblingskleid aus schwarzer Seide an.

Das Designerstück war sehr enganliegend, in der Taille raffiniert gewickelt und lag wunderbar kühl auf der Haut. Es betonte ihre Kurven, wirkte dabei aber nicht zu aufdringlich. Als sie schliesslich mit Ihrem Spiegelbild zufrieden war, schnappte sie sich ihre hochhackigen Sandalen und das Fläschchen mit dem passenden Nagellack und setzte sich in den Garten, um auf die anderen zu warten und noch ein wenig die Abendsonne zu geniessen.

Filip bog, sein Motorrad schiebend, langsam um die Ecke. Er konnte es kaum erwarten Petra zu sehen, wollte dennoch eher gelassen und cool auftauchen. Also lies er sich Zeit. Es war nicht so, dass er geplant hatte, sich anzuschleichen, aber tatsächlich fand er sich vor dem Gartentor mucksmäuschenstill stehend wieder. Der Grund war natürlich der Anblick, der sich ihm bot. Petra hatte ihr rechtes Bein auf die Armlehne der Bank vor sich gestellt und lackierte gerade völlig versunken ihre Zehen. Sie war nach vorne gebeugt, ihr Kleid war hochgerutscht, und ihr knallroter Slip und BH waren zu sehen. Ein Königreich für eine Kamera dachte er bei sich.

Als sie mit dem rechten Fuss fertig war, streckte Petra zufrieden ihr langes sonnenbraunes Bein vor sich und bewunderte ihre Arbeit. Jetzt hatte sie sich erst einmal etwas von dem wunderbaren, fruchtigen Frankenwein verdient und nahm einen langsamen, genießerischen Schluck aus dem bauchigen Rotweinglas, das vor ihr stand. Sie liebte die Farbe rot in allen Formen, ob als Unterwäsche, Kleidung, Make-up oder eben als Rotwein. Das klare, kräftige Blutrot auf ihren Lippen und auf ihren Nägeln brachen ihre goldene Haut und ihr schwarzes Haar zum leuchten. Der zweite Fuss und ihre Fingernägel folgten.

Alles was Filip von seiner Umwelt noch wahrnahm, waren nackte schimmernde Haut, glänzende Seide, rote Spitze und ihre fliessenden ruhigen Bewegungen. Er fühlte sich wohl in ihrer Gegenwart, genoss den erregenden Anblick, der sich ihm bot, entspannte sich und liess seinen Gedanken freien Lauf.

So lange er zurück denken konnte, war Petra in seinem Kopf. Er konnte sich noch an sie erinnern, als er ein kleiner Junge war und sie anfing sich für Gothic und Metal zu interessieren. Eindeutig hatte sie einen starken Einfluss auf seine Vorliebe für diese Musik und Kleidung gehabt. Wer weiß, vielleicht wäre er nie Musiker oder sogar ein anderen Mensch geworden, wenn über die Jahre ihr Einfluss gefehlt hätte. Er kannte sie vermutlich so gut, wie ihr eigener Bruder, denn ihr Bruder und er sprachen oft über ihre Familien.

Sie war immer so stark und bestimmend, so schön und so klug wie keine andere Frau, die er kennen gelernt hatte. Er musste sich selbst eingestehen, dass er sich oft Sex mit ihr ausgemalt hatte. Aber das alleine war es nicht. Es war ihm ganz klar bewusst, dass er sie als den Prototyp seiner Partnerin sah. Es war sogar noch schlimmer, je älter er wurde, desto dominanter wurde er und desto größer wurde sein Wunsch, sie, nicht nur eine Kopie von ihr, zu besitzen. Seine rationale Seite, sein Gewissen schämte sich dafür und er unterdrückte diesen Wunsch so gut er konnte, denn sie war die Schwester seines besten Freundes und irgendwie auch seine Schwester.

So stand er vor dem Gartentor und verzweifelte an sich selbst, da er trotz der klaren und fast reinen Gedanken eine solche Erektion in der Hose hatte, dass eigentlich kein Blut mehr im Gehirn zirkulieren konnte. Ich muss mich beruhigen und an etwas anderes denken, dachte er benommen von seiner Erregung, ging zu seinem Motorrad und zündete sich nach einer kurzen Zeit erst einmal eine Zigarette an.

Petra schaute in die Richtung des vertrauten Zippo-Klackens, lachte vor Freude, als sie Filip sah und sprang, ihre Schuhe vergessend, barfuss los. In den nächsten Sekunden fiel sie Filip um den Hals und sie umarmten sich. Das hatte eigentlich keine Bedeutung, da sich ja alle immer so begrüssten.

Aber als sie sich berührten, fühlte es sich für beide an, als ob sie ein Stromschlag treffen würde und sie zuckten leicht zusammen. Filip beugte sich zu Petra herunter, denn er war fast zwei Meter gross und sie zwar alles andere als klein, aber doch einen Kopf kleiner als er. Dabei vermied er engeren Kontakt zu seiner Leistengegend, denn der Ständer war noch nicht ganz verschwunden. Beide genossen den Körperkontakt offensichtlich, wobei Filip sein Gesicht in ihren Haaren vergrub. Petra wiederum stellte sich auf die Zehenspitzen um ihn noch enger zu fassen zu bekommen. Schliesslich trennten sie sich fast widerwillig und schauten sich verwirrt an.

Tausendmal hatten sie sich schon berührt, nachts im gleichen Zimmer geschlafen und sich geneckt. Die heftige und unerwartete Reaktion ihrer beiden Körper aufeinander, hatte damit aber wirklich nichts zu tun und versetzte ihnen beiden einen ordentlichen Schrecken.

Petra bekam sich als erste wieder unter Kontrolle, trat einen Schritt zurück, legte den Kopf schief und sagte leicht ironisch in Richtung seines Motorrads „Ist das Deine Maschine, in die Du ganz verliebt bist?" Ihre Gedanken rasten, irgendetwas stimmte nicht. Sie hatte nicht wie sonst, das Gefühl ein Familienmitglied, quasi ein Neutrum, einen Bruder, zu begrüßen. Was verdammt noch mal ist passiert, fragte sie sich.

Offenbar war er von ihrer unfreiwillig gebotenen Show noch immer so mit sexueller Energie aufgeladen, dass so etwas wie ein Ladungsausgleich stattgefunden hatte. Aber so genau verstand er nicht, wie es soeben zu dieser ungewohnten Nähe zwischen ihnen gekommen war. Egal dachte er, sie fühlte sich so gut an und roch wundervoll frisch und zugleich süss nach Schokolade, einfach gut. Am liebsten hätte er ein Stück von ihr abgebissen.

Noch ganz in der Umarmung versunken bemerkte Filip dennoch, dass sie es tatsächlich wieder geschafft hatte, ihn innerhalb von Sekunden komplett aus der Fassung zu bringen. Er fühlte sich plötzlich wie ein Idiot und antwortete: „Schön, dass Du morgen auch beim Konzert dabei bist. Die Maschine zeige ich Dir dann später. Jetzt ist mir aber erst ´mal zu warm."

Damit zog Filip seine schwere schwarze Motorradkleidung aus, denn es war wirklich verdammt heiß. Gespannt beobachtete Petra jede seiner Bewegungen und bewunderte sein breites Kreuz, seine kräftigen Arme und sein Gesicht. Er hatte immer schon ganz gut ausgesehen, aber in den letzten Monaten hatte eine Veränderung sein Gesicht markanter gemacht. Ausserdem hatte er sich endlich seine dunkelblonden Haare wachsen lassen, die sich langsam seinen Schultern näherten. Tatsache war, dass er verdammt männlich und stark aussah und sich auch so bewegte. Sie musste sich zusammen nehmen, um ihn nicht weiter anzustarren.

Also drehte sie sich um, schaute beim Weggehen über ihre Schulter und sagte: „Mein Rotwein wird warm und ich brauche auch noch meine Schuhe." Filip antwortete ihr, dass er nachkommen würde, aber dass sie gleich abgeholt werden. Und so war es dann auch. Ihr Bruder und seine Freundin kehrten aus der Stadt zurück und ehe sie sich versahen, sassen sie mit dem Rest der Clique in einem leicht überfüllten Gothicschuppen. Es war eigentlich zu laut zum reden, aber die Musik war OK und die Tanzfläche gross genug. Sogar der Rotwein war erträglich.

Petra hatte die zwanzig Minuten im Auto dazu genutzt, um mit den anderen ein wenig zu plaudern und hatte keine Zeit gehabt, ihre Verwirrung zu verarbeiten. Sie stellte sich nach eine kurzen Weile an den Rand der Tanzfläche, trank ihren Rotwein und dachte nach.

Ihr Körper hatte ganz eindeutig auf seinen Körper reagiert. Und zwar ganz unbewusst, ohne ihr Zutun. Das konnte sie jetzt nicht mehr ändern, aber sich zukünftig vorsehen. Denn Filip ist tabu, stellte sie für sich klar. Schliesslich war er gut zehn Jahre jünger und auch gar nicht an ihr interessiert. Na ja, es könnte vielleicht sein, dass eine gewisse Anziehung zwischen ihnen herrscht, überlegte sie weiter. Aber trotzdem weiss er gar nicht, was er will, geschweige denn, auf was er sich da mit ihr einlässt. Nicht in dem Alter, nicht mit Mitte zwanzig. Aber diese harten, grünen Augen, die mich fast ausziehen... seufzte sie fast verärgert.

Nachdem sie zu Ende gegrübelt hatte, entspannte sie sich ein wenig auf der Tanzfläche. Sie liess sich eine Weile mit der Musik treiben und vergass alles um sich. Filip stand am anderen Ende des Raumes und liess sie die ganze Zeit nicht aus den Augen. Es war ihm egal, was die anderen vielleicht darüber dachten, dass er sich von der Gruppe getrennt hatte und nur noch Augen für Petra hatte. Sie schien über irgendetwas nachzudenken und zog ihre glatte Stirn in Falten. Sogar ihre geschwungenen Augenbrauen zogen sich verärgert zusammen. Worüber ärgerte sie sich nur so, fragte sich Filip.

Bevor er sich entschliessen konnte, zu ihr zu gehen und ihr endlich das Glas Rotwein nachzufüllen, war sie schon auf der Tanzfläche verschwunden. Was für eine Vorstellung! Sie hatte ihr hochgestecktes Haar gelöst und es fiel und flog in weichen schwarzen Wellen bis über ihren üppigen Busen. Sie hatte die Augen geschlossen und tanzte ganz für sich. Der Rest der Welt und sämtlich Gaffer schienen überhaupt nicht zu existieren. Ihre Bewegungen waren sehr fliessend und elegant, gleichzeitig aber unglaublich erotisch.

Filip machte sich auf den Weg, ihr leeres Glas zu holen, denn zu ihr auf die Tanzfläche traute er sich nicht. Dazu war er viel zu aufgeregt und das in jeder Hinsicht. Als er wieder von der Bar zurückkam, wartete sie schon mit einem Lächeln am Rand der Tanzfläche auf ihn und nahm ihm das Glas, mit einem Nicken in Richtung einer freien Sitzecke, ab. Dort angekommen setzten sie sich auf eine weiche Couch und schauten sich ein wenig ratlos an. Immerhin konnte man sich halbwegs unterhalten und so sprachen sie über die Arbeit, das Studium, die Familien usw.

Filip war überglücklich, ihr nahe zu sein, eigentlich ohne zu wissen warum. Aber es war eben so und er hätte alles dafür getan, noch ewig dort neben ihr sitzen zu dürfen. Beim Sprechen hing er unentwegt an ihren Lippen. Sie waren voll, glänzend und sinnlich und er machte im Geiste jede kleine Bewegung mit. Als sie ihm zwischendurch einige Fragen stellte, konzentrierte er sich angestrengt auf den Inhalt und beugte sich zu ihr vor. Dabei stellte er sich vor, wo sie noch solch weiche rote Körperstellen haben würde, die er sehen, berühren und küssen wollte.

Er versuchte wirklich sein Bestes und fing an, sich zur Beruhigung eine Zigarette zu drehen. Das liess sich Petra aber nicht entgehen und nahm ihm den Tabak und die Papers aus der Hand. „Lass mich mal probieren, ob ich es noch nicht verlernt hab´" sagte sie. Filip gab ihr die Utensilien. Er hätte mit voller Freude auch den Tabak aufgegessen oder einen Kopfstand auf der Bar gemacht. wenn sie ihn darum gebeten hätte.

Petra rollte vorsichtig den Tabak in das Papier und ihre langen roten Fingernägel funkelten dabei. Filip beobachtete ihre Hände unverwandt, ab und zu half er ihr ein wenig und stellte sich vor, wo er diese Hände schönen überall spüren wollte. Schliesslich leckte sie die beleimte Seite des Papers ab und hielt ihm die Zigarette hin. „Ich hoffe, da ist nicht zu viel meiner Spucke drauf."

Filip antwortete ihr: „Du weißt doch, dass ich auf Deine Spucke stehe." Zunächst leckte er die Zigarette an der Nahtstelle nochmals bedächtig ab, zündete sie sich dann an und genoss den Gedanken, einen Teil ihres Körpers zu schmecken, in sich zu haben. Petra drehte gleich noch eine und noch eine Zigarette, weil sie daran ja Spass hatte.

Zugegebenermassen hatte sie auch Spass daran, zu sehen, dass Filip kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren. Das ging zwar völlig gegen ihren Beschluss, ihn als Tabu zu betrachten, aber eigentlich war das ja nur ein kleines Spielchen bei dem nichts passieren konnte.

Von wegen, meldete sich ihre Vernunft zu Wort und sie fluchte im Geiste mal wieder über ihren übermässigen sexuellen Appetit und ihre unbändigen Phantasie. Was für ein Glück, dass ihre schlimmste Woche, um ihren Eisprung, hinter ihr lag, sonst hätte sie schon längst wer weiss was mit ihm angestellt. Aber in dieser „gefährlichen" Zeit ging sie ja Männern, so gut es ging, aus dem Weg. Trotzdem, auch heute trieb sie etwas dazu, Filip weiter zu reizen und zu quälen.

Der stellte sich gerade vor, wie er seine Arme um sie legen, seine Lippen auf die ihren pressen würde, er ihre Zunge finden und sie so lange küssen würde bis sie ganz schwach und weich in seinen Armen liegen würde. Dann würde er diese sinnlichen Beine auseinander drücken und sich in sie zwängen, bis sie immer und immer wieder kommen und seinen Namen schreien würde.

Sie leckte die dritte Zigarette langsam mit ihrer langen, spitzen vom Rotwein violetten Zunge ab und schaute Filip dabei mit einem spöttischen Blick direkt in die Augen. Er hatte einen ganz abwesenden, leicht wilden Gesichtsausdruck. Seine Augen waren unnatürlich geweitet und schienen sie ganz aufzusaugen.

„Filip, hey bist Du noch da? Folgst Du mir noch?" fragte sie ihn. Sie fixierte ihn mit ihren fast schwarzen Augen und zog die Augenbrauen fragend hoch.

„Ja,...klar. Was hast Du gesagt. Ich kann Dich gerade so schlecht hören." entgegnete Filip. Was hatte sie vor, fragte er sich. Wollte sie ihn einfach nur in den Wahnsinn treiben? Wenn sie mich jetzt auch noch anfasst, dann stimmt da etwas nicht. Und dann passierte es auch schon: Sie beugte sich zu ihm und sprach direkt in sein Ohr „Ich habe gesagt, dass es mir hier langsam zu warm wird und dass ich ein bisschen frische Luft brauche."

Als ihr Atem Filips Hals und Nacken traf, bekam er überall Gänsehaut. Gleichzeitig rutschte sie auch noch so nah an ihn, dass ihre Oberschenkel sich trafen und ihre steil aufgerichteten Brustwarzen sich gegen seine Seite pressten. Das war zu viel für Filip und er beschloss aufs Ganze zu gehen. Egal wie viel Rotwein sie getrunken hatte, solche Spielchen kannte er von ihr nicht, aber er würde mitspielen.

Filip beugte sich nun zu ihr herunter, strich ihr vorsichtig ihre langen schwarzen Locken vom Ohr, spielte kurz mit ihrem Ohrring, legte den Arm um sie und antwortete „Egal was Du heute Nacht noch so brauchst, Du wirst bekommen, was Du verdienst."

Petra zog sich wie vom Blitz getroffen zurück, schaute sie ihn böse und verärgert an und hastete nach draussen. Filip folgte ihr. Draussen angekommen, sagte sie ihrem Bruder, sie sei müde, er solle den Rest grüssen und sprang ins Taxi. Ihre Stimmung war blitzartig umgeschlagen, denn sie hatte es offensichtlich zu weit getrieben. Sie ärgerte sich auf der ganzen Strecke über ihre Dummheit, ja Verdorbenheit und beschloss, sich morgen bei Filip zu entschuldigen. Filip war wie ihr kleiner Bruder und sie seine grosse Schwester. Nicht mehr und aber auch nicht weniger.

Als sie im Haus ihres Bruders ankam, bereitete sie zunächst ihr Bett für die Nacht vor und holte sich anschliessend eine Flasche Mineralwasser aus dem Keller. Auf dem Weg zum Gläserschrank bekam sie einen grossen Schrecken, denn Filip stand in der Küche und sah sehr, sehr verärgert aus. Er kam sofort auf sie zu. Als sie zur Treppe flüchten wollte, hielt er sie am Arm fest und zog sie zu sich. Er wandte mehr Kraft an, als er wollte und sie verlor das Gleichgewicht. So fing er sie auf und hielt sie fest.

Filip wollte nicht, dass sie hinfällt, er hielt es aber auch nicht aus, ihr so nahe zu sein und sie nicht zu berühren. Oh nein, bitte fass´ mich nicht an, dachte sie in dem Moment, als seine Berührung sie wie ein Schock traf und ihr schwindelig wurde. Sie schloss die Augen und versuchte ihre Kontrolle über sich selbst wieder zu gewinnen. Aber alles was sie fühlen konnte, war Verlangen, das wie kochende Lava in ihr brodelte. Hör damit auf und beherrsche dich, versuchte sie sich selbst zu überzeugen. Sie tat ihr Bestes, um tief und gleichmässig zu atmen, aber das machte es nur noch schlimmer, weil sie so seinen männlichen Geruch in sich einsog, der ihr schon den ganzen Abend mehr zu Kopf gestiegen war, als es der Rotwein je konnte.

Schliesslich wusste sie nicht weiter und öffnete die Augen. Sie schaute direkt in seine und sah seinen Schmerz und sein Verlangen. Trotzdem sagte er mit belegter aber sicherer Stimme: „Es tut mir sehr leid, wenn ich Dich erschreckt oder Dir sogar weh getan habe. Das war nicht meine Absicht und ich weiss nicht was heute mit mir los ist. Aber du musst mich für völlig bescheuert halten. Ich glaube, das tust Du wirklich, sonst würdest Du nicht so mit mir spielen."

„Ich weiss, Du wolltest mir nicht wehtun und ich halte Dich weder für bescheuert, noch wollte ich mit Dir spielen" sagte sie. Daraufhin entspannte sich sein Gesicht ein wenig, aber Filip liess sie nicht los, sondern schaute Sie fragend an.

„Also, wie soll ich es sagen. Ich habe heute irgendwie vergessen, wie lange und wie gut wir uns kennen." versuchte Petra zu erklären.

Nein, das war nicht die Wahrheit. Er kannte sie wirklich gut. Wahrscheinlich besser als er manchmal durchblicken liess. Aber eigentlich kannte sie ihn bisher als „kleinen Bruder" eher oberflächlich. Dabei erschien er ihr plötzlich verdammt interessant und faszinierte sie. Was führte er für ein Leben ausserhalb der Musik. Was interessierte ihn. Kurzum was für ein Mann war er wirklich. Sie hatte den ganzen Abend sein Gesicht, seine Hände betrachtet. Überlegt wie es sich anfühlen würde, durch seine Haare zu streichen, sein Kinn, seinen Hals und seine Schultern zu küssen.... Halt, stopp das führt zu nichts unterbrach sie ihre Gedanken.

Filip fragte ungläubig und wieder leicht verärgert nach „Du glaubst mich zu kennen? Was weisst Du denn schon von mir, ausser der Sachen, die an der Oberfläche liegen. Für Dich bin ich doch wirklich nicht interessant genug, sonst würdest Du anders mit mir umgehen."

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