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UFO

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Das rote Licht der Ampel warf einen skurrilen Teint auf Uzniks Gesicht, während Oralee ungeduldig das Steuer umklammert hielt, auf die Ampel stierte und ungeduldig auf die passende Farbe wartete.

Ein Wagen mit zwei jugendlichen Vampiren hielt neben ihnen. Sie schauten zu Uznik herüber. Der Fahrer drehte die Seitenscheibe herunter und hob seinen Daumen. „Echt coole Verkleidung," rief er lachend, legte einen Gang ein und bog ab.

Nur gut, dass heute Halloween ist, dachte Oralee erleichtert und trat auf das Gaspedal ihres Space Wagon, der mit einem Ruck nach vorne schnellte und beide in ihre Sitze presste. Uznik beobachtete dabei den Getränkehalter, der das auf einen halb leeren Pappbecher wirkende Trägheitsmoment konterte und ihn an Ort und Stelle hielt. Keine schlechte Idee, sinnierte er und dachte an seine Teetasse.

Uznik schaute aus dem Seitenfenster und beobachtete die fremde Umgebung eines Planeten, den er nur aus Vorbeiflügen kannte. Die fernen Lichter einer Stadt tauchten in der Dunkelheit auf und erinnerten ihn an die dunkle Seite von Koitan, eines der Monde von Osiris, dessen Oberfläche zur Heimat vieler Osirianer geworden war, die gegen das Gebot zur „Vermeidung unkontrollierter Geschlechtsumwandlung" verstoßen hatten. Dazu muss man wissen, dass die Population auf Osiris zu den matriarchalisch organisierten Gesellschaftsformen gehörte und viele Männer sich mit einer Schlechterstellung seitens der restriktiven Behörden in Bezug auf Beruf und Familie nicht abfinden wollten, so dass viele sich für eine gesellschaftliche Besserstellung dazu entschieden, heimlich eine Geschlechtsumwandlung vornehmen zu lassen, und das war nun mal illegal.

Uznik blickte eine Weile zu Oralee herüber, die in einer angestrengten Haltung hinter dem Steuer saß und zerfahren im Getriebe rührte.

Uznik überlegte, wie er die Situation ein wenig auflockern könnte, suchte in seinem Kommunikator nach „Interessengebieten" der Humanoiden und tippte schließlich auf einen Vorschlag im Bereich Hobby, Fahrzeug, Auto, Technik. Die verbale Offerte, „Das ist aber wirklich ein geiles Fahrgestell", erschien ihm angemessen.

Oralee zuckte zusammen, als sie Ossis Kommentar hörte.

Zum einen fühlte sie sich geschmeichelt, andererseits war Ossis Annäherungsversuch doch sehr direkt. Schließlich war sie eine anständige Frau und keine dieser verruchten Weiber, die Oralee hin und wieder konsultierten, um von ihr und den Sternen zu hören, ob sie nach all den Jahren noch einmal Sex mit ihren Angetrauten haben werden, oder, ob da gar andere Männer bereits auf sie warten würden. Eine hatte Oralee auffällig neugierig danach gefragt, ob sie erkennen könne, wann denn ihre „Dreierkonstellation" nun endlich Zuwachs von einer „Jungfrau" bekäme und ob Mars und Venus sich derenthalben vorab vereinigen müssten.

Uznik schaute Oralee neugierig an.

Oralee räusperte sich.

„Danke, für das Kompliment", erwiderte sie etwas verschämt, nestelte an ihrem Zigeuneroutfit und zog den Saum ein wenig über ihre strammen Oberschenkel. Oralee war sich im Klaren darüber, was sie da auf sich herab beschworen hatte. Sie stand nun in einer gewissen Verantwortung diesem Himmelsboten gegenüber. Er war nur auf Geheiß ihres flehentlichen Verlangens zu ihr gekommen und sollte nun, in den Armen einer über alle Maßen liebenden Frau, ein umsorgtes und befriedigtes Dasein genießen. Oralee würde dann schon ihrerseits auf ihre Kosten kommen. Wie auch immer, letztlich gehört neben einer oppulenten Ernährung auch ein gesundes Maß an Sex zu jeder guten Beziehung, ermutigte sie sich gedankenversunken.

„Ich glaube, mein lieber Ossi", hob Oralee vorsichtig an, „wir sollten zuallererst an der Kommunikation arbeiten, ich meine, das Ding, mit dem du mit mir sprichst, taugt wohl auf die Dauer nicht, besser wäre es, du würdest meine Sprache sprechen".

Uznik hörte aufmerksam zu, betrachtete die Simultanübersetzung auf dem Kommunikator und ließ danach seine Finger für eine ausführliche Erklärung über den Touchscreen wandern.

„Ich werde sie lernen", tönte es schließlich sonor, „auf die Dauer vertraue ich dem Ding auch nicht, für die Software gibt es kein Update mehr, hat der IND leider nicht für nötig gehalten, nicht für diesen Planeten und...", „...suchen sie Entspannung, dann Buchen sie ihren Urlaub mit Clubreisen, ihrem All Inclusive Spezialisten...", „...wollt ihr den totalen...", „...steck´ ihn rein, fick mich durch und zeig' deiner Gina, was du alles drauf hast...", „...nach jeder Mahlzeit. Mit Fluordental, ein entzückendes Lächeln..."

Uznik begann wie verrückt mit einer Hand auf den Kommunikator zu trommeln und stieß einige unanständige, intergallaktische Flüche aus, die Oralee zum Glück nicht verstand.

„Dieses verdammte Scheißding, diese oraklische Mistsau macht einfach, was es will", schnatterte Uznik erbost und drückte die Resettaste.

Oralee warf einen entsetzten Blick zu Ossi herüber, als er auf den kleinen Kasten an seinem Arm zu schlagen begann und wäre beinahe in den Gegenverkehr geraten.

„Was ist los", fragte sie erschrocken, schaute zurück auf die Straße und brachte den Space Wagon mit einer galanten Schlängelbewegung wieder in die richtige Fahrspur.

Uznik schaute Oralee konsterniert an, schnatterte und gurgelte schließlich einige unmissverständliche Laute in Richtung Kommunikator und schlug sich mit einer Hand auf den Oberschenkel.

„Das kann ja heiter werden", meinte Oralee kopfschüttelnd, „du scheinst nicht gerade pflegeleicht zu sein, na, so ein Temperament". Den Rest der Fahrt zu Oralee's Haus verbrachten sie schweigend. Uznik war es leid, sich nach seiner unverhofften Bruchlandung weiter mit der nervenden, osirianischen Technik herum zu schlagen.

Andererseits tat ihm dieses Geschöpf leid, in dessen Arme er gelandet war. Es sollte ihm noch von Nutzen sein, daher wollte er es nicht verschrecken und schließlich konnte es nichts dafür. Er hatte sein Nasenloch gestrichen voll und harrte auf das, was noch kommen würde. Oralee lenkte den Wagen die Auffahrt hinauf und fuhr direkt in die offene Garage.

„Geschafft", pustete es aus ihr heraus.

„Komm", bedeutete sie Uznik mit einer begleitenden Handbewegung und stieg aus.

„Das ist mein Haus, ich hoffe, es gefällt dir bei mir".

Uznik folgte ihr und trat durch eine Verbindungstür in das seltsame Gebäude. Der Geruch, der ihm entgegenschlug, kam ihm auf Anhieb bekannt vor.

Diese Spezies riecht genauso wie ihre Unterkunft. Pheromone, Moschus, Knoblauch und Mottenkugeln, wie gehabt, dachte Uznik. Gerüche, deren chemische Zusammensetzung ihm wohl bekannt waren, deren Zuordnung ihm in diesem Falle aber schwer viel, zumal hier alles anders zu sein schien, als bei ihm zuhause.

Oralee knipste das Licht an und ging in Richtung Küche.

„Mach es dir bequem, ich hole uns etwas zu trinken", rief sie, „ich brauche jetzt erst einmal etwas starkes...". Sie öffnete den Kühlschrank und griff nach einem Aufgesetzten, einem vierzig prozentigen Schnaps, den sie vor dem Zubettgehen zu trinken pflegte. Uznik schaut sich um und wähnte sich in der Höhle eines Platoniden angekommen, dessen Behausung er sich auf einem Zwischenstopp auf Drakonia angesehen hatte, damals, im Urlaub. Einer Kulturreise, verbunden mit sehenswerten historischen Stätten der Antike. Das kam ihm wohl jetzt zu gute. Oralee kam zurück ins Zimmer.

„Ich weiß gar nicht, was du trinken willst", fragte sie und hielt ihm eine Auswahl hin. „Das hier ist Alkohol, und das hier ist Buttermilch".

Uznik schaltete den Kommunikator wieder ein. Es half nichts, fürs Erste musste er damit vorlieb nehmen.

Er entschied sich für die Buttermilch, obwohl ihm nicht ganz klar war, was er da eigentlich trinken würde. Er verstand nur, dass es sich um etwas tierisches handeln sollte, ungefährlich also und Durst hatte er allemal. Er nippte zunächst verhalten daran, nahm dann aber einen großen Schluck. Ganz schön heftig das Zeug, dachte er und leckte sich mit seiner blauen Zunge über die schmalen Lippen. Oralee leerte zügig einige Gläschen mit Aufgesetztem und wischte sich mit dem Arm über den Mund. Nun fühlte sie sich ein wenig lockerer.

„Du hast sicher Hunger, Ossi, soll ich dir etwas zu essen machen..., was magst du denn so", fragte Oralee, „ich kann Schnittchen machen oder eine deftige Suppe..., ich habe auch Obst, Orangen, Bananen..., wonach ist dir denn, mein lieber Ossi".

Uznik stand nicht der Kopf nach essen. Der IND würde ihn suchen und sicher irgendwann hier finden. Sie würden das Signal aus dem Wald empfangen, unbeobachtet landen und sofort nach dem subkutanen Chip in seinem Arm scannen. Wenn sie mich finden, kann ich mir was anhören, dann ist es mit der Fluglizenz erst einmal vorbei und eine unangenehme Anhörung wegen der fahrlässigen Kontaktaufnahme mit dieser Spezies wird es auch geben. Aber was soll' s, ich brauche schließlich Hilfe von diesem..."

Erst jetzt wurde ihm vollends klar, dass er immer noch nicht genau wusste, ob es sich bei diesem Wesen um ein Männchen oder Weibchen handelte.

Er schaute sich nach einem Hinweis um und erkannte Oralee auf einem zweidimensionalen Artefakt, dass auf einem Sims stand. Er nahm es in die Hand. Oralee schaute Uznik an und kam auf ihn zu. Sie zeigte auf das Bild.

„Das da bin ich, und das hier ist..., war Eugenio, mein letzter Mann".

„Was ist 'Mann', tönte der Kommunikator.

„Du bist ein Mann, ich bin eine Frau", erklärte Oralee, indem sie intuitiv erst mit dem Finger auf Uznik und dann auf sich selbst zeigte.

Uznik sträubten sich die Schuppen in seinem Nacken. Er war in die Fänge eines weiblichen Wesens geraten. Ausgerechnet, dachte er erschrocken. Hoffentlich haben die Weibchen hier nicht das Kommando. Er stellte das Bild wieder auf den Sims und nahm einen großen Schluck Buttermilch, obwohl ihm das aufsteigende Gefühl einer gewissen Leichtigkeit davor warnte, weiter daran zu naschen. Es schien ihm aber im Moment das einzige Mittel gegen diesen Schock, so dass Uznik dieses ernste Anzeichen einer bevorstehenden, gesamtheitlichen Koordinationsschwäche verdrängte.

Uznik schaute sich um und ließ sich völlig niedergeschlagen auf einen Sessel sinken, der vor dem Fernseher stand.

„Ich mache uns erst einmal etwas zu Essen", meinte Oralee resolut. „Ruh´ dich schön aus. Das war ein schwerer Tag für dich. Ich mache dir den Fernseher an", fügte sie hinzu. Insgeheim aber wollte sie wissen, ob man in den Lokalnachrichten nicht schon etwas über die geheimnisvollen Vorgänge im Stadtwald berichtete. Sie ging in die Küche, machte sich ans Schnittchen schmieren und spitzte dabei die Ohren in Richtung Fernseher. Uznik nahm den Helm vom Kopf und legte ihn neben den Sessel. Er versuchte den Fernseher zu fixieren, legte seine Hände in den Schoss und nahm hin und wieder einen Schluck aus der Buttermilchtüte, die er mit einer Hand fest umklammert hielt.

Oralee schaute durch die Küchentür ins Wohnzimmer und lächelte wohlig in sich hinein, kannte sie doch diesen Anblick vergangener Tage. Es waren jene Tage trauter Zweisamkeit, die sie sich für ihre nunmehr alten Tage so schmerzlich herbeigesehnt hatte und es schien heute in Erfüllung gegangenen zu sein. Es machte ihr nichts aus, dass Ossi keine Haare hatte. Auch ohne Haare würden Eugenios Hüte ihrem Ossi sicher gut stehen, zumal er seine Größe zu haben schien. Sie seufzte zufrieden, drehte sich um und machte sich wieder an die Arbeit.

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5 Kommentare
Fegefeuer11Fegefeuer11vor mehr als 13 Jahren
Danke Andy

grandios. Du und MaitreNuit seid die Besten hier.

MaitreNuitMaitreNuitvor mehr als 13 Jahren
Herrlich!!!

Die Geschichte ist spitze... Einfach nur zum Schreien! Wie sangen die Beastie Boys? "Ill communication"

Die Charaktere sind gnadenlos überdreht und überzeichnet, die Story so positiv bekloppt und die Sprache so leicht und charmant, daß ich einfach nur hoffen kann, daß es eine Fortsetzung gibt!

Ich bin einfach nur begeistert, Andy

MaitreNuit

rosettenfreakrosettenfreakvor mehr als 13 Jahren
Klasse

"Wenn ihr lieb seid, lade ich euch eine Fortsetzung der Story hoch" ("Andy43")

Nun, an mir wird das sicher nicht scheitern, da ich in der Regel immer lieb bin.

Jedenfalls zu Leuten, die nett und fair mir gegenüber sind.

Also, "Andy43", dann lade T 02 mal hoch.

Ich wünsch dir schöne Feiertage.

lg

LIT-RANICKI"rosi"(Johannes)

Ps.: So, und jetzt muss ich etwas Gas geben und ca 40 Kommentare schreiben, um das "Eisbärchen" vielleicht doch noch einzuholen (Lach)

Polarbear57Polarbear57vor mehr als 13 Jahren
@Andy43

Der Autor ist hier wieder einmal

zu Hochtouren aufgelaufen, ein

echter Andy43, gespickt mit

Selbstironie und Humor, wie

es hier nur wenige vermögen.

5*****

lg ours polaire

AnonymousAnonymvor mehr als 13 Jahren
lustig

lustig, mal sehen, was da draus wird !

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