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Übermensch

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Ein Gespräch über die Zukunft der Menschheit.
4.3k Wörter
4.06
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Es ist das Jahr 2061, und ich bin 74 Jahre alt. Vor 44 Jahren hörte ich auf zu altern, denn es wurde mir verboten. Meine blonden Haare sind seit dem Tag, an dem er kam und mich mitnahm nicht mehr gewachsen, meine Augen sind immer noch von schillerndem Blau und keine einzige Falte zeigt sich auf meinem Körper.

Ich knie nackt vor ihm auf einem kleinen Hof aus sandfarbenen Pflastersteinen, die vereinzelt von symmetrisch angeordneten Blumenbeeten unterbrochen werden. Der Mann, der nur 'der Magier' genannt werden möchte und scheinbar keinen anderen Namen trägt sitzt vor mir auf einem Thron. Er hat den Kopf mit dem ausdruckslosen Gesicht zurückgelegt, hält die hellgrünen Augen geschlossen und seine Arme ruhen auf den seitlichen Lehnen des pompösen Stuhls. Auch er ist, seit er sich vor vielen Jahren zum Herrscher über die Erde aufgeschwungen hat, um keinen einzigen Tag älter geworden.

Der Magier hat eine humanoide Gestalt, er unterscheidet sich in nur wenigen Details von einem gewöhnlichen Menschen. Er ist etwas größer als ein Mensch, über zwei Meter groß, und hat einen onyxfarbenen Hautton, davon abgesehen könnte er als menschlich gelten. Sein Torso besteht aus sehnigen Muskeln, seine Arme und Beine zeugen von Kraft und Agilität und auf seinem haarlosen Haupt trägt er einen weißen Kranz aus etwas, das wie eine Mischung aus Rosendornen und Reißzähnen aussieht. Auf seinen Schultern ruht eine breite, dunkelrote Halskette und um die Hüften trägt er einen schwarzen Gürtel, der einen ebenfalls dunkelroten Rock an Ort und Stelle hält.

Diesen Rock habe ich nach oben geschoben, um an das Glied des Magiers heranzukommen, welches, ebenso wie der Rest seines Körpers, etwas größer ist als das eines gewöhnlichen Menschen, sonst aber in Aussehen und Beschaffenheit kaum von einem normalen Penis unterschieden werden kann. Sonnenstrahlen wärmen meine Schultern.

Warum er genau jetzt, nach all den Jahren beschlossen hat, die Menschheit zu vernichten, ist mir nicht klar. Aber ich weiß, dass er dazu in der Lage ist und dass ich trotz meines zeitlosen Körpers immer noch Teil dieser Menschheit bin. Also tue ich alles, was ich kann, um mein Überleben zu sichern und gebe mein Bestes, als ich seinen Schwanz so tief wie möglich in meinen Rachen aufnehme und mit meiner Stirn und Nase seinen Bauch berühre.

Während ich also konzentriert an seinem Glied sauge und ihn verwöhne, denke ich daran, wie er und seine Artgenossen vor 44 Jahren aus dem Nichts auftauchten und die Erde zum Schauplatz des bisher größten historischen Ereignisses wurde, von dem wir wissen. Hatten wir vorher geglaubt, durch unsere Intelligenz und den daraus resultierenden Erfindungen zu wahrhaftigen Göttern geworden zu sein, wurde uns beim Anblick der gigantischen Mächte dieser unbekannten Außerirdischen klar, wie schwach wir tatsächlich waren.

Ein Einziger der 'Übermenschen', wie man sie aufgrund ihrer Ähnlichkeiten zu uns nannte, schaffte es binnen weniger Stunden, die Zahl der militärischen Truppen der vier größten Länder unserer Welt gleichzeitig auf Null zu dezimieren, als diese ihn vereint angriffen. Geheime, genetisch modifizierte Einsatztruppen, die von Deutschland, Russland und dem vereinigten Königreich aus entsandt wurden, um die Übermenschen zu ermorden, wurden vor versammelten Reporterteams von einem der Fremden in Stücke gerissen, ohne ihm mehr als ein paar Kratzer verpasst haben zu können.

Heere von Drohnen verschwanden spurlos, einzelne Vermisstenfälle gingen unter in den Massen an Suiziden und neuen Sekten, die den Erdball überfluteten -- einer dieser Vermisstenfälle war ich, eine alleinstehende Frau im Rotlichtgewerbe.

Zusammen mit acht anderen Prostituierten wurde ich vom Magier kurz nach seiner Ankunft verschleppt und überlebte als einzige unter seinem Joch, welches uns gebot, fleischliche Dienste zu verrichten. Die anderen Frauen wurden nacheinander getötet, teils weil sie versuchten, Widerstand zu leisten, teils, weil sie ihre Arbeit nicht gewissenhaft erledigten.

Trotz der Morde an den Frauen habe ich nie erlebt, dass er grausam oder sadistisch gewesen wäre. Gehorchte man ihm, so lebte man relativ gut, wenn auch in Angst, irgendwann entsorgt zu werden. Ich bekam ein eigenes Zimmer, konnte tun und lassen, was ich wollte, solange ich in der Nähe des Hauses blieb oder ihn vorher über meine Pläne informierte und hatte ich den Wunsch, etwas zu lesen oder zu haben, so bekam ich es meistens.

Ich blase den dicken Schwanz des Mannes weiter und fühle die Ader an der Unterseite pochen. Meine Erfahrung sagt mir, dass er kurz davor ist, weswegen ich ihn ein Stückchen aus meinem Mund gleiten lasse und beginne, die Spitze mit meiner Zunge zu verwöhnen. Einige Sekunden später ergießt sich heißer Samen in meinen Mund.

Der Magier öffnet seine Augen und blickt auf mich herab, während sein Glied weiter meinen Mund mit Sperma anfüllt. Er sagt nichts, aber ich erkenne seinen Blick und beginne, gehorsam dem stillen Befehl zu folgen. Ich zwinge mich zu schlucken.

„Komm schon, mach weiter!", sporne ich mich selbst im Geiste an und würge den Saft hinunter.

Nach all den Jahren kann ich den bitteren Geschmack immer noch nicht leiden, doch ich überwinde mich und schaffe es darüber hinaus, mein Gesicht zu einer erfreuten Maske zu verziehen, um das Wohlwollen des Magiers anzuregen.

Als ich fertig bin, entlasse ich die Eichel des voluminösen Stammes sanft aus meinem Mund und lecke mir die Lippen, versuche den widerwärtigen Geschmack des Samens zu ignorieren. Der Magier blickt mir in die Augen, und ich erkenne seinen Wunsch nach mehr. Ich richte mich auf, drehe mich und setze mich langsam auf seinen Schoss, wobei ich mit einer Hand zwischen meine Schenkel greife und die Erektion des Mannes an meine Scheide führe.

Ich gleite langsam herab und fühle, wie der feste, pochende Stab langsam in mich eindringt, meinen Unterleib ausfüllt und mit jedem Zentimeter neue Blitze durch meine Vagina schießen lässt. Sorgsam darauf bedacht, mich nicht auf ihm abzustützen, komme ich langsam in Fahrt und reite auf dem Übermenschen auf und ab. Er schließt die Augen und lehnt sich wieder zurück, verfällt wieder in seine vorherige Position.

Ich blicke derweil geradeaus in die Ferne. Einzelne Wolken zeigen sich am Himmel, der bereits beginnt, sich rötlich zu färben. Die hochgewachsenen Blumen vor mir werfen lange Schatten auf den Platz.

Ein Anflug von Stolz erfüllt mich, als ich an seinem leisen, monotonen Seufzen erkenne, dass er meine Arbeit genießt und stelle fest, dass er trotz seiner Andersartigkeit und meiner Angst vor ihm ein angenehmer Aktpartner ist. Mein Überlebensinstinkt stachelt mich zwar an, ihm den besten Sex seines Lebens zu ermöglichen, aber ich muss zugeben, bei keinem Menschen derartige Erregung verspürt zu haben wie mit ihm, was, insbesondere als eine Frau, die so viele Sexualpartner hatte wie ich, bemerkenswert ist.

Von meiner Lust und meiner Angst gleichermaßen angetrieben senke ich mein Becken und hebe es wieder, pfähle mich selbst auf dem gigantischen Glied des Magiers und ramme seine Männlichkeit ein ums andere Mal zwischen meine Pforten. Ich spüre meine eigenen Säfte an meinen Schenkeln herabfließen und stöhne laut, variiere im Tempo und spüre meinen ersten Orgasmus mich mit Kontraktionen zurück in meine Gedanken reißen.

Ebenso wie die schwarzen Gestalten vor all der Zeit aus dem Nichts gekommen waren, begannen sie wieder zu verschwinden, als sie anfingen, sich gegenseitig auszurotten. Zuerst waren es um die 50 gewesen, dann fand man den abgetrennten Kopf von einem, dann zwei, später vier der Fremden, oft kilometerweit vom restlichen Körper entfernt. Im Laufe der Jahre wurde die Öffentlichkeit Zeuge von nur einem Kampf zwischen diesen Kreaturen, in dessen Verlauf jede Hoffnung auf Überwältigung der Neuankömmlinge restlos verschwand.

Als der Magier sich 2024 als der letzte Überlebende herausstellte, tötete er innerhalb weniger Sekunden wortlos alle führenden Persönlichkeiten der Erde und deren Stellvertreter. Einige Wochen herrschte absolutes Chaos, denn jedes Volk der Welt war ohne Führer und Ersatzmöglichkeiten. Derweil schwang der Magier sich zum Herrscher der Welt auf und rief den Menschen zu, dass sie sich aus der Unterwürfigkeit erheben sollten und nichts vor ihm zu befürchten hätten.

Selbstverständlich glaubte niemand dem gottgleichen Übermenschen. Es stellte sich aber heraus, dass er nicht gelogen hatte: Tatsächlich mischte er sich in keine einzige der Angelegenheiten der Menschen mehr ein, stattdessen zog er sich mit mir ins Sierra-Gebirge Nevadas zurück, wo er sich einen Palast errichtete und auf die Stadt Bellchester herab blicken konnte.

Als die Menschen erkannten, dass der Magier sich nicht mehr zeigen wollte, wurde das Chaos langsam wieder in Ordnung überführt: neue Anführer wurden gewählt, neue Erfindungen gemacht, neue Konflikte entstanden, neue Kriege wurden geführt. Alles ging weiter wie früher, und der Magier blieb untätig in den Bergen Nevadas.

Nun, nach weiteren 38 Jahren, wollte er eingreifen, auf die schlimmstmögliche Art.

Ich nehme ihn tief in mich auf, erhebe mich langsam und gleite dann schnell wieder auf ihm herab, um ihn tiefer in mir zu spüren und drücke mein Becken vor und zurück, um für mehr Stimulation zu sorgen. Mein Atem geht schnell und keuchend, ich höre ihn wie aus weiter Ferne, gefangen im Käfig meiner Lust und Angst. Mein Körper ist von einem Schweißfilm überzogen und langsam spüre ich, wie auch er näher an einen Orgasmus kommt.

Ich beschleunige meine Bewegungen und gebe noch einmal alles, was noch an Kraft in mir steckt, während ich das Zucken seines übermenschlichen Schwanzes in mir genieße.

Plötzlich fühle ich seine Hände an meinen Hüften. Ich erschrecke mich kurz, normalerweise bleibt er absolut passiv. Mein Instinkt sagt mir, es geschehen zu lassen. Der Magier drückt mich hinunter und bohrt sich tief in meine Fotze hinein. Ich schreie vor Lust.

Dann gleitet er ein winziges Stück aus mir hinaus und beginnt, in einem extrem schnellen Takt seinen Penis von unten in meine Möse zu hämmern. Ich reiße meinen Mund weit auf, verdrehe die Augen und gebe hohe, spitze Schreie von mir, während vor meinem inneren Auge die Blitze meiner Lust explodieren und sich zu einem gigantischen Orgasmus bündeln.

Sein heißer Saft schießt in mich hinein und ich höre ihn grunzen, während er sich in mir entlädt und meinen Orgasmus zu neuen, mir völlig unbekannten Höhen hochtreibt. Meine Arme wirbeln nutzlos an meinen Seiten umher und mein Körper verkrampft sich, als ich wie eine Spielzeugpuppe auf seinem Schwanz auf- und abhüpfe und seine Stöße mit gewaltiger Kraft Lustschreie aus mir heraus zwingen.

Noch ein Stoß, dann verschwinden die Hände von meinen Hüften. Mit letzter Kraft stehe ich auf meinen zittrigen Beinen und lasse den restlichen Orgasmus durch meinen Körper peitschen, weiterhin zuckend, während sein Glied die letzten Schübe seines Spermas in mich hineinpumpt. Gleichzeitig fühle ich es bereits seitlich aus mir heraus und an meinen Lenden hinab fließen.

Als ich keine Salven mehr in mich spritzen fühle und der Magier sich vollends in mir entladen hat, stürze ich vornüber auf Hände und Knie. Sogleich sprudelt der Samen des Übermenschen aus mir heraus und befleckt den Boden zwischen meinen Knien.

Ich fühle mich voll und erschöpft, kann mich nicht mehr aufrecht halten und sacke befriedigt und kraftlos in mich zusammen.

Meine Hand gleitet an meinen Bauch, wo ich eine leichte, warme Beule spüre. Mein Uterus und meine Scheide sind komplett gefüllt mit dem heißen Ejakulat des Magiers. Ich drücke leicht dagegen und fühle wie der Druck in mir abnimmt, als ich mehr und mehr des Saftes aus meiner Muschi presse. Gleichzeitig fühle ich an meinen Oberschenkeln, die flach auf dem heißen Steinboden liegen das warme, klebrige Sperma, das eine Lache unter mir bildet.

„Du warst gut heute", sagte der Magier hinter ihr mit ruhiger und extrem monotoner Stimme. „Ich danke dir, Helena."

Ich liege unbeweglich mit verdrehten Augen auf dem Boden und möchte den Dank für den besten Fick meines Nuttenlebens erwidern, bringe aber nichts als ein glückseliges Seufzen heraus. Ich glaube nicht mehr, dass er mich töten wird. Er kann es nicht tun, nicht hiernach.

Der Magier macht eine kurze Pause, dann höre ich ihn weitersprechen.

„Du weißt hoffentlich, dass das nichts ändert."

Wäre ich nicht schon unfähig, mich zu bewegen, würde ich erstarren. Die Angst übermannt mich von neuem. Ich spreche nicht, bleibe einfach nur liegen, bin fassungslos. Trotz all meiner Bemühungen und Dienste soll ich sterben? Das ist nicht fair, das ist einfach nicht fair!

Eine Hand gelangt von vorne in mein Blickfeld.

„Komm, Helena. Erhebe dich."

Ich weiß nicht, wie es möglich ist, dass er plötzlich vor mir steht, obwohl er sich eben noch hinter mir befand, aber ich wundere mich nicht darüber. Ich habe seine Geschwindigkeit schon oft erlebt, er braucht für nur wenige Strecken mehr als ein paar Sekunden. Die drei Meter waren nichts besonderes.

Ich versuche, mich aufzurappeln und die Hand zu ergreifen, die er mir hinstreckt, aber ich scheitere kläglich und falle wieder in mich zusammen. Angst vor einer Strafe ergreift mich.

Plötzlich berührt ein Finger meine Stirn und sofort ist die Erschöpfung verschwunden. Ich blicke zu ihm auf, sehe ihm ängstlich in die Augen. Und zum ersten Mal in all den Jahren sehe ich ihn ehrlich wohlwollend lächeln. Ich ergreife seine Hand dennoch zögerlich, und er zieht mich hoch.

Als ich stehe, nackt und mit Sperma besudelt, reiche ich ihm gerade bis unter die Brust. Sein Glied, das selbst im erschlafften Zustand überdurchschnittliche Größe beweist, hängt auf Brusthöhe vor mir und ist von meinen und seinen Säften verschmiert. Ohne, dass er ein Wort sagen müsste, streife ich die Vorhaut zurück und säubere zuerst die glänzende Eichel, während ich die schweren Hoden leicht massiere. Dann fahre ich mit der Zunge einige Male über den restlichen Schaft, bis ich keine Sekrete mehr schmecken kann.

Der Magier legt mir dankend seine Hand auf den Kopf, dann bedeutet er mir, ihm zu folgen und schreitet durch den Hof voraus.

Ich gehe ihm hinterher, und am Balkon am Ende des Hofes angekommen blicken wir auf Bellchester herab. Innerhalb der letzten Jahre war der Ort von einem kleinen Dorf zu einer Stadt gewachsen.

„Was hat sich verändert?", fragt der Magier.

„Die Stadt ist gewachsen, Herr."

Er lacht leise.

„Das meinte ich nicht", sagt er und schüttelt den Kopf, wieder ernster werdend.

„Ich meine, was sich grundlegend verändert hat. In den Menschen, in ihrem Leben, in ihrer Verhaltensweise. Was ist anders als vor der Zeit, in der ich hierher kam?"

Ich überlege, aber mir fällt nichts ein. Jedenfalls nichts grundlegendes.

Ich denke an die vielen Aufstände der Feministen der dritten und vierte Welle, von denen mir berichtet wurde. An das Verschwinden vieler Musikgenres aufgrund der wachsenden Popularität von gut klingenden Liedern ohne wirklichen Text oder Aussage und den Gleichklang der heute rein maschinell produzierten Musik. Ich denke an den fast vollständigen Aufbrauch des Palmöls und die Kriege um die letzten Bestände, aber ich sage nichts.

Der Magier nimmt mein Schweigen nach einigen Sekunden als Antwort entgegen und fährt fort.

„Genau das ist der Punkt, Helena. Es hat sich nichts verändert. Trotz vieler Chancen zu einem Neuanfang hat die Menschheit nichts davon abgelassen, ihren falschen Weg weiterzugehen."

Der Magier beugt sich nach vorne, stemmt die Hände auf die Balustrade und stützt sich ab. Er blickt auf Bellchester herab. In seinem leblosen Gesicht kann ich keine Emotionen erkennen, sein Blick ist absolut ausdruckslos.

„2017 war ein schlimmes Jahr für euch, also entschlossen wir uns, endlich einzugreifen. Wir wollten helfen, ihr wolltet uns töten. Meine Artgenossen, mich eingerechnet, empfanden das als nicht besonders angenehm. Einige von uns beschlossen daher, euch zu bestrafen, und so begann der Konflikt unter uns, denn natürlich wollte der Rest von uns nicht, dass ihr unter uns leiden müsst. Wir begannen, uns in zwei Lager aufzuteilen: Die, die euch töten wollten und die, die euch weiterhin helfen wollten. Ich blieb als Einziger von beiden Lagern übrig."

Ich blicke auf die Stadt hinab, wage nicht mehr, ihn direkt anzusehen. Es ist das erste Mal, dass er mir das erzählt. Das erste Mal, dass er mir etwas darüber erzählt, wie der Kampf zwischen den Übermenschen sich damals ergeben hat. Das erste Mal, dass er überhaupt etwas erzählt.

„Auch wenn ich verärgert war, wollte ich euch immer noch helfen, also gab ich euch eine letzte Chance, neu anzufangen. Ich befreite euch von allem, was euch aufhielt und zog mich zurück."

Er richtet sich auf und dreht sich zu mir. Jetzt blicke ich zu ihm auf, als er weiterspricht und mich ansieht.

„Ihr habt die Chance ignoriert", sagt er tonlos, „Ihr habt die Chance ignoriert und weiter gemacht."

Ich räuspere mich leise und zaghaft, er erlaubt mir mit einer Geste zu sprechen.

„Was...", krächze ich, setze nochmal neu an und frage: „Was haben wir denn falsch gemacht?"

Der Magier blickt mich an, und ich meine, eine Spur von Trauer in seinen Augen zu erkennen. Als er antwortet, ist seine Stimme genauso neutral wie zuvor.

„Vieles, meine kleine Helena, vieles. Ihr hasst euch selbst. Ihr führt Kriege gegeneinander, beutet einander aus, hasst jeden, der anders ist als ihr, sei es nun, weil er ärmer, reicher, stärker oder schwächer ist, oder weil er eine andere Hautfarbe hat."

Er greift mir zärtlich unters Kinn und kniet auf einem Bein nieder, um auf Augenhöhe mit mir zu sein. Ich blicke in seine grünen Augen und sehe in ihnen nichts als ein unendliches, leeres Meer aus Grün, dessen Grund ich nicht einsehen kann.

„Ich hasst euch und euer Leben, aber ihr weigert euch, etwas zu ändern. Ihr tötet euch lieber weiter, belügt euch selbst und ignoriert wichtige Probleme. Um euch zu abzulenken, trinkt ihr Alkohol und nehmt Drogen, ihr betäubt euch mit Entertainment, Partys und Konsumgütern, um nicht der hässlichen Wahrheit ins Gesicht sehen zu müssen: Ihr seid bösartige Kreaturen."

Ich höre ihm gebannt zu, als er weiterspricht und blicke tief in seine Augen, versuche in ihn vorzudringen, zu lesen, was in ihm vorgeht.

„Ihr heuchelt euch gegenseitig etwas vor, um eure Minderwertigkeitskomplexe mit gespieltem Selbstbewusstsein zu verdecken und benutzt soziale Netzwerke, um dieses fragile Schauspiel zu festigen. Ihr lebt von Likes und Kokain, von Heuchelei und davon, euch an einem Ordnungssystem für die Welt festzuklammern, welches nicht funktioniert, weil ihr Angst habt, die Welt sonst nicht ausreichend kontrollieren zu können. Sogar, als euch die Rohstoffe ausgingen, die Tiere unter eurem Müll erstickten und ihr feststellen musstet, dass ihr so nicht für immer leben könnt, habt ihr weitergemacht."

Seine Augen weisen jeden meiner Versuche, ihn zu ergründen ab. Ich verstehe nicht alles, was er sagt, aber in dem, was ich verstehe, erkenne ich Wahrheit. Wahrheit, die meine Sicht auf die Menschheit trübt. Einen kurzen Moment lang glaube ich zu wissen, was er meint, als er sagt:

„Ihr entmenschlicht euch zunehmend und verliert euch in euch selbst."

Der Augenkontakt bricht ab, als er sich erhebt. Dann bricht die Verzweiflung über seine Worte aus mir heraus und ich schreie fast:

„Warum hast du uns nicht einfach gesagt, was wir tun sollen?!"

Der Magier blickt auf mich herab, seine Hände liegen sanft, aber bestimmend auf meinen Schultern.

„Ganz einfach, Helena. Hätte ich das getan, hättet ihr das als einen Befehl verstanden", erklärt er.

„Ihr hättet mich zum Diktator ernannt. Und Veränderung ist wertlos, wenn sie diktiert werden muss. Wahre Veränderung muss aus Erkenntnis resultieren, aus Verständnis und einem Entschluss."

„Und was ist mit euch?!", erwidere ich zornig. „Ihr habt euch auch gegenseitig getötet! Ihr habt euch auch so sehr gehasst, dass ihr morden musstet!"

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